links vom 16.02.2016
humansofnewyork.com: I met Donald when I was twenty-six. He pursued me relentlessly. He’d call me … #
eine kleine, kurze geschichte über missbrauch und das amerikanische rechtsystem. das hier ist teil eins, hier sind die, unglücklicherweise auseinandergerissenen, teile zwei, drei und vier.
tip-berlin.de: Interview mit Walter „Wally“ Potts #
ich kenne das white trash erst seit seiner chinarestaurant-phase in der torstrasse, habe aber ein eher ambivalentes verhältnis zu den läden. aber das interview mit walter „wally“ potts ist relativ sympathisch.
zeit.de: Silvester-Übergriffe in Köln: „Ist doch niemand gestorben“ #
diese reportage habe ich im januar auf blendle gelesen und so kommentiert:
etwas reisserisch und kontrovers aufgemacht, aber im abgang differenziert.
ich habs jetzt nicht nochmal nachgelesen, aber ich glaube der text ist immer noch lesenswert.
tileo.wordpress.com: Was passiert, wenn man einen Oktopus zu Haien in ein Aquarium setzt #
oktopusse hören nie auf mich zu beeindrucken. siehe auch „kalle“ (mp4-link zu kalle, dem oktopus).
bildausschnitt am görlitzer park
Ich beginne zu verstehen, was zu BER geführt hat. Bzw. dessen Verhinderung.
der tagesspiegel hat diesem instagram einen kleinen artikel gewidmet:
Das Schild ist tatsächlich etwa doppelt so breit, wie auf dem Instagram-Bild zu sehen. Ein bisschen versteckt hängt es hinter dem abgebildeten Eingang um die Ecke, in einem der unfreundlicheren Winkel des Görlis. Auf der rechten Seite ist das ganze Programm aufgelistet: „Neubau und Umbau der Eingangsbereiche, Erweiterung des Kinderbauernhofes, Aufwertung von Pflanzflächen“.
(hervorhebung von mir.)
allerdings, und das erwähnt der artikel nicht, differenzierte das auch der instagrammer (marcus richter, @monoxyd) in einem tweet etwas nach:
Da ist schon mehr geplant, aber die Bildauswahl ist schon... bezeichnend.
ich würde sagen, rund um dieses bild, bzw. dieses baustellenschild, hat sich niemand mit ruhm bekleckert. marcus richter nicht mir dem suggestiven bildausschnitt, bzw. der suggestiven bildunterschrift, das grünflächenamt mit dem baustellenschildlayout und der tagesspiegel, der gleich zwei autorinnen für den kleinen artikel auffuhr (ingo salmen und sabrina markutzyk), von denen es aber keiner schaffte, dass baustellenschild in seiner vollen grösse zu fotografieren.
(im tagesspiegel checkpoint gefunden.)
operation-naked-links vom 15.02.2016

50 minuten langer film von mario sixtus in der ZDF-mediathek.
meedia.de: „Operation Naked“: Mario Sixtus‘ Film-Debüt mit der ersten Garde der ZDF-Moderatoren #
jens schröders rezension von operation naked. witzigerweise kommt jens schröder auf exakt die gleichen lob- und kritikpunkte wie ich in meiner rezension:
Der Zuschauer bemerkt immer wieder den Unterschied zwischen den Moderatoren-Profis und den Schauspielern. Während Kleber, Lanz, Hahne, Cerne & Co. das „spielen“, was sie ohnehin immer machen – und das eben höchst professionell, merkt man dem einen oder anderen eigentlichen Schauspieler genau das an – dass er eben Schauspieler ist und nicht Startup-Gründer, Datenschützer oder Lehrer.
leitmedium.de: Operation Naked: Mockumentary von Mario Sixtus #
der mann von frau mierau hat operation naked und ich weiss wer du bist in der gleichen vorstellung wie ich gesehen. hätte ich im kino eine datenbrille aufgehabt, hätte ich vielleicht gemerkt, dass caspar clemens mierau auch im kino war.
wirres.net: operation naked #
meine rezension von operation naked und hier die vom dazugehörigen ich weiss wer du bist.

