al­le

felix schwenzel

alle mei­ne spree­blick-kom­men­ta­re. dank wp und max.


pimp my schwanz­ver­gleich

felix schwenzel

eh­ren­senf ist nicht nur ei­ner der top-auf­t­ei­ger der deut­schen­blog­charts (in 36 wo­chen auf platz 5), son­dern auch der deut­sche meis­ter im zu­griffs­zah­len pim­pen. noch am an­fang die­ses jah­res schaff­ten es die be­trei­ber von eh­ren­senf nicht fra­gen­den jour­na­lis­ten ihre zu­griffs­zah­len so zu nen­nen, dass sich ein ein­heit­li­ches bild er­gab: am 24.01.2006 wa­ren es laut taz „täg­lich bis zu 10.000 Zu­schau­er“. am 27.01.2006 hiess es laut ber­li­ner zei­tung, eh­ren­senf schal­te­ten „re­gel­mä­ßig 5 000 Zu­schau­er ein“.

an­fang au­gust gibt eh­ren­senf hier an, mo­nat­lich „min­des­tens 2 Mio Page Im­pres­si­ons“ zu ha­ben. was für eine be­ein­dru­cken­de ent­wick­lung in­ner­halb von ei­nem hal­ben jahr!

ges­tern las ich dann in ei­ner bei­la­ge der „in­ter­net world busi­ness“ (on­line wer­be­pla­nung ok­to­ber - de­zem­ber 2006), dass laut eh­ren­senf ver­mark­ter ad2net eh­ren­senf mo­nat­lich 3 mill­lio­nen page im­pres­si­ons habe (was pi mal dau­men 100 000 PIs — und da­mit 25 000 mehr als das bild­blog — pro tag wä­ren). ad2net woll­te mir zu den be­ein­dru­cken­den zah­len nichts sa­gen.

so ganz über­zeu­gen die auf­ge­pim­ten zah­len (apro­pos) auch die wer­be­kunschaft nicht: ich kann aus­ser ad­sen­se kei­en wer­bung auf eh­ren­senf ent­de­cken und auch die ebay-ver­stei­ge­rung von wer­bung war so­weit ich mit­be­kom­men habe, ein ab­so­lu­ter flop.

ver­ar­schung oder kli­cken wirk­lich 2-3 pro­zent der spon-le­ser auf den eh­ren­senf-link um dort PIs zu ge­ne­rie­ren? ich sehe eher ganz viel heis­sen dampf.


fern­se­hen

felix schwenzel

tho­mas knü­wer:

Pa­ki­stans Prä­si­dent Per­vez Mus­har­raf bei Jon Ste­warts „The Dai­ly Show“.

ste­fan nig­ge­mei­er:

Das deut­sche Pri­vat­fern­se­hen wird von ei­nem Duo­pol aus RTL und Pro­Sie­ben­Sat.1 be­herrscht. Da­mit un­ter die­sem ein­ge­schränk­ten Wett­be­werb der Plu­ra­lis­mus nicht lei­det, müs­sen bei­de An­bie­ter un­ab­hän­gi­ge Drit­te Sen­de­zei­ten ein­räu­men. Und in die­sen Fens­ter­pro­gram­men, die die Mei­nungs­viel­falt ga­ran­tie­ren sol­len, wer­den dann auf RTL aus­ge­rech­net Bei­trä­ge von Pro­Sie­ben­Sat.1 ge­zeigt.

um mal auf die re­le­vanz-the­sen von lars-chris­ti­an cords zu­rück­zu­kom­men: ich wür­de ja ger­ne mal auf nem po­di­um sit­zen und wie cords ins pu­bli­kum schrei­en: „99,99% der sen­dun­gen im deut­schen fern­se­hen sind das er­geb­nis von blin­dem ak­tio­nis­mus und quo­ten-gier von ko­pis­ten und voll­trot­teln und hat das ni­veau von zug­be­glei­ter-durch­sa­gen im ICE.“ stimmt zwar ge­nau­so­we­nig wie das von cords ge­sag­te, muss­te aber mal raus.

wo blei­ben die deut­schen ste­warts, ma­hers, matt lau­ers (sie­he hier) und schmidt 2.0?

fern­se­hen wird wie­der zum wirk­li­chen fern­se­hen: man muss schon ganz schön weit schau­en um was an­stän­di­ges zu se­hen. um ge­nau zu sein, über den teich.


hei­tei­tei

felix schwenzel

pro­fes­sio­nel­ler jour­na­lis­mus, neu de­fi­niert. glück­li­cher­wei­se sind ja nicht alle jour­na­lis­ten drü­ben sol­che weich­ei­er.


kaf­fee.satz.le­sen 32

felix schwenzel

heu­te nach­mit­tag mal kurz mit der bei­fah­re­rin in die ba­der­an­stalt ge­fah­ren um mir die kaf­fee.satz.le­sung 32 an­zu­hö­ren. ganz gran­di­os und zu­recht über­all „pu­bli­kums­lieb­ling“ ge­nannt, ina bruch­los. von ihr auch gleich zur fort­ge­setz­ten lek­tü­re ihr neu­es buch „[ama­zon-wer­be­link] mitt­wochs­kar­tof­feln“ ge­kauft. aber trä­nen in die au­gen ge­trie­ben hat mir vol­ker strü­bing mit sei­nen drei kurz­ge­schich­ten, vor al­lem der mit dem ti­tel „über die lie­be und fleisch­sa­lat“ (oder so). köst­lich. vol­ker strü­bing bloggt, schreibt [ama­zon-wer­be­link] ro­ma­ne und poet­rys­lämmt. zum bei­spiel kürz­lich am ran­de der leip­zi­ger buch­mes­se. von die­sem auf­tritt gibt es ei­nen mit­schnitt auf dem er „fleisch­sa­lat“ vor­trägt (so etwa ab mi­nu­te 2:42). ein gran­dio­ser text über die lie­be und fleisch­sa­lat. trotz der mie­sen ton­qua­li­tät, sehr zu emp­feh­len. al­lein schon we­gen die­ser pas­sa­ge:

„ich lie­be dich“ sagt man nicht. wer „ich lie­be dich“ sagt, sagt auch „fol­gen sie die­sem wa­gen“ oder „lass mich hier zu­rück, al­lein kannst du es schaf­fen“.

