art­um­wand­lung

felix schwenzel

knut ist eine ente.


ana­gram, ana­nas

felix schwenzel

steckt da ei­gent­lich ir­gend­ei­ne ety­mo­lo­gi­sche lo­gik da­hin­ter, dass im eng­li­schen das ana­gram von gott hund lau­tet?

apro­pos ana­gram: hab ich ei­gent­lich schon­mal er­wähnt, dass mir ana­nas lie­ber ist als anna tro­cken?

[nach­trag]
hihi, 1 ana­nas, 2 an­anäs­ser.


drei fra­gen

felix schwenzel

daph­ne moon, ir­gend­wann in staf­fel 1 von frasier:

i lear­ned a long time ago, the­re are th­ree ques­ti­ons you never ans­wer ho­nest­ly: how old do i look, do you like my hair and was it good for you too?

und falls es je­man­den in­ter­es­siert: ich habe alle staf­feln ge­guckt.


spie­gel watch­blog?

felix schwenzel

ich guck je­den tag in den spie­gel und sehe er­schüt­tern­des. aber dar­über zu blog­gen? öde.


rät­sel über rät­sel

felix schwenzel

ko­mi­sches dings, die­se rea­ders edi­ti­on. in den faqs steht un­ter an­de­rem:

3. Wel­che Fo­tos darf ich ver­wen­den?

Sie dür­fen grund­sätz­lich nur Fo­tos ver­wen­den, für die Sie selbst Ur­he­ber­rech­te be­sit­zen - oder die aus­drück­lich für die Nut­zung frei­ge­ge­ben sind. Dies ist zum Bei­spiel bei Pres­se­fo­tos von Fir­men der Fall. Auch Screen­shots von Web­sites dür­fen sie ein­stel­len - so­lan­ge Sie die­se selbst an­ge­fer­tigt ha­ben.

Eben­falls ver­wen­den dür­fen Sie Fo­tos, die in der Net­zei­tung ver­öf­fent­licht wur­den. Für die­se be­sitzt die Net­zei­tung die Rech­te.

ok. sechs mo­na­te nach dem ers­ten und ei­nem hal­ben hat man sich sei­ne ei­ge­nen faqs dies­be­züg­lich mal zu her­zen ge­nom­men. wei­ter heisst es:

4. Wer­de ich für mei­ne Ar­ti­kel be­zahlt?

Nein. Weil die Rea­ders Edi­ti­on für Le­ser und Au­toren kos­ten­los ist und die Net­zei­tung durch Spon­so­ren­ver­trä­ge der­zeit die Ser­ver- und Per­so­nal­kos­ten trägt.

das scheint al­ler­dings nur für „bür­ger“ oder „rea­der“ zu gel­ten. für re­no­mier­te (hüs­tel) jour­na­lis­ten gel­ten of­fen­bar an­de­re re­geln. pe­ter2 be­kommt koh­le von der rea­ders edi­ti­on für sein in­ter­view mit ro­bert ba­sic.

ich ver­steh das kon­zept nicht. echt. aber ich schla­ge ei­nen neu­en na­men vor: wi­der­sprüch­li­che aus­ga­be.


nicht ganz so neu­er neo­lo­gis­mus

felix schwenzel

die as­so­zia­ti­on hat­ten schon an­de­re: an­alpha­blog­ger. [via]


fä­kal­wort­ver­mei­dung bei der bahn

felix schwenzel

in ice-toi­let­ten klebt ein auf­kle­ber mit fol­gen­der auf­schrift:

„nur für wc-ab­wäs­ser und toi­let­ten­pa­pier.
pa­pier­hand­tü­cher und sons­ti­ge ab­fäl­le füh­ren zum aus­fall der toi­let­te.“

kann das wirk­lich sein, dass mei­ne aus­schei­dun­gen gar nicht „pipi“ und „a-a“ heis­sen, son­dern „wc-ab­wäs­ser“? soll­te man kin­dern bei­brin­gen zu sa­gen „ich muss mal gros­ses (oder klei­nes) wc-ab­was­ser ma­chen“? sa­gen mit­ar­bei­ter der deut­schen bahn „ich geh mal wc-ab­was­ser las­sen“ oder „ich leg mal eben eine wc-ab­was­ser­wurst“?

