ein bisschen witzig ist das was basiliko brenner da schreibt um sich über bianka echtermeyer lustig zu machen (siehe auch). vor allem über den gaga-satz „Basta.“ kann ich mich stundenlang beömmeln:
Kinder gehören in ein Heim. Basta. [...] Falls sich Frauen austoben wollen, dann können sie gerne Jura oder Medizin studieren, ein Unternehmen leiten oder häkeln. Das stört mich nicht. Aber bitte lasst die Kinder in Ruhe. Ich fahre ja auch nicht auf einem Skateboard durch die Straßen.
wobei basiliko brenner auch schreibt, dass die frauen mit kindern im prenzlauer berg oftmals unter 25 seien. da verwechselt er wohl was in seinem ironierausch. im wedding sieht man viele mütter unter 25, aber im prenzlauer berg habe ich bisher nur mütter über 30 gesehen. /peter
Nach vielen Jahren als Musiker in den Düsseldorfer Bands Chim Chim Cheree, Panic in Slumberland und TILT! begann Sixtus in den 1990er-Jahren zunächst im Auftrag der Post Inhalte für den Bildschirmtext (BTX) zu entwickeln, später folgten Web-Design und -Entwicklung u.a. für Seat und Renault.
tesla bietet in den USA kostenlose solarstromtankstellen an. wenn man einen tesla 4s Model S fährt. per pandodaily-RSS gefunden, gelesen aber erst nachdem martin weigert es ge-fm-quotet hat.
Auf Youtube ist zurzeit ein Werbefilm zu sehen, in dem ein unrasierter Mann mit hoher Stimme zur Bevölkerung Berlins spricht.
schon in diesem ersten satz fallen mir zwei dinge auf. der youtubefilm auf den maak seinen artikel aufbaut ist nicht verlinkt und woher zum teufel weiss maak ob philippe starck rasiert ist oder nicht? klar, in dem film sieht man dass starck einen bart im gesicht trägt, aber weder sieht man seine brust, seine beine oder seinen intimbereich, die ja durchaus rasiert sein könnten. bartträger rasieren ihren bart übrigens sehr wohl, hat mir die beifahrerin eben erklärt.
aber gut, so ein paar körnchen diffamierung wegen äusserlichkeiten scheint man im feuilleton der faz sehr zu lieben. phillipe starck wird mit einer beiläufigen, ungenauen formulierung gleich im ersten satz als leicht schmuddelig oder lächerlich in die köpfe der leser gezeichnet und so für die nachfolgende kritik zurechtgelegt. der sehr adrette harald staun hat das auch mal an mir geübt, als er mich vor ein paar jahren mal als zotteligen betonkopf beschrob:
Selbst in ihrem Weltbild unerschütterliche Netzmenschen wie der Berliner Felix Schwenzel, der in seiner Zotteligkeit dem Prototyp des Bloggers ziemlich nahekommt, kamen ins Zweifeln.
trotzdem hat niklas maak natürlich recht. das video in dem starck spricht ist unfassbar peinlich. der protzbau für reiche schnösel ist eine gestalterische katastrophe. die sprache mit der das projekt im video und der projektwebseite beschrieben wird führt zu handabdrücken im gesicht der rezipienten. maaks analyse ist in grossen teilen beissend scharf und exakt auf den wunden punkt:
Wir alle, sagt Starck, seien Teil einer kulturellen Familie, die sich in vier stilistische Untergruppen aufteilen lasse, welche gleichzeitig den vier Stilkategorien für die Einrichtung eines Apartments im „Yoo“-Haus entsprechen, zwischen denen zu wählen ist, nämlich „Classic“, „Minimal“, „Nature“ und „Culture“. „Your wife will love it“, sagt Starck (offenbar richtet sich der Werbefilm ausschließlich an Männer). „Wer sich für den Culture Style entscheidet“, erläutert die Peach Property Group in einem Dossier, „genießt den Luxus. Er oder sie könnte beispielsweise ein Sammler sein.“ Die Leute vom Theater am Schiffbauerdamm und die Künstler, die hier bis vor kurzem wohnten und den Platz manchmal für Performances und manchmal für ein Picknick nutzten, werden sich die Augen reiben: Wo eben noch Kultur war, ist jetzt Culture.