ich bin 25 minuten lang, von 07:43 bis 08:09 uhr, ungefähr 105,84 kilometer weit zug gefahren (durchschnittsgeschwindigkeit: 259 km/h).
hier sieht man, dass der GPS-logger auf meinem telefon die geokoordinaten nicht besonders präzise erfasst hat. leider hat er die aufzeichnung auch nach weniger als der hälfte der strecke nach hamburg unterbrochen und hier veröffentlicht. aber witzig ist das schon, wie die strecke durch die imaginären spikes so verlängert wurde, dass der ICE angeblich 260 km/h schnell war.
hier ist die gesamtstrecke nochmal nachträglich erzeugt, leider ist das ergebnis nicht so viel besser.
modern family s07e12

eine nahezu perfekte folge, natürlich nicht so perfekt wie connection lost, eine folge die komplett mit iphones und apple-geräten gefilmt wurde und die wirklich perfekt war.
diese folge (clean for a day ) zeigt aber sehr deutlich, was modern family so grandios macht: ein grossartiges ensemble, subtile (und unsubtile) witze, die zwar alle auf unterschiedlichen qualitätsniveaus liegen, aber stets perfekt getimed und gespielt sind. nur ein kleines detail am ende der folge, dass mir in direkter erinnerung geblieben ist: claire kommt nach hause und entschuldigt sich. die kinder wundern sich, dass ihre mutter sich entschuldigt, schauen auf die uhr und stellen fest, dass es noch nicht 17 uhr ist. worauf hier angespielt wird, ist völlig egal, ich fand den witz auch ohne hintergrundwissen so absurd, dass ich leise kichern musste. als die kinder dann ihren vater (phil) rufen und besorgt darauf hinweisen, dass irgendetwas nicht in ordnung sei, weil claire sich gerade entschuldigt habe, schaut phil kurz auf die uhr, worauf hin haley sagt: „no, we’ve already checked …“
auch die slapstick-szenen, waren perfekt choregrafiert, in der flugzeugszene musste ich tatsächloich laut lachen. so macht modern family spass: temporeich, brüllend und subtil komisch und das alles getragen von geschichten, die nie ganz doof sind und immer happy enden. und ich kann es nicht oft genug sagen: das ensemble gefällt mir ganz ausserordentlich gut, fast ausnahmslos. ich hoffe, dass modern family noch lange auf diesem niveau weitergeht.
sendung mit der maus vom 14. februar 2016

heute früh gabs eine mittlere katastrophe. die website der maus wird entweder per hand gepflegt oder hat ein neues feature bekommen. anders kann ich mir nicht erklären, warum sich auf der seite ein syntax-fehler eingeschlichen hatte, der das abspielen der aktuellen sendung verunmöglichte. ich musste, statt mir die sendung per telefon auf den fernseher zu beamen, aufstehen und in der küche meinen laptop holen, um den .mp4-link aus dem quelltext zu suchen. ich möchte mal wissen wie die kinder die sich die sendung ansehen wollen das schaffen sollen. nach 15 oder 16 uhr funktionierte der player dann wieder.
verpasst haben die kinder, die die sendung heute früh in der mediathek nicht sehen konnten, eine ältere sachgeschichte über leim aus milch (bzw. quark und kalk) und einen film über klebezettel. ich fand den film über die klebezettel gar nicht schlecht, obwohl ich kein grosser fan von johannes büchs’ maus-filmen bin. ich finde er verflacht seine filme und publikumsansprache immer zwei, bis drei ticken zu doll. hier erklärt er aber ziemlich einleuchtend, wie klebezettel, bzw. post-its, funktionieren. in shaun das schaf gings auch um kleben und um ein puzzle.
bei der ansage des shaun-filmchens hab ich mich gewundert, ob man puzzle wirklich noch angliziert ausspricht, als pazzel. eigentlich ist das wort doch ausreichend eingedeutscht um es auch korrekt wie puhzzel auszusprechen?
