eine neuigkeit …
zwei meldungen:
high heels-angel
der typ mit diesen schuhen und den smarties am hut war echt witzig. unfreiwillig. er umgibt sich übrigens auch gern mit promnys. mehr fotos von und mit bulo morgen hier.
drei tage talkmob
hier steht demnächst ein artikel über ein paar DLD-panels die mir wirklich gut gefallen haben, darüber dass jochen wegener wirklich prima moderieren kann und andere nicht. vielleicht schreib ich auch auf wen ich alles getroffen habe, wer „graf schal“ ist, verlinke den einen oder anderen der über den DLD geschrieben haben und vielleicht ziehe ich sowas wie ein fazit. vielleicht aber auch nicht.
eigentlich totaler quatsch jetzt noch was zum DLD zu schreiben. ich mein, sogar stern.de hat schon was geschrieben. sehr witzig übrigens dieser seitenhieb: „Amerikaner sprechen [Hubert Burda] mit dem Vornamen an, Deutsche und seine Angestellten mit dem akademischen Grad des promovierten Kunsthistorikers.“ man könnte hinzufügen, deutsche onlinejournalisten fügen hubert burdas akademischen titel sogar in die überschrift und die url ein („Konferenz-Digital,-Life,-Design-Dr.-Burdas-Gipfeltreffen“) — ob aus gründen der google optimierung oder um dem doktor respekt zu zollen weiss ich auch nicht.
ich weiss nicht ob ich diesen satz dieses oder letztes jahr öfter gehört habe: „ich arbeite jetzt bei burda.“ — fakt ist diese menschen benutzen, sobald sie einen vertrag bei burda, haben das wort „doktor“ sehr viel öfter.
apropos „doktor“. hubert burda ist mir seit gestern eine portion sympathischer. ich habe ja bekanntlich eine schwäche für gesten (solange sie nicht allzu pathetisch sind). gestern beim panel „ad exchange“ kam irgendwann hubert burda in den völlig überfüllten raum, drängelte sich ein bisschen durch und setzte sich dann völlig unprätentios im gang auf den boden. ich wurde zwar bereits eindringlich davor gewarnt gesten eine zu grosse bedeutung zu geben, aber mir gefiel das.
mir fiel auch irgendwann auf warum burda sich den DLD (wahrscheinlich) einiges kosten lässt. einerseits kann er sich so sicherlich einige high potentials vielversprechende junge menschen einfangen, denen er dann später einen arbeitsvertrag, eine beteiligung oder einen platz an seiner seite geben kann. andererseits bekommen er und seine trüffelschweine durch so eine veranstaltung aus erster hand mit woher der wind weht, was die nächsten grossen trends werden könnten (dieses jahr hat es jeff jarvis ausgeplaudert: man solle sich oder seine kunden fragen: wie würde google es machen?). ausserdem wirkt so eine veranstaltung vermutlich wie eine art mäzenaten-deo. von den grossen geistern mit denen man sich umgibt bleibt immer etwas intellektueller glanz kleben. für den gesellschaftlichen glanz hat burda die bambis. und mit dem bereitwilligen teilen dieses glanzes schafft sich burda ein netzwerk von verbidlichkeiten. der yahoo manager bradley horowitz behauptete zumindest vor zwei jahren flickr und catherina fake auf dem DLD entdeckt zu haben und so den impuls für yahoo geliefert zu haben flickr zu kaufen. sowohl yahoo als auch catherina fake dürften allein deshalb hubert burda auf ewig dankbar sein.
am ende beibt die frage wieviel hubert burda wirklich draufzahlt. die sponsoren des DLD haben sicherlich einen sehr grossen teil der kosten übernommen. den rest wird burda nicht aus der portokasse zahlen können, aber ich vermute jeder cent lohnt sich.
zurück zur veranstaltung. ich habe mit dem einen oder anderen gesprochen, die sich kaum ein panel angeschaut haben und ihre zeit ausschliesslich mit reden, visitenkartentausch, spinnen*, kennenlernen und vertiefen verbracht haben. ich weigere mich ja normalerweise leute kennenzulernen. meisten klappt das ganz gut indem ich einfach so rumgucke und augenkontakt vermeide und niemand fremdes anspreche. die meisten leute verstehen das als arrogantes, überhebliches verhalten und lassen einen links liegen. trotzdem überwinden hin und wieder einige leute diese unsichtbare mauer und sprechen mich einfach an. das ist dann meisten auch furchbar nett, genauso wie es immer wieder funktioniert, dass mich leute die mich bereits kennen mir fremden leuten vorstellen. kurz: leute kennenlernen lässt sich nicht vermeiden. und das ist ja auch gut.
