wohl­füh­len im mit­tel­mass

felix schwenzel

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  gut­jahr.biz: „Mit­tel­maß ist der klei­ne Bru­der von nett“ - Aus der Mit­te ent­springt nur Frust   #

ri­chard gut­jahr:

Sei der Ers­te oder sei der Bes­te. Wenn du we­der das Eine, noch das An­de­re zu bie­ten hast, hast du ein Pro­blem. Kein Mensch war­tet auf Mit­tel­maß!

Oder wann habt Ihr in der Kaf­fee­kü­che das letz­te Mal den Satz ge­hört: „Du, ges­tern habe ich eine Se­rie ge­se­hen, die war echt un­glaub­lich mit­tel­mä­ßig!“. Im Netz fin­det „geht so“ nicht statt. Mit­tel­maß wird durch Such­fil­ter und das Feh­len von Li­kes von vor­ne her­ein aus­ge­blen­det. An­ders aus­ge­drückt: Mit­tel­maß ist der klei­ne Bru­der von nett.

ich möch­te ger­ne auf die mir ei­ge­ne mit­tel­mäs­si­ge art ant­wor­ten. ich bin ein gros­ser fan von mit­tel­gu­ten fern­seh­se­ri­en. es gibt näm­lich sehr gute mit­tel­mäs­si­ge fern­seh­se­ri­en. das ist auch re­la­tiv lo­gisch, weil es na­tür­lich nicht nur spit­zen qua­li­täts­fern­seh­se­ri­en ge­ben kann. da­von gibt es zwar ei­ni­ges, ich freue mich zum bei­spiel sehr auf die neue staf­fel house of cards auf net­flix und sehe mir eben­dort auch sehr ger­ne bet­ter call saul an. aber eben nicht nur.

eine mei­ner der­zei­ti­gen lieb­lings mit­tel­gu­ten se­ri­en, per­son of in­te­rest, wird in der ak­tu­el­len 4 staf­fel 22 fol­gen ha­ben, vor­he­ri­ge staf­feln hat­ten je 23 fol­gen pro sai­son. das ist eine men­ge, zum bei­spiel im ver­gleich mit bet­ter call saul, das in der ers­ten staf­fel nur 10 fol­gen ha­ben wird. eine an­de­re mit­tel­gu­te fern­seh­se­rie, die ich sehr ger­ne sehe, heisst Agents of S.H.I.E.L.D.. auch sie hat 22 fol­gen pro staf­fel.

mit­tel­gu­te fern­seh­se­ri­en ha­ben nicht im­mer die fi­nes­se, die fi­nan­zi­el­len mit­tel und die pro­duk­ti­ons­zeit von spit­zense­ri­en und müs­sen bei der pro­duk­ti­on jede men­ge kom­pro­mis­se ein­ge­hen. da muss sich das roo­se­velt is­land in new york schon mal als ber­lin ver­klei­den. oder man teilt sich dreh­or­te in und um los an­ge­les die güns­tig zu mie­ten sind mit an­de­ren se­ri­en. aber um auf ri­chard gut­jahrs fra­ge zu­rück­zu­kom­men: ja, mit­tel­mass, gut ge­mach­te mit­tel­mäs­si­ge fern­seh­se­ri­en, sind ge­ra­de der heis­se scheiss. ich er­zäh­le in un­se­rer kaf­fee­kü­che stän­dig von mit­tel­gu­ten fern­seh­se­ri­en.

es gibt na­tür­lich ein paar aus­reis­ser nach oben, wie brea­king bad, vor vie­len jah­ren the wire oder the west wing oder ak­tu­ell die gran­dio­sen se­ri­en broad church, home­land, far­go und the good wife. game of thro­nes mag 18 mil­lio­nen zu­schau­er pro fol­ge ha­ben, aber per­son of in­te­rest hat eben­falls um die 10 mil­lio­nen zu­schau­er pro fol­ge (das sehr mit­tel­mäs­si­ge NCIS und sei­ne ab­le­ger kom­men auf 16 bis 17 mil­lio­nen).

mit­tel­mass fin­det im fern­se­hen (und im netz) auf sehr brei­ter ba­sis statt. al­lein, dass es die­se web­sei­te seit fast 12 jah­ren gibt ist be­weis ge­nug, dass mit­tel­mass ganz gut funk­tio­niert — aber vor al­lem auf­merk­sam­keit ge­ne­rie­ren kann.

wenn ich „bei Work­shops oder Vor­trä­gen [...] von Stu­den­ten“ ge­fragt wür­de, lau­te­te mein tipp statt

Sei der Ers­te oder sei der Bes­te.

wie folgt:

Fut­ter gibt es nicht nur ganz vor­ne. Tu das was du kannst und magst, ver­su­che Lei­den­schaft für das was du tust zu ent­wi­ckeln, aber lass dich nicht vom Ehr­geiz zer­fres­sen. In der Ruhe liegt mehr Kraft als du denkst, bleib in Be­we­gung, aber wer­de nicht hek­tisch. Gehe nicht jog­gen oder sprin­ten, son­dern auf aus­gie­bi­ge Spa­zier­gän­ge. Ler­ne von den Ers­ten und Bes­ten, aber äffe sie nicht nach.


links vom 25.02.2015

felix schwenzel

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  aeon.co: It's time to look for life in Eu­ro­pa's oce­an   #

lee bil­lings plä­diert da­für auf (nicht in) eu­ro­pa nach spu­ren von le­ben zu su­chen:

[I]f fol­lo­wing the wa­ter is the prime di­rec­ti­ve in the search for ex­tra­ter­restri­al life, it in­cre­asing­ly ap­pears that we should look bey­ond Mars to an icy moon of Ju­pi­ter cal­led Eu­ro­pa.

Whe­ther the ice is thick or thin, the key ques­ti­on fa­cing as­tro­bio­lo­gists is re­al­ly whe­ther suf­fi­ci­ent free en­er­gy exists wi­thin Eu­ro­pa's sun­less depths to sup­port a bio­sphe­re - for life, if it is any­thing, is hun­gry. If scant useful en­er­gy is available be­neath Eu­ro­pa's ice, as many re­se­ar­chers su­spect, the oce­an could at best be a spar­se­ly po­pu­la­ted ha­bi­tat for ali­en mi­cro­bes. But if en­er­gy is ple­n­ti­ful, Eu­ro­pa could bo­ast rich eco­sys­tems of com­plex mul­ti­cel­lu­lar or­ga­nisms - per­haps even so­me­thing as ma­gni­fi­cent and fe­ar­so­me as Ear­th's pre­da­to­ry deep-sea gi­ant squid.

Fly a space­craft th­rough or near a plu­me, and, who knows, you might even catch a flash-fro­zen fish.

apro­pos ge­frier­ge­trock­ne­ter fisch ...

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  theat­lan­tic.com: Warm-Bloo­ded Plants and Free­ze-Dried Fish   #

free­man dys­on, no­vem­ber 2007:

The­r­e­fo­re, an easy way to look for evi­dence of life in Eu­ro­pa's oce­an is to look for free­ze-dried fish in the ring of space de­bris or­bi­ting Ju­pi­ter.

der text von dys­on geht noch ein biss­chen wei­ter als eine su­che nach ge­frier­ge­trock­ne­tem fisch an­zu­re­gen. er regt ein neu­es, gros­ses zeit­al­ter der raum­fahrt und for­schung an. der text ist span­nen­der als man­che ak­tu­el­len sci­ence-fic­tion fil­me -- ei­gent­lich ist der text pure sci­ence-fic­tion.

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  digg.com: What The In­ven­ti­on Of Clocks Did To Ch­an­ge Hu­ma­ni­ty   #

kurz: weil wir mit der er­fin­dung der uh­ren an­fin­gen die zeit als eine fol­ge klei­ner ein­hei­ten an­zu­se­hen, be­gan­nen wir auch den rest der welt in klei­ne tei­le ein­zu­tei­len, zu mes­sen und zu er­for­schen.

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  twit­ter.com/ein­hein­ser/sta­tus/570115663248957440   #

Wir sind im Jahr 2015 und die gro­ßen The­men lau­ten Re­li­gi­on, Mei­nungs­frei­heit und Imp­fen. Wol­len wir ei­gent­lich un­se­re Vor­fah­ren ver­ar­schen?

— Lu­kas Hein­ser (@ein­hein­ser) 24.02.2015 7:59

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  zeit.de: Ma­sern: Schluss mit den Ma­sern-My­then!   #

ali­na schad­win­kel und sven stock­rahm dif­fe­ren­zie­ren ma­sern-my­then. im text be­fin­den sich dan j sei dank kei­ne aus­ru­fe­zei­chen mehr.

Ist Imp­fen nicht ge­fähr­lich und un­na­tür­lich? Ha­ben wir die Ma­sern als Kin­der nicht auch über­lebt? Wer sich der­zeit in ei­ni­gen Ki­tas um­hört, könn­te das Ge­fühl be­kom­men, Impf­geg­ner sei­en längst in der Über­zahl. In Wahr­heit ist es eine win­zi­ge Min­der­heit an El­tern, die sich be­wusst ge­gen das Imp­fen ih­rer Kin­der wehrt. Dass heut­zu­ta­ge kaum mehr je­mand sein Kind imp­fen lässt, ist also ge­nau­so ein My­thos wie der ver­meint­li­che Zu­sam­men­hang zwi­schen der Ma­sern-Imp­fung und Au­tis­mus.

