frohe weihnachten!
links vom 24.12.2014
edition.barnimkante.com: In den Tiefen der Blogs #
Texte aus 19 Blogs und die Menschen dahinter
ein kostenloses e-book zum runterladen und lesen, zusammengestellt von jana kunath und volker busse. ich finde das ist sehr schön geworden, ein text von mir ist auch drin. ganz toll fand ich james r. cabmans geschichte über seine jugendliebe. ganz, ganz toll fand ich die sogar. und am ende der geschichte dann ein link zu einem youtube-video, dass die geschichte abrundet und noch greifbarer macht.
buggisch.wordpress.com: Pegida und die „Lügenpresse“ - ein Begriff und seine Geschichte #
christian buggisch:
Wenn Pegida-Anhänger den Journalismus in Deutschland als “Lügenpresse" diffamieren, wirkt das nicht nur kurios in einem demokratischen Land, dessen Medienvielfalt so groß ist wie nie zuvor in der Geschichte. Es verweist auch auf eine intensive, nahezu bedeutungsgleiche Verwendung des Begriffs in völkischen und nationalsozialistischen Zeiten. Das macht noch nicht alle Pegida-Anhänger zu Nazis, doch wer sich - bestenfalls ahnungslos, schlimmstenfalls bewusst - aus dem Sprachfundus des Dritten Reichs bedient, braucht sich über einen Aufstand der Anständigen nicht zu wundern.
kottke.org: The Most Amazing Science Images Of 2014 #
tolle, im weitesten sinne, wissenschafts-bilder bei io9.com.
taz.de: DDR-Oppositionelle über Pegida: „Jesus hätte gekotzt“ #
vor ein paar tagen fragte die zeit, warum DDR-bürgerrechtler nichts zu #pegida gesagt haben (auch von mir verlinkt). jetzt antworten ein paar bürgerrechtler von damals (in einem text der der taz „vorliegt“, den sie aber vorzieht nicht in gämnze zu veröffentlichen):
„Jesus hätte gekotzt, hätte er euch getroffen“, lautet eine Zeile des zehnstrophigen Textes. Und weiter: „Wir sind das Volk, ruft ihr. Freiheit, Toleranz, weltoffen meinte das '89. Visafrei bis Hawaii, war die Devise. Und: die Mauer muss weg. // Ihr aber wollt: Visafrei nur für uns. Die Mauer muss weg nur für uns. Die Mauer muss her am Mittelmeer - 25 Jahre nach dem Mauerfall.“
onlinemarketingrockstars.de: Unge vs. Mediakraft: Die Kraft von Youtube #
durch einen link unter simon unge trennungsvideo brach die onlinemarketingrockstars.de zeitweise zusammen und mitarbeiter erhielten drohanrufe und -mails. erinnert mich an alte tokio-hotel-zeiten, als die jungen fans kopflos amok in diversen kommentarspalten liefen, die sie per google oder wasauchimmer fanden.
das unge-vs-mediacraft-dings erinnert mich aber auch gleichzeitig an amerikanische fernsehverhältnisse. moderatoren oder künstler die sich von ihrem netzwerk schlecht behandelt fühlen sorgten dort auch immer wieder für grosses aufsehen. was sich dort jedes mal zeigte: populäre künstler sitzen auf lange sicht meist am längeren hebel als die sende- oder vermarktungsnetzwerke. und knebelverträge für die künstler unvorteilhafte verträge lohnen sich auf lange sicht nicht. unglückliche künstler machen niemanden froh.
links vom 23.12.2014
theglobeandmail.com: David Carr: All the views he's fit to print #
james bradshaw portraitiert den new-york-times reporter david carr. john gruber mag carr offenbar sehr.
paulgraham.com: How to Be an Expert in a Changing World #
gestern schon verlinkt mit der erkenntnis, dass experten manchmal expertise nur von vorherigen versionen der welt besitzen, verlinke ich es heute nochmal mit dieser erkenntnis, die in allen bisherigen versionen der welt die ich erlebt habe gilt:
It's ok to have working hypotheses, even though they may constrain you a bit, because they also motivate you. It's exciting to chase things and exciting to try to guess answers. But you have to be disciplined about not letting your hypotheses harden into anything more.
