
man kann eigentlich nur hoffen, dass das #stadtschloss so bleibt. #beton #rohbau #berlin #skrwt
man kann eigentlich nur hoffen, dass das #stadtschloss so bleibt. #beton #rohbau #berlin #skrwt
spiegel.de: Sascha Lobo über Pegida: Der Latenznazi #
sascha lobo bringt diese phänomen, das gerade alle in aufregung versetzt, gut auf den punkt:
Der Erfolg von Pegida liegt darin begründet, xenophobe Signale zu senden, ohne dass sich Sender oder Empfänger das eingestehen müssten. Die Erkennungscodes funktionieren sogar so eindeutig, dass man sich die ständige Scheindistanzierung leisten kann, "Wir sind keine Nazis", "Wir haben nichts gegen Ausländer", "Wir sind für das Asylrecht". Diese Sätze brauchen nicht einmal mehr das früher typische "aber" dahinter, man versteht sich auch so.
auch einen schönen neologismus hat sascha lobo parat: latenznazi.
[kommentar gelöscht. notiz an mich: nur was zu links hinzuschreiben, wenn man was sinnvolles hinzufügen kann oder mindestens einen gedanken zuende gedacht hat.]
taz.de: Feminismus-Debatte: Wir brauchen keinen Zumba-Jesus #
sehr schön, margarete stokowski antwortet auf hannah lühmanns zeit-artikel (auf den ix auch schon mal reagiert hatte) und verweist auch auf ein paar andere reaktionen:
Antonia Baum erwiderte in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, Lena Dunham könnte eine solche Führungsfigur sein. Katrin Gottschalk vom Missy Magazine kritisierte, dass Lühmann sich vor allem am Image des Feminismus abarbeite und nicht an Inhalten. Und Sophie Elmenthaler antwortete auf Zeit Online, es sei ein Trugschluss, dass sich jede Idee verkaufen ließe, wenn sie nur „hübsch genug verpackt“ wäre.
krautreporter.de: „Und da wurde mir klar, dass wir hinter McDonalds gefoltert werden“ #
tilo jung stellt murat kurnaz ein paar sehr gute fragen, ein paar weniger gute und ein paar unfassbar blöde. sollte man trotzdem mal lesen. oder angucken.
juliareda.eu: Oettinger kündigt EU-Leistungsschutzrecht für Verlage an: Aus Desaster in Deutschland nichts gelernt #
diese pressemitteilung verlinke ich sehr gerne, weils alles stimmt.
rolandtichy.de: ARD_Presse wollte Twitstorm starten. Was dann passierte... #
ich finde roland tichy nicht besonders prickelnd. trotzdem hab ich diesen artikel (via rivva) eben ausversehen gelesen. es geht um irgendeinen blödsinn.
irgendwann diskutiert roland tichy auf twitter mit @DWDL. bereits nach zwei an @DWDL gerichteten tweets flippt @DWDL völlig aus:
Das hat so niemand behauptet. Also unterlassen Sie bitte solche Unterstellungen. Herzlichen Dank
@RolandTichy:
also wer ist jetzt dünnhäutig? Im Austeilen stark, beim Einstecken weinerlich...
@DWDL:
Sie stellen Kritik mit falschen Unterstellungen auf eine Stufe? Was ist das für eine Diskussionskultur #troll
@RolandTichy:
dann lesen Sie mal Ihre Tweets. Blitzvergesser
@DWDL:
Vom Journalist zum Internet-Troll. Schönes Hobby, bleibt uns nur kein Zeit für. Wir steigen aus
der witz ist: im april 2012 habe ich mal einen mailwechsel (nach einem kommentarwechsel) mit thomas lückerath von dwdl.de geführt (in dem ich dwdl.de und ihn ein paar mal kritisierte). seine lezten beiden sätze lauteten damals:
Mit so einem Internet-Troll macht eine Diskussion leider absolut keinen Sinn. Das ist Zeitverschwendung.
auch wenn das für eine bemerkenswerte konsistenz in thomas lückeraths merkbefreitheit und argumentationsmustern spricht, ich fand das schon vor 2½ jahren traurig.
whatcolourisit.scn9a.org: What colour is it? #
sehr schön. sagt mir jemand bescheid, wenns das als screensaver für os x gibt? [nachtrag] gibt’s als screensaver!