und das klo­pa­pier! was ist ei­gent­lich der un­ter­schio­ed zwi­schen ei­nem stück klo­pa­pier und ei­nem stück pa­pier­hand­tuch, dass das pa­pier­hand­tuch das klo ver­stop­fen soll und das klo­pa­pier nicht? wor­an liegt das? an der kon­sis­tenz der ver­schie­de­nen pa­pier­sor­ten? an der men­ge? dann müss­te es aber heis­sen „nur für wc-ab­wäs­ser und klei­ne men­gen klo­pa­pier“.

ehr­lich­ge­sagt hab ich mich bis­her, in mei­nem gan­zen le­ben, we­gen die­ser auf­kle­ber noch nie ge­traut in ei­nem ice ein gros­ses ab­was­ser zu las­sen. ich hab echt angst et­was ka­putt zu ma­chen.

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es ist raus

felix schwenzel


je äl­ter man wird

felix schwenzel

und bei der grö­ner gibts dann mor­gen wie­der mal ein bild von ihr zu se­hen. oder?


sag mal ei­ner blog­ger wür­den nicht zu ih­rer mei­nung ste­hen

felix schwenzel

oder: man­che hams nicht so mit dem „bra­chi­al­hu­mor“.

[net­news­wire ver­folgt än­de­run­gen an rss-feed-ein­trä­gen und mar­kiert sie ge­lösch­tes rot und neu hin­zu­ge­füg­tes grün]


rück­sicht

felix schwenzel

heu­te früh den tag gleich mit hass be­gon­nen we­gen der et­was op­ti­mis­ti­schen mut­ter am ha­cke­schen markt, der auf ih­rem fahr­rad mit lee­rem, klap­pern­den kin­der­sitz hin­ten das grün der fuss­gän­ger­am­pel scheiss­egal war (wohl aus dem­sel­bem grund wie ei­nem ra­sen­den toua­reg-wich­ser fuss­gän­ger­am­pel egal sind: we­gen dem nächs­ten ter­min) und die in­fol­ge ih­rer ver­fick­ten rück­sichts­lo­sig­keit mal eben ein kind um­nie­te­te und dann im wei­ter­rol­len zu­min­dest mal eben zu­rück­blick­te, „tschul­di­gung“ rief und wei­ter­fuhr.


die rea­ders edi­ti­on sucht 20 mil­lio­nen fo­to­gra­fen

felix schwenzel

und hat sie ge­fun­den. bei flickr.

den au­toren und mo­de­ra­to­ren der rea­ders edi­ti­on fal­len mitt­ler­wei­le zwar 8-10 tex­te pro tag ein, aber schein­bar kei­ne ei­ge­nen bil­der mit de­nen sie die­se tex­te be­hüb­schen könn­ten. lan­ge be­dien­te man sich bei nach­rich­ten­agen­tu­ren oder ir­gend­wo wo es li­zenz­freie bil­der gab. vor ein paar wo­chen hat die rea­ders edi­ti­on of­fen­bar flickr ent­deckt.

bei flickr gibt es zu je­dem the­ma bil­der. also sucht man fluchs die pas­sen­den bil­der raus und gibt als quel­le „flickr“ an. das ist dif­fe­ren­zier­ter als „quel­le: in­ter­net“ aber im­mer noch quatsch.

wenn ix mich dann wun­de­re war­um bei ei­nem bild kein fo­to­gra­fen­na­me oder link zum flickr-ori­gi­nal an­ge­ge­ben ist heisst es: „Sor­ry, ein Feh­ler - kor­ri­giert. Ur­he­ber im Bild­ti­tel an­ge­ge­ben und un­ter dem Ar­ti­kel ver­linkt.“ dass der „feh­ler“ am glei­chen tag mehr­fach pas­sier­te und an­ders­wo un­kor­ri­giert wei­ter­feh­lert war dann auch ir­gend­wie klar. wahr­schein­lich ein feh­ler bei der feh­ler­kor­rek­tur.