ich nenne das manchmal temporäre vorurteile, aber arbeitshypothesen hört sich natürlich besser an. es gilt aber weiterhin: wahrheit ist so fliessend, so aktualisierungsbedürftig und arbeitsintensiv, dass wir den begriff eigentlich vermeiden sollten.
faz.net: Böhmermann vs. Youtube: #Böhmergate hält Twitter in Bewegung #
jan böhmermann:
Und was hat es mir gebracht: jede Menge Fun, Fun, Fun!
youtube.com: Week 16: Marshawn Lynch 79 Yard Touchdown vs Arizona Cardinals #
erstaunlich, wie marshawn lynch durch das feld pflügt. auf dieser seite gibt's auch ein GIF aus einer anderen perspektive. das GIF habe ich mir, glaube ich, 10 minuten lang staunend angesehen.
blog.gilly.ws: Und dann gewinnt IKEA mit diesem Werbespot Weihnachten #
schrecklich. gut.
titanic-magazin.de: Powersätze für die Pegida-Kundgebung #
gleicher gag wie beim postillon, aber besser (knapper) ausgeführt.
twitter.com/ankegroener: „Scheint zu stimmen.“ #

haha.
twitter.com/herrurbach: „Ich präsentiere ihnen die europäische Marianne! (Guten Morgen, der Tag ist damit durchgespielt)“ #
OMG. LOL.
christoph-koch.net: Vom Leben gelernt: Judith Holofernes #
judith holofernes:
Die „Bild“-Zeitung nutzt es nicht nur auf verabscheuungswürdige und menschenverachtende Art und Weise aus, wenn Menschen in einer Position der Schwäche sind - sondern sie macht auch Politik, indem sie Angst und Neid schürt.
wer (in) die „bild“-zeitung schreibt, erntet #pegida.
«When experts are wrong, it's often because they're experts on an earlier version of the world.» paulgraham.com/ecw.html / via @mmeckel
— ThomNagy (@ThomNagy) 22.12.2014 10:51
From w3.org/20: Tim Berners-Lee internethalloffame.org/inductees/tim-… and Vint Cerf internethalloffame.org/inductees/vint… pic.twitter.com/mHn91XDfGY
— Marco Piedra Venegas (@mpiedrav) 21.12.2014 7:46

verlassene stadt. fehlt noch ein bisschen #tumblweed
links vom 22.12.2014
gnupg.org/blog: 20141214-gnupg-and-g10 #
gnupg is especially important as it is is both free of charge and freely licensed. That second point is critical, it means that gnupg is open to scrutiny from any expert to help ensure it is free of back doors or other problems that might compromise its effectiveness. For users of alternate operating systems like BSD and Linux, it is often the only choice for certain applications of encryption. Thankfully, it happens to be a usable and useful one that interoperates with the commercial, proprietary choices available to users of more mainstream operating systems.
die entwickler von GnuPGbrauchen unterstützung. die von der osx-version, die ich gerne nutze, auch.
verschlüsselung nutzen ist einfach. spenden auch. /dank an cory doctorow für die erinnerung
mediasteak.com: Die Himmelsläufer von New York | ARD #

mit diesen worten fängt die doku über mohawk-indianer die als stahlarbeiter in grossen amerikanischen städten arbeiten an:
was die wenigsten wissen: es sind mohawk-indianer die die skyline von amerika bis heute prägen.
droht manchmal ins pathetische abzukippen, kann man aber ansehen, wenn man 40 minuten zeit hat.
[nachtrag 23.12.2014] der film ist schon wieder „depubliziert“.
gawker.com: Justine Sacco Is Good At Her Job, And How I Came To Peace With Her #
sam biddle über justine sacco und ironie die empörungsstürme erntet. und: ich glaube, dass solche artikel um ein vielfacches besser funktionieren, als ein bei suchmaschinen durchgesetztes „recht auf vergessen“.
gruene-jugend.de: Udo Jürgens und Politik? #
malte spitz 2002 über udo jürgens:
Nun klingt das alles noch nicht so politisch. Udo Jürgens hat weder Aufstände angezettelt noch ist er in den Untergrund gegangen. Er hat sich nicht an Schienen gekettet und ist keiner Partei beigetreten.
