friedrichstrasse ecke dorotheenstrasse: an der roten ampel touristen, passanten und ein sehr grossgewachsener polizist in paradeuniform. von hinten sieht er ein bisschen aus wie tom selleck in blue bloods. einen schnurrbart hat er auch, allerdings grau meliert, mit nach oben gezwirbelten enden. die hosen sind etwas hochwässrig, aber der anzug makellos. vorne hängt ein messingfarbenes namensschild mit seinem nachnamen, auf dem kopf trägt er eine der etwas albernen, blauen schirmmützen mit amerikanischem einschlag. obwohl der polizist in seine paradeuniform aus den wartenden an der ampel herausragt wie ein murmeltier mit schirmmütze, wagt es auf der gegenüberliegenden seite jemand bei rot die dorotheenstrasse zu überqueren. der polizist erklärt dem mann, dass er bei rot über die ampel gegangen sei und dass das verboten sei, belässt es aber bei der ermahnung.
an der mittelstrasse ist wieder rot. ein mann neben dem polizisten will bei rot die menschenleere und autolose strasse überqueren. der polizist in paradeuniform hält den mann an der schulter fest und zeigt mit dem zeigefinger auf die rote ampel.
zufrieden und mit federndem schritt verschwindet der paradepolizist kurz darauf im u-bahneingang der station französische strasse. keine pointe.
beim gucken dieses interviews von jon stewart mit malala yousafzai kamen mir fast die tränen, nicht wegen mitleids, sondern aus bewunderung. /markus angermeier
Für die Politik fühlte er sich zu krank, aber für ein Pöstchen in der Pharmaindustrie ist Kurt Beck noch gesund genug sueddeutsche.de/politik/nach-d…
Das rassistische Wort "Neger" etwa beinhaltet nicht nur eine Abwertung, sondern auch eine Homogenisierung von allen schwarzen Menschen weltweit. Wer sensibel über schwarze Menschen sprechen will, muss nicht nur die Abwertung ablegen, sondern auch die Vereinheitlichung. Es reicht nicht, das "verbotene" "Neger" durch das erlaubte "Schwarze" zu ersetzen: Wer das tut, bleibt im Raster der rassistischen Sprache. Entgehen kann man ihm mithilfe von Präzision: Wer genau ist gemeint? Spricht man über Afrodeutsche? Über Togolesen? Über Massai? Wir sprechen ja auch selbstverständlich von Italienern und Franzosen, um der Vielfalt auf dem winzigen Kontinent Europa gerecht zu werden. Wer dazu eine umfassende Anleitung fordert, hat womöglich weniger den Wunsch, möglichst wenig zu verletzen, sondern will eher vermeiden, ein "Rassist" genannt zu werden.
klar. bald kommt noch einer dieser wissenschaftler und behauptet die lebensgeschichte von guy fawkes hätten sich britische parlamentarier ausgedacht.
peter turi fasst die reaktionen auf den start der deutschen ausgabe der huffington post zusammen und verlinkt die meisten relevanten artikel. diesen gag hat er allerdings ausgelassen:
auf dem weg nachhause habe ich heute kurz darüber nachgedacht, warum smartphones smart sein sollen. zu klugheit gehört ja erstmal wissen. mein smartphone weiss einiges über mich: alle meine adressen, meine termine, meinen aufenthaltsort, mit wem ich telefoniere und schreibe. natürlich weiss mein telefon das alles nicht, sondern es speichert diese daten erstmal nur. der prozess diese informationen zu echtem wissen umwandeln, steckt noch ziemlich am anfang. software- und telefonhersteller versuchen durch die verknüpfung der daten die über mich vorliegen mit anderen datenquellen und dahinprogrammierter logik, intelligenz zu simulieren. so stellt google now mutmassungen darüber an, wo ich hin möchte oder was ich suchen könnte. ich kann mittlerweile meinem telefon auch einfach sagen, es solle meine frau anrufen oder mich nach hause dirigieren.
