links vom 08.07.2014 (ak­tua­li­siert)

felix schwenzel

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  dirk­von­geh­len.de: Ech­ter Rauch ist bes­ser als doo­fes In­ter­net   #

lu­cky strike hat das mo­der­ne äqui­va­lent zur marl­bo­ro-wer­bung er­fun­den. so wie nie­mand kaum je­mand der marl­bo­ro raucht, auf ei­nem pferd durch den ame­ri­ka­ni­schen wes­ten rei­tet, wird nie­mand kaum je­mand der luky strike raucht, face­book nicht be­nut­zen. aber die vor­stel­lung das le­ben zu ge­nies­sen, so wie ein cow­boy sei­ne pau­sen oder sei­nen fei­er­abend ge­niesst, schien für sehr, sehr vie­le men­schen sehr at­trak­tiv zu sein. ge­nau­so ist die vor­stel­lung für sehr, sehr vie­le men­schen sehr at­trak­tiv at­trak­tiv zu sein scheint, mal dem all­tags­rau­schen, dem ge­schnat­ter des net­zes zu ent­flie­hen — auch wenn das de-fak­to kaum je­mand je­mals macht.

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  bild­blog.de: Wie die BamS 1978 über die WM in Ar­gen­ti­ni­en be­rich­te­te   #

ein äl­te­rer text von mal­te wel­ding über ein scheiss­blatt ein fach­blatt für bi­got­te­rie.

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  ant­je­sch­rupp.com: „Frau­en­sa­chen“ sind nicht un­be­dingt Frau­en­sa­che - zum Streit um Brand­eins   #

ant­je schrupp:

Aber mei­ne Ver­mu­tung ist auch schon lan­ge, dass ein ho­her Frau­en­an­teil in Füh­rungs­krei­sen ge­nau nicht dazu führt, dass Frau­en und das, was sie tun, in den Fo­kus rü­cken, dass Frau­en und ihre In­itia­ti­ven und Per­spek­ti­ven mehr wahr­ge­nom­men wer­den als an­ders­wo. Son­dern dass viel­leicht ge­ra­de im Ge­gen­teil die­se Frau­en aus ei­nem ver­mut­lich nicht wirk­lich be­wuss­ten, son­dern un­ter­schwel­li­gen An­pas­sungs­ges­tus her­aus ver­mei­den möch­ten, zu sehr “Frau­en­kram" zu ma­chen.

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  brand­eins.de: brand eins und die Frau­en­fra­ge   #

ga­brie­le fi­scher von der @brand­eins er­klärt die be­nach­tei­li­gung von frau­en für be­en­det. seit den 90ern.

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  pan­do.com: Why did Green­wald agree to go­vern­ment plea to hold ma­jor NSA sto­ry but the Post did­n't?   #

gute fra­ge. und noch mehr fra­gen. ich fra­ge mich vor al­lem: wie lan­ge bleibt glenn green­wald noch beim in­ter­cept?


ofen­ge­mü­se mit ka­pern­vin­ai­gret­te nach ot­to­lenghi

felix schwenzel

am sonn­tag ofen­ge­mü­se mit ka­pern­vin­ai­gret­te nach die­ser vor­la­ge ge­macht.

2 möh­ren, 6 klei­ne kar­tof­feln, 1 rote pa­pri­ka, 3 klei­ne zwie­beln hab ich ge­ach­telt oder ein­fach so klein­ge­schnit­ten und mit ros­ma­rin, oli­ven­öl und ein biss­chen thy­mi­an für 40 mi­nu­ten in den ziem­lich heis­sen ofen ge­stellt (und ein­mal um­ge­rührt). die­se men­ge reicht für zwei per­so­nen.

die ka­pern­vin­ai­gret­te hab ich aus ei­nem hal­ben glas klein­hack­ter ka­pern, un­ge­fähr 50 gramm zi­tro­nen­saft, 2 ess­löf­feln senf, 2 ess­löf­feln ho­nig und 50 gramm oli­ven­öl ge­macht. salz und pfef­fer habe ich aus gan­zen pfef­fer­kör­nern und 6 fin­ger­spit­zen na­tri­um­chlo­rid fein­ge­mör­sert.

zum ser­vie­ren hab ich ein paar ge­vier­tel­te kirsch­to­ma­ten und gan­ze ka­pern auf dem ge­mü­se ver­teilt.

sieht nicht irre le­cker aus, war aber sehr, sehr schmack­haft und wie fast al­les von ot­to­lenghi, sehr be­frie­di­gend.


links vom 07.07.2014

felix schwenzel

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  taz.de: De­bat­te Frank Schirr­ma­cher: Das kon­se­quen­te Pa­ra­dox   #

ul­ri­ke herr­mann über frank schirr­ma­cher:

Schirr­ma­cher war das kon­se­quen­te Pa­ra­dox. Er hat Macht aus­ge­übt, aber nie die Macht­fra­ge ge­stellt. Er war ein Seis­mo­graf, hat aber kei­ne Trends er­spürt. Er hat das Feuil­le­ton ent­po­li­ti­siert, in­dem er es schein­bar po­li­ti­sier­te. Er gab sich ra­di­kal und manch­mal links, war aber nur der Schlau­es­te un­ter den Kon­ser­va­ti­ven. Er rief die Re­vo­lu­ti­on aus und woll­te je­den Wan­del ver­hin­dern.

bei jour­nel­le auf face­book ge­fun­den.

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  an­ne­schuess­ler.com: Was Sie schon im­mer über Frau­en­zäh­len wis­sen woll­ten, aber nicht zu fra­gen wag­ten.   #

anne schüss­ler fasst, un­ter an­de­rem, sehr gut ver­ständ­lich zu­sam­men, war­um es zu kurz ge­dacht und be­lei­di­gend ist, men­schen die den frau­en­an­teil von pro­jek­ten ge­nau­er un­ter die lupe neh­men „erb­sen­zäh­ler“ zu nen­nen.

ge­ra­de bei jour­na­lis­ti­schen pro­jek­ten, kon­fe­ren­zen oder talk­shows zeigt sich üb­ri­gens, dass das pro­blem des oft sehr ge­rin­gen frau­en­an­teils vor al­lem ein sym­tom ist. ein sym­ptom für die un­fä­hig­keit über sei­nen tel­ler­rand hin­aus­zu­schau­en und über die üb­li­chen ver­däch­ti­gen, freun­de, ver­wand­te oder fick-be­kannt­schaf­ten hin­aus leu­te zu fin­den. je­der der schon­mal ge­schafft hat der ei­nen oder an­de­ren fern­seh­talk­show zu fol­gen, weiss, dass man dort im­mer die glei­chen ge­sich­ter sieht. das ta­lent- oder ge­spräch­part­ner-scou­ting be­steht of­fen­bar im we­sent­li­chen dar­aus den ei­ge­nen rol­lo­dex durch­zu­flip­pen und zu schau­en, wen die kol­le­gen so ein­la­den.

