links vom 07.10.2015

felix schwenzel

  pan­do.com: I fi­nal­ly found the per­fect per­for­mance in­di­ca­tor for Pan­do. And I wound up in the hos­pi­tal   #

sa­rah lacy über die ent­wick­lung von pan­do.com, ihre wirt­schaft­li­chen sor­gen, die per­fek­ten leis­tungs-schlüs­sel­in­di­ka­to­ren und wie sie sich ins kran­ken­haus ge­schuff­tet hat.

das ziel von pan­do.com, das seit ein paar mo­na­ten nur noch mit ei­ner kos­ten­pflich­ti­gen mit­glied­schaft zu le­sen ist, am ende des jah­res 5000 zah­len­de abon­nen­ten zu ge­win­nen ist laut sa­rah lacy noch in greif­wei­te. aber der weg da­hin, schreibt sa­rah lacy, sei eine irre schuff­te­rei. ih­rer be­ob­ach­tung nach sei­en re­le­van­te, ex­trem gute ar­ti­kel, der weg zu mehr abon­nen­ten — und der täg­li­che zu­ge­winn an abos der schlüs­sel­in­di­ka­tor für die text­qua­li­tät.

beim le­sen die­ses tex­tes sind mir (na­tür­lich) die kraut­re­por­ter in den sinn ge­kom­men. die schä­men sich nicht, sich ex­pli­zit mit pan­do.com zu ver­glei­chen. wenn man aber be­denkt, dass der po­ten­zi­el­le markt an den sich pan­do rich­tet um ei­ni­ges grös­ser ist, pan­do be­reits eine nicht un­er­heb­li­che an­zahl an scoops vor­wei­sen kann und dort ei­ni­ge bril­li­an­te jour­na­lis­ten ar­bei­ten, und dass pan­do trotz­dem nicht mit mehr als 5000 zah­len­den abos rech­net, sehe ich für die kraut­re­por­ter, die das pan­do-fi­nan­zie­rungs­mo­del ab mit­te ok­to­ber ko­pie­ren wol­len, sehr schwarz. und das pro­blem lässt sich auch ganz kurz, mit zwei wor­ten, um­schrei­ben: re­le­van­te tex­te.

  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Das neue Le­ben der Ak­ti­vis­tin und Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ma­la­la You­saf­zai   #

lara fritz­sche über ma­la­la you­saf­zai:

Ma­la­la ist heu­te 18, eine er­wach­se­ne Frau, die mehr Be­ra­ter als Freun­din­nen hat. Hin­ter der eine der größ­ten Image­be­ra­ter­fir­men der Welt steht. Der Vor­wurf, Ma­la­la wer­de von ih­rem Va­ter ge­lenkt, ist ge­ra­de­zu naiv. Sie wird ge­lenkt von Men­schen, die von dem Mäd­chen Ma­la­la stär­ker abs­tra­hie­ren kön­nen, als der ei­ge­ne Va­ter das je könn­te. Die glo­ba­ler den­ken als ein Leh­rer aus Pa­ki­stan. Die di­gi­ta­ler den­ken als ei­ner, der – wie wir im Film ler­nen – nicht weiß, wie man ei­nen Tweet ab­setzt.

Ist Ma­la­la also nur eine Ma­rio­net­te, die zwar Gu­tes tut, aber da­bei nicht frei ist?

mich ir­ri­tiert die kon­struk­ti­on des ar­ti­kels, der un­term strich et­was kon­fus wirkt, als ob sich lara fritz­sche nicht ent­schei­den konn­te, ob sie ma­la­la’s selbst­be­stimmt­heit an­zwei­feln oder sie ein­fach toll fin­den soll­te. über wei­te tei­le liest sich der ar­ti­kel, als wol­le fritz­sche ma­la­la’s pro­fes­sio­na­li­tät und be­ra­tungs­emp­fäng­lich­keit als et­was ne­ga­ti­ves dar­stel­len.

