Photo by felix schwenzel on July 28, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das ist aus sa­men von ikea ge­wach­sen, die an­geb­lich ro­ter ra­dic­chio (ci­cho­ri­um in­ty­bus fo­lio­sum gra­na­to) sein sol­len. schmeiß ich wohl nach­her zu­sam­men mit cham­pi­gnons in die pfan­ne.


Photo by felix schwenzel on July 27, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

long term su­per­markt-ba­si­li­kum — ich weiß ja nicht wie es bei an­de­ren läuft, aber mir sind die­se su­per­markt-pflan­zen im­mer nach ein paar ta­gen auf der fens­ter­bank oder dem bal­kon ein­ge­gan­gen. in der kam­mer, un­ter led-licht, ver­sorgt uns die­ses ex­em­plar jetzt schon seit über drei mo­na­ten mit blät­tern. #ltsb


long term su­per­markt-ba­si­li­kum

felix schwenzel in bilder

ich weiß ja nicht wie es bei an­de­ren läuft, aber mir sind die­se su­per­markt-pflan­zen im­mer nach ein paar ta­gen auf der fens­ter­bank oder dem bal­kon ein­ge­gan­gen. in der kam­mer, un­ter led-licht, ver­sorgt uns die­ses ex­em­plar jetzt schon seit über drei mo­na­ten mit blät­tern.

(al­ler­dings dün­ge ich den ba­si­li­kum auch im­mer mit der ikea-vä­xer nähr­lö­sung, die auch die an­de­ren (hy­dro­po­nisch le­ben­den) pflan­zen be­kom­men. aber das licht machts, glau­be ich.)


Photo by felix schwenzel on July 25, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mein mit­tag­essen heu­te ist in un­se­rer spei­se­kam­mer ge­wach­sen. #ike­a­v­ä­xer


Photo by felix schwenzel on July 23, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

zweik­auf


Photo by felix schwenzel on July 22, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das lin­ke teil­stück des ge­län­ders zum was­ser am #hum­boldt­fo­rum ist (fast) fer­tig und wirkt sehr viel mas­si­ver als in der vi­sua­li­sie­run­gen.


Photo by felix schwenzel on July 17, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mal se­hen wie die in zwei wo­chen schme­cken #spei­se­kam­mer


Photo by felix schwenzel on July 15, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

gar­ten in der spei­se­kam­mer sei dank #ike­a­v­ä­xer


ent­halt­sam­keit ge­gen die kli­ma­ka­ta­stro­phe?

felix schwenzel in artikel

mich macht das un­re­flek­tier­te wie­der­kau­en von ver­meint­li­chen stu­di­en­ergeb­nis­sen im­mer ein biss­chen ag­gres­siv, aber jour­na­lis­ten schei­nen stu­di­en zu lie­ben. frü­her auf pa­pier, jetzt im netz oder in emails, reis­sen jour­na­lis­ten für eine kna­cki­ge über­schrift, ei­nen schluss­gag oder auf­hän­ger, sät­ze aus zu­sam­men­fas­sun­gen aus dem zu­sam­men­hang und wer­fen sie dem le­ser oder zu­schau­er vor. so auch heu­te im ta­ges­spie­gel check­point:

[…] Ge­ra­de ver­öf­fent­lich­te Zah­len ei­nes fran­zö­si­schen Think Tanks sol­len be­le­gen, dass Vi­deo­strea­ming je­des Jahr 305 Mil­lio­nen Ton­nen Koh­len­di­oxid ver­ur­sacht – was fast ein Pro­zent des welt­wei­ten Aus­sto­ßes sei (laut „The New Sci­en­tist“).

