KW43: web-wo­che ber­lin

felix schwenzel

nicht nur um das kom­pli­ment zu­rück­zu­ge­ben, son­dern weil es mir tat­säch­lich be­reits vor ein paar ta­gen auf­ge­fal­len ist, das über­sicht­lichs­te web 2.0 expo ich-will-um­sonst-rein-ge­blog­ge macht chris­ti­an hel­ler. bei ihm habe ich zum ersten­mal die preis­struk­tu­ren der web 2.0 expo ver­stan­den und be­wun­de­re, dass er glaub­haft den ein­druck ver­mit­telt, er habe sich be­reits ei­nen über­blick über die ver­an­stal­tung ver­schafft.

apro­pos über­blick. die wo­che vom 20. bis zum 24. ok­to­ber (KW43) scheint ziem­lich un­über­sicht­lich, bzw. voll­ge­packt mit in­ter­net-fuz­zi-zeug zu wer­den.


web 2.0 ex­po ka­len­der-dings

felix schwenzel

letz­tes jahr und auch die­ses jahr habe ich mich bit­ter­lich be­klagt, dass das kon­fe­renz­pro­gramm so hin­ter­wäl­de­risch und eins­nul­lig da­her­kam. das pro­gramm wur­de da­mals auf eine html-sei­te ge­schmiert und am ein­gang zur kon­fe­renz gab ein eine ge­druck­te aus­ga­be die zwar schön bunt, aber eben­so un­ver­ständ­lich da­her­kam. eine prak­ti­sche .ics-ka­len­der­da­tei die man in sei­nem desk­top-ka­len­der abo­nie­ren konn­te und mit sei­nem ta­schen­te­le­fon syn­chro­ni­sie­ren konn­te bot o’reil­ly da­mals nicht an und über­liess die ar­beit, dann doch wie­der ein biss­chen zweinul­lig, den be­nut­zern selbst. da­mals hat sich je­re­my keith die mühe ge­macht die ein­zel­nen work­shops und key­notes in das ics-for­mat zu über­tra­gen.

die­ses jahr hat­te ich ja be­reits der hoff­nung aus­druck ver­lie­hen, dass die ver­an­stal­ter lern­fä­hig sind. in sa­chen ter­min-pla­nung schei­nen sich mei­ne hoff­nun­gen zu er­fül­len. o’reil­ly ko­ope­riert of­fen­bar mit dem to­tal zweinul­li­gen „crowd­vi­ne.com“, ei­ner web­an­wen­dung zum or­ga­ni­sie­ren und com­mu­ni­ti­sie­ren von kon­fe­ren­zen oder an­de­ren ver­an­stal­tun­gen. crowd­vi­ne ver­spricht:

Crowd­Vi­ne, foun­ded in 2007, builds simp­le and powerful so­cial soft­ware to help peo­p­le con­nect. While we be­lie­ve our pro­ducts are very good, the kil­ler fea­ture of so­cial soft­ware is peo­p­le.

mark zu­cker­berg hat ja mal ge­sagt, dass man „on­line com­mu­ni­ties“ nicht er­zwin­gen, bzw. bau­en kann, son­dern den men­schen ei­gen­tich nur gute werk­zeu­ge ge­ben muss, um die her­um sich dann im bes­ten fall ge­mein­schaf­ten bil­den könn­ten. crowd­vi­ne für die web 2.0 expo er­füllt die­sen an­spruch. kurz und schmerz­frei an­mel­den (schön da­ten­spar­sam, man muss le­dig­lich ei­nen spitz­na­me, sei­ne email­adres­se und ein pass­wort ein­ge­ben) klickt man sich in­dem man auf ein gros­ses „+“ klickt sei­ne ses­si­ons und key­notes für die man sich in­ter­es­siert zu­sam­men.

am ende hat man dann eine lis­te mit den ver­an­stal­tun­gen die ei­nen in­ter­es­sie­ren, sieht wer sich eben­falls für die ver­an­stal­tung in­ter­es­siert, wo und wann sie statt­fin­det, wenn man will kann man sich ziem­lich vie­le in­for­ma­tio­nen über die re­fe­ren­ten an­se­hen und sich ein netz­werk mit be­kan­ten zu­sam­men­kli­cken. und an kann sich die ter­mi­ne mit ei­nem klick als .ics-da­tei-abo oder -down­load in sei­nen desk­top-ka­len­der zie­hen. das sieht dann bei mir so aus:

sehr lo­bens­wert. die web 2.0 expo und ix könn­ten noch freun­de wer­den. tech­nisch. in­halt­lich habe ich nichts ge­fun­den was mich eu­pho­ri­sie­ren wür­de. vie­le der work­shops dre­hen sich dar­um, wie man in­hal­te und an­wen­dun­gen auf ta­schen­te­le­fo­ne be­kommt, man liest von all­ge­mein­plät­zen („Buil­ding Suc­cessful Next Ge­ne­ra­ti­on Web 2.0 Ap­pli­ca­ti­ons“) und über­all steht was von „so­cial-“, „cloud-“ und „lo­ca­ti­on ba­sed-“ ge­döns. mal schaun, manch­mal lernt man ja auch was, wenn man ein buch zum zwölf­ten mal liest. viel­leicht lernt man ja auch was, wenn man ei­nen re­fe­ren­ten zum zwölf­ten mal zu­hört.

mein pro­fil auf crowd­vi­ne, mei­ne expo-ka­len­der­da­tei.


le­sun­gen am wo­chen­en­de

felix schwenzel

am sonn­tag war ich, statt for­mel1 zu gu­cken, mal wie­der auf ei­ner kaf­fee.satz-le­sung. das schö­ne an sol­chen le­sun­gen ist, man sich pri­ma in­spi­rie­ren las­sen (mir kom­men auf le­sun­gen im­mer un­heim­lich vie­le gute ideen in den kopf die ich kurz nach der le­sung al­ler­dings alle wie­der ver­ges­sen habe) und viel über sich selbst ler­nen.

ich habe ges­tern bei­spiels­wei­se be­merkt, dass ich mich mehr und mehr in ein in­to­le­ran­tes, vor­ur­teils­be­la­de­nes arsch­loch ver­wand­le (oder schon im­mer eins war). wenn je­mand ei­nen text vor­liest der nicht 100 pro­zen­tig mei­nen hör- oder le­se­ge­wohn­hei­ten ent­spricht schal­te ich erst­mal auf stur und las­se den text aus for­ma­len grün­den auf der ei­nen sei­te rein und auf der an­de­ren sei­te gleich wie­der raus ohne ihn auch nur an­satz­wei­se ver­ste­hen zu wol­len. wohl­ge­merkt aus for­ma­len grün­den, weil mir ir­gend­was am satz­bau oder an der er­zähl­form nicht passt.