(vol­ker strü­bing)


wir sind arsch­loch

felix schwenzel

die kir­che ver­sucht seit tau­sen­den von jah­ren an­ders­gläu­bi­ge zu mis­sio­nie­ren und, wie sie es nennt, das wort got­tes un­ter die leu­te zu brin­gen. teil­wei­se mit enor­men auf­wand. gan­ze ar­meen wer­den auf­geboben um mis­sio­na­ren schutz zu ge­ben, tau­sen­de mis­sio­na­re ar­bei­ten in afri­ka um „das wort got­tes“ un­ter die leu­te zu brin­gen. der neue, un­fehl­ba­re „stell­ver­tre­ter got­tes“ möch­te das be­en­den. eine ra­di­ka­le kehrt­wen­de. der va­ti­kan ver­klagt tat­säch­lich leu­te die das ur­he­ber­recht des paps­tes ver­let­zen und sei­ne wor­te, und sei­en es auch nur 30 zei­len, un­be­rech­ti­ger­wei­se wei­ter­ver­brei­ten. steht hier. was für eine idio­tie. aber viel­leicht auch gut so.


nur scheis­se im kopf

felix schwenzel


stein­hö­fel schwä­chelt

felix schwenzel

frü­her stand er noch im saft, jetzt mar­kiert er die mi­mo­se, die für jede be­lei­di­gung die ju­ris­di­ka­ti­ve ju­di­ka­ti­ve um hil­fe an­bet­telt. frü­her war al­les, so­gar stein­hö­fel, bes­ser:

Daß vie­le in mir den ar­ro­gan­ten Wi­der­ling se­hen, stört mich über­haupt nicht. Wer mich und mei­ne Sen­dung ge­schmack­los fin­det, kann mir das vor ei­nem Mil­lio­nen­pu­bli­kum sa­gen. Ich freue mich auf jede Art der Kon­fron­ta­ti­on.

(joa­chim stein­hö­fel, 21.1.1994 in der „welt“ über sei­ne pö­bel­show „18.30“)

es wird das al­ter sein, das ihn so weich­ei­rig macht. ihm fehlt die kraft. selbst ab­mah­nun­gen ge­gen an­geb­li­che, ihn be­tref­fen­de be­lei­di­gun­gen kann er nicht mehr sel­ber schrei­ben.


rea­ders edi­ti­on: und nu?

felix schwenzel

da die netz­zei­tung in form von phil­ip graf dön­hof hier nach kon­struk­ti­ver kri­tik ge­fragt hat, drü­cke ich hier mal ein biss­chen senf zur rea­ders edi­ti­on der net­zei­tung ab. die hun­dert tage schon­frist sind ja auch ab­ge­lau­fen. ich fand das pro­jekt ja theo­re­tisch ganz span­nend. auch tech­nisch wur­de es pri­ma ge­löst mit ei­nem auf­ge­boh­ren word­press, das auch gar nicht mal so übel aus­sieht. die idee ist ganz char­mant, le­ser, „mil­lio­nen le­ser“ wie vor dem launch noch ge­tönt wur­de, eine platt­form zu bie­ten. nur die pra­xis ist ent­täu­schend. we­nig ar­ti­kel, we­ni­ges das die „mir-doch-egal-schwel­le“ über­tritt und zum teil frag­wür­di­ges und är­ger­li­ches.

es gab mal ei­nen ar­ti­kel, der hat­te was. ein in­ter­view mit gün­ter wall­raf. das in­ter­view war al­ler­dings zweit­ver­wer­tet aus ei­ner schü­ler­zei­tung. dann gabs ein­mal pr von fon für fon. kann man ma­chen, auch wennns we­der was mit jour­na­lis­mus, noch mit „bür­ger-jour­na­lis­mus“ zu tun hat. ar­ti­kel wie die­ser ja­gen mir dann aber doch schau­er über den rü­cken; schlam­pig pseu­do­pro­fes­sio­nell und ein­sei­tig ge­schrie­ben, in­for­ma­tio­nen die den te­nor des ar­ti­kels ra­di­kal ver­än­dern wür­den wer­den — ob­wohl be­kannt — ein­fach weg­ge­las­sen, mit links und ge­nau­en quel­len­an­ga­ben wird aus un­er­find­li­chen grün­den ge­geizt („ich habe mei­ne quel­len, die nenn ich aber nicht!“). news-schrott für den sich selbst kat­zen­blog­ger schä­men wür­den.

re­gio­nal will die rea­der edi­ti­on sein. auch da fehl­an­zei­ge. in je­dem haupt­stadt­blog oder den met­blogs gibts 100mal bes­se­re und 1000mal mehr ar­ti­kel. je­des x-be­lie­bi­ge blog bie­tet mehr re­gio­na­le in­hal­te als die RE. war­um soll in ei­ner zeit in der je­der nach drei klicks sein ei­ge­nes blog öff­nen kann je­mand für die net­zei­tung schrei­ben? was ist der an­reiz? das ist das eine pro­blem, das an­de­re: wie soll man für qua­li­tät sor­gen? die net­zei­tung meint mo­de­ra­ti­on wäre die lö­sung. un­ter­ir­di­sche text­qua­li­tät, recht­schreib­feh­ler, wer­bung und ju­ris­ti­sche trot­te­lei­en mag man weg­mo­die­ren kön­nen, aber wie kann man in­ter­es­san­tes, le­sens­wer­tes her­mo­de­rie­ren?

ich sehe zwei ver­säum­nis­se der net­zei­tung:

  • mas­se schaf­fen, eine brei­te user­ba­sis
  • an­rei­ze schaf­fen für die RE zu schrei­ben
  • the­men und hil­fe­stell­lung vor dem schrei­ben leis­ten und so zum schrei­ben ani­mie­ren

klar, die net­zei­tung hat kein geld um die RE rich­tig zu pu­schen oder pe­ku­niä­re an­rei­ze für die au­toren zu bie­ten. aber war­um steht da ein­fach nur: „schrei­ben sie!“ und nicht wor­über, nicht wie, nicht war­um?

war­um sam­meln die „er­fah­re­nen“ re­dak­teu­re nicht the­men über die die le­ser schrei­ben könn­ten, war­um po­si­tio­niert sich die RE nicht als ein la­den in dem man schrei­ben un­ter pro­fes­sio­nel­ler an­lei­tung ler­nen kann und sich aus­pro­bie­ren kann, war­um gibt es kein über­ge­ord­ne­tes the­ma mit dem sich die RE po­si­tio­niert und pro­fi­liert, so wie die rie­sen­ma­schi­ne (kei­ne be­find­lich­kei­ten, mög­lichst zu­kunfts­wei­sen­des oder welt­erklä­ren­des, kei­ne kla­gen über die bahn)?

