volks­park fried­richs­hain

felix schwenzel


kron­kor­ken-vdsl-kis­te

felix schwenzel


sa­turn hasst bil­lig

felix schwenzel

der was­ser­ko­cher den wir in der kü­che ste­hen ha­ben war glau­be ich ziem­lich bil­lig. wenn man ihn et­was zu voll macht, kocht er über. das ist OK, weil ir­gend­wann weiss man, dass man ihn nicht zu voll ma­chen soll­te. ist aber auch doof, wenn man ihn dann doch zu voll macht und ihn sich sel­ber über­lässt. so wie ich das heu­te früh ge­macht habe. als ich wie­der in die kü­che kam, mach­te die den ein­druck ei­nes tür­ki­schen dampf­ba­des. der was­ser­ko­cher hat­te die hälf­te des was­sers aus­ge­spuckt und den rest sorg­fäl­tig in die kü­che ge­dampft. aus­ser­dem stank er ein biss­chen nach plas­tik, weil er leer war, aber noch heiz­te. das über­zeug­te mich und die bei­fah­re­rin heu­te ei­nen neu­en was­ser­ko­cher zu kau­fen.

heu­te abend im sa­turn stan­den wir dann vor ei­nem 100 me­ter lan­gen re­gal mit was­ser­ko­chern im preis­rah­men von 10 bis 150 euro. ein was­ser­ko­cher für 130 euro hat­te es uns be­son­ders an­ge­tan, weil er tas­ten hat­te, mit de­nen man die was­ser­tem­pe­ra­tur ein­stel­len konn­te, in vier schrit­ten von 40 bis 100 grad. der was­ser­ko­cher sah auch toll aus, aber das kind hol­te uns auf den bo­den der tat­sa­chen zu­rück: „ihr seid doch be­kloppt 130 euro für nen was­ser­ko­cher aus­zu­ge­ben!“

die an­de­ren was­ser­ko­cher sa­hen ent­we­der doof aus, hat­ten klapp­ri­ge de­ckel, be­scheu­er­tes re­tro-de­sign, la­b­ri­ges knöpf­chen, wa­ckel­ten oder kos­te­ten auch so um die 80, 90 euro. eine ver­käu­fe­rin die nach 10 mi­nu­ten mal vor­beit­rot­tel­te be­ant­wor­te­te uns miss­mu­tig zwei fra­gen und zog dann wie­der ab und zog die ka­bel der was­ser­ko­cher wie­der straff und räum­te auf.

„guck doch mal bei ama­zon“ mein­te die bei­fah­re­rin. gute idee, vor al­lem da das such­ergeb­nis nach „was­ser­ko­cher“ ge­nau das lie­fer­te, was die ver­käu­fe­rin uns vor­ent­hielt, eine ein­deu­ti­ge emp­feh­lung. den phil­ips was­ser­ko­cher für 55 euro hat­ten wir bis jetzt über­se­hen. und sie­he da, er hat­te auch tem­pe­ra­tur­reg­ler, ei­nen gu­ten stand, ei­nen so­li­den de­ckel und sah nicht völ­lig scheis­se aus. bei sa­turn kos­te­te er al­ler­dings kanpp 15 euro mehr, 69 und ein paar zer­quetsch­te euro.

mal den ver­käu­fer fra­gen der ge­ra­de mit ein paar an­de­ren kun­den re­de­te, [war­ten], ob man an dem preis viel­leicht was ma­chen kön­ne. sa­turn hasst ja an­geb­lich teu­er. zehn, acht euro ab­schlag und wir hät­ten das über­teu­er­te ding gleich mit­ge­nom­men. die ant­wort war dann aber doch über­ra­schend: auf in­ter­net-prei­se kön­ne er nicht ein­ge­hen. nicht ei­nen euro woll­te er vom preis run­ter­ge­hen. was mich dann sehr be­frie­dig­te, war dass ich mei­nem kauf­im­puls trotz­dem so­fort und sehr be­quem nach­ge­hen konn­te und den was­ser­ko­cher knapp 25% güns­ti­ger am was­ser­ko­cher­re­gal von sa­turn bei ama­zon.de be­stell­te.

scheint so, als has­se sa­turn nicht teu­er, son­dern bil­lig. oder hasst sa­turn das in­ter­net?


le­cker be­leg­ter smart

felix schwenzel


on­line-wer­bung

felix schwenzel

nico lum­ma schreibt, dass die zu­kunft der wer­bung, bzw. mar­ken­füh­rung zwangs­läu­fig in so­zia­len netz­wer­ken statt­fin­den wird. glau­be ich. denn ei­gent­lich schreibt er das nicht, son­dern kri­ti­siert, dass ir­gend­je­mand be­haup­tet wer­bung auf face­book, oder da „wo haupt­säch­lich ge­quatscht“ wer­de, wer­de „maß­los über­schätzt“. ich glau­be ja eher, dass so­wohl wer­bung auf face­book, als auch die klas­si­sche on­line-wer­bung mass­los über­schätzt wer­den, ja ich glau­be, dass wer­bung all­ge­mein mass­los über­schätzt wird, zu­min­dest von den wer­be­fuz­zis. wer­bung für über­teu­er­te, den kun­den ver­ar­schen­de pro­duk­te, kann noch so gut ge­macht ge­meint sein, lang­fris­tig wird sie schei­tern. das sieht man mei­ner mei­nung nach ganz gut bei vo­da­fone und de­ren wer­bung.

