plur1bus s01e06

felix schwenzel in gesehen

pete pe­pers meint die­se fol­ge habe ihm bi­her am bes­ten ge­fal­len. ich glau­be mir auch. ins­be­son­de­re wie der cliff­han­ger aus der letz­ten fol­ge auf­ge­löst wur­de war meis­ter­haft. die auf­lö­sung zeigt, wel­che kraft ehr­lich­keit ha­ben kann. wenn gräu­el­ta­ten ei­nen gu­ten grund ha­ben ver­lie­ren sie nicht ohne wei­te­res ih­ren schre­cken, aber man kann ge­ge­be­nen­falls ver­ständ­nis für sie auf­brin­gen.

wie das al­les wie­der er­zählt wur­de, die bil­der von ei­nem leer­ge­feg­ten las ve­gas, die iso­la­ti­on von ca­rol, die gut­her­zig­keit des leicht af­fi­gen dia­ba­té, das war wie­der ein gros­ses ver­gnü­gen und die fol­ge wirk­te, trotz ih­rer 49 mi­nu­ten län­ge, ge­ra­de mal wie 20 mi­nu­ten. die de­tail­ver­ses­sen­heit, der lie­be­vol­le und sorg­fäl­ti­ge fi­gu­ren-auf­bau, die be- und gleich­zei­tig un­be­re­chen­bar­keit der hand­lung, ma­chen die­se se­rie wie­der zu sehr gros­sem kino.

ich fra­ge mich die gan­ze zeit, was denn pas­sie­ren wür­de, wenn die mit­glie­der des kol­lek­tivs wie­der, wie sich ca­rol das wünscht, in in­di­vi­du­en ge­trennt wer­den. er­in­nern sie sich an das kol­lek­ti­ve ge­däch­nis, seh­nen sie sich zu­rück in die ge­bor­gen­hiet und klar­heit des kol­lek­tivs? ist die in­di­vi­dua­li­sie­rung, das be­wusst­sein al­ler der­zei­ti­gen men­schen, ihre se­pa­ra­ti­on von der welt, et­was das ein mensch, der ab­so­lu­te ein­heit mit der welt ge­spürt hat, je­mals wie­der zu­rück ha­ben möch­te? die ver­bin­dung, das joi­ning in plu­ri­bus, ist ja ef­fek­tiv die um­kehr des bi­bli­schen „sün­den­falls“. aus der (selbst-) er­kennt­nis fol­gen scham, ein­sam­keit und das be­wusst­sein nicht (mehr) eins zu sein.

klar, teil ei­nes ab­so­lu­ten kol­lek­tivs zu sein, das sich zu gros­sen tei­len von HDP1 er­nährt, ist zwar theo­re­tisch das pa­ra­dies auf er­den, aber prak­tisch ziem­lich mau. weil die se­rie es bis­her ge­schafft hat alle auf­kom­men­den fra­gen be­frie­di­ge­nend zu be­ant­wor­ten, bin ich zu­ver­sicht­lich, dass das auch mit mei­ner fra­ge ge­sche­hen wird, was pas­siert, wenn die ver­bin­dung des kol­lek­tivs wie­der ge­löst wer­den soll­te. und wenn es erst in 3-4 staf­feln ist.


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