matthias horx nennt sich „Trend- und Zukunftsforscher“ und wurde von „Die Presse“ zur zukunft interviewt. auf die frage ob zukünftig nur noch „die alten“ zeitung lesen würden und die jüngeren sich „lieber“ elektromisch informieren, antwortet er knapp an der frage vorbei:
Wir müssen zunächst die Soziokultur der Zeitung etwas tiefer beleuchten. Zeitungen sind Teil eines täglichen Rituals – man liest sie vor allem zum Frühstück als eine Art Upgrade der Information, und auch, um nicht immer mit dem Partner reden zu müssen, um im Kaffeehaus nicht andere Leute anstarren zu müssen oder in der U-Bahn etwas zu tun zu haben. Diese Sozialfunktion wird man immer brauchen. [weiterlesen,via]
völlig vergessen hat er natürlich, dass zeitungen gerne zum einpacken von fisch und porzellan genutzt werden, um ungeziefer zu erschlagen oder zur herstellung von pappmaschee-laternen. ausserdem kann man mit zeitungen lustige hüte basteln, löcher in wänden zustopfen, kaminfeuer entzünden und feuchte schuhe trocknen. angeblich können sie auch zum reinigen des afters nach dem stuhlgang genutzt werden. auch diese sozialfunktionen wird man immer brauchen.
aber mal im ernst. von tieferer beleuchtung oder sozio-kultur vermag ich in dieser antwort nichts zu erkennen, wohl aber eine unfassbar feinen beobachtungsgabe für gut abgehangene klischees. horx erzählt natürlich quatsch. offensichtlich hat er schon lange nicht mehr mit jemand anders als seiner frau gefrühstückt und war schon lange nicht mehr im kaffeehaus oder der ubahn. beim frühstück kann man sowohl seine informationen mit einem laptop oder handy „upgraden“ und mit diesen geräten das gespräch mit dem partner oder den kindern verhindern, genauso wie kaffeehäuser heutzutage voll mit leuten sind, die das anstarren anderer leute mit hilfe von laptops, handys oder iphones vermeiden. ebenso in ubahnen. lauter leute die ihre informationen mit handys und immer öfter auch mit laptops „upgraden“.
ob diese beobachtungen dazu taugen etwas über die zukunft gedruckter zeitungen auszusagen vermag ich nicht zu beurteilen, wohl aber, dass horx offenbar hinter dem mond wohnt.
naja. im laufe des interviews antwortet er dann doch noch auf ein paar fragen udn beweist damit, dass man von hinterm mond das eine oder andere richtig beobachten kann.
das suggeriert zumindest dieser „TEST VIDEO 2“ genannte beitrag auf dem watchberlin-blog, bei dem einem martenstein-film ein ford-fiesta-werbespot vorgeschaltet wurde.
ich fand die rede nicht schlecht, auch wenn ich mir beim gucken ständig einbildete, dem redenschreiber-team bei der arbeit über die schulter zu schauen. alle rhetorischen kniffe die einem so einfallen, wurden in der rede (sehr gekonnt) eingesetzt: ständige wiederholungen und aufzählungen (4 mal „I come here tonight as a …“, 3 mal „It’s what he did …“, etc.), patriotismus galore, versuche die menschen emotional zu berühren und einfache, eingängige sätze.
auch schön, sätze über die man stolpert, an denen man hängenbleibt, die aber selbstverständlich durchkomponiert sind. so sagte michelle obama nicht „I come here as a wife, who loves her husband“, sondern „I come here as a wife, who loves my husband“.
thematisch hat sie alle hausaufgaben erledigt. sie hat sich von ihrer emotionalen seite gezeigt, familienwerte über fast alles (ausser den patriotismus und den dienst am lande) gestellt und barack als netten, verantwortungsvollen, fleissigen und zielstrebigen mesnchen dargestellt, der zwar „einen komischen namen hat“, aber sonst alles mitbringt was ein präsident braucht. auch seinen wertekanon hat sie wunderbar idealisiert und zusammengefasst:
And Barack and I were raised with so many of the same values: that you work hard for what you want in life; that your word is your bond and you do what you say you’re going to do; that you treat people with dignity and respect, even if you don’t know them, and even if you don’t agree with them. [szenenapplaus]
dass ich die ganze zeit an redenschreiber denken musste mag mit meinem übermässigen konsum von „the west wing“ zusammenhängen *) — und in der tat könnte die rede so auch in „the west wing“ laufen — oder, leicht modifiziert, als plädoyer in „boston legal“. ich wette, dass an der rede ein paar dieser hollywood-onkel mitgeschrieben haben. nur ihr mimik-, gestik- und tonfall-coach hat — glaube ich — bei der arbeit ein bisschen viel an den furzenden prediger gedacht. das hat der rede aber trotzdem nicht allzuviel geschadet. schliesslich hat sie auch nicht gepupst. nicht einmal.
