„Du musst die Leu­te in den Blog brin­gen“, oder so. Mit sol­chen Sprü­chen ka­men ir­gend­wel­che SEO-Leu­te im­mer da­her. Die quas­sel­ten ei­nen da­her, dass es doch hals­bre­che­risch sei, die Ar­ti­kel voll­stän­dig in den RSS-Feed zu klat­schen. Denn dann hat ja nie­mand mehr Grund, sich auf den Blog zu ver­ir­ren. Und da man ja hier den Blog le­sen soll, war die Er­kennt­nis, in den Ein­stel­lun­gen von Word­Press den RSS-Feed zu ver­kür­zen.

2016 habe ich noch face­book ge­nutzt und war ehr­lich­ge­sagt von face­books idee für in­stant ar­tic­les, die in dem jahr vor­ge­stellt wur­den, be­geis­tert. ich kann mich schon gar nicht mehr an die tech­ni­sche um­set­zung er­in­nern, aber so­bald es mög­lich war, rüs­te­te ich in­stant ar­tic­les auf die­ser sei­te nach.

die fol­ge war, dass wir­res.net ar­ti­kel die auf face­book ge­teilt wur­den di­rekt im face­book oder der face­book app ge­r­en­dert wur­den. ein be­such auf wir­res.net war also gar nicht mehr nö­tig. mir war es schon da­mals egal wo mei­ne ar­ti­kel ge­le­sen wur­den, wich­tig war mir, dass sie ge­le­sen wur­den. ich glau­be das war auch nie an­ders, mein feed war im­mer un­ge­kürzt, bzw. ich emp­fand die ein­stel­lung, dass ar­ti­kel ge­fäl­ligst auf der ur­sprungs­sei­te ge­le­sen wer­den soll­ten schon im­mer als zu­mu­tung. ich war schon im­mer selbst hef­ti­ger RSS nut­zer, ei­ner­seits um über­haupt ei­nen über­blick über hun­der­te quel­len de­nen ich fol­ge zu be­hal­ten, an­de­rer­seits um auch off­line le­sen zu kön­nen. denn in­ter­net war da­mals™ kei­nes­falls über­all ver­füg­bar. die welt war vor 10, 15, 20 jah­ren in sa­chen in­ter­net mehr funk­loch als al­les an­de­re.

ich habe zwar schon im­mer den wunsch mei­ner le­ser und le­se­rin­nen nach bes­se­rer or­tho­gra­phie igno­riert, aber nie den wunsch da­nach wir­res.net so und wo zu le­sen wie es ih­nen passt. des­halb habe ich kurz nach den in­stant ar­tic­les von face­book auch bei den APM sei­ten von goog­le mit­ge­macht. war­um soll­ten mei­ne ar­ti­kel nicht auch di­rekt bei goog­le les­bar sein, wenn das schnel­ler und bes­ser les­a­bar ist?

ich glau­be üb­ri­gens auch nicht, dass ir­gend­wel­che SEO-Leu­te pre­dig­ten RSS feeds zu kür­zen, um leu­te auf die eig­nen sei­ten zu ho­len, das wa­ren wahr­schein­lich eher wer­be­ver­mark­ter. pa­ge­views sind eher ir­rele­vant für such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rung. wo sie zäh­len ist bei wer­bung. die hat­te ich ge­le­gent­lich auch hier auf der sei­te, aber auch hier fand ich es wich­ti­ger wir­res.net auch wer­be­frei le­sen zu kön­nen, als le­sen­den vor­zu­schrei­ben, wie wir­res.net kon­su­miert wer­den soll.

ab­ge­se­hen da­von sind ge­kürz­te RSS feeds heu­te auch kein pro­blem mehr. ich fol­ge ca­schys blog seit jah­ren mit dem ge­kürz­ten RSS feed. die kür­zung stört mich nicht, weil ich 80% der ar­ti­kel oh­ne­hin nicht wei­ter le­sen will als bis zum ende des teasers und an­de­rer­seits bie­ten die meis­ten feed-rea­der mitt­ler­wei­le eine funk­ti­on zum nach­la­den des voll­tex­tes an. so kann ich zur not, wenn mich mal eine ar­ti­kel bei ca­schys blog in­ter­es­siert, die­sen ar­ti­kel auch im feed rea­der le­sen — ohne wer­bung, ohne lärm.