rennen im schnee kann #frida supa, aber eis und schnee am ball findet sie beim apportieren unheimlich.
frida freut sich sehr über den schnee.

rosmarin süß-und salzigkartoffeln mit knoblauchquark und endiviensalat mit oma-sahne dressing.
Muster im Mist (t3n 63)

Ich glaube mittlerweile, dass es so etwas wie Talent gar nicht gibt. Oder positiv formuliert: Talent kann man sich erarbeiten – wenn man denn will. Der Wille ist das Entscheidende. Genauso dürfte es sich mit der Kreativität verhalten. Jemand, der darüber klagt, nicht kreativ zu sein, klagt eigentlich darüber, seinen Geist nicht mehr ziellos umherirren lassen zu können. Ziellosigkeit, ein Verhalten, das nichts direkt erreichen will, das eigentlich überflüssig ist, nennt man auch Spiel.
Die Fähigkeit, zu spielen, haben wir alle mal besessen. Jeder Mensch war als Kind voller Kreativität (oder wie man bei jüngeren Menschen sagt: Fantasie). Im Laufe des Lebens konzentrieren Menschen sich mehr und mehr auf die nützlicheren Dinge, formulieren Ziele oder – auch sehr beliebt – arbeiten am Aufbau ihrer Existenzängste. Ängste oder (gefühlte) Mangelzustände hemmen die Spielbereitschaft und stärken die Zielstrebigkeit.
In meiner vorletzten Kolumne schrieb ich:
„Spiel hilft uns nicht nur, die Welt zu erfahren und besser zu verstehen, durch Spiel, zweckentbundenes, also zielloses Verhalten, schaffen wir im besten Fall auch Neues.“
Aber ganz so einfach ist es mit der Kreativität natürlich auch nicht. Spielbereitschaft, die Bereitschaft zum ziellosen (geistigen) Umherwandern, ist nicht alles. Kreativität ist harte Arbeit, auch wenn das von außen nicht immer so aussieht.
Mein Verständnis von Kreativität sieht kurz gefasst so aus:
Eingabe – Verarbeitung – Mustererkennung – Ausarbeitung – Ausgabe
Eingabe und Verarbeitung kommen dem klassischen Spiel nahe. Um kreativ zu sein, muss man erst mal unzählige Eindrücke und Bilder sammeln. Mit diesen Eindrücken kann man spielen, sie neu kombinieren und sie zu verstehen versuchen. Als Kinder laufen wir mit offenen Augen durch die Welt, nehmen alles in uns auf, spielen das Gesehene nach, verdauen, variieren, kombinieren und sezieren alles immer wieder neu – und lernen so, nach und nach die Welt zu verstehen.
Im Erwachsenenalter hapert es schon bei der Eingabe gelegentlich. Wir filtern das vermeintlich Nutzlose, blenden Eindrücke aus, kneifen die Augen zusammen. Sehen muss man immer wieder neu lernen und optimieren. Maler sehen nicht nur Muster, wenn sie sich einen Sonnenuntergang ansehen, sondern auch Farbflächen. Architekten sehen Linien, wo gar keine sind. Jemand mit einem Hammer in der Hand sieht überall Nägel.
Sehen alleine reicht für die Eingabe natürlich nicht aus; das Gesehene muss verarbeitet werden. Viele sprechen in diesem Zusammenhang auch vom lebenslangen Lernen. Keine Erfindung ist aus dem Nichts entstanden, Neues entsteht immer auf den Schultern, den Vorarbeiten anderer. Zu sehen, zu verstehen, neugierig auf das sein, was andere machen, ohne Ende zu lernen – das schafft einen Strom an Eindrücken, den wir dann verdauen, verarbeiten, bebrüten und neu zusammensetzen können.
Dabei kommt, wie immer bei Verdauungsvorgängen, viel Mist heraus. Auch hier ist eine gut trainierte Mustererkennung hilfreich, um die Goldadern im Mist zu entdecken.
Muster im Chaos, im Mist zu erkennen, ist das Aha-Erlebnis der Kreativität. Nachdem man Bilder und Muster in sich aufgenommen hat, die ankommenden Daten verarbeitet, damit gespielt, sie zerschnitten und neu zusammengesetzt hat, kommt am Ende eine mickrige Idee raus. Die Ideen, die am Ende des Prozesses heraustropfen, sind das eine Prozent, das Thomas Alva Edison meinte, als er sagte, dass „Kreativität zu einem Prozent Inspiration und zu 99 Prozent Transpiration“ sei. Die restlichen 99 Prozent sind die Ausarbeitung und die Prüfung der Ideen – ob sie vielleicht doch Mist sind oder zu glänzen vermögen.
Kreative Arbeit beinhaltet viele vermeintlich nutzlose Tätigkeiten. Sie erfordert Zeit, lebenslanges Lernen, endlose Informationsaufnahme und Mustererkennung – und ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Vor allem gibt es keine Patentrezepte für Kreativität – außer vielleicht, dass es ein Anfang sein kann, auch das Nutzlose als zielführend anzusehen, den Spaß am Spiel neu zu entdecken und eine unbändige Neugier auf die Welt zu entwickeln. Freude am Scheitern, oder besser: Wille und Bereitschaft, immer wieder zu straucheln, bis irgendwann etwas Gutes herauskommt, ist dann doch etwas, was man Talent nennen könnte.

marmorkuchen nach @ankegroener ihrer oma.
gestern, schöner himmel, kein filter.

festessen ohne besonderen anlass; spitzkohll und rotkohlsalat, dazu hochdosierter knoblauchquark mit kartoffeltalern aus dem backofen.
früher hat #frida sich fürs essen nicht sonderlich interessiert. seit sie sich das essen draußen erarbeiten muss, oder besser: erspielen muss, findet sie essen aufregend. hier, beim sonntagsspaziergang, ist ihr erregungsniveau vorm essen noch ziemlich niedrig. morgens platzt sie manchmal vor gier. auch faszinierend: seit ein paar tagen menstruiert sie zum ersten mal (mit 18 monaten) und ihre konzentrationsfähikeit, lern- und spielwilligkeit wächst nochmals. bin noch nicht ganz sicher ob sie einfach besser versteht was ich, was wir von ihr wollen, oder ob sie mittlerweile einfach nen stückweit dafür interessiert was die zweibeiner von ihr wollen.

den fuchs haben wir heute mehrfach getroffen. erst als er an der mövenseeschule aus nem busch sprang, dann in der kleingartensiedlung.
schön der schnee. klebt nur so am fell.