Sein Engagement ist eher stiller Natur.
sueddeutsche.de: Zum Tod von Udo Jürgens - Größer als die Wahrheit #
gerhard matzig über udo jürgens:
Weil er etwas tun konnte, was selten geworden ist: Er konnte seine Lieder - mehr als 1000 hat er komponiert, und zwar tatsächlich: komponiert, als komplexes Ganzes -, er konnte seine Lieder also uns nah und für uns doch seltsam erhaben wirken lassen. Ja, auch pathetisch. Sie waren, sie sind, denn sie bleiben: wahr. Auch dann, wenn sie natürlich gelogen waren - wie jede große Kunst nicht allein der Wahrheit verpflichtet ist, sondern dem, was größer ist: der Gewissheit, dass etwas so sein könnte, wie es klingt, unabhängig von der Realität.
/in der krautreporter-morgenpost gefunden.
youtube.com: Tom und Jerry german Intro #
das ist eigentlich das am häufigsten von mir gehörte udo-jürgens-lied.
das GIF ist beindruckend, zeigt aber nicht, wie die erde ohne wasser aussehen würde. das zeigt (beispielsweise) dieses video (mit grässlicher musik untermalt). was das bild zeigt ist das das geoid (vereinfacht gesagt, das gravitationsfeld) der erde — und das auch noch, für die visualisierung, siebentausendfach verstärkt. das bild basiert auf messungen der esa von vor ein paar jahren und der new scientist versuchte das 2011 zu erklären.
siehe auch what if zum thema: was passiert wenn jemand das wasser der ozeane ablässt?
metronaut.de: Fruchtbarer Boden #
Medien spielen eine gewichtige Rolle in der „rassistischen Radikalisierungsspirale“ - sie müssen sich ihrer Verantwortung bei Auswahl und Präsentation der Themen bewusster werden, wollen sie nicht williger Player in der Diskriminierung von Minderheiten und Marginalisierten bleiben.
links vom 21.12.2014
qlod.org: Fünfzehntausend #
auch ne haltung mit der ich symphatisieren kann:
Macht bitte weiter. Werdet mehr und mehr. Nichts ist schöner, als Idioten bei der Selbstentblössung zuzusehen.
digg.com: Craig Ferguson's Final Monologue On 'The Late Late Show' #
craig fergosuns letzter anfangsmonolog für die „late late show“. wie immer: pathos nur gebrochen und witze ohne pointe aber meisterhaft orchestriert.
boredpanda.com: This Couple Thought They Adopted A Mini-Pig, But It Grew Up Into 670 Pounds Of Cuteness #
nööödlich!
ctrl-verlust.net: #PeGiDa und der Kontrollverlust #
michael seemann über #pegida:
Doch die Resonanzräume ermöglichen sowohl Vernetzung als auch Abschottung. Hermetische Weltbilder, die Evidenz durch zirkuläres zitieren und den ausschließlich negativen Bezug auf die mediale Außenwelt bezieht: “Sie wollen uns als Verschwörungstheoretiker verunglimpfen, also muss es wahr sein!" Wissen ist nichts anderes als ein hinreichend dichtes Netz aus Informationen, schreibe ich in meinem Buch. Unter guten Vernetzungsvoraussetzung kann also alles zum Wissen werden - zur Wahrheit - zumindest aus einer bestimmten Query heraus gesehen.
Das Resultat sehen wir heute: Die Verschwörungstheoretiker äußern ihre Wahrheiten nicht mehr hinter vorgehaltener Hand. Die Ressentiments gegen Fremde (oder die, die als Fremd empfunden werden), werden nicht mehr geflüstert oder verbleiben am Stammtisch. Die Vernetzung mit Gleichdenkenden gibt Kraft, Solidarität und Mut - was für den arabischen Frühling und bei #Aufschrei funktionierte, funktioniert gleichermaßen für #PeGiDa.
links vom 20.12.2014
youtube.com: probono Magazin Folge 24 (18.12.2014): Sushi-Gauck und Flüchtlings-WGs #

gefällt mir. aber kann mir jemand sagen, warum lukas heinser seine eishockey-ausrüstung bei der moderation trägt?