blog.beetlebum.de: Würfel-Adventskalender #
normalerweise würde ich hier „hihi“ drunterschreiben. das ist aber sehr viel besser als nur hihi.
stacytheartist.com: average americans (that happen to be sex/love dolls) #
fotos von durchschnittlichen amerikanern und amerikanerinnen (die zufällig sexpupen sind). ich glaube das ist nicht geeignet ums auf der arbeit anzugucken (nsfw). ich glaube, ich hab das bei thisisnthappiness.com gefunden.
theguardian.com: Beyond Bill Cosby: 2014 was the year we stopped worshipping at the altar of monsters #
roxane gay zieht vergleiche zwischen bill cosby, polizei-übergriffen, oscar pistorius und meint es sei unsere verantwortung unsere idole nicht mehr anzubeten, sondern als menschen zu sehen.
ich vermute bandaid30 ist vorbei. lange nichts mehr davon gelesen oder gehört. auf der projektseite konnte ich auch nicht rausfinden was es jetzt gebracht hat oder wie das geld eingesetzt wurde oder wird (vielleicht weiss jemand mehr als ich?). dort steht allerdings immer noch in bewundernswerter schlichtheit und in grossbuchstaben:
BUY THE SONG. STOP THE VIRUS.
ich mag charity meistens nicht, weil charity für mich oft den beigeschmack von ablasshandel hat oder überzogene versprechungen macht (sieh oben). oft nutzt charity auch fotos von stark abgemagerten afrikanern oder riecht nach fernseh-gala, showtreppe, kitsch und emotioanlisierung. charity wird (aus meiner sehr beschränkten sicht) von prominenten oder stinkreichen leuten betrieben, die ihrem leben, das oft ausschliesslich aus geld-verdienen besteht, einen etwas tieferen sinn geben wollen. ich weiss, dass sind auch gedanken von bemerkenswerter schlichtheit, aber dafür habe ich vor ner weile ein schönes zitat rausgesucht das auch schlicht ist, aber wunderschön. es ist von chinua achebe:
Charity ... is the opium of the privileged.
ist auch egal, ich hab meinen bandaid30-dampf schon abgelassen und meinen ärger über diesen bemerkenswert dummen artikel von sergius seebohm gar nicht erst veröffentlicht.
ich wollte nämlich was ganz anderes sagen: ich mach jetzt auch charity.
vor ein paar wochen dachte ich: man kann leute doch bestimmt auch ohne doofe musik zum spenden bewegen. mit online-werbung zum beispiel. die soll sehr gut funktionieren (das sage ich nur halbironisch).
also hab ich mir gedacht, warum soll ich nicht einfach banner bauen für leute oder organisationen die ich gut finde und denen ich zutraue oder von denen ich weiss, dass sie etwas zum guten bewegen können. seit heute früh rotieren hier stilanzeigen-banner von ein paar organisationen denen ich entweder schonmal etwas gespendet habe, spenden würde oder regelmässig spende. organisationen, die ich also relativ vorbehaltslos empfehlen würde.
vielen dank an stilanzeigen, die die banner jetzt ausliefern (und daran, wie ix, nichts verdienen). die logos hab ich geklaut, die texte hab ich mir ausgedacht oder auch geklaut und ich hoffe, dass die eine oder andere spende bei netzpolitik, dem zentrum für politische schönheit, den ärzten ohne grenzen, wikimedia oder amnesty hängenbleibt.
wer auch stilanzeigen-spenden-banner ausliefern möchte, ich bin sicher die stilanzeigen-macher helfen gerne: hier sind die stilanzeigen- kontaktdaten .
wer vorschläge hat, für wen man auch unbedingt werben sollte, immer her damit.
zeit.de: Sony Pictures Entertainment: Warum der Sony-Hack zum GAU wurde #
kai biermann und sebastian mondial fassen das debakel rund um den sony-hack zusammen.
wired.com: The Guerrilla Tactics of The Racket, and How It Almost Upended Journalism #
toll. kein happy end.
nicobruenjes.de: Serial #
nico brünjes über serial.
blog.tagesschau.de: Wer Angst sät, will Macht ausüben #
überschrift des tages von christian nitsche.
