(viele) temperatursensoren für das automatische haus

felix schwenzel in artikel

nach dem selbst­ge­bau­ten tem­pe­ra­tur und luft­feuch­tig­keits­sen­sor im bad, habe ich über­legt wie ich am ein­fachs­ten und güns­tigs­ten sen­so­ren in die üb­ri­gen räu­me be­kom­me. das my­sen­sors-pro­jekt bie­tet da in­ter­es­san­te an­sät­ze, aber ich schre­cke ein biss­chen vor dem selbst­ma­chen zu­rück, ins­be­son­de­re weil ich die tem­pe­ra­tur und luft­feuch­tig­keit ger­ne bat­te­rie­be­trie­ben mes­sen wür­de — ohne alle paar wo­chen die bat­te­rien tau­schen zu müs­sen.

also habe ich nach güns­ti­gen tem­pe­ra­tur-sen­so­ren ge­goo­gelt. am viel­ver­spre­chends­ten er­schie­nen mir [-wer­be­link] die­se trans­mit­ter­sen­so­ren für eine [-wer­be­link] FT0073 wet­ter­sta­ti­on. sie kos­ten um die 10 euro, sind klein und bat­te­rie­be­trie­ben. ihre wer­te fun­ken sie per 433 mhz si­gnal zur wet­ter­sta­ti­on, wo­bei mich die wet­ter­s­taion, die die wer­te von 4 sen­so­ren par­al­lel an­zei­gen kann, (na­tür­lich) nicht in­ter­es­sier­te; ich woll­te die da­ten in mei­nen home-as­sis­ten­ten be­kom­men und dort je­weils aus­wer­ten und lang­fris­tig sam­meln.

test­wei­se habe ich zu­nächst ei­nen der sen­so­ren be­stellt und ins wohn­zim­mer ge­hängt, wo er dem stum­men ther­mo-/hy­gro­me­ter zur sei­te stand.

lei­der funk­tio­nie­re das aus­le­sen der da­ten mit die­ser bi­blio­thek nicht und auch der neue sen­sor blieb zu­nächst still. bei ama­zon war le­dig­lich der pro­dukt­na­me der wet­ter­sta­ti­on an­ge­ge­ben (FT0073), aber so­bald ich her­aus­ge­fun­den hat­te, dass die sen­so­ren selbst den ein­gän­gi­gen pro­dukt­na­men F007th tra­gen, war das auf­fin­den der rich­ti­gen bi­blio­thek nicht all zu schwer: die Ar­dui­no F007th Sket­ches von @AM­cA­ner­ney schie­nen viel­ver­spre­chend.

an [-wer­be­link] ei­nen ESP8622 12E schloss ich ei­nen 433-mhz-emp­fän­ger [-wer­be­link] aus die­sem set an und mo­di­fi­zier­te und er­wei­ter­te ei­nen der sket­che von @AM­cA­ner­ney so, dass die da­ten von bis zu sechs mo­du­len per mqtt ins lo­ka­le netz ge­funkt wer­den.

mei­nen ers­ten sketch dazu habe ich auf git­hub ge­la­den. grund­sätz­lich funk­tio­niert der sketch; er hört auf funk­si­gna­le der sen­so­ren, ent­schlüs­selt sie und sen­det sie per mqtt ins heim­netz, wo home-as­sistant sie dann ein­sam­melt und an­zeigt.

mitt­ler­wei­le habe ich vier wei­te­re sen­so­ren ge­kauft und in der woh­nung auf­ge­hängt und ein paar schwach­punk­te des sket­ches aus­ge­bes­sert. ei­ner­seits sen­det der der ESP8622 die mqtt-da­ten jetzt mit dem re­tain flag, so dass pro­gram­me, die die sen­sor­da­ten ein­le­sen, im­mer den letz­ten mess­wert be­kom­men, auch wenn der sen­so­ren­le­ser ge­ra­de off­line ist oder we­gen man­geln­der schwan­kun­gen ge­ra­de nichts sen­det. aus­ser­dem habe ich, um hard­ware zu spa­ren, die auf­ga­be der sen­sor­da­ten­samm­lung dem mi­kro­con­trol­ler über­ge­ben, der auch schon mit ei­nem DHT22 die tem­pe­ra­tur und feuch­tig­keit im bad misst (so­wie die hel­lig­keit und neu­er­dings auch be­we­gun­gen). das ist al­les irre un­ele­gant an­ein­an­der­ge­reiht, aber weil es ja viel­elicht ir­gend­wem hel­fen könn­te, hab ich das auch auf git­hub ge­packt.