am sonn­tag wa­ren es die tex­te von an­dre­as stich­mann, den jo­chen rei­ne­cke hier ad­äquat ge­wür­digt hat. erst als das hal­be pu­bli­kum sich sche­ckig lach­te, liess ich mich her­ab den text über­haupt wahr­zu­neh­men, hin­ter die for­ma­le fas­sa­de, an die man sich als to­le­ran­ter mensch ja auch ein­fach so ge­wöh­nen kann, zu bli­cken um dort wun­der­ba­re und ur­ko­mi­sche ge­dan­ken, frag­men­te und be­ob­ach­tun­gen wahr­zu­neh­men. als je­mand, der von an­de­ren ver­langt, über for­ma­li­en wie recht­schrei­bung oder gross- und klein­schrei­bung hin­weg­zu­se­hen, ist so eine hal­tung schon ganz schön dreist.

noch ar­ro­gan­ter und in­to­le­ra­ter war ich bei der wahr­neh­mung des gast­ge­bers. je­des­mal wenn ich ihn sehe, wenn er sich breit grin­send, wild ges­ti­ku­lie­rend, selbst­ver­liebt und ir­gend­wel­chen spon­tan aus­ge­dach­ten quatsch er­zäh­lend vor das pu­bli­kum stellt, emp­fin­de ich ab­scheu. muss man sich mal auf der zun­ge zer­ge­hen las­sen, ich sitz bei dem in der woh­nung und fin­de ihn ein­fach doof ob­wohl er doch das glei­che macht wie je­der der ein pu­bli­kum hat. er ver­sucht sein pu­bli­kum nicht zu lang­wei­len, lus­tig zu sein, zu un­ter­hal­ten und will ein­fach nur ge­mocht wer­den. bes­tens ver­ständ­li­che mo­ti­ve, die auch mich (manch­mal) in mei­nen hel­len stun­den an­trei­ben.

auch ich bin selbst­ge­fäl­lig, drän­ge mich in den vor­der­grund und tue das, was ich tue oft mit hand­werk­li­chen feh­lern. ich bin so ver­mes­sen schlecht oder gar nicht vor­be­rei­tet vor mein pu­bli­kum zu tre­ten, sie mit ol­len ka­mel­len zu lang­wei­len und ver­lei­he mei­ner ich-be­zo­gen­heit bru­tals­mög­lich aus­druck. und nur bei die­sem schau­spie­ler stört es mich. aber viel­leicht nerv­te mich auch gar nicht der schau­spie­ler so sehr, son­dern das pu­bli­kum. war­um la­chen und klat­schen die bei wit­zen die ei­nem ei­gent­lich die fuss­nä­gel auf­rol­len soll­ten, war­um schreit eine aus dem pu­bli­kum „mehr!“, als die qual­vol­le per­for­mance end­lich zu­en­de geht?

an­sons­ten fand ich die le­sung üb­ri­gens ganz gran­di­os. und ich bin mitt­ler­wei­le be­reit, jo­chen rei­ne­cke zum wit­zigs­ten men­schen den ich ken­ne zu er­klä­ren — und das ob­wohl er aus­sieht wie ein ju­ra­stu­dent mit leich­tem hang zur adi­po­si­tas, frisch aus dem ver­bin­dungs­haus.

die an­de­re le­sung, am sams­tag, war üb­ri­gens auch ganz fa­mos. ton­do­ku­men­te da­von gibt es auch ein paar.


der wort­spiel­kö­nig …

felix schwenzel

… hat­te ges­tern of­fen­bar die auf­ga­be über­schrif­ten für den ta­ges­spie­gel zu ka­lau­ern. im kul­tur­teil las ix „Die Kir­che im Cas­torf las­sen“, auf sei­te zwei über „Schwund und Süh­ne“ und auf dem ti­tel stand et­was von „Kreisch­sä­gen“.

tis­sy bruhns hat den wort­spiel­kö­nig al­ler­dings nicht an ih­ren ar­ti­kel ge­las­sen und, wie ix fand, tref­fend das „Ende des »bür­ger­li­chen La­gers«“ ana­ly­siert. oder hat­te der wort­spiel­kö­nig vor dem le­sen von bruhns schon mein hirn er­weicht? 


der dings-kom­plex

felix schwenzel

mal­te wel­ding:

Adolf Hit­ler, der den BKA-Prä­si­den­ten Horst He­rold spielt, ist bis zur Schluss­sze­ne die ein­zi­ge Fi­gur, durch die die Au­toren zu uns spre­chen. [satz im zu­sa­men­hang le­sen]

gran­dio­se film­kri­tik, gran­dio­ser schluss­satz.


po­di­ums­di­us­kus­si­on zum „Sys­tem Goog­le“ in der aka­de­mie der küns­te

felix schwenzel

ich bin mir noch nicht ganz klar, war­um, aber ich bin er­schüt­tert. nach­dem ich heu­te mit­tag im de:bug-blog über eine dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung in der aka­de­mie der küns­te ge­le­sen hat­te, ent­schoss ich mich re­la­tiv spon­tan mir heu­te abend das „Aka­de­mie-Ge­spräch“ über „Das Sys­tem Goog­le“ an­zu­se­hen. das po­di­um war ziem­lich hoch­ka­rä­tig be­setzt:

  • an­net­te kroeber riel, die eu­ro­päi­sche lob­by-tan­te für goog­le in deutsch­land, ös­te­reich und der schweiz („Goog­le’s Eu­ro­pean Po­li­cy Coun­sel für Deutsch­land, Ös­ter­reich und die Schweiz“)
  • thier­ry cher­vel, jour­na­list und mit­be­grün­der des per­len­tau­cher.de
  • ge­rald rei­schl, au­tor des bu­ches „Die Goog­le-Fal­le
  • pe­ter schaar, bun­des­be­auf­trag­ter für den da­ten­schutz und die in­for­ma­ti­ons­frei­heit
  • klaus staeck, prä­si­dent der aka­de­mie der küns­te und pla­kat­ge­stal­ter
  • und mer­ce­des bunz, chefre­deu­rin des ta­ges­pie­gel.de als mo­de­ra­to­rin

wäh­rend mer­ce­des bunz 15 lan­ge mi­nu­ten von adam und eva die 10jäh­ri­ge ge­schich­te von goog­le nach­er­zähl­te und er­klär­te was man mit goog­le so al­les ma­chen kann, mach­te sich an­net­te kroeber riel be­reits fleis­sig no­ti­zen und guck­te la­tent ge­nervt. kei­ne ah­nung ob sie von mer­ce­des bunz et­was neu­es er­fuhr oder sich noch ak­tiv auf ihre re­de­bei­trä­ge vor­be­rei­te­te. ich habe zu­min­dest in den ers­ten 15 mi­nu­ten nichts neu­es er­fah­ren.