des­halb soll­te man nie auf­hö­ren den ver­ant­wort­li­chen die talk­show­gäs­te aus­su­chen, re­dak­tio­nen zu­sam­men­stel­len oder kon­fe­ren­zen zu­sam­men­stel­len in den hin­tern zu tre­ten. mo­men­tan fin­de ich die frau­en-quo­te ein her­vor­ra­gen­des werk­zeug da­für (es gibt mehr) -- und quo­ten-dis­kus­sio­nen sind dar­über­hin­aus der ul­ti­ma­ti­ve arsch­loch­fil­ter. wie men­schen auf quo­ten-dis­kus­sio­nen re­agie­ren kann sehr ent­lar­vend sein.


gol­ga­tha-gna­den- und jo­han­nes-evan­ge­list-fried­hof

felix schwenzel

auf mei­nem sonn­tags-spa­zier­gang habe ich heu­te end­lich die letz­te ru­he­stät­te der to­ten ge­fun­den. hier ist das also.

auf dem ge­län­de steht auch eine ka­pel­le, der ro­man­ti­sche name lau­tet ka­pel­le 1.

ei­nen der to­ten, die hier ihre letz­te ruhe hier ge­nies­sen, kann man an vor der ka­pel­le 1 be­trach­ten.

und man kann auch er­ken­nen, wo man en­det, wenn man zu­viel gras raucht.


Photo by felix schwenzel on July 06, 2014. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

so en­den kif­fer.


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bon­sai


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ka­pel­le


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ka­pel­le


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ach hier ist das …


sa­fa­ri push no­ti­fi­ca­ti­ons

felix schwenzel

seit ei­ner wei­le kann os x die­ses be­nach­rich­ti­gungs-ge­döns, mit dem man sich über neue emails in­for­mie­ren las­sen kann, an ter­mi­ne er­in­nern las­sen kann und wenns sein muss auch über den bat­te­rie­stand des lap­tops. web­sei­ten kön­nen sa­fa­ri jetzt auch be­scheid sa­gen, wenn es et­was neu­es gibt oder die web­sei­te ger­ne mal hal­lo sa­gen möch­te. das geht na­tür­lich erst nach ei­ner ein­wil­li­gung (opt-in). so sähe der ein­wil­li­gungs­dia­log auf wir­res.net aus:

das gute an die­sen be­nach­rich­ti­gun­gen: sie funk­tio­nie­ren auch, wenn sa­fa­ri nicht läuft, die be­nach­rich­ti­gun­gen sind in der be­triebs­sys­tem-ei­ge­nen mit­tei­lungs­zen­tra­le ver­an­kert und las­sen sich ein­fach ak­ti­vie­ren und de­ak­ti­vie­ren. das we­ni­ger gute ist, dass sie eben nur in sa­fa­ri funk­tio­nie­ren und so­wohl schnell ner­ven, als auch leicht über­seh­bar sind.

ich habe das jetzt mal test­wei­se mit hil­fe von roost ein­ge­rich­tet. roost küm­mert sich nach ei­ner an­mel­dung um die spei­che­rung der be­nach­rich­ti­gungs-in­ter­es­sen­ten, um kom­mu­ni­ka­ti­on mit ap­ple und bie­tet eine ganz gute da­ten­schnitt­stel­le (API) an. der ver­sand von ein paar tau­send be­nach­rich­ti­gun­gen ist kos­ten­los, die ein­zi­ge ge­gen­leis­tung des web­site-be­trei­bers ist der ein­bau ei­nes tra­ckers ei­nes ja­va­script­schnip­sels von roost.

ich habe die ein­bin­dung so ge­macht, dass der roost-ja­va­script­code erst ge­la­den wird, wenn ein (os x) sa­fa­ri-be­nut­zer auf die­ses ban­ner klickt (das nicht sa­fa­ri-nut­zer gar nicht erst se­hen):

kann sein dass es nach ei­nem klick kurz dau­ert, bis die ein­wil­li­gung ab­ge­fragt wird.

wie ge­sagt, das funk­tio­niert nur mit sa­fa­ri auf os x. die be­nach­rich­ti­gun­gen die ich, bzw. roost, bzw. ap­ple ver­schickt sind die über­schrift und der link zu neu ver­öf­fent­lich­ten ar­ti­keln auf wir­res.net.


links die man un­be­dingt kli­cken muss vom 06.07.2014

felix schwenzel

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  netz­po­li­tik.org: Wa­shing­ton Post be­kommt NSA-Cache von Snow­den mit kon­kre­ten Über­wa­chungs­da­ten   #

mar­kus be­cke­dahl:

Noch im Mai hat­te der ehe­ma­li­ge NSA-Chef Ge­ne­ral Keith Alex­an­der er­klärt, dass Ed­ward Snow­den auf kei­nen Fall auf sol­che Über­wa­chungs­da­ten ha­ben zu­grei­fen kön­nen und lü­gen wür­de, wenn er das be­haup­tet. Jetzt wur­de Keith Alex­an­der er­neut ei­ner Lüge über­führt.

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  gut­jahr.biz: Von der Frei­heit, nicht in die Luft ge­sprengt zu wer­den   #

ri­chard gut­jahr:

Am Ende ist Hans-Jür­gen Pa­pier be­müht, ei­nen ver­söhn­li­chen Ab­schluss der Dis­kus­si­on zu fin­den. Bei al­ler Kri­tik sei doch fest­zu­hal­ten: „Der Rechts­staat be­kämpft sei­ne Geg­ner und Kri­ti­ker aus­schließ­lich mit den Mit­teln des Rechts­staats“. Ein Rechts­staat, der sich un­ter an­de­rem auch durch sei­ne Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit aus­zeich­net. We­nig spä­ter sit­ze ich im Auto, als das Te­le­fon klin­gelt:

- „Ran­ge hier. Sie hat­ten mich vor­hin in­ter­viewt...“

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  bo­ing­bo­ing.net: Po­li­ce Squad! was can­cel­led be­cau­se the view­er had to watch it in or­der to app­re­cia­te it   #

po­li­ce squad war qua­si der vor­läu­fer der nack­te-ka­no­ne-rei­he von da­vid und jer­ry zu­cker und jim abra­hams. die sechs fol­gen der nach sechs fol­gen ab­ge­setz­ten fern­seh­se­rie aus den frü­her 80er jah­ren sind jetzt alle auf you­tube (eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs). al­lein beim vor­spann muss ich mich je­des­mal weg­schmeis­sen.


