von 4 bis 6 gebacken um 5 wollte frida auch noch kurz raus um gras zu fressen und zu kacken. nochmal bis halb acht geschlafen, dann mit frida ne runde durch mitte. danach das beste: frisches brot zum frühstück (um zehn).
produktiver tag heute, zwei fluffige, sehr feinporige toastbrote, zwei roggenvollkornbrote, aus den eier resten baisier und fürs abendessen dürums zum einrollen des abendessens.
Wuff, Wuff (t3n 71)

Wenn ich eine Kolumne schreibe, denke ich nicht an die Leser. Ich wüsste auch nicht, wie das funktionieren soll, was Helmut Markwort als Werbespruch für den Focus prägte: „Fakten, Fakten, Fakten und immer an die Leser denken.“
Ich denke beim Schreiben eher an mich und versuche das zu schreiben, was ich gerne lesen würde. Möglicherweise ist das kein schlechter Ansatz für jede Art von Kommunikation, nicht nur fürs Schreiben: Kommuniziere mit anderen stets so, wie du dir wünschst, dass andere mit dir umgehen. Wenn man sich wundert, wie es aus dem Wald herausschallt, kann es auch daran liegen, wie man in den Wald ruft. Zum Glück kann man Selbstwahrnehmung trainieren.
Früher™ habe ich Selbstwahrnehmung unter anderem damit trainiert, dass ich Dinge, die mir durch den Kopf gingen, ins Internet schrieb. Dieser Schreibprozess zwang mich dazu, mich mit meinen Erfahrungen auseinanderzusetzen und über Erlebtes, Gesehenes oder Gelesenes nachzudenken. Ich habe dieses Reflektieren auch gerne als eine Art Verdauungsvorgang beschrieben.
Vor drei Jahren, als wir uns einen Hund (Frida) angeschafft haben, verlor ich mehr oder weniger mein Interesse am täglichen Schreiben und Reflektieren im Internet. Aber es zeigte sich: Hunde können helfen, Kommunikations- und Empathiefähigkeiten zu reflektieren und Selbstwahrnehmung zu trainieren.
Hunde haben nicht den besten Ruf. Sie gelten als unberechenbar, potenziell aggressiv und gleichzeitig unterwürfig und tumb. Meiner Erfahrung nach stimmt keins dieser Vorurteile. Ich habe noch nie so berechenbare Wesen wie Hunde kennengelernt. Und ihre vermeintliche Unterwürfigkeit ist Ausdruck ihrer Sehnsucht nach einem stabilen sozialen Gefüge. Hunde sind geduldig und gutmütig, offen, neugierig und sozial kompetent. Sie akzeptieren soziale Stellungen, lieben Aufgaben- und Arbeitsteilung, sind teamfähig, hilfsbereit, verlässlich, einfühlsam, anpassungsfähig und lernbereit - zumindest, wenn man ihnen geduldig, gutmütig, offen und souverän begegnet.
Hätten Hunde ausgeprägtere kognitive Fähigkeiten und geschicktere Hände, wären sie wegen ihrer sozialen Kompetenz - oder ihrer Soft Skills - ideale Arbeitnehmer.
Mir hat Frida gezeigt, wie wichtig Präsenz ist. Wenn wir zusammen unterwegs sind, müssen ständig Entscheidungen getroffen werden: Wohin geht's, sind die Menschen, Tiere oder Hunde, die uns unterwegs begegnen, freundlich gesinnt und sollte man Fahrrad- und Skateboardfahrer wissen lassen, dass man sich hier nicht so hektisch bewegen soll? Hätte Frida den leisesten Zweifel daran, dass ich diese Fragen und potenziellen Gefahren wahrnehmen und bewerten könnte, würde sie diese Aufgaben übernehmen.
Hunden, die Aufgaben der sie begleitenden Menschen übernehmen, begegnet man jeden Tag. Sie bellen und zerren ihre Menschen durch Stadt und Park, beide sind offensichtlich überfordert - und wenn die Primaten am Ende der Leine dann noch die Karnivoren anschreien, denken die erst recht, dass sie das Steuer übernehmen müssen, weil der Mensch ja offensichtlich überfordert ist.
Wer Gelassenheit und Souveränität auch in unübersichtlichen Situationen bewahrt, steht bei Hunden in der sozialen Rangfolge oben und darf dann Regeln aufstellen und durchsetzen. Hunde sind dankbar, wenn es ein Regelwerk gibt, das Sicherheit, Berechenbarkeit und damit Ruhe und Gelassenheit sicherstellt.
Zur Gelassenheit gehört auch konsequente Freundlichkeit. Auch das habe ich im Umgang mit Hunden immer wieder erlebt, dass die Kombination aus Freundlichkeit, Verbindlichkeit und Konsequenz eine effiziente Kommunikationsmethode ist, mit der man fast alles erreichen kann und Stress und Aggression vermeidet.
Wir Menschen haben immer wieder die Hoffnung, dass wir mithilfe von Technologie besser kommunizieren könnten. Das ist genau so ein Irrtum wie der Glaube, dass man mit einer guten Gitarre zu einem guten Musiker werden könnte.
Das einzige, was die Qualität unserer Kommunikation verbessert, sind der Wille und die Mühe, unsere Fähigkeiten zu verbessern. Gute Kommunikation ergibt sich nicht nebenbei, sie erfordert Präsenz, Einfühlungsvermögen, Freundlichkeit und unsere Aufmerksamkeit - uns selbst und anderen gegenüber.
Besser kommunizieren ist, wie wir künftig kommunizieren wollen sollten.
das lievito madre „alltagsbrot“ der @lievito.mamma hatte ordentlich ofentrieb aber auch ganz eigene vorstellungen wo dieser trieb nötig ist.