war­um, zum bei­spiel, bie­tet die RE nicht eine art bör­se mit ideen, mit the­men oder the­sen, mit ter­mi­nen, ver­an­stal­tun­gen über die man schrei­ben kann? ich wäre nie­mals auf die idee ge­kom­men alle par­tei­ta­ge zu be­su­chen und darüp­ber zu blog­gen, wenn mich nicht nico lum­ma ge­fragt hät­te. und mir fällt es zu­ge­ge­be­ner­mas­sen schwer mich durch hun­der­te von pres­se­mel­dun­gen zu ackern um in­ter­es­san­te ter­mi­ne her­aus­zu­de­s­ti­lie­ren. war­um lässt die net­zei­tung das nicht von re­dak­tue­ren er­le­di­gen die eh den gan­zen tag nichts an­de­res ma­chen als the­men, mel­dun­gen und pres­se­mit­tei­lun­gen zu wich­ten, ein­zu­or­de­nen? eine term­nin­bör­se in der in­ter­es­san­te ge­richts­ter­mi­ne ste­hen, ver­an­stal­tun­gen, pres­se­kon­fe­ren­zen von de­nen man be­rich­ten könn­te und ne­ben den pro­fis auch gleich ein paar ama­teu­re hin­schi­cken könn­te? gleich­zei­tig könn­te man hil­fe bei evtl. nö­ti­gen ak­kre­di­tie­run­gen bie­ten. ge­ra­de bei wahl­kämp­fen habe ich fest­ge­stellt, dass es vie­le in­ter­es­san­te ter­mi­ne gibt über die man schrei­ben könnn­te, nur ver­strei­chen sie meist un­be­ach­tet und ich er­fah­re erst et­was von ih­nen (aus der zei­tung) wenn sie vor­bei sind.

im ernst. wenn man möch­te, dass ei­nem le­ser con­tent lie­fern, könn­te man ih­nen ja auch hil­fe­stel­lung, an­re­gun­gen, re­sour­cen ge­ben. den auf­wand be­trei­ben re­dak­tio­nen wie dei der net­zei­tung eh. nur — und das wird das pro­blem sein — dem pö­bel will man so ein her­schafts­wis­sen na­tür­lich nicht zur ver­fü­gung stel­len. der pö­bel re­agiert dann auch ent­spre­chend. mit mas­si­vem und aus­ge­präg­tem des­in­ter­es­se.

ach, viel­leicht noch eine idee. da der bes­te ar­ti­kel in der RE bis­her ein ar­ti­kel aus ei­ner schü­ler­zei­tung war, wie wärs denn mit ta­lent­su­che? ein­fach alle deut­schen schü­ler­zei­tun­gen nach ver­wert­ba­rem, wert­vol­lem ab­su­chen und zweit­ver­wer­ten? hört sich lahm an, könn­te mich aber even­tu­ell da­von ab­hal­ten die RE we­gen aku­ter lan­ge­wei­le aus mei­nem feed­rea­der zu wer­fen.


kal­ter kaf­fe, um­ge­rührt

felix schwenzel

viel in­ter­es­san­ter als ein ar­ti­kel sind manch­mal die re­ak­tio­nen dar­auf. mei­ne klei­ne, un­le­ser­li­che zu­sam­men­fas­sung des me­dia cof­fee am diens­tag im ham­burg hat un­ter an­de­rem zu ei­nem be­su­cher­an­sturm aus dem fi­sche­r­Ap­pelt-netz­werk ge­führt, al­lein ges­tern zähl­te der pphlog­ger mehr als 10 ein­zel­ne be­su­cher. da fir­men wie fi­sche­r­App­let alle hin­ter ei­nem rou­ter/pro­xy sit­zen, dürf­te die wah­re zahl noch et­was hö­her lie­gen. heu­te auch wie­der sechs zu­grif­fe, vie­le von ei­nem do­ku­ment aus dem fi­sche­r­Ap­pelt-in­tra­net. hier in der heim­statt der ge­pfleg­ten fä­ka­li­en hat sich herr cords von fi­scher app­let al­ler­dings noch nicht zu wort ge­mel­det. wohl aber bei spree­blick, bei der kon­ku­renz (die zu­grif­fe aus edel­mann-haupt­quar­tier sind ganz be­schei­den, ges­tern ge­ra­de mal zwei) und gleich mehr­fach bei ba­sic­thin­king (hier und hier). teil­wei­se ent­wi­ckel­ten sich dort in­ter­es­san­te dis­kus­sio­nen, er jus­tier­te mei­ne un­ge­nau­en zi­ta­te et­was nach, blieb aber kon­se­quent auf sei­ner li­nie: blogs sind bis auf ein her­aus­ra­gen­des pro­mil­le öde-po­pö­de. re­spekt an john­ny, ro­bert und wolf­gang wie sie cords sach­lich-freund­lich aber be­stimmt die hose run­ter­las­sen. mat­thi­as mül­ler von blu­men­cron scheint das al­les scheiss­egal zu sein. vom spie­gel-pro­xy kein ein­zi­ger zu­griff in den letz­ten ta­gen. re­spekt. da kann ei­ner igno­rie­ren. von blu­men­cron zu ler­nen heisst sie­gen ler­nen. klaus-pe­ter frahm zeigt sich ent­täuscht dass ich mich nicht in der ver­an­stal­tung zu wort ge­mel­det hät­te, bleibt aber auch kon­se­quent bei sei­ner „och-ja-nee“-hal­tung. news­ak­tu­ell hat plötz­lich auch ein er­höh­tes in­ter­es­se an fä­ka­li­en und be­schert mir stünd­li­che be­su­cher aus dem news­ak­tu­ell-haupt­quar­tier. phil­ip graf dön­hof ist sich nicht zu fein (ob­wohl ich ihm leicht ans bein ge­pisst habe) sich hier kurz zu wort zu mel­den. da­für be­kommt er spä­ter eine klei­ne por­ti­on „kon­struk­ti­ve“ kri­tik.


frei­heit­lich lob­by­is­ti­sche par­tei deutsch­lands

felix schwenzel

dass die fdp eine par­tei des hoh­len ge­sab­bels ist, soll­te je­dem klar sein der ein­mal gui­do wes­ter­wel­le live er­lebt hat. aber dass sie un­ge­prüft je­den scheiss glau­ben und durch­zu­set­zen ver­su­chen de­nen ih­nen ein an­zug­trä­ger (aka lob­by­ist) ins ohr flüs­tert, soll­ten auch die wis­sen, die wes­ter­wel­le noch nicht live er­lebt ha­ben. „bür­ger­rech­te“ wer­den in der fdp mal eben mit lobb­by­is­ten­sprech ver­wech­selt. über­ra­schend ist das wie ge­sagt nicht.