buzzfeed.com: 33 Bilder, die beweisen, dass Hamburg die schönste Stadt Deutschlands ist #
nein, philipp jahner hat nicht bewiesen, dass hamburg die schönste stadt deutschlands ist, sondern dass es in hamburg viele leute gibt die schöne fotos machen, diese unter cc-lizenzen veröffentlichen und dass er die finden kann.
boingboing.net: What happens when you shoot a ball from a cannon in the back of a moving truck? #
Mythbusters fire a soccer ball at 50mph out of a cannon on a truck driving at 50mph in the opposite direction.
nicht überraschend und doch total faszinierend.
boingboing.net: GIF: Panda dodges laser blasts #
hihi.
blog.pinboard.in: New Pricing Policy #
ich benutze pinboard seit fast vier jahren sehr intensiv und ausser den knapp 10 dollar anmeldegebühr habe ich maciej cegłowski noch nichts bezahlt. das habe ich eben geändert und die jährlich $25-dollar billige archiv-funktion abonniert. ich bin sicher, ich finde pinboard jetzt noch toller.
bloomberg.com: Stephen Colbert Is Dead. Long Live Stephen Colbert. #
wunderbare ode auf stephen colbert von will leitch. kann man auch gut ohne die eingebetteten videos lesen, aber wenn man es schafft die videos mit dem interview von colbert mit maurice sendak trotz geofencing zu sehen, wird man zeuge einer wunderbaren ode auf maurice sendak von stephen colbert.
Stephen Colbert, the improv star, never really wanted to be a political comedian. And that's precisely why he was the best one. I'll miss “The Colbert Report." But I can't wait to bury the character, and see the real Colbert, all the time. I bet Stephen, at last, feels the same way.
newyorker.com: Cheney Calls for International Ban on Torture Reports #
brilliante überschrift. /daringfireball.net
heise.de: NSA-Skandal: Wie der GCHQ Belgacom hackte #
interessant zu lesen, wie die „erste dokumentierte Cyberattacke eines EU-Staats auf einen anderen“ ablief. vor allem zeigt sich: Verschlüsselung wirkt:
Zwischen 2009 und 2011 habe der Dienst mit seinen Alliierten daran gearbeitet, vor allem um das "Verschlüsselungsproblem" zu lösen: Weil immer mehr verschlüsselt wurde, wollte der GCHQ an die Daten gelangen, bevor sie unleserlich gemacht wurden. Belgacom bot sich dann als Ziel an, weil er nicht nur in Europa, sondern weltweit eine wichtige Rolle im Telekommunikationsnetz spielt.
blog.fefe.de: In der Bundespressekonferenz wurden die richtigen Fragen gestellt #
tilo jung hat mal was richtig gemacht. siehe auch netzpolitik.org mit dem kompletten protokoll.
hihi.
notesofberlin.com: Emotional Gardening #
wutgärtner.
wired.com: Metagramme Blends Your Recent Instagrams Into One Weird Photo #
stimmt: metagramme macht aus den letzten instagrams ein eigenartiges foto.
flightclub.jalopnik.com: Aviation Geek Has A Plane To Himself And Takes The Best Selfie Ever #
hihi.
The holocaust was legal, slavery was legal, segregation was legal.
If you use the state as a metric for ethics you'll end up disappointed.
— Lex Looper (@lex_looper) 10.12.2014 18:54
techcrunch.com: Spanish Newspapers Want Google News Back #
das ist schon sehr witzig. die spanischen zeitungsverleger ärgern sich, dass google-news seine marktbeherrschende stellung jetzt nicht mehr ausnutzt und ihnen deshalb auch keine leser mehr erschliesst und zuführt. taxifahrer die gäste zu restaurants fahren, werden übrigens demnächst in spanien dazu gezwungen eine schutzgebühr an die entsprechenden etablissements zu zahlen. denn offenbar leben die spanischen taxifahrer ganz gut davon, menschen in restaurants zu fahren und so von den leistungen der restaurants zu profitieren, ohne dafür angemessen zu bezahlen.
sobooks.de: Das neue Spiel von Michael Seemann #
super buch, flüssig zu lesen und vor allem auch digital- oder daten-laien zuzumuten, weil michael seemann sein digital-weltbild von grund auf erklärt.
