„nicht geschrumpft, sondern zerknittert“

sehr kluge gedanken zur frage ob die welt durch die globalisierung, das internet und interkontinetalflüge geschrumpft sei.
die welt — zumindest in bezug auf distanz — faltet sich, sagt doreen massey. und wo wir gerade bei platitüden sind, sie verdichtet sich an manchen stellen auch enorm, während sie sich anderswo lichtet. druck und sog, verdichtung und lichtung, falten und strecken.
was verdichtung bedeutet, fiel mir gestern auf der fahrt von berlin nach hamburg auf. ich folgte der bedienungs-empfehlung von mp3-playern von frau gröner: einstöpseln, anmachen, gegen die fahrtrichtung setzen und aus dem fenster starren. nach spandau sieht man dabei fast ausschliesslich grosse, weite felder und gelegentlich siedlungen. als ich dann rückwärts an einem besonders grossen roggen- oder weizenfeld vorbeifuhr, fiel es mir auf. läge das feld ein paar hundert kilometer weiter östlich, könnte es der prenzlauer berg oder mitte sein. nimmt man ein feld, verdichtet es, besiedelt es mit tausenden von menschen und wartet ein paar hundert jahre, entsteht aus einem feld eine stadt mit müttern, hunden und menschen die prokrastinieren und saufen. ganz einfach, eigentlich.
nächstes mal sollte ich allerdings was anderes auf den mp3-player tun als rammstein. da fängt man leicht an zu spinnen.
→ weiterlesenmercedes benz sound logo
sehr, sehr peinlich. das mercedes-benz sound-logo findet sich angeblich eins zu eins auf einer 300 euro teuren sample-CD. da rollt sicher wieder ein praktikantenkopf bei jung von pinocchio.
[nachtrag 31.07.2008]
im daimler-blog erklärt christina freier die entstehung des soundlogos. olaf kolbrück findet es positiv, dass daimler sich überhaupt dazu äussert. ich finde es erstaunlich, dass man dort auch alle möglichen trackbacks stehen lässt.
xda software?
ich habe das gefühl, dass man seit letztem wochenende nur noch vom neuen iphone und dem neuen online-store von apple hört in dem man sich programme runterladen oder kaufen kann. das mit dem iphone und dem app-store sei aber nur ein künstlich aufgeblasener hype, las ich irgendwo anders, für windows mobile gebe es bereits jetzt zehntausende verfügbare programme. ist das so?
ich habe ja nun son windows-dings-handy geschenkt bekommen und frage mich, wo sind diese ganzen tollen programme?
bin ich zu blöd sie zu finden oder gibt es vielleicht gar nicht so viele?
die programme die ich auf meinem xda installiert habe sind überschaubar. google-maps, opera, den bahn „railnavigator“, mein sparkassen „shandybanking“ — alles java-programme die auf jedem anderen mobiltelefon laufen und in der tat ziemlich erquiklich sind. native programme sind evernote, gpsmission und tinytwitter. das sind alles programme die ich auch auf anderen handys installieren kann oder für die es prima alternativen für andere plattformen gibt.
ok. ein programm, für das ich noch keine alternative anderswo gefunden habe ist der „gps tuner“ der per GPS meine wege durch die welt aufzeichnet und als google-earth-kompatibel KML-dateien ausspuckt und in der tat ziemlich klasse ist und eine feine (technische) low-level-spielerei ist.
der „total commander“ ist auf anderen, intuitiv bedienbaren plattformen unnötig, ebenso der kostenlose „mocha ftp-server“ der einfachen zugriff auf alle dateien des windows-mobile telefons per ftp gewährt. und tomtom war vorinstalliert und läuft auch auf mehr oder weniger jedem handy.
alle iphone-2.0-benutzer ziehen sich das fernbedienungsprogramm fürs iphone, ws sowohl itunes komfortabel bedienen lässt als auch das apple-tv. und gibts sowas für windows mobile? natürlich nicht. es gibt allerlei programme die eine fernbedienung auf windows mobile geräten installieren, wenn die einen ein IR-sender an bord haben. hat aber kaum eins. itunes kann man mit dem sailing clicker auch auf windows mobile bedienen, aber eben auch mit fast jedem anderen handy.