aber ich will gar nicht über die geis­tes­kran­ken ta­ri­fe und die kl­ein­druck- und fuss­no­ten-ver­ar­sche von vo­da­fone (und an­de­ren te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­men) re­den, son­dern über wer­bung. er­in­nert sich noch je­mand an die gute alte ganz­sei­ti­ge (oder dop­pel­sei­ti­ge) wer­bung in zeit­schrif­ten oder zei­tun­gen? die konn­te man we­der kli­cken, noch für an­de­re sicht­bar kom­men­tie­ren oder auf face­book be-li­ken. die hat man sich ein­fach an­ge­guckt oder über­blät­tert (so nann­te man frü­her ad­blo­cker: über­blät­te­rer) und manch­mal ist eine bot­schaft hän­gen­ge­blie­ben. zum bei­spiel, dass es leu­te gibt, die jä­ger­meis­ter trin­ken. oder dass ibm com­pu­ter her­stellt. oder dass print wirkt. oder dass audi ei­nen tech­nik­vor­sprung hat. ein­fa­che, auf ei­nen blick er­kenn­ba­re bot­schaf­ten, manch­mal mit gross­ar­ti­ger foto- oder ty­po­gra­phie, manch­mal ge­ni­al ge­tex­tet und oft eine mar­ke und ihr image für jahr­zehn­te prä­gend.

in der über­schrift sei­nes ar­ti­kels re­du­ziert nico lum­ma klas­si­sche on­line-wer­bung ja auf das ban­ner-for­mat („hoch lebe der ban­ner“) und kri­ti­siert (zu recht) on­line-wer­bung als et­was, das „seit über ei­nem Jahr­zehnt die Nut­zer nervt, die kon­zi­piert ist für eine li­nea­res Le­se­ver­hal­ten, wie es aus dem Print­be­reich ge­lernt ist, und die auf­grund des mas­si­ven In­ven­tars zu­neh­mend ver­ramscht wird und Web­sites aus­se­hen lässt wie bil­ligs­te Il­lus­trier­te, zu­ge­pflas­tert mit Wer­bung, auf die kaum je­mand cli­cken mag, oft­mals auch mit zwei­fel­haf­ten An­ge­bo­ten.“

aber muss on­line-wer­bung, müs­sen ban­ner denn ner­ven und bil­lig aus­se­hen? was ge­nau ist schlecht an „li­nea­rem Le­se­ver­hal­ten“? war­um müs­sen ban­ner klick­bar sein? weils geht oder weil die klick-ana­ly­se wich­ti­ger ist als die bot­schaft? war­um ei­nen re­dak­tio­nel­len text mit ei­nem klei­nen, ner­vi­gen, blin­ken­den, um klicks bet­teln­des ban­ner stö­ren, wenn man auch eine an­stän­dig ge­tex­te­te und ge­lay­oute­te wer­bung, etwa in die­sem for­mat den text — wie in ei­ner zeit­schrift — un­ter­bre­chen las­sen könn­te?

war­um soll eine sol­che, un­klick­ba­re an­zei­ge nicht ge­nau­so wirk­sam sein wie auf ei­ner litt­fass­säu­le oder ei­nem pla­kat­stän­der in der stadt (an de­nen man an­geb­lich nicht vor­bei­kommt)? muss on­line-wer­bung blin­ken und ner­ven? ich glau­be, auch on­line­wer­bung kann ohne spas­ti­sche zu­ckun­gen wir­ken und ohne dass sie sich im ste­alth-mo­dus auf so­zia­len netz­wer­ken kum­pe­lig und an­geb­lich dia­log­be­reit an die be­nut­zer ran­wanzt. so wie im print oder auf pla­ka­ten. war­um soll das nicht auch on­line funk­tio­nie­ren?


10 grün­de ge­gen flattr?

felix schwenzel

me­la­nie lerch da­ni­el am frei­tag da­ni­el schnei­der hat 10 grün­de ge­gen flattr auf­ge­lis­tet, die ich lei­der über­haupt nicht über­zeu­gend fin­de.

1. Im End­ef­fekt ist es ein Bet­tel-But­ton. Und das hat, ge­ra­de wenn er nach dem Le­sen, am Ende ei­nes Tex­tes auf­taucht, ei­nen leich­ten Bei­geschmack.

bet­teln wir nicht stän­dig? um auf­merk­sam­keit, um sym­pa­thie, um mit­ge­fühl, um an­er­ken­nung? und wenn man den wunsch nach auf­merk­sam­keit oder an­er­ken­nung wirk­lich bet­teln nen­nen möch­te, was ge­nau ist dar­an so schlimm? ist ein stras­sen­mu­si­kant ein bett­ler, nur weil er kei­nen ein­tritt nimmt, son­dern sei­nen (oft ver­dien­ten) obu­lus als frei­wil­li­ge gabe nimmt?

2. Das Ent­ste­hen der Sche­re im Kopf wird be­güns­tigt – man wird dazu ver­lei­tet, das zu ver­öf­fent­li­chen, was der Mas­se ge­fal­len könn­te.

die sche­re ist so­wie so da. die sche­re? hun­der­te von sche­ren. be­kom­me ich mehr links, mehr le­ser, mehr auf­merk­sam­keit wenn ich be­stimm­te the­men be­hand­le, schär­fer for­mu­lie­re, leu­te be­lei­di­ge oder po­pu­lis­tisch schrei­be? so­bald ich et­was ver­öf­fent­li­che wird es ge­wer­tet, durch auf­merk­sam­keits­strö­me, be­su­cher­zah­len, back­links, die zahl der kom­men­ta­re, li­kes und so wei­ter. die ge­fahr, po­pu­lis­tisch zu wer­den, be­steht seit der er­fin­dung des ge­schich­ten-er­zäh­lens, nicht seit der er­fin­dung von flattr.