ich bin schon länger sympathisant des post-privacy-gedöns, vor allem weil ich in den post-privacy-thesen wichtige denk- und diskussionsansätze sah. in diesem buch zieht michael seemann die leser vorsichtig und umsichtig argumentierend auf seine seite. erstaunlicherweise wird das buch zum ende hin noch besser, wenn er konkret wird und handlungsräume und strategien aufzeigt. die letzten seiten sind dann auch, wie der rest des buchs, angenehm pragmatisch, mit genau der richtigen dosis optimimus und realismus.
kittykoma.de: White Trash Fast Food Abzocke #
kittykoma berichtet über den besuch von ein paar foodbloggern im neuen white trash. man scheint sich dort nun auf die abzocke von touristen spezialisiert zu haben und zu versuchen den besuch so unangenehm wie möglich zu gestalten, damit man nur einmal kommt und die tische nicht ein zweites mal „blockiert“. witzigerweise ist die yelp-seite des white trash jetzt voll mit negativen berichten vom 13. und 14. dezember.
slate.com: Letterman Top Ten: A statistical analysis of 30 years of Top Ten Lists from David Letterman. Why so many Regis jokes? #
das ist schon sehr speziell was ben blatt hier über david lettermans top-ten-listen zusammengetragen hat. aber wenn man sich für david letterman interessiert, könnte das interessant sein. ich bin mir ja nicht sicher, wofür ich david letterman mehr bewundern soll: 30 jahre die gleiche show, auf mehr oder weniger gleichbleibend hohem niveau durchzuziehen oder 30 jahre den immer gleichen witz in hunderten von variationen durchzuziehen.
buzzfeed.com: The Messy Media Ethics Behind The Sony Hacks #
ziemlich differenzierte einschätzung zu den sony hacks und wie darüber berichtet wird.
thisisnotporn.net: Steve Buscemi #
steve buscemis yearbook-foto von 1975.
digg.com: Sawing A Rubber Band Ball In Half Is Surprisingly Disgusting #
gummibandbälle erwachen zu leben, wenn man sie durchsägt.
notesofberlin.com: FAHRT SAUBER #
hihi.
sciencefiles.org: Idiotentest für Journalisten fordert die ersten Opfer #
hihi.
zeit.de: Feminismus: Menstruationscomics, nein danke #
hannah lühmann nörgelt auf zeit.de an anne wizorek rum und fordert gleichzeitig mehr ernst und mehr humor für „den neuen feminismus“ (und weniger nörgelei). der tagesspiegel hat den artikel „Warum der neue Feminismus so humorlos ist“ übertitelt, was leider zu viel versprochen ist, denn hannah lühmann klärt nicht warum der „neue feminisms“ humorlos sei, sondern nur das sie ihn humorlos findet. andererseits ist der artikel im tagesspiegel ehrlicher überschrieben, weil man gleich erkennt um was es hannah lühmann geht: provokation und eine klickreiche empörungswelle. das wird sicherlich auch ganz funktionieren, oder funktioniert schon. ich reagiere ja auch auf den artikel, obwohl er voller widersprüche, verallgemeinerungen und ohne jeden humor ist. obwohl eine art humor enthält der artikel schon, den humor von markus lanz; lanz-humor ist humor von dem der emittent glaubt er sei witzig, bei dem die rezipienten aber lediglich peinlich berührt lächeln:
Nahezu jeder Mann, den ich kenne (und ja, ich bin weiß, jung, habe keinen sogenannten Migrationshintergrund und eine akademische Bildung genossen, auch lebe ich nicht in Maseru oder Rio de Janeiro oder Kerzendorf, sondern in Berlin, wo angeblich jeder machen darf, was er will) ist durch und durch durchgegendert, malt brav seine Anführungsstriche in die Luft, wenn er „Mann“ oder „Frau“ oder „biologisches Geschlecht“ sagt. Die Reflektionsbereitschaft ist prinzipiell total gut und richtig. Die Anführungsstriche sind es nicht.