lo­bend er­wäh­nen muss ich na­tür­lich, dass der check­point die quel­le ver­linkt und mit der for­mu­lie­rung „sol­len be­le­gen“ dar­auf hin­weist, dass zah­len aus stu­di­en, re­ports oder schluss­ab­sät­zen im­mer mit vor­sicht oder ein paar gramm salz zu ge­nies­sen sind. auf die furcht­bar ver­un­glück­te und ver­klemm­te por­no-schluss­poin­te von björn see­ling möch­te ich ei­gent­lich nicht ge­son­dert hin­wei­sen, weil die poin­ten von björn see­ling im­mer klem­men. aber ich zi­tie­re sie trotz­dem kurz, weil nicht nur die poin­te klemmt, son­dern auch der in­halt:

Vor­schlag des Think Tanks, um CO₂ ein­zu­spa­ren: die Da­ten­men­ge durch ge­rin­ge­re Auf­lö­sung der Vi­de­os ver­klei­nern. Gilt na­tür­lich nicht nur für die ganz schar­fen.

(2 von mir tie­fer­ge­setzt, fet­tun­gen von björn see­ling)

die stu­die, oder der re­port, wie the shift pro­ject die ver­öf­fent­li­chung nennt, schlägt näm­lich gar nicht vor auf­lö­sun­gen von on­line-vi­de­os zu ver­klei­nern, son­dern man schlägt di­gi­ta­le ent­halt­sam­keit („Di­gi­tal so­brie­ty“) vor. um den re­port zu er­gän­zen, lie­fert the shift tank the shift pro­ject al­ler­dings drei „werk­zeu­ge,“ um nut­zerïn­nen und bür­gerïn­nen die ver­steck­ten um­welt­be­las­tun­gen von di­gi­ta­len tech­no­lo­gien zu zei­gen („to reve­al the hid­den en­vi­ron­men­tal im­pact of di­gi­tal tech­no­lo­gy to users and ci­ti­zens“):

ich be­zweif­le, dass björn see­ling oder das shift pro­jekt glau­ben, dass eine drei­seit­ge pdf-an­lei­tung et­was ist, auf das you­tube, net­flix oder ama­zon prime ge­war­tet ha­ben, um das ge­wicht ih­rer an­ge­bo­te zu re­du­zie­ren. tat­säch­lich ste­cken die platt­for­men be­reits seit ei­ni­gen jah­ren geld und ent­wick­lung in die op­ti­mie­rung von kom­pri­mie­rungs­al­go­rith­men und ef­fi­zi­en­te­re aus­lie­fe­rung — nicht nur auf­merk­sam­keit be­deu­tet geld für die plat­for­men, auch op­ti­mier­te ge­schwin­dig­keit und re­sour­cen­nut­zung. das pdf rich­tet sich eher an leu­te die ihre ei­ge­nen por­nos dre­hen ihre selbst­ge­mach­ten vi­de­os erst­mal selbst op­ti­mie­ren möch­ten, be­vor sie sie auf you­tube oder vi­meo la­den, um sie dort noch­mal op­ti­mie­ren zu las­sen und aus­lie­fern zu las­sen. im pdf wird üb­ri­gens auch er­klärt, wie der au­tor des pdf es schaff­te 16 sei­ner vi­meo-vi­de­os so zu op­ti­mie­ren, dass er am ende im schnitt 25% der vi­deo-da­tei­grös­se ein­spar­te: 11 wur­den er­folg­reich um 50 bis 90 pro­zent in der grös­se re­du­ziert, zwei lies­sen sich nicht wei­ter op­ti­mie­ren und drei hat er ge­löscht: „Re­du­cing the weight of vi­de­os on­line the­r­e­fo­re be­g­ins by as­king the ques­ti­on of the useful­ness of their on­line pre­sence.“

das ist die hal­tung, bzw. der lö­sungs­an­satz, der sich durch den gan­zen re­port „The Un­sus­tainable Use Of On­line Vi­deo“ zieht: di­gi­ta­le, per­sön­li­che ent­halt­sam­keit. statt mit dem SUV mal zu fuss zum su­per­markt ge­hen um qui­noa zu kau­fen, müll­tren­nung und das eine oder an­de­re vi­deo bei you­tube lö­schen, um das kli­ma zu ret­ten.

