diese auszeichnung freut mich fast mehr als die die ich am donnerstag morgen um 2 am „urkunden counter“ entgegennahm. wenns auf den parties von dataloo auch kiloweise nordseekrabben gibt, verzichte ich auch gerne auf die urkunde.
[den anfangs fehlenden link bitte ix zu entschuldigen.]
als ich dieses portrait von fonsi mit seinem brieföffner sah musste ich lachen. als ich den text dazu las, rollten sich mir meine fussnägel nach oben. aber lachen musste ich auch, als ich das wort „cool“ las.
gestern abend habe ix auf der leadawards-verleihung von 18:30 bis 02:30 uhr rumgestanden. inner schlange, inner menge, anner bar, am buffet, anner garderobe, am pissoir oder einfach nur so rum. zwischendurch hab ich mal kurz in diesem saal gesessen, hihi, in reihe 19, obwohl ich nur ne karte hatte für die reihen 20-30. während ich dort sass moderierte dieter mohr ziemlich bemüht rum, kündigte gar nicht mal so schlechte einspieler von den jurysitzungen an und gab lead awards aus.
diese ganze veranstaltung war sehr gross, sehr voll und sehr holprig organisiert, aber ich glaube dass muss so sein. medienfuzzis, chefredakteure, fotografen und vorstandsvorsitzende einfach mal 30-40 minuten alphabetisch sortiert schlange stehen lassen, sie um sitzplätze kämpfen lassen und mit bösen blicken vom buffet verscheuchen, das — so hofft man wohl — erdet die medienfuzzis ein bisschen.
die preisvergabe im bereich weblogs fand ich ja zuerst ein bisschen eigentümlich, ein blog von dem noch nie irgendwer gehört hatte, teutonika als weblog des jahres mit gold auszeichnen? die beifahrerin sagte mir heute mittag das ding habe eine gute kategorie die mir bestimmt gefallen würde, also sach ich nix und gratuliere, auch wenn ich dem elektrischen reporter den goldenen lead award gegönnt hätte.
julius endert schafft als urlaubsvertretung von thomas knüwer selbst als jurymitglied für den bereich „online“ nicht eine fehlerfreie liste der neun „besten weblogs“ zusammenzustellen und verwechslet mich mit ehrensenf [nachtrag: korrigiert und entschuldigt]. macht ja nix, hat deutschlandweit, soweit ich weiss, überhaupt noch niemand veröffentlicht, eine liste mit leadaward-nominierten von platz 4 bis 9. ich habs mir einfach gemacht und ein foto gemacht. die plätze 4-9 werden ja eh erst interessant, wenn man sich selbst selbst dort tummelt.
trotzdem, den meisten (online) preisträgern und nominierten ist der leadaward offenbar schnuppe, weder bei spreeblick, noch beim bildblog, noch bei der readers edition lese ich irgendwas über den preis, obwohl die alle auf der nominierten-liste standen, was ja, glaubt man der leadacademy, schon an sich eine art ehrung darstellt. neben julius endert der in vertretung von thomas knüwer thomas knüwer (und mario sixtus) auf die schulter klopft schrieb bisher nur markus was über seine auszeichnung. johnny kam noch nicht mal zur verleihung, von der readers edition hab ich auch niemand gesehen (und würde auch niemanden erkennen) und ich war zwar auf der verleihung, schreibe aber auch erst im übernächsten absatz was zu meiner auszeichnung.
auch witzig: die titanic lässt erst jeden dahergelaufenen heiopei den preis begrabbeln und versteigert ihn dann auf ebay. fast so witzig wie stefan niggemeiers spruch gestern abend auf der party, als er sagte er würde jetzt ja schon gerne noch ein bier trinken, aber hätte angst sich in holm friebe zu verwandeln.
um zwei uhr morgens bin ich dann zum „urkunden counter“ (foto julius endert) gegangen (der hiess echt so) und hab meine urkunde in drei ausfertigungen gecountet entgegengenommen. keine sonderlich feierliche übergabe da im ausgangsbereich, aber immerhin mit glückwunsch. jetzt ist wirres also ausgezeichnet. ix danke der akademie für die gelegenheit 2 kilo nordseekrabben an einem einzigen abend zu essen.
