ein-euro-bier
ja, das gibts noch.
ja, das gibts noch.
was braucht ein guter science-fiction-film heutzutage? die erfolgreicheren hatten alle das zentrale thema eines oder einer „auserwählten“ mit göttlichen kräften, einen antihelden der am ende des filmes mit zerschliessenem unterhemd und ramponiertem körper gegen die scheinbar übermächtige macht eines megakonzerns oder eines über-wesens triumphiert und rote und blaue pillen. ganz wichtig sind auch eine durchgestylte architektur und sets, risikolos an fritz lang’s metropolis angelehnt, mit irre hohen und vielen hochhäusern, ein bisschen düster gestylt und ganz vielen durch die luft flitzenden fahrzeugen. das ganze muss dann abgeschmeckt werden mit einer liebesgeschichte die eigentlich unmöglich ist, weil der eine teil „auserwählt“ ist, der andere aber nicht und beide aus ganz verschiedenen welten kommen.
wenn das ganze noch mit stars und aufwändigen special-effects garniert wird, die ganzen sets am besten auch noch komplett digital und günstig am computer erzeugt werden, haben wir einen blockbuster, einen kassenerfolg. zumindest hat das bei „bladerunner“, „das fünfte element“, „skycaptain and the world of tommorrow“, „matrix“ und „star wars“ funktioniert (und wird es wohl auch bei „sin city“ und „den 13 1/2 leben des käpt’n blaubär“).
bei „immortal“ von enki bilal hat das nicht geklappt. schon seine bildgewaltigen comics, insbesondere die „die nikopol trilogie“, haben es zwar zu einem gewissen ruhm gebracht, sind aber zum grossen teil nur noch antiquarisch zu haben und verstauben in den bücherregalen von ein paar wohlinformierten science-fiction-fans. so wie die existenz der grandiosen comics von enki bilal der mehrheit der menschheit verborgen blieb, blieb nun auch die kunde der verfilmung der nikopol-trilogie beinahe eine geheimsache.
fast könnte man ein prinzip dahinter vermuten, den versuch bilals werk abseits des mainstreams zu halten und deshalb den film nur in ein paar schuhkarton-kinos laufen zu lassen in die nicht mehr als 40 zuschauer auf einmal passen. leider völlig zu unrecht. „immortal“, für das bilal das drehbuch schrieb, regie führte und vier jahre arbeit steckte, verdient den mainstream. zumindest seine zuschauerzahlen.
die story ist, wie es mittlerweile bei science fiction zum guten ton gehört, ziemlich banal und undurchsichtig, voller widersprüche, aber grandiose bilder und klassische heldensagen-motive übertünchen das ausreichend. ausserdem durchzieht den film ein ausgesprochen sarkastischer, beinahe brutaler, hintergründiger humor. am ende droht der film — handwerklich durchaus solide — ins tränendrüsenmassierende elend abzugleiten, fängt das aber elegant mit einem blutigen massaker des kitschig aufsteigenden schwarms weisser tauben ab. allein wegen der blutigen schlusssequenz, aber auch wegen der wirklich gelungenen fusion von echten und computergezeugten darstellern und bildern, ist der film eine echte perle, die es eigentlich verdient in grösseren kinos zu laufen und von klügeren geistern rezensiert zu werden.
auch lange nicht mehr gehört:
*plonk*
sollte man eigentlich mal wieder reaktivieren, das plonken.
ich hör nix.
→ weiterlesenganz gross, harald martenstein im tagesspiegel über „park avenue“, kein fachmagazin über innerstädische personennahverkehrs-logistik, sondern „über Menschen, die interessant und relevant sind, und nicht über so genannte 'Promis“.
Mein Lieblingsstück aber ist das Porträt der ehemaligen „Vogue“-Chefredakteurin Angelica Blechschmidt, persönlich verfasst vom „Park Avenue“-Chefredakteur. Auszug: „Angelica Blechschmidt mag keine Flamingos. Wieso? ,Diese Augen, tot wie Glas.’ Spatzen halte sie für ,extrem beseelt’. ,Im Ritz gab es eine Fliege, mit der ich mich angefreundet habe’, erzählte sie einem Freund einmal, ,sie begrüßte mich, wenn ich das Zimmer betrat. Sie kam mit zum Bad und zum Frühstück.“ Das erinnert weniger an „Vanity Fair“, wohl aber an eine andere Zeitschriftenlegende, nämlich die einst von Bernhard Grzimek herausgegebene Schrift „Das Tier“.
tagespiegel.de: Im Auge des Flamingos
→ weiterlesenna gut. hans hat mich überzeugt — der erste anus-award geht an mich. ich verleihe ihn mir selbst. zu recht.
zuerst 1 - 2 - 3 beiträge mit anus-content (an einem tag!), dann ein entlarvender kommentar mit „faszination fürs ende“ bei frau fragmente und dann noch dieser heute angelegte flickr-favorit. nicht zu verachten, hans grandioses argument („wegen humorlosem umgang mit humorlosen menschen“).
ich gratuliere mir.