Die Er­fol­ge von Impf­stof­fen sind bei­spiel­los. Kaum et­was hat den me­di­zi­ni­schen Fort­schritt im 20. Jahr­hun­dert der­art mit­ge­prägt. Es ist da­her ver­wun­der­lich, dass es noch im­mer Men­schen gibt, die Vak­zi­nen grund­sätz­lich ab­leh­nen. Nur der Zu­gang zu sau­be­rem Was­ser hat glo­bal ge­se­hen im ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert ei­nen grö­ße­ren Ein­fluss im Kampf ge­gen In­fek­ti­ons­krank­hei­ten ge­habt.

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  ge­dan­ken­trae­ger.de: Ma­sern­wel­le, MMR-Imp­fung und Au­tis­mus   #

moni über die pseu­do­heils­leh­ren, die pseu­do­wis­sen­schaft und das angst- und hoff­nungs­wel­len­rei­ten hin­ter dem impf-skep­ti­zis­mus:

Das The­ma Imp­fen zeugt in je­dem Fall von ei­nem er­heb­li­chen Ver­trau­ens­ver­lust in die In­sti­tu­tio­nen. Man ist miss­trau­isch ge­gen­über dem, was die Stän­di­ge Impf­kom­mis­si­on oder die Kin­der- und Ju­gend­ärz­te sa­gen. Man übt nach pri­va­ter Ei­gen­ab­schät­zung Kon­trol­le und schein­ba­re Si­cher­heit durch Prä­ven­ti­on aus, in­dem man das Kind nicht imp­fen lässt. In die­sem Fall nimmt das Wort Prä­ven­ti­on na­tür­lich iro­ni­sche Züge an, denn die Imp­fung war ja die ur­sprüng­li­che Prä­ven­ti­on. Aber im Zuge der be­schrie­be­nen Ent­wick­lun­gen schlägt bei man­chen El­tern eben Stein bald Sche­re: Das Be­dürf­nis der ir­ra­tio­nal-spe­ku­la­ti­ven Prä­ven­ti­on je nach In­tui­ti­on wird stär­ker als das der ra­tio­nal-wis­sen­schaft­li­chen je nach Sti­ko.

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  nlar­chi­tects.word­press.com: UGE!   #

der eif­fel­turm ist jetzt auch ein wind­kraft­werk und kann da­mit teil­wei­se den ei­ge­nen strom­ver­brauch be­strei­ten. und wie man wei­ter un­ten in dem ver­link­ten ar­ti­kel se­hen kann: wind­kraft­wer­ke gib­t's auch in wohl-ge­stal­tet.

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  six­tus.net: Über Fo­to­gra­fie, Kom­mu­ni­ka­ti­on, däm­li­ches Grin­sen und den öf­fent­li­chen Raum   #

ma­rio six­tus über ur­he­ber­rech­te, per­sön­lich­keits­rech­te und die schwie­rig­kei­ten, de­nen sich fo­to­gra­fie­ren­de (also wir alle) ge­gen­über­ste­hen.

[D]ie Ko­ali­ti­ons­re­gie­rung [hat] jüngst im Em­pö­rungs­wind­schat­ten der Edathy-Af­fä­re ei­nen ju­ris­ti­schen Schrot­schuss ab­ge­feu­ert, von dem jetzt noch gar nicht ab­zu­se­hen ist, wie groß der Scha­den für den fo­to­gra­fie­ren­den Teil der Be­völ­ke­rung sein wird. So heißt es im neu­en § 201a Ab­zatz 2, dass künf­tig be­straft wird,

“... wer un­be­fugt von ei­ner an­de­ren Per­son eine Bild­auf­nah­me, die ge­eig­net ist, dem An­se­hen der ab­ge­bil­de­ten Per­son er­heb­lich zu scha­den, ei­ner drit­ten Per­son zu­gäng­lich macht."

Un­schär­fe­re For­mu­lie­run­gen konn­te der Ge­setz­ge­ber of­fen­bar ge­ra­de nicht auf­trei­ben: Fü­gen also bei­spiels­wei­se die get­wit­ter­te Auf­nah­men ei­ner be­trun­ke­nen Per­son dem An­se­hen eben­die­ser er­heb­li­chen Scha­den zu? Auch im Kar­ne­val? Was ist mit Men­schen, die sich auf Fo­tos ein­fach schlecht ge­trof­fen füh­len? Die sich auf Bil­dern zu dick, zu alt, zu häss­lich fin­den?

in der böh­mer­mann vs. lan­ge dis­kus­si­on fand ich es er­staun­lich, wie vie­le leu­te be­haup­te­ten, dass das mit dem ur­he­ber­recht doch im prin­zip ganz ein­fach sei: nut­ze kei­ne bil­der, an de­nen du kei­ne rech­te hast. bei fast je­dem, der in kom­men­tar­strän­gen und -spal­ten so­was sag­te, konn­te man in den so­cial me­dia ka­nä­len in ein bis zwei mi­nu­ten meh­re­re ur­he­ber­rechts­ver­let­zun­gen fin­den. wenn man die leu­te dar­auf an­sprach hat­ten sie stets ir­gend­ei­ne eso­te­ri­sche oder her­bei­phan­ta­sier­te er­klä­rung da­für üb­rig. da­bei ist es in wirk­lich­keit noch kom­pli­zier­ter; wer fo­tos macht oder be­nutzt, sei es in ei­nem blog, auf twit­ter, in­sta­gram, face­book, ei­ner aus­stel­lung oder ei­nem ver­lags­pro­dukt geht das ri­si­ko ein ab­ge­mahnt oder ver­klagt zu wer­den.

die fol­gen ei­ner ge­setz­ge­bung die an der le­bens­wirk­lich­keit der men­schen vor­bei re­gelt se­hen wir schon seit vie­len jah­ren: nie­mand ver­steht sie, nie­mand küm­mert sich um sie, nie­mand nimmt sie ernst. dar­an än­dern dann auch hun­dert­tau­sen­de ab­mah­nun­gen und an­walts­schrei­ben, aus­ser in ein­zel­fäl­len, nichts. in­sti­tu­tio­na­li­sier­te rechts­un­si­cher­heit führt letzt­end­lich im­mer zu recht­lo­sig­keit.

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  me­di­um.com: Sit Down. Shut Up. Wri­te. Don't Stop.   #

schreibt mehr!

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  http://twit­ter.com/PJ­Vogt/sta­tus/569887509427175424   #

A pod­cast cal­led "Are You Mad At Me?" whe­re I in­ter­view peo­p­le I've con­vin­ced mys­elf are mad at me & it al­ways turns out they'­re just busy.

— PJ Vogt (@PJ­Vogt) 23.02.2015 16:52

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  bo­ing­bo­ing.net: Less time, more pack­a­ging: Ama­zon Prime Now tes­ted   #

ni­co­le die­ker hat ama­zon prime now ge­tes­tet. /via


Photo by felix schwenzel in Academia de arquitectura de Berlín. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

na­bend.


web­site gas­tro­no­mie

felix schwenzel

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  wired.de: John­ny Haeus­ler rät Ver­la­gen, ihre Web­sites zu schlie­ßen — rel­oa­ded   #

john­ny haeus­ler hat auf wired.de noch­mal sei­ne emp­feh­lung an ver­la­ge ihre web­sites zu schlies­sen nach­dif­fen­ziert. un­ter an­de­rem schrob er:

Fe­lix Schwen­zel schreibt in sei­ner Re­plik auf mei­nen Text: „Ich hal­te die Idee, dass News-Out­lets auf ei­ge­ne Web­sei­ten ver­zich­ten soll­ten, weil sie dort­hin ge­hen soll­ten, wo die Leu­te sind, für Quatsch. Das ist ein biss­chen so wie zu sa­gen: Wer abends aus­geht um zu trin­ken, Leu­te ken­nen­zu­ler­nen oder ab­zu­schlep­pen, soll­te vor­her sei­ne Woh­nung kün­di­gen."

Ich wür­de den Ver­gleich an­ders for­mu­lie­ren: Wer abends ein Bier trin­ken ge­hen will, geht nicht in die Braue­rei, son­dern in ein Lo­kal sei­ner Wahl. Dort gibt es Bie­re ver­schie­de­ner Mar­ken, von de­nen kei­ne auf die Idee kom­men wür­de, eine ei­ge­ne Knei­pe zu er­öff­nen.

da man auf wired.de nicht kom­men­tie­ren kann, hat john­ny haeus­ler dazu ein­ge­la­den bei ihm im blog zu dis­ku­tie­ren. das habe ich dort hin ge­schrie­ben:

mir ist auch noch ein bei­spiel ein­ge­fal­len: ap­ple hat vor 10 jah­ren auch je­der be­ra­ter da­von ab­ge­ra­ten ei­ge­ne stores zu be­trei­ben. das sei wahn­sinn und zum schei­tern ver­ur­teilt: „lass die ver­tei­lung mal von den ver­tei­lungs­pro­fis ma­chen, nur die sind da wo die men­schen sind und nur so lässt sich ho­hes ver­triebs­vo­lu­men er­zeu­gen.“

in der rea­li­tät hat sich aber ge­zeigt, dass ap­ple bei­des hin­be­kom­men hat, die leu­te zu sich zu ho­len und da­hin zu ge­hen wo sie sind. neu­er­dings sind die be­ra­ter auf dem stand­punkt, dass jede mar­ke die was von sich hält, auch ei­ge­ne stores ha­ben soll­te. bei mi­cro­soft in ber­lin so­gar mit an­ge­schlos­se­ner gas­tro­no­mie.