soweit ist das alles natürlich nichts neues. mir fiel aber auf, dass das problem mit der datensammelwut, also das sammeln von informationen über eine person, eigentlich gar nicht so neu ist. im prinzip gibt es diese situation schon viele hundert jahre. ein butler muss zum beispiel, wenn er ein guter butler sein will, so viel wie möglich über seinen chef wissen. vor allem sollte er so viel privates wie möglich wissen. auch ein guter butler (oder assistent) sollte meine kontakte, korrespondenz-metadaten und termine kennen, jederzeit meinen aufenthaltsort so genau wie möglich bestimmen können und so viel wie möglich über meine vorlieben und abneigungen wissen. diese daten sollte sich ein butler auch gut merken können, damit ihm das alles nicht jeden morgen neu erklärt werden muss.
ein guter butler geht also, von berufs wegen, einer manischen datensammelwut nach. ausserdem bügelt und faltet er, wie ein gutes smartphone, jeden morgen die zeitung. die probleme, die wir heute (unter anderem) mit smartphones haben sind also keineswegs neu. zum beispiel die frage, welche daten sammelt das ding über mich? ist mein smartphone loyal und verschwiegen, bzw. schützt es die daten die es über mich sammelt, oder tratscht es die bei jeder gelegenheit aus? diese fragen haben sich in den letzten jahrhunderten sicherlich auch schon unzählige adelige oder privilegierte gestellt. und wir jetzt eben auch.
vielleicht wäre das gar keine schlechte idee, die eine oder andere gepflogenheit oder tabu das sich im verhältnis von privilegierten und ihren dienern oder assistenten in den jahrhunderten herausgebildet hat, auch auf technik anzuwenden. vielleicht sollten wir von geräten, die uns dienen oder das leben leichter machen sollen, nicht nur reibungsloses funktionieren und einfache bedienbarkeit erwarten, sondern eben auch verschwiegenheit, diskretion und loyalität?
wenn wir über die technik, die wir derzeit nutzen, sei es in form von tragbaren geräten oder diensten, die auf geräten dritter laufen und die uns über das netz verbunden helfen unser leben zu organisieren, in den kategorien von loyalität und aufrichtigkeit nachdenken, kommen wir vielelicht zu ganz neuen schlussfolgerungen oder narrativen?
dann sind nachlässlichkeiten oder kooperationen von grossen und kleinen dienstleistern mit polizei und geheimdiensten vielleicht eben kein abstrakten datenschutzlücken mehr, sondern empörende fälle von illoyalität und vertrauensbrüche.
andererseits ist loyalität auch ein teures gut. ein butler kostet in deutschland etwa €6000 im monat. da nimmt man vielleicht auch mal einen für €60 im monat, der seinen job einigermassen erfüllt, aber dafür ständig nach hause telefoniert. aber muss loyalität wirklich teuer sein oder nur für privilegierte erreichbar sein?
nick bilton über die gründung und den aufstieg von twitter. schonungslos und wohlinformiert — und sehr lang (über 6000 worte). aber sehr, sehr lesenswert. /boingboing.net
charles thompson hat anfang des jahres ein gramm ecstasy auf silk road bestellt und beschreibt seine paranoia die diese bestellung begleitete. /kottke.org
daniel lieske, der zeichner und produzent der wormworld saga, über seine probleme sein projekt zu finanzieren, zu planen und über die runden zu kommen.
sebastian heiser meint 3,64 euro pro monat seien ein fairer preis für ein (digitales) taz abo. zumindest könnte taz.de dann kostendeckend arbeiten, wenn 30% der leser €3,64 dafür zahlen würden.
um die kosten für so ein digital-abo zu decken, könnte man auch alle zwei jahre einen text für taz.de schreiben und aufs honorar verzichten. wenn also 372.000 taz.de-leser alle zwei jahre einen text honorarfrei für taz.de schreiben würden, könnte also ... ach egal. die huffington post gibts ja schon. /turi2.de
stefan niggemeier wirft einen blick auf die US-ausgabe der huffington post. spoiler: er ist nicht so irre begeistert. ich finde er überdramatisiert ein bisschen, miese qualität, abschreiberei kommt in den qualitätsjournalistischsten familien vor. ich hab das mal vor ner weile etwas undifferenziert verallgemeinert:
genau: journalismus ist (auch) praktiziertes parasitentum mit noblem anstrich und professioneller fassade.