mich er­in­nert das fa­tal an die nar­ra­ti­ve die uns die öl­in­dus­trie, die au­to­in­dus­trie oder die kunst­off pro­du­zie­ren­de in­dus­trie ins kol­lek­ti­ve ge­wis­sen ge­häm­mert ha­ben: das elend der welt ist kein po­li­ti­sches pro­blem, son­dern ein pro­blem in­di­vi­du­el­ler schuld. fah­r­ad­fah­ren und zu fuss ge­hen wird si­che­rer, wenn wir vor­sich­ti­ger und um­sich­ti­ger sind und uns bei­spiels­wei­se mit hel­men schüt­zen, nicht etwa durch tem­po­li­mits, fahr­ver­bo­te, ge­trenn­te fahr­rad­weg­net­ze. müll­ber­ge aus kunst­off sind ein pro­blem weil wir den müll nicht gut ge­nug tren­nen, zu ver­pa­ckungs­in­ten­siv ein­kau­fen oder un­se­re plas­tik­zahn­bürs­ten schon nach 6 wo­chen wech­seln, nicht etwa weil die in­dus­trie jede re­gu­lie­rung der kunst­off­pro­duk­ti­on weg­lob­by­iert hat oder sich mit grü­nen punk­ten jahr­zehn­te­lang weiss­ge­wa­schen hat.

und der kli­ma­wan­del: na­tür­lich auch die schuld ei­nes je­den ein­zel­nen, wer net­flix guckt, mal in den ur­laub fliegt oder we­gen nicht vor­han­de­nem oder nicht funk­tio­nie­ren­den öf­fent­li­chem nah­ver­kehr mit dem auto pen­delt ist schuld am kli­ma­wan­del. dass mehr oder we­ni­ger alle po­li­ti­schen fra­ge­stel­lun­gen und in­itia­ti­ven zum kli­ma­wan­del seit jahr­zehn­ten aus­ge­klam­mert, aus­ge­ses­sen, ver­harm­lost oder igno­riert wur­den ist se­kun­där.

ganz iro­nie­los be­schreibt die­ser ar­ti­kel der kli­ma­ak­ti­vis­tin mary an­nai­se he­glar, dass das pro­blem nicht in­di­vi­du­el­le schuld ist, son­dern dass die kli­ma­ka­ta­stro­phe eben nur po­li­tisch ge­löst wer­den kann: »Stop ob­ses­sing over your en­vi­ron­men­tal sins. Fight the oil and gas in­dus­try in­s­tead.«


dass das in­ter­net un­ge­heu­er viel en­er­gie ver­braucht steht aus­ser fra­ge, eben­so, dass vi­deo-strea­ming mitt­ler­wei­le mehr als die hälf­te des ge­sam­ten netz­werk­ver­kehrs aus­macht. der re­port spricht auch the­men an, die in al­ler brei­te dis­kus­si­ons­wür­dig sind, wie „dunk­le de­sign mus­ter“ (dark de­sign pat­terns), die be­nut­zer mög­lichst lan­ge auf den je­wei­li­gen plat­for­men hal­ten sol­len: au­to­play, end­los-scrol­ling, eine ath­mo­sphä­re von dring­lich­keit. nur sind die­se de­sign-mus­ter eben nichts neu­es, auch das alte fern­se­hen nutzt bis heu­te au­to­play, setzt al­les dar­an, den zu­schau­er so lan­ge wie mög­lich am schirm zu hal­ten und die auf­merk­sam­keit ein­zu­fan­gen. auch sen­de­mas­ten und ana­lo­ge fern­seh­ge­rä­te ver­brauch­ten strom und ta­ges­zei­tun­gen (wie der ta­ges­spie­gel) sind, selbst nach ei­ner stu­die die die pa­pier­ver­ar­bei­ten­de in­dus­trie in auf­trag ge­ge­ben hat, eher kei­ne CO₂-mus­ter­kna­ben:

Die Print­zei­tung ver­braucht im Ver­gleich zur On­line-Zei­tung deut­lich mehr Pri­mär­ener­gie. Der Car­bon Foot­print ist eben­falls grö­ßer. Die Ge­samt­um­welt­be­las­tung ist bei der ge­druck­ten Zei­tung auch hö­her. Das al­les spricht ge­gen die ge­druck­te Zei­tung.