me­dia markt fin­det fä­ka­li­en scheis­se

felix schwenzel

der me­dia­markt ant­wor­tet auf re­nés email:

Noch ein­mal: Sach­li­che Kri­tik ist uns je­der­zeit will­kom­men. Fä­kal­aus­fäl­le je­doch, über die der Ver­fas­ser im Nach­hin­ein den Deck­man­tel der Mei­nungs­frei­heit zu brei­ten ver­sucht, ver­bit­ten wir uns.

dum­my os­ten

felix schwenzel

auch wenn die nike wer­bung schal­ten, wer­de ich mir die ak­tu­el­le dum­my wohl auch wie­der kau­fen, al­lei­ne we­gen die­sem­ar­ti­kel:

For Kim / Nord­ko­rea kommt im­mer so schlecht weg. Wir ha­ben die staat­li­che Pres­se­agen­tur mal ge­be­ten, uns das Land aus ih­rer Sicht zu zei­gen
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kal­ter me­di­en-kaf­fee zu web2.0

felix schwenzel

ges­tern abend lud news­ak­tu­ell zum me­dia cof­fee ein, the­ma „web 2.0 — wie ver­än­dern sich me­di­en und pr?“. ge­la­de­ne gäs­te auf dem po­di­um wa­ren lars-chris­ti­an cords, fi­sche­r­Ap­pelt kom­mu­ni­ka­ti­on, phil­ip graf dön­hof, net­zei­tung, klaus-pe­ter frahm, news­ak­tu­ell, ste­fan keu­chel, goog­le, ma­thi­as mül­ler von blu­men­cron, spie­gel on­line, mo­de­riert von anet­te hil­le­brand, aka­de­mie für pu­bli­zis­tik. eine lus­ti­ge, gut­ge­laun­te run­de. ob­wohl so rich­tig gut­ge­launt war nur der blu­men­cron. der hat­te ein dau­er­grin­sen auf­ge­setzt und blick­te stän­dig er­war­tungs­froh ins pu­bli­kum.

die dis­kus­si­on ent­wi­ckel­te sich zwar im lau­fe des abends in eine th­ree-men-show von blu­men­cron, keu­chel und cords. blu­men­cron wur­de vom ver­an­stal­ter auch gleich „pu­bli­kums­ma­gnet“ be­för­dert. frahm be­kam im lau­fe der dis­kus­si­on kaum die ge­fal­te­ten hän­de vorm ge­sicht weg, dön­hof lang­weil­te sich of­fen­bar et­was und konn­te mit dem the­ma nicht all­zu­viel an­fan­gen.

nach ei­ner kur­zen be­griffs­er­klä­rung an­geb­li­cher web2.0 be­grif­fe wie rss, pod­cast, vod­cast, chat, track­back, wiki, fo­rum, die alle teil­neh­mer der run­de reih­um er­klä­ren soll­ten um bil­dungs-gleich­stand im pu­bli­kum zu er­rei­chen ging die ers­te fra­ge an blu­men­cron: „was sind die ge­fah­ren von web2.0 für die klas­si­schen, eta­blier­ten me­di­en?“ blu­men­cron blieb er­staun­lich dif­fe­ren­ziert: „das al­les ist kei­ne be­dro­hung, das ist eine er­gän­zung.“ die klas­si­schen me­di­en hät­ten nach wie vor gros­se be­deu­tung, die le­ser­zah­len wür­den wei­ter stei­gen, es gäbe da kei­ne wirk­li­che kon­ku­renz­si­tua­ti­on. al­ler­dings kom­me deutsch­land in sa­chen blogs nicht rich­tig vor­an. in ame­ri­ka wäre da eine viel grös­se­re viel­falt und die ame­ri­ka­ni­schen blogs wä­ren viel­fach viel in­ter­es­san­ter. sein lieb­lings­blog sei „paid­con­tent“, das sei rich­tig in­ter­es­sant, da wür­de er al­les wich­ti­ge aus der me­di­en­sze­ne er­fah­ren. die wür­den auch geld mit wer­bung und ver­an­stal­tun­gen ver­die­nen und das sei ja auch gut und rich­tig so. ent­we­der man ver­die­ne mit blogs geld oder sei, wie die ame­ri­ka­ner sag­ten, ein „trust­fund baby“. von blogs habe er auch eine men­ge ge­lernt, näm­lich vor al­lem ei­nen of­fe­nen um­gang mit feh­lern. und da hät­ten die deut­schen me­di­en gros­sen nach­hol­be­darf. deut­sche zei­tun­gen hät­ten (fast) alle kei­ne kor­rek­tur­spal­te (räus­per, wo ist die kor­rek­tur­spal­te von spon?). blogs wür­den die­se funk­ti­on zum teil sehr gut er­fül­len. „da­mit müs­sen wir um­ge­hen ler­nen. blogs sind eine neue macht­vol­le stim­me für je­der­mann.“ spä­ter wies blu­men­cron noch auf eine be­son­der­heit der deut­schen on­line-land­schaft hin. über­all auf der welt wä­ren die stärks­ten und re­le­van­tes­ten on­line­an­ge­bo­te die von ta­ges­zei­tun­gen, nir­gend­wo wür­den wie in deutsch­land die wo­chen­ma­ga­zi­ne den on­line­markt be­herr­schen (spon, stern, zeit). wenn man be­den­ke, dass on­line die zu­kunft des jour­na­lis­mus lie­ge und tags­über die haupt­in­for­ma­ti­ons­quel­le „on­line“ sei, wür­den die zei­tun­gen ge­ra­de ihre ei­ge­ne zu­kunft ver­pen­nen. das be­rei­te ihm sor­gen, sag­te er grin­send.

keu­chel hau­te be­rech­tig­ter­wei­se in die glei­che ker­be wie blu­men­cron: in deutsch­land wer­de sei­ner mei­nung nach die zu­kunft der blogs ver­schla­fen. wenn man be­den­ke, dass das „fros­ta-blog“ das er­folg­reicht­se cor­po­ra­te-blog in deutsch­land sei (la­chen im saal), sehe man, dass man in deutsch­land stän­dig nur die ge­fah­ren von blogs se­hen wür­de und nicht die chan­cen und po­ten­zia­le die sich er­gä­ben. cords mein­te er wäre zwar ger­ne der be­ra­ter ge­we­sen der fros­ta emp­foh­len hät­te zu blog­gen, aber (qed!) er wür­de nie­man­dem emp­feh­len ein cor­po­ra­te blog zu ma­chen. die „ri­si­ken“ sei­en zu hoch, die deut­sche un­ter­neh­mens­kul­tur sei noch nicht so weit, es herr­sche auf al­len sei­ten nicht ge­nü­gend ver­trau­en und aus­ser­dem kön­ne eh nie­mand „die re­spon­ses hän­deln“.