ko­mi­scher­wei­se steht kaum einm bild bei dem sich die RE be­dient (und die ich mir bei flickr an­ge­guckt habe) un­ter cc-li­zenz. aber, so dacht ix mir, die RE wird si­cher­lich die fo­to­gra­fen an­schrei­ben, um er­laub­nis bit­ten die fo­tos kom­mer­zi­ell ver­wen­den zu dür­fen und ein an­stän­di­ges ho­no­rar an­bie­ten?

ich habe mal die pro­be aufs ex­em­pel ge­macht. das bild in die­sem ar­ti­kel stammt von greg_j und steht in flickr nicht un­ter cc-li­zenz. auf nach­fra­ge bei greg_j schrieb er mir, er habe von der RE nichts ge­hört, ihn habe nie­mand ge­fragt ob er das bild ver­wen­den könn­ne, oder was er für die ver­wen­dung ver­lan­gen wür­de — aber er füh­le sich ge­schmei­chelt.

ich bin ja mal ge­spannt wann die RE sich an ei­nem bild be­dient des­sen fo­to­graf sich über eine un­ge­frag­te ver­wen­dung nicht so freut wie greg_j. ich sach nur rot­kohl.

[nach­trag 20:13]
die rea­ders edi­ti­on gibt sich lern­fä­hig und be­nutzt seit heu­te hier und da bil­der mit or­dent­li­cher quel­len­an­ga­be die un­ter cc-li­zenz ste­hen. da sag mal ei­ner, die wä­ren nicht lern­fä­hig.

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üb­ri­gens

felix schwenzel

auf praschls ge­heim­blog ist auch wer­bung ge­schal­tet.

[apro­pos: muss kunst brot­los sein?]


homage an bur­roughs?

felix schwenzel

qua­si auf be­son­de­ren wunsch von hal fa­ber ist der scheis­sen­de hund wie­der da. auch wenn ich nicht ge­nau ver­ste­he was er da­mit meint wenn er sagt, dass der hund eine hom­mage an die elek­tro­ni­sche re­vo­lu­ti­on von wil­liam bur­roughs sei. oder an­ders­rum, viel­leicht lern ich ja ge­ra­de was dazu: kann man hom­ma­gen ma­chen ohne das zu hom­ma­gie­ren­de mo­tiv zu ken­nen?


pla­tit­tü­den­stadl

felix schwenzel

turi sagts, der an­ony­me le­ser „ste­fan“ sagts, 5-6 fund­stel­len fin­det goog­le. die aus­sa­ge „wir­res: der name ist pro­gramm“ ist ab­ge­se­hen da­von dass sie stimmt (man glaubt es kaum, der name die­ser sei­ten war kein un­fall) wirk­lich al­les an­de­re als ori­gi­nell.

don­ners­tag abend be­kam ich ei­nen le­ser­brief von ei­nem künst­ler na­mens lies­schen mül­ler (name wur­de von mir ge­än­dert):

wie der name schon sagt:WIR­RES. wir ha­ben schon so vie­le Ver­wirr­te. Da müs­sen Sie sich nicht auch noch äus­sern.

von ei­nem künst­ler, dach­te ich bis­her, kann man et­was mehr krea­ti­vi­tät er­war­ten als von an­ony­men oder jour­na­lis­ti­schen plat­ti­tü­den­fän­gern — ein irr­tum of­fen­bar. was ich hin­ge­gen be­mer­kens­wert fin­de: lies­schen mül­ler äus­sert sich selbst fleis­sig auf dem frisch aus­ge­zeich­ne­ten teu­to­ni­ka, in ei­ner ei­ge­nen ka­te­go­rie.

of­fen­bar wur­de lies­schen mül­ler von ei­ner über­ge­ord­ne­ten in­stanz (re­dak­ti­on? an­stalts­lei­tung?) ob sei­ner (chris­ti­an) klar­heit und weit­sicht dazu er­mäch­tigt sich ein­fach so ins in­ter­net zu äus­sern. viel­leicht be­fah­lem ihm ja hö­he­re we­sen sich ins in­ter­net zu äus­sern?