(wenn man eine ge­druck­te zei­tung län­ger als eine hal­be stun­de liest oder sie noch von 2,2 an­de­ren leu­ten le­sen lässt ver­bes­sert sich die öko­bi­lanz der ge­druck­ten zei­tung.)

dass vi­deo­strea­ming je­des jahr „305 Mil­lio­nen Ton­nen Koh­len­di­oxid“ ver­ur­sacht, dass die pro­duk­ti­on von zei­tun­gen auch CO₂ ver­ur­sacht, oder, pre­vious­ly, dass bit­co­in-mi­ning irre viel strom ver­braucht, sind fest­stel­lun­gen die dem kli­ma­schutz nicht hel­fen, weil sie stroh­mann-ar­gu­men­te sind. sie sug­ge­rie­ren dass es leicht iden­ti­fi­zier­ba­re schul­di­ge gibt, leu­te die bit­co­ins ab­bau­en, leu­te die net­flix oder por­nos gu­cken oder sich nach­rich­ten auf ge­bleich­tem alta­pa­pier kau­fen. sie sug­ge­rie­ren, dass wir, je­der ein­zel­ne von uns, selbst schuld sind und dass er­zie­hung, auf­klä­rung und ent­halt­sam­keit lö­sun­gen sein kön­nen.

da­bei liegt die lö­sung auf der hand: sie ist po­li­ti­scher, ge­sell­schaft­li­cher na­tur. die po­li­tik muss da­für sor­gen ihre viel zu be­schei­de­nen und nied­ri­gen kli­ma­schutz­zie­le zu er­fül­len, wir müs­sen weg vom ver­bren­nungs­mo­tor, wir müs­sen den in­di­vi­du­al­ver­kehr mit re­gu­lie­rung re­du­zie­ren (we­ni­ger au­tos wa­gen) und bes­se­re, viel bes­se­re öf­fent­li­che ver­kehrs­lö­sun­gen schaf­fen. die ma­schi­nen­räu­me des in­ter­nets müs­sen mit po­li­ti­schen mit­teln dazu ge­bracht wer­den en­er­ge­tisch ef­fi­zi­en­ter zu wer­den und aus mehr und mehr re­ge­ne­ra­ti­ven en­er­gie­quel­len ge­speist zu wer­den. goog­le rühmt sich da­mit be­reits 30% ih­rer „an­la­gen“ mit er­neu­er­ba­rer en­er­gie zu ver­sor­gen. mit ent­spre­chen­dem pol­ti­schen druck und ernst­haf­ten schrit­ten in rich­tung ei­ner en­er­gie­wen­de soll­te da noch ei­ni­ges zu ma­chen sein.

wir alle müs­sen am gros­sen po­li­ti­schen rad dre­hen, statt nur ent­halt­sa­mer zu le­ben. nichts ge­gen ent­halt­sam­keit, wer sich da­für ent­schei­det sei­nen öko­lo­gi­schen fuss­ab­druck zu re­du­zie­ren, sei es durch ver­zicht, ver­nunft oder spar­sam­keit, ver­dient re­spekt. mir geht das wort nach­hal­tig­keit nur schwer über die lip­pen, aber wenn wir un­se­ren kon­sum, un­ser ei­ge­nes le­ben et­was mehr auf re­sour­cen­scho­nung und ver­träg­lich­keit mit der zu­kunft ab­stim­men, ist das kein schritt in die fal­sche rich­tung — so­lan­ge es eben nicht der ein­zi­ge schritt ist und wir nicht die po­li­ti­sche di­men­si­on aus den au­gen ver­lie­ren.