Aber niemand von diesen Menschen würde sagen, dass er Feminist ist.
naja, ich kenne hannah lühmann nicht, aber ich würde mich natürlich feminist nennen. oder, weil ich das witziger finde: feministin oder emanze. ich kenne übrigens auch frauen, die sich selbst emanzen nennen und die total witzig sind. ich bezeichne mich auch, wo wir gerade beim nennen sind, im ausland als deutscher. ich tue das, obwohl ich nicht mit allem und jedem detail einverstanden bin was andere deutsche so sagen oder tun.
was ich aber nicht sagen würde, vor allem weil es total dumm wäre: „Warum Deutschland so humorlos ist“ oder „ich finde deutsch sein ist total unverständlich für viele, das muss mal jemand besser (anders, humorvoller, ernster) erklären, sonst bringt das nix“. solche groben verallgemeinerungen eignen sich natürlich prima zum provozieren, bringen aber kaum erkenntnisgewinn.
das eigentliche problem mit hannah lühmanns artikel ist aber: man merkt ihm an, dass hannah lühmann unbedingt mal der welt sagen wollte, dass sie anne wizorek doof findet, sie aber gleichzeitig weiss, dass man so eine aussage wenigstens ein bisschen begründen muss, damit sie auf zeit-online erscheinen kann. dabei ist es sehr vorteilhaft für hannah lühmann (oder, zum beispiel, harald martenstein), dass die stringenz, logik oder nachvollziehbarkeit der begründung, bei der zeit oder bei zeit-online egal sind. auch deshalb ist die einzige kluge antwort auf diesen artikel eigentlich ein katzengif, bzw. symbolgif für ihren artikel. das fiel mir allerdings erst zu spät ein. hoffentlich fällt es anderen früher ein.
[nachtrag 11:28]
im artikel fehlte zwischenzeitlich der link zum artikel auf zeit.de. mein fehler. den titel habe ich von „allgemeine verallgemeinerung“ zu „eilmeldung: hannah lühmann findet anne wizorek doof“ geändert
meshedsociety.com: Fighting the language fragmentation #
martin weigert, der auch in englisch umständlich und floskelreich schreibt:
I would put it like this: Everything that is not being expressed in English does not matter on a global scale, is not being seen by others, is not being shared, questioned and re-thought by enough people with different views and experiences. Or, if it matters, it happens with a delay (until the translation and distribution in foreign circles).
was natürlich sowohl quatsch ist, als auch ein fünkchen wahrheit in sich trägt. auch „in deutsch ausgedrücktes“ zählt im globalen massstab, wenn es global relevant oder von interesse ist. ein im globalen massstab irelevanter artikel wird durch die sprachwahl keine grössere verbreitung finden, so wie ein selfie durch das posten auf instagram nicht automatisch 300 millionen benutzer erreicht.
auch wenn ein deutscher auf englisch über ereignisse oder entwicklungen im globalen massstab schreibt, bleibt er ein deutscher und seine perspektive ebenso. und diese perspektive, nicht nur die sprache, kann schon grund genug sein, dass „das ausgedrückte“ global wenig interesse weckt. nicht die sprache, der inhalt, die zielgruppe, die qualität, die tiefe, die prägnanz, der geist zählt. trotzdem hab ich martin weigerts vermaschte gesellschaft mal abonniert.
spreeblick.com: Zum Zehnjährigen: Jamba Laya #
johnny haeusler über das zehnjährige jubiläum seines jamba-artikels. die damaligen geschäftspraktiker der jamba-samwers haben immer noch empörungs-potenzial, aber vor allem finde ich johnnys reflektieren über das ins internet schreiben sehr lesenswert.
ennomane.de: 23 Gründe, warum “Interstellar" scheiße ist #
wunderbar, in 23 punkten interstellar zerpflückt.
tagesschau.de: Greenpeace tappt daneben #
keine glanzleistung von greenpeace: nicht nur dass aktivisten von greenpeace offenbar relativ achtlos auf perus relativ druckempfindlichen weltkulturerbe rumtrampeln, sie wählen auch noch einen spruch für ihre aktion aus, der kaum nichtssagender sein konnte. ach doch, sie hätten einen spruch von dr. udo brömme nutzen können: „zukunft ist gut für alle“. /via und siehe auch io9.com
geo.de: Hunde koten in Nord-Süd-Richtung #
Hunde haben offenbar einen Sinn für das Magnetfeld der Erde. Zoologen der Universität Duisburg-Essen haben herausgefunden, dass die Vierbeiner ihr Geschäft am liebsten in Nord-Süd-Richtung verrichten.