links die man nicht un­be­dingt kli­cken muss vom 06.07.2014

felix schwenzel

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  ap­ple.com: Be­die­nungs­hil­fen - iOS - Voice­Over   #

vor ein paar ta­gen in der ubahn saß mir eine frau ge­gen­über, die auf dem bild­schirm ih­res of­fen­bar aus­ge­schal­te­ten ipho­nes her­um­wisch­te und tipp­te. hin und wie­der leg­te sie dich das te­le­fon in den schoss und tipp­te et­was auf ei­ner klei­nen funk­tas­ta­tur. von den an­ge­schlos­se­nen kopf­hö­rern hat­te sie nur ei­nen ins ohr ge­steckt.

we­gen ih­res blin­den­stocks wuss­te ich na­tür­lich so­fort, das die frau blind war, aber die nut­zung ei­nes ipho­nes ohne be­leuch­tung, ohne sicht­ba­ren bild­schirm fand ich enorm fas­zi­nie­rend.

das spart be­stimmt irre viel bat­te­rie, wenn man ohne bild­schirm­be­leuch­tung un­ter­wegs ist. an­de­rer­seits (ich hab das voice-over-fea­ture spä­ter mal aus­pro­biert) quatscht das te­le­fon dann die gan­ze zeit. das kos­tet ja mög­li­cher­wei­se auch akku.

das voice-over-fea­ture ist je­den­falls ziem­lich fas­zi­nie­rend: wenns ak­ti­viert ist, füh­ren be­rüh­run­gen von bild­schim­be­rei­chen dazu, dass sie vor­ge­le­sen oder be­schrie­ben wer­den. dop­pel-tap­pen, wählt den be­reich oder schal­ter dann aus, scrol­len kann man dann mit meh­re­ren fin­gern.

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  bim­mer­to­day.de: ir­gend­ein­bild.jpg   #

vor ein paar ta­gen hab ix ver­se­hent­lich ein auto für ei­nen mer­ce­des ge­hal­ten, ob­wohl es ein BMW war.

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  twit­ter.com/_cy­pher­punks_: no com­ment   #

chris­ten die auf fo­tos mit ner bi­bel und ner knar­re po­sie­ren, nen­nen ihre knar­ren be­stimmt „an­de­re wan­ge“.

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  aer­ar.de: Wir müs­sen was gen­dern   #

ein ma­ga­zin, des­sen ak­tu­el­ler ti­tel „was wäre wenn wir die welt neu den­ken?“ lau­tet, wird von vie­len le­se­rin­nen da­für kri­ti­siert, dass es nicht wei­ter denkt als bis zum ers­ten bes­ten ge­sprächs­part­ner. was liegt da nä­her, als an­ge­sichts die­ser zu 90 pro­zent sach­lich vor­ge­tra­ge­ner kri­tik „un­be­ha­gen“ zu spü­ren, weil die­se auf­for­de­rung zum „um­den­ken“ wie „um­er­zie­hen“ an­kom­men könn­te?

und wäre es wirk­lich bes­ser ein ma­ga­zin, an dem man ei­nen be­stimm­ten aspekt zu kri­ti­sie­ren hat, nicht mehr zu kau­fen, als öf­fent­lich kri­tik dar­an zu üben, in der hoff­nung dass es bes­ser wird? in mei­ner welt kann man eine sup­pe noch als ver­sal­zen kri­ti­sie­ren, ohne ein über­le­ge­nes re­zept vor­zu­le­gen oder eine koch­müt­ze zu tra­gen.

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  rbb-on­line.de: Schin­kel­platz wird mit Lu­xus­woh­nun­gen be­baut   #

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  zeit.de: Max Schrems: Da­ten­schutz-Ak­ti­vist will Ir­lands obers­ter Da­ten­schüt­zer wer­den   #

wit­zig: max schrems will sich als chef der iri­schen da­ten­schutz­be­hör­de be­wer­ben. oder auch nicht.

(aus den re­fer­rern ge­fischt, weil pa­trick beuth mei­ne re­zen­si­on von schrems buch im zeit-ar­ti­kel ver­linkt hat.)


links vom 05.07.2014

felix schwenzel

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  kat­ja­dittrich.de: Die Wahr­heit über Ge­sund­brun­nen   #

kat­ja dittrich:

Ge­sund­brun­nen hat drei Nah­erho­lungs­ge­bie­te: Die Pan­ke, den Volks­park Hum­boldt­hain und das Ge­sund­brun­nen­cen­ter.

Ich weiß nicht, ob das al­len schon auf­ge­fal­len ist. Das Ge­sund­brun­nen­cen­ter sieht aus wie ein rie­si­ges Pas­sa­gier­schiff. Ich stel­le mir manch­mal vor, wie wir uns dort bei der nächs­ten Sint­flut paar­wei­se ein­fin­den, um die Zeit bis nach dem Re­gen bei nanu nana zu ver­trö­deln.

Wo­bei man als An­woh­ne­rin gar kei­ne Sint­flut braucht, um im Ge­sund­brun­nen­cen­ter­schiff die Zeit zu ver­trö­deln.

Die zwei größ­ten und wich­tigs­ten Ge­schäf­te im Ge­sund­brun­nen­cen­ter sind Sa­turn und real. Dort hält sich im­mer un­ge­fähr ein Drit­tel der fast 90.000 Ein­woh­ner auf. Da­von die meis­ten bei Sa­turn in der Han­dy­ab­tei­lung. Dort ballt es sich, als gäbe es in Ge­sund­brun­nen nicht noch 5.000 an­de­re Han­dy­ge­schäf­te.

sehr gran­dio­ser text.

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  elek­tri­scher-re­por­ter.de: Elek­tri­scher Re­por­ter 101 Droh­nen, Kör­per­ma­ße, Lob­by­is­ten   #

mit droh­nen, @jour­nel­le und EDRI.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Lü­gen fürs Leis­tungs­schutz­recht (7)   #

ste­fan nig­ge­mei­er:

Die Stra­te­gie [...] ist be­tö­rend pa­ra­dox: Goog­le soll gleich­zei­tig ver­bo­ten und dazu ge­zwun­gen wer­den, Ver­lags­in­hal­te in sei­nen Such­ergeb­nis­sen an­zu­zei­gen. Das Leis­tungs­schutz­recht, wie Kee­se und sei­ne Ge­folgs­leu­te es in­ter­pre­tie­ren, un­ter­sagt die un­ge­neh­mig­te An­zei­ge von kur­zen Text­aus­schnit­ten und Such­ergeb­nis­sen. Weil Goog­le aber so markt­be­herr­schend ist, dass je­mand, der hier nicht ge­lis­tet ist, im Netz fast un­sicht­bar wird, dür­fe es an­de­rer­seits die In­hal­te, die es man­gels ei­ner Ge­neh­mi­gung nicht an­zei­gen darf, nicht ein­fach nicht an­zei­gen, weil das ei­nen Miss­brauch sei­ner Macht dar­stel­le. Der Aus­weg aus die­sem lo­gi­schen Di­lem­ma (und, so hof­fen die Ver­le­ger an­schei­nend, aus ih­ren exis­ten­zi­el­len Nö­ten): Goog­le darf die Aus­schnit­te an­zei­gen, muss aber da­für zah­len.