noch­mal, für die die mei­nen plat­ti­tü­den taug­ten zur be­schimp­fung: na­tür­lich ist der name hier pro­gramm. wenn das nicht so wäre, hies­se das hier kla­res.net, klu­ges.net oder der­na­meistk­ein­pro­gramm.de.


ver­trau­ens­ver­lust

felix schwenzel

kürz­lich ei­nen al­ten freund zum bier ge­trof­fen. wir ha­ben uns eine wei­le un­ter­hal­ten, aber mir war den gan­zen abend über ko­misch zu mute, ich hat­te so ein ei­gen­tüm­li­ches ge­fühl. spä­ter fiel es mir dann auf: er hat­te ein adi­das-tshirt an. wenn wer­bung sich so in das all­tags­le­ben ein­schleicht, geht wirk­lich ver­trau­en ver­lo­ren. ich wer­de ihn auf die schwar­ze lis­te set­zen.


watch mar­ten­stein

felix schwenzel

wenn watch ber­lin so wei­ter­macht lob ich die noch ir­gend­wann. bald ha­ben die aber auch alle ber­li­ner pro­mis vor die ka­me­ra ge­zerrt. das ein­zi­ge was mich noch wun­dert, war­um das vor­her noch nie­mand an­ders ge­macht hat. die­ser tage war ha­rald mar­ten­stein dran/drin. er hat zwar ei­gent­lich kein ta­lent vor der ka­me­ra na­tür­lich zu wir­ken, al­les wirkt ein biss­chen auf­ge­setzt (be­son­ders auf­ge­setzt wirk­te der an­ruf sei­ner freun­din), aber ir­gend­wie scheint es doch ein for­mat zu sein was ihm liegt: in die ka­me­ra qua­seln, ein biss­chen aus der zei­tung le­sen, rum­dif­fe­ren­zie­ren und laut nach­den­ken. ich blei­be da­bei, wenn er die wor­te siebt und wägt, in sei­nen kolum­men ge­fällt er mir bes­ser, denn dann is­ser auch mal wit­zig, trotz­dem. se­hens­wert.

jetzt rate ich mal wen die von watch ber­lin dem­nächst vor die ka­me­ra zer­ren. rolf eden wird ir­gend­wann un­ver­meid­lich sein, bro­der wäre auch bald dran, wenn er nicht schon längst da­bei wäre, der typ der in der u2 im­mer die an­sa­gen macht be­kommt si­chert auch bald ei­nen auf­tritt, sitzt schirm­a­cher ei­gent­lich in ber­lin? die­ter hoe­ness ist viel­leicht doch ein we­nig rhe­to­risch un­ter­be­gabt, ähn­lich wie cher­no job­atey, die wer­den uns also hof­fent­lich ent­hal­ten blei­ben. wer fehlt noch? ka­mi­ner, bunz, kal­le, …?


gu­tes ar­gu­ment

felix schwenzel

jetzt weiss ich wozu die­ses web2.0 gut ist, war­um es sich lohnt sei­ne pri­va­ten da­ten her­zu­ge­ben, sei­ne email­adres­se, sein foto, sei­ne zeit: um sei­nen na­men zu si­chern, na­tür­lich!

mist, „abra­xa­se­pa­per“ ist schon weg! [via]


plau­der­stun­de heu­te ab vier

felix schwenzel

ab 16 uhr heu­te nach­mit­tag ste­he ich hier rede und ant­wort. nicht dass man mir nicht im­mer fra­gen stel­len könn­te, aber das tol­le beim po­li­tik di­gi­tal chat ist, dass der chat mo­de­riert wird. pro­vo­kan­te fra­gen wie zum bei­spiel wie man sich so als ar­ro­gan­tes, über­heb­li­ches arsch­loch füh­le, drin­gen gar nicht erst an mich her­an. des­halb wer­de ich sol­che fra­gen hier se­pe­rat in den kom­men­ta­ren be­ant­wor­ten. alle an­de­ren fra­gen, wenn es denn wel­che ge­ben soll­te, bit­te hier­hin.