cher­vel, schaar und rei­schl er­öff­ne­ten die dis­kus­si­on mit re­de­bei­trä­gen die sich kurz mit fol­gen­den wor­ten zu­sam­men­fas­sen las­sen: „goog­le und was goog­le macht, ist nicht ganz un­pro­ble­ma­tisch.“ ich glau­be rei­schl fass­te es fol­gen­der­mas­sen zu­sam­men „goog­le ist cool, goo­gles da­ten­sam­mel­wut ist un­cool.“ schaar be­müh­te für die­se aus­sa­ge eine klei­ne ana­lo­gie: kin­dern müs­se man beim fern­se­hen an­fangs er­klä­ren, dass die men­schen im fern­se­her ei­nen gar nicht se­hen kön­nen, dass das nur so aus­se­he und dass sie ru­hig „in der nase boh­ren“ könn­ten, die men­schen im fern­se­hen sä­hen ei­nen da­bei nicht. im in­ter­net sei das an­ders, da hin­ter­lies­se zwar nicht das na­se­boh­ren, aber je­der schritt spu­ren. bei den da­ten die da ge­sam­melt wür­den, fing es an kom­pli­ziert zu wer­den. ip-adres­sen wür­den zu­sam­men mit such­an­fra­gen ge­spei­chert, über coo­kies könn­ten die such­an­fra­gen und ip-adres­sen „theo­re­tisch“ zu pro­fi­len ge­formt wer­den und goog­le wis­se so, wer man sei. die ip-adres­sen und such­an­fra­gen sei­en frü­her „un­be­fris­tet“ ge­spei­chert wor­den, da­ten­schüt­zer hät­ten aber er­reicht, dass goog­le die da­ten jetzt noch für 18 mo­na­te spei­che­re und da­von rede, die da­ten künf­tig nur noch 9 mo­na­te zu spei­chern. wel­che da­ten nun ge­nau ge­spei­chert wür­den und vor al­lem wozu, wis­se er aber auch nicht ge­nau. aus­ser­dem be­klag­te er, dass den be­nut­zern oft das be­wusst­sein feh­le dass sie da­ten­spu­ren hin­ter­lies­sen. die ant­wort von an­net­te kroeber riel von goog­le auf die fra­ge wozu goog­le die­se da­ten be­nut­ze fiel dann lei­der auch un­be­frie­di­gend aus und deu­te­te be­reits das di­le­ma der gan­zen dis­kus­si­on um goog­le, in­ter­net und da­ten­schutz heu­te abend, aber auch dar­über hin­aus an.

goog­le nut­ze die da­ten da­für die pro­duk­te zu ver­bes­sern und „die si­cher­heit“ zu ver­bes­sern. bei­des präz­si­s­ier­te sie zwar noch noch, in­dem sie sag­te, die da­ten der such­ab­fra­gen wür­den bei­spiels­wei­se da­für ge­nutzt die sucherge­nis­se „klei­ner“ spra­chen zu ver­bes­sern, man brau­che ein­fach eine ge­wis­se zahl an da­ten um gute er­geb­nis­se zu lie­fern, bei gros­sen spra­chen wie eng­lisch oder deutsch deut­lich we­ni­ger, als für klei­ne spra­chen. lei­der sag­te sie das nicht, aber ver­mut­lich mein­te sie da­mit funk­tio­nen wie kor­rek­tur­vor­schlä­ge, se­man­ti­sche ana­ly­sen über sta­tis­ti­sche aus­wer­tung um ähn­li­che wort­be­deu­tun­gen zu er­fas­sen und bei­spiels­wei­se bei der su­che nach ei­nem wort im sin­gu­lar auch die plu­ral­for­men im such­ergeb­niss an­zu­zei­gen. eben­so­we­nig sag­te sie, wozu da­für ip-adres­sen oder da­ten aus de­nen po­ten­zi­ell pro­fi­le kon­stru­iert wer­den kön­nen, ge­spei­chert wer­den müss­ten. auch als sie spä­ter auf nach­fra­ge den recht ge­ne­ri­schen be­griff der „si­cher­heit“ et­was dif­fe­ren­zier­te, blieb sie eine ant­wort schul­dig wozu die­se po­ten­zi­ell per­sön­li­chen da­ten denn über­haupt und vor al­lem so lan­ge ge­spei­chert wer­den müss­ten.

das di­le­ma der dis­kus­si­on lau­tet ah­nungs­lo­sig­keit. der da­ten­schutz­be­auf­trag­te der bun­des­re­gie­rung weiss nicht wel­che da­ten ge­spei­chert wer­den und wozu, die goog­le-lob­by­is­tin weiss es auch nicht und kann es noch we­ni­ger plau­si­bel er­klä­ren, so dass so­wohl die nut­zer als auch die zu­hö­rer der dis­kus­si­on es nicht er­fah­ren, ge­schwei­ge denn ver­ste­hen und am ende blei­ben dif­fu­se ängs­te, ver­däch­ti­gun­gen und wil­de spe­ku­la­tio­nen.

ir­gend­wann sag­te an­net­te kroeber riel zu pe­ter schaar, goog­le habe auf die an­fra­ge der eu­ro­päi­schen da­ten­schüt­zer „aus­führ­lich dar­ge­legt“ wozu goog­le die da­ten sam­melt. prä­zi­se und be­frie­di­gend wie­der­ho­len konn­te oder woll­te sie es aber nicht. eben­so schien es im spä­te­ren dis­kus­si­ons­ver­lauf, dass pe­ter schaar we­der ver­ste­hen wol­le oder kön­ne, wozu die­se da­ten ge­nutzt wer­den, ge­schwei­ge denn, dass der nor­ma­le be­nut­zer oder zu­hö­rer in der dis­kus­si­on es ver­stün­de.

