pimmelfechten an der müllerstrasse

felix schwenzel, , in artikel    

gestern, auf dem weg nachhause, an der kreuzung müller- und seestrasse. zwei fussgänger, jung, männlich, breitbeinig, gehen bei knapp rot über die ampel und fühlen sich beim überqueren der strasse offensichtlich von einem kleinbus behindert, der sie zwingt einen kleinen schlenker zu machen.

als zeichen des unwillens schlägt einer der breitbeinigen mit seiner (plastik-) colaflasche (leicht) gegen die schiebetür des kleinbus. keine zwei sekunden später geht die schiebetür auf und, wie im kino, quellen drei bis vier andere junge, breitbeinige männer aus dem bus und bewegen sich zusammen mit dem fahrer drohend auf den typen mit der cola-flasche zu (der erstaunlicherweise keine anstalten zur flucht unternahm).

während des (verbalen) pimmelfechtens, blockiert der kleinbus den gesamten verkehr auf der seestrasse. man muss ja prioritäten setzen als adrenalin-schwangerer. der verbale schlagabtausch dauert etwas länger als zwei ampelphasen. glücklicherweise schlägt niemand der am weiterfahren oder weitergehen gehinderten mit gegenständen auf den kleinbus ein, alle beteiligten beschränken sich glücklicherweise aufs hupen.

ich erinnere mich, wie ich vor ein paar monaten an der friedrichsstrasse dabei war die strasse zu überqueren und noch ein taxi vorbeifahren lassen wollte. das taxi fuhr aber nicht vorbei, sondern hielt genau vor mir an, um den fahrgast aussteigen zu lassen. ich stand direkt vor der b-säule des taxis und musste um das taxi herumlaufen, um die strasse zu überqueren.

aus ärger schlug ich beim vorbeigehen mit der flachen hand auf den kofferraum des taxis, was nachvollziehbar ist, aber auch strunksdumm. denn eigentlich habe ich das schon vor 30 jahren gelernt: penisstolz, eitelkeiten und emotionale reaktionen im strassenverkehr, sind unter allen umständen zu vermeiden. ernsthaft.