vor­ges­tern zum ers­ten mal was­ser­me­lo­ne mit ei­nem gross­teil der (ein­ge­leg­ten) scha­le ge­ges­sen.

aus ot­to­lenghis nopi, on­line-ver­si­on des re­zepts auf eng­lisch.


„Ich fin­de es nicht hin­nehm­bar, wenn Men­schen, die seit Jahr­zehn­ten in Deutsch­land le­ben, sich nicht auf Deutsch un­ter­hal­ten kön­nen,“ sagt Gauck. @Ha­ti­ce­Akyuen ent­schul­digt sich, dass ihre Ver­wand­ten kei­ne Zeit hat­ten, sich für ei­nen der nicht vor­han­de­nen Deutsch­kur­se an­zu­mel­den. pic.twit­ter.com/a4BU­OFtPgg

Da­ni­el Drep­per (@da­nieldrep­per10.06.2018 19:27


die meis­ten nach­rich­ten­ab­wurf­stel­len die ix lese ha­ben den neu­es­ten, ver­meint­li­chen ama­zon-skan­dal ohne ei­ge­ne nach­dif­fe­ren­zie­rung über­nom­men. des­halb: be­vor man sich über ir­gend­was auf­regt, erst mal 1-2 tage war­ten und dann gu­cken ob je­mand nach­dif­fe­ren­ziert hat.

Wer sich über Ama­zons an­geb­li­ches Weg­werf-Ver­hal­ten auf­ge­regt hat, soll­te die­sen in­struk­ti­ven, hin­ter­grün­di­gen und sach­li­chen Text le­sen, ⁦@m_stei­erwort­fil­ter.de/wp/hin­ter­gruen…

Chris­toph Kap­pes (@Chris­tophKap­pes11.06.2018 7:24


Wer die­sen Text (nicht lang, nur 3 Sei­ten!) ge­le­sen hat - und er müss­te Pflicht­lek­tü­re für aus­nahms­los alle im Jour­na­lis­mus sein - und im­mer noch mit Rech­ten re­det, oder sie zu Talk­shows ein­lädt, för­dert Rechts­po­pu­lis­mus und Na­zis wis­sent­lich. blaet­ter.de/ar­chiv/jahr­gae…

Anne Roth (@an­na­list10.06.2018 10:14


kann man nicht oft ge­nug wie­der­ho­len, dass der rechts­staat eben nicht dem schutz des staa­tes, son­dern dem schutz vor dem über­griff des staa­tes dient. ins­be­son­de­re, aber nicht nur, po­li­ti­ker ver­ges­sen das im­mer wie­der.

"Gan­ze Här­te des Rechts­staa­tes" meint sei­ne Ge­walt­le­gi­ti­mie­rung (=Rechts­si­cher­heit), aber "Rechts­staat" ist im Kern ge­nau das Ge­gen­teil: Die Be­schrän­kung Han­delns auf Ge­set­ze, Vor­rang von Grund­rech­ten, Un­ab­hän­gi­ge Jus­tiz etc. Der Rechts­staat ist "hart", aber ge­gen den Staat.

Chris­toph Kap­pes (@Chris­tophKap­pes09.06.2018 7:49


hof­fent­lich ist es ein tech­ni­sches pro­blem!

felix schwenzel in artikel

ich bin zwar kein sou­ve­rä­ni­täts­coach, aber mir kommt das ein biss­chen un­sou­ve­rän vor, dass der ta­ges­spie­gel mir seit die­sem ar­ti­kel kei­ne ein­la­dun­gen mehr zu sei­ner „con­fron­ting the fu­ture“-ver­an­stal­tungs­rei­he schickt. ei­gent­lich auch ein biss­chen scha­de.