montag
die leute die nicht soo gerne selbst reden und nicht so gerne leute kennenlernen gucken sich die vorträge und panels an. ein paar habe ich auch gesehen und war von ein paar schwer enttäuscht und über ein paar heftig erfreut. erwartungsgemäss (und bereits erwähnt) war das panel venter ./. dawkins hochinteressant (life: a gene centric view). die thesen und die forschungen der beiden bieten ja eigentlich unkalkulierbaren zündstoff. der eine behauptet dass es gott nicht gebe, der andere (so behaupten einige) spielt gott. einer von den beiden wunderte sich, warum das publikum so ruhig sei. damit meinten die beiden natürlich nicht die businesskasper die im saal rumlaberten, sondern dass ihre thesen normalerweise entschiedenen widerspruch hervoriefen. dass es kaum aufschreie aus dem publikum gab als dawkins wiederholte, dass er sich zimelich sicher sei, dass es ausserhalb biologischer organismisen soetwas wie seele oder bewusstsein gäbe, wunderte mich auch nicht wirklich. in deutschland spielt religion und vor allem deren offensive verteidungung eigentlich kaum noch eine rolle. aber dass die deutschen als die weltweit führenden gentechnik-skeptiker nummer eins nicht mal leise stöhnten als venter den transfer von erbgut in andere arten oder die herstellung von reproduktionsfähigen zellen aus synthetisch gefertigtem erbgut als völlig ungefährlich und als auch alltäglich in der natur vorkommend trivialisierte wunderte mich dann doch. ich mein, der mann will künstliches leben schaffen, versucht (wen ich mich nicht täusche) patente auf von ihm entschlüsseltes erbgut anzumelden und hat gegen alle deutschen datenschutzbestimmungen verstossen als er sein gesamtes erbgut im internet veröffentlichte. niemand muckte auf, niemand stellte kritische fragen!
doch einer tats; richard dawkins. der ist zwar mit venter einer meinung, dass die biologie langsam zu einer informationswissenschaft, bzw. -technologie wird und dass das erbgut pure information sei, aber als venter behauptete, dass gene und chromosomen die design-komponenten der zukunft seien und er (auch) deshalb so hart an der herstellung eines künstlichen, designten organismus arbeite, da fragte dawkins venter ob er es verstehe dass sich manche menschen sorgen um diese eingriffe in das erbgut machten und ob er nicht auch selbst das risiko sehe damit das biologische gleichgewicht aus der balance zu bringen. venter antwortete ziemlich überzeugend und warnte vor einer zu einfachen sicht auf die biologie. der austausch von erbgut hätte schon immer stattgefunden. das menschliche genom besitze enorm viele teile die ursprünglich von viren stammten, wir tragen (wenn ix das mal nicht falsch verstanden habe) sogar pflanzliche erbinformationen in uns herum. der aufnahme von fremden erbgut in das eigene stünden viele schranken im wege, aber es sei eine bilogische realität und eigentlich völlig normal. auch die ansicht, dass der mensch durch genetische eingriffe das tempo der evolution über die massen beschleunigte liess er nicht gelten, evolution finde ständig und gut zu beobachten in mikroorganismen statt. die ganze luft sei voller bakterien und viren die wir ständig aufnähemen und die sich ständig veränderten.
venter scheint etwas entscheidendes begriffen zu haben. er wird die leute nur von seiner arbeit überzeugen können wenn er damit etwas unfassbar nützliches macht. also schlägt er vor die welt zu retten indem er versucht organismen zu entwickeln, die CO2 in grossen mengen binden. solche designten organismen, denkt er wohl zu recht, könnten mit ihrer nützlichkeit jede skepzis gegen die gentechnik wegspülen.
das schlimme ist, ich neige dazu venter zuzustimmen. es klingt schon überzeugend wenn er sachen sagt wie:
life is a universal concept. it’s a design concept. we can transfer life as digital information. perhaps publishing my genome on the internet had more implications than i thought.
variation, vererbung und selektion (und viel zeit); dass wir so entstanden sein sollen und das leben um uns herum ist schwer zu glauben, ebenso wie es schwer ist zu glauben, dass das herumfummeln an genen und chromosomen die welt verbessern könnte. aber ich habe mich entschieden das erstmal für ne weile zu glauben und auch zu beobachten. wenn es ein next big thing gibt, dann ist es langfristig sicher die gentechnik, bzw. das verschmelzen von gentechnik und informationstechnologie und design.