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  bo­ing­bo­ing.net: Prin­ce Wil­liam Por­trait   #

also ich fin­de es su­per.

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  bo­ing­bo­ing.net: Un­der­wa­ter view of po­lar be­ars swim­ming   #

ist zwar wer­bung, aber trotz­dem schön.

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  twit­ter.com/Mr_Mike_Clar­ke: "Here you go Grand­ma..." ...   #

eins der gros­sen zi­vi­li­sa­ti­ons­pro­ble­me: ge­löst.


„Sie kön­nen gern 50 in­tel­li­gen­te Frau­en vor­schla­gen“ — frank dah­l­mann

felix schwenzel

ju­lia mnsk hat auf face­book die brand­eins ge­fragt, war­um in den letz­ten hef­ten so we­ni­ge frau­en vor­kom­men.

Noch den Ti­tel­mann im Kopf be­mer­ke ich al­ler­dings dann, dass mich noch wei­te­re Her­ren an­starr­ten. In mei­ner Woh­nung an­ge­kom­men, sah ich noch mehr. Und noch mehr. Und noch mehr. Und frag­te mich, was ei­gent­lich mit den Da­men pas­siert ist. Bis auf Ga­brie­le Fi­scher fand ich ge­nau drei Por­traits (und na­tür­lich die Dame im kur­zen Schwar­zen hin­ten drauf). Mei­ne wei­te­re Re­cher­che trieb mich durch äl­te­re Aus­ga­ben, wo die Quo­te noch schlech­ter aus­sah. Im letz­ten Heft, bei­spiels­wei­se, gab es bis auf die Wer­be­dar­stel­lun­gen kei­ne ein­zi­ge Frau.

die ant­wort der brand­eins hat auf face­book der on­line re­dak­teur frank dah­l­mann über­nom­men:

Lie­be Frau Mnsk, wir sind kein Quo­ten­ma­ga­zin, wir su­chen nicht nach Män­nern oder Frau­en, wir su­chen nach dem in­ter­es­san­tes­ten Ge­sprächs­part­ner. Nur dar­auf kommt es an. Wenn wir also vie­le Män­ner im Ma­ga­zin ha­ben, dann ist das ein Spie­gel­bild un­se­rer Ge­sell­schaft. Nun aber krampf­haft Frau­en ins Heft zu he­ben, er­scheint mir nicht die rich­ti­ge Lö­sung. Schö­ne Grü­ße, Frank Dah­l­mann

die an­ge­mes­sens­te ant­wort dar­auf dürf­te die von anna luz de león sein:

Um HIM­MELS WIL­LEN. Gute Bes­se­rung @brand­eins.

— Anna Luz de León (@ber­lin­mit­te­mom) 4. Juli 2014

was mich aber beim ers­ten le­sen von frank dah­l­manns ant­wort wun­der­te, ist der grös­sen­wahn­sin­ni­ge an­spruch, den frank dah­l­mann in sei­ne ant­wort rein for­mu­liert hat: die brand­eins zei­ge in ih­rem heft ein spie­gel­bild der ge­sell­schaft.

wer sol­che sa­chen be­haup­tet, hat es sich ent­we­der in sei­ner fil­ter­bla­se so ge­müt­lich ge­macht, dass er zu müde ge­wor­den ist auf­zu­ste­hen um auch nur ein biss­chen über sei­ne tel­ler­rän­der zu bli­cken oder er hat es mit ernst­haf­ten wahr­neh­mungs­stö­run­gen zu tun. die vor­stel­lung, die man sich in ei­ner re­dak­ti­on von der welt macht, mit dem spie­gel­bild der ge­sell­schaft zu ver­wech­seln, lässt aber viel­leicht auch auf ein eli­tä­res selbst­bild schlies­sen: welt ist, was wir bei der brand­eins wahr­neh­men.

die­sen ein­druck ver­stärk­te frank dah­l­mann dann in ei­nem spä­te­ren kom­men­tar:

Lie­be Alle, of­fen­bar rich­tet sich die Ver­är­ge­rung ge­gen die Be­grif­fe "Quo­te" und "Spie­gel der Ge­sell­schaft". Das war si­cher un­glück­lich for­mu­liert und wenn ich da­mit je­man­den ver­letzt habe, dann bit­te ich gern um Ent­schul­di­gung. Aber die Her­an­ge­hens­wei­se an ein The­ma ist nun mal so.
Wir sa­gen in den The­men­kon­fe­ren­zen nie: Lass uns mal eine Ge­schich­te über Per­son x ma­chen. Wel­ches The­ma könn­ten wir dazu brin­gen?
Son­dern: Lass uns über die­ses The­ma schrei­ben. Wel­che Per­son könn­te dazu die bes­ten Aus­sa­gen tref­fen?

auch hier legt frank dah­l­mann nahe, dass die ant­wort der re­dak­ti­ons­kon­fe­renz auf die fra­ge „Wel­che Per­son könn­te dazu die bes­ten Aus­sa­gen tref­fen?“ die rea­li­tät ab­bil­det. wenn der re­dak­ti­on, dem au­tor oder den ge­sprächs­part­nern der re­dak­teu­re kei­ne frau­en ein­fal­len, dann gibt es sie auch nicht.

wäre frank dah­l­mann ein DJ, wür­de er mög­li­cher­wei­se auch nicht ver­ste­hen, war­um sich leu­te dar­über be­schwe­ren, dass er im­mer nur coun­try-mu­sik spie­len wür­de:

Wir spie­len jede Mu­sik die wir in­ter­es­sant fin­den. Nur dar­auf kommt es an. Dass wir nur Coun­try­mu­sik spie­len ist ein Spie­gel­bild der Mu­sik­sze­ne. Jetzt auch noch krampf­haft Wes­tern­mu­sik ab­zu­spie­len, er­scheint mir nicht die rich­ti­ge Lö­sung zu sein.