kann na­tür­lich auch ein tech­ni­sches pro­blem sein, dach­te ich mir ges­tern. denn ich be­kom­me seit dem 15. mai auch kei­nen ta­ges­spie­gel-check­point mehr. also habe ich ver­sucht mich mit mei­ner bis­her ge­nutz­ten adres­se ix@wir­res.net noch­mal an­zu­mel­den. das er­gibt eine ko­mi­sche feh­ler­mel­dung:

an­mel­dung mit ix@wir­res.net

na gut, das kann dar­an lie­gen, dass ich mit ix@wir­res.net schon an­ge­mel­det bin und die an­mel­de­me­cha­nik mich kryp­tisch dar­an er­in­nern möch­te, dass das so nicht geht. also habe ich mich mit ix@schwen­zel.de an­ge­mel­det. ich be­kom­me so­fort eine „ak­ti­vie­rungs­mail“ und opte ein. jetzt bin ich mit ix@schwen­zel.de beim check­point an­ge­mel­det und habe heu­te früh auch wie­der ei­nen check­point be­kom­men. ver­su­che ich mich jetzt mit ix@schwen­zel.de er­neut an­zu­mel­den, be­kom­me ich wie­der eine ak­ti­vie­rungs­mail. das kann ich wie­der­ho­len, so oft ich will.

an­mel­dung mit ix@schwen­zel.de

ir­gend­et­was scheint also im zu­sam­men­hang mit mei­ner ix@wir­res.net-email-adres­se nicht zu stim­men. viel­leicht bin ich we­gen zu­stel­lungs­schwie­rig­kei­ten au­to­ma­tisch auf ei­ner aus­schuss­lis­te ge­lan­det, viel­leicht bin ich da ma­nu­ell drauf ge­setzt wor­den. mich wür­de der grund wirk­lich in­ter­es­sie­ren und habe ges­tern mal bei check­point@ta­ges­spie­gel.de nach­ge­fragt. soll­te da je­mals eine ant­wort kom­men, er­gän­ze ich den ar­ti­kel hier.

ich hof­fe ja wirk­lich in­stän­dig, dass das al­les ein tech­ni­sches pro­blem ist. weil wenn der ta­ges­spie­gel mich wirk­lich we­gen ein biss­chen harm­lo­ser kri­tik auf ir­gend­wel­che schwar­zen lis­ten ge­setzt hät­te, wür­de das die aus­tei­len-und-ein­ste­cken-kön­nen-quo­te in ber­lin mas­siv aus dem gleich­ge­wicht brin­gen. muss man sich mal vor­stel­len: dann wäre die ber­lin-bran­den­bur­ger flug­ha­fen­ge­sell­schaft plötz­lich sou­ve­rä­ner als der ta­ges­spie­gel selbst!


[nach­trag 08.06.2018]

mitt­ler­wei­le habe ich post vom ta­ges­spie­gel „Sup­port-News­let­ter“ be­kom­men:

Wir hat­ten von Ih­nen eine Auf­for­de­rung, Ih­nen kei­ne Mail mehr zu­zu­schi­cken. Da­her sind Sie auf un­se­rer sog. Sperr­lis­te ver­zeich­net.

eben noch war ich mir noch sehr, sehr si­cher mich we­der vom check­point noch vom „con­fron­ting the fu­ture“-ver­tei­ler ab­ge­mel­det zu ha­ben. mitt­ler­wei­le bin ich ins grü­beln ge­ra­ten: hab ich mich even­tu­ell doch vom „con­fron­ting the fu­ture“-ver­tei­ler ab­ge­mel­det? wenn ja, wäre die­ser ar­ti­kel na­tür­lich ein biss­chen pein­lich, zu­min­dest die un­ter­stel­lung an den ta­ges­spie­gel we­gen der man­geln­den sou­ve­rä­ni­tät. eine ab­mel­de­be­stä­ti­gung kann ich je­den­falls nicht in mei­nem post­fä­chern fin­den.

was al­ler­dings ver­wun­der­lich blie­be: hät­te ich mich tat­säch­lich von ein­la­duin­gen zur „con­fron­ting the fu­ture“-ver­an­stal­tungs­rei­he ab­ge­mel­det, dass ich dann auch gleich­zei­tig aus dem check­point flie­ge.

ich hof­fe der ta­ges­spie­gel „Sup­port-News­let­ter“ ant­wor­tet mir ein wei­te­res mal auf die fra­ge, ob die ab­mel­dung ir­gend­wie nach­voll­zieh­bar ist. ich kann mich je­den­falls nicht dar­an er­in­nern mich ab­ge­mel­det zu ha­ben.


beim an­blick die­ses bau­mes habe ich mich ge­fragt, wie der wohl ge­wäs­sert wird. steht der im ba­de­zim­mer der spiel­hal­le?


ich bin mir nicht ganz si­cher war­um, aber ich fin­de das un­fass­bar wit­zig. (kürz­lich im bau­markt)

„Bit­te eine elek­tro­ni­sche Dieb­stahl­si­che­rung auf die HUE Go auf­kle­ben“

sa­scha lobo:

Die deut­sche Breit­band-In­fra­struk­tur ist der Ber­li­ner Flug­ha­fen des In­ter­nets.