the graham norton show s18e17

(mit elton john, ben stiller, owen wilson, penelope cruz und jack black)
eine etwas schwächere folge als sonst, was daran liegen kann, dass ich kein besonders grosser fan von irgendeinem der geladenen gäste war. wobei jack black schon sehr witzig und sympathisch ist. auch keine der vorgestellten filme bewegt irgendwas bei mir, weder jack black neuer film (goosebumbs) und erst recht nicht zoolander 2. mit dem ben-stiller-humor hab ich’s nicht so. ganz besonders langweilig war penelope cruz, was aber auch daran liegen kann, dass sie nicht besonders gut englisch spricht. tatsächlich sprach sie, als sie in hollywood zu arbeiten anfing, so gut wie kein englisch. netterweise bestätigte sie aber die gerüchte, dass sie wegen ihrer schlechten englisch-kenntnisse einmal bei einem friseur um einem „blow job“ gebeten hat.
mit ben stiller und owen wilson kann ich auch nicht viel anfangen, was ich an owen wilson aber sehr sympathisch finde: er entspricht bei näherem hinsehen überhaupt nicht den hollywood schönheitsidealen. nicht nur seine nase ist ein bisschen gekrümmt, sein ganzes gesicht ist leicht verzogen. vielleicht erschien das aber auch nur im kontrast zu seinen beiden, perfekt symetrischen filmpartnern, ben stiller und penelope cruz.
elton john mochte ich auch noch nie, ich fand aber, dass er erstaunlich sympathisch wirkte als er den mund aufmachte. da kam eine exrem sympathische stimme mit einem sehr angenehmen britschen akzent raus. er ist auch ausreichend witzig für so eine plauderschau, zumla man ihm auch anmerkte, dass er sehr, sehr gerne sitzt. auf den beinen ist er nämlich nicht mehr so gut unterwegs und pflegt einen niedlichen enten-watschel-gang. er durfte auch singen, und ich fand das lied erwartunsggemäss ganz schrecklich harmonisch und pathetisch. witzig war dass einer seiner drummer (auf der bühne waren zwei) sehr, sehr alt war und mit anzug und krawatte hinter seinem schlagzeug sass. überhaupt waren die bandmitglieder alle sehr, sehr alt und fungierten in ihrer jugend als vorbilder für die muppet show.
was auch langweilte: zum ende der sendung wollte graham norton einen selfie zusammen mit seinen gästen schiessen. dazu wollten sie die grösste existierende selfiestange benutzen, mit der ben stiller um ein haar elton john erschlug.
kurz: eine sendung mit mittel-langweiligen gästen, einem müde wirkenden moderator und schlechtem timing.
die BBC zählt diese folge als nummer 17, die meisten auf youtube als 18. das liegt am neujahrs-spcial, dass die BBC, warum auch immer, nicht mitzählt. ich bleibe jetzt mal bei der BBC-zählweise.
ich weiss wer du bist

ich weiss wer du bist ist das nicht-fiktionale gegenstück zu mario sixtus fernsehspiel operation naked. in dieser reportage versucht mario sixtus der frage auf den grund zu gehen, ob das, was er in seinem fernsehspiel fiktional, und teilweise etwas arg zugespitzt, gezeigt hat, auch in der realitiät, bzw. der gegenwart möglich ist. die antwort lautet natürlich ja. gesichtserkennung, augmentierte wirklichkeit und mikro-kleine, leistungsfähige recheneinheiten sind schon lange aus laborstadium heraus, werden aber grösstenteils (noch) aus dem massenmarkt herausgehalten.
ich fand auch hier das format der dokumentation gelungen. zum beispiel stört mich vieles, was mich bei den meisten fernsehnasen in den wahnsinn treibt, bei mario sixtus überhaupt nicht. er hat nämlich die seltene gabe, gleichzeitig ernst, als auch ironisch durchtränkt zu wirken. mario sixtus selbst ist in seine doku wirklich sehr, sehr viel zu sehen, aber ich musste auch mehrfach sehr lachen. eine der besten szenen fand ich, als mario sixtus dem projektleiter des google-glass-projekts, sebastian thrun, in einer (offensichtlich) selbst gebastelten pappdatenbrille gegenüber tritt — während thrun stolz seine google-glass-brille trägt. sixtus trägt seine pappdatenbrille ebenso stolz und selbstverständlich, während die beiden smalltalken.