und zum the­ma di­gi­ta­le ent­halt­sam­keit: ich glau­be, dass es wirk­lich sehr, sehr we­ni­ge er­folgs­ge­schich­ten der ent­halt­sam­keit gibt. die ka­tho­li­sche kir­che dürf­te das bes­te bei­spiel da­für sein, denn sie hat ei­nen meh­re­re tau­send jah­re lan­gen feld­ver­such un­ter­nom­men, der ziem­lich deut­lich zu zei­gen scheint, dass ent­halt­sam­keit ge­sell­schaft­lich und po­li­tisch kei­ne lö­sung ist, son­dern im ge­gen­teil, die pro­ble­me nur ver­la­gert und ver­schärft.


ich habe ver­sucht den gan­zen re­port von the shift pro­ject zu le­sen. das wur­de er­schwert durch eine un­ge­mein sper­ri­ge spra­che und er­mü­den­de wie­der­ho­lun­gen. ich kann aber gu­ten ge­wis­sens be­haup­ten, dass ich die stu­die sorg­fäl­ti­ger ge­le­sen habe als die au­toren selbst. hät­ten die ihr kon­vo­lut noch­mal vor der ver­öfent­li­chung als PDF ge­le­sen, wä­ren ih­nen viel­leicht auch ab­sät­ze wie die­ser auf­ge­fal­len:

strea­ming sites, of “tube” type (cf. Err­eur ! Source du ren­voi in­trou­va­ble..Err­eur ! Source du ren­voi in­trou­va­ble..Err­eur ! Source du ren­voi in­trou­va­ble. “Err­eur ! Source du ren­voi in­trou­va­ble.”, p. Err­eur ! Si­gnet non dé­fi­ni.), have re­vo­lu­tio­ni­zed the con­sump­ti­on of por­no­gra­phy by ma­king ac­cess to it by any smart­phone, in­clu­ding by child­ren and ado­le­s­cents, simp­le and free.

mir graust es auch vor ar­gu­men­ta­ti­ons­mus­tern wie die­sem, dass mich an die po­li­ti­sche spin­dok­tor-dre­he­rei der te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons-in­dus­trie zur ab­schaff­fung der netz­neu­tra­li­tät er­in­nert:

Not choo­sing me­ans po­ten­ci­al­ly al­lo­wing por­no­gra­phy to me­cha­ni­cal­ly li­mit the band­width available for te­le­me­di­ci­ne, or al­low the use of Net­flix to li­mit ac­cess to Wi­ki­pe­dia.

die ähn­lich­keit der ar­gu­men­ta­ti­ons­mus­ter des shift pro­ject mit de­nen gros­ser in­dus­trie-lob­by-ver­ei­nen macht mich stut­zig. wie sich das pro­jekt fi­nan­ziert habe ich auf the­shift­pro­ject.org nicht her­aus­fin­den kön­nen. die wi­ki­pe­dia deu­tet le­dig­lich an, wo­her das geld kommt: „The Shift Pro­ject is fun­ded by cor­po­ra­te spon­sors.“

wahr­schein­lich sind die ar­gu­men­te des shift pro­jects aber ein­fach nur so schwach, weil man nicht ge­nug in­dus­trie­geld ein­sam­meln konn­te um sich über ent­halt­sam­keit hin­aus­ge­hen­de ge­dan­ken zu ma­chen. po­si­tiv ist üb­ri­gens zu ver­mer­ken, dass das vi­deo des pro­jekts mit bis­her le­dig­lich knapp 4000 views auf you­tube bei­na­he kli­ma­neu­tral ist und da­mit erst 35 ki­lo­gramm CO₂ aus­ge­stos­sen hat. al­ler­dings könn­te das ver­lin­ken des vi­de­os nach an­sicht des shift-pro­jekts ei­ner kli­ma­sün­de gleich­kom­men.


Photo by felix schwenzel in Norden/Norddeich am Strand. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

55 jah­re erst?


