sind deutsche reeder piraten?

felix schwenzel, , in wirres.net    

fragt jens berger in der telepolis.

ich habe mich vor zwei jahren schonmal über deutsche reeder furchtbar aufgeregt die einerseits einen grossteil ihrer flotte aus steuergründen ausflaggen, also unter der flagge von beispielsweise karibischen inselstaaten fahren lassen und andererseits von der politik regelmässig fordern, diese ausgeflaggten schiffe von der marine oder bundespolizei vor piratenangriffen beschützen zu lassen (PDF-pressemitteilung des verbands deutscher reeder vom oktober 2010, gleichlautende forderung in der frankfurter rundschau von januar 2011, tagesspiegel zum thema im dezember 2008).

in der telepolis schreibt jens berger jetzt etwas ausführlicher zum thema. der artikel wirkt, zumindest bei mir, wie ein brechmittel und zeigt deutlich und detailiert, wie deutsche reeder völlig ungeniert gewinne durch steuerflucht und steuertricks privatisieren, aber die risiken und die übernahme der kosten dafür vergesellschaften und dem steuerzahler aufdrücken wollen.

jens berger:

Die Forderung der deutschen Reeder, ihre Schiffe künftig durch bewaffnete Polizisten oder Marinesoldaten an Bord absichern zu lassen, ist nicht nur realitätsfern, sondern auch unanständig. Es ist ja nicht nur so, dass die Reeder bereits bis zur Hutkrempe vom deutschen Steuerzahler subventioniert werden. Die Ausflaggung der Schiffe hat eine völkerrechtliche Situation geschaffen, die die Wünsche der Reeder ohnehin ad absurdum führt.

[…] Es stellt sich ohnehin die Frage, warum ein Staat eine bestimmte Branche auf Kosten der Arbeitnehmer und des Fiskus weiterhin in diesem absurden Maß unterstützen sollte. Doch das ist keine Thema der öffentlichen Diskussion. Vielleicht wäre zunächst zu klären, wer denn hier die Piraten sind.

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