3. Man­cher schwärmt schon da­von, wie es sein wird, wenn erst­mal Otto Nor­mal­sur­fer “flat­trt”. Doch für Otto gibt es über­haupt kei­nen An­reiz, sich ei­nen Flattr-Ac­count an­zu­le­gen.

wie­so? sind die 1300 flat­trs die tim pritl­ove be­kom­men hat alle von otto-spe­zi­al­sur­fern? von blog­gern, die sich ge­gen­sei­tig und un­ter­ein­an­der geld zu­schie­ben? und selbst wenn die pritl­ove-flat­te­rer alle blog­ger wä­ren, sind blog­ger nicht auch kon­su­men­ten, ge­nau­so wie sie auch pro­du­zen­ten sind? ich glau­be im ge­gen­teil, dass es mas­sig an­rei­ze gibt zu flat­tern. der wich­tigs­te: an­de­ren et­was gu­tes tun. oder wie ro­bert kin­der­mann es in ei­nem völ­lig an­de­ren zu­sam­men­hang ge­sagt hat: „Denn die Leu­te sind ger­ne be­reit für Din­ge zu be­zah­len, die ihr Le­ben auf­wer­ten.“ und als kon­su­ment von on­line-ge­döns sage ich, dass ich es äus­serst reiz­voll fin­de, tex­te die ich toll fin­de, die mich un­ter­hal­ten oder durch die ich et­was ler­ne oder die mich zum wei­nen brin­gen, zu be­loh­nen. je nied­ri­ger die reiz­schwel­le, des­to lie­ber. das fas­zi­niert mich an flattr ehrt­lich­ge­sagt sehr viel mehr, als die per­spek­ti­ve da­mit even­tu­ell auch geld zu ver­die­nen.

4. Man kas­siert für an­de­rer Leu­te Ar­beit: Blog X gräbt ir­gend­ein tol­les Vi­deo/Text/etc. aus und die un­be­darf­ten Le­ser be­loh­nen den Fin­der für’s Fin­den, nicht den Er­schaf­fer für’s Er­schaf­fen des Vi­de­os/Tex­tes/etc.

sehe ich durch­aus als pro­blem, aber nicht als ei­nen grund der ge­gen flattr spricht. es ist ein­fach eine fra­ge des an­stands, kein geld für frem­de fe­dern zu neh­men, bzw. eine fra­ge des um­gangs mit dem flattr-but­ton. der­zeit bie­tet das stan­dard-word­press-flattr-plug­in (glau­be ich) kei­ne mög­lich­keit be­stimm­te blog­ar­ti­kel vom flattr-but­ton zu be­frei­en. aber das kommt si­cher bald. zu­dem zeigt die pra­xis, so­weit ich sie über­bli­cke, dass vor­nehm­lich lan­ge, gute tex­te ge­flat­trt wer­den und eben nicht die links und vi­deo-posts.

5. Ein Bei­trag kann noch so ge­ni­al sein – er sieht ein­fach trotz­dem schlecht und arm­se­lig aus, wenn da­ne­ben ein gro­ßer “Flattr: 0”-But­ton pappt.

ja, sich von drit­ten be­wer­ten zu las­sen kann ex­trem pein­lich sein. wer mit zu­rück­wei­sung oder igno­ranz nicht um­ge­hen kann, soll­te die fin­ger vom pu­bli­zie­ren oder der öf­fent­lich­keit las­sen. ein blog mit nur 30 le­sern — pein­lich. kei­ne kom­men­ta­re un­ter ei­nem ar­ti­kel — pein­lich. ein lied sin­gen und nicht in die charts kom­men — pein­lich. nur 20 freun­de bei face­book — pein­lich. alte PR-fuz­zi weis­heit: nur po­si­ti­ves an die öf­fent­lich­keit las­sen und trans­pa­renz um je­den fall ver­hin­dern.

6. Am An­fang ist “Flat­trn” lus­tig, doch wer denkt schon re­gel­mä­ßig dar­an, sein Flattr-Kon­to wie­der auf­zu­la­den oder In­ter­net­sei­ten zu “be­loh­nen”?

das wird sich zei­gen. abert spricht das ge­gen flattr?

7. Un­ge­klär­te Fra­gen zum Da­ten­schutz.

ja. die sa­che mit dem ver­trau­en ist es­sen­ti­ell. nur spricht die mög­lich­keit, das po­ten­zi­al des miss­brauchs ge­gen je­man­den? ver­trau­en ist eine fra­gi­le sa­che. aber wer ab­so­lu­te si­cher­heit möch­te, soll­te sei­nen in­ter­net-an­schluss kap­pen und das haus nicht ver­las­sen. und CDU wäh­len.

8. An Flattr ver­dient haupt­säch­lich ei­ner: Flattr selbst. (zum Ver­gleich: Pro­vi­si­on Flattr = 10%; Pro­vi­si­on Pay­pal = EU-weit 1,9% plus 35 Cent)

hier gilt das glei­che wie bei 1. wer ei­nen mehr­wert bie­tet soll­te da­für auch et­was be­kom­men kön­nen. und wer et­was auf­baut, braucht geld da­für. dass kann man sich na­tür­lich auch lei­hen oder von raff­gie­ri­gen ri­si­ko­ka­pi­tal­ge­bern vor­schies­sen las­sen, aber war­um sol­len die pro­fi­teu­re von et­was sich nicht auch an des­sen auf­bau be­tei­li­gen? ich gebe ger­ne ei­nen teil mei­nes gel­des ab — so­lan­ge ich glau­be dass das sinn­voll ist. und flattr fin­de ich ziem­lich sinn­voll.