jetzt kann man na­tür­lich sa­gen: ja-haaa, das was ap­ple sich leis­ten kann, kann sich sonst kaum ei­ner leis­ten und aus­ser­dem hat ap­ple pro­duk­te, die je­der ha­ben will. was dann wie­der die fra­ge auf­wirft: viel­leicht stimmt mit den pro­duk­ten der ver­la­ge was nicht, dass die de­nen nie­mand aus der hand reisst? viel­leicht soll­te man eher an der ziel­grup­pen-ak­zep­tanz und -kom­pa­ti­bi­li­tät als den ver­triebs­ka­nä­len dre­hen? und: geht da über­haupt noch je­mand von den jun­gen leu­ten hin, in knei­pen?

und in der gas­tro­no­mie fin­det man so vie­le ver­triebs- und ge­schäft­mo­del­le, dass man wahr­schein­lich für jede the­se der welt ein bei­spiel fin­den kann: braue­rei­en als ver­la­ge, knei­pen als buch­händ­ler und ama­zon als al­les­fres­sen­der knei­pen und braue­reif­res­ser. oder die gros­sen platt­for­men als sys­tem­gas­tro­no­mie, le­bens­mit­tel­er­zeu­ger als con­ten­ter­zeu­ger, knei­pen oder mi­cro­braue­rei­en als blogs, kan­ti­nen und men­sen als spam­mer, hip­pe clubs mit stren­gen zu­gangs­kon­trol­len und ver­hal­tens­re­geln als snap­chat, na­tri­um­glut­amat als now­this­news.

un­term strich glau­be ich aber, dass wir des­halb so we­ni­ge gu­ten ant­wor­ten auf die ver­lags­kri­se ha­ben, weil wir noch nicht die rich­ti­gen fra­gen stel­len und zu we­nig dif­fe­ren­zie­ren. und wohl auch, weil wir zu sehr mit hin­ken­den bei­spie­len aus der ma­te­ri­el­len welt ar­gu­men­tie­ren, die in welt der im­ma­te­ri­al­gü­ter nicht nur hin­ken, son­dern stol­pern.


links vom 24.02.2015

felix schwenzel

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  zeit.de: Mit­tel­schicht: Die Kas­sie­rer   #

ste­fan wil­le­ke:

Eine weit ver­brei­te­te Mei­nung lau­tet: Die Mit­tel­schicht wird aus­ge­quetscht. Das ist falsch. Vie­le An­ge­stell­te und Selbst­stän­di­ge schimp­fen auf den Staat - da­bei ver­wöhnt er sie, wo er kann.

sehr schön ge­gen den strich ge­bürs­tet. in der kraut­re­por­ter mor­gen­post ge­fun­den.

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  bosch­blog.de: In­sta­gram-Nir­va­na - Zen­sur Never­mind   #

eine fo­to­mon­ta­ge von bosch ist auf in­sta­gram nicht er­wünscht.:

Never­mind. In die­sen Mo­men­ten bin ich kurz froh, dass mein Foto aus dem Lei­den der so­zia­len Netz­wer­ke aus­ge­tre­ten ist, um sein Nir­va­na in mei­nem ei­ge­nen Blog zu fin­den. Hier kann es ohne die Bi­got­te­rie ei­nes ame­ri­ka­ni­schen In­ter­net­kon­zerns ei­nes Ta­ges in Frie­den er­lö­schen.

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  time.com: Watch App­le's New Os­cars iPad Ad   #

mar­tin scor­se­se hat den ap­ple os­car-wer­be­spot be­tex­tet:

“It's the same for all you, all of us," Scor­se­se says. “Every step is a first step. Every brush stro­ke is a test. Every sce­ne is a les­son. Every shot is a school. So let the lear­ning con­ti­nue."

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  vor­spei­sen­plat­te.de: Os­car­nacht 2015   #

das os­car­nacht­pro­to­koll der kalt­mam­sell. ich habs gern ge­le­sen.

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  wa­shing­ton­post.com: It's of­fi­ci­al: Ame­ri­cans should drink more cof­fee   #

trinkt mehr kaf­fee!


links vom 23.02.2015

felix schwenzel

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  la­ti­mes.com: As I lay dy­ing   #

die ehe­ma­li­ge los-an­ge­les-times-re­por­te­rin lau­rie beck­lund über ihre krebs­er­kran­kung, an der sie am 8. fe­bru­ar ge­stor­ben ist.

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  la­weekly.com: Some Hol­ly­wood Ex­tras Suf­fer, but Others Are Rol­ling in It   #

hil­lel aron über sta­tis­ten in hol­ly­wood — die, wenn sie ge­werk­schaft­lich or­ga­ni­sis­ert sind, er­staun­lich gut ver­die­nen.

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  lang­stre­cke.tumb­lr.com: Le­se­freu(n)de (4): Fe­lix Schwen­zel im Lang­stre­cke-Fra­ge­bo­gen   #

was ich über lan­ge, gute tex­te, re­por­ta­gen und ni­uws zu sa­gen habe.

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  taz.de: Wie Is­land die Kri­se über­wand: Fünf­mal schlim­mer als die Grie­chen   #

der über­schrift ist ei­gent­lich nichts hin­zu­zu­fü­gen. aus­ser das der ar­ti­kel gut ver­ständ­lich ist und das was die über­schrift ver­spricht zu er­klä­ren auch an­satz­wei­se ein­löst.

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  zeit.de: Mo­bil­funk: Sie­ben Wege, ein Han­dy ab­zu­hö­ren   #

kai bier­mann und pa­trick beuth über die mög­lich­kei­ten han­dys ab­zu­hö­ren.

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  falk-stei­ner.de: Der klei­ne Un­ter­schied: Ah­nung und Hal­tung   #

falk stei­ner über tilo jungs auf­trit­te in der bun­des­pres­se­fe­renz:

Tilo Jung nervt man­che Kol­le­gen, weil er kei­ne Ah­nung hat und zu faul ist zur Vor­be­rei­tung. Die Pres­se­frei­heit ist der­zeit we­der da­durch noch durch Ti­los Fra­gen ge­fähr­det.

tilo jung ge­fällt der text von falk stei­ner, bis auf das tl;dr das ich hier zi­tiert habe.


wir las­sen uns ger­ne ver­ar­schen

felix schwenzel

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  netz­frau­en.org : Tricks der Su­per­märk­te - „Gut Pon­holz“, „Müh­len­hof“ oder „Gut Drei Ei­chen“ gibt es gar nicht   #

aldi, net­to, lidl, ten­gel­mann be­nut­zen un­ter an­de­rem auf ih­ren wurst­wa­ren be­zeich­nun­gen wie „gut pon­holz“, „müh­len­hof“ oder „gut drei ei­chen“. die höfe oder gü­ter gib­t's na­tür­lich nicht, die na­men sind er­fun­den und sol­len ein gu­tes ge­fühl beim kon­su­men­ten her­vor­ru­fen, wie aldi-nord dem ARD-ma­ga­zin plus­mi­nus (link zum you­tube-mit­schnitt der sen­dung) auf an­fra­ge ant­wor­te­te:

Dar­über hin­aus wol­len Ver­brau­cher auch emo­tio­nal an­ge­spro­chen wer­den. Dies wird durch Mar­ken­na­men und/oder Wort-Bild-Mar­ken, die ei­nen emo­tio­na­len Be­zugs­rah­men bil­den, ge­währ­leis­tet.
— Aldi Nord

ganz ab­ge­se­hen da­von, dass man sich als kon­su­ment von sol­chen aus­sa­gen und sol­chen mar­ke­ting­mass­nah­men (na­tür­lich) ver­schau­kelt vor­kommt, ist es viel­leicht an der zeit zu­zu­ge­ben, dass wer­bung ein­fach funk­tio­niert. nicht jede wer­bung bei je­dem, aber bei je­dem ir­gend­ei­ne wer­bung.

ich wür­de bei aldi auch sa­chen kau­fen die doof aus­se­hen oder mich emo­tio­nal nicht an­spre­chen, vor al­lem weil ich aldi bei der qu­al­tät ver­traue. so­weit ich weiss hat aldi ein sehr aus­ge­feil­tes qua­li­täts­kon­troll­sys­tem. des­halb wür­de ich na­tür­lich auch sa­la­mi bei aldi kau­fen, auf der le­dig­lich das wort sa­la­mi ste­hen wür­de, ganz ohne land­le­ben oder wohl­fühl­il­lus­tra­tio­nen. ich muss aber zu­ge­ben, dass ich na­tür­lich eher ge­neigt bin neue pro­duk­te aus­zu­pro­bie­ren, wenn sie mir ge­fal­len, also ei­nen „emo­tio­na­len Be­zugs­rah­men“ vor­ge­ben.

und wo die al­di­spre­che­rin auch recht hat: wir wol­len auf un­se­rer wurst kei­ne hin­wei­se auf mas­sen­tier­hal­tung oder in­dus­tri­el­le pro­duk­ti­on ha­ben. wir wol­len un­se­re pro­duk­te frisch, in bes­ter qua­li­tät und mög­lichst bil­lig ha­ben. wir alle wis­sen (oder soll­ten wis­sen), dass das ohne eine ef­fek­ti­ve semi-in­dus­tri­el­le her­stel­lungs­wei­se nicht zu ma­chen ist. des­halb freu­en wir uns, wenn uns das mar­ke­ting da­von ab­hält zu sehr über die her­kunft der wa­ren nach­zu­den­ken , die wir na­tür­lich in ers­ter li­nie sehr güns­tig kau­fen wol­len. und wenn uns je­mand drauf hin­weist, dass wir hier ver­schau­kelt wer­den, kön­nen wir uns herr­lich über an­de­re als uns selbst auf­re­gen, ob­wohl wir das spiel seit jah­ren oder jahr­zehn­ten mit­spie­len.