ein ehemaliger obdachloser bietet in seattle dreitägige touren als obdachloser an. /marginalrevolution.com
ich war mit anfang zwanzig mal eine nacht in einem hotel in seattle das (wahrscheinlich) ähnliche einblicke gewährte. das bad und die toilette waren auf dem flur, aber leider nicht benutzbar, weil das porzellan und die emaille unangenehm verkrustet waren. auf der fensterbank in meinem zimmer lag eine gebrauchte spritze. die nacht habe ich angezogen auf der tagesdecke des betts verbracht. mit schuhen. immerhin war ein fernseher im zimmer, auf dem ich je eine folge star trek TNG und the late show mit letterman gesehen habe. aber günstig war das zimmer schon.
den epson HX-20 (bild) habe ich als 15jähriger monatelang auf meinem inneren wunschzettel gehabt. eigentlich habe ich den seitdem auch gar nicht von meinem inneren wunschzettel entfernt. /boingboing.net
Using cutting edge computer programs on 55-inch tablets Fox News' information specialists can view 4 tweets at a time pic.twitter.com/byMybVMbWM
Diejenigen, die Ahnung vom Netzverkehr haben, weil sie ihn organisieren, dürfen nicht widersprechen und müssen tun, was ihnen der BND sagt. Diejenigen, die den BND kontrollieren sollen, haben keine Ahnung von der Technik. Man kann also nur hoffen, dass die Nachrichtendienste sich an Recht und Gesetz halten, wenn sie sich die Daten von sechs deutschen Netzanbietern besorgen.
ich mag medium.com ja sehr gerne. die lightbox ist super, das layout wunderbar minimalistisch, die kommentar, bzw. anmerkungsmöglichkeiten super, aber wenn mir jemand erklären könnte, warum gerrit van aaken dort schreibt und nicht bei sich, wäre ich sehr dankbar.
schön ist aber seine kurzbiographie bei medium.com:
Ich baue Websites und Webapplikationen auf HTML5-Basis. Ich bin kein Social-Media-Berater. Das sind alles Vollidioten.
das ist schon ziemlich witzig wie tim cushing aussagen verschiedener geheimdienst-fuzzis durch reines nebeneinanderstellen vernichtet. wenns nicht so traurig wäre.
Sehr erhellend in diesem Zusammenhang war eine Petitesse am Rande, die sich dieser verrückte neue Papst ausgedacht hat. Der nämlich lässt in römischen Klöstern gerade mal nachschauen, ob da nicht Platz für ein paar Flüchtlinge ist. Eine bescheidene, aber womöglich menschliche Geste - über die sich Roger Köppel sehr aufregte. Franziskus unterwandere damit das Rechtssystem. "Ach!", merkte Bierdel auf: "Menschlichkeit unterwandert also das System?"
ich finde nicht das kirsty wark unbedingt unvorbereitet war, ich fand eher auffällig, wie wenig sie ihre stimme und ihre emotionen im griff hatte. trotzdem, oder gerade wegen ihrer aggressivität und glenn greenwalts ruhigen und klugen antworten, ist das ein ziemlich sehenswertes interview.
[enthält spoiler zur fünften staffel the good wife]
die serie „the good wife“ liebe ich bereits seit 4 staffeln sehr. gut erzählter klassischer gerichts-serien-stoff, immer mit aktuellen bezügen und immer ohne überdramatisierung wie dieser wired-artikel das prima zusammenfasst, den ich vor ein paar wochen schon mal verlinkt habe.
die aktuelle folge greift folgerichtig die NSA-spähaffäre auf und zwar, wie immer bei the good wife, ohne überflüssige dramatisierung. noel kirkpatrick war das schon vorher klar:
Anyway, over the summer, when all the Edward Snowden and NSA and Prism stuff was unfurling and consuming our attention spans, I thought to myself, "Boy. Law & Order would've had a field day with this." I was sad for a minute because I still miss Law & Order, and then I thought, "The Good Wife *is* going to have a field day with this." And they did, in a way that I really was not expecting.
und das drehbuch hat ein paar brilliante kleine details eingebaut:
Yes, the U.S. government is spying on the Florricks because of an estranged relationship between two teenagers. What better way to satirize the NSA's privacy overreaches than basing an extension of a FISA warrant on multiple voicemails of a girl crying?