*) peinlich aber wahr, beim gucken von „the west wing“ kommen mir regelmässig tränen in die augen. bei michelle obamas rede passierte mir das nicht — anderen aber schon.
[nachtrag 27.08.2008]
barack obamas mitarbeiter verschicken einen ziemlich persönlich gehaltenen newsletter. betreff: „Did you see Michelle?“
ich hab mich kürzlich übrigens nicht die bohne über svenk aufgeregt, auch wenn ix unter anderem über ihn geschrieben habe und das irgendwie so rüberkam als hätte ich mich über ihn aufgeregt. ich hab mich eigentlich über diese ständig auf einen einprasselnde, mediale pauschalisierungs-kacke aufgeregt. von mir aus auch über diese tölpelhaften vereinfachungs-tendenzen in allen lebenslagen — die ich im übrigen gut verstehe. das leben, das schreiben und das witze machen fallen einem vereinfachend ja viel leichter.
heute hat malte dieses phänomen in einem wunderschönen absatz zusammengefasst:
Zur Verdeutlichung: Magersucht ist eine der denkbar tiefstgehenden Verhaltensstörungen - die soll durch Blättern in der Vogue ausgelöst werden? Die wird durch ein aufmunterndes Wurstbrot-Hinschieben geheilt? (weiterlesen)
ich war trotz aller warnungen im kino und habe mir den neuen batman angeguckt. und ich fand ihn wie erwartet gut. heath ledger spielt den bösewicht wirklich verstörend böse, fast zum liebhaben, knuddelig-böse. besonders perfide fand ich ledgers imitation von helmut kohls oder anke engelkes tick, beim reden ständig die zunge kurz rauszustecken.
action-filme schaue ich mir auch nicht unbedingt an um von logik oder stringenz umflossen zu werden, auch charaktertiefe oder übermässig intelligente dialoge müssen nicht unbedingt sein. solange ein mindestmass an stringenz gewahrt wird und die dialoge nicht völlig plemplem sind („this is sparta!“), kann ich den meisten blödsinn ausblenden. ich muss zugeben, ich habe mich sogar ein, zweimal gegruselt und einmal erschreckt. am ende hab ich mich prima unterhalten gefühlt, kein langeweile-blähungen bekommen und konnte sogar über das grottenschlechte bat-motorad, die vocoder-batman-stimme und die blösinnige maske des späten staatsanwaltes hinwegsehen.
nur eins hat mich irritiert. nach dem film bin ich im supermarkt fast amok gelaufen als die kassiererin kurz bevor ich an der reihe war die frau müller über die sprechanlage ausrief, sich zurücklehnte, auf frau müller wartete und dann mit frau müller und der kundin vor mir darüber debattierte ob sie nun 1,20 für eine tüte milch kassieren sollte, oder 1,30. da hab ich fast die klarsichtfolie von meiner paprika abgerissen vor wut. aber vielleicht lags auch nicht am film, sondern daran dass ich keine emails empfangen konnte.
mittlerweile hab ich mich an mein windows-mobile-handy gewöhnt. ein bisschen ist es wie eine frau. wenn man sich einigermassen kennengelernt hat, die schwächen und stärken des anderen kennengelernt hat, kann man ganz friedlich und zufrieden zusammenleben - solange man die eigenen und die schwächen des anderen akzeptiert. man darf sich nur nicht zum ziel setzen, den anderen verstehen zu wollen, im gegenteil. man sollte, genau wie die schwächen, akzeptieren, dass man nicht alles verstehn kann. eben wollte ich meine mutter anrufen. unter dem eintrag meiner mutter fehlte die festnetznummer. ihre handynummer, ihre genionnummer, zwei ihrer emailadressen und ihre adresse zeigte der xda an. ihre festnetznummer nicht, obwohl sie im datensatz auf meinem computer, mit dem der xda sich synchronisiert, da ist. da ich mir auch kaum telefonnummern merken kann, verzeihe ich das dem xda. oder die kalendersynchronisierung. die klappt in der regel erst beim 4ten mal. beim ersten und zweiten durchlauf bricht das missing sync oder der xda ab. beim dritten sychronisations-anlauf werden alle termine, bis auf die formel-rennen, gelöscht. beim vierten synchronisationsanlauf ist dann alles so wie erwartet.