es gibt aber noch ein pro­blem: . das kann man sehr schön an der ber­li­ner bier­mar­ke „bier“ se­hen. die ver­kauft bier mit ei­nem eti­kett auf dem das wort „bier“ und die füll­men­ge ste­hen. die mar­ke tut so als kom­me sie ohne wer­bung aus und schreibt zum bei­spiel auf („bier“-) wer­be­pla­ka­te warn­hin­wei­se, dass wer­bung täu­schen und ver­füh­ren kön­ne, man sol­le sich doch mal sei­ne ei­ge­ne mei­nung bil­den (aus dem ge­däch­nis zi­tiert. an dem wer­be-pla­kat bin ich heu­te zu acht­los vor­bei­ge­gan­gen, um es zu fo­to­gra­fie­ren):

Wer­bung be­ein­flusst Dein Ko­sum­ver­hal­ten. Triff Dei­ne Kauf­ent­schei­dung be­wusst!

das glei­che gilt für die rewe-mar­ke ja!. die in­sze­niert sich selbst als eine mar­ke die so preis­güns­tig und spar­sam ist, dass sie auf wer­bung ver­zich­ten kann. trotz­dem ist sie mit ei­ni­gem an auf­wand so wie­der­erkenn­bar und strin­gent ge­stal­tet, dass sie so­gar so­et­was wie ei­nen kult­sta­tus er­reicht hat. real,- ver­sucht ähn­li­ches mit sei­ner neu­en mar­ke­ting­mar­ke „ohne teu­er“ (sie­he auch peer scha­ders ar­ti­kel über die neue real-mar­ke):

Um Ih­nen aus­ge­wähl­te Pro­duk­te zu ei­ner Top-Preis­leis­tung an­bie­ten zu kön­nen, ha­ben wir bei un­se­rer Mar­ke auf je­den Schnick­schnack ver­zich­tet. So­gar auf den Na­men.

auf dem wo­chen­markt oder bei uns um die ecke beim bau­ern-di­rekt­ver­kauf ist das üb­ri­gens auch nicht an­ders. nur wird dort wie­der an­ders ge­wor­ben.



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sand­hau­fen


links vom 22.02.2015

felix schwenzel

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  kiez­neu­ro­ti­ker.blog­spot.com: 5 Bü­cher für Ro­bin   #

der kiez­neu­ro­ti­ker über bü­cher die er ge­ra­de liest und über spree­blick:

FiL - Pul­lern im Ste­hen: Die Ge­schich­te mei­ner Ju­gend
Eine Emp­feh­lung bei FluxFM-Spree­blick. Jetzt weiß ich, war­um das Blog Spree­blick so skan­da­lös nach­ge­las­sen hat, denn of­fen­bar fließt die gan­ze En­er­gie in die durch­aus hö­rens­wer­te Ra­dio­sen­dung. Das In­ter­view hat mich ge­flasht, ich will das Buch le­sen. Bei In­ter­es­se: Die Sen­dung gibt es hier als Pod­cast. Lohnt sich.

ich fand die sen­dung auch su­per. fil so­wie­so. und die ers­ten 12% des fil-buchs sind auch su­per.

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  me­dia­steak.com: Die Kö­ni­gin von Ver­sailles   #

ist schon ein paar jah­re alt, die doku, aber ich fand sie, als ich sie vor zwei oder drei jah­ren ge­se­hen habe, sehr se­hens­wert und auch ziem­lich er­schüt­ternd:

Die Kö­ni­gin von Ver­sailles“ in der ARD-Me­dia­thek.

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  zeit.de: Über­wa­chung: Re­gie­rung will Rechts­brü­che der Ge­heim­diens­te le­ga­li­sie­ren   #

kai bier­mann:

Der Da­ten­aus­tausch zwi­schen Be­hör­den ist ein Pro­blem. In Deutsch­land gilt das so­ge­nann­te Tren­nungs­ge­bot. Das for­dert, dass nur die Po­li­zei Zwangs­maß­nah­men wie bei­spiels­wei­se Ver­haf­tun­gen vor­neh­men darf. Sie muss da­bei of­fen vor­ge­hen und sich von Staats­an­walt­schaf­ten be­auf­sich­ti­gen las­sen. Und es for­dert, dass nur die Ge­heim­diens­te heim­lich In­for­ma­tio­nen sam­meln und ver­deckt agie­ren dür­fen. Bei­des soll von­ein­an­der ge­trennt sein, da­mit es nie wie­der eine Ge­heim­po­li­zei gibt, die auf­grund von Ge­rüch­ten und Ver­däch­ti­gun­gen Men­schen ein­sperrt. Die­ses Tren­nungs­ge­bot wur­de schon oft auf­ge­weicht, zum Bei­spiel durch die ge­mein­sa­men Zen­tren für Ter­ro­ris­mus, In­ter­net­kri­mi­na­li­tät oder il­le­ga­le Ein­wan­de­rung, in de­nen alle Diens­te an ei­nem Tisch sit­zen.

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  re­al­vir­tua­li­ty.info: Vom auf die Schnau­ze fal­len   #

alex­an­der matz­keit übers schrei­ben und die ei­ge­ne stim­me.

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  t3n.de: Lie­be Mo­bi­le-Pay­ment-An­bie­ter: Ihr habt es ver­siebt!   #

stimmt lei­der al­les, was maik klotz da ge­schrie­ben hat. auch das:

Und jetzt kommt Ap­ple Pay. Euer Hoff­nungs­trä­ger. Ap­ple wird den Weg eb­nen, so die Hoff­nung. Wird Ap­ple auch, aber nur für sich. Und: Ap­ple Pay hat für den Kun­den auch kei­nen Mehr­wert. Ap­ple Pay ist ein Mehr­wert des iPho­nes. Das war euer Denk­feh­ler, in dem ihr nach Mehr­wer­ten für mo­bi­les Be­zah­len ge­sucht habt. Aber es ist ge­nau um­ge­kehrt: Ap­ple Pay ist ein Mehr­wert des iPho­nes, so wie iMes­sa­ge oder Pass­book auch Mehr­wer­te sind. Ein Fea­ture - nicht das Pro­dukt.

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  buzzfeed.com: 32 Grün­de, war­um Du nie­mals Sach­sen-An­halt be­su­chen soll­test   #

sehr schön. die url ver­rät na­tür­lich den gag. und das gan­ze ding schmeckt ein biss­chen nach ad­ver­to­ri­al.


links vom 21.02.2015

felix schwenzel

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  tech­dirt.com: Pre­si­dent Oba­ma: I’m A Big Be­lie­ver In Strong En­cryp­ti­on... But...   #

gleich am an­fang die­ses in­ter­views mit kara swis­her (ab­schrift hier) sagt oba­ma auf die fra­ge, ob netz­werk-an­grif­fe wie der auf sony „acts of war“ sei­en:

When­ever a cri­mi­nal act like that is sta­te spon­so­red, it’s a pro­blem.

lei­der hat er nicht ge­sagt, dass le­dig­lich staat­lich sub­ven­tio­nier­te kri­mi­nel­le ak­ti­vi­tä­ten die nicht von den USA und de­ren ver­bün­de­ten aus­ge­hen ein pro­blem sind. denn kri­mi­nel­le ak­ti­vi­tä­ten von ge­heim­diens­ten schei­nen ja für die us-re­gie­rung kein pro­blem zu sein.

dan­kens­wer­ter wei­se hakt kara swis­her ge­nau dazu spä­ter nach und er­freu­li­cher wei­se ant­wor­tet oba­ma hier auch re­la­tiv ge­ra­de her­aus, dass sich die gren­zen zwi­schen of­fen­si­ven und de­fen­si­ven tak­ti­ken der ame­ri­ka­ni­schen diens­te nicht im­mer klar er­ken­nen las­sen. ich will aber gar nicht wei­ter auf de­tails die­ses se­hens- oder le­sens­wer­ten in­ter­views ein­ge­hen. das hat mike mas­nick sehr de­tail­iert ge­macht. was ich aber noch kurz an­mer­ken möch­te, ist das wirk­lich hohe ni­veau des in­ter­views auf bei­den sei­ten. kara swis­her fragt spitz und prä­zi­se, aber ohne ag­gres­si­vi­tät (und auch ohne lä­cheln), oba­ma ant­wor­tet wohl-for­mu­liert, ohne all zu vie­le aus­wei­che­rei und wi­schi­wa­schi-bull­shit rhe­to­rik. er ist of­fen­sicht­lich bes­tens vor­be­rei­tet, gibt aber lü­cken bei der stra­te­gie­fin­dung, bzw. po­li­ti­schen be­wer­tung zu. beim zu­se­hen fiel mir auf, dass die qua­li­tät des dia­logs aa­ron sor­kin vor neid er­blas­sen las­sen müss­te.

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  tech­nik­ta­ge­buch.tumb­lr.com: Fe­bru­ar 2015   #

@das­nuf über ih­ren @twit­ter-bot.