ich gebe zu, ich habe die kommentare von ursula pidun zu diesem artikel wie peter turi der zweite gelesen: oberflächlich, unaufmerksam, angeekelt und widerwillig.
aber etwas ist hängengeblieben. usula pidumm pidun meint allen ernstes, dass man kritik an ungekennzeichnetem pr-schmand und der readers edition nur unter klarnamen und mit ordentlichen bürgerjournalistischen verdiensten üben dürfe:
Hat er selbst jemals aktiv am Bürgerjounalismus mitgearbeit? (nicht nur diskutiert) Wenn ja, welches Projekt? Welche Aufgaben hat er dort übernommen? Hat er sich über weite Zeiträume mit Bürgerautoren befasst? Hat er jemals Artikel von Bürgerjournalisten ordentlich redigiert? Kennt er den längst etablierten amerikanischen Bürgerjournalismus?
einfach so ins internet schreiben, seine meinung ohne beteiligung oder hintergrundwissen über „amerikanischen bürgerjournalismus“ abzusondern ist nichts als „nörglei“, „schnattern“ oder wie turi der zweite es ausdrückt „motzen“.
diese zurschaustelllung von arroganz und überheblichkeit macht es mir wirklich schwer noch irgendetwas positives an der readers edition und ihren machern zu finden. es schmerzt, aber ich muss fonsi nickend zustimmen. es riecht nach verwesung.
p.s.: bevor ich die readers edition noch einmal lese, verlange ich die klarnamen der user „newsider.de“, teamfalk“ und „kurzmeldung“.
herr preidel, der artdirektor dessen namen ich gelegentlich falsch schreibe und nicht korrigiere (sorry) findet qype doof, bzw. behauptet er verstehe es nicht. auf nachfrage, in den kommentaren konkretisiert er dann das problem, das er mit qype hat:
Das Problem in meinen Augen ist, dass die eine Hälfte der Restaurantbewertungen z. B. Potsdams, vorsichtig ausgedrückt, drittklassig ist, und die andere Hälfte offenkundig von Restaurantinhabern stammt, die Qype dazu benutzen, ihren eigenen Laden über den grünen Klee zu loben und kostenlos Werbung zu machen.
diese haltung kenne ich ganz gut, allerdings in anderem zusammenhang. und zwar in der bewertung der nützlichkeit von blogs oder foren oder benutzergenerierten inhalten. da fragen auch andauernd irgendwelche leute was das denn solle, wer den wahrheitsgehalt dessen was irgendwelche leute ins internet schreiben kontrolliere und behaupten 99,9 prozent dessen wäre eh schrott oder drittklassig oder dreiste (eigen-) werbung.
obwohl michael preidel schon seit geraumer zeit selbst ins internet schreibt und gelegentlich auch für sich selbst wirbt, traut er diesem braten internet offenbar noch immer nicht, glaubt nicht an selbstkorrekturmechanismen, ehrliche benutzer oder das urteilsvermögen anderer menschen. oder dass man wahrnehmungsfähigkeiten entwickeln kann, die das gute vom schlechten, das lesenswerte von langweiligen, das vertrauenswürdige von der lüge oder selbstbeweihräucherung trennen.
ich bin immer irritiert, wenn menschen auf augenschein hin pauschalisieren, nur den schrott sehen und nicht die perlen, unzufrieden mit einer zahnbürste sind, weil sie nicht zum hofausfegen geeignet ist oder in einem vollen aufzug in dem einer gefurzt hat alle als unhöfliche stinktiere bezeichnen.
abgesehen davon, dass qype keinesfalls eine seite zur restaurantkritik ist, sondern eine seite auf der man orte empfehlen kann, neben schaukeln, glascontainern, imkern, plattenläden oder supermärkten ist sicher noch einiges drin.