ich frage mich nach absätzen wie dem eben zitierten aber, warum sich niklas maak nicht einfach auf seinen gesunden verstand und seine scharfe rhetorik verlässt und stattdessen immer wieder unter die gürtlelinie abrutscht. so schreibt er:
Nichts ist normal, alles ist eine Erfindung, und zwar eine aus den Zentralkammern der Gestaltungseinfallhölle: Teller befinden sich nicht dort, wo man sie braucht, nämlich auf dem Tisch, sondern sie hängen senkrecht an den roten Wänden.
das ist wirklich billig. im film sieht man eindeutig, dass die teller an den wänden dekoration sind. das ist nichts was von phillipe starck als erster aus der „Gestaltungseinfallhölle“ geholt hat. ich glaube die menschen hängen sich seit einigen tausend jahren teller an die wände, weil sie meinen dass das dokorativ sei.
auch nicht so genau nimmt es maak in diesem absatz:
Die neuen Gebäude drängeln sich mit dem Selbstbewusstsein eines betrunkenen Kneipengängers bis auf fünf Meter an ihre Nachbarin, Schinkels berühmte Kirche, heran, in der während der Bauarbeiten [für das Immobilienprojekt der Kronprinzengärten] der Putz von der Decke krachte. Aus Sicherheitsgründen, teilte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit, habe man während der Bauarbeiten nebenan sämtliche Skulpturen aus der Kirche auslagern müssen - was seine eigene metaphorische Logik hatte: Wo Culture kommt, muss Kultur einpacken.
das liest sich lecker und alle schnöselgegner, immobilienfuzzihasser und altbaufreunde dieser welt schlagen sich auf die schenkel wegen maaks witzig-ironischer methaphorik. wer aber jemals an der friedrichswerderschen kirche vorbeigegangen ist erkennt, dass das ganze areal eine einzige baugrube ist. ausser den kronprinzengärten wird nebenan die staatsoper saniert, das neue alte schloss gebaut, die u5 gebaggert und demnächst ein denkmal für die deutsche einheit gebaut.
die nicht ganz unwesentliche information, dass ein tragwerksplaner schinkel vorwirft konstruktionsfehler begangen zu haben die zu konstruktionsbedingten gewölberissen geführt haben könnten (und damit den putz von der decke krachen liessen) lässt maak aus rhetorischen gründen einfach weg. die berliner zeitung schrob dazu vor ein paar tagen:
Hügelland kennt die Baugeschichte der Friedrichswerderschen Kirche wie kaum ein anderer. Er hat in der DDR beim VEB Denkmalpflege gearbeitet und war während der Sanierung der Kirche von 1982 bis 1987 und auch danach der verantwortliche Statiker. „Schon damals habe ich auf konstruktionsbedingte Gewölberisse hingewiesen und einen Sanierungsvorschlag unterbreitet, der aber unter anderem aus Kostengründen leider nicht umgesetzt wurde“, sagt er der Berliner Zeitung.
Hügelland rechnete damals die Konstruktion der Gewölbe nach und kam zu dem Ergebnis, dass sie mit einer „übertriebenen Geometrie zu steil gebaut wurden“, so dass sich in den Gewölbedecken Risse gebildet haben. Für diesen Mangel findet Hügelland eine simple Erklärung: „Entweder hatte Schinkel keinen ordentlichen Statiker, oder er hat nicht auf ihn gehört.“
wie gesagt, maaks faz-artikel ist brilliant geschrieben, amüsant und messerklug. schade nur, dass ihm das journalistische gewissen fehlt und er an so vielen stellen so unsauber und unfair arbeitet. eigentlich hätte er das nicht nötig. andererseits versteh ich ihn gut. leute zu diffamieren und sachverhalte stark zu vereinfachen macht einfach irre viel spass.
gestern habe ich nach diesem rezept einen pumpkin-pie gebacken und mich gewundert, dass er mir gelungen ist. offensichtlich ist pumpkin-pie idiotensicher.