wo sind sie, dei killer-programme für windows mobile? hier finde ich sie nicht, google liefert mir spam-galore, und microsoft hat zwar nen katalog von windows-mobile-software, aber der top download ist eine software zum abspielen von musik. nicht gerade der hammer.
wo sind die nützlichen, kostenlosen, spassigen und faszinierenden programme für windows mobile? software mit der man barcodes lesen kann, süchtig machende spiele? gibt es einen last.fm- oder wordpress-client für windows mobile? gibt es programme die musik erkennen wenn man das telefon an den lautsprecher hält? wo?
ansonsten hält sich der o2 xda ganz gut. wlan bei der beifahrerin ging mal für ne weile, jetzt nicht mehr, der xda weigert sich neuerdings sich mit dem fritz.box-wlan zu verbinden. ich hake das unter windows-eigenheiten ab, so ist das halt und verstehen muss man das auch nicht. die me.com synchronisierung verhindert zuverlässig den abgleich des xda mit dem mac per missing sync, das hake ich ab unter apple eigenheiten, apple-rechner können eben keine prioritäten setzen, also muss man alles was automatisch startet deaktivieren um zuverlässige ergebnisse zu bekommen. in meinem adressbuch verlieren meine kontakte ihre spitznamen, der xda kennt sie nicht und löscht sie bem synchronisieren einfach aus dem adressbuch von OS X. ansonsten bin ich ganz zufrieden. telefonieren und browsen funktionieren zuverlässig, ebenso das internet mit dem laptop per bluetooth. nur zum rumspielen, programme ausprobieren hab ich nach fast zwei monaten echt keine lust mehr. soviele hässliche und umständlich zu bedienende programme wie für windos mobile sind mir in 20 jahren mit dem mac nicht untergekommen. mit anderen geräten macht es spass neue programme auszuprobieren. auf windos mobile frustriert es oder kostet es ein vermögen. nochmal: hat jemand tipps, erfahrungen, empfehlungen?
neue hackfresse
ix möchte von nun an nur noch das orakel genannt werden. am 11. mai habe ich es prophezeit, jetzt isser da, der neue jever-mann.
naja. vielleicht doch nicht das orakel, sondern der mann der sich mit bier auskennt?
das erste jakobsche gesetz des onlinejournalismus
was für eine bigotterie und verlogenes rumgedruckse. noch vor kurzem beschwerte sich hans-jürgen jakobs laut horizont tränenreich darüber, dass „exzessive SEO“-massnahmen eine „journalistische Wettbewerbsverzerrung“ seien und forderte, dass „alle Tricks, gegebenenfalls auch Manipulationen [bei der Suchmaschinenoptimierung], öffentlich gemacht werden“ sollten, weil die konkurenz einen „irrsinnig hohen Nutzeranteil“ über google beziehe. mit anderen worten hans-jürgen jakobs, online-chef der südeutschen zeitung, findet, dass die nutzerzahlen bei der konkurenz mit tricks und manipulationen nach oben verzerrt werden.
auf die frage ob das hochjazzen von nutzerzahlen mit bildergalerien und spielchen, die bei jedem klick einen „visit“ vortäuschen („klickdoping“) transparent gemacht oder beschränkt werden solle, meinte jakobs nein, so habe er das nicht gemeint. er sehe da kein problem.
jakobs findet also die manipulation von besucherzahlen nur dann problematisch, wenn er und seine mannschaft sie nicht selbst hinbekommen. so nach dem motto, vordrängeln im supermarkt müsse angeprangert werden, das wäre ungerecht und ausserdem habe man derzeit eh keinen zugang zu supermärkten, deshalb seien supermärkte sowieso doof. vordrängeln im kino, was einerseits alle tun und bei dem man in den letzten jahren eine grosse geschicklichkeit entwickelt habe, das sei vollkommen in ordnung.
das witzige daran ist, dass jakobs gar nicht merkt wie verlogen und bigott er mit diesen aussagen wirkt. ich möchte deshalb das erste jakobsche gesetz des onlinejournalismus formulieren:
jede manipulation für die man selbst zu doof ist, ist schlecht und gehört angeprangert.