Photo by felix schwenzel on June 03, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

al­tes na­tur­ge­setz: als ers­tes holt sich die na­tur das or­na­ment. dann den rest­li­chen zaun.


kunst im öf­fent­li­chen zaun.

geh­weg­tier

der grie­chi­sche fein­kost­händ­ler in weis­sen­see bie­tet „fri­sche eier von deut­schen klein­bau­ern aus bran­den­burg“.
wer isst denn so­was?


Photo by felix schwenzel on May 26, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

kunst im öf­fent­li­chen zaun.


Photo by felix schwenzel on May 26, 2018. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

geh­weg­tier


mess­lat­te

felix schwenzel in artikel

nach­dem ich die nicht ganz bil­li­ge (in­klu­si­ve lie­fe­rung ca. 110,00 €) no­kia-sleep an die bei­fah­re­rin wei­ter­ge­ge­ben hat­te, woll­te ich mir (end­lich) eine zu­ver­läs­si­ge schlaf­er­ken­nung, bzw. ei­nen zu­ver­läs­sig bett-prä­senz-sen­sor, selbst bau­en. in di­ver­sen fo­ren las ich von leu­ten, die sich gün­si­ge ge­wichts­sen­so­ren un­ter die vier bei­ne ih­res betts mon­tier­ten und so qua­si ihr gan­zes bett wo­gen, um fest­zu­stel­len, ob es be­setzt ist.

mich schreck­te der auf­wand ei­ner sol­ch­gen kon­struk­ti­on ein biss­chen. da­für müss­ten ka­bel von über zwei me­ter län­ge an al­len sei­ten des betts ver­legt wer­den, eine op­tisch ak­zep­ta­ble lö­sung für die bett­bei­ne ge­fun­den wer­den und eine lö­sung, mit der man das bett noch be­we­gen könn­te, ohne die sen­so­ren zu ver­lie­ren oder neu ka­li­brie­ren müss­te. mei­ne idee war die ge­wichts­sen­so­ren ein­fach auf eine zu­sätz­le lat­ten­rost­lat­te zu mon­tie­ren. da­mit konn­te ich zwar nicht mehr mein ge­wicht im schlaf mes­sen, aber, so glaub­te ich, zu­min­dest zu­ver­läs­sig er­ken­nen, ob ich im bett lie­ge oder nicht.

die sen­so­ren, die ich mir in chi­na kauf­te (drei euro für vier stück) dür­fen nicht plan auf­lie­gen, son­dern ihr mit­tel­teil muss sich frei be­we­gen kön­nen. um sie auf eine lat­te zu mon­tie­ren, mus­sen sie ent­we­der in hal­te­scha­len lie­gen, oder über ei­nem ent­spre­chen­den loch. statt drei-d-zu-dru­cken oder zu frä­sen, habe ich ein­fach mei­ne stech­ei­sen aus­ge­mott­tet und eine span-lat­te, die frü­her als trans­port­si­che­rung für ikea-kü­chen-fuss­leis­ten ge­nutzt wur­de, ent­spre­chend mal­trä­tiert.

um die sen­so­ren zu hal­ten und das ge­wicht der ma­tra­ze auf bei­de sen­so­ren zu ver­tei­len, habe ich eine wei­te­re lat­te oben auf­ge­schraubt. die steht zwar leicht über (die span­lat­te hat zu­fäl­lig die glei­che höhe wie die re­gu­lä­ren lat­ten des lat­ten­rost), aber das wird von der ma­tra­ze auf­ge­fan­gen und ist nicht zu be­mer­ken.

die sen­so­ren wer­den in der re­gel, zum bei­spiel in kör­per­waa­gen, zu viert ver­baut. um or­dent­li­che mess­wer­te zu be­kom­men, wird meist eine sehr güns­ti­ge pla­ti­ne mit ei­nem ver­stär­ker ge­nutzt, ein HX711-mo­dul, in deutsch auch „wä­ge­zel­len­ver­stär­ker“ ge­nannt. ich habe mir das teil von spark­fun ge­kauft (ca. 10 euro), die mo­du­le gibt es aber auch sehr viel güns­ti­ger in chi­na (ab 60 cent).