was mir im fernsehfilm an differenzierung gefehlt hat, holt sixtus in seiner doku nach. er ist nicht nur sehr viel durch die welt gegurkt um die doku zu drehen, sondern hat sich auch sehr gute, teilweise exklusive gesprächspartner vor die kamera geholt. man sieht übrigens auch in dieser reportage, dass das licht in kalifornien wirklich das beste licht der welt für bildaufnahmen ist.
es gibt witzigerweise eine parallele zwischen ich weiss wer du bist und dem aktuellen star-wars-film: ich bin auch bei der vorführung von ich weiss wer du bist zweimal weggerazt. allerdings, genau wie bei star wars, nicht wegen langeweile, sondern wegen müdigkeit.
trailer und sendungsinfo bei arte und bei der ARD , bildquelle
operation naked

mario sixtus, der elektrische reporter, hat einen film gemacht. keine reportage, sondern einen fernsehfilm, unter anderem zusammen mit der redaktion des kleinen fernsehspiels des ZDF. am mittwoch abend habe ich mir den film vorab angesehen, regulär läuft er 22. februar um kurz vor mitternacht im ZDF (weitere sendetermine).
den film fand ich nicht schlecht, die erzählte geschichte OK und die schauspielerei gerade noch erträglich. was ich aber sensationell fand, waren die erinnerungen die der film in mir wach rief. die erinnerung an diesen fernsehsender mit der besonderen fähigkeit, fast alles was er sendet, piefig erscheinen zu lassen. ich habe seit bestimmt 10 jahren kein reguläres ZDF-programm mehr gesehen, früher hingegen gar nicht mal so selten. der film von mario sixtus war eine erinnerung daran, dass die entscheidung, kaum noch ZDF zu gucken, ganz gut war. man sieht in diesem film wirklich viel ZDF. mario sixtus hat lässt mehr oder weniger den ganzen film in gestellten reportage-, nachrichten- oder talksendunegn erzählen. das ZDF als erzähler.
ich hatte das gefühl, dass wirklich jede ZDF-sendung im film vorkam (laut pressematerial waren es 15 ZDF-„formate“): das morgenmagazin, das heute journal, lanz, böhmermann, die heute show, peter hahne — alles dabei gewesen. diese idee, einen film aus gestellten szenen mit den original moderatoren, in echten kulissen zu drehen, muss ein organisatorischer höllenritt gewesen sein. aber gleichzeitig ist das auch das erste mal, dass ich so etwas so konsequent umgesetzt gesehen habe. in all meiner ahnungslosigkeit bin ich geneigt, die geburt eines neuen genres ausrufen zu wollen. apropos rufen. niels ruf war auch dabei, allerdings nicht als echter moderator, sondern als moderator einer ausgedachten sendung.
was ich erstaunlich fand: wie überzeugend und makellos die professionellen moderatoren ihre rollen spielten, bzw. mario sixtus’ texte vortrugen. natürlich fällt in einer so hohen dosierung auf, dass die moderatoren alle eine kunstsprache sprechen, mit extra viel betonung, modulation und dramatik. aber genauso fällt auf, dass wir uns als zuschauer daran gewöhnt haben und genau diesen tonfall von professionellen moderatoren erwarten. als mario sixtus vor vielen jahren als elektrischer reporter anfing, habe ich mich über seinen ironisch übertriebene peter von zahn stimmlage und intonation köstlich amüsiert. mittlerweile kommt mir diese art zu sprechen fast natürlich vor.
jedenfalls machen die moderatoren in operation naked das was sie immer machen und wirken erstaunlich natürlich und so wie wir sie kennen. das natürlich-wirken fiel den schauspielern deutlich schwerer. sie redeten alle wie klaus kinsky in einer talkshow, wenn er entspannt wirken wollte. sie immitieren unsicherheiten beim formulieren, setzen nachdenkpausen beim sprechen, zögern manchmal beim antworten — wirken dabei aber fast nie ungekünstelt.