apropos „ivw-zahlen“ und „zu doof“. turi2 fällt ja wenig durch cleverness auf, um das mal zurückhaltend zu formulieren. seit ungefähr zwei wochen wundere ich mich, woher im rss-feed von turi2 dieser komische html-schnipsel am ende stammt.
die antwort ist einfach: das ist ein falsch eingebautes ivw-zählpixel. ein einfacher image-tag, beim einbau zerstört mit einem html-umbruch-tag. die folge ist, dass turi seit zwei wochen versucht sich von der ivw zählen zu lassen, aber die ivw keinen einzigen visit nachverfolgen kann, weil der zählpixel nicht nur im rss-feed falsch eingebaut wurde, sondern auch auf der website selbst.
das nenne ich mal vorbildliches understatement, das ich allen anderen onlinemedien ans herz legen möchte. vielleicht hört das klickdoping auf, wenn alle onlinenmedien defekte zählpixel einbauen.
vielfalt, chaos, freiheit

ich in begeistert! hier könnte der artikel aufhören und ich bin normalerweise nach dem ersten ausrufezeichen schon erschöpft. aber ich will dann doch, bevor ich aufhöre noch ein wenig ausholen und erklären warum. ganz weit ausholen.
erstmal: ich bin fasziniert vom chaos. von systemen die ohne oder mit minimaler zentraler steuerung schöpferisch oder irgendwie tätig sind und leben. deshalb mag ich grossstädte, das internet, das blogdings und irgendwie auch die natur. die protagonisten in diesen systemen agieren zuallererst eigennützig und mehr oder weniger selbstbestimmt. trotzdem bilden sie, wenn es ihnen zweckmässig oder für ihr ziel (eigennutz) hilfreich erscheint gruppen, zweckgemeinschaften, ringe oder symbiosen und von aussen betrachtet ein ökosystem in dem alles voneinander abhängt und trotzdem, schlussendlich, jeder für sich allein steht. eine stadt, die natur oder das internet scheinen auf den ersten blick chaotisch und unkontrollierbar, schaffen aber lauter nischen in denen sich vortrefflich leben lässt. die systeme als ganzes sind nicht wirklich kontrollierbar oder steuerbar, einzelne nischen sind aber durchaus überschaubar und in gewissem masse auch steuerbar. wenn man sich mit den nischen, mit ausschnitten befasst kann man sie teilweise sogar verstehen, ihre funktionsweise, die abhängigkeiten, die ihnen zugrunde liegenden mechanismen.
aber um sie zu verstehen braucht man geduld, beobachtungsgabe und -willen und werkzeuge. werkzeuge, die einem helfen sich zu orientieren. werkzeuge, die unsichtbares zutage fördern. in einer stadt sind das stadtpläne, stadtmagazine, karten, andere menschen, also soziale beziehungen und eben erfahrung und beobachtungsgabe, experimentierfreude, neugier.
im internet ist das nicht anders. ohne suchmaschinen oder verzeichnisse, empfehlungen von anderen, geduld, beobachtungsgabe, erfahrung und neugier scheint das internet wie ein chaotischer haufen. mit den richtgen werkzeugen aber erkennt man strukturen, nischen, lernt nützliches und überflüssiges zu unterscheiden, findet seinen weg und möglichkeiten teilzunehmen.
eigentlich ganz einfach und logisch: menschen brauchen werkzeuge um sich in der welt zurechtzufinden. seitdem ich 1994 zum erstemal das internet betrat ist das so. das erste was ich tat, war eine seite zu bauen die nichts anderes ausdrücken wollte als „hier bin ich“, „ich bin ich“ oder genauer: „hallo welt“ — früher nannte man das einen claim abstecken, damals nannte man es „homepage“. das zweite was ich tat war einen weg durch das chaos zu finden und ihn zu kartografieren: linklisten und verzeichnisse erstellen, informationen zu bündeln und anderen zur verfügung zu stellen. yahoo hat damals nichts anderes getan als alle anderen im internet. das chaos kartografieren. yahoo hat das damals ein bisschen besser als alle anderen getan und war deshalb auch ein bisschen erfolgreicher als alle anderen. yahoo war ein enorm nützliches werkzeug.