Photo by felix schwenzel on July 11, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

das tol­le am stein­pilz­ri­sot­to (bzw. milch­reis mit ge­trock­ne­ten stein­pil­zen) ist der duf­ten­de auf­guss der stein­pil­ze. schmeckt aber auch fer­tig sehr le­cker, hier mit gur­ken/ret­tich sa­lat nach tim mäl­zers oma.


in­fluen­cer am hof

felix schwenzel in artikel

heu­te wa­ren wir in pots­dam im schloss­park von sans­sou­ci. die bei­fah­re­rin woll­te dort in den bo­ta­ni­schen gar­ten, weil sie ge­wächs­häu­ser ge­ra­de su­per fin­det und wir die ge­wächs­häu­ser im bo­ta­ni­schen gar­ten von ber­lin und kiel und auf dem bun­des­gar­ten­schau-ge­län­de schon ge­se­hen ha­ben. aus­ser­dem woll­te sie, nach­dem wir kürz­lich mal im chi­ne­si­schen tee­haus auf dem bun­des­gar­ten­schau­ge­län­de wa­ren, auch ins tee­haus im park von sans­sou­ci.

(das tee­haus auf dem buga-ge­län­de in mar­zahn ist sehr toll und er­schien uns sehr au­then­tisch — und vor al­lem le­cker.)

die tro­pen­häu­ser in pots­dam wa­ren toll, dort stan­den so­gar un­be­wach­te coca-sträu­cher und an­de­re dro­gen-pflan­zen. die far­ne und luft­wurz­ler wa­ren fas­zi­nie­rend und die ein­hei­mi­schen in­sek­ten mö­gen auch die tro­pi­schen pflan­zen.

aus­ser­dem gibts in pots­dam die „merk­wür­digs­te pflan­ze der welt“, der in ih­rem gan­zen le­ben nur zwei blät­ter wach­sen, aber be­quem meh­rer tau­send jah­re alt wer­den kann. das ex­em­plar in pots­dam war erst 40 jah­re alt.

die an­geb­lich „merk­wür­digs­te pflan­ze der welt“

nach den ge­wächs­häu­sern lie­fen wir dann zum chi­ne­si­schen tee­haus und un­ter­wegs ka­men wir un­ter an­de­rem am lust­gar­ten vor­bei. was denn ein „lust­gar­ten“ wäre, frag­te die bei­fah­re­rin. ich mein­te, dass das der ort ge­we­sen sei, wo sich die ade­li­gen am hof amü­sie­ren könn­ten, rum­spa­zier­ten um zu gu­cken und ge­se­hen zu wer­den, fan­gen spie­len und so. dank mo­der­ner tech­no­lo­gie kann man sol­che fra­gen ja heut­zu­ta­ge auch gleich wenn sie auf­kom­men nach­schla­gen. ich las aus der wi­ki­pe­dia:

Der Lust­gar­ten ist ein (oft park­ähn­li­cher) Gar­ten, der vor­ran­gig der Er­ho­lung und Er­freu­ung der Sin­ne dient. Er ent­hält häu­fig auch zu­sätz­li­che Ein­rich­tun­gen (Gar­ten­lust­bar­kei­ten) wie Kon­zert­sä­le, Pa­vil­lons, Fahr­ge­schäf­te, Zoos oder Me­na­ge­ri­en.

was denn eine me­na­ge­rie sei, frag­te die bei­fare­rin dann noch:

Die Me­na­ge­rie ist eine his­to­ri­sche Form der Tier­hal­tung und als sol­che der Vor­läu­fer des zoo­lo­gi­schen Gar­tens, der sich erst im Lau­fe des 19. Jahr­hun­derts ent­wi­ckel­te.