phil­ip graf dön­hof er­zähl­te was web2.0-mäs­sig so bei der net­zei­tung los sei. in etwa so eu­pho­ri­sie­rend und mit­reis­send wie die rea­ders edi­ti­on sich zur zeit dar­stellt, er­zähl­te er auch da­von. das sei halt so ne zei­tung die von le­sern er­stellt wer­de, die mo­de­ra­to­ren ge­stal­te­ten kräf­tig mit und sei­en so eine art „be­treu­te le­ser“, auch wenn un­ter den mo­de­ra­to­ren teil­wei­se „ech­te“ jour­na­lis­ten sei­en. man schu­le die mo­de­ra­to­ren in work­shops und eine re­dak­teu­rin ver­ant­wor­te das gan­ze. was man denn da be­son­de­res be­kom­me bei der rea­ders edi­ti­on, warf die mo­de­ra­to­rin ein. „nun“, stam­mel­te dön­hof, vor al­lem eine stär­kung der re­gio­na­len be­richt­erstat­tung. ups. ich habe die RE seit dem start abo­niert, aber re­gio­na­les habe ich da noch nicht all­zu­viel ge­le­sen. ich ver­mu­te ja eher, das pro­jekt ist re­dak­ti­ons­in­tern be­reits ab­ge­schrie­ben, als ge­schei­tert, lang­wei­lig und die er­war­tun­gen nicht er­fül­lend, im pa­pier­korb ge­lan­det. oder dön­hof ist ex­trem un­ta­len­tiert im ver­kau­fen. viel­leicht auch bei­des.

was denn das span­nen­de an web2.0 wäre, frag­te die mo­de­ra­to­rin. blu­men­cron mein­te web2.0 sei voll re­tro. des­halb sei es auch so hip. das be­geis­ter­te die mo­de­ra­to­rin: „das ist mor­gen die über­schrift!“. blu­men­cron mein­te wenn man be­den­ke, dass das web be­reits in der ver­si­on 1.0 to­tal „an­ar­chisch“ ge­we­sen sei, dass be­reits da­mals je­der sa­gen konn­te was er wol­le habe sich ei­gent­lich gar nicht so viel ver­än­dert. zum bei­spiel hät­te vor 10 jah­ren die gan­ze „com­mu­ni­ty“ laut ge­schrien als spie­gel on­line ging und dann auch noch wer­bung mach­te (ko­misch, hab ich da­mals nicht mit­be­kom­men, hört sich an wie ein ur­ba­ne le­gen­de). trotz­dem habe sich vie­les ver­än­dert, vor al­lem tech­nisch, al­les sei schnel­ler, ein­fa­cher, ver­netz­ter, macht­vol­ler ge­wor­den.

[mor­gen mehr dar­über wie lars-chris­ti­an cords sich in rage re­de­te, ste­fan keu­chel kein wort über goog­le ver­lor und klaus-pe­ter frahm und phil­ip graf dön­hof fast nichts sag­ten.]

die mo­de­ra­to­rin frag­te ir­gend­wann das pu­bli­kum, wer denn al­les sel­ber blog­ge. da ich ge­ra­de in dem mo­ment da­bei war was ins in­ter­net zu schrei­ben und eh nicht mehr blog­ge konn­te ich nicht auf­zei­gen, aber auch nicht se­hen wie­vie­le blog­ger sich mel­de­ten. ich glau­be es wa­ren vier oder fünf fin­ger. lars-chris­ti­an cords nahm den ge­rin­gen an­teil blog­ger im pu­bli­kum als steil­vor­la­ge: „sie ver­pas­sen da aber auch nix.“ blogs sei­en im­mer noch „zu 99,9% ego­zen­tri­scher, selbst­re­flek­tier­ter schrott auf dem ni­veau von teen­ager-ta­ge­bü­chern.“ was man you­tube, my­space und sonst­wo fin­de sei al­les so un­ter­ir­disch, „da möch­te man sich gar nicht mit aus­ein­an­der­set­zen.“ [nach­trag: cords meint er habe fol­gen­des ge­sagt: „ 99,99% des In­halts im Web 2.0 ist das Er­geb­nis von ego­zen­tri­schen Selbst­re­flek­tie­rern und hat das Ni­veau von Teen­ager-Ta­ge­bü­chern.“] cords fing an sich in rage und ins herz des pu­bli­kums zu re­den. un­ter­bro­chen nun nur noch ab und an von mat­ti­as mül­ler von blu­men­cron und klaus-pe­ter frahm, wo­bei blu­men­cron ver­such­te cords aus­sa­gen zu re­la­ti­vie­ren („wir er­hal­ten durch­aus in­ter­es­san­tes aus der le­ser­schaft“, „die al­ten hier­ar­chien las­sen sich nicht auf­recht­erhal­ten“) und frahm das von cords ge­sag­te noch­mal für we­ni­ger sprach­be­gab­te lai­en zu­sam­men­fass­te: was er da ge­sagt hät­te sei to­tal 2004 und pro­vo­kant. blogs sei­en mitt­ler­wei­le er­wach­sen ge­wor­den. [nach­trag: ich habe das von herrn frahm ge­sag­te stark ver­ein­facht. hier in den kom­men­ta­ren steht es von ihm selbst nach­jus­tiert et­was de­tail­ier­ter. tzz. im ge­däch­nis blei­ben im­mer nur die schrei­häl­se.]

