krä­hen, fri­da und ix

felix schwenzel in bilder

die krä­he die auf dem bild/vi­deo an uns vor­bei­fliegt und dann von fri­da an­ge­bellt wird folg­te uns ges­tern auf dem mor­gen­spa­zier­gang schon eine wei­le, weil ich ihr 5 mi­nu­ten vor­her ein stück von fri­das käse-le­cker­chen hin­ge­wor­fen hat­te. das mach ich seit­dem fri­da wel­pen war: käse für fri­da und käse für krä­hen. das er­geb­nis ist, dass fri­da krä­hen nicht als beu­te an­sieht, aber als kon­ku­renz. wenn sie frei­läuft und eine krä­he sieht hat sie den im­puls sie zu ver­ja­gen, aber weil sie weiss, dass sie eine be­loh­nung und lob be­kommt wenn sie sich vor­her mit mir ab­stimmt, kon­trol­liert sie ih­ren im­puls in der re­gel und holt sich lie­ber ein le­cker­chen bei mir, als die krä­he zu ver­ja­gen.

sie hat auch ziem­lich schnell mit­be­kom­men, dass krä­hen, wenn sie am bo­den sind, meis­tens was fress­ba­res ge­fun­den ha­ben. des­halb hat sie wohl ein am­bi­va­len­tes ver­hält­nis zu ih­nen. denn wenn sie glaubt es gäbe et­was fress­ba­res wo die krä­he sitzt, gibt sie sich nicht mal die mühe die krä­he zu ver­scheuch­ten, son­dern läuft ent­spannt zur krä­he, weil sie weiss, dass die krä­he dann platz macht.

ich bin ziem­lich er­folg­los mit dem ver­such mich bei den krä­hen be­liebt zu ma­chen. es kam nur ein oder zwei mal vor, dass sich krä­hen an mich oder an uns er­in­ner­ten und nach ei­nem stück käse frag­ten.

da­bei kön­nen sich krä­hen (mensch­li­che) ge­sich­ter ganz gut mer­ken. in die­sem new-yor­ker-ar­ti­kel „The Ma­gic of Bird Brains“ schreibt ben crair u.a., dass krä­hen sich ab­nei­gung ge­gen be­stimm­te men­schen nicht nur über jahr­zehn­te mer­ken, son­dern auch über ge­ne­ra­tio­nen hin­weg. er schreibt auch, dass stu­di­en an ra­ben­vö­geln zei­gen, dass sie „die Ab­sich­ten an­de­rer er­ken­nen, für die Zu­kunft pla­nen und Rät­sel mit abs­trak­tem Den­ken und Werk­zeu­gen lö­sen“ kön­nen. da­mit ha­ben sie ko­gni­ti­ve fä­hig­kei­ten die fri­da eher nicht hat. das mit dem abs­trak­ten den­ken und werk­zeu­gen fällt fri­da sehr schwer, das mit der zu­kunft hat bei ihr de­fi­ni­tiv nach­rang zur ge­gen­wart, aber was sie wirk­lich gut kann ist mensch­li­che in­ten­tio­nen le­sen und bli­cke in­ter­pre­tie­ren.

je­den­falls gebe ich mei­ne hoff­nung nicht auf, ei­nes ta­ges eine krä­he oder an­de­ren ra­ben­vo­gel in an­sät­zen zu zäh­men oder zu ent­scheu­en.

nach­dem fri­da die krä­he ver­scheucht hat, frag­te sie trotz­dem noch­mal ob’s noch käse ge­ben wür­de