→ weiterlesenapropos anus. eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen schreihälse fortan zu ignorieren. das ist mitunter gar nicht so einfach, da sie manchmal ihre meinung an drei, vier stellen gleichzeitig rumschreien und oft auch noch freunde finden, die an noch mehr stellen gemeinsam mit ihnen schreien. die ohren stopfen funktioniert ja auch nicht immer, ix möchte ja nicht ertauben und die leisen töne hören. oder musik.
so höre ich mir das geschrei halt an und ignoriere es grösstenteils. meistens verstehe ich das geschreie eh nicht, zumal es meist völlig uninteressant ist und sich meist um das genital und die profilneurose des schreihalses dreht. was mich dann aber doch manchmal erstaunt den kopf schütteln lässt, ist die aggressivität mit der rumgeschrieen und geschimpft wird. und oft eine selbstgefällige, komplett humorbefreite arroganz.
obwohl ich mich eigentlich an solchen bekloppten diskussionen nicht mehr beteiligen wollte, gebe ich hiermit nochmal meinen senf ab, los gehts mit einem zitat aus der feder eines linksradikalen linkischen anus:
Also wenn ich mir die Blogger im WWW so anschaue, dann fällt mir immer schnell auf, dass da erbärmliche Leute unterwegs sind. Damit meine ich nicht diejenigen, die wie bei einer Homepage einen interessanten und vor allemapersonalenInhalt vermitteln wollen, sei es politischer oder zur Entspannung: künstlerischer Natur. Sondern solche Leute, die der Welt erzählen wollen, wann sie sich ihre Eier gekrault und abgewaschen haben oder dass im Herbst die Blätter von den Bäumen fallen.
[dummquatschhervorhebung von mir]
also mal abgesehen davon, dass ich es interessant fände zu lesen wenn sich jemand die eier gekrault hat, ich gar lust hätte ein offenes weblog aufzusetzen in das jeder schreiben könnte, dass er sich gerade die eier gekrault oder die eier abgewaschen hat, von mir aus auch, dass er sich die eier rasiert, gequetscht oder sonstwas hat (das aber alles bitte ohne bilder!), wundere ich mich immer wieder wie ernst sich manche bloggenden darmausgänge nehmen. dieser darmausgang den ich oben zitiere, der sich gedacht hat er müsse die welt mit seinem ausfluss bebloggen und auf den ich gar nicht linken oder weiter eingehen muss weil das herr sum1 schon ausführlich und vollkommend ausreichend getan hat, dieser sicherlich sehr muskulöse und unrasierte darmausgang meint also ein ganz besondrer mann zu sein.
abgesehen davon, dass mir schon der gebrauch des wortes „erbärmlich“ juckreiz verursacht, finde ich es unerträglich und inakzeptabel wenn jemand andere menschen als erbärmlich bezeichnet. wenn sich dieses herrenmenschen- und paramilitär-vokabular aber auch noch mit dummen, pseudointellektuellem profilierungsgefasel paart, dann werd ich rallig.
andererseits verstehe ich das ja. auch ich betrachte manchmal mein spiegelbild voller ehrfurcht, was für wache augen mich da anschauen, wie wohlproportieriert mein gesicht ist, wie schön die haare liegen — und wenn ich dann anfange zu sprechen wird meine bewunderung für mich oft noch viel grösser. samstag, bei einer kleinen geburtstagsparty von einem ehemaligen mitbewohner, hörte ich mich unglaublich weise sachen sagen, mir fielen fremdwörter auf abruf ein, nicht so wie sonst, wo ich um worte ringe und „äh“ und „öh“ als satzmörtel benutzen muss. zwar wandte sich mein gesprächspartner alsbald von mir ab und suchte fröhlichere und erdverbundenere gesprächsthmen, aber ich war grandios!