das trau­ri­ge an der hal­tung, die frank dah­l­mann in die­sem face­book-strang zu ver­tei­di­gen ver­sucht, ist ne­ben der merk­be­freit­heit, (mal wie­der) die jour­na­lis­ti­sche hal­tung: näm­lich kei­ne (so is­ses halt). oder ge­nau­er eine re­si­gnier­te (uns fiel nix ein) oder eine we­nig neu­gie­ri­ge (den jan­sen ha­ben wir doch schon so oft ge­habt, wer weiss ob die leh­mann über­haupt was taugt?).

es kann na­tür­lich auch sein, dass frank dah­l­mann das ei­ge­ne heft nicht ge­le­sen oder ver­stan­den hat. im ak­tu­el­len heft geht es näm­lich um „neu-den­ken“ und „al­ter­na­ti­ven“. ga­brie­le fi­scher ruft in ih­rem edi­to­ri­al zum zwei­fel am alt­her­ge­brach­ten auf:

Wer zwei­felt, muss su­chen, strei­ten, neu den­ken, Kom­pro­mis­se schlie­ßen, schei­tern, wie­der neu den­ken.

wolf lot­ter be­klagt „fun­da­men­ta­lis­mus“:

[Die] Rea­li­tät zeigt uns, dass Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Or­ga­ni­sa­ti­on umso bes­ser funk­tio­nie­ren, je mehr sie sich auf Kom­ple­xi­tät, Viel­falt und da­mit auf Al­ter­na­ti­ven ein­las­sen. Wer et­was an­de­res wis­sen will, als er schon kennt, ist in der Wis­sens­ge­sell­schaft schlicht im Vor­teil.

ich weiss nicht ob der jour­na­list frank dah­l­mann nur nicht glück­lich for­mu­lie­ren kann, oder ob es wirk­lich sei­ner hal­tung ent­spricht, wenn er auf freund­li­che kri­tik und den hin­weis auf man­geln­de viel­falt ant­wor­tet: viel­falt in­ter­es­siert uns nicht. un­se­re the­men­kon­fe­ren­zen lie­fern das op­ti­ma­le er­geb­nis, wir su­chen nicht viel­falt, son­dern qua­li­tät. wir sind uns sehr si­cher, dass un­se­re qua­li­täts­mass­stä­be op­ti­mal und aus­ge­wo­gen sind, vie­len dank für ihre an­re­gung frau mnsk, aber ihre idee ist quatsch. schö­ne grüs­se, du­dilum.


viel­leicht ist es auch zeit da­für, dass die brand­eins mal wie­der schei­tert. sich ra­di­kal neu denkt, neu er­fin­det. von be­quem­lich­keit, selbst­ver­liebt­heit und ar­ro­ganz be­freit. und wie­der mehr fra­gen stellt, als ant­wor­ten zu ge­ben und an­de­re am er­fah­rungs­schatz ih­rer re­dak­teu­re teil­ha­ben zu las­sen.


die brand­eins ist nach wie vor ein tol­les ma­ga­zin. aber ich lese kaum ei­nen ar­ti­kel, an des­sen ende ich mich nicht fra­ge: und? fehlt hier nicht noch was? wars das? tie­fer gehts nicht? zum bei­spiel die pim­mel­pa­ra­de das streit­ge­spräch zwi­schen ste­phan nol­ler und ni­co­las cla­sen, mo­de­riert von tho­mas ram­ge. vier sei­ten lang über on­line­wer­bung strei­ten — und kein ein­zi­ges mal fällt das wort ad-blo­cker? ernst­haft?


wei­te­re kom­men­ta­re aus dem ge­nann­ten face­book strang.

jean­nette gus­ko:

Für jed­we­des The­ma nur Män­ner als Ge­sprächs­part­ner zu fin­den ist nicht Spie­gel­bild der Ge­sell­schaft, son­dern Spie­gel­bild Ih­rer Re­dak­ti­on. Die Idee, dass Sie da­mit mit den „Bes­ten" spre­chen, ist ver­zerrt, denn Sie fol­gen längst ei­ner Quo­te, ei­ner Män­ner­quo­te näm­lich.

béa bes­te:

Und ich dach­te bis­lang, brand eins wür­de nicht die Ge­sell­schaft spie­geln, son­dern ihr ver­hel­fen, nach vor­ne zu den­ken. Gut, dass Frank Dah­l­mann die Po­si­tio­nie­rung auf den Punkt bringt. Eine Il­lu­si­on we­ni­ger in der Me­di­en­sze­ne.

ben­ja­min beck­mann:

Wenn der An­teil der Ar­ti­kel über/mit Be­tei­li­gung von Frau­en sich im All­ge­mei­nen also bei rund ei­nem Drit­tel be­we­gen wür­de (ger­ne auch mehr, na­tür­lich), könn­te man der Brand eins wohl kei­nen gro­ßen Vor­wurf ma­chen. Ge­ra­de mit ei­ner weib­li­chen Chef­re­dak­teu­rin ist es aber schon sehr ver­wun­der­lich, war­um im ak­tu­el­len Heft wirk­lich kaum von Frau­en die Rede ist (in nur 5 Ar­ti­keln von 24 län­ge­ren wird über­wie­gend von Frau­en be­rich­tet, in 14 stark über­wie­gend von Män­nern). Klar, Bran­chen wie Schiff­bau oder Fi­sche­rei ist es schon mit grö­ße­rem Auf­wand ver­bun­den, Frau­en zu fin­den. Aber dass der Brand-eins-Re­dak­ti­on auch für die The­men Bür­ger­li­cher Wi­der­stand ("Nah­ver­kehr"), De­mo­kra­tie ("De­mo­kra­tie sel­ber ma­chen") oder Gema ("Da ist Mu­sik drin") kei­ne ein­zi­ge Frau ein­ge­fal­len ist, ist schon selt­sam bis scha­de. Sieht halt dann lei­der echt igno­rant bis ge­wollt aus.


I was wrong, I'm sor­ry. > If I was wrong, I'm sor­ry. > If I of­fen­ded you, I'm sor­ry. > I'm sor­ry you feel of­fen­ded. > Fuck you.

— Teju Cole (@te­ju­co­le) 28. Juni 2014


links vom 03.07.2014

felix schwenzel

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  vo­cer.org: “Face­book und all der Scheiß­dreck” I: Le­se­ge­wohn­hei­ten   #

ge­gen die­se glos­se von jan kla­ge ist ei­gent­lich nichts ein­zu­wen­den, aus­ser das, was jan kla­ge selbst über glos­sen sagt:

Schließ­lich bringt sie al­les mit, was der la­tent über­for­der­te Le­ser künf­tig brau­chen könn­te: sie ist kurz, weit­ge­hend ge­dan­ken­frei und wim­melt nur so von Wie­der­ho­lun­gen.

und ein paar der ge­dan­ken­frei­en ge­dan­ken, die jan kla­ge in sei­ner glos­se je­den ab­satz wie­der­holt, sind mei­ner mei­nung nach nicht nur ge­dan­ken­frei, son­dern auch falsch.

kla­ge meint un­se­re schreib- und le­se­ge­wohn­hei­ten hät­ten sich durch di­gi­ta­le me­di­en „grund­le­gend“ ver­än­dert:

Mehr als zwan­zig Mi­nu­ten lang, wird sich bald nie­mand mehr auf ein Buch kon­zen­trie­ren kön­nen.