youtube.com: Kontaktversuch: „Lügenpresse“ trifft Pegida #
den panorama-beitrag hat mittlerweile wahrscheinlich jeder gesehen. mir fiel dazu eigentlich nichts anderes ein als das wort „dummheit“. aber das fasst natürlich viel zu kurz. das einzige was mir später dazu einfiel, dass diese plump argumentierenden, sehr wütenden merkbefreiten menschen eigentlich „ichichich“ meinen wenn sie „wir“ sagen: „warum kümmert sich keiner um michmichmich? warum kann ichichich nicht mein leben in ruhe, wohlstand und verachtung von allem was anders ist als ichichich führen?“
was eventuell für ein bisschen ausgleichende gerechtigkeit sorgt: ich bin sicher die meisten menschen die in dem video zu sehen sind haben auch fürchterliche angst vor blitz und donner und kondensstreifen am himmel.
zeit.de: Pegida: Bürgerrechtler, warum schweigt Ihr? #
maximilian probst, judith scholter und christian staas wundern sich, warum die DDR-bürgerrechtler, die sich kürzlich noch über eine aktion des zentrums für politische schönheit echauffiert haben, sich nicht über die instrumentalisierung der „montagsdemonstrationne“ aufregen:
Vor 25 Jahren zogt Ihr durch die Straßen, jeden Montag wart Ihr mehr. Es war ein mutiger Protest, denn er richtete sich gegen Stärkere, gegen einen autoritären Staat, der seine Bürger unterdrückt und eingesperrt hat. Auch heute gehen Montag für Montag mehr Leute auf die Straße. Ihr Protest richtet sich gegen die Schwächsten der Schwachen.
twitter.com/brianshall/status/545774763172327425 #
Everything pic.twitter.com/IcgmEvFUBA
— Brian S Hall (@brianshall) 19.12.2014 3:56
zeit.de: Debatte: Deutschland braucht keine Super-Feministin #
anne wizorek stellt fest, dass „es verschiedene Herangehensweisen an Feminismus gibt“ und fragt: „Warum wird immer wieder aufs Neue das Eine gegen das Andere ausgespielt?“ insgesamt eine bewunderswert ruhige replik auf hannah lühmanns pauschal-nörgelei am „neuen netz-feminismus“.
benjaminnickel.com: fotos #
benjamin nickel hat 3000 gesichtsausdrücke für „Dasgehtmiraufdienerven“.
old-amsterdam-pumpernickel-haus in der hamburger hafencity

heute früh habe ich mein frühstück (pumpernickel und alten gouda) fotografiert und auf facebook gestellt. kurz danach habe ich es in der hamburger hafencity wiedergefunden. danke alexander svensson!
der barmherzige samariter und der kackende hund
schön. rembrands radierung „der barmherzige samariter“ von 1633 mit einem kackenden hund in der bildmitte. gefunden im perlentaucher efeu, wo auf christian thomas text zu einer rembrand-ausstellung im goethehaus frankfurt hingeweisen wird. dort schreibt christian thomas:
Goethes faustischer Natur war bestimmt nichts fremd. In der intensiven, ja minuziösen Beschreibung der Radierung vom Hl. Samariter ignorierte er den in der Bildmitte kackenden Hund. Rembrandts kreatürlicher Natur war auf andere Weise nichts fremd.

warum $name sich nicht $bezeichnung nennen will
das schreibt annett meiritz heute (unter anderem) unter der überschrift¹ „Warum ich keine Feministin sein will“ auf spiegel-online :
Trotzdem will ich nicht das Etikett "Feministin" tragen. Warum, fragen Freundinnen und Bekannte.
Leider wirkt der moderne Feminismus zunehmend wie eine Bewegung, die nicht überzeugen, sondern mit dem Vorschlaghammer bekehren will. Kluge und wichtige Argumente werden überlagert von aggressiven Tönen, ob im Netz oder im Café. Kluge und wichtige Wortführerinnen, die betont behutsam auftreten, werden gleich mit übertönt. […]
Wieder mehr zuhörenDurch dieses Prinzip macht sich der moderne Feminismus angreifbar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Dabei sollte er wieder mehr zuhören, auch wenn es schwerfällt, nach Gründen fragen, nach Motiven. […]
Es wird für all das Argumente geben. Indem man sie ignoriert oder mit Verachtung überzieht, verschwinden sie nicht. Ganz im Gegenteil. […]
Wer es tut, wird sofort zum geistigen Feind deklariert. Es gibt dann richtig und falsch, und viel zu wenig Raum für alles, was dazwischen liegt. Im Eifer der Auseinandersetzung ziehen dann nicht nur Pöbler (zu Recht!) Zorn auf sich, sondern mitunter auch Menschen, die einfach ihre Sicht der Dinge beschreiben wollen. Feministinnen, die ständig und überall den "Kampf gegen die Maskus" ausrufen - dazu möchte ich nicht gehören.