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  li­gne­clai­re.de: Jay­wal­king   #

dirk hes­se:

Nach­dem sich bis Mit­te der 20er Jah­re auf­grund zahl­rei­cher Ver­kehrs­to­ter die öf­fent­li­che Mei­nung ge­gen das Auto ge­wen­det hat­te und nach zu­vor ste­ti­gen Zu­wäch­sen gar die Ver­käu­fe ein­bra­chen, ent­war­fen frü­he Au­to­mo­bil-Lob­by­is­ten eine PR-Kam­pa­gne, in der Fuß­gän­ger als hin­ter­wäld­le­ri­sche Trot­tel dar­ge­stellt wur­den, als Jay­wal­ker, selbst schuld dar­an, nicht mit dem mo­der­nen Stra­ßen­ver­kehr klar­zu­kom­men. Die Pres­se, ab­hän­gig von ih­ren An­zei­gen, schlug sich auf die Sei­te der Au­to­in­dus­trie. An­fang der 30er Jah­re war der Streit um die Stra­ße für die ein­fluss­lo­sen Fuß­gän­ger ver­lo­ren.

der von dirk hes­se ver­link­te smit­ho­ni­an-ar­ti­kel über die ge­schich­te und zu­kunft des au­to­mo­bils aus fuss­gän­ger­sicht ist je­den­falls sehr le­sens­wert.

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  tho­maspleil.word­press.com: Pu­bli­zie­ren ohne Web­site? Kei­ne gute Idee   #

bis jetzt die fun­dier­tes­te kri­tik an john­ny haeus­lers vor­schlag an ver­la­ge ihre web­sites ein­zu­stamp­fen von tho­mas pleil. tho­mas pleil fin­det al­ler­dings (wie ich) vie­le körn­chen wahr­heit in john­ny haeus­lers text.

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  sei­ten­flue­gel.word­press.com: Was man als klei­ner Ver­lag so al­les mit dem Buch­han­del er­lebt   #

bei kai bier­mann ge­fun­den, der dazu fol­gen­des ge­schrie­ben hat:

Ama­zon ist schei­ße? Viel­leicht, sagt ein klei­ner Buch­ver­lag. Aber die klei­nen Buch­händ­ler sind’s auch. Tra­gen kaum Ri­si­ko und tun trotz­dem nicht viel. Und Ama­zon be­zahlt we­nigs­tens pünkt­lich. Und be­stellt auf Vor­rat. Und bie­tet al­les an. In­ter­es­san­ter Text von Ma­nue­la Thie­me, die lan­ge „Das Ma­ga­zin“ ge­lei­tet hat.

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  blogs.taz.de/haus­blog: In ei­ge­ner Sa­che   #

voll­zi­tat karl-heinz ruch (ge­schäfts­füh­rer taz):

Zu Per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten äu­ßert sich die taz grund­sätz­lich nicht.

(stimmt na­tür­lich nicht, ist aber trotz­dem eine der bes­ten haus­mit­teli­gun­gen der taz.)

(und wenn sich die taz nicht selbst äus­sert, tun es eben „die me­di­en“. ab­ge­se­hen da­von: ganz schön ir­ri­tie­ren­de ge­schich­te.)

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Ad­re­na­lin O.D., Ke­vin Dowd   #

tol­le bil­der.

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  mo­ther­jo­nes.com: Bill O’Reil­ly Has His Own Bri­an Wil­liams Pro­blem   #

sehr lan­ges, sorg­fäl­ti­ges stück um die fra­ge: hat der fox news­man bill o’reil­ly in sei­nen hel­den­ge­schich­ten vom krieg, ähn­lich wie bri­an wil­liams, über­trie­ben oder gar ge­lo­gen?

ganz ab­ge­se­hen von die­sen ein­zel­nen fäl­len: ich glau­be was in die­ser zeit eine der wich­tigs­ten ei­gen­schaf­ten von jour­na­lis­ten pu­bli­zis­ten (also auch blog­gern, pr-leu­ten oder all­ge­mein au­toren) sein soll­te ist be­schei­den­heit. self-de­pre­cia­ti­on, statt self-prai­se.

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  dlis­ted.com: Anna Kendrick Would Like You To Know That Her Farts Smell Like Farts   #

in ei­nem in­ter­view sag­te anna kendrick:

Kendricks On­line-Prä­senz wirkt au­then­tisch. Könn­te dies eine Tak­tik sein, um ih­ren Fans zu zei­gen, wie nor­mal sie ist? „Manch­mal viel­leicht...,“ sie hält inne. „Ich fän­de es un­ehr­lich, die Welt in dem Glau­ben zu las­sen, mei­ne Fur­ze rö­chen nach La­ven­del oder so,“ sagt sie ach­sel­zu­ckend.

das habe ich na­tür­lich nur we­gen der über­schrift von dlis­ted.com ver­linkt.


links vom 20.02.2015

felix schwenzel

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  wired.com: Ama­zon Prime Is One of the Most Bi­zar­re Good Busi­ness Ide­as Ever   #

mar­cus wohl­sen meint, ama­zon prime sei gleich­zei­tig eine enorm gro­tes­ke und gute ge­schäfts­idee. ich glau­be da ist was dran.

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  mspr0.de: Ab­schluss­be­richt: Das Neue Spiel   #

mi­cha­el see­man re­sü­miert sein buch­pro­jekt und zählt ein­nah­men, aus­ga­ben und ge­winn auf. /via


lie­be­vol­ler be­lei­di­gen

felix schwenzel

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  jawl.net: Re­al­ness, Au­then­ti­zi­tät, Ruhm und Dings   #

jan böh­mer­mann (der alte you­tuber) hat mal wie­der ir­gend­was über you­tuber und de­ren ver­mark­ter oder die ver­mark­tungs­netz­wer­ke oder au­then­ti­zi­tät ge­sagt (vi­deo da­von). ich fand das eher so mäh, weil ich das ge­fühl hat­te, dass die trit­te et­was zu wahl­los in alle rich­tun­gen gin­gen, auch in rich­tung nach un­ten.

chris­ti­an fi­scher fand das stück wohl auch et­was mäh und hat dar­über was ge­schrie­ben, was sich ein biss­chen so an­hört wie: och das war doch schon im­mer so:

Ei­gent­lich wie­der­ho­len sich die Din­ge nur.

dem kann ich na­tür­lich nicht wi­der­spre­chen. wo­bei ich nicht ge­nau ver­ste­he ob das be­deu­ten soll, kri­tik an din­gen die es schon im­mer gab sei or­dent­li­cher zu dif­fe­ren­zie­ren oder gleich ganz zu las­sen. dem text kann ich das nicht ent­neh­men. eben­so we­nig kann ich die­sem satz eine be­deu­tung ent­neh­men:

Im Be­reich der so­ge­nann­ten „al­ten Me­di­en" hat Jan Böh­mer­mann, der ja jetzt im ZDF und da­mit im Es­tab­lish­ment an­ge­kom­men ist, die Rol­le des Auf­klä­rers über­nom­men.

wenn man im ZDF eine sen­dung hat, ge­hört man zum es­tab­lish­ment? oder um­ge­kehrt, wenn man zum es­tab­lish­ment ge­hört, kommt man ins ZDF? über­haupt, was ist das über­haupt, die­ses es­tab­lish­ment? mal nach­schla­gen:

der du­den meint der be­griff wür­de ab­wer­tend ge­nutzt um eine „eta­blier­te bür­ger­li­che Ge­sell­schaft, die auf Er­hal­tung des Sta­tus quo be­dacht“ sei zu be­zeich­nen. der be­griff wür­de aus­ser­dem eine „Ober­schicht“ aus „po­li­tisch, wirt­schaft­lich oder ge­sell­schaft­lich ein­fluss­rei­chen Per­so­nen“ be­zeich­nen.

ich möch­te ja sehr be­zwei­feln, dass sich aus ei­ner sen­dung im ZDF zwangs­läu­fig po­li­ti­scher, wirt­schaft­li­cher oder ge­sell­schaft­li­cher ein­fluss er­ge­ben. theo­re­tisch müss­te dann auch sa­scha hehn auf ir­gend­et­was ein­fluss ha­ben (eine vor­stel­lung die mich ir­ri­tiert). ge­nau­ge­nom­men müss­te dann so­gar der pumuckl (auch wenn der in der ARD auf­trat) zum es­tab­lish­ment ge­hö­ren.

aber wahr­schein­lich hat chris­ti­an fi­scher die es­tab­lish­men­ti­sie­rung von böh­mer­mann in sei­nem „Fach­ma­ga­zin für dif­fe­ren­zier­te Be­trach­tungs­wei­sen“ gar nicht dif­fe­ren­zie­rend ge­meint, son­dern ein­fach nur ab­wer­tend. wo­bei ich ja hef­tig da­für plä­die­re dif­fe­ren­zie­rung nicht nur beim auf­klä­ren, prä­zi­sie­ren oder re­la­ti­vie­ren an­zu­wen­den, son­dern erst recht beim ab­wer­ten oder be­lei­di­gen von leu­ten.

also, bit­te: mehr lie­be und mühe in be­lei­di­gun­gen ste­cken.


links vom 19.02.2015

felix schwenzel

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  me­di­um.com: Plea­se, [In­sert Tech Plat­form Here], Take My Busi­ness!   #

das hät­te der ar­ti­kel sein kön­nen, den john­ny haeus­ler in die wired.de ge­schrie­ben ha­ben könn­te, statt der et­was sim­pli­fi­zier­ten for­de­rung an ver­la­ge, ihre web­sites zu schlies­sen. das hät­te na­tür­lich auch mei­ne re­plik auf john­nys ko­lum­ne ge­we­sen sein kön­nen, statt ihn mit me­ta­phern zu be­wer­fen. aber da we­der ich noch john­ny pu­bli­kums­ent­wick­ler bei der @ny­ti­mes oder so­zi­al­füh­rer bei @AOL, der huff­po oder bloom­berg sind oder wa­ren, so wie es mat yurow war und ist, hat es eben mat yurow selbst ins me­di­um.com ge­schrie­ben.

aber spass bei­sei­te, ich glau­be mat yurow hat sehr recht da­mit, dass pu­bli­zie­ren­de und ver­la­ge jetzt ih­ren itu­nes-mo­ment ha­ben und dass wir es al­les ver­sau­en wer­den (und nicht her­aus­fin­den wer­den wie man mit jour­na­lis­mus schrei­ben lang­fris­tig und vor­her­seh­bar geld ver­die­nen wird). /via

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  hol­gi.blog­ger.de: Ich kau­fe mein Brot am liebs­ten...   #

hol­gi kauft sein brot am liebs­ten in der hof­pfis­terei. ich wür­de das auch ger­ne, aber ich weiss nicht was die ge­nau mit „phis­ten“ mei­nen.