um die drei ka­bel der ein­zel­nen sen­so­ren zu ver­schal­ten gibt es un­zäh­li­ge schalt­bil­der im netz, für le­dig­lich zwei sen­so­ren muss­te ich ein biss­chen su­chen. dave x hat das auf stack­ex­ch­an­ge sehr schön do­ku­men­tiert. die HX711-mo­dul-ein­gän­ge sind in der re­gel mit E+, E-, A+, A-, B+ und B- be­schrif­tet. da­für lau­tet das an­schluss­sche­ma dann:

HX711.E+ : Cell1.White + Cell2.Black
   HX711.E- : Cell1.Black + Cell2.White
   HX711.A+ : Cell1.Red
   Hx711.A- : Cell2.Red

das spark­fun-HX711-mo­dul ist al­ler­dings mit RED, BLK, WHT, GRN und YLW be­schrif­tet, die zu­ord­nung lau­tet ent­spre­chend:

E+ RED
   E- BLK
   A- WHT
   A+ GRN

so habe ich die ka­bel der wä­ge­zel­len dann auch an­ge­lö­tet.

vom wä­ge­zel­len­ver­stär­ker geht es dann zu ei­nem mi­cro­con­trol­ler, der die mess­wer­te aus­wer­tet und an die heim­au­to­ma­ti­siew­rungs­zen­tra­le sen­det, in mei­nem fall ho­me­as­sistant. auch hier­für gibt es ein paar bi­blio­the­ken (eins, zwei, etc.), aber ich woll­te ger­ne ES­Peasy nut­zen, weils so ein­fach ist. im ak­tu­el­len mega-pre-re­lease-ent­wick­lungs­strang, gibt es ein ex­pe­rie­men­tel­les mo­dul für die HX711-un­ter­stüt­zung. um das zu nut­zen, habe ich mir das ak­tu­el­le mega-pre-re­lease von der ES­Peasy-re­lease­sei­te auf git­hub run­ter­ge­la­den. im rea­lea­se-zip fin­det sich ein vor­kom­pi­lier­tes firm­ware-image für den esp8266, in mei­nem fall , das ich ein­fach per ko­man­do­zei­le und es­p­tool auf ei­nen esp8266 ge­flasht habe (hier gibt’s wei­te­re flash­an­lei­tun­gen):

./esptool -vv -cd nodemcu -cb 115200 -bz 4M -cp /dev/cu.wchusbserial1460 -ca 0x00000 -cf ESP_Easy_mega-20180421_test_ESP8266_4096.bin

mit ES­Peasy ist die wei­te­re kon­fi­gu­ra­ti­on dann wirk­lich ein­fach: vom HX711-mo­dul habe ich die DAT- und CLK-aus­gän­ge mit den pins D4 (DOUT=DAT) und D5 (SCL=CLK) ver­bun­den (VDD und VCC mit dem 5-volt- und GND mit dem mas­se-an­schluss) — fer­tig:

da­mit sen­det der esp8266 das ge­mes­se­ne ge­wicht alle zwei se­kun­den per mqtt. die for­mel ka­li­briert das ge­wicht auf un­ge­fähr null ki­lo­gram. um die ka­li­bi­ri­e­rungs­wer­te raus­zu­be­kom­men, habe ich die mess­lat­te mit 1-kg-mehl- oder zu­cker-pa­ke­ten be­las­tet, mir die wer­te no­tiert, mich ge­wun­det, wie ge­nau die kon­st­uk­ti­on misst und dann die for­mel oben aus­ge­rech­net. je nach ver­wen­de­ten mo­du­len wird das wohl an­ders aus­se­hen.