klaus staeck ver­deut­lich­te spä­ter mit sei­nen zwei oder drei re­de­bei­trä­ge­en das elen­de di­le­ma, als er sei­ner ah­nungs­lo­sig­keit don­nernd aus­druck ver­lieh, in­dem er das „sys­tem goog­le“ in sein bei­na­he wahn­haf­tes ge­sell­schafts­bild und sei­ne fun­da­men­ta­le ka­pi­ta­lis­mus­kri­tik ein­zu­mon­tie­ren ver­such­te und wild rum­sug­ge­rier­te, ob das „sys­tem goog­le“ nicht die de­mo­kra­tie in fra­ge stel­le. er kipp­te eine gan­ze LKW-la­dung vor­ur­tei­le und hys­te­rie aus und nann­te das spä­ter „kri­tik üben“.

ein zu­hö­rer fass­te die­se ab­sur­de si­tua­ti­on am ende mit ei­nem film­zi­tat zu­sam­men: „wenn dich die kom­ple­xi­tät nicht schafft, dann tuts am ende der wi­der­spruch.“ noch­mal lang­sam zum mit­den­ken: goog­le schafft un­ge­heu­er kom­ple­xe tech­ni­sche sys­te­me, die we­gen ih­rer über­ra­gen­der qua­li­tät oft eine markt­be­herr­schen­de stel­lung er­rei­chen, schafft es aber nicht die be­den­ken die durch die­se si­tua­ti­on ent­ste­hen glaub­wür­dig zu ent­kräf­ten. auf der an­de­ren sei­te sind die­je­ni­gen die sich mit oder ohne man­dat dazu be­ru­fen füh­len die­ses sys­tem zu kon­trol­lie­ren, zu re­gu­lie­ren oder zu kri­ti­sie­ren völ­lig von der kom­ple­xi­tät, den tech­ni­schen und po­li­ti­schen ge­ge­ben­hei­ten über­for­dert. sie ver­ste­hen we­der wie es funk­tio­niert, noch wis­sen sie was sie ei­gent­lich for­dern wol­len oder sol­len. gänz­lich über­for­dert schei­nen die ge­mei­nen nut­zer zu sein. sie hö­ren mal fun­dier­te war­nun­gen, mal unfun­dier­tes vor­ur­teils- und hys­te­rie-ge­plär­re und bas­teln sich aus lü­cken­haf­tem wis­sen, mangl­haf­ter me­di­en­kom­pe­tenz und vor­ur­tei­len eine ge­fähr­li­che amgst-me­lan­ge zu­sam­men, die dann zu äus­se­run­gen führt wie „wie kann ich ver­hin­dern, dass mei­ne gan­zen per­sön­li­chen da­ten ver­öf­fent­licht wer­den“ oder zur ab­sur­den be­haup­tung, dass frü­her die viel auf­wän­di­ge­re re­cher­che in bil­bio­the­ken oder en­zy­klo­pä­dien den re­cher­chie­ren­den viel klü­ger ge­macht hät­ten als das heu­ti­ge „goog­le-ge­kli­cke“.

der grund für mei­ne er­schüt­te­rung nach die­ser dis­kus­si­on ist, dass ich so­wohl auf dem po­di­um, also auch bei der goog­le-ver­tre­te­rin, als auch im pu­bli­kum völ­li­ge ah­nungs­lo­sig­keit fest­ge­stellt habe. und ich will das gar nicht als vor­wurf for­mu­lie­ren, son­dern eben als eine er­schüt­tern­de er­kennt­nis. und auch der goog­le-ver­tre­te­rin will ich nicht zu nahe tre­ten, sie war um­ge­ben von agres­si­on, ei­nen brä­sig-ag­gres­si­ven ge­rald rei­schl, der sich bit­ter­lich be­klag­te nicht ge­nug ge­sprächs­part­ner bei goog­le zu fin­den, ei­nem on­ke­lig-ag­gres­si­ven pe­ter schaar, der rhe­to­risch glän­zend aber auch ste­tig halb­wis­sen de­mons­trie­rend rum­nör­gel­te und ei­nem vor klas­sen­kampf-ag­gro-rhe­to­rik bei­na­he plat­zen­dem klaus staeck. das pu­bli­kum strahl­te eben­so kon­stant eine la­ten­te ag­gres­si­vi­tät aus. da ist es si­cher­lich nicht ein­fach ge­gen­zu­hal­ten, aber ein we­nig rhe­to­ri­sche bril­li­anz und wis­sen hät­ten da si­cher nicht ge­scha­det.

kei­en fra­ge, goog­le muss kon­trol­liert wer­den, bzw. braucht star­ke ge­gen­spie­ler die es ver­ste­hen und klar in sei­ne schran­ken ver­wei­sen (kön­nen). nur müs­sen die­se ge­gen­spie­ler ver­ste­hen um was es geht, müs­sen die tech­ni­sche kom­pe­tenz be­sit­zen um ein­zu­schät­zen was goog­le über­haupt treibt, ein­schät­zen kön­nen was fort­schritt ist und was rück­schritt und vor al­lem ver­ste­hen was im in­ter­es­se der be­nut­zer ist. letzt­end­lich geht es um die fä­hig­keit zu for­mu­lie­ren was wir, die bür­ger, die be­nut­zer ei­gent­lich wol­len, es geht um po­li­ti­sche wil­lens­bil­dung, um auf­klä­rung, um fun­dier­te kri­tik. ein ge­dan­ke von pe­ter schaar blieb mir hän­gen, ein ge­winn­ori­en­tier­tes un­ter­neh­men wie goog­le, das an den nut­zern ei­nen rie­sen­hau­fen geld ver­dient hat eine ver­pflich­tung den nut­zern mög­lich­kei­ten zu bie­ten, sich spu­ren­los und ohne angst vor re­pres­si­on im netz zu be­we­gen. nur wie? nie­mand will auf die gran­dio­sen diens­te von goog­le ver­zich­ten und trotz­dem muss das di­gi­ta­le le­ben so­et­was wie kla­re, un­ver­rück­ba­re men­schen­rech­te bie­ten. mit den bis­he­ri­gen gestzli­chen rah­men kom­men wir da nicht un­be­dingt viel wei­ter, wir brau­chen eine po­li­ti­sche wil­lens­bil­dung, um uns klar zu wer­den was „in­for­ma­ti­ons­frei­heit“ über­haupt be­deu­tet, wie de­mo­kra­tie und frei­heit im netz funk­tio­nie­ren sol­len und wir brau­chen kom­pe­ten­te po­li­ti­ker (oder da­ten­schüt­zer) die die­se auf au­gen­hö­he mit dem ge­setz­ge­ber oder un­ter­neh­men wie goog­le durch­set­zen kön­nen.