/per mail von trainer baade
leitmedium.de: Youtube, Twitter, iTunes, Facebook, Whatsapp, Instagram, Threema, Google, Online Banking, Internet waren gestern #
viel passiert gestern ...
buzzfeed.com: TV-Shows, die die Deutschen nur kopiert haben #
philipp jahner über fernsehsendungen die ins deutsche fernsehen kopiert wurden.
worthal.de: Kinder brauchen Märchen und Märchen brauchen Gewalt #
hört sich logisch an: kinder brauchen (auch) gewalt in märchen, weil sie so innere konflikte projezieren und lösen können.
businessinsider.com: Groundbreaking Idea Of Life's Origin #
faszinierend! jeremy england hat theoretische modelle entwickelt, die zeigen könnten, das bestimmte fähigkeiten von lebewesen (energie aufnehmen und als wärme wieder abgeben) bereits in der materie, in atomen angelegt sind. also ein theoretischer und demnächst wohl auch experimenteller unterbau für die alte these, die hoimar von ditfurth schon lange vertrat: dass die anlage zum leben bereits in den atomen angelegt ist, oder wie er sagte: im anfang war der wasserstoff.
“You start with a random clump of atoms, and if you shine light on it for long enough, it should not be so surprising that you get a plant," England said.
techdirt.com: Monkey Selfie Back In The News: Photographer Threatens Copyright Experts With His Confused Understanding Of Copyright #
amüsanter leseexkurs über das thema amerikanisches urheberrecht und streit um fotos die affen geschossen haben. jura kann auch unterhaltsam sein.
eben per amazon geschenkt bekommen: the essential dolly parton. hört sich gut an und um diese twitter-unterhaltung mit gabriel yoran wiederaufzunehmen: ich habs gerade mit ein paar liedern von der ersten CD ausprobiert: die musik von dolly parton rührt mich sehr. vielen dank michaela c.!
nachdem ich wohl schon ein paar jahre keine CD mehr in den händen hielt, fiel mir wieder auf, wie anachronistisch diese technologie ist: musik erst auf eine scheibe lasern, in eine plastikhülle klemmen und einschweissen, zum amazon-zentrallager fahren, von dort zu meinem nachbarn bringen, die CD beim nachbarn abholen, eine pappverpackung aufreissen, einen geschenkumschlag aufreissen, beim weiteren aufreissen an der folie verzweifeln, feststellen, dass das plastik beim transport zerbrochen ist, CD-laufwerk aus dem schrank holen, an den rechner anschliessen und während ich das hier schreibe die CD wieder in ein benutzbares format konvertieren. was für ein aufwand! an diesem beispiel sehe ich mal wieder plastisch, was komprimierung so bewirken kann.
theguardian.com: Isis: the inside story #
martin chulov über den islamischen staat, irak und den nährboden amerikanischer gefängnisse im irak für den IS. sehr lang, sehr frustrierend. /via
arte.tv: Das Vorstellungsgespräch #
sehr schöner kleiner kurzfilm, im kampf gegen stereotypen.
nextmedia-hamburg.de: Richard Gutjahr im Interview #
richard gutjahr:
Das Fernsehen war immer auch schon Begleitmedium. Es ist nur schwer, bei gerade einmal 5600 GfK-Metern in Deutschland zu ermessen, ob jemand wirklich guckt, bügelt, oder schon längst eingeschlafen ist. Dieses Problem wurde allerdings bislang immer ausgeblendet. Dank des Rückkanals über diverse internetfähige Geräte wissen wir aber jetzt, dass es um die eigentliche Einschaltquote nicht so rosig steht, wie man das immer glauben wollte. Wenn es nach Nielsen-Ratings ginge, hätte es Serien wie „Breaking Bad“, „Homeland“ oder „Mad Man“ niemals geben dürfen. Keine dieser Produktionen hat es jemals, nicht einmal in den USA, in die Top Ten der meistgesehenen TV-Shows geschafft hat. Trotzdem redet die ganze Welt über diese Serien, die über einen längeren Zeitraum ein durchaus zahlungsbereites Millionenpublikum ansprechen. Diese Erfolge lassen eigentlich nur zwei Schlüsse zu: Entweder haben die verantwortlichen TV-Chefs etwas komplett versemmelt, oder aber die Quotenerhebung taugt nichts - ich tendiere zu letzterem.
die quoten haben uns privates schrottfernsehen beschert und die öffentlich-rechtlichen sender sind auf den zug aufgesprungen und haben nach kräften versucht quoten-fernsehen zu machen. herausgekommen sind (oft) stunden an schrott.