[15:53h]
gleich gehts hier los.

[19:38h]
huch, mei­ne antg­wor­ten in kor­rek­ter deut­scher spra­che mit gross- und klein­schrei­bung im pro­to­koll der plau­der­stun­de.


jour­na­lis­ten und blog­ger bei se­cond leif

felix schwenzel

heu­te abend bin ix nach der ar­beit mal kurz in die lan­des­ver­tre­tung rhein­land pfalz ge­sprun­gen weil dort ein me­di­en­dis­put (auf „main­zer me­di­en dis­put ber­lin“ kli­cken) statt­fin­den soll­te. dort soll­ten ka­tha­ri­na bor­chert die ir­gend­was bei der waz macht, sa­scha lobo der ir­gend­was mit wer­bung macht und iro­ke­se sein soll, wolf­gang büch­ner der be­ruf­lich ma­thi­as mül­ler von blu­men­cron ver­tritt, hans-jür­gen ja­kobs der den ein­druck er­weckt den ver­trieb von sued­deut­sche.de zu ma­na­gen, pe­ter schink der ge­ra­de die welt neu­ge­star­tet hat und thi­lo trump der forscht, mo­de­riert von tho­mas „re­cher­che“ leif dar­über re­den, dass „on­line never sleeps“.

schon die ers­ten wor­te schmerz­ten als leif die frau „bor­schert“ vor­stell­te die ja so­was wie die weib­li­che ver­si­on des fän­gers im rog­gen sei. ich hät­te sie ja ehr­lich­ge­sagt als uschi ober­mei­er des blog­dings (oder so) vor­ge­stellt, aber weil ich so kran­ke ge­dan­ken hab wer­de ich ja auch nie auf po­di­en ein­ge­la­den. er frag­te sie dann war­um sie von der „sze­ne“ so ge­hasst wür­de, wor­auf sie ant­wor­te­te, dass sie nicht nur von der „sze­ne“ ge­hasst wür­de, son­dern von fast al­len. schläm­mer­mäs­sig frag­te leif „knall­hart“ nach, war­um, wie­so, wes­halb und mach­te von vor­ne­her­ein klar, dass er nicht ge­willt war auch nur eine fra­ge zu­rück­zu­zie­hen so lang­wei­lig, blöd oder un­pas­send sie auch sein moch­te. nicht nur die auf­ge­setz­te lo­cker-flo­cker­heit, auch das stän­di­ge s-c-h-zi­schen er­in­ner­ten mich stän­dig an horst schläm­mer. weiss­te be­scheid.

nach­dem er ir­gend­wann ohne er­sicht­li­chen er­kennt­nis­s­zu­ge­winn von lys­sa ab­liess, wand­te er sich hans-jür­gen ja­kobs zu. er sei ja der me­di­en­jour­na­list schlecht­hin ge­we­sen und wie er sich jetzt als on­line­chef der sz so in sei­nem ghet­to füh­len wür­de. ja­kobs ver­zog sein gum­mi­ge­sicht zu ei­ner frat­ze die wohl ent­spannt­heit aus­drü­cken soll­te und las ein we­nig aus der ver­triebs­bro­schü­re der sued­deut­schen.de vor. das sei al­les gar nicht ghet­to­ar­tig, im ge­gen­teil, die­ses neue me­di­um sei „hoch­span­nend“. sa­scha lobo, dem schon die gan­ze zeit die haa­re zu ber­ge stan­den, konn­te nicht mehr an sich hal­ten und platz­te mit ei­ner zwi­schen­fra­ge da­zwi­schen, wie alt den bit­te­schön das in­ter­net wer­den müs­se um nicht mehr als „neu“ zu gel­ten. die ant­wort von ja­kobs habe ich ver­ges­sen, ich habe mich zu­sehr auf sein gum­mi­ge­sicht und sein im-ses­sel-rä­keln kon­zen­triert das ver­mut­lich to­ta­le ent­spannnt­heit sug­ge­rie­ren soll­te, aber auch ein­bli­cke in sein hemd er­öff­ne­te.