9. Bald gibt es Dut­zen­de sol­cher Diens­te, die dann eben­falls ge­nau wie schon be­reits jetzt Flu­ten von But­tons so­zia­ler Netz­wer­ke in­te­griert wer­den wol­len.

ge­nau. auch ein su­per ar­gu­ment ge­gen blogs. es gibt ja schon flu­ten von blogs die je­den er­denk­li­chen scheiss ver­öf­fent­li­chen. wozu da noch selbst blog­gen?

10. Es gibt preis­wer­te­re Mög­lich­kei­ten, zu zei­gen, dass ei­nem et­was im Netz ge­fal­len hat.

wel­che wa­ren das noch­mal? („ich gebe gern, aber soll das nix.“)

Nach­trag; 6.6.2010:
11. Wenn Flattr aus­fällt, la­den auch die an­ge­schlos­se­nen Sei­ten nicht mehr rich­tig.

da­für kann so­gar ich mir eine tech­ni­sche lö­sung vor­stel­len.


schloss­platz

felix schwenzel


bi­got, dork

felix schwenzel

was sag­te chris von fixmbr nach­dem er über face­book und mark zu­cker­berg ab­läs­ter­te: „sie sha­ren mei­nen scheiss bei face­book, die idio­ten!“

[via boschs goog­le rea­der kom­men­tar]


zer­streu­tes

felix schwenzel

ko­mi­sche sa­chen die ich in den letz­ten ta­gen ge­se­hen habe:

  • in ber­lin am alex­an­der­platz ein mäd­chen in bun­des­wehr-tarn­kla­mot­ten und sprin­ger­stie­feln, mit gir­lie-zöp­fe und ei­nem mund­schutz aus schwar­zem le­der (könn­te das so ne art rave-bur­ka sein?), dazu ne rote tau­cher­bril­le auf der stirn.
  • ei­nen ty­pen in der ham­bur­ger u-bahn, der eine hand­voll han­dys in der hand hat­te und die fahr­gäs­te ein­zeln frag­te ob sie ein han­dy be­nö­tig­ten: „eh, brauchstnhan­dy?“
  • an der schön­hau­ser al­lee, eine zwan­zig­jäh­ri­ge mit ul­tra­kur­zen, weis­sen shorts, throm­bo­se-strüp­fen und mars-at­tacks-fri­sur.

bun­des­weh.


schloch!


spie­gel.de: 30 face­book-fans und ein me­ga­phon.

das mit der „volks­be­we­gung“ wird wohl erst­mal nichts. sie bleibt vor­erst vir­tu­ell. er­staun­li­cher als das ge­rin­ge echo auf der stras­se (1000 de­mons­tran­ten bei der po­li­zei an­ge­mel­det, 50 leu­te ka­men, da­von min­des­tens 20 pres­se), ist das ge­rin­ge echo das das ge­rin­ge echo her­vor­rief.

„like“ kli­cken ist das neue kreuz auf dem wahl­zet­tel. mo­bi­li­sie­rung be­nö­tigt wohl min­des­tens auch ei­nen star­kes „dis­li­ke“-mo­ment. an­de­rer­seits: viel­leicht schaf­fen gysi und und la­fon­taine ja noch leu­te für gauck auf die stras­se zu brin­gen, mit ih­rem stän­di­gen dis­li­ke-but­ton-kli­cken.

[nach­trag 18:00h]
mi­cha­el spreng fragt zu den la­fo­na­taine-at­ta­cken auf gauck: „Wo blei­ben die An­stän­di­gen?

[nach­trag 18:30]
der spie­gel­fech­ter ana­ly­siert mit ein biss­chen viel ver­schwö­rungs­theo­rien den an­geb­li­chen gauck-hype.


könn­te ur­su­la von der ley­en an po­pu­la­ri­tät ge­win­nen, wenn sie eine vu­vuz­ela-sperr-in­fra­struk­tur vor­schlü­ge? zum teu­fel mit der lärm­be­läs­ti­gungs-neu­tra­li­tät. wir fil­tern uns die welt wid­de­wid­de wie sie uns ge­fällt.


der klei­ne de­mons­tra­ti­on­zug mit­ten in der stadt

felix schwenzel

ein pas­sant eben: „mehr pres­se als de­mons­tran­ten“. noch.
der dö­ner-/oran­gen­saft-mann freut sich
chris­toph gie­sa wird von spie­gel-on­line in­ter­viewt
die demo am ber­li­ner dom

my­gauck-de­mo: die po­li­zei ist schon da - 10 de­mons­tran­ten auch

felix schwenzel

die po­li­zei ist schon da
pres­se, po­li­zei, sta­ti­ve und ein paar de­mons­tran­ten für gauck
wir sind vie­le (sagt eine von 20)
„für frei­heit, phan­ta­sie und krea­ti­vi­tät“ (im­mer­hin nicht das wulff­sche „zu­kunft ist für alle gut“)

schlech­te pres­se

felix schwenzel

schö­nes zi­tat in ei­ner ein biss­chen wü­ten­den taz-ko­lum­ne von wolf­gang storz:

„Was soll man da­von hal­ten, wenn vie­le von Ih­nen gern ein Ur­teil über die Dienst­wa­gen­nut­zung der Ge­sund­heits­mi­nis­te­rin zum Bes­ten ge­ben, aber die we­nigs­ten ein kom­pe­ten­tes Ur­teil über die Ge­sund­heits­po­li­tik der Mi­nis­te­rin ab­ge­ben kön­nen?“ Und: „Hal­tung ha­ben. Es ist ein ziem­lich al­tes Wort. Aber ich fin­de, es könn­te mal wie­der in Mode kom­men. Ge­nau wie ein an­de­res, viel schlich­te­res Wort: Ah­nung ha­ben. Zu­sam­men sind sie stark, mei­ne ich.“

das zi­tat oben hat (na­tür­lich) nicht die­ter nuhr, son­dern horst köh­ler ge­sagt. und wolf­gang storz stellt die­se me­di­en­schel­te in ei­nen zu­sam­men­hang mit sei­nem rück­tritt:

Bun­des­prä­si­dent Horst Köh­ler „über­leb­te“ die­se sei­ne An­spra­che (Ti­tel: „Auf­klä­rung braucht Hal­tung“), die er bei ei­ner Ver­an­stal­tung zu „60 Jah­re Bun­des­pres­se­kon­fe­renz“ hielt, nur ein hal­bes Jahr in sei­nem Amt. Ge­schei­tert sei er, heißt es, ge­nau: auch an „sei­ner schlech­ten Pres­se“.

wo­bei das gar nicht die zen­tra­le aus­sa­ge der ko­lum­ne von wolf­gang storz ist, son­dern, dass der po­li­ti­sche journ­ma­lis­mus in deutsch­land der de­mo­kra­tie scha­de, weil er po­li­tik auf per­sön­li­che dra­men re­du­zie­re und ver­stärkt mit in­for­ma­tio­nen und ge­rüch­ten spe­ku­lie­re:

Wie der Fi­nanz­markt mit Geld und Schrott­pa­pie­ren, so spe­ku­liert der Mei­nungs­markt mit In­for­ma­tio­nen und Ge­rüch­ten. Je ris­kan­ter des­to hö­her die Auf­merk­sam­keit. Wer sei­nen Be­ruf noch als In­stanz der Auf­klä­rung ver­steht, lei­det. (gan­zen ar­ti­kel le­sen)

ein biss­chen wü­tend ist auch ste­fan nig­ge­mei­er auf an­ge­la mer­kels spra­che. nach ei­ni­gen bas­ti­an-si­cki­gen ab­sät­zen tut auch er sei­ne me­di­en­jour­na­lis­ti­sche pflicht und tritt dem po­li­ti­schen jour­na­lis­mus bet­ti­na schaus­ten in den hin­tern:

Tra­gisch ist es al­ler­dings, wenn der in­ter­es­sier­te Bür­ger nicht ein­mal mehr in den Jour­na­lis­ten Ver­bün­de­te hat im Kampf ge­gen die er­schüt­tern­de Sprach­lo­sig­keit der Mäch­ti­gen. Nach der trau­ri­gen Prä­sen­ta­ti­on von Wulff als Prä­si­den­ten­kan­di­da­ten, die we­ni­ger als vier Mi­nu­ten dau­er­te, an de­ren Ende die rou­ti­niert vor­ge­tra­ge­nen Leer­for­meln schon wie­der ver­ges­sen wa­ren, zeig­te sich die Haupt­stadt­bü­ro­lei­te­rin des ZDF sehr an­ge­tan. „Die­ses war, wie es sein soll­te“, kom­men­tier­te Bet­ti­na Schaus­ten di­rekt im An­schluss, „näm­lich eine wür­di­ge Prä­sen­ta­ti­on. Alle ha­ben dies kurz und knapp, aber durch­aus mit Freu­de im Ge­sicht ab­sol­viert.“ Als „wür­dig“ müss­te man dem­nach un­ge­fähr je­den öf­fent­li­chen Auf­tritt be­wer­ten, der ohne Ein­satz von Furz­kis­sen aus­kommt. (gan­zen ar­ti­kel le­sen)


in der taz ein in­ter­view mit gre­gor gysi, in dem er sich skep­tisch zeigt, dass joa­chim gauck chan­cen ge­gen chris­ti­an wluff bluff wulff habe:

Sie ver­pas­sen also aus Trotz die Chan­ce, Schwarz-Gelb in Schwie­rig­kei­ten zu brin­gen?
Die Re­gie­rung ins Wa­ckeln zu brin­gen ist un­ge­heu­er reiz­voll. Aber die Me­di­en träu­men doch nur, dass es drei Wahl­gän­ge ge­ben wird. Das wird nicht pas­sie­ren. Wes­ter­wel­le wird den ab­trün­ni­gen FDPlern sa­gen: Wenn ihr die Re­gie­rung stür­zen wollt, wählt Gauck. Wenn nicht, wählt Wulff. Da wer­den den Ost-FDPlern die Händ­chen zit­tern, dann ma­chen sie das Kreuz bei Wulff. Die gan­ze Ak­ti­on ist Zir­kus. (gan­zes in­ter­view le­sen)

jür­gen trit­tin ist da in der faz op­ti­mis­ti­scher:

SPD und Grü­ne schi­cken jetzt Joa­chim Gauck ins Ren­nen um das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten. Das war Ihre Idee. Wie sind Sie auf Gauck ge­kom­men?