das gleiche passierte (und passiert) übrigens auch im web. die metriken die hier genutzt werden, führen zum gleichen mist. es wird wirklich zeit die quoten-, pageview- und social-media-viral-denke zu überdenken und nach alternativen zu suchen — oder dem inneren qualitäts- und relevanz-kompass zu folgen.
youtube.com: Existiert Zukunft? #
das ist eine folge von harald leschs „frag den lesch“. 15 minuten des grauens. ich mochte das eine oder andere format von harald lesch mal ganz gerne, der mann kann ja das unfassbare manchmal ganz gut erklären. während die sendung einen leckeren braten verspricht, besteht sie fast ausschliesslich aus sosse. und ein paar rosinen, obwohl rosinen gar nicht zum braten passen. oder ohne metapher ausgedrückt, lesch labert ungefähr 14 minuten sinnloses füllmaterial runter, das niemandem hilft, weder dem zuschauer beim erkenntnisgewinn, noch lesch bei der bedienung seiner profilneurose. jede minute, die in der ich mir diesen clip angesehen habe, habe ich mir ein stringentes didaktisches konzept statt blubberblah gewünscht. prägnanz, statt selbstgefallen („oh, tolles beispiel“), kürze und würze, statt smalltalk mit dem kameramann, eine tafel oder ein whiteboard, statt eines mackintosh. oder anders gesagt: mann, komm zum punkt, lesch!
vanityfair.com: Bill Cosby Drugged Me. This Is My Story. #
At a certain moment it became clear that I would be fighting a losing battle with a powerful man so callous he not only drugged me, but he also gave me the number to the bedroom he shared with his wife. How could I fight someone that boldly arrogant and out of touch? In the end, just like the other women, I had too much to lose to go after Bill Cosby. I had a career that would no doubt take a huge hit if I went public with my story and I certainly couldn't afford that after my costly divorce and on going court fees.
/via gawker
raul.de: Süddeutsche Zeitung: „Ich bringe der Volkswirtschaft mehr, als ich koste“ #
tolles interview mit raul krauthausen in der sz:
Ich darf keinen Bausparvertrag abschließen, keine Lebensversicherung, keine Altersvorsorge betreiben außer Riester, die sich nicht lohnt, weil ich nicht weiß, ob ich bis 67 arbeiten kann. Erben darf ich auch nicht, das kassiert das Sozialamt. Wenn ich heiraten würde, würde das Geld meiner Frau eingezogen werden. Ich bin eine tickende Bombe für jede Frau.
techdirt.com: When Is A Terrorist Not A Terrorist? #
das ist schon faszinierend. in grossbritanien wird ein nazi, der eine nagelbombe baute und damit drohte einwanderer in die luft zu jagen nicht als terrorist angeklagt, journalisten um glenn greenwald oder den guardian wurde aber mehrfach gedroht, sie als terroristen anzuklagen, die die „nationale sicherheit“ gefährdeten.
nytimes.com: Obama Catches Blame on Tactics of Torture That He Ended #
schöne zusammenfassung der situation in der sich obama nach der veröffentlichung des CIA-folter-berichts findet:
That debate put Mr. Obama between two allies: the close adviser and former aide he installed as director of the C.I.A. versus Democrats on the Intelligence Committee and the liberal base that backs their findings. Instead, the president hoped to convince the public that the issue has now been confronted and resolved since he signed an order barring the controversial interrogation techniques shortly after taking office in January 2009.
”He's between a rock and a hard place,“ said Karen Greenberg, director of the Center on National Security at the Fordham University School of Law.
einerseits hat obama die CIA-folter-methoden beendet, andererseits möchte er keine klare haltung beziehen oder die verantwortlichen für die ineffektiven folter-methoden etwas anderes als patrioten nennen. /in meinen kommentaren gefunden.
netzpolitik.org: Neues Animationsvideo: Wir Lieben Überwachung #
schön anzusehendes video von alexander lehmann, das wie üblich bei alexander lehmann, nach meinem geschmack etwas zu sehr auf den panikbutton drückt, aber auch viele kleine wahrheiten enthält. kann man sich mal ansehen und danach wieder differenzieren.