so sehr mir das format des films gefiel, hatte ich anfangs probleme mit der geschichte die der film aufspannt. der film erzählt im prinzip die geschichte einer augmented reality datenbrille und des gesellschaftlichen und politischen gezerres um sie. mir war das teilweise zu reduziert, stereotyp und auf eine bestimmte art zu undifferenziert. mein problem mit der geschichte löste sich aber, als mir klar wurde, dass mario sixtus keine seite einnimmt. er macht sich in gewisser weise über alle seiten der medaille lustig, über die glassholes, die post-privacy-advokaten, die datenschützer oder die streetview-fassadenschützer.
mario sixtus hält die geschichte ambivalent, er löst nicht auf — auch wenn er die erzählung mehr oder weniger versöhlich enden lässt und am ende mit einem inszinatorischem taschenspielertrick auf eine metaebene hebt.
ich gebe vier sterne, weil ich den film trotz einiger schwächen im schauspielerischen und in der umsetzung für gelungen halte. alleine um die vielen, zum teil stark gealterten, ZDF-nasen in ihren fernseh-habitaten zu sehen, hat sich der film schon gelohnt. es war auch lustig zu sehen, wie peter hahne sich um kopf und kragen redet, ohne dass er merkt, was eigentlich los ist. wobei das wahrscheinlich bei jeder seiner sendungen der fall ist. ich bin aber auch befangen, weil an dem film sehr vielen menschen mitgemacht haben, die ich gerne mag. ich bin auch ein bisschen ein mario-sixtus-fanboy, was operation naked möglichweise einen extra punkt beschert haben könnte. mario sixtus hat bei diesem film übrigens fast alles gemacht, nicht nur das drehbuch, die produktion und die regie, sogar die musik stammt von ihm. und natürlich spielt er auch mit — als elektrischer reporter.
im prinzip gehört zu diesem fernsehfilm auch die dokumentation ich weiss wer du bist, in der er der frage nachgeht, ob das, was er in seinem fernsehspiel fiktional zeigt, auch in der realitiät möglich ist.
trailer , operationnaked.org , programmdaten
[nachtrag 15.02.2016]
der film ist jetzt in der zdf-mediathek zu sehen .

gendarmenmarkt #aufdemwegzurarbeit
spiegel.de: Hillary Clinton und Jeb Bush: Die alte Garde ist feige
wieder ein artikel auf spiegel online, in dem bernie sanders gemeinsam mit donald trump in die radikale populisten-ecke gestellt wird:
Welche Ironie, dass sich die Etablierten ausgerechnet von Trump und Sanders die Leviten lesen lassen. Trump hat nicht einmal ansatzweise ein politisches Konzept, nahezu sämtliche Probleme lassen sich aus seiner Sicht mit einem Mauerbau an der Grenze zu Mexiko lösen. Und Sanders ist ein interessanter Mann mit einer Menge Enthusiasmus. Aber dass er sich als Inbegriff der Integrität inszeniert, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Auch er hat das öffentliche System der Wahlkampffinanzierung gemieden, weil er wusste, dass Privatspenden seine Schatulle voller machen.
ich verstehe den letzten satz nicht. inwiefern hat bernie sanders „das öffentliche System der Wahlkampffinanzierung gemieden“? was ist das überhaupt, „das öffentliche System der Wahlkampffinanzierung“? meint veit medick, dass sanders sich in seiner zeit als senator nicht dafür eingesetzt hat, die amerikanische wahlkampffinanzierung zu verstaatlichen? denn bekanntlich gibt es in den USA keine staatlich geregelte finanzierung der parteien oder kandidaten. sie sind auf spenden von privatpersonen oder von interessensgruppen angewiesen, die sich unter anderem in „PACs“ organisiseren. tatsächlich setzt bernie sanders auf privat- und kleinspender und versucht grossspender und verbände aus seiner wahlkampffinanzierung rauszuhalten. wenn ich mich recht erinnere, hat barack obama das auch recht erfolgreich getan.
was bernie sanders am amerikanischen wahlkampfsystem kritisiert, finde ich auch nicht besonders kom- oder ironisch. er kritisiert, dass sich superreiche und lobbyverbände, vor allem aus der finanzindustrie, mit grossen spenden zu sehr in die politik einmischen. die kritik ist nachvollziehbar und sanders ist bei weitem nicht der einzige, der sie äussert. dass er sich von kleinspendern finanzieren lässt ist eine geste um unabhängigkeit zu demonstrieren und nicht um „schatullen“ zu füllen.
aber mal im ernst, was meint veit medick mit seinem letzten satz, was ist das „öffentliche System der Wahlkampffinanzierung“ und wo ist die ironie, bzw. komik, die ich nicht erkenne?