The NSA spent decades operating in almost complete secrecy, but those days are over. As the corporate world learned years ago, secrets are hardto keep in the information age, and openness is a safer strategy. The tendency to classify everything means that the NSA won't be able to sort what really needs to remain secret from everything else. The younger generation is more used to radical transparency than secrecy, and is less invested in the national security state. And whistleblowing is the civil disobedience of our time.
schönes loblied auf qz.com, das sich wirklich gut liest. auch bemerkenswert: boeing war kürzlich noch top-sponsor von quartz, und die berichterstattung schwankt im archiv zwischen auffällig positiv und normal trocken. trotzdem: ich mag die werbeformate auf quartz.
arno frank legt sich erneut mit der sprachpolizei an:
Sprache ist intuitiv und immun gegen technokratische Versuche, ihr gut gemeinte, aber kontraintuitive Kunstbegriffe zu implementieren. Wer "Zigeuner" schmutzig finden möchte, der kann, wie unlängst in der Süddeutschen Zeitung geschehen, auch "Sinti und Roma" schmutzig finden. Wer nur die Anzeichen bekämpft, lässt die Krankheit fortschreiten.
auf spiegel online gefunden : eine beeindruckend anschauliche visualisierung des geplanten baufortschritts der nächsten 13 jahre der basilika sagrada família von antoni gaudí in barcelona.
ich frage mich allerdings wie das passieren kann, dass ein verein der einen solchen aufwand in die produktion einer visualisierung steckt, nur 3 euro fünfzig für die musikalische untermalung dieser visualisierung übrig hat. die musik, mit der das video unterlegt ist, kenne ich (glaube ich) aus fünfzig anderen werbeclips. aber wenn man das video stummgeschaltet ansieht, dann geht’s.
ich weiss nicht genau was sibylle berg mir mit diesem text sagen will, aber das weiss ich bei ihren texten nie so genau. das sagt übrigens nichts über die qualität von sibylle bergs texten aus, es sagt etwas über mich aus. was das über mich sagt, weiss ich allerdings genausowenig, wie ich bergs texte verstehe.
ich fand aber sehr schön, wie sibylle berg (oder der redakteur der die anreisser formuliert) mein unbehagen über den strunzdoofen merkel-spitznamen „mutti“ auf den punkt gebracht hat: es ist eine verniedlichung die genauso unlustig und unangemessen ist wie rolli-wolli, „wilder horst“ oder „randy raini“. den spitznamen „birne“, der helmut kohl mal zugedacht war, fand ich übrigens auch immer sehr sehr unlustig. diese postkarte fand ich zu kohl-zeiten allerdings sehr witzig.
ich finde das sehr phantasie-anregend. eine komplexe gesellschaft die unter uns, im untergrund, lebt. von unseren abfällen. und dann sichern sie auch noch arbeitsplätze:
Alles in allem, schätzt der Kammerjägerverein, sichern die Tiere rund 200 Arbeitsplätze in der Hauptstadt.
heiko bielinski war anfang des jahres auf einem „vierwöchigen Road-Trip durch den Südwesten der USA“ und ist jetzt auch auf meiner blogrolle gelandet. ich freu mich schon auf teil zwei bis acht. oder so.
von einem werbeblättchen journalistische leidenschaft zu erwarten, ist ein bisschen wie von kai diekmann anstand zu erwarten. trotzdem ist die unverblümtheit, mit der sich der chefredakteur des wochenblatts dem journalismus verweigert, dann doch erschütternd.
Your fridge looks like it belongs to Satan. What are we looking at here?
It's a Shetland sheep. It's got a very mild, sweet flavor. I crack open the skull and eat the brain. It's kind of a delicacy, so I'll wait until the weekend to get into it.