cords wur­de jetzt mun­ter und lei­te­te sei­ne nächs­te run­de mo­no­log mit ei­ner rhe­to­ri­schen fra­ge an sich selbst ein: „mich in­ter­es­siert mei­nungs­bil­dung. wie kann ich mei­nung be­ein­flus­sen?“ er fra­ge sich ob „wir“ es mit ei­ner art schwarm­in­tel­li­genz (der olle pro­fi wuss­te das: beim wort schwarm­in­tel­li­genz lach­te sich das pu­bli­kum halb schief) zu tun be­kom­men wür­den, mit so ei­ner „voll de­mo­kra­ti­schen, ir­gend­wie ver­edel­ten mei­nungs­bil­dung“ oder ob sich wie­der „con­tent­py­ra­mi­den“ von mei­nungs­füh­rern bil­den wür­den, de­nen dann alle wie im print in ei­ner art her­den­trieb fol­gen wür­den. ihn wür­de in­ter­es­sie­ren wie man dort die mei­nun­gen be­ein­flus­sen kön­ne, ob man sich mit die­sen schwär­men aus­ein­an­der­set­zen müs­se oder eben doch nur ein paar mei­nungs­füh­rer. „wie kann ich die mei­nun­gen be­ein­flus­sen?“ frag­te er die run­de. mit an­de­ren wor­ten, er frag­te wie er künf­tig sei­nen job er­le­di­gen sol­le.

ste­fan keu­chel flüs­ter­te ihm von der sei­te zu, er sol­le sich doch mal an­schau­en was mit der mei­nungs­bil­dung bei der „du bist deutsch­land“-kam­pa­gne pas­siert sei. da hät­te die mei­nungs­bil­dung doch fast nur bei spree­blick statt­ge­fun­den. cords wur­de jetzt ein biss­chen emo­tio­nal. das sei ja al­les „ok“ ge­we­sen, die mo­ti­ve der flickr grup­pe sei­en teil­wei­se bes­ser ge­we­sen als die ori­gi­nal-mo­ti­ve. ABER DAS SEI AL­LES DER JOHN­NY HAEUS­LER GE­WE­SEN! DER HABE DAS AL­LES GE­MACHT! SO­GAR DIE PHO­TO­SHOP TEM­PLA­TES UM DIE KAM­PA­GNE ZU VER­UL­KEN! AL­LES JOHN­NY HAEUS­LER! wer denn die­ser haeus­ler sei, frag­te die mo­de­ra­to­rin im na­men des pu­bli­kums. ACH DAS SEI DER BLOG­GER SCHLECHT­HIN DER DIE­SE GAN­ZE CHOO­SE MIT DEN WEB­LOGS INS ROL­LEN GE­BRACHT HÄT­TE, MIT SONER JAM­BA-GE­SCHICH­TE DIE DANN GANZ GROSS GE­WOR­DEN SEI WEIL DER SPIE­GEL SIE AUF­GE­GRIF­FEN HÄT­TE (dar­auf folg­te ein vor­wurf­vol­ler blick in rich­tung blu­men­cron). „DAS WAR AL­LES DER HAEUS­LER, DER REST IST ZU NEUN­UND­NEUN­ZIG KOM­MA NEUN PRO­ZENT IR­RELE­VANT!“

nach­dem cords den bo­den des po­di­ums mit hun­der­ten klei­nen aus­ru­fe­zei­chen aus­ge­legt hat­te, aber doch noch ir­gend­wie die kur­ve zur un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on hin­be­kom­men hat­te und plötz­lich die the­se im raum stand es gehe im­mer öf­ter um ei­nen kampf der eta­blier­ten mit et­was neu­em, un­be­re­chen­ba­ren, wi­der­sprach blu­men­cron; john­ny haeus­ler sei mitt­ler­wei­le durch­aus eta­bliert, so­gar selbst ver­le­ger: „der ist jour­na­list wie da­mals der kress“, der sich ir­gend­wo hin­ge­setzt habe und sein ding durch­ge­zo­gen habe. neu sei, dass heut­zu­ta­ge je­der ei­nen un­ter­neh­mens­skan­dal aus­lö­sen kön­ne. und da sei eben in­ter­es­sant: „wie gehe ich mit mei­nen feh­lern um?“ an der mei­nungs­bil­dung sei­en nun ein­fach sehr viel mehr men­schen be­tei­ligt.

ans pu­bli­kum ge­wandt sag­te blu­men­cron: „wenn sie alle blog­gen wür­den, dann wer­den wir uns das ganz ge­nau an­gu­cken. und wenn da was lus­ti­ges da­bei ist oder was pein­li­ches, dann ma­chen wir eine ge­schich­te dar­aus.“ ob­wohl blu­men­cron be­reits seit gut an­der­t­alb stun­den un­un­ter­bro­chen grins­te, leg­te er an die­ser stel­le noch­mal et­was zu. kei­ne ah­nung ob das eine an­kün­di­gung war, dass spie­gel-on­line das ni­veau künf­tig noch ein biss­chen sen­ken möch­te oder ob das eine dro­hung oder war­nung an die ham­bur­ger ge­schäfts­welt war die fin­ger vom blog­gen zu las­sen.

cords woll­te dann auch noch­mal was sa­gen. er fän­de doof dass das the­ma web2.0 im­mer auf „die­se blogs“ re­du­ziert wer­de. viel re­le­van­ter sei­en doch the­men wie „breit­band“ und das nun dank ei­ner viel­zahl an tech­ni­schen in­no­va­tio­nen vi­deo und au­dio viel ein­fa­cher vi­ral un­ter die leu­te zu brin­gen sei. man kön­ne die leu­te ja per vi­deo viel bes­ser emo­tio­nal pa­cken, es tä­ten sich vie­le span­nen­de po­ten­zia­le die un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on auf. die sa­che mit dem „lo­nely­girl15“ fän­de er span­nend ob­wohl das ja wohl ein „kul­tu­rel­les pro­jekt“ ge­we­sen sei. aber das hät­te ge­zeigt, wie die „eta­blier­ten“ es den blog­gern, den usern mal in sa­chen „cul­tu­ral hack­ing“ zu­rück­zah­len könn­ten. blu­men­cron wi­der­sprach und wies dar­auf hin, dass die ma­cher von „lo­nely­girl15“ kei­nes­falls eta­blier­te ge­we­sen sei­en, im ge­gen­teil. „hät­ten aber sein kön­nen!“ rief cords. was sich durch­set­zen wür­de, hier wie da, auf you­tube, in blogs, bei den „eta­blier­ten“ sei qua­li­tät. wenn et­was gut und au­then­tisch sei, dann kä­men die leu­te auch.