[nachtrag/korrektur 13.02.2016]
es gibt in den USA staatliche wahlkampfunterstützung und bernie sanders hat für seinen wahlkampf darauf verzichtet (via). gleichzeitig ist es aber ein teil von bernie sanders wahlprogramm, die finanzierung von wahlkämpfen staatlich zu regeln (via).
peter merkt in den kommentaren an, dass die staatliche unterstützung von wahlkämpfen einigen beschränkunegn unterliegt:
Die Beschränkung ist demnach eine der Höhe nach. Wenn man staatliche Unterstützung im Anspruch nimmt, müssen die Gesamtausgaben unter einer Grenze liegen, die man überschreiten kann, wenn man sich nur durch private Spenden finanziert.
links vom 11.02.2016
spiegel.de: Donald Trump, Bernie Sanders, Horst Seehofer im Morning Briefing #
roland nelles, „Mitglied der Chefredaktion“, gestern auf spiegel online:
Es freut mich, wenn Sie „DIE LAGE“ von nun an täglich lesen möchten. Dazu brauchen Sie nur Ihre E-Mail einzugeben und auf „Newsletter bestellen“ zu drücken. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag!
öh, nö, möchte ich nicht. mir reicht es da gelegentlich auf spiegel.de reinzuschauen. täglich möchte ich das nicht lesen, zumal mir der tonfall missfällt.
ich weiss zum beispiel nicht, ob nelles bernie sanders tatsächlich, in einer reihe mit donals trump, als „billigen Populisten und Rattenfänger“ bezeichnet, oder ob es ihm einfach zu früh war zum differenzieren:
Donald Trump und Bernie Sanders gewinnen die Vorwahlen in New Hampshire und man muss wirklich fürchten: Der Irrsinn könnte so weiter gehen. Wir sind ja einiges gewohnt von US-Wahlkämpfen, aber in diesem Jahr drohen die Dinge völlig aus den Fugen zu geraten. Statt moderater Kandidaten wie Hillary Clinton oder Jeb Bush, machen billige Populisten und Rattenfänger die Punkte.
es ist genau dieses arrogante und oft unfifferenzierte hinkotzen von meinungsbröckchen, was mich davon abhält, irgendwas vom spiegel zu abonnieren.
turi2.de: Recaps rezensieren TV-Serien Folge für Folge. #
Recaps, die detaillierte Nachbesprechung einzelner Serienfolgen, entwickeln sich von einer anfangs verschmähten Online-Spielwiese für Fans zu einem der erfolgreichsten neuen Genres des Journalismus.
echt? wer macht denn sowas?
uebermedien.de: Nichts reimt sich auf Adorno #
beim ersten absatz von peter breuers aktuellerr zeitschriften-rezension auf übermedien (hohe luft), musste ich mehrfach kichern:
Der Philosophieunterricht ist lange her, und was davon hängenblieb, ist Anekdotenwissen. Die leicht ordinäre Fahrschülerin der Klasse kommentierte längere Textabschnitte mit einem knappen: „Der spinnt doch, der Nietzsche“, und Arthur Schopenhauer trug die Haare so ähnlich wie Keith Flint von Prodigy. Sein Hauptwerk hieß allerdings nicht „Firestarter“, sondern „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Der kategorische Kant kam bekanntlich aus Königsberg, und Wittgenstein sagte: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Wer das weiß und dazu noch Adornos „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ an den richtigen Stellen zitiert, kann mit diesem Halbwissen über Jahrzehnte eine gewisse Intellektualität vorspiegeln.
der rest der rezension ist genauso lesenswert — und hohe luft offenbar auch.