ich frage nicht mehr, warum das so ist. ich akzeptiere es einfach, dass das synchronisieren etwas länger braucht und nach einem speziellen ritual abzulaufen hat. meine freundind mag es nicht, wenn ich gemüse mit brühe anrichte oder fisch mit käse kombiniere. da frag ich auch nicht warum, sondern tue einfach was sie erwartet.
der xda ist ja auch sehr hilfreich. er weckt mich jeden tag, lässt mich im internet surfen und lässt mich mit weit entfernten personen sprechen. auch sehr praktisch, etwas was ich vorher noch nie mit einem handy erledigen wollte ist das emailen. alle neuen mails meiner drei wichtigsten email-konten landen relativ regelmässig auf dem xda und bleiben dank imap auch wunderbar synchron mit dem desktop-mail-programm.
und gerade wenn man sich an eine eigenschaft gewöhnt hat, überlegt sich der andere was anderes. heute habe ich etwas früher feierabend gemacht um ein paar besorgungen zu machen und ins kino zu gehen. meinen kollegen sagte ich, dass ich per mail erreichbar bliebe. pustekuchen. ich konnte zwar im internet surfen, aber das xda-mailproramm meinte es könne keien mails runterladen. selbst die java-version von gmail verweigerte reproduzierbar den dienst mit irgendeiner kryptischen meldung. klar, in solchen fällen hilft immer: neustart. nach drei neustarsts fing ich an, an meiner auf 20 jahren aufbauenden erfahrung, dass neustarten immer gegen alles hilft zu zweifeln. auch nach 4 neustarts ging zwar internet, aber keine mail.
den grund vermutete ich nach einer weile darin, dass ich zuhause, wo ich wlan habe, den netzzugang mit dem sogenannten „comm manager“ deaktiviert hatte. ein nützliches, aber eben auch eigenwilliges programm mit dem man die kommunikations-eigenschaften des handys übersichtlich aktivieren und deaktivieren kann:
datenverbindung einschlaten? nicht vorgesehen.
man kann den flugmodus aktivieren, der nichts anderes als ein deaktivieren der telefonfunktion ist, man kann bluetooth aktivieren oder deaktivieren, ebenso wlan und die „datenverbindung“. mit der ausnahme der „datenverbindung“ kann man alle dienste deaktivieren und aktivieren. die datenverbindung lässt sich im „comm manager“ nicht mehr aktivieren, wenn man sie einmal deaktiviert hat. warum frag ich gar nicht erst.
na gut. man kann die „datenverbindung“ reaktivieren, indem man ins internet geht. das ging dann ja auch, nur eben nicht die email. die ist zwar auch internet, aber wahrsceinlich ein anderes. nach mehreren stunden bin ich auch drauf gekommen wie ich doch wieder emails laden kann: einfach die funktion „internetfreigabe“ aktivieren. die dient eigentlich zum freigeben der internetverbindung via bluetooth, zum surfen mit dem laptop. die aktivierung der internetfreigabe fordert einen allerdings meist dazu auf, „active sync“ zu deaktivieren, auch wenn „aktive sync“ gar nicht activ ist. diese fehlermeldung dient offenbar lediglich der irritation. ein altbekanntes windows-feature. das aktivieren der daten-verbindung mit der „internetfreigabe“ hate dann zur folge, dass sich das emailprogramm nicht mehr weigerte emails zu laden. muss man nicht verstehen.
ich frage mich nur wie sich microsoft, htc oder o2 sich eigentlich denken, wie normale menschen, die gegenüber computern oder windows nicht so tolerant sind, mit einem solchen gerät zurechtkommen sollen. selbst wenn alles so funktioniert wie man es erwartet, verlangt microsoft einem ja ständig den völligen verzicht auf komfort ab. alles muss man sich erklicken, durch menüs hangelnd erkämpfen. um eine seite mit opera mini zu sehen muss ich 7-8 mal klicken: xda entriegeln (2 klicks) oder aufwecken (1 klick), starter aufrufen (1 klick), java-laufzeitumgebung starten (1 klick), opera mini starten (1 klick), seite in den bookmarks klicken (1 klick), „berechtigung“ von opera mini bestätigen (2 klicks), warten. komfort stelle ich mir anders vor. aber ich beklage mich nicht. ich hab ja auch meine bugs.