als erstes ging der teig schief. naja, nicht direkt schief, aber als ich
200 g weizenmehl
1 teelöffel backpulver
75 g rohrzucker (die hälfte regulären, die andere vollrohrzucker, der einen kräftigen eigengeschmack hat)
1 prise salz
100 g kalte butter
1 eigelb
in den rührer warf und rühren liess, kam ein angenehm trockes teigpulver heraus, kein teig. das pulver liess sich zwar mit meinen warmen händen zu einer kugel formen, aber nicht ausrollen. aber das war ehe erstmal egal, ich musste ja noch die füllung machen. in fast allen rezpten steht, man solle kürbispüree benutzen. das habe ich mir mit einem kürbisrest von der letzten kürbissuppe selbst gemacht: einfach den kürbis schälen, würfeln und 20 minuten mit wenig wasser köcheln. danach das wasser und den kürbisgeschmack abgiessen und die stückchen pürieren.
bei mir waren es dann nur 560 gramm kürbismus, die ich mit
180 g rohrzucker
1 TL, also viel gemahlenem zimt
½ TL pulveringwer
3 eiern
1 paket frischkäse
in den mixer warf und mixen liess. die prise nelkenpulver aus dem originalrezept habe ich weggelassen (weil die nelken noch in einem umzugskarton sind). leider war die masse die danach aus dem mixer kam sehr, sehr flüssig.
egal dachte ich mir, streute das teigpulver in eine runde silikonform und kippte, nachdem ich das pulver gut festgedrückt hatte, das sehr flüssige und süsse kürbis-, ei- und frischkäsewasser drüber.
mit dem neuen alten gasherd in der neuen wohnung kann man tatsächlich niedrige temperaturen erzeugen, so dass tatsächlich nach ca. 70 minuten bei 180° ein ganz ansehnlicher und sehr köstlicher kuchen rauskam.
maximilian buddenbohm steigt wieder bei stilanzeigen aus und vermarktet sich selbst:
Ich verstehe daher das permanente Kopfschütteln nicht, auf dass ich fast immer treffe, wenn ich von selbstakquirierter Werbung im Blog rede. Natürlich geht das. Und es scheint mir als ein absolut naheliegender Weg.
werbeblock mit johnny haeusler, hornbach und schall. nilzenburger grillt aus unerfindlichen gründen am anfang fleisch das hoffentlich besser gelang als seine profiteroles. /elfengleich
parteien als tv-serien. sehr treffend vor allem die FDP-GZSZ analogie:
Irgendwer schaut sich diese Belanglosigkeit ja an, sonst gäbs das ja nicht so lange, aber niemand gibt es zu. Die Welt besteht nur aus gehobener Mittelschicht. Keine einzige Hauptrolle ist auch nur im entferntesten sympathisch, geschweige denn authentisch.
Rosige Zukunftsaussichten für meine Tochter. Zumindest wenn Gemüseaussortierer in 15 Jahren ein anerkannter Ausbildungsberuf ist.
die geschichte des grossen zeitungsdrucker-streiks von 1962/63 die vor analogien in unsere zeit beinahe platzt. schönes zitat aus pete hamill memoiren „A Drinking Life“:
Don’t get used to being too happy, you Irish bum, Paul Sann said when I took him for a fast drink after work. No matter what happens, he said, newspapers will always break your fucking heart.
Die Attraktivität der Medien als vierter Macht - neben Regierung, Parlament und Justiz - erlaubte, immer höhere Auflagen von den gedruckten Erzeugnissen zu verkaufen, darüber Macht und Einfluss auszuüben, die Einnahmen durch Abonnements zu stabilisieren, und die Reichweite zusätzlich durch Einnahmen aus Werbung zu ergänzen. Als moderne Predigtkanzeln fungierten diese Massenmedien indessen auch als Kitt zwischen den unterschiedlichsten Gruppierungen der Gesellschaft, was ihren symbolischen - ideellen - Wert immer höher schraubte.
Dieser Kitt aber taugt seit gut einer Generation immer weniger. Darin liegt nicht wirklich ein Versagen der Medien. "Fragmentierung der Gesellschaft" lautet die entsprechende Überschrift bei den Soziologen. "Zielgruppen" das entsprechende Zauberwort bei der Kommerzialisierung.