wired.com: CBS Picked the Perfect Showrunner for the New Star Trek #
toll, ein neues star trek und offensichtlich hat CBS ganz gute personalentscheidungen getroffen.
truthdig.com: Sanders’ Call to Rein In Wall Street, Artfully Clear (VIDEO) - Truthdig #
dieses video könnte hillary clinton die glaubwürdigkeit kosten, oder ihr im wettbewerb mit bernie sanders enorm schaden. zusammengefasst sagt elizabeth warren in diesem interview, dass hillary clinton in ihrer zeit als first lady ein von banken lobbiertes gesetz zum involsenzrecht verhinderte, weil sie wusste, dass es familien und privatmenschen schaden würde, um dann spaäter, als senatorin, dafür zu stimmen.
During Elizabeth Warren’s own appearance on Bill Moyers Journal, she describes in vivid detail one time when Wall Street influence appeared to have caused Bernie’s primary opponent, then Sen. Hillary Clinton, to change her position on bankruptcy law in a very significant way. Before she was a U.S. senator representing New York, Hillary knew the bankruptcy law would hurt people like me and millions of Americans. Hillary changed her mind after being elected to the Senate. If the influence of the financial service industry wasn’t a factor in that change of position, then perhaps another explanation will be forthcoming. Let me be very clear, this appearance by Warren was years ago and well before anyone could have envisioned a Bernie run at the presidency. The video seems to confirm the sort of influence peddling Wall Street does and just how accurate Bernie’s reflections are in 2016 about and what is at stake.

ich bin 17 minuten lang, von 23:21 bis 23:39 uhr, ungefähr 1,78 kilometer weit gelaufen.
„ersatzverkehr“ ab wedding, tz. statt die bushaltestelle zu suchen und auf den bus (auf dem „U6“ stand) zu warten, bin ich das letzte stück einfach gelaufen. nach 10 minuten, auf höhe vom bolu, überholt mich erst der bus, der natürlich völlig überfüllt war. laufen ist natürlich ein bisschen anstrengender als im bus zu sitzen, aber in überfüllten bussen zu sitzen oder zu stehen ist auch anstrengend. gestern bin ich auch von mitte nach charlottenburg gelaufen (dort, im filmkunst66, wollte mario sixtus zwei neue filme zeigen). laut kartendiensten hätte das mit bus und bahn etwas über30 minuten gedauert. zu fuss hat es etwas über ne stunde gedauert.
ich bin nicht ganz sicher ob ich den weg nach charlottenburg gestern gelaufen bin, weil ich laufen wollte, oder weil ich ihn aufzeichnen und automatisch hier veröffentlichen konnte. oder weil ich antizipiert habe, dass mario sixtus mich fragen würde: „und, bist du auch gelaufen, wie sich das gehört?“
ich werde nicht alle strecken die ich laufe hier veröffentlichen und die, die ich veröffentliche, landen, leicht versteckt, in der kategorie „fortbewegt“, die ich bestimmt noch umbenennen werde, wenn mir ein besserer kategoriename einfällt. aber die längeren strecken, werde ich jetzt auf jeden fall hier veröffentlichen, egal ob das ausser mir jemanden interessiert.
die lösung mit der ich meine strecken aufzeichne und veröffentliche ist übrigens komplett open source. für das ios-programm, den GPS-logger braucht man die apple developper tools, um die iphone-app zu kompilieren, den compass-server, auf dem die daten liegen und der die API zur verfügung stellt, kann man sich selbst installieren oder den von aaron parecki verwenden. man kann die daten also komplett bei sich selbst halten, wenn man das möchte. das ist derzeit alles noch ein bisschen fummelig zusammenzusetzen, aber funktioniert, wie man sieht.

ich bin 22 minuten lang, von 09:47 bis 10:08 uhr, ungefähr 2,17 kilometer weit gelaufen.
dieses quantified-self-gedöns hat mir gezeigt, dass mein weg zur arbeit heute, etwas uneffektiv war. würde ich meine bewegungen nicht mit esri’s GPS logger aufzeichnen, in compass speichern und per micropub hier (auf knopfdruck) ins blog pumpen, hätte ich das niemals erfahren.