am ende muss­te ich mir ein­ge­ste­hen, der­je­ni­ge in der run­de der am bes­ten ver­stan­den wie das mit die­sem in­ter­net­dings und die­sem an­geb­li­chen web­zwo­null­dings läuft war ma­thi­as mül­ler von blu­men­cron. lars-chris­ti­an cords steht wie der ochs vorm webw­zo­null­ber­ge und ver­steht die welt nicht mehr. er kann sei­nen job nicht mehr or­dent­lich ma­chen weil er nach 5-9 jah­ren blog­dings im­mer noch nicht raus­be­kom­men hat wie man die­ses ding be­ein­flus­sen kann. al­les was ihm ein­fällt ist: „au­dio und vi­deo, da pa­cken wir sie vi­ral und emo­tio­nal. die mehr­heit möch­te eh pas­siv kon­su­mie­ren.“ ste­fan keu­chel ist viel sym­pa­thi­scher als sei­ne af­fi­ge fri­sur ver­mu­ten lässt. und er kennt blog­ger per­sön­lich und glaubt dar­an, dass blog­ger mei­nun­gen be­ein­flus­sen kön­nen. huh. wie phil­ip graf dön­hof aus­sieht habe ich ge­nau­so ver­ges­sen wie das was er ge­sagt hat. als ich eben noch­mal mei­ne no­ti­zen durch­ge­gan­gen bin habe ich den ein­druck ge­won­nen er habe gar nix ge­sagt. hat er aber. glau­be ich. ge­nau­so wie der klaus-pe­ter frahm. nur was? steht si­cher bald im me­dia­cof­fee blog. oder in den kom­men­ta­ren. oder sonst­wo.

[nach­trag]
aus­ser­dem zum the­ma:

weiterlesen

zi­ta­te am abend

felix schwenzel

„web 2.0 ist voll re­tro.“
mat­ti­as mül­ler von blu­men­cron, spon.

„blogs und das was man da so sieht ist ist im­mer noch zu 99,9% ego­zen­tri­scher, selbst­re­flek­tier­ter schrott auf dem ni­veau von teen­ager ta­ge­bü­chern. […] was sie bei you­tube, my­space und über­all fin­den, das ist al­les so un­ter­ir­disch, da möch­te man sich gar nicht mit aus­ein­an­der­set­zen.“
lars-chris­ti­an cords, fi­sche­r­Ap­pelt kom­mu­ni­ka­ti­on

ge­sagt so­eben auf dem me­dia cof­fee von news­ak­tu­ell in ham­burg.

[nach­trag]
zum me­dia cof­fee gibts jetzt auch wie der chef von news­ak­tu­ell sag­te, „ei­nen blog“.

[nach­trag]
lars-chris­ti­an cords:

Tat­säch­lich habe ich ge­sagt: „99,99% des In­halts im Web 2.0 ist das Er­geb­nis von ego­zen­tri­schen Selbst­re­flek­tie­rern und hat das Ni­veau von Teen­ager-Ta­ge­bü­chern.“

ix bin wohl ein arsch­loch

felix schwenzel

bes­ter kom­men­tar seit lan­gem und über­haupt von ver­tan auf spree­blick:

Der Anus ist ein sehr sen­si­bles Or­gan. Der Ring­mus­kel im Af­ter ist ver­gleich­bar mit dem des Mun­des (Lip­pen). Der Hin­ter­aus­gang ist wahr­schein­lich mit mehr Ner­ven­endun­gen ver­se­hen als der Ein­gang. - Arsch­lö­cher sind ein­fach sehr sen­si­bel.

aus­ufern­de pri­va­te ver­viel­fäl­ti­gung

felix schwenzel

ich kanns ja ei­gent­lich nicht mehr hö­ren. das ewi­ge ge­jam­mer der pho­no­ver­bän­de:

Doch die CD-Ver­käu­fe ha­ben sich bei rund 54,6 Mil­lio­nen Al­ben sta­bi­li­siert. „Das sind gute Zei­chen“, meint Mi­cha­el Haent­jes von den Deut­schen Pho­no­ver­bän­den. Den­noch fal­le die Markt­ent­wick­lung schwä­cher aus als er­hofft. Schuld sei­en „die un­ge­lös­ten Pro­ble­me durch aus­ufern­de pri­va­te Ver­viel­fäl­ti­gung“.

es sind im­mer die an­de­ren. glück­li­cher­wei­se gibt es leu­te die ver­stan­den ha­ben, das drm mu­sik nicht schützt, dass die kri­mi­na­li­sie­rung der ziel­grup­pe nicht hilft und dass die ewig­gest­ri­gen pen­ner be­reits ver­lo­ren ha­ben. es gibt al­ter­na­ti­ven. ver­trau­en und fans ge­winnt man nicht vor ge­richt.


amts­vor­mund­schaft

felix schwenzel

ein dol­les wort, „amts­vor­mund­schaft“. was es be­deu­tet, wenn meh­re­re äm­ter, ge­rich­te, fa­mi­li­en, bür­ger­meis­ter und land­rä­te um ein kind rin­gen kann man beim le­sen die­ses ar­ti­kels im bon­ner ge­ne­ral an­zei­ger er­ah­nen. kaf­kaes­que ist da gar kein aus­druck:

Der Trois­dor­fer Ju­gend­amts­lei­ter Her­bert Pau­li hat am Mon­tag alle 16 be­tei­lig­ten Par­tei­en für Diens­tag­nach­mit­tag zu ei­nem Ge­spräch ein­ge­la­den. Im Wege der Me­dia­ti­on sol­len nach sei­ner Vor­stel­lung ins­be­son­de­re die frü­he­ren Pfle­ge­el­tern und die jet­zi­gen Ad­op­tiv­pfle­ge­el­tern zu ei­nem ge­mein­sa­men Be­schluss kom­men.

16 „par­tei­en“ zer­ren und zan­ken sich um ein baby? wenn das mal gut geht.

[via an­ony­mer email von ei­ner mit­tel­bar be­tei­lig­ten. mehr dazu auch hier.]

[gibts so­was ei­gent­lich noch?]