Nach dem Rück­tritt von Horst Köh­ler ha­ben wir uns ge­sagt: Es macht kei­nen Sinn, ei­nen grü­nen Kan­di­da­ten auf­zu­stel­len, der kei­ne Chan­ce hat. Wir Grü­ne woll­ten auch kei­nen so­zi­al­de­mo­kra­ti­schen Kan­di­da­ten un­ter­stüt­zen, der eben­falls kei­ne Mehr­heit ge­habt hät­te. Es soll­te viel­mehr ein un­ab­hän­gi­ger Kopf sein, der in der Bun­des­ver­samm­lung mehr­heits­fä­hig ist. Und eine Per­son, die streit­bar in der Sa­che ist, ohne die Par­tei­en ge­ring­zu­schät­zen. Für Joa­chim Gauck gilt das in her­vor­ra­gen­der Wei­se. (gan­zes in­ter­view le­sen)


in der faz am sonn­tag gabs aus­ser­dem drei sehr er­staun­li­che din­ge: ers­tens eine kur­ze url (http://faz.net/pe­ti­ti­on). da­hin­ter be­fin­det sich eine „pe­ti­ti­on“ von pro­mi­nen­ten „Per­sön­lich­kei­ten aus dem kul­tu­rel­len Le­ben“, die sich für ei­nen bun­des­prä­si­den­ten joa­chim gauck aus­spre­chen (das war die zwei­te er­staun­lich­keit). und drit­tens, in der ge­druck­ten faz wur­de die lis­te der 146 „Per­sön­lich­kei­ten“ auf 88 ge­kürzt. von den 88 wie­der­um wur­den 15 ge­fet­tet: götz aly, mar­cel bey­er, f.c. de­li­us, her­bert grö­ne­mey­er, da­ni­el kehl­mann, ne­cla kelek, kat­ja lan­ge-mül­ler, mi­cha­el lentz, mo­ni­ka ma­ron, al­bert ober­mai­er, jens reich, pa­trick roth, ha­rald wel­zer und jut­ta win­kel­mann. da bei­spiels­wei­se ro­ger wil­lem­sen nicht ge­fet­tet wur­de, war die fet­tung wohl nicht aqui­va­lent zur pro­mi­nenz. viel­leicht aber zur be­deut­sam­keit? ich kann das ja nicht be­ur­tei­len, denn auf der lis­te der 88 ken­ne ich ge­ra­de mal 3 na­men, bin also höchst­wahr­schein­lich ein kul­tur­ba­nau­se oder zu­min­dest ein kul­tur­schaf­fen­der­ba­nau­se. was mich aber völ­lig durch­ein­an­der­bringt ist die­se lis­te. da­drin die im print ge­fet­te­ten (mi­nus vier), plus drei kul­tur-schaf­fer, die vor­her nicht fett wa­ren: hans-ul­rich trei­chel, ili­ja tro­ja­now und ro­ger wil­lem­sen.

die faz ver­steh ich manch­mal nicht.

küp­pers­busch ver­steh ich üb­ri­gens über­haupt gar nicht mehr.


Hap­TischML

felix schwenzel

ich habs im­mer ge­sagt: HTML, bzw. web­sei­ten aus HTML ha­ben eine ge­wis­se hap­tik. die art wie scroll­ba­re flä­chen oder die gan­ze sei­te scrol­len, wie ich ein­zen­le ele­men­te aus­wäh­len, mar­kie­ren, ko­pie­ren, zie­hen kann. bei flash habe ich die­ses ge­fühl nie, da fühlt sich al­les zäh und kleb­rig an — oder stumpf, weils gar nicht erst auf mei­ne ges­ten und be­we­gun­gen re­agiert. wie hap­tisch und re­ak­tiv HTML sein kann, zeigt mal wie­der die­se sei­te (via pe­ter gla­ser).


ix im ra­dio bre­men vier

felix schwenzel

ges­tern rief mich da­nie­la sadri vom ra­dio-bre­men sen­der bre­men vier an, um mich um ein in­ter­view heu­te um 11:15 uhr zum the­ma in­ter­net und joa­chim gauck zu bit­ten. freund­li­cher­wei­se hat sie mir die fra­gen, die sie mir heu­te mit­tag stel­len will, vor­ab ge­schickt, so dass ich mir be­reits ein paar ge­dan­ken dazu ma­chen konn­te.


Wie kam eure Gauck-Un­ter­stüt­zungs-Ak­ti­on zu­stan­de?

eure ak­ti­on? es gibt kein „wir“ oder „uns“ oder eine kon­zer­tier­te ak­ti­on. der pro­test im in­ter­net — oder das et­was-gut­fin­den im in­ter­net — ist hoch­gra­dig in­di­vi­du­ell. es gibt ja auch kei­ne ak­tio­nen der mas­sen­me­di­en oder des ra­di­os, son­dern nur ein­zel­ne zei­tun­gen oder re­dak­tio­nen. es mag sein, dass es stim­mun­gen oder un­mut oder hoff­nung, dass sich et­was zum bes­se­ren wen­det, gibt und dass man die als ein­zel­ner oder als re­dak­ti­on auf­greift und wei­ter­trägt. und ge­nau­so ist wohl auch auch die gauck-un­ter­stüt­zung zu­stan­de ge­kom­men.

meh­re­re leu­te ha­ben sich, nach­dem die no­mi­nie­rung von gauck be­kannt wur­de, of­fen­bar spon­tan ge­dacht, dass sie face­book­grup­pen für gauck ein­rich­ten könn­ten. ich habe nach ei­nem ar­ti­kel von det­lef guert­ler, in­dem er zu ei­ner re­nais­sance der mon­tags­de­mons­tra­tio­nen und ei­ner „volks­be­we­gung“ auf­rief, sei­ne idee fas­zi­nie­rend ge­fun­den und dar­über ge­schrie­ben. das wie­der­um könn­te nico lum­ma dazu ver­an­lasst ha­ben, noch am sonn­tag eine un­ter­schrif­ten-sei­te aus dem bo­den zu­stamp­fen. viel­leicht hat mein ar­ti­kel auch ein paar leu­te dazu in­spi­riert ei­ner der face­book-un­ter­stüt­zer­grup­pen bei­zu­tre­ten oder sich selbst ak­tio­nen aus­zu­den­ken.

