kat­zen­pis­se-ge­ruch und jür­gen vo­gel am ha­cke­schen markt

felix schwenzel

am und um den ha­cke­schen markt roch es heu­te leicht nach kat­zen­pis­se. ei­gen­ar­ti­ger­wei­se mag ich den ge­ruch grund­sätz­lich, ob­wohl ich für kat­zen nicht viel üb­rig habe (was wohl auf ge­gen­sei­tig­keit be­ruht). leich­ter kat­zen­pis­se-ge­ruch er­inn­ernt mich an den dach­bo­den des (ehe­ma­li­gen) stalls an un­se­rem da­ma­li­gen haus in aa­chen. dort hat­te ich mich al­ter­na­tiv zu mei­nem kin­der­zim­mer häus­lich ein­ge­rich­tet. ein tisch, ein stuhl, eine de­cke und spiel­zeug nach wahl. ein­mal ha­ben dirk und ich dort die kon­sis­tenz und ad­hä­si­ons­fä­hig­kei­ten von slime ge­tes­tet. die ober­flä­chen­haf­tung von slime war in der tat, wie wir er­war­te­ten, recht ge­ring. mit aus­nah­me der haa­re, wie wir her­aus­fan­den, als ich das zeug in dirks haa­re goss. als so­fort­mass­nah­me ge­gen die grün ver­kleb­ten haa­re über­leg­ten wir uns die so­for­ti­ge ent­fer­nung des slime mit­tels ei­ner sche­re. dirk und ich wa­ren mit dem er­geb­nis zu­frie­den, die mut­ter von dirk, die fri­seu­rin war, emp­fahl mir, als sie dirk sah, sehr nach­drück­lich ei­nen be­rufs­weg in ei­ner an­de­ren bran­che als dem fri­seur­hand­werk.

in die­sem dach­bo­den roch es im­mer so, wie es heu­te am ha­cke­schen markt roch. nach kat­zen­pis­se. ob es am ha­cke­schen markt al­ler­dings wirk­lich nach kat­zen­pis­se roch oder ob ich den ge­ruch aus ir­gend­ei­nem un­er­find­li­chen grund selbst emi­tier­te, weiss ich lei­der nicht mit ge­wiss­heit.

an der spar­kas­se am ha­cke­schen markt sit­zen fast im­mer um spen­den bit­ten­de pun­ker. manch­mal sit­zen die auch in der wind­fal­le der bank und öff­nen die tü­ren für die geld­au­to­ma­ten-jun­kies die rein und raus­lau­fen. heu­te sas­sen die pun­ker vor der bank. als jür­gen vo­gel in die bank lief rief ei­ner der pun­ker laut „ist das der dings?“ was mei­ne und die auf­merk­sam­keit von jür­gen vo­gel kurz auf den pun­ker lenk­te. wir sa­hen den pun­ker bei­de kurz an, jür­gen vo­gel im wind­fang der bank, ich im vor­bei­lau­fen an der bank. als der pun­ker jür­gen vo­gels freund­li­ches ge­sicht sah, rief er „ja das is­ser! du bist der bes­te schau­spie­ler von al­len!“

jür­gen vo­gel grins­te, ich lief wei­ter. mir fiel nichts wei­ter auf, aus­ser das jür­gen vo­gel ge­nau­so klein war, wie ich mir das vor­ge­stellt hat­te und dass es leicht nach kat­zen­pis­se roch.