lai­bach

felix schwenzel

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vor ein paar ta­gen habe ich ei­nen ar­ti­kel über die band lai­bach von mar­kus hes­sel­mann im ta­ges­spie­gel ge­le­sen. er hat mich mil­de eu­pho­ri­siert oder bes­ser: neu­gie­rig ge­macht. ge­gen die band wer­den im­mer wie­der vor­wür­fe er­ho­ben sie sei­en na­zis, wor­auf sie im­mer wie­der er­wi­dern:

Wir sind Fa­schis­ten, ge­nau wie Hit­ler ein Ma­ler war.

tat­sa­che ist, dass lai­bach mit fa­schis­to­iden sym­bo­len jon­gliert und sich ein biss­chen so wie ramm­stein an­hört. aber sie ma­chen auch lus­ti­ge sa­chen, wie zum bei­spiel queen-tex­te ins deut­sche zu über­set­zen. so wer­den aus queens „one vi­si­on”

One fle­sh, one bone,
One true re­li­gi­on,
One race, one hope,
One real de­cis­i­on
So give me your hands
Give me your he­arts
I’m re­a­dy
The­re’s only one di­rec­tion
One world, one na­ti­on,
Yeah one vi­si­on.

durch wört­li­che über­set­zung die­se fa­schis­to­id an­mu­ten­den zei­len:

Ein Fleisch, ein Blut,
ein wah­rer Glau­be.
Eine Ras­se und ein Traum,
ein star­ker Wil­le.
So reicht mir eure Hän­de,
und gebt mir eure Her­zen,
ich war­te.
Es gibt nur eine Rich­tung:
eine Erde und ein Volk.
Ein Leit­bild.

ab­ge­se­hen da­von, dass ich schon vor 25 jah­ren auf­ge­hört habe bei queen-lie­dern mit­zu­grö­len, wer­de ich von jetzt ab bei queen-mit­gr­öl-lie­dern so­fort an­fan­gen auf den bo­den zu uri­nie­ren, egal wo ich ge­ra­de bin. (kürz­lich bin ich im star­bucks am ha­cke­schen markt auf klo ge­gan­gen und blick­te di­rekt auf eine ei­chel. an der ei­chel war ein pe­nis und dar­an an busi­ness-fuz­zi mit an­zug der ca. 1,20m ent­fernt vom pis­soir in eben­dies pin­kel­te. queen lief nicht, aber als der strahl an druck ver­lor, lief ein gross­teil sei­ner aus­schei­dun­gen auf den fuss­bo­den. das aber nur ne­ben­bei be­merkt.)

heu­te habe ich mir „wat” von lai­bach ge­kauft. ir­gend­wie mag ich die mu­sik, ir­gend­wie mag ich die mu­sik auch wie­der nicht. be­son­ders un­er­träg­lich ist die tat­sa­che, dass die stim­me des sän­gers von lai­bach un­an­ge­nehm blub­bert und von ei­nem tie­fen ak­zent durch­wo­ben ist. man hat das ge­fühl er hat über­mäs­sig viel flüs­sig­keit im ra­chen beim sin­gen. ganz hübsch: „now yu will pay” mit dunk­ler de­pri-end­zeit­mys­tik („the’ll burn down your ci­ties”) kom­bi­niert mit fröh­li­chen me­lo­dien aus „the age of aqua­ri­us” aus hair.