Damit war Napoleon zwar größer als Nicolas Sarkozy (1,65 Meter), würde aber heute eher zu den kleineren Menschen gehören. Aber zu seinen Lebzeiten waren die Menschen insgesamt kleiner als heute. Noch 1835, vierzehn Jahre nach Napoleons Tod, maß der durchschnittliche Rekrut der französischen Armee nur 1,62 Meter.
dieser ungefähr 18 sätzige artikel in der brigitte.de von bianka echtermeyer in dem sie sagt, dass sie männer über dreissig die skateboard fahren scheisse findet, hat einiges an reaktionen hervorgerufen. ein paar tausend kommentare, ein paar tausend likes, 16 google plusse und einen spon-artikel. und einige reaktionen der brigitte-reaktionredaktion.
[…] ahnen, dass da was schräg ist in der eigenen Denke und schnell noch einen argumentationsfreien Nachsatz einschiebend: „Das ist nicht spießig, das ist so.“ … das ist die hochverdichtete Essenz des Hamburgseins. Das ist der Kern all dessen, was ich an Hamburg verachtet habe, mich stets abgestoßen hat von der Stadt, die ich immer mochte bevor ich da wohnte, und die ich eigentlich mögen wollte.
nun hat mich weder die stadt hamburg noch die leute die darin wohnen abgestossen oder verachtungsgefühle in mir hervorgerufen, da meine erfahrung mir stets sagt, dass in einer stadt (oder einem dorf) der anteil der idioten stets einen ausreichend grossen ausgleich an netten leuten findet und man, um in der stadt oder der welt ein einigermassen angenehmes leben führen zu können die idioten zu ignorieren oder ausblenden lernen sollte. das ist wie bei der leistungsschutzrechtdebatte oder in st. pauli. die grosskotzigen, eitlen, selbstverliebten oder besoffenen spacken sprechen zwar oft laut und gut vernehmbar, lassen sich aber, wenn man das will, super ignorieren. einerseits.
andererseits ist es aber oft auch sehr lehrreich den grosskotzigen und selbstverliebten (oder besoffenen) dabei zuzusehen wie sie andere schlecht zu machen versuchen um sich selbst in einem etwas besseren licht darzustellen. denn oft erkennt man dabei beispielhaft wie amateurhaft sie sich dabei anstellen.
profis schaffen es andere lächerlich zu machen, indem sie einfach beschreiben was diese anderen machen und sie selbst sprechen lassen. das ist die hohe kunst. weniger begabte profis erreichen ihr ziel mit argumenten (statt rumgemeinen, rumbehaupten oder befindlichkeiten zu verspritzen). für minderbegabte wie mich ist es wichtig sich beim versuch andere ins lächerliche zu ziehen immer ein oder zwei hintertüren offen zu halten, damit man sich am ende nicht die dümmste ausrede von allen aus dem schmallippigen mund quetschen muss:
Es war nicht unsere Absicht, Gefühle zu verletzen, jemanden zu beleidigen oder zu diskriminieren.
wie verlogen ist das denn bitte? wenn man sich über eine gruppe von menschen lustig macht und sagt was diese menschen machen sei peinlich, welche andere absicht als diese menschen zu beleidigen und zu verletzen sollte einen dazu motivieren? das ist doch der witz; man beleidigt um zu beleidigen.
ohne hintertür steht man dann allerdings echt blöd da. die einfachste hintertür für minderbegabte beleidiger ist meiner meinung nach, sich selbst gleich mit zu beleidigen oder lächerlich zu machen. hätten sich beispielsweise die zeitungsverleger in ihrem brief als profitorientierte, interessensgetriebene und nicht immer ganz aufrichtige, aber immerhin hin und wieder ums gesellschaftswohl bemühte werbevertreiber und google-konkurenten dargestellt, hätten sie (für mich) an glaubwürdigkeit gewonnen. stattdessen behaupten sie ohne rot zu werden, anders als ihre gegner, der wahrheit verpflichtet zu sein. statt zu behaupten gar nicht spiessig zu sein sondern die wahrheit auszusprechen („Das ist nicht spießig, das ist so“) hätte bianka echtermeyer wahrscheinlich nicht halb so viel gegenwind geerntet, wenn sie sich als spiessige, vom wohlstand geistig aufgedunsene eppendorfer fensterkeiferin dargestellt hätte.