erst sehr viel später kamen suchmaschinen auf. suchmaschinen und verzeichnisse waren von anfang an nützliche werkzeuge um sich im chaos des internets zurechtzufinden. nicht zu vergessen, auch schon in den neunziger jahren gab es unzählige seiten auf denen menschen anderen menschen empfehlungen für andere webseiten gaben. sie nannten sich damals noch nicht weblogs, sondern „cool site of the day“, „wohin.heute.de“, „the daily muse“ und was weiss ich (hab ix alles vergessen).
wo war ich? achja. werkzeuge. heute heissen meine werkzeuge google, feedreader, twitter, friendfeed, technorati, rankings, rivva, blogs, usw. — sie helfen mir das zu finden was mich interessiert oder interessieren könnte, was ich zur arbeit oder zum vergnügen, zum informieren oder zum schreiben brauche.
moment mal — rivva? dieser dienst von dem man hört, dass er nur noch blog-müll zu tage fördert, seo-schrott und blogparaden-kack? das ding von dem einige behaupten. dass es mitverantwortlich für den angeblich desaströsen ruf des blogdings in der „welt das draussen“? selbstrefernzeille nabelschau, technik-gebrabbel und ausgelebtes nerdtum, alles verseucht durch seo- und werbefuzzis?
genau das ding. ich liebe rivva. es zeigt mir wo diskussionen enstehen, wie sie zusammenhängen, welche themen gerade diskutiert werden. das rauschen, den schrott der dort hin und wieder auftaucht kann ich ausblenden und ignorieren wie hupende autofahrer auf der strasse oder schreiende kinder im prenzlauer berg. ich muss mich nicht (mehr) über jeden scheisshaufen auf dem bürgersteig aufregen, über alles was mir nicht passt in dieser stadt. ich blende besoffene, proleten, schmutz und kaputte automaten soweit ich kann aus. ich mag das chaos, den schmutz, die vielfalt — auch weil ich diese dinge — soweit nötig — ignorien kann. oder anders gesagt: nichts ist mir fremder als die haltung meines nachbarns in stuttgart der manchmal montags bei mir klingelte und mich wutentbrannt darauf hinwies, dass ich meine kehrwoche nicht erledigt hätte, dass das treppenhaus jetzt „schmutzig“ sei und — das war sein top-argument — was denn „die leute“ denken sollten?
was sollen denn die leute denken?
sie sollen denken was sie wollen, solange sie mich in ruhe lassen mit ihren kruden ansichten — und vor allem sollen sie mir meine werkzeuge, meine art mich zurechtzufinden nicht schlechtreden. ich mag meine nische und nischen sind nicht zum verteidigen, sondern zum darin leben gedacht.
was ich eigentlich sagen wollte: ich finde rivva klasse und seit heute, mit dem neuen geo-gedöns und der irre genauen und vollen deutschland-blogkarte finde ich rivva noch klasser. durch die blog-karte zu blättern zeigt welche ungeheure vielfalt an blogs in deutschland rumliegt, auch wenn sie erst einen kleinen teil der blogs in rivvas index (der wiederrum nur ein kleiner teil aller deutschen blogs ist) zeigt.
vielfalt ist gut. sie ist ein ausdruck von freiheit und das gegenteil von regulierung. trotzdem, ein bisschen ordnung, ein bisschen struktur in diese vielfalt zu bringen, mir werkzeuge einfach so zur verfügung zu stellen, für diesen versuch bin ix frank westphal dankbar.
fscklog überarbeitet einen text über apple, die einen text über mobileme überarbeitet haben

mann, ist das meta.
[abgesehen davon ist das auch echt scheisse, einen push-dienst gross anzukündigen, der dann nur manchmal pusht oder statt pusht nur synct.]
taube nuss
schlecht photoshoppen können nicht nur die iraner und deren freunde, sondern auch ix.

[mehr schlecht manipulierte bilder von mir unter dem schlagwort [m]. wobei ix eher fäkalwörter als raketen fake. fäkalwörter fäiken?]
hamburg, berlin, los angeles
kann mir einer erklären, warum die hancock-plakate in berlin hancock in berlin darstellen (zumindest in seiner sonnenbrille), in hamburg hancock aber los angeles ist, wo der film auch spielt?