und wir brau­chen auf­klä­rung. bil­dung. trans­pa­renz. goog­le muss deut­lich kla­rer und trans­pa­ren­ter agie­ren und soll­te ein grösst­mög­li­ches in­ter­es­se dar­an ha­ben, den nut­zer zu er­klä­ren was sie tun, was mit ih­ren da­ten ge­schieht und — wich­ti­ger noch — den nut­zern die macht über ihre da­ten (zu­rück)ge­ben. eine lob­by­is­tin die auf ei­ner po­di­ums­dis­kus­si­on auf fast alle fra­gen stot­ternd ant­wor­tet, dass die das ei­gent­lich nicht wis­se, ist da nicht hilf­reich. eine mini-aus­ga­be von os­kar la­fon­taine die auf dem po­di­um cho­le­risch, dem­ago­gisch und ah­nungs­los vor­ur­tei­le raus­po­saunt und von de­mo­kra­tie schwa­felt ist da eben­so­we­nig hilf­reich. und ein au­tor der ein „kri­ti­sches“ buch zu goog­le ver­fasst, aber aus­ser kla­gen, dass er von goog­le bis­her nicht als ge­sprächs­part­ner ak­zep­tiert wur­de so gut wie nichts sub­stan­zi­el­les sagt ist auch nicht hilf­reich.

ich glau­be goog­le täte sich ei­nen rie­sen­ge­fal­len sei­ne ver­tre­ter in der öf­fent­lich­keit nicht nur me­di­en­kom­pe­tenz for­dern zu las­sen, son­dern die­se auch ak­tiv und agres­siv zu för­dern. war­um gibt goog­le kein geld, um in schu­len me­di­en- und in­ter­net-kom­pe­tenz-un­tericht zu för­dern? was hält goog­le da­von ab, men­schen bei­zu­brin­gen wie sie ihre da­ten schüt­zen, wie sie sich si­cher, an­onym im in­ter­net, auf goog­le be­we­gen? nicht „don’t be evil“: „do good.“

vor­ur­tei­le, halb­wis­sen, pa­ra­noia, ängs­te sind die gröss­ten kon­ku­ren­ten von goog­le, nicht mi­cro­soft oder ap­ple oder die zeit­schrif­ten­ver­le­ger oder der per­len­tau­cher.

aber: das was ich heu­te abend ge­se­hen habe, stimmt mich nicht zu­ver­sicht­lich, im ge­gen­teil. ich bin er­schüt­tert.

[die dis­kus­si­on wur­de auf­ge­zeich­net, ich ver­mu­te sie wird ir­gend­wann in den nächs­ten wo­chen hier zu se­hen sein.]

[nach­trag 02.10.2008]
volk­hard bode schreibt auf boer­sen­blatt.de un­ge­fähr von den glei­chen ein­drü­cken wie ix. ge­fun­den beim per­len­tau­cher.

[nach­trag 05.10.2008]
ein paar zi­ta­te von der ver­an­stal­tung beim deutsch­land­funk, zu­sam­men­ge­tra­gen von frank hes­sen­land.


zen­tra­le la­ge

felix schwenzel

letz­tes jahr fand die web 2.0 expo auf dem ber­li­ner mes­se­ge­län­de statt. es war schreck­lich weit­läu­fig, leer und über­di­men­sio­niert und vor al­lem kom­plett ab vom schuss (foto von dort). die­ses jahr fin­det die kon­fe­renz im „ber­li­ner con­gress cen­ter“ (das ist deng­lisch für „ber­li­ner kon­gress-zen­trum“) statt, mit­ten in ber­lin, zen­tral ge­le­gen:

Co-pro­du­ced by O’Reil­ly Me­dia and Tech­Web, the se­cond Web 2.0 Expo Eu­ro­pe, ta­king place 21-23 Oc­to­ber, will wel­co­me de­le­ga­tes to a new ve­nue - the Ber­li­ner Con­gress Cen­ter, a beau­tiful­ly-de­si­gned space in a cen­tral Ber­lin lo­ca­ti­on. [quel­le]

bei o’reil­ly ist man also durch­aus be­reit da­zu­zu­ler­nen (wie heisst noch­mal das ge­gen­teil von be­ra­tungs­re­sis­tent?). letz­tes jahr las man die gröss­ten kla­gen über die web 2.0 expo über die räum­lich­kei­ten und die ver­sor­gung mit nah­rungs­mit­teln. selbst kaf­fee-eng­päs­se wa­ren letz­tes jahr zu be­kla­gen.

in­halt­lich war ich letz­tes jahr nicht un­zu­frie­den. ich fand tim o’reil­lys key­note in­spi­rie­rend, die an­de­ren vor­trä­ge die ich sah eben­so — wenn ich sie denn fand. die ver­tei­lung der vor­trä­ge, der work­shops, die gan­ze or­ga­ni­sa­ti­on war, nun ja, tho­mas knü­wer nann­te es da­mals so:

Das Pro­gramm zur Expo ist un­über­sicht­lich und die Or­ga­ni­sa­ti­on oh­ne­hin grau­sam schlecht. Im Pres­se­raum wir­belt da­für eine huhn­hys­te­ri­sche Tan­ja-Anja und stellt Jour­na­lis­ten aus dem glei­chen Land wahl­los ein­an­der vor.

nach letz­tem jahr kann es also ei­gent­lich nur bes­ser wer­den.