die bei­fah­re­rin

felix schwenzel

sie hat mich an­ge­bag­gert. von an­fang an. zu­erst nur vir­tu­ell, mit an­deu­tun­gen und ver­steck­ten bot­schaf­ten. ich habe für sol­cher­lei bauch­pin­se­lei­en und an­deu­tun­gen al­ler­dings nur ein ein­ge­schränk­tes sen­so­ri­um. flirt­ver­su­che zie­hen un­be­ach­tet an mir vor­bei. ich be­mer­ke sie nichtg. ei­nes ta­ges kam sie ge­schäft­lich in die stadt. ein mir be­kann­ter und mit al­len was­sern ge­wa­sche­ner frau­en­held organ­sier­te ein tref­fen, si­cher­lich auch weil sie einst sei­nen bauch sorg­fäl­tig ge­pin­selt hat­te. flirt­pro­fis wie er könn­nen so­was so­gar zwi­schen den zei­len le­sen. ich noch nicht mal mit aus­ru­fe­zei­chen. die­ses ers­te tref­fen zo­gen der frau­en­held und ich un­be­wusst auf wie ein cas­ting. wir hat­ten al­ler­lei be­kann­te ein­ge­la­den, wa­ren aber als ein­zi­ge pünkt­lich. als sie die knei­pe be­trat, sas­sen wir ne­ben­ein­an­der, un­ter­hiel­ten uns über ir­gend­ei­nen blö­den tech­nik­kram und ba­ten sie uns ge­gen­über platz zu neh­men. an die­sem abend sah ich ihr strah­len zum ers­ten mal. ein wär­men­des, über das gan­ze ge­sicht ver­teil­tes strah­len. nicht nur ein lä­cheln. ein strah­len. schon ein lä­cheln kann ei­nen wär­men. aber ihr strah­len war be­son­ders warm. ich fing an zu schwit­zen. wohl auch weil ich ihr in­ter­es­se an mir nicht mehr ver­drän­gen oder als fehl­wahr­neh­mung ver­drän­gen konn­te. nicht dass ich aus­ser­ge­wöhn­lich kon­takt­ge­stört wäre, aber der ge­dan­ke an kör­per­li­che nähe, an in­ti­mi­tä­ten mit frem­den löst in mir un­be­ha­gen aus. sie blieb am ball. kei­ne 10 mi­nu­ten nach ih­rem ein­tref­fen fand sie es an der zeit ge­mein­sa­me fo­tos zu er­stel­len. sie ver­liess den ihr zu­ge­wi­sen­en platz, also die si­che­re di­stanz und kamn zu mir rü­ber. der frau­en­held soll­te uns fo­to­gra­fie­ren. nicht nur we­gen ih­res strah­lens, auch we­gen ih­res ein­drin­gens in mei­ne in­tim­sphä­re (sie leg­te den arm um mich, woll­te ge­sicht an ge­sicht po­sie­ren), lief ich zu­sätz­lich zum schwit­zen auch noch pu­ter­rot an.

mir ging das al­les zu schnell. um ver­trau­en zu je­man­dem zu schöp­fen brau­che ich nor­ma­ler­wei­se zeit. ein bis zwei jah­re, oder so. mein flucht­re­flex sieg­te, nach drei he­fe­wei­zen konn­te ich ohne zu lü­gen sa­gen ich sei hun­de­mü­de, to­tal ka­putt und müs­se am nächs­ten tag früh raus.

am fol­gen­den tag hat­te sie eine aus­stel­lungs­er­öff­nung. alle an­we­sen­den hat­ten zu­ge­sagt auch zu kom­men. ich war dann auf der ver­nis­sa­ge der ein­zi­ge der kam. als sie mich sah, kam sie strah­lend auf mich zu und be­grüss­te mich. wie­der lief ich pu­ter­rot (even­tu­ell so­gar krebs­rot) an. im lau­fe des abends be­trank und ent­spann­te ich mich al­ler­dings merk­lich. sie führ­te mich her­um, strahl­te, es ka­men noch ein paar ge­mein­sa­me be­kann­te vor­bei und beim ab­sa­cken bei al­ko­hol im pra­ter hiel­ten ich so­gar mal kurz ihre hand in mei­ner. ich muss­te am nächs­ten mor­gen wie­der früh raus und ging wie­der als ers­ter. wei­ter als sie zu ei­ner ver­an­stal­tung ei­ni­ge wo­chen spä­ter in ber­lin ein­zu­la­den woll­te und konn­te ich an die­sem abend al­ler­dings nicht ge­hen. ich ging nach­hau­se. al­lei­ne.

ei­ni­ge wo­chen spä­ter dann die ver­an­stal­tung zu der ich sie ein­ge­la­den hat­te. sie war tat­säch­lich da. ich ver­dräng­te er­folg­reich die tat­sa­che, dass sie al­lein we­gen mir ge­kom­men war und ver­such­te mei­ne ver­pflich­tung mich um sie zu küm­mern zu igno­rie­ren. ich trieb sie in den wahn­sinn be­vor ich mich nach stun­den dazu durch­rin­gen konn­te mich zu ihr zu set­zen und mit ihr mit be­leg­ter stim­me zu plau­dern. sie strahl­te. sie strahl­te so sehr, dass mich frem­de men­schen zur sei­te nah­men um mich dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die­se frau of­fen­kun­dig in­ter­es­se an mir habe. ich er­wisch­te mich selbst da­bei, auch in­ter­es­se zu ent­wi­ckeln. aber der wich­ser, der so­zio­path in mir wehr­te sich noch. ich wei­ger­te mich, trotz enor­men drucks („peer pres­su­re“), sie in mei­ne un­auf­ge­räum­te, ko­misch rie­chen­de jung­ge­sel­len­woh­nung mit­zu­neh­men. wir kann­ten uns ja ge­ra­de erst 2 mo­na­te.

jede noram­le frau hät­te spä­tes­ten an die­sem punkt auf­ge­ge­ben und die ge­schich­te als ge­schei­ter­tes ex­pe­ri­ment ad acta ge­legt. sie nicht. sie liess sich strah­lend mit dem ver­spre­chen ab­wim­meln, dass ich sie dem­nächst in ih­rer hei­mat­stadt zu ei­ner aus­stel­lungs­er­öff­nung be­su­chen wür­de.

und tat­säch­lich, nach ei­nem hal­ben jahr wer­ben, 2 mo­na­te nach un­se­rem ers­ten tref­fen mach­te ich mich lo­cker und liess sie an mich ran, öff­ne­te mich und nahm sie als mei­ne bei­fah­re­rin.

war­um ich das al­les so de­tail­iert auf­schrei­be? weil mei­ne bei­fah­re­rin eine ex­trem an­ge­neh­me bei­fah­re­rin ist und ich schon lan­ge mal wie­der was po­si­ti­ves schrei­ben woll­te und be­merkt habe, dass man fürs glück ei­gent­lich nur ei­nes tun muss: am ball blei­ben und der in­ne­ren stim­me fol­gen. aus­ser­dem ist bald weih­nach­ten und dann fah­ren wir be­reits ein jahr zu­sam­men.


sen­sa­ti­on

felix schwenzel

jür­gen klins­mann kann le­sen.


nacht­stu­dio

felix schwenzel

der pan­zer hat heu­te abend den pres­spre­cher von goog­le, kath­rin pas­sig und ein paar an­de­re zu gast um über goog­le zu plau­dern. heu­te im 2df, 00:50 laut 2df, 00:35 laut tv­brow­ser.