Weil die Stadt nicht reich an Sensationen war, entwickelte ich eine Vorliebe für diese Sonderlinge. Einer anderer war Harald. Harald war fast fünfzig Jahre älter als ich und hatte den Teint von frisch angerührtem Zement. Auf dem Kopf trug Harald eine Baskenmütze, die ihn als politischen Dissidenten auswies. So einfach waren die Symbole damals noch.
thomas lückerath hat vor ein paar tagen auf dingensdl.de geschrieben, dass der deutsche itunes store jetzt auch (endlich) aktuelle tv-serien, ein paar tage nach der ausstrahkung im US-fernsehen, in deutschland anbietet. philipp waldhauer hat trotzdem ein paar probleme damit.
7. Wir haben Eheringe aus Holz, die wir nicht tragen. Mein Ring hat 1,20 Euro gekostet. Der meines Mannes 80 Cent. Auf meinem ist eine Blume. Ich finde es völligen Unsinn schweineviel Geld für so etwas wie Ringe auszugeben. Ich erinnere mich auch ohne Ring daran, dass ich verheiratet bin. Mein Mann findet mich unromantisch.
ich muss da auch jetzt, wo ich das zum dritten mal lese, drüber kichern.
etwas neues zu erfinden ist mühsamer scheiss. aber etwas neues zu erfinden und so zu präsentieren als funktioniere es bereits, scheint besonders anstrengend zu sein. aber im ernst: in diesem text von fred vogelstein steht, warum vor 2007 niemand ein iphone-ähnliches telefon auf den markt gebracht hat; die technischen hürden waren so schwierig zu überwinden, dass es fast unmöglich war.
ich erinnere mich noch irgendwann gelesen zu haben, dass das management von blackberry nach der präsentation des ersten iphones dachte das müsse ein fake sein, weil sie sich nicht vorstellen konnten, dass apple die akku-probleme, die mit einer solchen technologie einhergehen, gelöst haben könnte. wie fred vogelstein schreibt, hatten sie das auch nicht. /pxlnv.com
erstaunlich, wie sehr sich die kritiker mit lob überschlagen, für „gravity“, bullocks darstellung und überhaupt. nachdem ich den ersten trailer gesehen habe, dachte ich noch so „öhm“. die neuen trailer sind mir irgendwie zu klaustrophobisch.
aber in dem link gehts um was ganz anderes. /wired.com
thor gegen alex kerner. hannah pilarczyk ist auf spiegel online schonmal extrem begeistert von „rush“. ich habe vor ein paar wochen mal ron howard, den regisseur von rush, bei top-gear gesehen, und wusste, als dort ein erster trailer gezeigt wurde: den film will ich sehen.
helge schneider macht einen auf miley cyrus. bin mal gespannt, wann terry richardson helge schneider durchfotografiert.
(ich finde das video schrecklich, aber wegen meiner billigen pointe oben, verlink ich es trotzdem.)
wegen dieser rubrik lohnt es sich meiner meinung nach übrigens dooce.com zu abonnieren. oder wegen dieses tweets, den sie gefunden hat, während sie sich im internet umgeschaut hat:
dieses (kurze) making-of der letzten folge breaking bad kann man nur mit einer nord-amerikanischen IP-adresse ansehen. deshalb bin ich froh, dass bei mir noch so ein black-vpn-router steht. viel zu erfahren gibts aber ohnehin nicht, ausser das bryan cranston (walter white) in der letzten folge mehrere gesichts- und halsprothesen trägt, damit er älter und eingefallener aussieht.
vor acht jahren habe ich mal (erfolglos) versucht wladimir kaminer zum bloggen zu bewegen. und jetzt schreibt er einfach ins internet, so ungefähr seit dem märz dieses jahres — und niemand hat mir bescheid gesagt. soll ich das jetzt von hinten nach vorne durchlesen oder von vorne nach hinten?
Für Menschen, die sich bisher noch nicht mit Markdown beschäftigt haben, wird sich der Charme der hier beschriebenen Methode kaum erschließen.
für menschen wie mich, die ihr essen auf dem herd kochen und braten, erschliesst sich der charme fleisch über einer offenen flamme mit karzinogenen anzureichern und zu garen, auch nicht.
