„Ori­gi­na­le mit und für Men­schen mit Emo­tio­nen“

felix schwenzel

  Ni­co­le Lei­den­frost: „Der Kö­ni­gin hat das blaue Pferd ge­fal­len"

Das Acryl­ge­mäl­de, das Bun­des­prä­si­dent Gauck der Kö­ni­gin schenk­te, stieß in der Öf­fent­lich­keit auf we­nig Be­geis­te­rung. Auch Eli­sa­beth II. re­agier­te ver­hal­ten. Im In­ter­net wird der Künst­le­rin mit Häme und Spott be­geg­net. Sie selbst sieht sich in der Tra­di­ti­on Franz Marcs.

ich fin­de das in­ter­view mit der künst­le­rin ziem­lich ent­lar­vend. und so doof ich es fin­de, kunst mit sprü­chen wie „das kann ich auch“ (kannst du näm­lich nicht) oder „kann das weg, oder ist das kunst?“ (der wohl auf die von putz­frau­en weg­ge­putz­te in­stal­la­ti­on von beuys an­spielt) zu dis­kre­di­tie­ren, möch­te ich doch sa­gen: ich fin­de das bild gräss­lich. bei der faz kann man es se­hen und das in­ter­view mit ni­co­le lei­den­frost le­sen.

und weil ich das bild scheuss­lich fin­de, fin­de ich die­se va­ria­tio­nen von ruth herz­berg und der bei­fah­re­rin um so er­fri­schen­der:

[nach­trag 27.06.2015]

sie­he auch an­ni­ka von tau­be „das ei­gent­lich schlim­me am blau­en pferd der kö­ni­gin“:

Die ei­gent­li­che Ur­sa­che für das zwei­fels­oh­ne pein­li­che Ge­schenk [liegt] nicht in der frag­wür­di­gen Qua­li­tät des künst­le­ri­schen Schaf­fens von Lei­den­frost […]. Son­dern im Um­stand, dass das Äqui­va­lent ei­ner Krit­ze­lei, die Mut­ti vom Kind ge­schenkt be­kommt, über­haupt als für ein Staats­ge­schenk in­fra­ge kom­men­des Kunst­werk klas­si­fi­ziert wer­den konn­te. Dass es nie­man­den zu ge­ben scheint im gan­zen Ap­pa­rat des Bun­des­prä­si­di­al­am­tes, der et­was von Kunst ver­steht oder zu­min­dest ahnt, dass man bei man­geln­der Ei­gen­kom­pe­tenz je­man­den zu Rate zie­hen soll­te, der dies tut. Dass man of­fen­sicht­lich glaubt, Far­be auf Pa­pier oder Lein­wand sei au­to­ma­tisch Kunst.