  • beim ort wirds si­cher bes­ser und vor al­lem en­ger. ku­sche­li­ger viel­leicht gar.
  • feh­ler beim es­sen füh­ren die­ses jahr si­cher­lich zu ei­nem auf­stand. leu­te die um die 1000 euro für eine kon­fe­renz zah­len las­sen sich si­cher nicht ein zwei­tes mal mit ei­nem ap­fel, nem sand­wich, was­ser und kei­nem kaf­fee ab­spei­sen.
  • die pro­gramm-über­sicht scheint die­ses mal über­sicht­li­cher und vor al­lem be­nutz­bar zu sein.
  • über­haupt, das pro­gramm. ne­ben­bei, im wind­schat­ten der expo, fin­den un­ge­fähr zehn­tau­send an­de­re ver­an­stal­tun­gen statt. durch die zen­tra­le lage der ver­an­stal­tung die­ses jahr wird das si­cher zu ei­nem an­ge­neh­men ge­wu­sel füh­ren.

bleibt nur noch eine fra­ge: was ist mit den in­hal­ten? wird man die­ses jahr wie­der, wie letz­tes jahr von of­fe­nen stan­dards, von of­fe­nen schnitt­stel­len, von der wid­ge­ti­sie­rung und zu­neh­men­den ge­rä­te­un­ab­hän­gig­keit des webs re­den?

ver­mut­lich. wird aber si­cher trotz­dem span­nend.

sie­he auch: web 2.0 expo ber­lin (29.09.2008)
nächs­ter ar­ti­kel zur web2expo: ein blick auf das pro­gramm der web 2.0 expo die­ses jahr.


neu auf mei­ner blogrol­le

felix schwenzel

nut­ri­cu­lina­ry.word­press.com von herrn paul­sen. es geht da­drin ums es­sen, eine tä­tig­keit der ich auch sehr ger­ne nach­ge­he, neu­er­dings auch wie­der ver­mehrt der zu­be­rei­tung der­sel­ben. ich moch­te zwar auch im­mer paul­sen ge­mischt­wa­ren-ki­osk, aber of­fen­bar sind fach­blogs, bzw. the­ma­tisch eng ge­fass­te blogs jetzt ir­gend­wie ein gros­ses ding.
apro­pos es­sen. jo­chen rei­ne­cke hat am sonn­tag auf der kaf­fee-satz-le­sung auch nur übers es­sen ge­le­sen. er scheint so be­schäf­tigt mit es­sen und übers es­sen-schrei­ben, dass er jetzt fürs nor­ma­le rum­eie­rern­de ge­blog­ge gar kei­ne zeit mehr zu ha­ben scheint. scha­de.

[„neu auf mei­ner blogrol­le“ ist üb­ri­gens nur so ein spruch, auch wenns stimmt. ei­gent­lich be­deu­tet das „neu in mei­nem feed­rea­der“.]


12 kg!

felix schwenzel

die kol­le­gin hat­te heu­te drei win­deln auf ih­rem schreib­tisch lie­gen. als ich sie frag­te ob das ihre win­deln sei­en, be­jah­te sie und bot mir freund­li­cher­wei­se auch eine win­del an: „du kannst ger­ne auch eine ha­ben, die ge­hen al­ler­dings nur bis 12 kilo.“

das er­staun­te mich wirk­lich sehr und ich ant­wor­te­te ihr, dass das ja irre lieb von ihr sei, aber dass ich ma­xi­mal so um die 700 gramm schaf­fen wür­de und das auch meist ziel­ge­nau an­ders­wo ver­sen­ken kön­ne.


SPA­NI­ER!

felix schwenzel

spa­ni­er re­den im­mer so als wür­den sie ge­ra­de als volks­tri­bun eine wich­ti­ge re­den hal­ten. auch wenn sie ih­rer freun­din nur sa­gen, dass der kaf­fee sehr le­cker schme­cken wür­de und dass sie spä­ter un­be­dingt noch zum bran­den­bur­ger tor lau­fen müss­ten. ES SCHEINT SPA­NI­ERN SEHR WICH­TIG ZU SEIN, LAUT ZU RE­DEN!

[im weg ste­hen sie auch im­mer.]


such und ruf a rad

felix schwenzel

kürz­lich dach­te ich, wäre doch toll, wenn es ei­nen mas­hup aus goog­le-maps und frei­en call-a-bikes gäbe (goog­le maps­hup, qua­si). schliess­lich lie­gen die da­ten der frei­en miet­fahr­rä­der vor und so ein mas­hup soll ja an­geb­lich so leicht zu pro­gram­mie­ren sein, dass selbst leu­te wie du und ich das kön­nen sol­len kön­nen. und sie­he da, die bahn hat es tat­säch­lich ge­tan, es gibt ei­nen call-a-bike-mas­hup.

dass die kar­te irre um­ständ­lich zu be­die­nen ist und auf dem ta­schen-te­le­fon nicht funk­tio­niert scheint der bahn so­was wie eine eh­ren­sa­che zu sein.

apro­pos „ta­schen-te­le­fon“. vor ein paar wo­chen habe ich mir ein taxi be­stellt, um 00:19h hat­te ich die ta­xi­zen­tra­le an­ge­ru­fen und um 00:21h be­kam ich eine SMS in der stand, dass mein „Taxi 809“ vom „Hal­te­platz Wis­mar­platz“ kom­men wür­de und dass man sich be­dan­ke, dass ich 0800 222 22 55 ge­wählt hät­te. sehr lo­bens­wert.


web 2.0 ex­po ber­lin

felix schwenzel

web2.0, lan­ge nix mehr von ge­hört. in letz­ter zeit re­den ja alle von goog­le und von te­le­fo­nen, aber von web2.0 und 2econd life hört man fast nix mehr. jetzt, mit­te ok­to­ber, will der er­fin­der der zahl „2.0“ wie­der nach ber­lin kom­men, vom 21. bis zum 23. ok­to­ber, da­mit wie­der mehr von die­sem zweinull-dings re­den.

ehr­lich­ge­sagt hab ich von der kon­fe­renz bis vor ein paar ta­gen auch nichts ge­hört. ge­hört in dem sin­ne, dass da­von fast nichts in mei­nen rss-rea­der ge­spült wur­de. ei­gent­lich er­staun­lich, da man die­ses jahr ver­sucht, be­reits weit im vor­feld blog­ger die um­sonst auf die kon­fe­renz wol­len für pr-mass­nah­men ein­zu­span­nen:

The way the blog­ging pro­gram­me will work is that we’ll ask par­ti­ci­pan­ts to do the­se few things bet­ween now and 6th Oc­to­ber:pu­blish at least 4 Web 2.0 Expo-re­la­ted blog posts, pod­cast epi­so­des or vi­deo­casts, e.g. an­nounce­ment of the event, spea­k­er in­for­ma­ti­on, spea­k­er in­ter­views, or any other event-re­la­ted stuff en­cou­ra­ge rea­ders, fri­ends, and/or com­mu­ni­ty to re­gis­ter for the event dis­play the Web 2.0 Expo logo on their blog, with a link to the re­gis­tra­ti­on page, un­til the day of the con­fe­rence