es gab al­ler­dings auch ei­nen fak­tor, der für eine ge­wis­se grund-mo­bi­li­sie­rung beim the­ma prä­si­den­ten­wahl ge­sorgt hat und das war die tat­sa­che, dass ur­su­la von der ley­en für eine kur­ze wei­le als ka­ni­da­tin im ge­spräch war. für vie­le men­schen (nicht nur) im in­ter­net, ist ur­su­la von der ley­en und wie sie ver­sucht hat miss­brauch­te und miss­han­del­te kin­der für ein un­sin­ni­ges und ge­fähr­li­ches ge­setz zu in­stru­men­ta­li­sie­ren, in ziem­lich schlech­ter er­in­ne­rung. das hat si­cher­lich vie­le für das the­ma prä­si­den­ten­wahl sen­si­bi­li­siert.

War­um un­ter­stützt Ihr Joa­chim Gauck?

ich ver­mu­te dass es vie­len men­schen bit­ter auf­stösst, dass chris­ti­an wulff aus of­fen­bar par­tei­stra­te­gi­schem kal­kül no­mi­niert wur­de — und nicht der ge­eig­ne­tes­te kan­di­dat. ich per­sön­lich hal­te gauck aus un­end­lich vie­len grün­den für ge­eig­ne­ter als wulff. gaucks stär­ken fas­zi­nie­ren ja nicht nur men­schen im in­ter­net, son­dern auch an­ge­la mer­kel. sie lob­te gauck kürz­lich in ei­ner lau­da­tio als ei­nen „her­aus­ra­gen­der Red­ner“, eine „span­nen­de Per­sön­lich­keit“ und ei­nen po­li­ti­schen „Auf­klä­rer und Frei­heits­den­ker“, „Ver­söh­ner und Ein­heits­stif­ter“. mir — und frau mer­kel wahr­schein­lich auch — fal­len sol­che wor­te für chris­ti­an wulff nicht ein. und ver­mut­lich geht das vie­len an­de­ren ge­nau­so.

ich per­sön­lich bin nach wie vor fas­zi­niert von det­lef guert­lers ge­dan­ken ei­ner „volks­be­we­gung“ für gauck — und da­mit letzt­end­lich ge­gen die der­zei­ge re­gie­rung. auch wenn das al­les we­nig aus­sicht auf er­folg hat, mo­ti­vie­rend und hoff­nung-stif­tend ist es al­le­mal.

WIE un­ter­stützt Ihr ihn?

ich bin ein biss­chen lahm­ar­schig in sol­chen sa­chen und ver­fol­ge das in den letz­ten ta­gen gar nicht sooo in­ten­siv. des­halb bin ich da nicht un­be­dingt die ge­eig­ne­tes­te per­son um die­se fra­ge zu be­ant­wor­ten. un­ter an­de­rem des­halb habe ich auch nicht öf­fent­lich zur un­ter­stüt­zung von gauck auf­ge­ru­fen, son­dern in ers­ter li­nie ver­sucht mich selbst zu mo­ti­vie­ren.

so­weit ich das sehe, geht es vor­erst um ver­net­zung, mo­bi­li­sie­rung, in­for­ma­ti­ons­aus­tausch und mitt­ler­wei­le so­gar die or­ga­ni­sa­ti­on von mon­tags­de­mons­tra­tio­nen und ei­nen ak­ti­ons­tag am 17. juni. für die mon­tags­de­mo in ber­lin nächs­te wo­che ha­ben sich auf face­book zwar erst we­ni­ge leu­te an­ge­mel­det, aber da ist si­cher­lich noch ne men­ge luft nach oben drin. in vie­len gros­sen stä­de­ten sind wei­te­re de­mons­tra­tio­nen ge­plant und die face­book­grup­pe, die in we­ni­gen ta­gen fast 30.000 mit­glie­der ge­sam­melt hat, scheint kräf­tig wei­ter un­ter­stüt­zer zu fin­den.

ich glau­be die­ses face­book- und in­ter­net-ge­döns hat das po­ten­zi­al eine gros­se dy­na­mik zu ent­wi­ckeln. mal schau­en. sind ja noch drei wo­chen bis zur wahl.

Da du dich im Netz gut aus­kennst: Gibt es et­was Ent­spre­chen­des auch für Chris­ti­an Wulff?

mag sein, dass ich mich im netz ei­ni­ger­mas­sen aus­ken­ne, aber in sa­chen un­ter­stüt­zung für chris­ti­an wulff kenn ich mich nicht so gut aus. bei face­book gibt es ein paar pro-wulff-grup­pen, aber die gröss­te ist ge­ra­de mal 600 mit­glie­der stark. wenn man das mit den der­zeit 26tau­send un­ter­stüt­zern auf face­book für joa­chim gauck ver­gleicht, kann man, glau­be ich, die stei­le the­se auf­stel­len, dass chris­ti­an wulff im in­ter­net kaum un­ter­stüt­zer fin­det. auf zeit.de habe ich eine lob­hud­de­lei von chris­ti­an wer­wath auf wulff ge­fun­den, aber an­sons­ten ist mir nicht all­zu­viel ak­tio­nis­mus zur wulff-un­ter­stüt­zung über den weg ge­lau­fen. im ge­gen­teil. selbst die sprin­ger-pres­se hält gauck für den ge­eig­ne­te­ren kan­di­da­ten.