zu­sätz­lich zu den wä­ge­zel­len, habe ich in der mess­lat­te auch noch ei­nen RCWL-0516-ra­dar-be­we­gungs­sen­sor und ei­nen DHT-22 tem­pe­ra­tur und feuch­te­mes­ser (in ma­tra­zen­nä­he) ein­ge­baut. wirk­lich nö­tig ist das aber na­tür­lich nicht, wo­bei der DHT tat­säch­lich durch die ma­tra­ze nach ei­ner ca. 30 mi­nü­ti­gen la­tenz­zeit prä­senz durch er­höh­te feuch­tig­keit misst. die tem­pe­ra­tur-wer­te sind durch die ma­tra­ze nicht wirk­lich ver­wert­bar. den be­we­gungs­sen­sor nut­ze ich ei­gent­lich um be­we­gun­gen im raum zu er­fas­sen, aber na­tür­lich er­fasst er auch be­we­gun­gen im bett. al­ler­dings, im ge­gen­teil zu den wä­ge­zel­len, auch die be­we­gun­gen im ne­ben­bett.

die mon­ta­ge im bett ist ein­fach, wenn die mess­lat­te die glei­che län­ge wie die üb­ri­gen lat­ten hat und schmal ge­nug ist, um zwi­schen die vor­han­de­nen lat­ten zu pas­sen.

die mess­wer­te der wä­ge­zel­len sind er­staun­lich ge­nau. so bin ich (of­fen­sicht­lich) ges­tern um kurz nach elf ins bett ge­gan­gen und nach we­ni­gen mi­nu­ten ein­ge­schla­fen (letz­te be­we­gung um 23:22 uhr). nach dem ein­schla­fen habe ich mich eine hal­be stun­de nicht be­wegt, zwi­schen mit­ter­nacht und ein uhr war der schlaf dann et­was un­ru­hi­ger, bis kurz vor zwei wur­de es dann wie­der et­was ru­hi­ger, ab drei wur­de mein schlaf of­fen­bar im­mer leich­ter und um vier bin ich auf­ge­wacht und auf­ge­stan­den. um vier­tel nach fünf hab ich mich dann wie­der hin­ge­legt, 20 mi­nu­ten ge­le­sen und habe dann noch­mal zwei­ein­halb stun­den an­stän­dig ge­schla­fen.


weil die mess­wer­te na­tür­lich stän­dig fluk­tu­ie­ren, run­de ich die mess­wer­te im ho­me­as­sistant auf gan­ze ki­lo­wer­te. da­mit ist die mess­kur­ve, wie oben zu se­hen, re­la­tiv sta­bil.

für die prä­senz­er­ken­nung nut­ze ich ei­nen bi­när-sen­sor, mit dem ich au­to­ma­ti­sie­run­gen fürs licht steu­ern kann, ob­wohl die mess­wer­te sta­bil ge­nug sind um für au­to­ma­ti­sie­run­gen auch di­rekt den mess­wert zu nut­zen:

mei­ne lieb­lings­au­to­ma­ti­sie­rung ist der­zeit, wenn der sen­sor für mehr als 10 se­kun­den ei­nen wert grös­ser als 30 ki­lo­gramm misst, also die bei­fah­re­rin of­fen­bar auf mei­ne sei­te rü­ber­ge­rollt ist, dass dann für 10 se­kun­den ser­ge gains­burgs je t’aime er­klingt. ich fin­de das sehr wit­zig, die bei­fah­re­rin mitt­ler­wei­le auch (ein biss­chen).

ge­kos­tet hat der spass si­gni­fi­kant we­ni­ger als das no­kia-sleep-dings für et­was über 100 euro. hier la­gen die ma­te­ri­al­kos­ten eher so bei 20 euro.

ein­kaufs­lis­te:

  • esp8266 (3-8 euro)
  • HX711 (1-10 euro)
  • wä­ge­zel­len (3 euro)
  • [RCWL-0516 (1 euro)]
  • [DHT-22 (3 euro)]

nach­trag 18.08.2025:

heut­zu­ta­ge wür­de ich das nicht mehr mit es­peasy ma­chen, son­dern (na­tür­lich) mit es­phome, was auch seit vie­len jah­ren bei der mess­lat­te im ein­satz ist.


no­kia sleep

felix schwenzel in artikel

ich habe bis­her mei­nen schlaf mit der ap­ple watch in kom­bi­na­ti­on mit der au­to­s­leep-app ge­trackt. das funk­tio­niert ganz gut, ob­wohl ich die uhr nachts meis­tens nicht tra­ge (son­dern lade). durch die kom­bi­na­ti­on mit der ipho­ne app weiss au­to­s­leep, dass ich wach bin, so­lan­ge, oder so­bald, sich mein ipho­ne be­wegt. trägt man die uhr, trackt au­to­s­leep auch die schlaf­herz­fre­quenz oder schlaf­tie­fe.