spiegel.de: Sascha Lobo verdammt Angela Merkels Digitalpolitik #
sascha lobo hält ein flammendes plädoyer gegen angela merkels politik des unbeteiligten danebenstehens. markus beckedahl fragt sich auf netzpolitik.org, wieso sich die schuldfrage für eine desaströse netzpolitik auf angela merkel konzentriert:
[D]ie Bundesregierung [hat] eine gemeinsame Linie gefunden […] – und nicht nur Angela Merkel. In der Bundesregierung ist auch noch die SPD und das SPD-geführte Wirtschaftsministerium unter Sigmar Gabriel (SPD-Vorsitzender) soll federführend diese Position ausverhandelt haben.
heute habe ich ein neues wort gelernt („framing“) und wie wichtig es ist auf twitter zu differenzieren („It's not that simple“). framing musste ich nachschlagen, das mit dem differenzieren war mir bekannt, aber ich wusste nicht, dass es auf twitter gefordert ist. ich dachte immer auf twitter soll man vor allem witzig und unterhaltsam sein.
aber der reihe nach. heute früh ist mir ein — wie ich finde — kleines, total pfiffiges wortspiel eingefallen. ich habe es natürlich gleich getwittert und gebloggt.
auf das wortspiel kam ich, nachdem mir heute früh auffiel, wie sehr sich obama (zu recht und sehr gekonnt) bemüht, für seine gesundheitsreform öffentlichkeitswirksame werbung zu machen: gestern bei colbert, wo er sich der gesundheitsreform zu liebe kräftig über sich selbst lustig machte, und vor ein paar monaten, im märz, bei zach galifianakis zwischen zwei farnen. auch dort liess er es sich nicht nehmen, witze über sich selbst zu machen.
den CIA-folter-bericht hingegen hielt obama monatelang zurück und verweigerte die herausgabe von ungefähr 9400 dokumenten an den CIA-folter-untersuchungsausschuss. beim werben für den von der demokratin dianne feinstein geführten CIA untersuchungsausschuss habe ich barack obama in den letzten monaten jedenfalls nicht beobachten können.
luci @autofocus wies mich unter dem bild korrekt darauf hin, dass die folter unter der bush-regierung stattfand — und nicht in obamas amtszeit¹. leider verwechselte sie dann barack obama mit der senatorin dianne feinstein, bzw. den senats untersuchungsausschuss unter feinstein, mit dem weissen haus unter obama:
@diplix war die Folter nicht unter der Bush Administration? Während Obama sie öffentlich macht?
— Lucie (@Autofocus) 10.12.2014 8:05
auf meine erklärung hin (feinstein ≠ obama), verglich mich luci @autofocus mit rechten arschlöchern und nannte mein wortspiel „framing“:
@diplix er ist natürlich kein Unschuldslamm. Aber das jetzt in der Art mit seinem Namen zu framen ist schon eher Teaparty-Style.
— Lucie (@Autofocus) 10.12.2014 9:53
ich hab dann auf die beleidigung mit sarkasmus reagiert, luci @autofocus auch und später hab ix framing nachgeschlagen. es bedeutet „kästchendenken“ und soll wohl auf die kleinkariertheit meiner witzchen hinweisen.
ob sich dieser tweet von @autofocus dann noch auf mich bezog oder auf alle die obama kritisieren oder nur auf republikaer oder leute mit tea-party-stil bezog, weiss ich nicht:
@MeredithHaaf Dieses "schieb alles auf Obama" ist halt auch astreiner Republikaner-Stil.
— Lucie (@Autofocus) 10.12.2014 10:16
is aber auch egal und meine nachfrage und mein zurückbeleidigungsversuch verhallten erwartungsgemäss auch unbeantwortet.
aber ich wurde dann doch kurz nachdenklich.
was, wenn in meinem „beknackten Banner“ tatsächlich schuldzuweisungen, tea-party- oder republikaer-stil zwischen den zeilen steckten?
also schaute ich mal nach:
hm. da scheint tatsächlich was zwischen den zeilen zu stehen — in comic sans?
ach je. ich muss echt ins differenzierungsbootcamp.
1) ist natürlich auch nicht so „simple“: zwangsernährung und misshandlungen gab es auch unter obama, beispielsweise in guantanamo, das entgegen obamas wahlversprechen übrigens auch noch nicht aufgelöst wurde.
Ever realised how fucking surreal reading a book actually is? You stare at marked slices of tree for hours on end, hallucinating vividly
— Katie Oldham (@KatieOldham) 09.12.2014 17:02