humorkritik
als ich klein war hiessen diese mit schokolade glasierten dinger mit steifem, süssen eischaum drin „negerküsse“. es gab „negerkussbrötchen“ und ich habe mich als kind weder gefragt ob das wort „negerkuss“ jemanden beleidigen könnte oder was in diesen dingern eigentlich drin war. ich hab sie einfach gegessen, teilweise in grossen mengen und wenn ich einen haben wollte hab ich gesagt „ich hätte gerne negerküsse“. irgendwann später hiessen die dinger dann „dickmanns“ und ich habe mich auch damals nicht gefragt ob das wort „dickmanns“ irgendjemanden beleidigen könnte und habe die dinger einfach gegessen. irgendwann kam dann die diskussion auf, dass es politisch nicht korrekt sei negerküsse so zu nennen.
ich konnte die diskussion irgendwie nie so richtig verstehen. wenn ich „negerkuss“ sagte, sagte ich das ja nicht als beleidigung, sondern bezeichnete etwas was ich als solches zu benennen gelernt hatte. aber ich merkte auch, dass ich das was ich gelernt hatte und jahrelang benutzt hatte nicht so einfach umbennen konnte. das kann auch daran liegen, dass ich nie jemanden persönlich traf der sich vom wort „negerkuss“ beleidigt fühlte, sondern immer nur leute die meinten andere könnten davon beleidigt werden. also, teils aus trägheit, teils aus trotz und teils aus gewohnheit nannte ich die dinger weiter „negerkuss“, fand bestimmte dinge weiter „negertiv“ (sorry) und kaufte weiter hin und wieder schokolade von sarotti mit einem „mohr“ als logo.
bis letztes jahr. ich fragte irgendwann bevor ich einkaufen ging die beifahrerin und das kind ob ich „negerküsse“ mitbringen solle. das kind reagierte zutiefst und ernsthaft empört. das hiesse „schokokuss“! ich war beeindruckt. ernsthaft. seitdem bemühe ich mich ein bisschen mehr das wort „negerkuss“ zu vermeiden. auch die diskussion um den dummy-titel „neger“ betrachtete ich zunächst ein bisschen verständnislos, ein bisschen nach dem motto seid-mal-nicht-so-verkrampft. bis mir bov mit einem einfachen vergleich die augen öffnete.
was ich eigentlich sagen wollte: ich finde das nicht witzig. vor allem, was soll es bedeuteten? ist obama innen drin weiss, weich und klebrig? ist „mohrenkopf“ eine politische botschaft, so wie es einst der „berliner“ war, der in berlin ja bekanntermassen „pfannkuchen“ heisst? vielleicht ist der witz ja gut und ich bekomme seine dreifachbeudeutung in den falschen hals — oder bin ich irgendwie strukturkonservativ und vertrete unbewusst die these, mit essen spiele scherze man nicht? ich gebe zu, ich spiele hin und wieder auch mit dem feuer, wenn ich witze wie den von stevie wonder erzähle, der einmal gefragt worden sein soll, ob er es schlimm fände blind zu sein und geantwortet haben soll, das störe ihn nicht, solange er kein „neger“ sei. ich fand es früher auch immer witzig das wort „fotze“ im alltag zu benutzen, seit pocher und schmidt das machen geht das aber irgendwie nicht mehr. witze die von proleten, pocher oder der „bild“-zeitung gemacht werden, sind verbrannt, nicht mehr benutzbar. genauso wie witze die sich vermeintlich einfach so ergeben, auf der hand liegen. ihnen fehlt die raffinesse und das überraschungsmoment. siehe hier.
gut und gerne
das gilt übrigens auch für zeitungen, filme, fernsehserien oder -diskussionen, bilder, essen, häuser oder computer. ok, das verb „lesen“ muss man je nach beispiel anpassen, aber „gut“ und „gerne“ hängen ursächlich zusammen. dass platitüden meistens stimmen, ist nicht überraschend, vielleicht ist es aber überraschend, dass platitüden nicht immer doof sein müssen.
[das JakBlog les ix übrigens gern.]
anke gröner, hark bohm, brieffreund, xing-fuchs, 8jähriges
frau gröner schrieb mir heute früh, kurz nachdem ich in die M1 (das ist ne strassenbahn) eingestiegen war und mir eine fahrkarte gekauft hatte, eine sms: „Bist du grad in der M1?“. ich so: „ja“
das witzige daran: sie stand hinter mir. und ich muss ihr recht geben. jemanden per sms anzupingen ist viel eleganter als einen von hinten anzuquatschen.
hark bohm setzte sich heute im ICE nach hamburg fast zu mir an den tisch. irgendwie hat er sichs dann aber doch anders überlegt und sich irgendwo hinter mich gesetzt. überlege mir jetzt, ob ich mir nicht vielleicht doch die haare kürzen soll, damit ich wenigstens so ausssehe als würde ich nicht unangenehm riechen. oder nen neuen anzug kaufen?