nach­dem die lust­gar­ten- und me­na­ge­rie-fra­gen auf­ka­men, muss­te ich je­den­falls an die knapp 200 adels­fil­me und -se­ri­en den­ken, die ich in den letz­ten 40 jah­ren kon­su­miert hat­te (be­mer­kens­wert in den letz­ten bei­den jah­ren üb­ri­gens ver­sailles und the fa­vou­ri­te). so ein hof war ja ne­ben dem po­li­ti­schen ge­döns vor al­lem ein ort an dem sich die frü­hen in­fluen­cer ver­sam­mel­ten und tra­fen. man ver­brach­te dort ei­nen nicht un­er­heb­li­chen teil sei­ner zeit da­mit über mode zu re­den und mode und sein ei­ge­nes ex­qui­si­tes ver­ständ­nis von mode zur schau zu tra­gen, schmink­tipps zu tau­schen und ein ge­fühl von zu­ge­hö­rig­keit zu ex­klu­si­ven krei­sen zu fei­ern. sel­fies wa­ren da­mals noch et­was auf­wän­di­ger in der her­stel­lung, die ver­brei­tung ging zu­nächst nicht über die ei­ge­nen, ex­klu­si­ven krei­se hin­aus und vor al­lem konn­te man die sel­fies nicht selbst her­stel­len.

das pro­mi-sel­fies oft gar nicht selbst her­ge­stellt wer­den ist al­ler­dings auch heu­te, seit min­des­tens vier jah­ren noch so.

sel­fie von chris­ti­an ul­men, col­li­en ul­men-fer­nan­des und an­de­ren (Bild­rech­te: BR/PULS/Se­bas­ti­an Wun­der­lich)

ne­ben den in­fluen­cern wa­ren an die­sen adels­hö­fen aber vor al­lem auch vie­le pro­mi-gaf­fer. der nie­de­re adel hat­te es — ver­meint­lich — zu et­was ge­bracht, zu pri­vi­le­gi­en und ein biss­chen ver­mö­gen, und such­te jetzt am hof vor al­lem ge­le­gen­heit das ei­ge­ne selbst­wert­ge­fühl durch pro­mi-ex­po­si­ti­on auf­zu­wer­ten. der auf­ent­halt am hof muss irre lang­wei­lig und ein­tö­nig ge­we­sen sein, aber die mög­lich­keit sich vom ruhm der pro­mis be­schei­nen zu las­sen, sich selbst zu ver­ge­wis­sern zum er­lauch­ten kreis dazu zu ge­hö­ren, mach­te die lan­ge­wei­le wohl wett.

dar­an muss­te ich, wie ge­sagt, heu­te im schloss­park den­ken — und als ich eben den blog­ar­ti­kel der bei­fah­re­rin von heu­te las (ce­le­bri­ty-art), schloss sich der kreis: die­se leu­te, de­ren le­bens­zweck es zu sein scheint in be­stimm­ten krei­sen ge­se­hen zu wer­den, de­nen es wich­tig ist ei­nen be­stimm­ten, ver­meint­li­chen sta­tus nicht nur zu ha­ben, son­dern of­fen­siv zu zei­gen, die gibt’s heu­te mehr denn je. die sprin­gen auf kunst-mes­sen rum, drop­pen names in in­ter­views oder schlür­fen aus­tern in steh­tisch-re­stau­rants in ham­burg, düs­sel­dorf, sylt oder mün­chen.

dank der mas­sen­me­di­en und der noch mas­si­ge­ren netz­me­di­en, hat zwar je­der theo­re­tisch die chan­ce auf 15 mi­nu­ten teil­nah­me am hof­ze­re­mo­ni­ell, aber pro­mi­nenz, ve­r­a­de­lung durch pro­mi­nenz oder ex­klu­si­vi­tät, ist im­mer noch eine wert­vol­le und nicht ganz leicht zu er­lan­gen­de wäh­rung im ge­sell­schafts­zir­kus.

wenn wir uns heu­te lus­tig ma­chen über die hof­zer­io­ni­el­le von vor 100, 200 oder 300 jah­ren, soll­ten wir be­den­ken, dass die fil­me in 200, 300 jah­ren ge­nau­so un­barm­her­zig mit un­se­ren ge­sell­schaft­ri­tua­len um­ge­hen wer­den.