wie in­te­ger ist gauck wirk­lich?

felix schwenzel


dan­ke!

felix schwenzel


volks­par­tei in­ter­net

felix schwenzel

heu­te nach­mit­tag habe ich mit kai bier­mann te­le­fo­niert. das er­geb­nis die­se te­le­fo­nats kann man, un­ter an­de­rem, auf zeit.de nach­le­sen:

Denn es ist nicht "das Netz", das dort sei­ne Mei­nung aus­drückt und sich ei­nen an­de­ren Bun­des­prä­si­den­ten wünscht. So et­was zu be­haup­ten, wür­de die Wahr­neh­mung in eine völ­lig fal­sche Rich­tung len­ken, ja den po­li­ti­schen Wil­len sehr vie­ler ne­gie­ren. Be­deu­te­te es doch, die­ses In­ter­es­se ein paar ver­irr­ten "Netz­men­schen" zu­zu­schrei­ben, die Hob­bits gleich ein ver­steck­tes Le­ben un­ter uns führ­ten, wie Blog­ger Fe­lix Schwen­zel sagt. "Das Netz" aber sei­en längst wir alle, es ist "die wah­re Volks­par­tei, denn dort sind alle Schich­ten ver­tre­ten".

mit dem zi­tat habe ich, ob­wohl es nicht au­to­ri­siert wur­de, über­haupt kein pro­blem, es gibt das was ich ge­sagt habe an­ge­mes­sen wie­der. den­noch möch­te ich es in ei­nen kon­text stel­len. denn vor al­lem habe ich das was ich ge­sagt habe, auf die fra­ge, ob ich glau­be, dass das netz et­was ver­än­dern kön­ne, ge­ant­wor­tet. mein ge­dan­ke dazu war, dass das netz ein­zel­nen, vie­len ein­zel­nen eine stim­me ver­leiht. die­se stim­men, die durch das netz hör­bar oder sicht­bar wer­den sind nicht im­mer stim­men die dem po­li­ti­schen kon­sens ent­spre­chen, sie kön­nen durch­aus blöd, an­ti­se­mi­tisch, we­nig durch­dacht oder eben auch dem zeit­geist der mas­sen­me­di­en ent­spre­chen — aber sie sind nie­mals stim­men aus dem netz, son­dern im­mer stim­men von men­schen, von bür­gern.

dass die­se stim­men frü­her un­ge­hört ver­hallt sind oder in den müll­ei­mern der re­dak­ti­ons­stu­ben lan­de­ten, heisst nicht dass sie vor­her nicht vor­han­den wa­ren. sie wa­ren nur still. jetzt sind sie laut — und nicht im­mer an­ge­nehm. und so wie man frü­her die stim­men, die sich ver­such­ten ge­hör zu ver­schaf­fen, durch die ver­bin­dung zu be­stimm­ten or­ten zu dis­kre­di­tie­ren ver­such­te („stamm­tisch“, „gos­se“, „stras­se“, „le­ser­brie­fe vom schreib­tisch ei­nes ober­stu­di­en­ra­tes“), ver­sucht man das jetzt auch, in­dem man sie als aus dem „netz“ stam­mend bei­sei­te wischt. dass mitt­ler­wei­le un­ge­fähr jede be­völ­ke­rungs­grup­pe im „netz“ ver­tre­ten ist, dass sich dort men­schen aus alle so­zia­len schich­ten ver­sam­meln, igno­riert man ger­ne und tut so, als sei­en men­schen im netz eine ei­ge­ne art men­schen, hob­bits gleich, die mit gros­sen füs­sen in ei­ner traum­haft schö­nen phan­ta­sie­welt le­ben.

den an­spruch den die gros­sen volks­par­tei­en an sich selbst stel­len, men­schen aus al­len schich­ten eine ge­mein­sa­me stim­me zu ver­lei­hen, ver­lie­ren die volks­par­tei­en zu­neh­mend. und das netz schickt sich an ge­nau die­se lü­cke zu fül­len.

[nach­trag 08.07.2010]
in­ter­es­san­ter vor­trag des grü­nen ro­bert hein­rich über so­zia­le netz­wer­ke „als Seis­mo­graph, die Macht der ver­netz­ten Un­ter­stüt­zer, wach­sen­de Wech­sel­stim­mung und cha­ris­ma­ti­sche Mo­bi­li­sie­rung“ auf car­ta.


das ist doch kein wet­ter!

felix schwenzel


mohn

felix schwenzel


lau­en­burg

felix schwenzel

sehr ma­le­risch, die­ses lau­en­burg.

dort ha­ben die bei­fah­re­rin und ix uns heu­te als tou­ris­ten ver­klei­det (et­was un­au­then­tisch, weil nicht mit zwei­drit­tel-ho­sen) in den gas­sen her­um­ge­trie­ben.

in lau­en­burg gibt es of­fen­bar eine gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te die nicht lan­ge fa­ckelt und auch mal ger­ne die gleich­stel­lung voll­streckt und da­für kas­siert.

lau­en­burg schien heu­te an ei­ner sehr, sehr vol­len elbe zu lie­gen, so dass man ei­ni­ge der sitz­bän­ke nur über das was­ser er­rei­chen konn­te.

als ich die­ses pla­kat sah, habe ich mich zu­erst ein biss­chen we­gen der über­do­sis eu­pho­rie und pa­thos er­schro­cken und dann ko­mi­scher­wei­se an BP und den golf von me­xi­co den­ken müs­sen. bit­te nicht fra­gen war­um.


hihi

felix schwenzel

ich fin­de das ein biss­chen ein­sei­tig, aber auch wit­zig.