eine weitere faszinierende veranstaltung war das interview mit ken roth vom human rights watch unter dem titel „inconvenient stories“. jens hat dazu eigentlich alles geschrieben was ich auch dazu geschrieben hätte: faszinierend wie human rights watch arbeitet, faszinierend dass das funktioniert und faszinierend dass human rights watch funktioniert. die kraft des öffentlichen wortes scheint ungebrochen.
verpasst habe ich dieses panel, leider. ich bin ja mal gespannt ob ich das noch später als videocast sehen kann.
party
nicht nur nico ist die stimme rauh geworden, auch mir. das was die meisten leute auf der party so trieben konnte man eigentlich schon nicht mehr „smalltalk“ nennen. das war eher „smallscreaming“ oder so. erstaunlich fand ich die tatsache, dass überall aschenbecher rumstanden. bei herrn sixtus seinem getwittere meine ich irgendwann mal gelesen zu haben, dass man in münchen nur noch im puff und zuhause rauchen dürfe. promis hab ich auf der party, ausser denen die auch schon im HVB-forum rumliefen, kaum gesehen (irgendwer vom focus offenbar schon). jumbotay mag ich nicht prominent nennen und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich barbara (germanys next topmodel) richtig erkannt habe.
dienstag
am letzten tag habe ich mir zwei veranstaltungen angeschaut: „green transportation“ und „exploding media“. dieter hat beide bereits wunderbar zusammengefasst und mit links und videos angereichert. ein zitat hatte ich mir auf dieser veranstaltung noch notiert: david hirschberg zitierte irgendwann jemanden von nike, der angesichts des enormen erfolges der nike läufer comunity (die mit dem ipod) gesagt haben soll, dass firmen wie nike nicht dazu da seien medienfirmen mit werbeaufträgen am leben zu erhalten, sondern dass firmen wie nike dazu da seien sich mit den kunden zu verknüpfen und zu verbinden. dieser abgesang auf werbung hält hirschberg natürlich nicht davon ab mit technorati voll auf werbung zu setzen.
fazit
insgesamt hat die erwartung meine erwartungen übertroffen. ich muss allerdings sagen, dass ich mehr oder weniger völlig ohne erwartungen nach münchen gefahren bin. auch wenn es teilweise furchtbar eng war und man sich ständig auf die füsse trat, besser als o’reillys 2.0-dings in fast menschenleerem messeambiente wars definitiv. auch wenn kaum eine veranstaltung pünktlich anfing und manche veranstaltungen wie 2007 sehr unter der moderation litten, vieles und manch einer überraschten mich (wieder) und über viele begegnungen habe ich mich ausgesprochen gefreut.
p.s.: zu graf schal sag ich nix.
[nachtrag]
unterm strich scheinen die meisten ein positives fazit zu ziehen:
*) „netzwerken“ ist ein furchbar langes wort. „spinnen“ ist viel kürzer und beschreibt die tätigkeit doch auch viel besser. „spinnen“ ist auch klebriger.
[nachtrag 23.01.2008]
hübscher text von jeff jarvis zum gespräch venter ./. dawkins.
[nachtrag 27.01.2008]
interview mit craig venter auf zeit.de
leadawards 2008 vorauswahl online
keine ahnung ob das für die öffentlichkeit bestimmt ist, aber die vorauswahlen für die leadawards 2008 kann man sich hier anschaun.

die vorauswahl „WebLogs“ schlägt witzigerweise auch die preisträger des letzten jahres vor.
[nachtrag 23.01.2008]
mittlerweile ist die seite passwortgeschützt. schnellmerker! hat nur ca. 30 stunden gedauert bis man den fehlenden passwortschutz bemerkt hat.
eigentlich …

ist die bildunterschrift unter diesem bild ne frechheit schon lustig.
viel zu viele menschen

mein zweiter tag dld fing verzögert an. eigentlich wollte ich so gegen 7 uhr aufstehn, kaffee trinken und in ruhe eine zeitung frühstücken. ich entschied mich dann aber zwei stunden lang die snooze-taste zu benutzen und frühstückte (hier) nur eine halbe zeitung mit einem hervorragenden capuccino und einem hervorragenden belegten brot.