Ich glaube nicht, dass der Feminismus eine neue Führungsfigur braucht, wie die "Zeit" kürzlich forderte. Was er braucht, ist eine neue Willkommenskultur. Eine klare Haltung mit klaren Botschaften kann auch mal laut und wütend artikuliert werden. Aber dann bitte klug dosiert, nicht reflexhaft.
ich habe (auf twitter) mal testweise die worte feminismus gegen journalismus getauscht (und „Kampf gegen die Maskus“ mit „Kampf gegen irgendwas“ getauscht). das kommt dann dabei raus:
Trotzdem will ich nicht das Etikett "Journalistin" tragen. Warum, fragen Freundinnen und Bekannte.
Leider wirkt der moderne Journalismus zunehmend wie eine Bewegung, die nicht überzeugen, sondern mit dem Vorschlaghammer bekehren will. Kluge und wichtige Argumente werden überlagert von aggressiven Tönen, ob im Netz oder im Café. Kluge und wichtige Journalisten, die betont behutsam auftreten, werden gleich mit übertönt. […]
Wieder mehr zuhörenDurch dieses Prinzip macht sich der moderne Journalismus angreifbar. Er macht dicht, er grenzt sich ab, er grollt und schlägt um sich. Dabei sollte er wieder mehr zuhören, auch wenn es schwerfällt, nach Gründen fragen, nach Motiven. […]
Es wird für all das Argumente geben. Indem man sie ignoriert oder mit Verachtung überzieht, verschwinden sie nicht. Ganz im Gegenteil. […]
Wer es tut, wird sofort zum geistigen Feind deklariert. Es gibt dann richtig und falsch, und viel zu wenig Raum für alles, was dazwischen liegt. Im Eifer der Auseinandersetzung ziehen dann nicht nur Pöbler (zu Recht!) Zorn auf sich, sondern mitunter auch Menschen, die einfach ihre Sicht der Dinge beschreiben wollen. Journalisten, die ständig und überall den "Kampf gegen Irgendwas" ausrufen - dazu möchte ich nicht gehören.
Ich glaube nicht, dass der Journalismus eine neue Führungsfigur braucht, wie die "Zeit" kürzlich forderte. Was er braucht, ist eine neue Willkommenskultur. Eine klare Haltung mit klaren Botschaften kann auch mal laut und wütend artikuliert werden. Aber dann bitte klug dosiert, nicht reflexhaft.
1) laut url lautete die überschrift vorher: „Feminismus — warum Aggressivitaet nicht funktioniert“
links vom 19.12.2014
dezeen.com: The Bridges of Europe by Robin Stam #
sehr witzig. die architektonischen strukturen auf den meisten euro-banknoten sind fiktional, damit keines der europäischen mitgliedsländer sich benachteiligt fühlt. din den niederlanden werden und wurden diese strukturen, vornehmlich brücken, jetzt einfach nachgebaut. /marginalrevolution.com
grist.org: Seattle's unbelievable transportation megaproject fustercluck #
gescheiterte, megalomane grossprojekte gibt's nicht nur in berlin und hamburg. auch in seattle gibt's das. fustercluck ist für heute übrigens mein lieblingswort.
kottke.org: Blue color without blue color #
faszinierend: blaue augen (oder blaue schmetterlingsflügel) enthalten keine blauen pigmente, sondern ... ach seht einfach selbst.
zeit.de: Stimmt's?: Reduziert der Genuss von Milch die „Knoblauchfahne“? #
spoiler: ja. wasser aber auch.
hyperhero.com: Schimpfwort-Liste mit ca. 11300 Schimpfwoertern #
das scheint eine komlette liste aller deutschen schimpfworte zu sein. sogar pissflitsche ist dabei.
twitter.com/ChrisWarcraft/status/545381599202643969 #
Internet death threat against woman - "Oh that's just boys being boys, deal with it."