in jeder hinsicht sensationelle arbeit von @lili.sueper auf der jahresausstellung der @hfbkhamburg
frida hat sich auch tapfer geschlagen und ihr bestes benehmen gezeigt. allerdings war sie schon ein bisschen gestresst, weil sie mir die aufgabe das rudel zusammen zu halten immer noch nicht zu 100% überlassen möchte.
bin sehr zufrieden mit den bagels, aber dass die sich teilweise wie schliessmuskeln verhalten überrascht mich.
nachdem der erste versuch in die hose gegangen ist, ist der zweite versuch einen panettone mit lievito madre zu bauen zumindest im ansatz gelungen. schmeckt super, obwohl ich alle aromen (ausser orangeat und sultaninen) weggelassen habe. es fehen halt nochmal mindestens 30% trieb, auch wenn die grundfluffigkeit und struktur schon da ist. #lievitomadre #keinehefe
resteverwertung vom hefemutter füttern; lievito madre roggen-mischbrötchen #keinehefe

frida muss wenn sie vom nachmittags spaziergang zurück kommt manchmal aufs essen warten. fürs hundeessen ist die beifahrerin zuständig, die hat den hund aber aus ihrem zimmer geschmissen, weil sie während ihrer läufigkeit ständig unsinn im sinn hat. also legt sich frida bei mir auf die lauer nach der essenszubereiterin.
mein erstes brot mit selbstgezogener hefemutter (lievito madre) nach rezepten aus dem @brotmagazin
die triebkraft des „fest geführten weizensauerteigs“ (wie lutz geißler sagen würde) war enorm (keine hefe!), ist aber über die nächsten wochen sicher noch ausbaufähig. nächster stop panettone mit lievito madre.
enthusiachen 2022
es gibt einige dinge die mich im letzten jahr immer wieder begeistert haben. champignons richtg zubereiten war eins davon. ungefähr jeden abend bin ich begeistert davon, dass ich youtube-videos mit der safari-extension vinegar ohne werbung sehen kann. damit habe ich 2022 wohl bestimmt 2-3 stunden lebenszeit gewonnen, auch wenn ich mit youtube-videos schauen wohl mindestens einen monat lebenszeit vertan habe. aber ich bereue meinen youtube-konsum in den letzten jahren nicht. ich habe dort fast alles über hunde-erziehung gelernt und frida ist wohlgemerkt wohlgeraten. auch über elektroautos, sauerteig, teig wirken und zwei schrillionen andere dinge habe ich ordentlich was gelernt auf youtube. ich würde sagen, ich bin ein freund des youtube empfehlungs-algorithmus. das habe ich insbesondere gemerkt, als ich mal im falschen browser — uneingeloggt — auf youtube war, unfassbar was ich da für einen schrott angeboten bekommen habe!
das frappierenste was ich letzte jahr leider gelernt habe ist wie man mandelen „brennt“. das rezept ist so strunzeinfach, dass ich es eigentlich nicht glauben wollte — bis ich es ausprobiert habe. wasser, zucker und mandeln im topf „auf hoher Stufe […] kochen, bis der Zucker trocken wird“? was für ein quatsch dachte ich, bis der zucker wirklich trocken wurde. was am ende rauskommt ist jahrmarktswürdig und leider sehr, sehr lecker. klappt auch mit cashew-nüssen und wahrscheinlich auch jeder anderen nuss.
apropos kochen; hier habe ich auch schon mal auf auf mela hingewiesen. damit verwalte ich seit über einem jahr meine rezepte, die die ich im internet finde, die die ich in kochbüchern finde oder die, die ich von angehörigen oder freunden bekomme. das sensationelle ist, dass mela internet-rezepte lesbar und strukturiert macht. das hat mich sicher auch schon einige stunden lebenszeit zurückgewinnen lassen, die ich anschliessend beim kochen und backen verschwenden kann.
sauerteig ist auch so ein ding. vor zwei (oder drei jahren) hab ich mir meinen sauerteig-stamm aus roggenvollkornmehl und wasser rangezogen und seitdem lebt er im kühlschrank. die mikroben sind ein dankbares volk. über weihnachten und zwischen den jahren habe ich sie in ihrem glas weder beachtet noch gefüttert, als ich gestern gegen 14 uhr mit der hungrigen, sauer riechenden masse einen sauerteig-vorteig ansetzte, quoll die schüssel bereits nach sechs, statt 12 stunden über. sauerteig ist entgegen anderslautender gerüchte wirklich leicht zu halten und sehr viel einfacher zu erziehen (zu „führen“), als ein hund. was man mit dieser masse aus mehl und wasser, etwas mehr mehl und salz alles machen kann begeistert mich jede woche neu.