was ich aber eigentlich sagen wollte, ich bin auch noch mit weit über dreissig skateboard gefahren. allerdings nicht in hamburg, sondern in stuttgart . mittlerweile lass ich das aber.
man kann deutlich ablesen an welchen tagen ich mehr als einen artikel veröffentlicht habe (die pageviews, also artikelansichten gehen in die höhe) und an welchen tagen ich nichts schrob (visits und pageviews gehen als flache linie in den keller).
die regulären besuchszahlen auf wirres.net zeigen das nicht so deutlich, hier gibt es ein viel grösseres grundrauschen — zumindest bei den besucherzahlen und seitenansichten.
klar scheint auch: ich habe um ein vielfaches mehr RSS-leser und artikelansichten als besucher der website. ausserdem war die letzten 30 tage auch nicht besonders viel los auf wirres.net. mein umzug, renovierung und umbauten haben viel zeit gefressen.
mit einer erweiterung der functions.php-datei im jeweiligen themes-ordner, sollte das piwik-RSS-gedöns übrigens auch mit wordpress-blogs funktionieren. den code habe ich von hier, leicht modifiziert und nicht ausprobiert:
apropos: long dong liebknecht: long dong silvers geschichte hatte einen haken:
Die Geschichte von "Long Dong Silver" wird in solchen Service-Strecken gerne erzählt, sie hat aber einen kleinen Haken: "Long Dong Silver" ist eine Erfindung des Fotografen Jay Myrdal, der den angeblichen Riesenpenis mit analoger Bildbearbeitung erschuf. In den Filmen kam dann eine Prothese zum Einsatz, die von einem Maskenbildner geschaffen wurde.
recherchfähigkeit hat übrigens nicht unbedingt etwas mit journalister ausbildung zu tun, sondern vor allem mit neugier (im skeptischen sinne von „moooment mal!“) und fleiss (im gegensatz zur mir sehr gut bekannten mir-doch-egal-faulheit). na gut, die fähigkeit faule braten zu riechen und nachdenken zu können hilft auch.
was ich eigentlich sagen wollte, ich schätze torsten kleinz für seine kleinzlichkeit, auch wenn diese korrektheit manchmal (ansatzweise) nervt; hier tut sie es nicht.
grandiose überschrift, prägnante rezension eines sicherlich sehr tollen buches. dasnuf:
Für mich persönlich ist das Buch so wunderbar, weil es völlig unaufgeregt berichtet. Es ist hype- und hysteriefrei. Zudem hat es etwas, was ich sehr schätze: Es zeugt von einem durchweg respektvollen Miteinander zwischen Eltern und Kindern.
neu auf meinem wunschzettel nachdem haekelschwein es empfohlen hat und erst recht nachdem ich kürzlich das hier über die „kochkunst“ im mittelalter las.
das video, mit dem google hier offenbar leute gegen das geplante leistungsschutzrecht mobilisieren möchte, kann doch nicht der ernst von google sein?
die unterirdische qualität des spots kann natürlich auch einfach daran liegen, dass google niemanden gefunden hat der sich um nen unpeinlichen soundtrack hätte kümmern können, der nicht bei der GEMA ist.
stefan niggemeier findet das google kampagnenvideo zeige irgendetwas „eindrucksvoll“ auf und weist auf wunderschöne scheinargumente hin:
Der Konzern [Google] will die deutschen Internetnutzer glauben machen, dass er für ihre Rechte, ihre Freiheit, das Gute in der Gesellschaft kämpft. Tatsächlich geht es um wirtschaftliche Interessen.
Als schlösse das eine das andere aus.
Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, stellen die deutschen Verleger für sich eine genau solche Verbindung her, wie sie Google behauptet. Sie stellen ihren Kampf um eigene wirtschaftliche Vorteile als uneigennützigen Kampf im Sinne der Demokratie dar. Sie tun so, als wären ihre kommerziellen Interessen identisch mit den Interessen der Gesellschaft. Sie versuchen, ihr Eigenwohl und das Gemeinwohl untrennbar miteinander zu verknüpfen.
zwischendurch dringt stefan niggemeier zum kern des problems vor:
Es liegt aber an den Verlagen selbst, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen. Stattdessen haben sie gestern wieder auf Hysterie und Gegenpropaganda gesetzt.
