superkräfte

felix schwenzel, , in wirres.net    

cem überlegt welche superkräfte er gerne hätte. schweben und fliegen fände er gut, wünscht sich aber eher „die Fähigkeit, ungehindert in Raum und Zeit zu reisen“.

fliegen ist im film und im traum ziemlich geil. oder wenn man mauersegler beobachtet. nur wenn man es genau betrachtet, ist es, glaube ich, ziemlich unangenehm zu fliegen. sobald man schneller als 20 kilometer pro stunde fliegt tränen die augen und der wind ruiniert einem die frisur, man ist die ganze zeit der sonne ausgesetzt, im schatten fliegen geht nicht. beim wetter, das derzeit in deutschland herrscht, ist man nach 10 oder 20 minuten flug nassgeschwitzt. na gut der fahrt flugwind kühlt ein bisschen. sobald aber die temperaturen niedriger sind, ist das fliegen ohne schutzanzug wahrscheinlich noch unangenehmer.

fliegen bei regen oder temperaturen um die 10 grad (oder niedriger) ist sicherlich noch unangenehmer als mofa- oder motorrad-fahren. ich bin mal im winter als beifahrer mofa gefahren: obwohl ich windgeschützt sass, sind dabei meine geschlechtsteile auf die grösse geschrumpft, die sie bei meiner geburt hatten. meine eier, hatte ich das gefühl, mussten 30 minuten gewärmt werden, ehe sie wieder aus dem bauchraum nach aussen krochen. sehr unangenehm.

dann ist da noch die sache mit der reaktionszeit. vögel sind enorm reaktionsschnell. mit dieser reaktionsgeschwindigkeit scheint ein nachteil verbunden zu sein: vögel wackeln die ganze zeit mit dem kopf und sind irre nervös. immer. wenn man als mensch fliegt, muss man entweder damit rechnen ständig zusammenstösse mit anderen flugobjekten zu haben oder ständig nervös mit dem kopf wackeln. ein weiteres problem ist die politik. politiker meinen ja, dass der luftraum reglementiert oder gar an bestimmten stellen gesperrt werden müsste. für vögel gilt das meisten nicht, ausser auf flugplätzen, da werden sie abgeschossen oder verscheucht. aber wenn man fliegen könnte, müsste man auch unzählige luftkarten dabei haben, um beispielsweise nicht ausversehen über den bundes- oder reichtag zu fliegen. dort würde man dann nämlich mit ziemlicher sicherheit abgeschossen. ebenso, wenn man ausversehen eine staatsgrenze überfliegt.

fliegen-können ist also eher weniger erstebenswert. das mit dem „ungehindert in Raum und Zeit zu reisen“ ist es wahrscheinlich noch komplizierter. stehe ich irgendwo rum und reise 500 jahre zurück, wer garantiert mir, dass ich nicht zufällig in einem gletscher, einer stadtmauer oder sonstwas lande? sich in einem gletscher zu materialisieren dürfte eine sehr unangenehme erfahrung sein. es könnte sein, dass an der stelle an der ich meien zeitreise starte, vor 200 jahren jemand ein loch gegraben hat in dass ich dann bei der ankunft falle. zack, knochenbruch. egal, dann reise ich halt in die zukunft, in der hoffnung, dass man dort knochenbrüche schnell heilen kann. nur wo genau sind die verdammten krankenhäuser der zukunft?

zum reisen im raum, muss ich da an geokoordinaten denken? wie gebe ich mein ziel an? geokoordinaten kann sich niemand im kopf merken, um im raum zu reisen müsste ich also auch ein superhirn haben, dass komplexe geometrische berechnungen in sekundenbruchteilen durchführen kann und randvoll mit geodaten gefüllt ist. und: wenn schon ein schmetterlingsflügelschlag einen orkan auslösen kann, was löse ich dann alles damit aus, wenn ich in einer anderen zeit auftauche?

ich weiss nicht. das leben ist schon ohne superkräfte oder superfähigkeiten kompliziert genug. ich glaube mit superkräften wäre es nicht mehr auszuhalten.

obwohl, eines könnte ich mir als erstrebenswerte superkraft vorstellen: auf kommando furzen. das wäre was.