Was unterscheidet den Blogger vom Blogger? Der Publizist Magnus Klaue, der auch ab und zu im Freitag seinen Gedanken Lauf lässt, hat sich Notizen gemacht und publiziert.
und „achtermann“ hats für den freitag zusammengefasst und teilzitiert. meine reaktion war lautes gähnen.
wunderbar, sascha lobo als intellektueller in der FAZ, der anderen intellektuellen kräftig und intellektuell auf die füsse tritt. viele absätze sind mit fremdworten gespickt, obwohl sascha lobo am besten ohne fremdworte austeilt:
Strauß beklagt, dass es keine Avantgarde mehr gebe, kaum noch „neue unzugängliche Gärten“ existierten. Er übersieht, dass es beides gibt. Er hat nur offenbar keinen eigenen Zugang mehr dazu. [...]
Für die Zugänglichkeit spielt es kaum eine Rolle, ob eine Nadel im Tresor oder im Heuhaufen verborgen ist.
wunderbar unterhaltsamer und affirmativer text für internetfilterblasenbewohner wie mich.
Die werte Autorenschaft leistet hervorragende Arbeit und hat sich noch nie darüber beschwert, lediglich mit Gummibärchen, Rabattmarken und sexuellen Gefälligkeiten entlohnt zu werden.
bisher war superlevel, wie ich, auch bei stilanzeigen. jetzt eben stillose werbung. aber:
Zahlreiche Menschen haben mit Werbung im Internet oder speziell in Blogs ein Problem. Ich kann das durchaus nachvollziehen, aber es interessiert mich nur peripher. Weder habe ich Lust darauf, die Einbindung von Werbung immer und immer wieder zu rechtfertigen, noch möchte ich etwaige Kritiker ignorieren. Aus dem Grund werden wir jedem Besucher (!) die Möglichkeit bieten, die Werbung auf Superlevel seitenübergreifend zu deaktivieren. Fakt ist nämlich, dass wir lieber auf Werbeeinblendungen statt auf Leser verzichten. Wer sich also bewusst für ein Abschalten der Werbung auf Superlevel entscheidet, bekommt ganz offiziell und ohne Murren unseren Segen.
ich biete das ebenfalls seit ca. 9 jahren an (worauf ich im schnitt alle 4 jahre hinweise). werbung auf wirres.net abschalten geht mit der taste w, dem menü rechts (taste y) oder über die wirres.net-einstellungsseite. die einstellung wird mit einem cookie gespeichert, der zwei wochen lang hält.
jahrelang hat (glaube ich) keiner verstanden, warum ich das anbiete. vielleicht auch, weil ich es nicht so gut begründet habe wie fabu. ich glaube übrigens auch, dass es der werbeindsutrie und den publishern gut getan hätte adblocker selbst zu erfinden. bei superlevel in den kommentaren zeichnet sich zumindest eine grosse akzeptanz ab. allerdings vor allem, weil superlevel.de super ist und weil alle hoffen, dass die autoren dort ohne sexuelle gefälligkeiten besser schreiben.
das schönste filterblasenbild der letzten 48 stunden kommt von stefan niggemeier:
Der »Spiegel« behauptet:
Es ist ein trauriger Rekord: Noch bevor sich die neuen Koalitionäre zum ersten Mal getroffen haben, ist der Ruf des Bündnisses bereits lädiert, und die Bürger rechnen schon mal nach, wie viel sie das Wahlergebnis kosten könnte.
Ich vermute, die Autoren glauben das wirklich -- tatsächlich gab es ja zwischen allen Bürgern auf dem Flur des Ressorts eine verblüffende Übereinstimmung in dieser Frage.
ansonsten lässt stefan niggemeier mit zwei oder drei federstrichen die luft aus der spiegel titelgeschichte raus, was sehr unterhaltsam zu lesen ist.
die kunst überschriften zu schreiben, die das lesen des dadrunter stehenden artikels beinahe überflüssig machen beherrschen der postillion und techdirt besonders grossartig. hier nur mal eine auswahl der letzten tage auf techdirt:
die krabbe, weitgehend spoilerfrei über breaking bad:
Zugegeben. Der Hype um Breaking Bad nervt etwas. Jeder empfiehlt die Serie, hält sie für das Beste seit geschnitten Brot und fühlt sich dazu berufen einem die Serie aufzuschwatzen. Damit wurde wohl The Wire abgelöst, die vorher diese Rolle eingenommen hat und das ist dann vielleicht auch ganz gut so (auch wenn die beiden Serien nicht auf einem Niveau spielen).