vor ein paar wo­chen hör­te ich, dass no­ki­as neu­er schlaf­tra­cker no­kia sleep vor­be­stell­bar sei und mit­te april lie­fer­bar sei. mit­te april kam das teil dann un­ter mei­ne ma­tra­ze, um zu se­hen, ob das ver­spre­chen no­ki­as er­füll­bar ist, dass das teil nicht nur die zeit, die ich im bett bin und schla­fe misst, son­dern auch die schlaf­tie­fe, mei­ne herz­fre­quenz und schnarch­in­ter­val­le.

tat­säch­lich schien das no­kia-sleep-teil das ganz gut hin­zu­be­kom­men. die aus­wer­tung mei­ner nächt­li­chen herz­fre­quenz sah schlüs­sig aus, der ver­gleich mit den wer­ten der ap­ple watch zeig­te, dass die mes­sung min­des­tens so ak­ku­rat ist, wie die der ap­ple watch. auch die aus­wer­tung der schlaff­tie­fe, be­stä­tig­te die selbst­ein­schät­zung mei­nes schlaf­ver­hal­tens. ich schla­fe, im ver­gleich zur bei­fah­re­rin, re­la­tiv we­nig, frü­her reich­ten mir un­ter der wo­che sechs stun­den, mitt­ler­wei­le rei­chen mir auch fünf­ein­halb oder fünf stun­den (am wo­chen­en­de schlaf ich ger­ne zu­satz­lich tags­über ein oder zwei stun­den). mei­ne ver­mu­tung war schon län­ger, dass ich mei­ne er­hol­sa­men tief­schlaf­pha­sen re­la­tiv früh in der nacht, also nach dem ein­schla­fen er­le­di­ge und so auch bei früh­men auf­ste­hen ziem­lich er­holt bin. an­de­re, die ihre tef­schlaf­pha­sen erst spä­ter in der nacht ha­ben, tun sich mit früh­auf­ste­hen des­halb ein biss­chen schwe­rer.

die aus­wer­tung der no­kia-sleep-app me­cker­te zwar über mei­ne nied­ri­ge ge­samt­schlaf­zeit, at­tes­tier­te mir aber lan­ge tief­schlaf­pha­sen, in der nacht von 20. april, trotz le­dig­lich 5 stun­den schlaf­zeit, im­mer­hin fast 3 stun­den tief­schlaf und mehr als eine stun­de REM-schlaf.

zwei tage mei­ner schlaf­ana­ly­se

nach zwei wo­chen habe ich die no­kia-sleep-mat­te un­ter die ma­tra­ze der bei­fah­re­rin ge­scho­ben und konnt bei ihr das ge­gen­teil be­ob­ach­ten. ihre knapp acht stun­den schlaf be­stan­den am 5. mai aus vier­ein­halb stun­den un­ru­hi­gem, leich­ten schlaf und nur drei stun­den er­ho­lungs­schlaf (tief und REM).

zwei tage schlaf­ana­ly­se der bei­fah­re­rin

nach mei­ner be­ob­ach­tung ist REM-schlaf-pha­sen­er­ken­nung nicht ganz ak­ku­rat. zu­min­dest wenn ich mor­gens aus träu­men auf­wach­te, was man ja vor al­lem in REM-pha­sen tut, sah mich no­kia eher in tief- oder leicht­schlaf. die be­ob­ach­tun­gen der bei­fah­re­rin zei­gen das glei­che.


ei­ner der grün­de mir das nicht ganz güns­ti­ge (110,00 €) no­kia-sleep-teil zu kau­fen, war et­was was mir bei au­to­s­leep fehl­te: die an­bin­dung an mei­ne haus­au­to­ma­ti­sie­rung.