viele, teilweise gut abgehangene, links. links sind offenbar wie wild, sie werden etwas weniger zäh, wenn man sie ein bisschen hängen lässt.
marcel weiss arbeitet sich an frank schirrmacher ab. der sich vorher am netz abarbeitete. eiegentümlicherweise geht mir diese ganze debatte völlig am arsch vorbei. das gejammer der ahnungslosen, die der (gedacht) anderen seite unentwegt ahnungslosigkeit, erfolglosigkeit oder gestrigkeit vorwerfen nervt deshalb besonders, weil man sich mit dieser hamsterradargumentation lediglich im kreis bewegt und nicht nach vorne. ums bewegen gehts in dieser debatte selten; ich habe den eindruck den beteiligten geht es vor allem ums rechthaben und rechtbehalten.
trotzdem fand ich einen gedanken von marcel sehr schön:
Nur weil der Matrose im Mittelalter weiß, dass er mit einer Triere keinen Ozean überqueren kann, heißt das nicht automatisch, dass ihm gleichzeitig mit dieser Erkenntnis der Bauplan für eine Karavelle in den Schoß fällt.
Wenn ich mir was wünschen dürfte: Ich möchte bitte, dass alle Leute die Bücher, von denen man sowieso erfährt, bei Amazon bestellen. Sie sollen ihre hässlichen Schuhe bei Zalando bestellen, statt sie bei Deichmann oder Görz zu kaufen. Auch H&M kann online. Mobiltelefone und -verträge kann man viel besser im Internet ordern, das sollte sich doch herumgesprochen haben. Alle diese Läden machen zu oder ziehen ein paar Bushaltestellen weiter ins neue 08/15-Shoppingviertel.
amerikanische innenstädte sind scheisse. da sind die ganzen ketten in 08/15 shoppingviertel oder malls gezogen, aber mit ihnen auch die käufer. ich weiss nicht ob wir amerikanische innenstadtverhältnisse bekämen, wenn die ketten und mobilfunkläden weggingen. ich bin mir aber sicher, dass mit einem abzug „all dieser läden“ keine¹ paradiesischen zustände in die innenstäde einzögen. /herzdamengeschichten.de
Darin liegt für ihn Schönheit - in den Spuren der Zeit und des Vergangenen, in den Spuren, die Menschen hinterlassen und die vom Leben erzählen.
von einem begehbarem schrank habe ich immer schon geträumt. zwar eher in form eines geheimraumes, mit vielen monitoren, knöpfen und steuerknüppeln um die geschicke der welt aus dem geheimen zu lenken, aber so eine begehbare rumpelkammer ist ja schonmal ein anfang.
die abgehängte decke haben wir vom vormieter mitsamt den 90er jahre spots übernommen. ohne grossrenovierung werden wir die decke auch nicht mehr los, weil darüber alle heizungsrohre, kabel und sonstigen leitungen verlegt sind.
die eingezogene wand sieht aus wie 2 meter pax, ist aber in echt nur 50 zentimeter pax. wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind pax-spiegel-türen die günstigste methode um an zwei mal zwei meter geschliffene spiegel zu kommen. hinter den spiegeln sind dann neben dem 50 zentimetern pax noch ungefähr 2,3 meter ivar und 80 zentimeter billy; platz für ungefähr fünf bis sechs kubikmeter rumpel.
vorher
rohbau
gipskarton-verkleidung (pünktlich zu halloween)
christoph keese verbloggt fotos aus der FTD-gründerzeit. damals als die FTD deutschland gegründet wurde, haben wir (das institut für paraarchitektonische phänome, ein büro das ein paar kommilitonen und ich während des studiums gegründet haben) auch für ein jahr ein abo. ich fand die FTD damals ziemlich OK. schön kontrastriert und in kontext setzt jens schröder die gründung der FTD:
Auf genau diesem Höhepunkt des Börsen-Hypes, am 21. Februar 2000, kam die Financial Times Deutschland auf den Markt. Ein Zeitpunkt, der im Nachhinein kaum unglücklicher hätte sein können. Denn: Schon im zweiten Quartal 2000 begann der Zusammenbruch der Auflagen fast aller Titel [der Wirtschaftspresse]. [weiterlesen]