Internet death threat against movie - "SRS BIZNESS"
— Chris Kluwe (@ChrisWarcraft) 18.12.2014 1:54
twitter.com/holman/status/545438811950284801 #
Really wanted to see The Interview. Bummer. Now it’s going to be locked away in Sony’s impenetrable data centers forever.
— Zach Holman (@holman) 18.12.2014 5:42
twitter.com/hotdogsladies/status/545270814925258754 #
I can't think of a single instance where anecdotal evidence was inaccurate.
— Merlin Mann (@hotdogsladies) 17.12.2014 18:34
stadtschloss-rohbau bei regen

man kann eigentlich nur hoffen, dass das #stadtschloss so bleibt. #beton #rohbau #berlin #skrwt
links vom 18.12.2014
spiegel.de: Sascha Lobo über Pegida: Der Latenznazi #
sascha lobo bringt diese phänomen, das gerade alle in aufregung versetzt, gut auf den punkt:
Der Erfolg von Pegida liegt darin begründet, xenophobe Signale zu senden, ohne dass sich Sender oder Empfänger das eingestehen müssten. Die Erkennungscodes funktionieren sogar so eindeutig, dass man sich die ständige Scheindistanzierung leisten kann, "Wir sind keine Nazis", "Wir haben nichts gegen Ausländer", "Wir sind für das Asylrecht". Diese Sätze brauchen nicht einmal mehr das früher typische "aber" dahinter, man versteht sich auch so.
auch einen schönen neologismus hat sascha lobo parat: latenznazi.
[kommentar gelöscht. notiz an mich: nur was zu links hinzuschreiben, wenn man was sinnvolles hinzufügen kann oder mindestens einen gedanken zuende gedacht hat.]
taz.de: Feminismus-Debatte: Wir brauchen keinen Zumba-Jesus #
sehr schön, margarete stokowski antwortet auf hannah lühmanns zeit-artikel (auf den ix auch schon mal reagiert hatte) und verweist auch auf ein paar andere reaktionen:
Antonia Baum erwiderte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Lena Dunham könnte eine solche Führungsfigur sein. Katrin Gottschalk vom Missy Magazine kritisierte, dass Lühmann sich vor allem am Image des Feminismus abarbeite und nicht an Inhalten. Und Sophie Elmenthaler antwortete auf Zeit Online, es sei ein Trugschluss, dass sich jede Idee verkaufen ließe, wenn sie nur „hübsch genug verpackt“ wäre.
krautreporter.de: „Und da wurde mir klar, dass wir hinter McDonalds gefoltert werden“ #
tilo jung stellt murat kurnaz ein paar sehr gute fragen, ein paar weniger gute und ein paar unfassbar blöde. sollte man trotzdem mal lesen. oder angucken.
juliareda.eu: Oettinger kündigt EU-Leistungsschutzrecht für Verlage an: Aus Desaster in Deutschland nichts gelernt #
diese pressemitteilung verlinke ich sehr gerne, weils alles stimmt.
rolandtichy.de: ARD_Presse wollte Twitstorm starten. Was dann passierte... #
ich finde roland tichy nicht besonders prickelnd. trotzdem hab ich diesen artikel (via rivva) eben ausversehen gelesen. es geht um irgendeinen blödsinn.
irgendwann diskutiert roland tichy auf twitter mit @DWDL. bereits nach zwei an @DWDL gerichteten tweets flippt @DWDL völlig aus:
Das hat so niemand behauptet. Also unterlassen Sie bitte solche Unterstellungen. Herzlichen Dank
@RolandTichy:
also wer ist jetzt dünnhäutig? Im Austeilen stark, beim Einstecken weinerlich...