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  ne­wyor­ker.com: Jo­na­than Ive and the Fu­ture of Ap­ple   #

lan­ges, aber harm­lo­ses jo­na­than ive por­trait. das bes­te dar­an ist bei­na­he die von dan ly­ons kon­stru­ier­te kon­tro­ver­se über das fort­be­we­gungs­mit­tel von ive, über die sich nick heer hier sehr doll auf­regt. statt auf ly­ons ar­ti­kel echauf­fa­ge zu lin­ken, linkt nick heer auf ei­nen fahr­rad­fah­ren­den hund.

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  sci­ence­b­logs.de: Blog­ger vs. Jour­na­lis­ten: Ein völ­lig sinn­lo­ser Streit!   #

in­ter­es­sant wie sehr man sich über ega­le sa­chen auf­re­gen oder sinn­los strei­ten kann. im mit­tel­al­ter sol­len ge­lehr­te ja an­geb­lich dar­über ge­strit­ten ha­ben wie vie­le en­gel auf ei­ner steck­na­del­spit­ze platz ha­ben. in der kom­men­tar­spal­te un­ter die­sem ar­ti­kel geht es ähn­lich zu.


ein jahr aero­press

felix schwenzel

vor un­ge­fähr ei­nem jahr habe ich mir ei­nen [-wer­be­link] aero­press kaf­fee­be­rei­ter ge­kauft. da­mals schrieb ich — et­was wei­ter aus­ho­lend — un­ter an­de­rem:

vor ein paar wo­chen las ich mal wie­der über die aero­press-kaf­fee­ma­schi­ne und ent­schied mich, das ding mal aus­zu­pro­bie­ren. für knapp 25 euro kann man da ja nicht viel falsch ma­chen, dach­te ich. zu­hau­se hat­ten wir noch ein pa­ket dall­mayr pro­do­mo mit ei­ner ge­schenk­schlei­fe im schrank ste­hen. muss ir­gend­wann mal je­mand mit­ge­bracht ha­ben. der ers­te kaf­fee den ich mit der aero­press aus dem dall­mayr pro­do­mo press­te, knall­te wie ein abend­li­cher re­stau­rant-es­pres­so. der ge­schmack war stark, ohne ech­ten es­pres­so-ge­schmack, aber auch völ­lig ohne bit­ter­stof­fe — al­ler­dings auch ohne cre­ma. zu mei­nem ge­burts­tag be­kam ich von der bei­fah­re­rin und dem kind eine elek­tri­sche kaf­fee­müh­le und ein kilo fai­re bio-kaf­fee­boh­nen aus gua­te­ma­la ge­schenkt. wenn ich die­se boh­nen ganz fein mah­le, bil­de ich mir ein, dass der kaf­fee aus der aero­press eine leich­te ka­kao-note be­kommt. er ist wei­ter­hin stark und nicht bit­ter und ohne das ty­pi­sche es­pres­so-röst­aro­ma. aber köst­lich. die zu­be­rei­tung ist et­was kom­ple­xer als mit der nes­pres­so-ma­schi­ne, aber ich trin­ke ihn ähn­lich: eine tas­se, die mit ⅔ milch ge­füllt ist, er­wär­me ich 30 se­kun­den in der mi­kro­wel­le und kip­pe dann die hälf­te des kaf­fee­ex­trakts, dass aus zwei­ein­halb gros­sen kaf­fee­löf­feln kaf­fee­pul­ver und ca. 100 mil­li­li­ter was­ser be­steht, dazu.

ich trin­ke seit­dem ich die aero­press habe im­mer noch je­den tag ae­ro­ge­press­ten kaf­fee und bin rund­um zu­frie­den mit dem teil. bei un­se­rer newy-york-rei­se habe ich für 2 oder 3 dol­lar ein paar hun­dert neue pa­pier­fil­ter ge­kauft, ne­ben kaf­fee­pul­ver und was­ser gibt’s kei­ne wei­te­ren war­tungs­kos­ten für die aero­press. ich wür­de das ding je­der­zeit wie­der kau­fen.

was mich be­son­ders freut, war die mail ei­nes freun­des heu­te früh:

… ei­gent­lich muss ich taeg­lich an Dich den­ken … ich hab mir seit dei­ner Wir­res-Re­view die Aero­press ge­kauft und lie­be sie. Best purcha­se ever!

ich kann wirk­lich emp­feh­len das teil mal aus­zu­pro­bie­ren, für knapp 30 euro kann man fast nichts falsch ma­chen: [ama­zon-wer­be­link] aero­press bei ama­zon kau­fen.


Photo by felix schwenzel in Gendarmenmarkt Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

#ber­lin, die 1000jäh­ri­ge #bau­stel­le


wir wer­den al­le ster­ben — und das web erst recht

felix schwenzel

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  wired.de: John­ny Haeus­ler rät Ver­la­gen, ihre Web­sites zu schlie­ßen   #

konn­te die­sen text von john­ny haeus­ler nicht zu­en­de le­sen, weil wired.de just in dem mo­ment die web­site schloss. hab ihn dann auf snap­chat zu­en­de ge­le­sen.


aber mal im ernst und mit ver­laub: ich hal­te die idee, dass news-out­lets auf ei­ge­ne web­sei­ten ver­zich­ten soll­ten, weil sie dort­hin ge­hen soll­ten, wo die leu­te sind, für quatsch. das ist ein biss­chen so wie zu sa­gen: wer abends aus­geht um zu trin­ken, leu­te ken­nen­zu­ler­nen oder ab­zu­schlep­pen soll­te vor­her sei­ne woh­nung kün­di­gen. auch die christ­li­chen, eu­ro­päi­schen mis­sio­na­re und kreuz­rit­ter ha­ben nicht ihre klös­ter und bur­gen dem erd­bo­den gleich­ge­macht, be­vor sie da­hin ge­gan­gen sind, „wo die Men­schen sind“.

na­tür­lich soll­te je­der, der et­was von men­schen will, dort­hin ge­hen, wo die men­schen sind. na­tür­lich soll­te man dar­über nach­den­ken, ob man stän­dig ver­su­chen soll­te, die men­schen von dort wo sie sind zu sich nach­hau­se zu lo­cken. na­tür­lich soll­te man auch ra­di­ka­le ideen aus­pro­bie­ren, so wie now­this­news.com das macht — oder ver­su­chen aus sol­chen ex­pe­rie­men­ten zu ler­nen.

mich er­in­nert das auch ein biss­chen an die gute alte push vs. pull de­bat­te zur jahr­tau­send­wen­de (1997). da wur­de von der (ame­ri­ka­ni­schen) wired das web, bzw. der brow­ser, erst­mals für tot er­klärt und die be­läs­ti­gung (push) mit „nach­rich­ten“ schön­ge­re­det. 2010 dann der er­neu­te ver­such der (ame­ri­ka­ni­schen) wired das web tot­zu­re­den: „The Web Is Dead. Long Live the In­ter­net“.

klar sol­len leu­te die et­was zu sa­gen ha­ben (nach­rich­ten-or­ga­ni­sa­tio­nen, wer­ber, PRler, mis­sio­na­re) da­hin ge­hen wo die men­schen sind. aber sie soll­ten auch wis­sen, dass es nicht je­der mag wenn man stän­dig vor de­ren ge­sichts­feld tanzt, springt und auf­merk­sam­keit zu er­hei­schen ver­sucht. kom­mu­ni­ka­ti­on ist viel­schich­tig und kom­pli­ziert. man braucht fein­glied­ri­ge und sen­si­ble werk­zeu­ge da­für. aber nach­rich­ten-out­lets zu emp­feh­len mit dem bull­do­zer zu ar­bei­ten und al­les alte ab­zu­reis­sen, hal­te ich für ei­nen feh­ler — oder zu­min­dest für über­trie­ben.

was man auch be­den­ken soll­te: ver­la­ge und news-out­lets sind wie sport­ler: sehr ver­schie­den, sehr un­ter­schied­lich spe­zia­li­siert. der trai­nings­plan für ei­nen 100 me­ter sprin­ter muss nicht un­be­dingt op­ti­mal für den ge­wicht­he­ber oder lang­stre­cken­schwim­mer sein.


links vom 17.02.2015

felix schwenzel

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  hei­sers­stim­me.word­press.com: SZ-Leaks: Schleich­wer­bung für Steu­er­hin­ter­zie­hung   #

se­bas­ti­an hei­ser über sei­ne zeit bei der süd­deut­schen zei­tung, bei der er ei­nen teil der „son­der­sei­ten“ ge­füllt hat:

Ich fin­de mei­ne Ar­beit ab­sto­ßend und amo­ra­lisch. Und ich bin un­glaub­lich wü­tend auf die Süd­deut­sche Zei­tung, dass sie mir mein Ide­al­bild vom Jour­na­lis­mus zer­stört hat. Und dass sie ihre Le­ser be­trügt und ver­kauft. So et­was soll­te in kei­ner Zei­tung pas­sie­ren. So et­was soll­te in der Zei­tung ste­hen! Oder? Ich kau­fe mir ein Auf­nah­me­ge­rät. Die Zei­tung mei­ner Träu­me wird zum Ziel­ob­jekt ei­ner Re­cher­che.

der ar­ti­kel ist we­ni­ger reis­se­risch als die über­schrift ver­mu­ten lässt, da­für sehr ichig. hab ich aber trotz­dem oder ge­ra­de des­halb ger­ne ge­le­sen.

ab­ge­se­hen da­von ist das pro­blem mit an­zei­gen­kun­den­freund­li­chen son­der­sei­ten na­tür­lich nicht sz-ex­klu­siv. es geht um die jahr­hun­der­te­al­te fra­ge wie sich jour­na­lis­mus fi­nan­ziert und wel­che li­ni­en da­bei an- oder über­schrit­ten wer­den.

p.s.: in­ter­es­san­ter nach­trag.