dann, am ende des ar­ti­kels, wird klar, dass die idee hin­ter der ar­ti­kel­kon­struk­ti­on wohl lau­tet: zu­erst alle mög­li­chen zwei­fel an ma­la­la’s selbst­be­stimmt­heit auf­tür­men und sie dann mit ei­nem ab­satz bei­sei­te zu wi­schen:

Und so ist Ma­la­la nicht nur ein Mäd­chen und eine Mar­ke, son­dern hat auch ein sub­ver­si­ves Mo­ment. Denn je­der, der dar­an zwei­felt, dass die­se jun­ge Frau wirk­lich für sich selbst spricht, muss sich fra­gen las­sen, war­um? Muss hin­ter je­der jun­gen Frau, die et­was zu sa­gen hat, je­mand ste­hen, der viel bes­ser weiß als sie, was sie sa­gen will? Und selbst wenn: Ist nicht tat­säch­lich Bil­dung der bes­te Schutz ge­gen Fremd­be­stim­mung? Ma­la­la ist eine Mar­ke, die selbst dann über­zeugt, wenn man Zwei­fel hat.

das pro­blem ist aber, dass die­ser letz­te ab­satz zu schwach, zu un­plau­si­bel ist. trotz­dem le­sens­wert.

  faz.net: Sieg für die Nut­zer, Nie­der­la­ge für das In­ter­net   #

Das Face­book-Ur­teil des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs ist ein Sieg für die Nut­zer des In­ter­nets. Es ver­stärkt aber auch ei­nen be­droh­li­chen Trend, der die Frei­heit und Funk­ti­ons­wei­se des Net­zes fun­da­men­tal ge­fähr­det.

ma­thi­as mül­ler von blum­ne­cron über die strei­chung des safe-har­bour-ab­kom­mens und die un­tä­tig­keit der po­li­tik in sa­chen in­ter­net. dem meis­ten was er sagt, kann ich nicht wi­der­spre­chen. ich fra­ge mich aber, war­um auch er der un­sit­te der deut­schen feuil­le­tons folgt und meint nicht ohne welt­un­ter­gangs­sze­na­ri­en aus­zu­kom­men. es scheint ei­nen fes­ten glau­ben zu ge­ben, dass ar­gu­men­te und hand­lungs­auf­for­de­run­gen nur funk­tio­nie­ren, wenn man ma­xi­ma­le ge­fahr oder apo­ka­lyp­ti­sche sze­na­ri­en in sei­ne ar­ti­kel ein­baut. so auch blu­men­cron am ende sei­nes ar­ti­kels: wenn ihr nicht auf mei­ne wei­sen wor­te hört, dann …:

… heißt es bald: Es war ein­mal das In­ter­net.

die­se art zu ar­gu­men­tie­ren ist, mit ver­laub, zum kot­zen.

  me­di­um.com: Elon Musk’s sleight of hand   #

ha. pfif­fig. so­wohl elon musk, als auch ga­vin sher­i­dan, der meint die ver­steck­te agen­da von tes­la ent­deckt zu ha­ben. so oder so, sehr le­sens­wert.

  hie­p­ler-brunier.de: hie­p­ler, brunier, ad­ver­ti­sing,   #

so ge­fällt mir wer­bung. wit­zig und ohne pro­dukt­na­men.

  me­t­abe­ne.de: #327   #

Dein Le­ben ist doch ganz okay …

  hu­man­sof­ne­wyork.com: »I li­ved in Mos­ul for five months un­der ISIS. I tried to avo­id …«   #

I li­ved in Mos­ul for five months un­der ISIS. I tried to avo­id trou­ble but one of my neigh­bors re­por­ted me for shaving my be­ard. They came to my house while I was slee­ping. My mo­ther ans­we­red the door and they pu­shed her out of the way and drag­ged me out of bed. They as­ked me why I’d shaved my be­ard. I didn’t know what to tell them. They drag­ged me into the cen­ter of the city and made me kne­el next to five other men. (wei­ter­le­sen …)