Die Li­te­ra­tur wird also kür­zer.

die the­se, dass un­se­re auf­merk­sam­keits­span­ne im­mer kür­zer wer­de, ist ver­mut­lich erst­mals von so­kra­tes auf­ge­stellt wor­den und wäre dann da­mals schon quatsch ge­we­sen. ich ver­mu­te man kann zu je­dem zeit­punkt der li­te­ra­tur­ge­schich­te lan­ge, tief­schür­fen­de tex­te ne­ben kur­zen, ver­dau­ungs­freund­lich por­tio­nier­ten tex­ten fin­den. es gab im­mer erns­te kul­tur und un­ter­halt­sa­me kul­tur und vor al­lem im­mer leu­te, die sich über die ober­fläch­lich­keit oder man­gel­de sub­stanz der un­ers­ten kul­tur be­klag­ten.

na­tür­lich gibt es trends und mo­de­er­schei­nun­gen — aber aus der be­ob­ach­tung von ein paar trends auf eine „grund­le­gen­de“ ver­än­de­rung von ver­hal­tens­wei­sen zu schlies­sen ist quatsch und ge­dan­ken­frei­es, glos­si­ges rum­be­haup­ten.

ge­fun­den habe ich den text bei ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm und eben erst ge­se­hen, dass die dis­kus­si­on dort in eine ähn­li­che rich­tung geht: „Ich lese da nur Be­haup­tun­gen.“ (wib­ke lad­wig)

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  car­ta.info: Sa­ti­re-Si­mu­la­ti­on „heu­te-show“   #

leo­nard novy idea­li­siert jon ste­wart an­läss­lich von (be­rech­tig­ten) läs­te­rei­en von ha­rald schmidt über die heu­te show:

So ge­se­hen ver­hält sich die heu­te-show zur Dai­ly Show in etwa wie An­ne­ma­rie Eil­feld (oder je­des an­de­re Cas­ting-Stern­chen aus der RTL-Re­tor­te) zu Are­tha Frank­lin. Das hat we­ni­ger mit den teils durch­aus ge­lun­ge­nen Ein­spiel­fil­men zu tun – wie de­nen von Mar­tin Son­ne­born, oder Si­de­kicks wie Ger­not Hass­knecht, der Ka­ri­ka­tur öf­fent­lich-recht­li­chen Kom­men­ta­to­ren –, als viel­mehr da­mit, dass den ein­zel­nen Tei­len ein sie zu­sam­men­hal­ten­des Leit­mo­tiv fehlt, an­ders for­mu­liert: eine Hal­tung. Und ein Mo­de­ra­tor, der da­für steht.

al­les rich­tig. bei oli­ver wel­ke eine hal­tung zu fin­den, die über „alle sind doof, ins­be­son­de­re po­li­ti­ker“ hin­aus­geht, dürf­te sehr schwer sein. und jon ste­wart ist eben nicht nur bril­li­ant und lei­den­schaft­lich, son­dern lässt sei­ne hal­tung auch mal durch sei­ne wit­ze durch­schim­mern. al­ler­dings lei­det auch ste­warts sen­dung an ri­tua­li­sier­tem bas­hing der üb­li­chen ver­däch­ti­gen und der klas­si­schen ka­ba­ret­tis­ten-hal­tung, die sel­ten über ein „die da oben sind doof und ma­chen sich die ta­schen voll“ hin­aus­geht.

mit an­de­ren wor­ten: auch bei der dai­ly show lau­fen re­gel­mäs­sig un­säg­lich dum­me und ste­reo­ty­pe ein­spiel­film­chen, die dia­lo­ge mit pseu­do-kor­re­spon­den­ten sind meis­tens so al­bern und un­in­spi­riert, dass man sie vor­spu­len muss. man merkt nicht in je­der sen­de­mi­nu­te der dai­ly show die von leo­nard novy at­tes­tier­te bril­li­anz der au­toren.

trotz­dem sehe ich mir jon ste­wart re­gel­mäs­sig an. weil zu­min­dest sei­ne ein­lei­tungs­mo­no­lo­ge fast im­mer un­ter­halt­sam und manch­mal bril­li­ant und ab­sei­tig sind. und manch­mal spürt man eben auch, dass ihm das was er macht nicht egal ist.

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  tech­dirt.com: Goog­le Alerts Press About Right To Be For­got­ten Re­m­ovals, Put­ting Tho­se Sto­ries Back In The News   #

kurz­fas­sung: al­les dumm, so­wohl goog­le zu zwin­gen et­was zu ver­ges­sen, weil es un­wei­ger­lich zu zen­sur führt, als auch zu be­an­tra­gen ver­ges­sen zu wer­den, weil das eben auch ruck-zuck zum st­rei­sand-ef­fekt führt.


Photo by felix schwenzel in Gendarmenmarkt. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das ap­ple-logo aus zell­stoff.


links vom 02.07.2014

felix schwenzel

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  se­ri­en­jun­kies.de: The Lef­to­vers: Pi­lot - Re­view   #

mir hat die ers­te fol­ge auch ge­fal­len. an­dre­as bor­chol­te ist auch sehr hoff­nungs­froh.

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  zeit.de: TTIP und Me­di­ka­men­ten­tests: Was nicht wirkt, soll kei­ner wis­sen   #

of­fen­bar ist der in­dus­trie und den ver­hand­lungs­füh­rern des frei­han­dels­ab­kom­men „geis­ti­ges ei­gen­tum“ wich­ti­ger als öf­fent­li­che ge­sund­heit. ich will nicht in ei­ner in­dus­trio­kra­tie le­ben.

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  buzzfeed.com: 34 Things You Pro­ba­b­ly Did­n't Know About "Brea­king Bad"   #

mit spoi­lern.