@DWDL:
Sie stellen Kritik mit falschen Unterstellungen auf eine Stufe? Was ist das für eine Diskussionskultur #troll
@RolandTichy:
dann lesen Sie mal Ihre Tweets. Blitzvergesser
@DWDL:
Vom Journalist zum Internet-Troll. Schönes Hobby, bleibt uns nur kein Zeit für. Wir steigen aus
der witz ist: im april 2012 habe ich mal einen mailwechsel (nach einem kommentarwechsel) mit thomas lückerath von dwdl.de geführt (in dem ich dwdl.de und ihn ein paar mal kritisierte). seine lezten beiden sätze lauteten damals:
Mit so einem Internet-Troll macht eine Diskussion leider absolut keinen Sinn. Das ist Zeitverschwendung.
auch wenn das für eine bemerkenswerte konsistenz in thomas lückeraths merkbefreitheit und argumentationsmustern spricht, ich fand das schon vor 2½ jahren traurig.
whatcolourisit.scn9a.org: What colour is it? #
sehr schön. sagt mir jemand bescheid, wenns das als screensaver für os x gibt? [nachtrag] gibt’s als screensaver!
blog.beetlebum.de: Würfel-Adventskalender #
normalerweise würde ich hier „hihi“ drunterschreiben. das ist aber sehr viel besser als nur hihi.
stacytheartist.com: average americans (that happen to be sex/love dolls) #
fotos von durchschnittlichen amerikanern und amerikanerinnen (die zufällig sexpupen sind). ich glaube das ist nicht geeignet ums auf der arbeit anzugucken (nsfw). ich glaube, ich hab das bei thisisnthappiness.com gefunden.
theguardian.com: Beyond Bill Cosby: 2014 was the year we stopped worshipping at the altar of monsters #
roxane gay zieht vergleiche zwischen bill cosby, polizei-übergriffen, oscar pistorius und meint es sei unsere verantwortung unsere idole nicht mehr anzubeten, sondern als menschen zu sehen.
spendenbanner
ich vermute bandaid30 ist vorbei. lange nichts mehr davon gelesen oder gehört. auf der projektseite konnte ich auch nicht rausfinden was es jetzt gebracht hat oder wie das geld eingesetzt wurde oder wird (vielleicht weiss jemand mehr als ich?). dort steht allerdings immer noch in bewundernswerter schlichtheit und in grossbuchstaben:
BUY THE SONG. STOP THE VIRUS.
ich mag charity meistens nicht, weil charity für mich oft den beigeschmack von ablasshandel hat oder überzogene versprechungen macht (sieh oben). oft nutzt charity auch fotos von stark abgemagerten afrikanern oder riecht nach fernseh-gala, showtreppe, kitsch und emotioanlisierung. charity wird (aus meiner sehr beschränkten sicht) von prominenten oder stinkreichen leuten betrieben, die ihrem leben, das oft ausschliesslich aus geld-verdienen besteht, einen etwas tieferen sinn geben wollen. ich weiss, dass sind auch gedanken von bemerkenswerter schlichtheit, aber dafür habe ich vor ner weile ein schönes zitat rausgesucht das auch schlicht ist, aber wunderschön. es ist von chinua achebe:
Charity ... is the opium of the privileged.
ist auch egal, ich hab meinen bandaid30-dampf schon abgelassen und meinen ärger über diesen bemerkenswert dummen artikel von sergius seebohm gar nicht erst veröffentlicht.
ich wollte nämlich was ganz anderes sagen: ich mach jetzt auch charity.
vor ein paar wochen dachte ich: man kann leute doch bestimmt auch ohne doofe musik zum spenden bewegen. mit online-werbung zum beispiel. die soll sehr gut funktionieren (das sage ich nur halbironisch).
also hab ich mir gedacht, warum soll ich nicht einfach banner bauen für leute oder organisationen die ich gut finde und denen ich zutraue oder von denen ich weiss, dass sie etwas zum guten bewegen können. seit heute früh rotieren hier stilanzeigen-banner von ein paar organisationen denen ich entweder schonmal etwas gespendet habe, spenden würde oder regelmässig spende. organisationen, die ich also relativ vorbehaltslos empfehlen würde.
vielen dank an stilanzeigen, die die banner jetzt ausliefern (und daran, wie ix, nichts verdienen). die logos hab ich geklaut, die texte hab ich mir ausgedacht oder auch geklaut und ich hoffe, dass die eine oder andere spende bei netzpolitik, dem zentrum für politische schönheit, den ärzten ohne grenzen, wikimedia oder amnesty hängenbleibt.
wer auch stilanzeigen-spenden-banner ausliefern möchte, ich bin sicher die stilanzeigen-macher helfen gerne: hier sind die stilanzeigen- kontaktdaten .
wer vorschläge hat, für wen man auch unbedingt werben sollte, immer her damit.