ich nenne dieses phänomen der asozialen, öffentlichen selbstvergötterung manchmal „unerträgliche arroganz“, wobei sich das „unerträglich“ auf das fehlen jeglichen humors oder selbstreflektion bezieht. arroganz, das bilde ich mir zumindest ein, wird dann erträglich, wenn sie ironisch oder durch mitschwingende selbstkritik gebrochen wird. nur, ein smiley reicht dafür nicht aus und selbst der herr schmidt hat damit in letzter zeit so seine schwierigkeiten. ix zitiere ein leider weithin unbeachtetetes grandioses zitat mal selbst, macht ja sonst keiner:
das schlimme [...] ist diese erschütternde aggressive arroganz die mit einem moralischen überlegenheitsgetue einhergeht, das mir eine dauergänsehaut auf dem anus entstehen lässt. das alles, die überheblichkeit und peinliche profilierungssucht, aber auch die umgebungs- und selbstwahrnehmung dieser leute ist meist sorgfältigst von jeder noch so kleinen spur humor gereinigt. und erst das, die völlige abwesenheit von heiterkeit im kommunizierten leben dieser menschen, macht den kosum des geschwätzes [...] so unerträglich.
wie wäre es mit einem preis, dem „anus des monats“, verliehen an denjenigen mit der grössten meckerdichte, dem humorlosesten gebrauch von körperöffnungsbezeichnungen oder der selbstgefälligsten analaroganz? könnte so aussehen:
nominierungen mit kurzer begründung nehme ix in den kommentaren entgegen. selbstverleihung ist selbstverständlich auch jederzeit möglich.
planetopia deckt auf: BitTorrent ist eine seite!
[swr]
Anus [lat.] m. Gen. - Mz. Ani After
(Knaurs Rechtschreibung)
am montag, den 06.06.2004 startete das bildblog. das bedeutet, dass das bildblog heute ein jahr alt wird. glückwünsche und postkarten anbei. viellleicht können die damen und herren ja sowas gebrauchen.
frauen über 40 — mehr spass beim sex.
ich warte wahrscheinlich vergeblich auf das titelthema „männer über 40 — mehr spass beim sex“ in einschlägigen herrenmagazinen. und ich bekomme mehr und mehr das gefühl, sexberatung ist ein randgruppen-phänomen. jede altersgruppe, jede randgruppe bekommt ihr eigens „howto“. faszinierend.
lange wird es nicht mehr dauern, dann lesen wir einen beitrag: „blogger — besser ficken in der blogossphäre“
→ weiterlesenaber witzig isses trotzdem, wenn don alfonsos alptraum wirklichkeit wird, wenn private gespräche mitgehört werden und kurz danach in der zeitung landen. heute im tagesspiegel, franz josef wagner outet sich als grosser ficker:
Löwenbändigerinnen→ weiterlesen
Samstag um ein Uhr früh, der Tag ist noch jung, die Temperaturen sind mild. Vor der Bar der „Paris bar“, Kantstraße, sitzen Gäste, Franz Josef Wagner, 63, im Brotberuf Briefeschreiber von „Bild“, nimmt an einem Tisch mit deutlich jüngeren Damen Platz. Nach etwa zehn Minuten ist der laute Satz zu zu hören: „Im Bett bin ich ein Löwe!“ Dann ist es wieder still.
herr niemeyer macht mich auf ein kleines detail aufmerksam, auf das [M]. das zeichen verwenden seriöse nachrichtenmagazine oder wochenzeitungen um auf manipulierte oder photogeshoppte bilder hinzuweisen. so gesehen gehört der focus nicht zu den seriösen publikationen. wirres bis jetzt auch nicht. aber ab jetzt mach ix dass, wenn ix manipuliere.
durch die neue suchfunktion bin ich mir auf die schliche gekommen: ich habe mich bereits im jahr 2003 als „überqualifizierten diletanten“ bezeichnet. wie wahr.
der fahrradfahrer der gestern auf der stargarder strasse vor mir herfuhr, kurz aus dem sattel stieg und sich eine furzblase aus dem anus drückte, hätte ich eigentlich überholen sollen und die fresse polieren. andererseits stank der furz über eine längere strecke so unerträglich, dass bei dem furz feste, braune masse aus dem arsch mitgekrochen sein musste. und damit wird der fahrradfahrer der dann weiter, aber mit grösserem abstand, vor mir herfuhr, ja gestraft genug gewesen sein.
habe ich heute im tagesspiegel gelesen, aber weder im tagesspiegel archiv, noch beim epd, noch bei google news gefunden. da ich es so wichtig fand meine leser vor der bibel zu warnen, habe ich es abgetippt:
→ weiterlesenKrankenhäuser wollen Bibeln wegen Ansteckungsgefahr bannen
London - Drei Krankenhäuser im englischen Leicester wollen aus Angst vor Ansteckungsgefahr alle Bibeln aus den Krankenzimmern entfernen. Die Bibeln, die bislang in den Nachtischen der Patienten auslagen, könnten womöglich lebensbedrohliche Bakterien verbreiten, befürchten die Betreiber nach einem Bericht des „Daily Telegraph“. Auch könnten sich Patienten anderer Religionen gestört fühlen. (epd)