und nochmal zur anzeige hier (oder bildblog, die man beide werkseits abschalten kann) für die herr preidel einen tipp zum abschalten gibt: ich bekomme geld für die anzeige und für geworbene mitglieder, aber nicht für meine beiträge auf qype oder hier auf wirres.net.
grandios, heute der kleine blattkritik-film (crashtest) auf watch berlin von oliver gehrs: er stelllt uns heute zwei zuhälter vor, den dritten stelllt er nur indirekt vor, weil er sonntags nicht am kiosk liegt. als zuhälter bezeichnet gehrs die „b.z.“, den „berliner kurier“ und die „bild“-zeitung, weil sie seiner meinung nach für anzeigen von prostituierten in ihren blättchen übermässig viel geld kassieren (was sie im übrigen auch bar kassierten). laut strafgesetzbuch geht der zuhälterei nach, „wer eine andere person die der prostitution nachgeht ausbeutet“, so gehrs.
für alle die sich fragen was dieses ins internet schreiben überhaupt solle, es ist so eine art gedächnisstütze, altmodisch auch log- oder notizbuch genannt. denn ohne diesen eintrag hätte ich vergessen wo gehrs das damals geschrieben hatte.
34 besucher allein heute, die nach bei google nach „ariadne von schirach“ gesucht haben. da ist irgendwas los, nur wegen nem [amazon-werbelink] buch geht sowas normalerweise nicht ab.
GELD
Börse Online [börse online wird gedruckt?]
[…]
KINDERLIFESTYLE [kinder haben auch schon sowas?]
[…]
FAMILIE
Eltern
Eltern For Family [magazin oder willensbekundung?]
[…]
SPORT & MODE
Useless [toll! das erste magazin dass so heisst wie es ist]
Sepp [könnt von mir sein. alternativ hätte ich aber noch „gustel“, „depp“ oder „edmund“ vorgeschlagen.]
SONSTIGE
Booklet
Dogs
Vorn [„hinten“ hätt ich angekreuzt.]
heute war ich zum ersten mal eingeladen auf „ein podium“. so nennt man es glaube, wenn man eingeladen wird um auf einer veranstaltung mit anderen leuten durch mikrofone zu reden. ich bin es ja gewohnt so vor mich hin zu reden, allerdings meist nicht vor mehr als 5 leuten und wenn vor mehr, dann lese ich olles zeug von mir vor. an dieser veranstaltung nahmen 4 referenten teil, rolf lührs vom demos-projekt, gregor hackmack vom grandiosen projekt abgeordnetenwatch.de, andrea schwingel die unter anderem die foren der stadt magdeburg betreut und ix.
alle referenten sollten in 15 minutütigen vorträgen ihre projekte vorstellen. ich dachte mir, um zu erklären was dieses blogdings ist, wäre es sinnvoll einfach nachzuzeichnen wie ich zum blogdings gekommen bin. eigentlich ganz einfach, erklären wie ich vor 12, 13 jahren das internet entdeckte, ungeheure potenziale darin sah und anfing mir homepages zu basteln und wie ein blöder zu schreiben in der hoffnung leute zu finden die das interessieren könnte. der rest würde sich, dachte ich, ergeben. ausserdem entschied ich mich ohne powerpoint oder diavortrag zu reden. ich finde dia-vorträge nämlich nur gut, wenn das bild alle 5 sekunden wechselt. und das vorzubereiten war mir dann doch zu aufwändig (180 bilder).