Nichtsdestotrotz ist der Hype gerechtfertigt. Es gibt momentan keine andere Serie, die sich so konstant auf so hohem Niveau bewegt, wie diese.
mit dem ende ist er, im gegeteil beispielsweise zu mir, nicht so irre zufrieden:
Vince Gilligan schiebt noch eine Episode hinterher, in der Walt aus seinem Unterschlupf hervor kommt und jede offene Storyline mit einem hübschen rosa Schleifchen versieht und und so jeder wichtigen Figur ihre Katharsis gibt.
im text eingebettet ist ein prima super cut von breaking bad, bei dem ich nach dem sehen nicht weiss ob ich die serie nochmal durchgucken soll oder ob ich jetzt gerade alle highlights gesehen habe.
Das Phänomen kann vielleicht jeder von seinen Hobbys oder aus der Arbeitswelt nachvollziehen: Über kurz oder lang glaubt man nur noch, dass die Welt aus den Themen besteht, mit denen man sich selbst beschäftigt.
sehr konkret, sehr bildlich und überzeugend argumentiert.
etwas euphorischer rückblick auf das breaking bad finale. aber immer noch 2000mal besser als alles was man auf spiegel-online dazu lesen kann.
linda holmes sieht das ende von breaking bad ein bisschen differenzierter und ist (nachvollziehbar) ein bisschen enttäuscht. aber sie zieht auch einen schönen vergleich zu fernsehkritik und musikkritik:
I don't listen to a symphony, after all, and say, "I wouldn't have put the trumpets there. That guy is a hack. I hate that guy. I want my money back."
und der beste schlusssatz unter eine kritik jemals lautet:
treffendes tote-hosen-bashing von matthias lohre:
Die Toten Hosen sind die CDU der deutschen Musikindustrie. Die Union lässt zu, dass man sie mit Konservativen verwechselt. Die Toten Hosen lassen zu, dass man sie mit Punks verwechselt. Was Punk ist, dafür gibt es so viele Definitionen wie Unions-Mitglieder. Meine Privatdefinition: Punk ist ein Ausbruch von Energie, ein zielloses Dagegensein, ein stolzes, aber auch blindes Nein, die reflexhafte Ablehnung aller äußeren Anforderungen und Angebote. No future, und die Gegenwart kann mich auch mal.
So gesehen, sind die Toten Hosen das Gegenteil von Punk.
ein millionenkonzern belästigt eine kaffeehausbetreiberin juristisch und meint allen ernstes mit solchen aktionen sein image zu schützen. ich sollte wieder anfangen die markenlogos auf meinen sachen abzukleben und wie im öffentlich rechtlichen rundfunk zu leben.
antonia baum macht sich über eine redaktionsinterne vorführung von googles datenbrille lustig. zu recht, aber wie ich finde, ein bisschen zu oberflächlich. immerhin habe ich mal wieder zwei sachen gelernt: google-glass-träger werden es wirklich schwer haben und spott ist eine kunst, die nicht jeder beherrscht.
auch schön, die sendung (habe die zweite gesehen, für die erste hatte ich keine zeit). anke engelke ist hemmungslos authentisch und so wie sie wahrscheinlich auch sonst ist. leider ist der video-player eine katastrophe und die musikeinlagen sind fast durchgängig 3 tacken zu lang. aber anke engelke beim sich unterhalten zuzugucken macht spass.
Die Mehrheit in Deutschland möchte keine Kitas, keine Ehe für alle, keinen Atomausstieg, keinen Plan für die Zukunft. Keine Pointe. #btw13
1) damit ist quote.fm (semi) offiziell tot: wenn superlevel nach über einem jahr nicht mehr quote.fm zum quote-einbetten benutzt, sondern etwas selbstgebasteltes, dann ist das ein ganz schlechtes zeichen.
2) ganz schön kontrovers, dieses GTA V.
ich habe an einer stelle zwei stellen wirklich tränen gelacht. muss man sich mal vorstellen, ich sitze in der küche, gucke tierfilme und lache. die beifahrerin war jedenfalls ein bisschen irritiert.