* * *
ich hab heute einem neuen brieffreund eine email geschrieben. er schreibt mir hin und wieder briefe (mit briefmarken und so), die ich dann per email beantworte. drei monate nach meiner letzten email schrieb er mir jetzt wieder einen brief. dadrin stand mehr oder weniger dasselbe wie im ersten brief. ein bisschen enntäuscht war ich davon, dass mein neuer brieffreund den brief gar nicht selbst unterschrieben hat, sondern das einen kollegen machen liess, angeblich weil er im urlaub ist.
ich weiss nicht ob das eine dauerhafte brieffreundschaft wird. er setzt mir fristen innerhalb derer ich antworten soll und er selbst antwortet monatatelang gar nicht. dann fährt er in den urlaub und lässt jemand anders an mich schreiben, ebenfalls mit der bitte innerhalb von zwei wochen zu antworten oder ersatzweise geld auf sein konto zu überweisen.
heute hab ich ihm, wie gesagt, wieder geschrieben und ihn eindringlich gebeten mich nicht wieder drei monate mit seiner antwort auf die folter zu spannen. der mann hat übrigens humor. er meint es sei unzulässig fotos von werbeanzeigen mit menschen drauf ohne deren einverständnis zu veröffentlichen.
kürzlich hat mich ein personalberater versucht anzurufen. da er telefonisch nicht durchkam, hat er es per xing-nachricht versucht. die telefonnummer meines arbeitgebers hatte er vorher auch aus meinem xing-profil abgegriffen. er meinte, auf meiner „webseite“ stünde ich suche administratoren und programmierer und er könne mir da helfen. das verwirrte mich, einerseits weil ich ja manchmal auch vegesse was ich so im laufe der jahre ins internet geschrieben hab, andererseits weil ich eigentlich in meinem xing profil ausdrücklich nach gar nix suche. aber administratoren? programmierer? ix konnte ich mich wirklich nicht daran erinnern die zu suchen. also fragte ix ihn welche webseite er denn meine. dass er die webseite meines arbeitgebers nannte, erstaunte mich dann doch ein bisschen. der mann durchstöbert xing und ruft wahllos angestellte von firmen an auf deren webseite stellengesuche ausgeschrieben sind? entweder der mann ist ein fuchs oder ein brot. ich werde es nie erfahren, denn meine frage, wie er denn darauf komme dass ich bei meinem arbeitgeber mit personalangelegenheiten befasst sei beantwortete er nicht mehr. der fuchs.
* * *
dieses dings wird heute quasi acht jahre alt. zumindest laut benedikt köhlers „Geschichte der deutschsprachigen Blogosphäre“. ein geschenk hab ix gestern auch bekommen. nen mp3 spieler. der ist klein und schwarz, hat schwarze kabel, schwarze stöpsel, ein schwarzes gummirad und spielt „back to black“ ohne probleme ab. ich hab das heute mal ausprobiert, wie das ist, wenn man durch die gegend läuft und dabei musik hört. ehrlichgesagt irritiert — oder besser — stört mich das ein wenig. mit musik im ohr krieg ich noch weniger mit ob jemand hinter mir steht. die gröner zum beispiel. was mich auch wundert: wo tut man die kopfhörer hin, wenn man das gefühl hat jemand steht hinter einem oder wen man gerade keine musik hören will? zusamenknüllen und in die tasche stecken ist doof, weil man danach die kabel wieder auseianderfrickeln muss. alles noch nicht so zuende gedacht mit diesem kabelgedöns.
* * *
möchte jemand ein stück kuchen?
wenn das so weitergeht
edelpaprika
bald wird paprika in gold aufgewogen, zumindest die mit „bio“.

