semaglutid tag 4
mir fiel auf, dass ich die idee gut finde, die mir das semaglutid vorschlägt. abnehmen ohne einzuschränken was ich esse oder trinke, sondern einfach weniger. nicht auf kohlenhydrate verzichten, oder auf käsebrot mit schinken und ketchup oder den zucker im kaffee, sondern von allem geringere mengen. das ist ein verzicht, mit dem vielleicht ich auch ohne semaglutid leben könnte. obwohl semaglutid das erstaunlich subtil erleichtert.
ansonsten scheint sich gegenüber dem vortag nicht viel verändert zu haben. der magen knurrt nicht explizit, sondern eher implizit, wie ein hund: lass mich in ruhe. er lässt mich am morgen wissen: ein kaffee reicht. wenn’s zwei sein sollen ist OK, aber dann ist halt erstmal kein platz für frühstück.
weil ich bei einem kaffee blieb hatte ich dann unterwegs hunger und appetit. bisher haben frida und ich uns gelegentlich unterwegs ein böreğ gekauft, als wegzehrung. wir haben heute am kanzleramt gegessen, gemeinsam mit einer krähe, die bis auf einen meter an uns rankam. zu meiner verwunderung hab ich das böreğ aufgegessen. das hielt dann aber auch bis 14 uhr, da habe ich noch ein den knoblauchquark und grillgemüsereste von gestern aufgegessen. abends gabs einen maiskolben, in rippchen geschnitten, in der heissluftfriteuse geknuspert.
zum thema zufriedenheit mit wenig fällt mir noch eine geschichte aus dem krankenhaus ein. ich blieb damals mit einer sinus divertikulitis, nachdem ich mich in der notaufnahme gemeldet hatte, ein paar tage im krankenhaus. zur beobachtung und darmspiegelung und weiteren beobachtung. und vor allem zum nüchtern bleiben. ich glaube ich bekam 2 oder drei tage nichts zu essen. nach dem ersten oder zweiten tag hungern gabs einen kleinen beutel glukose intravenös. die infusion wirkte wie ein festmahl. der zucker durchströmte mich, hob meine laune und wirkte so wie zaubertrank in den asterix-und-obelix-comics wikte. noch eindrücklicher war dann die erste tasse brühe nach 3 tagen fasten. noch nie in meinem leben hatte ich etwas besseres, leckereres zu mir genommen. das vergnügen am essen, ist wie alles, äusserst alles relativ.
apropos relativ, heute erinnere ich mich daran, dass ich auch ohne semaglutid bei gewissen dingen eine eigenartige vorstellung von mass einhielt. schon am ersten tag stellte ich fest, dass ich nie auf die idee kam mir bei fast-food-ketten mehr als einen burger zu bestellen. bei eis ist das genauso: immer nur eine kugel. seitdem eis mehr als einen euro kostet und die „kugeln“ jetzt auch meistens erheblich grösser ausfallen.
oder eis henri, ein laden, der vor zwei jahren bei der beifahrerin am atelier aufmachte. dort kann man für wenig geld randvoll gefüllte, mit beliebigen sorten gefüllte eisbecher kaufen. auch das ist nicht mein ding. eis henris eis ist lecker, aber nicht überragend. ich habe nicht verstanden warum ich mir grosse mengen mittelmässiges eis zuführen soll, wenn es mir nach eigentlich um befriedigung geht, nicht um abfüllung. deshalb bestelle ich dort eher einen amarena-becher, der weniger speiseeis enthält und mehr kostet, aber dafür ein differenziertes geschmackserlebnis und mir dadurch grössere befriedigung bietet.
ich mag das konzept von eis henri, aber im zweifel würde ich einen snickers eisriegel, ein spaghettieis oder eine kugel wirklich, wirklich leckers es vorziehen, wie zum beispiel hier.
vielleicht ist es besser mein gewicht weiter mit homeassistant zu verfolgen. der hat auch schönere diagramme als ich hier selbst mit chartcss gebaut habe, mit max, min und mittelwerten. hier sind die werte monatlich gemittelt, über die letzten 2 jahre, so lange reichen die langzeitstatistiken des waagen-sensors zurück.
