links vom 05.08.2013

felix schwenzel

  pantelouris.de: Lieber Journalismus, wir müssen reden   #

wunderbare analogie und ein ausstieg einstieg in eine branche, in der man noch etwas vernünftiges machen kann.

  jensweinreich.de: BRD-Doping oder: “Schutz des diskreten Anabolismus" über ein halbes Jahrhundert   #

jens weinreich zitiert aus einem buch von 1991 von brigitte berendonk in dem, leicht ironisch, folgende massnahmen empfohlen werden um dopingkrisenkommunikation zu betreiben:

Hier also Berendonks “Goldener Zehn-Punkte Plan zum Schutz des diskreten Anabolismus”:

Aussitzen. Ruhe, Gelassenheit, keine Emotionen. Es sei denn gegen Störenfriede, Selbstbezichtiger, Nestbeschmutzer, Wahrheitsfanatiker und Moralisten - d. h. Doping-Gegner. Gründung vertraulicher Kommissionen, die außer allgemeinen Feststellungen und Pressemeldungen schon nichts zustande bringen werden, das Staats- und Sportsräson gefährden könnte. Hearings vor dem Sportausschuss des Bundestages, möglichst als geschlossene Gesellschaft von Duldern und stillen Teilhabern des Dopings. Viele Anti-Doping-Grundsatzerklärungen (grundsätzlich unverbindlich) von NOK, DSB, den Sportverbänden bis zum Sportärztebund; noch besser ist eine Charte (natürlich Magna), das bringt wieder Ruhe ins Volk, genau wie 1977. Tägliche Pressemeldungen über viele negative Dopingkontrollen. Bundesverdienstkreuze, silberne Lorbeerblätter und anderes staatliches Suppengewürz für verdiente Mitglieder der geheimen Dopingfamilie. Öffentliche Gruppenbilder – mit oder ohne Dope-Damen: der Bundespräsident stellt sich vor die gedopten Sportler, NOK-Präsident Daume hinter die dopenden Ärzte. Verwirrspiele mit Sportgerichtsverfahren, seit 1977 besonders bewährt. Die Sportjournalisten wählen eine über 21-Meter-Kugelstoßerin zur (ungedopten) Sportlerin des Jahres – wie 1977, und die Kameraleute des Fernsehens werden instruiert, bei Nahaufnahmen von Spitzensportlerinnen verräterische Steroid-Akne zu vermeiden.

das funktioniert auch in vielen anderen bereichen der politik.