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  sz-ma­ga­zin.sued­deut­sche.de: Wie funk­tio­niert der Köl­ner Kar­ne­val?   #

bernd dör­ries er­klärt den köl­ner kar­ne­val — und auch ein biss­chen köln.

Die gro­ßen Büt­ten­red­ner be­kom­men für ei­nen Auf­tritt wohl bis zu 1000 Euro. Und wir sind bei der gan­zen In­dus­trie, die hin­ter dem Köl­ner Kar­ne­val steht: Die Un­ter­neh­mens­be­ra­tung Bos­ton Con­sul­ting Group hat für Köln 460 Mil­lio­nen Euro Um­satz pro Jahr er­rech­net und 5000 Ar­beits­plät­ze. Köln hat eine Mil­li­on Ein­woh­ner - al­lein für den kom­men­den Ro­sen­mon­tag am 16. Fe­bru­ar rech­net das Köl­ner Fest­ko­mi­tee mit min­des­tens eben­so vie­len Be­su­chern.

/in der kraut­re­por­ter mor­gen­post ge­fun­den

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  faz.net: Mil­lio­nen­grab Elb­phil­har­mo­nie: Der gro­ße Eis­berg über der Stadt   #

ni­klas maak über ham­burg und die elb­phil­har­mo­nie, die mitt­ler­wei­le eins der teu­ers­ten hoch­häu­ser der welt ist.

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  an­ders-an­zie­hen.blog­spot.de: Spa­zier­gang durch den Irr­sinn   #

smil­la dan­kert hat am don­ners­tag (wei­ber­fast­nacht) fo­tos ge­macht.

Un­ge­fähr 60 Men­schen habe ich auf mei­nem Spa­zier­gang durch den Irr­sinn (sehr vie­le Leu­te über­all, Al­ko­hol spielt eine Rol­le) an­ge­spro­chen und fo­to­gra­fiert. Da tun No­ti­zen Not; wor­in in die­sem Fall lei­der ein dop­pel­ter Wort­sinn liegt.
Am spä­ten Abend hat sich näm­lich her­aus­ge­stellt, dass sämt­li­che Er­in­ne­rungs-Auf­sa­ger im tech­ni­schen Nir­wa­na ver­lo­ren ge­gan­gen sind. Na­men, Kos­tüm­ge­schich­ten, Kurz­in­ter­views - al­les weg.

aber die fo­tos sind so­gar für kar­ne­vals­dooff­in­der wie mich sehr schön.

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  digg.com: When To Add Salt Du­ring Coo­king, And Why   #

im vi­deo wird er­klärt, war­um man vor dem ko­chen sal­zen soll­te.

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  spie­gel.de: Paa­rungs­ver­hal­ten: Lei­den­schaft ist eine Geis­tes­krank­heit   #

mir er­schei­nen die tex­te von si­byl­le berg meis­ten sehr rät­sel­haft und oft un­aus­ge­go­ren. wo­bei ich ver­mu­te, dass ers­te­res mit letz­te­rem zu tun ha­ben könn­te. aus un­er­find­li­chen grün­den ver­ste­he ich die­sen text ganz gut, ob­wohl er auch un­aus­ge­go­ren ist.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: snoop   #

ori­gi­nal­post von oa­koak bei oa­koak.fr

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  tsu­t­pen.blog­spot.com: When Le­gends Gather #858   #

Ol­lie, Stan, Jim­my, and Bus­ter

nach dem be­trach­ten die­ses bil­des habe ich mir den wi­ki­pe­dia-ein­trag von lau­rel und har­dy an­ge­se­hen, in dem von ei­nem frü­hen bei­spiel ih­res stils ge­spro­chen wird, dem kurz­film Big Busi­ness von 1929. den gibts (na­tür­lich) auch auf you­tube.


Photo shared by felix schwenzel on February 16, 2015 tagging @katia__kelm. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

die bei­fah­re­rin hat heut nur mit­tel­gu­te lau­ne. scrib­belt aber schön.


links vom 16.02.2015

felix schwenzel

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  me­dia­steak.com: „Last days here“ Do­ku­men­tar­film   #

do­ku­men­tar­film über bob­by lieb­ling der fast 40 jah­re he­ro­in­süch­tig war, 22 jah­re crack ge­raucht hat und ein come­back ver­sucht.

Als er die Chan­ce auf ein Come-back be­kommt, nimmt er alle Kraft zu­sam­men und ver­sucht sei­ne En­er­gie wie­der in rich­ti­ge Bah­nen zu len­ken. Mit Hil­fe sei­ner Freun­din und sei­nes Ma­na­gers, die ihm im Kampf ge­gen die Sucht bei­ste­hen, ver­sucht er sei­ne Dä­mo­nen zu be­sie­gen und wie­der Mu­sik zu ma­chen. Da­bei be­glei­te­ten ihn über drei Jah­re lang die Do­ku­men­tar­fil­mer Don Ar­gott und De­mi­an Fen­ton und schnit­ten an­schlie­ßend in „Last Days here“ ein sehr be­rüh­ren­des Por­trät über Bob­by Lieb­ling zu­sam­men.

der film ist bei­na­he so span­nend wie brea­king bad, man weiss bis kurz vor ende nicht wie es aus­ge­hen wird. zu se­hen in der zdf-me­dia­thek wenn man flash hat. wenn man kein flash hat, kann man die­sen link in sei­nen vlc-play­er füt­tern.

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  bbc.com: The in­vi­si­ble net­work that keeps the world run­ning   #

tim maug­han über das netz­werk, dass un­se­re zi­vi­li­sa­ti­on am lau­fen hält. spoi­ler: es geht nur am ran­de um das in­ter­net.

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  no­tes.com­pu­ter­no­ti­zen.de: Bad Data   #

tors­ten kleinz über big und bad data:

Es ist ein Pa­ra­do­xon: Face­book, Goog­le und Co wol­len mich mit Da­ten mög­lichst ge­nau er­fas­sen. Doch ihr Geld ver­die­nen sie da­mit, mich mög­lichst un­ge­nau zu ken­nen. Sonst könn­te man mir ja nichts ver­kau­fen. Über mein Da­ten­pro­fil wird ein Weich­zeich­ner ge­legt, der mich un­kennt­lich macht. Ob pri­vat-kom­mer­zi­ell oder staat­lich: Die Tech­nik mag big data sein, das Ge­schäfts­mo­dell ist aber bad data.

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  hei­se.de: Con­nec­tedDri­ve: Der BMW-Hack im De­tail   #

die c’t hat zu­sam­men mit dem ADAC der ele­tro­nik in be­stimm­ten BMW-mo­del­len auf den zahn ge­fühlt. der von der c’t ver­mit­tel­te „Si­cher­heits­exper­te“ fand da­bei meh­rer gra­vie­ren­de si­cher­heits­lü­cken, die aber wohl mitt­ler­wei­le be­ho­ben sind.

Ein be­son­de­res High­light ist da­bei si­cher­lich das an ei­ner Stel­le äu­ßerst hilfs­be­rei­te Steu­er­ge­rät. Wa­ren fast alle Hin­der­nis­se für den Ein­bruch aus dem Weg ge­räumt, klapp­te der noch nicht, weil in der Nach­richt des Ha­ckers an das Auto die Fahr­ge­stell­num­mer des an­ge­grif­fe­nen BMW fehl­te. Doch an­statt die Kom­mu­ni­ka­ti­on nun ab­zu­bre­chen, ant­wor­te­te die Steue­rungs­box mit ei­ner Feh­ler­mel­dung - als Ab­sen­der ein­ge­tra­gen: die ver­miss­te Fahr­ge­stell­num­mer. Da­mit klapp­te der zwei­te Ver­such.