das mit der atomkraft
und dem endlagern ist derzeit ein gesprächsthema quer durch die blogs und dings (siehe auch rivva). ben_ hat das ganze rant-mässig und für meinen geschmack etwas zu wütend zusammengefasst, heute schrob auch der tagesspiegel ausführlich dadrüber.
ich habe mir noch keine endgültige meinung dazu gebildet, bin aber immer wieder erstaunt wie eng die begriffe atomkraft und inkompetenz (und intransparenz und sorglosigkeit) miteinander verknüpft sind. ich bin auch erstaunt wie radikal und aktionistisch der staat auf risiken aller art reagiert, dabei aber die risiken der atomkraft scheinbar mühelos auszublenden vermag.
hüh und hott
axel springer stellt den konzern auf apple-systeme um. bildblog und wallraff arbeiten weiter an windows-systemen. und ich weiss jetzt auch, warum don nicht mehr für die welt bloggt. er will trotz seines ipod touch nicht von seiner windows-kiste lassen. oder so. witzig oder interessant ist das nicht. wohl aber was cem schreibt:
Witzigerweise hatten Ende der 90er Jahre Kollegen und Mitarbeiter meines damaliges Unternehmens mitgewirkt, u.a. Apple Technologie flächendeckend bei Axel Springer komplett auf Windows Technologie umzustellen. Die Gründe waren damals übrigens haargenau die gleichen, die Döpfner heute für die umgekehrte aktuelle Entscheidung nennt. The times are a-changing… the arguments are the same, the decisions may differ.
oswald metzger findet er habe mit anstand verloren
nennt sich selbst aber auch irgendwie „verräter“:
Die Deutschen lieben den Verrat, aber nicht den Verräter!
immerhin kan man auch ungeliebt bücher schreiben und in talkshows rumblöcken.
[neun ausrufezeichen auf einer seite!]
.apps
gestern habe ich mich mit einem alten kollegen getroffen der konvertiert ist. zum mac. ich habe ihm eine liste erstellt mit den os x-programmen die ich regelmässig nutze, für wichtig oder nützlich halte.
- LaunchBar.app
- coconutBattery.app
- SmartSleep.prefPane
- Delivery Status.wdgt
- NetNewsWire.app
- MenuCalendarClock iCal.app
- Transmit.app
- Cyberduck.app
- Seashore.app
- ImageWell.app
- Firefox.app
- Minefield.app
- Adium.app
- VLC.app
- Perian.prefPane
- Flip4Mac WMV.mpkg
- iStat menus Installer.app
- Secrets.prefPane
- EyeTV.app
- DVD2oneX2.app
- Toast.app
- Burn.app
- Camino.app
- Delicious Library.app
- ExpanDrive.app
- FinkCommander.app
- ARTIS Screen Ruler.app
- GimmeSomeTune.app
- Google Earth.app
- Mactracker.app
- MAME OS X.app
- MarcoPolo.app
- OmniGraffle.app
- TextMate.app
- BBEdit.app
- Twitterrific.app
- Zattoo.app
- Little Snitch Installer.app
- FUSKey.app
- Time Machine.app
- Firmware-Kennwort-Dienstprogramm.app
- iPhoto.app
- iCal.app
- Adressbuch.app
- Safari.app
- Mail.app
- iTunes.app
volker strübing ist auf see
und er schreibt davon sehr lesenswert. hübsch, wenn blogger mal rauskommen.
Wir hatten also keinen blinden, sondern einen Tauben-Passagier. (mehr)
mp3-player-regen
scheint so als hätte sandisk vor, die top 50 der deutschen blogcharts mit ihrem neuen mp3-spieler zu fluten. zumindest die plätze 30 und 31 haben sie angeschrieben, ob sie so ein teil haben wollen, bzw. ob es ok sei das teil an die im impressum angegebene adresse zu schicken. und beim massenemailen scheint auch der finger mindestens einmal in der zeile verrutscht zu sein:
Mr. Felix Schwenzel,My name is ***** ******* and I am a promotions rep for San Disk, makers of memory cards, portable music and video players as well as flash drives. We have recently launched the Sansa® Fuze™, our new and stylish MP3 player that packs music and video along with an expansion slot that accepts microSD cards.
We wish to send over a sample product for you to review and evaluate on your blog/site (http://www.fixmbr.de).
sansar fuzetm. komischer name für nen mp3-player.