[…]
In re­turn, blog­gers will get a full con­fe­rence pass that to eit­her use them­sel­ves or give away to rea­ders.

kann auch sein, dass ich in letz­ter zeit noch igno­ran­ter als sonst bin, aber, aus­ser die­sem ar­ti­kel hab ich noch nir­gend­wo ei­nen ar­ti­kel zur web2.0 expo ge­le­sen. auch als ich auf ven­te­ria.com nach „web2.0-expo“ ge­sucht habe, fand ich zu­erst nix. ich hät­te na­tür­lich nach „web 2.0 expo“ su­chen müs­sen um den expo-ein­trag zu fin­den. ni­co­le si­mon meint das sei klar, dass auf ven­te­ria nix zu fin­den sei, da die meis­ten teil­neh­mer nicht aus deutsch­land kä­men und es lei­der „schlich­te in­ter­na­tio­na­le Rea­li­tät“ sei, dass teil­neh­mer an ei­ner web2.0-kon­fe­renz sich web2.0-diens­ten wie ven­te­ria oder up­co­ming ver­schlies­sen wür­den.

soll mir recht sein. trotz­dem hört sich das für mich so ein biss­chen da­nach an, dass sich we­der ver­an­stal­ter, noch gäs­te ei­ner web2.0-kon­fe­renz für schödes web2.0-zeug in­ter­es­sie­ren. schluss­end­lich ist das ja auch kon­se­quent, be­nut­zer-ge­ne­rier­te in­hal­te den be­nut­zern zu über­las­sen, bzw. das gan­ze ge­döns was ei­nem im in­ter­net jetzt zur ver­fü­gung steht ein­fach links lie­gen zu las­sen. das event ist we­der bei qype noch bei xing an­ge­legt, es gibt wie­der kei­ne abo­nier­ba­re oder run­ter­zu­la­den­de .ics-ka­len­der­da­tei von der ver­an­stal­tung (oder sie ist wie­der zu gut ver­steckt, bzw. nicht der start­sei­te wür­dig) und selbst so völ­lig un­auf­wen­dig um­zu­set­zen­de klei­nig­kei­ten wie das hcal-mi­cro­for­mat zur ma­schi­nen­les­ba­ren aus­zeich­nung von ka­len­der­da­ten sucht man ver­geb­lich bei o’reil­ly.

mir bleibt jetzt nix an­de­res üb­rig als dar­auf hin­zu­wei­sen, dass man sich hier für die kon­fe­renz re­gis­trie­ren kann, wen man ver­stan­den hat wie, auch mit ra­batt. da­mit ich um­sonst an der kon­fe­renz tel­neh­men kann, schreib ich jetzt die gan­ze wo­che über die web2.0-expo.


ei­gen­lob

felix schwenzel

wenn sich kom­men­ta­re so äh­neln wie die bei­den hier und im dum­my­b­log ab­ge­ge­be­nen, wenn der text dann auch noch so nach pr-ge­wäsch klingt und sich die ip-adres­se des kom­men­ta­tors auch noch er­staun­lich nah an der im­pres­sums-adres­se des ge­prie­se­nen un­ter­neh­mens be­fin­det, dann riecht es ein biss­chen nach ei­gen­lob, do­sen­fleisch oder tan­ja-anja-par­fum.

apro­pos ei­gen­lob. ich habe ges­tern fri­ka­del­len ge­bra­ten, mit der bei­fah­re­rin ein paar da­von ge­ges­sen und dann mit­tags­schlaf ge­macht. nor­ma­ler­wei­se habe ich nach­dem ich aus ei­nem mit­tags­schlaf auf­wa­che ein un­bän­di­ges ver­lan­gen nach scho­ko­la­de oder ei­nem nu­tel­la-brot. ges­tern wach­te ich auf und hat­te ein un­bän­di­ges ver­lan­gen nach mei­nen üb­ri­gen fri­ka­del­len. eine er­staun­li­che er­fah­rung. die fri­ka­del­len warn aber auch le­cker. des­halb hier das „bul­le­ten­re­zept“:

  • 500g rin­der­hack
  • 2 zwie­beln, re­la­tiv fein­ge­hackt
  • 1 klei­ne dose ki­cher­erb­sen (ki­cher­erb­sen wa­schen und po­lie­ren pü­rie­ren)
  • 1 mitt­le­gros­ses stück, in klei­ne wür­fel ge­schnit­te­ner, feta-käse
  • 1 ei ohne scha­le
  • salz, pfef­fer
  • 2 tee­löf­fel kräu­ter der pro­vence

al­les mi­schen, ku­geln, würst­chen oder häuf­chen dar­aus for­men, bra­ten.

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sin­ga­pur

felix schwenzel

„slow“?

das for­mel1-nacht­ren­nen in sin­ga­pur ver­spricht ne­ben wirk­lich sen­sa­tio­nel­len bil­dern ge­nau das was for­mel1 für mich aus­macht: völ­lig über­flüs­sig, irre ver­schwen­de­risch, wahn­sin­nig ri­si­ko­reich und ge­fähr­lich, völ­lig un­ver­nünf­tig, plemp­lem und gross­kot­zig. eben ge­nau­so, wie mein le­ben meis­tens nicht ist.

am liebs­ten schau ich for­mel1 sonn­tags mit ei­nem leich­ten ka­ter. und auch wenn ich die ren­nen zum gröss­ten teil span­nend fin­de, schla­fe ich bei fast je­dem ren­nen ein. heu­te döse ich zur ab­wech­se­lung mal wie­der hier.