pe­ter schink durf­te sich dann auch kurz im lich­te von zwei drei leif-fra­gen son­nen, es ging um den sprin­ger „news­room“, „on­line first“ und gott und die welt. ich habe mir fol­gen­des no­tiert: „… on­line first?“ — „ja, kann man sa­gen.“

thi­lo trump wur­de vor­ge­stellt als je­mand der ei­nen künst­ler­na­men trü­ge und for­scher sei. er wur­de im lau­fe des abends stän­dig von leif ge­zwun­gen sa­chen wis­sen­schaft­lich zu be­ur­tei­len oder aus sei­ner stu­die zu zi­tie­ren. er sag­te trotz doo­fer fra­gen gar nicht mal so blö­de sa­chen. on­line sei längst kei­ne ni­sche mehr, die all­ge­mei­ne ver­füg­bar­keit von breit­band sei durch­aus „neu“ und noch ir­gend­was an­de­res was sich klug an­hör­te, das ich auf mei­nen no­ti­zen um die­se zeit und mei­nem zu­stand ein­fach nicht mehr ent­zif­fern kann. leif zwang ihn spä­ter auch mal dazu ir­gend­wel­che zah­len zu nen­nen, wo­ge­gen sich trump an­fangs wehr­te und schliess­lich doch zah­len nann­te: „25, 7, 13, 48, 49 …“

wolf­gang büch­ner, den leif als „wolf­gang bü­sch­ner“ vor­stell­te, wur­de (na, nach was? rich­tig!) nach dem er­folgs­mo­del von spie­gel on­line ge­fragt. sei­ne ant­wort war dann auch das was alle teil­neh­mer den rest des abends man­tra­ar­tig wie­der­hol­ten: gu­ter jour­na­lis­mus, mehr re­cher­che, ei­ge­ne, wert­vol­le in­hal­te. bei leifs fra­ge was ei­nen spon-ar­ti­kel denn von ei­ner dpa-mel­dung un­ter­schei­de muss­te ich dann doch la­chen und moch­te leif für kur­zen ei­nen mo­ment in­nigst. büch­ner zö­ger­te et­was mit der ant­wort und sag­te dass das ein­ord­nen, das in den zu­sam­men­hang stel­len, ja auch sehr, sehr wich­tig sei. aha!

sa­scha lobo muss­te dann die fra­ge be­ant­wor­ten die leif dazu dien­te zu il­lus­trie­ren, dass er sich vor­be­rei­tet hat­te, näm­lich wie sich denn die­ses on­line-dings öko­no­misch tra­gen sol­le: sa­scha lobo ant­wor­te­te er ar­bei­te dran, glau­be dran, hät­te aber ei­gent­lich kei­ne ah­nung wie man im in­ter­net geld ver­die­nen sol­le. aber er sei op­ti­mist. lys­sa gab ir­gend­wie auch zu, nicht so ge­nau zu wis­sen wie man on­line geld ver­die­nen könn­ne, die waz wol­le sich jetzt zu­min­dest mal or­dent­lich mit dem in­ter­net aus­ein­an­der­set­zen und hof­fe dass dann auch wer­be­er­lö­se flies­sen wür­den. in sa­chen fri­sur und on­line-ver­mark­tung, füg­te sie ir­gend­wann noch hin­zu, möch­te sie zu­min­dest nicht in sa­scha lo­bos haut ste­cken.