Äu­ßerst pro­ble­ma­tisch ist au­ßer­dem, dass in al­len Fahr­zeu­gen mit Con­nec­tedDri­ve die glei­chen sym­me­tri­schen Schlüs­sel für die kryp­to­gra­phi­schen Funk­tio­nen ver­wen­det wer­den. Die müs­sen also nur ein­mal ab­ge­grif­fen wer­den und funk­tio­nie­ren dann auch bei an­de­ren Au­tos.

hier ist der c’t-ar­ti­kel mit den de­tails zum hack.

das ist auch in­ter­es­sant im zu­sam­men­hang mit don dah­l­manns ar­ti­kel zur fra­ge, wer was mit den da­ten im auto macht (sonn­tag ver­linkt). den ar­ti­kel re­la­ti­viert, bzw. dif­fe­ren­ziert „will“ hier ein biss­chen: »Mo­bi­le Ge­eks ma­chen es sich ein­fach mit “den Da­ten im Auto”: Al­les ist böse

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  turi2.de: Was macht ei­gent­lich Bulo?   #

pe­ter turi in­ter­viewt bulo. kur­ze, stich­wort­ar­ti­ge zu­sam­men­fas­sung:
„Scho­ko­la­den­eis“, „Zeich­nen“, „Nut­te“, „Käuf­lich­keit“, „Sa­ti­re“, „Mo­ham­med“, „ex­ta­ti­sche Hams­ter“.


prin­ten, ko­ri­an­der, au­ber­gi­nen und perl­glanz­pig­men­te

felix schwenzel

ich bin zwar in aa­chen auf­ge­wach­sen, moch­te prin­ten, die aa­che­ner leb­ku­chen­va­ri­an­te, aber nie. zu hart, zu wür­zig, zu WTF. zum letz­ten weih­nach­ten ha­ben mei­ne el­tern uns wie­der ein paar prin­ten in un­ser rei­se­pro­vi­ant ge­legt. weil sie der bei­fah­re­rin ganz of­fen­sich­tich sehr gut schmeck­ten, habe ich mich nach jah­ren der abs­ti­nenz über­wun­den und auch noch­mal pro­biert. die prin­ten wa­ren zwar et­was fes­ter als zum bei­spiel die aldi-leb­ku­chen, aber lan­ge nicht so stein­hart wie ich mich err­in­ne­re. und auch die wür­zung fand ich nicht mehr so un­an­ge­nehm do­mi­nant wie ich sie in er­in­ne­rung hat­te. wir fan­den die prin­ten so le­cker, dass wir im ja­nu­ar mei­ne el­tern ge­be­ten ha­ben, uns die üb­rig­ge­blie­benn weih­nachts­prin­ten nach ber­lin zu schi­cken.

so ähn­lich er­ging es mir üb­ri­gens mit in­di­schem es­sen. ich moch­te bis vor ein paar jah­ren die meis­ten ge­wür­ze in in­di­schem es­sen nicht. teil­wei­se wur­de mir von in­di­schem es­sen so­gar ein biss­chen flau. das än­der­te sich vor ein paar jah­ren, als ich die ers­ten re­zep­te von aus dem asia­tisch, pa­zi­fi­schen, in­di­schen oder mit­tel-öst­li­chen raum aus­pro­bier­te (und zum bei­spiel ot­to­lenghi nach­koch­te). plötz­lich konn­te ich im es­sen auch ko­ri­an­der, ko­ri­an­der­sa­men, pi­ment oder anis­no­ten to­le­rie­ren und schät­zen. viel­leicht hat es auch mit tim mäl­zer an­ge­fan­gen, der mir (im fern­se­hen) bei­brach­te zimt an kohl zu ma­chen oder küm­mel noch­mal ne chan­ce zu ge­ben. ing­wer habe ich jah­re­lang ge­hasst, jetzt lie­be ich ing­wer.

ich glau­be an ge­wür­ze und ge­schmä­cke kann man sich ge­wöh­nen, auch wenn es manch­mal zeit oder über­win­dung kos­tet. aber, ähn­lich wie beim de­sign, ste­cken hin­ter vie­len ge­schmä­cken und aro­men die man an­fangs gar nicht mag oft über­ra­gen­de qua­li­tä­ten. beim bier kennt das je­der: bit­ter­keit, fremd­heit oder ir­ri­tie­ren­de viel­schich­tig­keit zu über­win­den und schät­zen zu ler­nen geht mit ein biss­chen ex­pe­ri­men­tier­wil­len oder aben­teu­er­lust. ich glau­be das könn­te man auch ganz gut ver­all­ge­mei­nern und auf alle le­bens­be­rei­che aus­deh­nen. mach ich jetzt aber nicht.


apro­pos ex­pe­ri­men­tie­ren. ein paar re­zep­te von ot­to­lenghi wa­ren in den letz­ten wo­chen ziem­li­che rein­fäl­le. eine der au­ber­gi­nen­sup­pen, die ich nach sei­nem re­zept ge­kocht habe, sah aus wie kot­ze und hat­te auch die kon­sis­tenz da­von. ich hät­te das na­tür­lich ah­nen kön­nen, weil die schau­mig-fas­ri­ge kon­sis­tenz von au­ber­gi­nen alle mei­ne warn­lam­pen an­ge­hen lässt. wie erd­bee­ren. der rei­ne ge­schmack von au­ber­gi­nen oder erd­bee­ren stört mich nicht, aber die kon­sis­tenz löst bei mir ekel aus. ich ver­mu­te auch, dass sich das, an­ders als beim ge­schmack, nicht mehr än­dern wird. bei ge­schmack kön­nen wir uns um­ge­wöh­nen und um­ler­nen, bei der kon­sis­tenz wohl nicht. also ich zu­min­dest nicht.


heu­te gabs ge­füll­te quit­ten. bei der an­kün­di­gung un­se­rer es­sens­pla­nung hat uns das kind bei­na­he vor wut ge­schla­gen. weil die quit­ten aber mit (lamm) hack­fleisch ge­füllt wa­ren, ak­zep­tier­te das kind das es­sen wi­der­wil­lig. hei­ke von au hat das re­zept auch mal nach­ge­kocht, fand die far­be der sos­se aber un­be­frie­di­gend und schlug vor, die sos­se mit kur­ku­ma zu fär­ben und wür­zen und die ge­füll­ten quit­ten im ofen zu ga­ren, statt im topf. so habe ich das dann auch ge­macht. die pas­sier­te sos­se war dann schön frucht­las­tig und le­cker, aber die un­pas­sier­ten, gan­zen quit­ten moch­te ich dann auch nicht. we­der die kon­sis­tenz, noch den ge­schmack.

das glei­che galt für das „mu­hal­la­bieh“, ei­nen nah­öst­li­chen milch­pud­ding den ich ges­tern nach­ge­kocht habe. zu­erst dach­te ich zu­fäl­lig das re­zept für slime ent­deckt zu ha­ben, aber ich fand her­aus, dass das nicht aus stär­ke und milch, son­dern aus na­tri­um­te­tra­bo­rat und al­ko­hol her­ge­stellt wird, hier das re­zept.


apro­pos che­mie (und ei­gent­lich auch phy­sik): heu­te wur­de bei der sen­dung mit der maus die her­stel­lung von glim­mer­ba­sier­ten perl­glanz­pig­men­ten er­klärt. also ei­gent­lich die her­stel­lung von na­gel­lack oder lip­pen­stift. die sach­ge­schich­te habe ich noch nicht ein­zeln ge­fun­den, aber die sen­dung selbst ist jetzt eine wo­che on­line.

in der sen­dung wur­de die her­stel­lung der perl­glanz­pig­men­te mit le­go­stei­nen er­klärt. ein klein­ge­mah­len­de­nes glim­mer­plätt­chen wur­de als eine le­go­st­ein­wür­fel ge­zeigt, auf dass sich „flöck­chen“ le­gen wür­den, also hier le­go­plätt­chen, die eine schicht rund um das glim­mer­plätt­chen bil­den wür­den.

wenn man dann „län­ger war­tet“, er­zähl­te ar­min mai­wald, dann bil­de sich „ne zwei­te schicht“ und zwar mit ner an­de­ren far­be.

mir war beim gu­cken dann klar, dass die­se un­ter­schied­li­chen far­ben was mit licht­bre­chung und in­ter­fe­ren­zen zu tun ha­ben müss­ten und habe nach der sen­dung nach „glim­mer“ und „pig­men­te“ ge­goo­gelt. in ei­ner aus­ga­be von spek­trum der wis­sen­schaft von 1997 fin­det sich tat­säch­lich ein ziem­lich gu­ter ar­ti­kel über perl­glanz­pig­men­te. der text von ger­hard pfaff be­nö­tigt ein biss­chen che­mi­sches und phy­si­ka­li­sches grund­wis­sen, ist aber ganz gut ver­ständ­lich — und wie ich fin­de, to­tal fas­zi­nie­rend.

Glim­mer­plätt­chen kann man mit ei­ner Rei­he wei­te­rer Ver­bin­dun­gen um­hül­len, um neue ko­lo­ris­ti­sche Va­ria­tio­nen zu er­zeu­gen. Fest­kör­per-Re­ak­tio­nen und der CVD-Pro­zeß er­wei­tern die Syn­the­se­mög­lich­kei­ten.

Glim­mer läßt sich auch mit Me­tal­len wie Sil­ber und Gold be­schich­ten. Dazu löst man Me­tall­sal­ze in Glim­mer­sus­pen­sio­nen; bei Zu­satz von Re­duk­ti­ons­mit­teln schei­det sich das Me­tall auf den Par­ti­keln in Form dün­ner Schich­ten ab. Man er­hält so Pig­men­te, die preis­güns­ti­ger als rei­ne Plätt­chen aus Gold oder Sil­ber sind, aber eine ver­gleich­ba­re Op­tik auf­wei­sen.

Dr. Ger­hard Pfaff, Perl­glanz­pig­men­te, Spek­trum der Wis­sen­schaft 1997