das tee­haus im schloss­park von sans­sou­ci ser­viert üb­ri­gens kei­nen tee. das ist nur ein aus­stel­lungs­raum. ganz hübsch, aber tro­cken.

chi­ne­si­sches tee­haus im schloss­park von sans­sou­ci

trump, pu­tin und or­ban ha­ben sich ge­ra­de chro­me ca­na­ry in­stal­liert — ob­wohl ih­nen ja schon die steue­rung der je­wei­li­gen na­tio­na­len me­di­en rei­chen wür­de.

https://stadt-bre­mer­ha­ven.de/chro­me-ca­na­ry-neue-funk­ti­on-er­laubt-glo­ba­le-steue­rung-von-me­di­en-aus-der-werk­zeug­leis­te-her­aus/

dop­pel­he­lix mit ein­fach­fe­lix der die dop­pel­he­lix fo­to­gra­fiert


man­gold­wald

#ike­a­v­ä­xer wo­che 20: der man­gold geht ab, die zwei­te ge­ne­ra­ti­on rau­ke auch, ko­ri­an­der macht sich und die ba­si­li­kums sind teil­wei­se mons­trös. un­ten noch ein paar sa­la­te, un­ter an­de­rem en­di­vie viel­ver­spre­chend. je­den­falls gibt’s jetzt bald man­gold­auf­lauf.

die rau­ke macht sich
der ko­ri­an­der macht sich auch
die nächs­te ge­ne­ra­ti­on rau­ke, ko­ri­an­der und ba­si­li­kum
3 sor­ten ba­si­li­kum, eine da­von mons­trös
un­ten noch sa­la­te, un­ter an­de­rem en­di­vie, und der su­per­markt ba­si­li­kum

#ike­a­v­ä­xer wo­che 20: der man­gold geht ab, die zwei­te ge­ne­ra­ti­on rau­ke auch, ko­ri­an­der macht sich und die ba­si­li­kums sind teil­wei­se mons­trös. un­ten noch ein paar sa­la­te, un­ter an­de­rem en­di­vie viel­ver­spre­chend. je­den­falls gibt’s jetzt bald man­gold­auf­lauf.


Photo by felix schwenzel in Rotes Rathaus. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

in ber­lin is­ses um halb elf schon so heiss, dass die la­ter­nen glü­hen. #auf­dem­weg­zurar­beit


Photo by felix schwenzel in Dessau-Roßlau. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

bes­te er­fin­dung der welt: baum­schat­ten.


als co-au­tor bin ich jetzt vier­fa­cher grim­me on­line mit­preis­trä­ger.
so ge­se­hen bin ix als bei­schrei­ber er­folg­rei­cher als als au­tor.

https://www.xing.com/pro­fi­le/Fe­lix_Schwen­zel/cv

Noch mal ge­son­der­te Glück­wün­sche an alle @rie­sen­ma­schi­ne / @tech­nik­ta­ge­buch GOA-Dop­pel­preis­trä­ger: @re­gu­lar­gon­za­les @dal­cashdvin­sky, @free­lan­ce­po­li­ce, @sa­scha­lobo, @cle­men­setz, @mju­ta­bor, @spits­hi­ne, @di­plix, Lu­kas Im­hof, Jo­chen Schmidt, @ge­nis­ta, @Ga­briel­Ber­lin und @mo­ritz­metz! twit­ter.com/kath­rin­pas­sig/…

Kath­rin Pas­sig (@kath­rin­pas­sig20.06.2019 11:22


Photo by felix schwenzel on June 19, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ich weiss, das bild ist un­scharf, aber eben auch voll geo­me­trisch. und es sieht aus als stün­de auf dem aus­wär­ti­gen amt eine gold­sta­tue von hei­ko maas.


Photo by felix schwenzel on June 19, 2019. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

selbst der deut­sche wind leis­tet re­gel­mäs­sig al­ler­bes­te prä­zi­si­ons­ar­beit.