der erste vortrag den ich mir unbedingt angucken wollte war der mit craig venter und richard dawkins über einen gen-zentrischen blick auf das leben. selbst die erschütternd schlechte moderation von john brockman und die ungefähr 100, lautstarken businesskasper-gespräche im vortragsraum, schafften es nicht diese diskussion zu kaputten. den mir-sind-andere-leute-scheissegal-preis, unterkategorien wichtig-bin-ich- und wichtig-ist-was-ich-denke-preis darf sich „mad eye“ marc samwer abholen. er führte die diskussion die er vorher moderieren durfte einfach im publikumsraum weiter, referierte lautstark vor zwei businesskaspern über die strategien von sich, linkedin, xing und facebook und was weiss ich. dass es leute gibt, die den leuten auf dem podium und nicht seinem gesülze zuhören wollten war allerdings nicht nur marc samwer scheissegal. das scheint eine haltung zu sein mit der man sich als businesskasper profilieren kann. also machen es auch alle: einfach pausenlos rumlabern.
kurz: der geräuschpegel bei den vorträgen ist unerträglich, vortragende die nuscheln oder dünne stimmchen haben sind kaum zu verstehen, das livebild das hinter die vortragenden projeziert wird ist nicht lippensyncron und die veranstaltung ist insgesamt einfach zu voll.
was mich wunderte:
- rené obermann ist eher uncharismatisch. sein bübchencharme geht komplett verloren wenn er über sein geschäft, über technologie redet. da platzen zuerst vorgelesenene allgemeinplätze aus ihm heraus, dann scheint alles was er sagt plötzlich zum voiceover eines werbefilmchens für ne aktionärsversammlung zu werden und schon verwandelt sich ein junger dynamischer hoffnungsträger ruckzuck in einen weiteren grauen, öden businesskasper.
- obwohl überall pfefferminzbonbons rumliegen riechen sehr, sehr viele leute hier sehr unangenehm aus dem mund.
- viel mehr als von den vorträgen bisher war ich heute von einem iphone beeindruckt. eine frau hatte sich ein iphone so um den hals gehängt, dass es ihr quer auf der brust lag. auf dem iphone war das untere ende einer kette abgebildet die sich synchron zu ihren bewegungen bewegte. da hab ich doch gerade auf die frage was das internet wohl nie ersetzen könne geantwortet „die haptik, das anfassen“ und dabei ganz vergessen, dass geräte wie das iphone oder die wii das vielleicht doch können werden. wenn wir virtuelles plötzlich drücken, quetschen, langziehen, auswringen können, verändert sich vielleicht sogar mehr als unsere wahrnehmung.
- die toiletten stinken bereits nach knapp zwei tagen konferenz bestialisch. dixis sind dagegen ne dufte angelegenheit.
[nachtrag 21:07]
eine kurze zusammenfassung der unterhaltung zwischen craig venter und richard dawkins gibt es hier und als video hier.
[nachtrag 23.01.2008]
zur unterhaltung zwischen craig venter und richard dawkins hab ich hier ein wenig mehr geschrieben.
déjà-vu

heute bin ich fünfeinhalb stunden lang nach münchen gefahren und habe gelernt, dass die bahncomfort punkte sich am nützlichsten in erste-klasse-upgrades umwandeln lassen. den sonntag vor- und nachmittag in einem erste-klasse wagon zu verbringen, kann recht angenehm sein. ich hatte die vollausstattung dabei: den sonntags-tagesspiegel, die fas, meinen laptop, (löchriges) umts-internet, die ersten drei DVDs der ersten staffel von heros. falls mir langweilig werden sollte hatte ich noch die brandeins dabei und eine USB-TV-karte die angeblich auch bei hohen geschwindigkeiten funktionieren soll und ein bisschen arbeit. die erste stunde verbrachte ich damit die internetverbindung klarzumachen und den tagesschau podcast runterzuladen. nicht dass mich die tagesschau von gestern gerade sonderlich interessierte, mir gings ums prinzip: 22 MB im zug runterladen muss auch mal sein. danach habe ich an zwei kunden-webseiten rumgebastelt, die ich allerdings zur sicherheit lokal auf meinem rechner liegen hatte. für die arbeit am live-system ist die o2-funkversorgung auf der strecke nach münchen dann doch zu löchrig.