[nach­trags­eu­pho­rie 29.09.2008]
die bil­der! [via]


ger­man witz-kil­lers

felix schwenzel

west­wing s04e20, josh ly­man bei ei­nem be­wer­bungs­ge­spräch mit joe quin­cy als nach­fol­ger für ains­ly hayes:

Quin­cy: »You know, a fri­end of mine is a co­me­di­an. He was do­ing his stan­dup here in town. A bunch of peo­p­le from the Ger­man Con­su­la­te came down to see him and they came back­stage af­ter­wards, and they said to him: „How come we dont’t have an­yo­ne as fun­ny as you back home?“ And my fri­end said, „Be­cau­se you kil­led them all.“«

Ly­man: »Well that’s a bit of an over­state­ment. Isn’t it?«

Quin­cy: »May­be.«

[nach­trag 23.09.2008]
fik­ti­ver dia­log zwi­schen ba­rack oba­ma und jed bart­let vom au­tor von „the west wing“, aa­ron sor­kin:

Oba­ma: »I’m in­te­res­ted in your ad­vice.«

Bart­let: »I can’t give it to you.«

Oba­ma: »Why not?«

Bart­let: »I’m sup­port­ing Mc­Cain.«

Oba­ma: »Why?«

Bart­let: »He’s pro­mi­sed to era­di­ca­te evil and that was al­ways on my “to do” list.«

Oba­ma: »O.K. —«

[via anke, mail und kom­men­tar]


die ei­sen­bahn

felix schwenzel

ges­tern stand ich in ir­gend­ei­ner klein­stadt auf ei­nem bahn­steig. nach ei­ner kur­zen durch­sa­ge („ach­tung eine zug­durch­dfahrt“) don­ner­te ein von ei­ner die­sel­lok ge­zo­ge­ner re­gio­nal­zug durch den bahn­hof. si­cher­lich nicht schnel­ler als 90 ki­lo­me­ter pro stun­de. trotz­dem ver­ge­gen­wär­tig­te mir die­se zug­durch­fahrt die rohe ge­walt der ei­sen­bahn die ei­nem als pas­sa­gier im in­ne­ren sol­cher züge mitt­ler­wei­le gar nicht mehr auf­fällt.

als die die­sel­lok (qua­si) auf mich zu­fuhr, brül­lend, fast krei­schend, schwar­ze di­sel­ab­gas­wol­ken in den fahrt­wind drü­ckend, den bahn­steig er­zit­ternd, war das völ­lig über­wäl­ti­gend. noch über­wäl­ti­gen­der war die ruhe, nach­dem der zug nach ge­fühl­ten 2 se­kun­den den bahn­hof wie­der ver­las­sen hat­te und nur noch ent­fernt rat­ter­te. [so ähn­lich muss das sein, wenn ste­ve ball­mer an ei­nem vor­bei­geht.]

mer­ke: züge sind in ers­ter li­nie stin­ken­de, mons­trö­se und brül­len­de stahl­un­ge­tü­me und nur in zwei­ter li­nie ge­pols­ter­te, ge­le­gent­lich leicht ver­spä­te­te, fah­ren­de sitz­ge­le­gen­hei­ten. [das soll jetzt nicht heis­sen, dass ste­ve ball­mer ein stin­ken­des, mons­trö­ses und brül­len­des un­ge­tüm ist — und vor al­lem soll es nicht heis­sen, dass win­dows sitz­ge­le­gen­hei­ten bie­tet.]

p.s.: und es gibt wirk­lich ICEs mit die­sel­an­trieb.


zi­ta­te

felix schwenzel

mi­cha­el reufsteck:

3.45 Uhr: Jon Ste­wart und Ste­phen Col­bert ver­ge­ben Film- und Mi­ni­se­ri­en­prei­se und sind sich ei­nig: Heu­te kei­ne Po­li­tik. Col­bert fängt an, ver­schrum­pel­te Tro­cken­pflau­men zu es­sen. Von de­nen kön­ne man nie ge­nug be­kom­men. Run­ze­li­ge, alte Früch­te bräch­ten die nö­ti­ge Er­fah­rung mit. Ste­wart fragt, ob es nach acht Jah­ren Pflau­men nicht end­lich ge­nug sei. Die Na­men Bush und Mc­Cain fal­len kein ein­zi­ges Mal.

herr paul­sen (ar­ti­kel lei­der ge­löscht) herr paul­sen auf nut­ri­cu­lina­ry.word­press.com:

Mein Haupt­gang: eine Schei­be fa­se­rig-tro­cke­ner Schwei­ne­bra­ten an Kran­ken­haus­sauce.

nils hein­rich:

„Das Ca­brio­werk wird jetzt zu­ge­macht.“
Wie pa­ra­dox klingt das ei­gent­lich?

wenn ei­nem mal nix ein­fällt,

felix schwenzel

hilft be­stimmt ein tee­löf­fel crea­tiv-gra­nu­lat.


25 jah­re BTX

felix schwenzel

det­lef bor­chers über 25 jah­re BTX:

Zum of­fi­zi­el­len Start auf der in­ter­na­tio­na­len Funk­aus­stel­lung (IFA) konn­te BTX be­reits auf eine be­weg­te Ge­schich­te zu­rück­bli­cken. Denn schon auf der IFA 1977 freu­te sich der da­ma­li­ge Post­mi­nis­ter Kurt Gscheid­le, das bri­ti­sche View­da­ta-Sys­tem prä­sen­tie­ren zu kön­nen, aus dem nach ei­ner Idee im Post­mi­nis­te­ri­um BTX wer­den soll­te. Dass es sechs Jah­re statt wie ge­plant ein Jahr dau­er­te, bis BTX star­ten konn­te, lag ers­tens am er­bit­ter­ten Wi­der­stand der Zei­tungs­ver­le­ger, die in den von Gscheid­le ge­prie­se­nen „On­line-Nach­rich­ten“ eine Be­dro­hung ih­rer wirt­schaft­li­chen Grund­la­gen sa­hen.

mal ehr­lich. die zei­tungs­ver­le­ger (und jour­na­lis­ten) ha­ben es bis heu­te nicht ge­schnallt:

Die Zei­tungs­ver­la­ge be­trach­ten Goog­le News dar­um oh­ne­hin mit ge­misch­ten Ge­füh­len. [Man] sei […] al­les an­de­re als amü­siert, wenn die mit ho­hem Auf­wand er­stell­ten Nach­rich­ten von Goog­le wie mit ei­nem Staub­sauger ab­ge­saugt wür­den, sagt Hans-Joa­chim Fuhr­mann, Spre­cher des Bun­des­ver­ban­des Deut­scher Zei­tungs­ver­le­ger BDZV.

sie­he auch hier. oder hier.


„Po­ren­ge­nau­ig­keit“?

felix schwenzel

her hag schreibt:

So kann nun der Be­trach­ter den gan­zen, wun­der­ba­ren In­tim­be­reich mit dem schö­nen Po be­trach­tend ge­nie­ßen, umso mehr als der Bild­hau­er bei der Form­ab­nah­me auf weit­ge­hen­de Po­ren­ge­nau­ig­keit, ins­be­son­de­re im Scham­be­reich ach­te­te.

ich ver­zich­te mal aus­nahms­wei­se auf nen deeplink: 1hag.de


re­zen­si­ons-dings an­ge­kom­men

felix schwenzel