furioser und sehr angestrengter verriss des „dark knights“ auf spreeblick. ich würde sogar sagen, grandioser verriss. das problem ist allerdings, dass ich malte kein wort glaube. kann natürlich sein, dass er recht hat, vor allem die tatsache, dass er „the west wing“ als positives beispiel für charaktertiefe von filmfiguren aufführt ist ein starkes anzeichen dafür, aber nach maltes verriss muss ich erst recht ins kino gehen. um mich davon abzuhalten, hätte er sich noch einen ticken mehr anstrengen müssen. oder weniger. was weiss ich.
svenk ist wirklich einer meiner lieblings-blogger und -zeichner und echt knuddelig, aber mit dem artikel begibt er sich auf das humor-niveau von robert basic, der, als vor zwei oder drei jahren die ersten bloglesungen durch die blogosphäre rauschten, vorschlug, sich gegenseitig HTML-quelltexte vorzulesen, und sich fragte was das denn überhaupt solle, sich blogtexte vorzulesen. das zum thema „intellektuelle Fallhöhe“ in sachen humor.
ich kanns echt nicht mehr hören, dieses undiferenzierte rumkloppen. die einen mokieren sich über „die blogger“ die wahlweise irrelevant sind (spiegel), die filmkritik oder das gedruckte wort zerstören, doof, dick, hässlich, gemein oder alles zusammen sind. andere mokieren sich über menschen die etwas mit weniger als 140 buchstaben zu sagen versuchen. die frage ist, kann man die intelektuelle fallhöhe von texten am medium oder der länge festellen? korreliert die intelligenz mit der grösse des hauptes? die sexuelle leistungsfähigkeit mit der grösse oder form des geschlechts?
ich finde es unendlich stumpfsinnig, leute abzubügeln, weil sie das öffentlich tun, was sie gerne tun, egal ob es auf einer bühne, einem privatsender oder einem blog ist.
gerne hingegen lese ich wie leute abgebügelt werden, wenn sie irgendetwas öffentlich enorm schlecht, eitel, geltungssüchtig, mit einer fiepsstimme oder extrem undifferenziert dargeboten haben. jemanden verbal ungespitzt für eine mangelhafte leistung in den boden rammen: prima. aber jemanden oder eine gruppe doof zu finden, weil sie in einen bestimmten club gehen, ein bestimmtes medium oder eine begrenzte anzahl buchstaben benutzen um sich auszudrücken, find ich enorm albern. genauso albern und dumm wie dieses pseudo-pfiffig-witzige schlussfolgern, das aus gruppenzugehörigkeiten auf charakter- oder körpereigenschaften zu schliessen meint: blogger dick und überheblich, schwarze riesen-geschlechtsteilig und faul, französinnen immer geil und rasiert, deutsche immer stumpf und wurstig, journalisten immer korrupt.
könnten sich alle [sic!] mal mühe geben etwas zu differenzieren, oder macht differezieren die witze kaputt? ich glaube nicht. ich will mehr jon stewart, weniger mike krüger. sonst hör ich auf zu lachen, hier.
ich konnte es selbst nicht glauben, aber ich habe es selbst, mit eigenen augen gesehen: kürzlich wollte ich mir eine zahl notieren. die zahl fing mit einer eins an. aber statt einer eins, schrieb ich ein ausrufezeichen, als hätte meine hand sowas wie eine shift-taste. ich sah meiner hand beim zeichnen des ausrufezeichens, wie in zeitlupe zu und konnte sie nicht daran hindern. das war ziemlich unheimlich. [falls ich eine shift-tase habe, welcher arzt kann sie wohl diagnostizieren und gegebenenfalls entfernen?]
gestern abend wollte ich dann die westwing DVD (s02d05) aus dem laptop-laufwerk werfen, um nachzugucken wieviel ich schon gesehen habe. ich brauchte ungefähr zwanzig sekunden, um zu begreifen, dass diese idee schwachsinn war.
ich vermute ja, dem gehirn — zumindest meinem — fällt es zunehmend schwer zwischen digital und analog zu unterscheiden. aber vielleicht passt sich die realität ja auch an mein gehirn an und wird voll-digital. oder so.
sehr rücksichtsvoll, wenn mütter mit schreienden säuglingen das restaurant verlassen um die gäste nicht übermässig zu stören. doof wenn die mutter dann mit dem schreienden säugling draussen steht und man selbst draussen sitzt.