zwischendurch schenkte mir der zugbegleiter kekse und pralinen, brachte mir kaffee und chili concarne an den tisch, bot mir die zeitungen die ich mir vorher am kiosk gekauft hatte nochmal kostenlos an und half mir aufs klo.
leider war die zugfahrt viel zu kurz, heros hab ich nur 10 minuten lang geguckt, die tagesschau nur 5 minuten, die zeitungen hab ich nicht angerührt, aber dafür 10 emails gschrieben, zwei jobs erledigt, das internet leergelesen und mich mit google maps hilfe entschieden, dass es einfacher ist mit dem taxi zum hotel zu kommen statt mit hilfe von google maps und dem ÖPNV. aber so stundenlang in einem ruhigen zug zu sitzen, durch deutschland zu fahren und dabei zu arbeiten, das gefiel mir. statt sonntags in einem café rumzusitzen könnte man sonntags doch eigentlich auch im zug sitzen? die stromversorgung ist im zug besser, der service und die toilettensituation sind mindestens gleichwertig.
nachdem ix in münchen im hotel engecheckt hatte und zum HVB forum gelaufen war um mich dort für den DLD einzuchecken fiel es mir auf: alles wie letztes jahr.
- gleiches hotel wie letztes jahr
- gleiche DLD-location wie letztes jahr
- gleiche DLD-tasche wie letztes jahr, nur diesmal in etwas besser zu mir passendem schwarz statt navygrün
- die gleichen leute und c-promis wie letztes jahr
- bier, wie letztes jahr, erst ab 18 uhr
- wie letztes jahr bin ich nicht zum grossen eck/basic bloggertreffen gegangen, sondern nach dem motto micro statt makro in irgendein brauhaus
dem content lauschen fiel mir auch dieses jahr anfangs schwer, teilweise weil einfach zu viele leute hier sind, teilweise weil der terminplan sowas von verschoben und durcheinenader ist, dass man sich höchsten mal kurz irgendwie in die veranstaltung reinquetscht und entweder wegen radebrechendem englisch oder vermurkster moderation oder reinem desinteresse wieder verdrückt. ich habe das bei vielen menschen beobachten können.
auffällig war wie immer thomas promny, der immer überall zugleich zu sein schien, was daran liegen kann dass er sich fast ständig bewegt und eben auffällt mit seinen zwei meter achtzig körpergrösse. schön finde ich auch, dass thomas promny seine mutter mitgebracht hat.
viel interessanter als der content, also die panels, ist wohl auch für mindestens die hälfte der anwesenden der klassentreffen-charakter des DLD.
ebenfalls interessant ist zu beobachten wer mit wem redet, wie die leute sich unterhalten und gegenseitig anwanzen und sich ihre neuen handys zeigen, zu sehen wie peter kabel stundenlang auf andere menschen einredet, ibrahim evsan im prinzp ausnahmslos mit allen anwesenden redet, peter turi sich den arsch abrackert alle anwesenden die ihm irgendwie wichtig scheinen vor seine turi2.tv-kamera zu zerren, zu sehen, dass alle a-promis vollgeladene schatten haben, die ihnen stets mit einem schritt abstand folgen und stapelweise unterlagen und notizblöcke für sie rumtragen und zu sehen, wer seit dem letzten jahr alles so haare verloren hat.
wer hören will über was auf dem DLD so gesprochen wird, ich habe es mal aufgenommen. apropos viele leute. die veranstaltung platzt wirklich aus allen nähten. heute waren bereits so viele leute da, dass ich es gar nicht glauben kann, dass morgen noch mehr leute kommen sollen. es wird sicher voll kuschelig.
[siehe auch]
- thomas knüwers fazit vom ersten tag
- detlef borchers fazit vom ersten tag: „berstend voll“ und teilweise „peinlich“
jon stewart …
… wird immer besser. könnt ich ewig gucken (via). echt jetzt.
der tierpleger will künftig …

… mehr fahrrad fahren, nachdem er hier sah was in der berliner ubahn für gestalten mitfahren. in dem film der wagner und zypris bei ihrer angeblichen mutprobe zeigt, kann man auch den feuerzeugmann sehen.
wie war das nochmal mit der transparenz?