hans-jür­gen ja­kobs wies da­nach noch­mal auf den an­geb­li­chen enor­men wirt­schaft­li­chen er­folg der sued­deut­schen.de hin, die zu den pro­fi­ta­b­les­ten ein­hei­ten der sz ge­hör­te. naja. ein biss­chen selbst­kri­tisch war er dann doch, sie­ben leu­te im on­line­be­reich frü­her sei­en ein­fach zu­we­nig ge­we­sen. er hob auch ir­gend­wann dazu an eine ho­he­lied auf den jour­na­lis­mus zu sin­gen und nann­te drei vier punk­te in de­nen blog­ger oder je­der­mann eben nicht mit jour­na­lis­ten mit­hal­ten könn­ten und kön­nen soll­ten. un­ter an­de­rem sei der zu­gang nun­mal be­schränkt, nicht je­der blog­ger kön­ne die mer­kel mal ein­fach so in­ter­view­en (la­chen im saal), eben­so sei das mit der qua­li­tät und der un­ab­hä­gig­keit eben auch so eine fra­ge, aus­ser­dem könn­ne ein blog­ger zum bei­spiel nicht wie die sz die zah­len zum zu­stand des schie­nen­net­zes der bahn ver­öf­fent­li­chen, denn die bahn habe et­was ge­gen die ver­öf­fent­li­chung. da sei­en star­ke mas­sen­me­di­en eben nö­tig. dass die­se aus­füh­run­gen an­satz­wei­se ar­ro­gant klan­gen nahm sa­scha lobo zum an­lass von nun fort­an aus­schliess­lich mit ja­kobs zu re­den, je­den zwei­ten satz mit dem wort „ar­ro­ganz“ ge­spickt.

ja­kobs hielt da­ge­gen mit ei­ner lä­chel­at­ta­cke und sei­nen drei grund­sät­zen für er­folg­rei­chen (on­line) jour­na­lis­mus: die sei­en ers­tens „qua­li­tät“, zwei­tens „qua­li­tät“ und drit­tens „qua­li­tät“ (was er da­mit mei­nen könn­te hat ste­fan nig­ge­mei­er zu­sam­men­ge­tra­gen). ir­gend­wie woll­te da auch kei­ner mehr wi­der­spre­chen.

über blogs wur­de ir­gend­wie auch nicht wirk­lich kon­tro­vers ge­spro­chen, alle konn­ten sich dar­auf ei­ni­gen, dass die ir­gend­wie als kor­rek­tiv, als ideen­ge­ber wirk­ten, zur mei­nungs­viel­falt bei­trü­gen und ja auch ir­gend­wie in­ter­es­sant sei­en. nur ein­mal heul­te lo­bos ma­schi­ne zwi­schen­durch auf, als stän­dig von „den blog­gern“ ge­spro­chen wur­de, mein­te er man kön­ne die nicht so über ei­nen kamm sche­ren, von leu­ten die blog­gen zu re­den wäre ge­nau­so ver­ein­fa­chend und un­pas­send als ob man von leu­ten re­den wür­de, die auf pa­pier schrö­ben. es gäbe ex­trem vie­le jour­na­lis­ten die sich die­ser ein­fa­chen techh­nik be­die­nen wür­den um zu pu­bli­zie­ren und es gäbe eben auch eine un­ge­heu­re viel­falt an un­ter­schied­li­chen blogs.

so rich­tig kon­tro­vers wur­de es auch mit den fra­gen aus dem pu­bli­kum nicht, es blieb ir­gend­wie beim fa­zit, dass qua­li­tät sein müs­se und das der jour­na­lis­mus sich künf­tig mehr dem le­ser öff­nen müs­se, dia­log­ori­en­tier­ter wer­den müs­se und si­cher auch wer­de. und auf der büh­ne fühl­ten sich auch alle so als sei­en sie ein teil die­ser be­we­gung. bis auf ei­nen.

spä­ter, in pri­va­ter run­de sag­te noch ei­ner der vor­her auf dem po­di­um sass: „ich hab nichts ge­gen blog­ger, auch die bes­ten bra­si­lia­ni­schen fuss­ball­spie­ler ha­ben mal in fa­ve­las an­ge­fan­gen zu spie­len.“ das war nett ge­meint, kommt aber fast an blu­men­crons 99% schrott weis­heit ran.

ich weiss nicht ob leif das ab­sicht­lich sag­te oder ob ich den gan­zen abend nur das hör­te was ich hö­ren woll­te, aber ein­mal sag­te leif, glau­be ich, nicht „on­line“, son­dern „auf draht“. das ge­fälllt mir. wirk­lich.

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jetzt am ki­osk

felix schwenzel