der vortrag funktionierte dann auch ungefähr fünf minuten ganz hervoragend. als die moderatorin sagte, sie sei gespannt was ich so erzählen würde, sagte ich das sei ich auch, ich tat so als ob mein bauch mich hinderte näher ans mikro zu treten, fragte rhetorisch als einer der organisatoren nach 3 minuten auf das rednerpult zukam, ob er mich jetzt rausschmeissen wolle (dabei wollte mir der gute mann nur die benutzung der maus und des laptop nahelegen) und erklärte, dass ich wirres.net lieber nicht auf dem beamer zeigen wollte, weil ich gehört hätte, dass manchen leuten beim anblick meines logos schlecht werden könne. aber dann hing ich auf einmal fest oder umgekehrt frei in der luft. ich wurde unsicher und hatte keine dias und notizen um mich festzuhalten. schrecklich, ix wurde unsicher und merkte, dass mich ganz viele leute anguckten die merken könnten, dass ich unsicher wurde, was mich noch unsicherer machte. anfänger sollten sich ohne leine nicht aufs offene meer herauswagen. ich fing mich dann zwar wieder, glaube ich, denn irgendwann hörte ich mich wieder reden, aber mein entschluss steht fest: entweder schweigen oder tiptop vorbereiten, bis ins letzte wort. falls mich nochmal jemand einladen sollte. die (gefühlt) sechsstündige diskussion im anschluss, mit fragen an denen ich mich verbal entlanghangeln konnte war dann aber doch ganz ok. vielleicht ist bei dem einen oder anderen was hängengeblieben und vielleicht habe ich ein bisschen neugierde geweckt auf das was tausende täglich so ins internet schreiben.
am 06.03.2007 bin ix zur „blogsprechstunde“ bei politik digital eingeladen. da ich dort nicht viel sprechen werde, sondern tastarturgebunden plaudern („chatten“), hat man eigens einen vorspann (auch auf 7load) mit mir gedreht auf dem ich spreche. natürlich habe ich mich heftig verhaspelt als ich davon sprach, ich sei „feierabendblogger“. ix vergass kurz, dass ich ja gar kein blogger mehr bin, aus deutungshoheitsgründen.
apropos deutungshoheit. mit journalisten zu reden bringt echt nix. was ix da so von mir selbst in anführungszeichen lesen kann, jagd mir schon peinlichkeitsschauer über den rücken. aber vielleicht hat johnny recht und keine sau liest es.
[apropos journalisten und deutungshoheit; niggemeier untergräbt die letzten reste meiner glaubwürdigkeit.]
die leadacademy ist noch nicht dazu gekommen ihr nominierungen auf ihrer eigenen webseite bekanntzugeben, das überliess sie heute dwdl. auch die pressemeldungen der leadacademy schwadronieren noch vom leadaward 2006. [nachtrag 24.02.2007; die nominierungen sind online, die pressemeldungen sind jetzt alle weg] seis drum, die haben sicher viel zu tun mit dem organisieren und drogen für die party beschaffen.
wenn man sich die liste der nominierungen so anguckt ruft man unwillkürlich: aha, öder mainstream mit ein paar bunten einsprengseln. wirklich schockierend allerdings, dass der stern, das ehemals relevante wochenmagazin mit dem furchtbarsten redesign der letzten 10 jahre als „LeadMagazin des Jahres“ nominiert wurde. hoffnung bleibt. die magazine qvest und m-publication wurden, kurz nachdem sie „LeadMagazin“ des jahres wurden, eingestellt (qvest wurde irgendwann in den letzten monaten reanimiert).
als „WebLeader“ („netzführer“) sind last.fm, spon und xing nominiert, als blogs („WebLogs des Jahres“ — innovative schreibe, doo!) das bildblog, der elektrische reporter und das mir völlig unbekannt teutonika. bis auf den elektrischen reporter und dieses teutonika scheint man sich als so eine art „leitwolfaward“ zu verstehen.
als gleitwolf exkremist, quoten-adipöser oder schwarz-weiss-buntes einsprengsel bin ix auch zur verleihung eingeladen worden, neben ein paar weiteren üblichen verdächtigen, die wohl alle ausgezeichnet werden. so wirklich gespannt bin ix allerdings nicht. aber die party wird lustig, allein wegen lobos schleimspur.
kann mir mal jemand erklären, warum der netzeitungs-blogblick [gefällt mir, ich hoffe maik söhler hält das im gegenteil zu seinen vorgängern mal länger als 3, 4 ausgaben durch] bei einem aufruf mit ner permanenten url so aussieht und ohne die permanent-url so?
[nachtrag]
hm. schein als sei die netzeitung tatsächlich neu gestaltet worden und nur eine seite vergessen worden. gerade die, die ich mir ab und an anguck. siehe auch medienrauschen.