P.S: Bloggen sie ruhig weiter, aber lassen sie seriöse Journalisten in Ruhe. Danke!
(sehr lesenswerter email-austausch mit anschliessender petzerei und selbstdemonatge.)
ich empfehle der redaktion der FAZ schleunigst folgende Domain zu reservieren: FAZ.ke — ich finde das klingt mehr nach seriösem journalismus als FAZ.net.
sicher ist der frage wer den spruch erfunden hat ziemlich müssig bis eitel, vor allem bei einem spruch, der so auf der hand liegt, dass ihn sogar nico lumma benutzte. trotzdem hat glaser mit seiner ursprungsmail, die ja eher nebensächlich formuliert war, keinesfalls den eitelkeits-jackpot geschossen.
die frage „wann es eigentlich zu einer Selbstverständlichkeit wurde, verschickte Mails ans Licht der Web-Öffentlichkeit zu zerren“ ist da schon nachvollziehbarer und diskussionswürdiger, als die frage, warum da überhaupt drüber geredet werden soll. ich neige ja auch dazu hin und wieder dummes zeug zu reden, aber wenn ich jemanden anpampe versuche ich das, egal ob in der fleisch- oder der virtuellen-welt, in neunzig prozent der fälle so zu machen, dass es ansatzweise zitierbar ist. mit anderen worten, sowohl im persönlichen gespräch, als auch im email-verkehr versuche ich nichts zu sagen was grössenwahnsinnig erscheinen könnte. ich versuche weder explizit, noch implizit zu behaupten, dass ich fehlerfei, allwissend, irre klug oder seriöser als derjenige bin, mit dem ich rede. ich weiss durch diverse stürze auf die fresse, dass ich dazu neige fehler zu machen und versuche den eindruck zu vermeiden, dass ich mich für fehlerfrei halte. überheblichkeit und arroganz ist in jeder form der kommunikation zu vermeiden. oder: „Never put anything in an email you don’t want to show up on the Internet“. gegen diesen ratschlag hat marco dettweiler eklatant verstossen, nicht nur in seiner mail, sondern vor allem mit seinem anruf bei der stuttgarter zeitung, in dem er sich bei der redaktion über glaser beschwerte. dass dettweilers google-karma jetzt leidet, hat er wohl vor allem sich selbst zuzuschreiben.
andererseits, allein für den neologismus „minderbepimmelt“ hat sich die ganze diskussion gelohnt.
… schreib genau wie die sz, der djv, turi2 und all die anderen nichts, aber auch rein gar nichts über den neuen eichinger-film, „der baader meinhof komplex“. nichts, denn so wie die die journalisten behandeln, hat der film nicht die geringste aufmerksamkeit verdient. der djv-dings michael konken meint: „Journalisten sollten unter solchen Bedingungen auf Berichterstattung verzichten.“ ganz meiner meinung. der film muss totgeschwiegen werden!
heute bin ich mit der beifahrerin zu fuss ungefähr drei kilometer von der ubahn-haltestelle wandsbek-gartenstadt, assistiert von tomtom auf dem xda, zur helbingstrasse gelaufen. damit war die beifahrerin gleich doppelt befriedigt: sie konnte ihren lieblingsladen, den „stilbruch“ besuchen und einer ihrer wochenend-lieblingsbeschäftigungen nachgehen: in gewerbegebieten spazieren gehen. doof war, dass ich, bzw. der xda die hälfte der strecke wieder mit der suche nach satelliten beschäftigt war. jedesmal wenn das „quickgps“-programm die neuen GPS-daten runterlädt, die eigentlich den GPS-fix beschleunigen sollen, dauert die erste suche nach satelliten 3-5 minuten. dooferweise werden die „quickgps“-daten nach 7 tagen ungültig, so dass das beschleunigen ziemlich zeitaufwändig ist.
im stilbruch war es ziemlich warm und voller alter sachen. unter anderem habe ich bemerkt, dass die 80er im nachhinein besonders peinlich für leute die platten veröffentlicht haben waren. ix bin mal gespannt, wie peinlich den leuten (und mir) in 30 jahren die aktivitäten und spuren und fotos sind, die sie im internet hinterlassen haben. peinlichkeit wird durch das internet sicherlich demokratisiert.
dieses gesicht!
der beweis: niemand lernt aus der geschichte: zweidrittel-hosen werden immer noch getragen.
die puppe links ist, glaube ich, der vorläufer von samson aus der sesamstrasse.
ist das motorad so gross oder maffay so klein?