ich habe vor ein paar wochen (wie offenbar ein paar andere auch) einen anruf aus london von der agentur oglivy erhalten. es ginge um gebärmutterhalskrebs und um vorsorgeuntersuchungen die tausende von frauen retten könnten. ich habe der dame am telefon gesagt, schicken se mal informationen, was sie dann auch tat. was mich an der mail störte war die auffällig pathetische tränendrüsensprache („Jedes Jahr erkranken in Europa 50 000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und 25 000 Frauen sterben daran, obwohl entsprechend organisierte Vorbeugungsprogramme fast jeden dieser Fälle verhindern könnte.“) und das völlige fehlen von hintergrundinformationen; wer finanziert die kampagne, was hat oglivy damit zu tun, was habe ich damit zu tun? ich habe ein bisschen auf der angegebenen webseite rumgeklickt, ins impressum geguckt und in den ersten fünf minuten nichts zu den hintergründen gefunden. ich wollte noch einen gynäkologen aus meiner nähren verwandschaft dazu befragen, wie er die europäische gebärmutter-situation einschätzt, habe das dann aber irgendwie vergessen und mich mit ihm über seinen neuen ipod, sein handy und die probleme beim sms-versand unterhalten. recherchefaulheit nennt man das wohl. auf meiner inneren todo-liste notierte ich mir, dass ich dazu irgendwann mal was nachgucken wollte, vergass das aber wie fast alles auf meiner inneren todo-liste bis ich letzte woche irgendetwas über den verdacht auf gesundheitsschädigungen bei impfungen gegen den gebärmutterkrebs las. heute gabs dann einen gastbeitrag von strapato an der blogbar, der meinen verdacht bestätigte, dass irgendwas an der sache faul ist. so faul, dass es komisch zu riechen scheint.
ich hab ja normalerweise nix gegen pr-fuzzis und werbeheinis. gegen den versuch mich für irgendwas zu begeistern oder meine aufmerksamkeit zu erlangen hab ich gar nichts — solange sie ehrlich sind und ihre beweggründe offenlegen. aber mit falschen karten zu spielen, oder nicht alle karten auf den tisch legen ist nicht die geeignete methode mich zum mitspielen zu bewegen. im gegenteil. der versuch leute die ins internet schreiben zu instrumentalisieren indem man sie in nebel hüllt hat jetzt zum gegenteil geführt, die goldenen oglivy regeln zum umgang mit bloggern waren fürn arsch. plötzlich ist nicht die nebel-pr gesprächsthema, sondern die hinergründe, die gefahren, die risiken die oglivy und die pharmalobby doch eigentlich gar nicht so breitgetreten haben wollten.
eigentlich bleibt nur eine frage? gab es, ausser dem werbeblogger, blogger die den film (hab ich noch nicht gesehen, ist der gut?) oder die site die oglivy rumgemailt hat kommentarlos verlinkt haben?
mehr dazu, wie gesagt, an der blogbar, beim werbeblogger und zusammengefasst bei rivva.
plan b mit c

frag mich nicht warum, aber beim namen plan-b muss ich an einen kopierladen denken. vielleiht weil es eine zeit gab, in der ich sehr viele pläne einfach bei anderen kopierte, teilweise auch in kopierläden. plan-b ist aber kein kopierladen, sondern ein taxiunternehmen. deshalb ist das mit dem c oben rechts auch irgendwie voll logisch. denn taxis darf man nicht kopieren.
schicke frisur!
platoon
rosa luxemburg platz
wichtiger eintrag

ich habe in meinem leben nicht viel gelernt, aber eines weiss ich gewiss. menschen die von sich sagen sie hätten „humor“, besitzen meist ein übermass an ernst und heulen bei jedem scheiss. anschreiben auf denen steht „ihre meinung zählt“ sind meist mit dem portrait irgendeines chefredakteurs verziert der gerade (unterhalb des bildrandes) auf die meinungen seiner leser und anschreiben-erhalter scheisst. briefe auf denen das wort „wichtig“ steht, enthalten meist keine unterlagen und emails die im header „Priority: Urgent“ und „Importance: high“ stehen haben, sind fast immer von thomas knüwer.
was wollte ich nochmal sagen?
eine hausfrau, klug und weise, kocht des mannes liebste speise
breaking news
apropos heisse luft. beim schockwellenreiter wirds morgen keine updates geben. wegen heisser luft.
das dümmste notebook der welt

die einzigen firmen die sich erlauben können wichtige features wegzulassen und das teuer zu verkaufen sind unterwäschehersteller und apple.
[nachtrag 24.01.2008]
hihi.
handlungsreisen.de
sehr schön: jens nommel und seine handlungsreisen beim elektrischen reporter. über handlungsreisen.de und dass ich am relaunch im herbst peripher beteilgt war hab ich bereits im oktober schonmal geschrieben. wobei das keine offenlegung sein soll, sondern eher prahlerei.
wenn ich nicht schon ein niggemeier-groupi wäre
ich würde es spätestens jetzt werden.
[nachtrag]
wenn man es mit zugekniffenen augen betrachtet, geht es hier um das gleiche thema; toleranz und menschenliebe. (bei diekmann geht es natürlich um den mangel daran.)