das schö­ne an ver­netz­ten sen­so­ren ist ei­ner­seits, dass ich die da­ten se­hen kann, ohne auf­zu­ste­hen. am rech­ner, auf dem han­dy. mit den da­ten im (heim-) netz kann ich mir die da­ten auf ver­schie­de­ne wei­se an­se­hen (bil­der vom home-as­sistant, home-as­sistant-da­sh­board oder in app­les home-app).

wirk­lich span­nend, und der ei­gent­li­che grund war­um die bei­fah­re­rin vor ei­ner wei­le an­ge­fan­gen hat (un­kom­mu­ni­ka­ti­ve) ther­mo­me­ter und hy­gro­me­ter zu kau­fen, war un­se­rer furcht vor schim­mel­bil­dung, wenn wir wä­sche im wohn­zim­mer oder schlaf­zim­mer zum trock­nen auf­hän­gen. die ge­fahr der schim­mel­bil­dung hängt zwar nicht aus­schliess­lich mit der luft­feuch­tig­keit zu­sam­men, son­dern, so­weit ich das ver­stan­den habe, auf (mir) un­ver­ständ­li­che wei­se mit dem tau­punkt und der käl­tes­ten stel­le im raum. das pro­blem löst (wie­der) der home-as­sistant: der hat eine kom­po­nen­te die ei­nem die be­rech­nung (nach ei­ner eich­mes­sung) ab­nimmt, der Mold In­di­ca­tor:

The Mold Indicator sensor component consumes information of two temperature sensors and a humidity sensor to give an indication for possible mold growth in your home.

die aus­sen­tem­pe­ra­tur lie­fert mir die dark sky api, die in­nen­tem­pe­ra­tur und -feuch­tig­keit die in­nen­sen­so­ren. so habe ich im home-as­sistant nicht nur ei­nen in­di­ka­tor für die schim­mel­ge­fahr, son­dern kann auch se­hen wie der wert fluk­tu­iert — oder mir hin­wei­se auf zu hohe wer­te aufs han­dy sen­den las­sen.

noch in­ter­es­san­ter fin­de ich die mög­lich­keit die ge­sam­mel­ten da­ten vom home-as­sistant in eine da­ten­bank zu pu­shen und die­se dann mit graf­a­na aus­zu­wer­ten.

in graf­a­na er­kennt man dann, dass die sen­so­ren ei­ner­seits im­mer wie­der (kurz) fal­sche wer­te fun­ken, aber auch, dass die tem­pe­ra­tu­ren in un­se­ren räu­men be­mer­kens­wert sta­bil sind und meist nur zwi­schen ei­nem bis an­der­t­alb grad fluk­tu­ie­ren. wir ha­ben das glück, dass un­se­re woh­nung ei­ner­seits gut iso­liert ist und an­de­rer­seits kaum fens­ter und aus­sen­flä­chen hat. le­dig­lich das kin­der­zim­mer hat eine wand und ein paar fens­ter zur stras­se, kü­che, stu­be und schlaf­zim­mer ha­ben je ein fens­ter und sehr we­nig aus­sen­wand­flä­che, die zu­dem auch noch gut iso­liert ist. auch die fens­ter sind (re­la­tiv) neu und hal­ten of­fen­bar die käl­te (oder hit­ze) gut draus­sen.

en­er­gie­spar­po­ten­zi­al ha­ben wir ei­gent­lich kaum wel­ches, un­se­re gas-rech­nung ist sehr, sehr nied­rig. trotz­dem möch­ten wir in den nächs­ten wo­chen ger­ne mal pro­bie­ren, was eine elek­tro­ni­sche, ver­net­ze hei­zungs­steue­rung an kom­fort­ge­winn brin­gen könn­te. der­zeit ori­en­tiert sich die hei­zungs­steue­rung näm­lich an ei­nem raum­ther­mo­stat das im kin­der­zim­mer hängt, wes­halb wir dort stän­dig ma­nu­ell nach­re­geln müs­sen, falls es doch mal ein biss­chen wär­mer sein soll.