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  twit­ter.com/fred­wil­son   #

1/ you can re­co­gni­ze ge­nui­ne­ly smart peo­p­le by their abili­ty to say things like “I don't know" “May­be you'­re right" and “I don't un­der­stand"

— Fred Wil­son (@fred­wil­son) 1. Juli 2014

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  netz­wer­tig.com: Link­wer­tig: Orkut, Swartz, Start­next, Face­book   #

hihi, mar­kus spath:

Face­book
Ir­gend­wie lus­tig: Face­book, die mit dem Psycho-Ex­pe­ri­ment her­aus­fin­den woll­ten, wann Emo­tio­nen hoch­ko­chen, kann über­haupt nicht ver­ste­hen, war­um die Emo­tio­nen ob die­ser Stu­die hoch­koch­ten.
» Face­book Does­n't Un­der­stand The Fuss About Its Emo­ti­on Ma­ni­pu­la­ti­on Stu­dy


links vom 01.07.2014

felix schwenzel

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  leit­me­di­um.de: Mei­ne Lau­da­tio für Jung&Naiv: Die kon­ser­va­ti­ve Kon­ter­re­vo­lu­ti­on hat You­tube er­reicht   #

cas­par cle­mens mier­au sagt, dass „nie­mand“ jung & naiv schaue, dass tilo jung sich nicht für sei­ne zu­schau­er in­ter­es­sie­re und dass tilo jung frau­en vor al­lem als „Be­frie­di­gungs-Ob­jek­te“ sieht und of­fen­bar mit müt­tern „un­ten­rum“ ein pro­blem hat.

ich wür­de das dif­fe­ren­zier­ter aus­drü­cken: es ist doch schön, dass goog­le, die kraut­re­por­ter und die grim­me-on­line-preis-jury tilo jung ein paar ge­le­gen­hei­ten ge­ge­ben ha­ben, sich selbst irre toll zu fin­den. ich gön­ne ihm das.

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  netz­po­li­tik.org: Pi­ra­ten - Am Ran­de der Spal­tung   #

lo­renz matzat emp­fiehlt den pi­ra­ten die spal­tung. kei­ne ah­nung ob das ne gute idee ist, eine ge­le­gen­heit den na­men los zu wer­den, wäre es aber.

vor­ges­tern habe ich mir das vi­deo von chris­to­pher lau­ers rede zur kan­di­da­tur als po­li­ti­scher ge­schäfts­füh­rer an­ge­se­hen. lau­ers mi­schung aus selbst­iro­nie und ar­ro­ganz, ana­ly­ti­scher schär­fe und schwer­ver­ständ­li­chem zy­nis­mus und sein un­nach­voll­zieh­ba­res pen­deln zwi­schen quatsch, iro­nie und ernst ist un­ter­halt­sam und er­fri­schend, aber auch ver­stö­rend.

hät­te ich die wahl zwi­schen son­ne­born und lau­er, wür­de ich al­ler­dings lau­er wäh­len.

sie­he auch: „Seid frucht­bar und spal­tet euch“ (eine bes­se­re und pas­sen­de­re über­schrift wäre na­tür­lich ge­we­sen: „seid furcht­bar und spal­tet euch“)

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  for­bes.com: Face­book Ad­ded 'Re­se­ar­ch' To User Agree­ment 4 Months Af­ter Emo­ti­on Ma­ni­pu­la­ti­on Stu­dy   #

ab­ge­se­hen da­von, dass ich die emo­tio­nal ma­ni­pu­la­ti­ve ver­ar­schungs­scheiss­se von hef­tig & co. sehr viel ab­stos­sen­der fin­de, als die be­scheu­er­ten und of­fen­bar nutz­lo­sen ex­pe­ri­men­te die face­book hier durch­ge­führt hat, ver­ste­he ich die auf­re­gung dar­über nicht. die face­book-time­line wird ja schon seit jah­ren von face­book ma­ni­pu­liert und al­go­rith­misch ge­fil­tert. ver­mut­lich hilft das auch ganz gut, ir­rele­van­tes und un­in­ter­es­san­tes aus­zu­blen­den, aber ein biss­chen mehr trans­pa­renz dar­über wür­de face­book auch ganz gut ste­hen.

war­um bie­tet face­book zum bei­spiel nicht mehr an, die time­line auf un­ge­fil­tert um­zu­schal­ten? ich ver­mu­te die meis­ten wür­den dann deut­lich se­hen, dass die fil­ter ein se­gen sind.

das face­book die AGB erst mo­na­te nach den ex­pe­rie­men­ten um eine for­schungs­frei­kar­te er­gänzt hat, er­scheint mir ein biss­chen wie eine ver­deck­te bit­te von face­book, sie doch bit­te mal wie­der zu ver­kla­gen.

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  me­qui­to.org: [fb #3]   #

mar­kus pfei­fer er­in­nert noch­mal dar­an zeigt, war­um das blog­gen dem face­boo­ken oder twit­tern vor­zu­zie­hen ist.

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  bo­ing­bo­ing.net: In­ter­ne­t's Own Boy, free CC-li­cen­sed down­load on In­ter­net Ar­chi­ve   #

ges­tern abend die ers­te hälf­te ge­se­hen, aber ich möch­te den film trotz­dem jetzt schon zum an­se­hen emp­feh­len.

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  su­per­le­vel.de: Wer­bung: eBay-Kol­lek­tio­nen   #

fabu zieht ein fa­zit der ebay-kol­lek­tio­nen-kam­pa­gne, an der ich auch be­tei­ligt war. der wich­tigs­te punkt ist die fra­ge, war­um die kol­lek­tio­nen nicht mit ei­nem an­reiz ver­bun­den sind, wie bei­spiels­wei­se ei­ner be­tei­li­gung an ver­kaufs­er­lö­sen. denn so wie die kol­lek­tio­nen der­zeit um­ge­setzt sind, sind sie sehr pfle­ge­inten­siv (bil­der ver­schwin­den, ar­ti­kel sind nach dem ver­kauf nicht mehr ver­füg­bar). die an­rei­ze für ebay-nor­mal­nut­zer sol­che kol­lek­tio­nen an­zu­le­gen und zu pfle­gen sind hin­ge­gen we­nig in­ten­siv.


ers­ter, ers­ter

felix schwenzel

ron­ni grob:

An­geb­lich wird in Ham­burg-Al­to­na die welt­weit ers­te In­nen­stadt-Fi­lia­le von Ikea er­öff­net:

klaus bar­den­ha­gen:

Äh… nö. Zu­min­dest hier in Tai­peh gibt es das schon lan­ge.

ich so:
in stutt­gart habe ich be­reits vor 16 oder 17 jah­ren in ei­ner in­nen­stadt­fi­lia­le von ikea ein­ge­kauft. die fi­lia­le war zwi­schen der uni und dem haupt­bahn­hof, was ich da­mals enorm prak­tisch fand. ich konn­te so­zu­sa­gen auf dem weg nach­hau­se tee­lich­ter kau­fen. paul kat­zen­ber­ger war dort auch vor 15 jah­ren.

laut goog­le schrei­ben also reu­ters, dpa, die welt, sat1, das han­dels­blatt, aber wit­zi­ger­wei­se auch ikea selbst quatsch:

Wachs­tum und In­no­va­ti­ons­kraft
Mit der Er­öff­nung des Ein­rich­tungs­hau­ses in Eching bei Mün­chen hat IKEA 1974 den deut­schen Markt be­tre­ten. Mitt­ler­wei­le gibt es 46 IKEA Ein­rich­tungs­häu­ser in Deutsch­land. Heu­te ist IKEA Markt­füh­rer im Mö­bel­han­del, Trend­set­ter und gleich­zei­tig In­no­va­ti­ons­trei­ber.
Im Som­mer 2014 wird in Ham­burg-Al­to­na das ers­te in­ner­städ­ti­sche IKEA Ein­rich­tungs­haus er­öff­net.


links vom 29.06.2014

felix schwenzel

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  tsi.git­hub.io: in­li­ne­Dis­qus­si­ons - In­line comm­ents for your site   #

ein klei­nes jquery-dings, mit dem ich die links hier kom­men­tier­bar ge­macht habe. ok. kom­men­ter­bar wa­ren sie schon län­ger, hat nur kaum je­mand ge­nutzt. und vor al­lem kaum je­mand ge­se­hen. jetzt soll­te das bes­ser sicht­bar sein, zu­min­dest mit desk­top-brow­sern. auf mo­bil­den brow­ser habe ich es aus­ge­blen­det. mög­li­cher­wei­se gibt es an­de­re pro­ble­me, aber am HTML habe ich nichts ver­än­dert. für feed­le­ser oder le­ser in pri­vat-ag­gre­ga­to­ren soll­te sich nix än­dern.

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  xkcd.com: Peo­p­le are Stu­pid   #

im durch­schnitt sind die leu­te durch­schnitt­lich in­tel­li­gent.

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  zeit.de/zeit-ma­ga­zin: Ban­di­dos: Fors­ter fühlt sich ver­ra­ten   #

län­ge­re­re, le­sens­wer­te re­por­ta­ge im zeit ma­ga­zin, die mich dar­an er­in­nert, dass sons of an­ar­chy im sep­tem­ber wei­ter­geht.

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  mut­ter­see­len­al­lein­er­zie­hend.de: Die Ge­sell­schaft bin zum Bei­spiel ich   #

mei­ke von wen­gen denkt dar­über nach, was an­dre­as ber­nard in ei­ner sen­dung sag­te, in der sie auch an­we­send war:

Und das ist das, was schon ir­ri­tie­rend ist. Dass wir jetzt das frei­wil­lig und selb­stän­dig ma­chen, wo­für vor 80 Jah­ren ein to­ta­li­tä­rer Staat not­wen­dig war.

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  netz­po­li­tik.org: Grim­me On­line Award für netz­po­li­tik.org   #

wohl­ver­dien­ter preis.

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  hau­ckund­bau­er.blog­spot.com: Die 3 Pha­sen des Mensch­li­chen Nicht-Ver­ste­hen   #

gross­ar­tigst.


von oben nach un­ten bau­en, leer­stand und ne sied­lung

felix schwenzel

am gen­dar­men­markt konn­te man vor ein paar ta­gen be­ob­ach­ten, wie prak­tisch krä­ne sind. dank mo­der­ner tech­nik, kann man heut­zu­ta­ge von oben nach un­ten bau­en.

in tem­pel­hof, rich­tung neu­kölln, bin ich aus­ver­se­hen in die mo­no­pol-sied­lung ge­lau­fen. die wur­de 1922/23 vom ar­chi­tek­ten wolf­gang bin­der ge­baut und zau­bert ein biss­chen klein­stadt nach ber­lin. er­in­ner­te mich ein biss­chen an die ei­sen­bah­ner­sied­lung in der mei­ne oma frü­her wohn­te. dort konn­te ich als kind noch aus dem fens­ter alte dampf­lo­ko­mo­ti­ven in be­trieb se­hen. dar­an, dass ich als kind noch dampf­lo­ko­mo­ti­ven in be­trieb ge­se­hen habe, kann man ent­we­der se­hen wie alt ich bin oder wie lan­ge die russ­schleu­dern nach dem krieg noch in be­trieb wa­ren.

die sied­lung steht un­ter denk­mal­schutz, der aber of­fen­bar nicht ak­tiv wahr­ge­nom­men wird. die häu­ser sind nicht im bes­ten schuss, eben­so sind die plät­ze der sied­lung sehr zu­ge­wu­chert. ei­gent­lich su­per.

um die col­ditz­brü­cke ist ein rie­si­ges ge­wer­be­ge­biet, in dem man sich in an­spre­chen­der um­ge­bung das auto po­lie­ren las­sen kann oder sich rie­si­ge ver­an­stal­tungs­räu­me mie­ten kann. beim schlen­dern durch das ge­wer­be­ge­biet macht sich der struk­tur­wan­del gut be­merk­bar, ein paar alte in­dus­trie­ge­län­de wer­ben bei­na­he ver­zwei­felt um „krea­ti­ve“ die sich hier bit­te­schön ein­mie­ten mö­gen. ich habe das ge­fühl, die gen­tri­fi­zie­rung ist in man­chen ecken von tem­pel­hof noch weit weg.

ein stück­chen wei­ter, auf dem weg nach neu­kölln dann vie­le grü­ne bli­cke.

noch wei­ter dann in neu­kölln der rie­si­ge, leer­steh­nen­de kom­plex der ehe­ma­li­gen neu­köll­ner frau­en­kli­nik im ma­ri­en­dor­fer weg. mehr oder we­ni­ger jede fens­ter­schei­be ist ein­ge­schla­gen, durch die fens­ter sieht man, dass fast al­les mit graf­fi­tis voll­ge­malt ist.

der neu­köll­ner stadt­rat für stadt­ent­wick­lung, tho­mas ble­sing (SPD), sag­te vor un­ge­fähr ei­nem jahr im ta­ges­spie­gel, das der in­ves­tor dem das ge­län­de ge­hört „in na­her Zu­kunft mit der Ent­wick­lung des Ge­län­des be­gin­nen“ möch­te. da­von sieht man der­zeit un­ge­fähr gar nichts.

der­weil er­zählt uns die SPD aber, dass güns­ti­ger wohn­raum nur am tem­pel­ho­fer feld zu bau­en ist. manch­mal fragt man sich dann schon, was sol­che stadt­ent­wick­ler den lie­ben lan­gen tag tun oder ob die stadt über­haupt ein stadt­ent­wick­lungs­kon­zept hat. leer­stand gibts in ber­lin je­den­falls mehr als ge­nug. die frau­en­kli­nik steht seit 5 jah­ren leer.