es gibt kei­nen weg die da­ten aus der ap­ple watch oder aus au­to­s­leep aus­zu­le­sen oder aus­lö­ser für ak­tio­nen zu de­fi­nie­ren. die no­kia sleep kommt mit ei­ner an­bin­dung an den au­to­ma­ti­sie­rungs­dienst ifttt. ifttt mag ich ei­gent­lich nur so mit­tel, ei­ner­seits weil die re­ak­ti­ons­zei­ten von ifttt aus er­fah­rung eher be­schei­den sind und weil ich mich bei haus­au­to­ma­ti­sie­rung eher un­ger­ne auf da­ten aus der cloud ver­las­se (me­a­su­re lo­cal, act lo­cal).

grund­sätz­lich hal­ten sich mei­ne be­den­ken, vi­tal­da­ten in der cloud zu spei­chern in gren­zen. auf ap­ple-ser­vern dürf­te sich da seit jah­ren ei­ni­ges an­ge­sam­melt ha­ben. jetzt lie­gen vi­tal­da­ten von mir (und der bei­fah­re­rin) eben auch bei no­kia, nach­dem ich mei­ne vi­tal­da­ten auch dem mitt­ler­wei­le in­sol­vent ge­gan­ge­nen sen.se für eine wei­le über de­ren schlaf­nuss (sleep-pea­nut) zu­ge­führt habe. jetzt pumpt eben die (der) no­kia-sleep die­se da­ten in die no­kia-cloud. was mich am cloud-ge­döns eher nervt ist die (oft feh­len­de) zu­gäng­lich­keit der da­ten. ich möch­te die auch selbst aus­wer­ten kön­nen und in echt­zeit dar­auf zu­grei­fen.

be­vor ich mir die no­kia sleep ge­kauft habe, hab ich mir die API von no­kia-he­alth an­ge­schaut und das sah ei­gent­lich ganz gut aus. theo­re­tisch gibt es zu­griff per API auf alle da­ten in der cloud, ge­si­chert über oauth2 und to­ken-ba­sier­te re­quests. das sieht in mei­ner mit­tel­kom­pe­ten­ten ein­schät­zung se­ri­ös und aus­rei­chend si­cher aus, aber eben auch kom­pli­ziert. was gut für die si­cher­heit und schwie­rig für die selbst­aus­wer­tung ist.

da das ein­zig re­le­van­te da­tum für die heim­au­to­ma­ti­sie­rung aber oh­ne­hin der zeit­punkt wann man sich ins bett legt und auf­steht ist, ent­schied ich mich für den ifttt-weg, statt selbst eine API-an­bin­dung zu bas­teln (diekt­zu­griff auf das per wlan im heim­net­ze ein­ge­bun­de­ne no­kia he­alth scheint nicht mög­lich, das teil scheint kei­ne of­fe­nen ports zu ha­ben). ifttt sen­det mei­ner heim­au­to­ma­ti­sie­rungs­zen­tra­le ho­me­as­sistant eine nach­richt, wenn ich mich ins bett lege und wenn ich auf­ste­he. das funk­tio­niert er­staun­lich gut und für ifttt-ver­hält­nis­se auch ganz flott. so­bald ich 30-60 se­kun­den im bett lie­ge, schlägt der aus­lö­ser bei mir auf. beim auf­ste­hen dau­erts ge­ra­de mal 2-3 se­kun­den. das er­geb­nis ist be­frie­di­gend: rest­lich­ter im schlaf­zim­mer oder der woh­nung kann ich so aus­schal­ten (las­sen) so­bald ich im bett bin oder wenn ich tags­über im bett lie­ge, be­stimm­te mit­tei­lun­gen an mein han­dy un­ter­drü­cken. weil die da­ten zu­ver­läs­sig und zeit­nah sind, könn­te ich auch ei­nen alarm scharf schal­ten (hät­ten wir ei­nen) oder be­we­gungs­mel­der oder te­le­fo­ne stumm­schal­ten. so­bald ich auf­ste­he, sind die be­we­gungs­mel­der wie­der ak­tiv und ab­hän­gig von der zeit oder dem schlaf­zu­stand der mit­be­woh­ner lies­sen sich vor­hän­ge öff­nen. die­se prä­zi­se und re­la­tiv zeit­na­he bett-prä­senz-er­ken­nung für die heim­au­to­ma­ti­sie­rung war, wie ge­sagt, der haupt­grund mir den (die) no­kia-sleep zu kau­fen.

vor­her hat das zwar auch ganz gut funk­tio­niert, in­dem ich ver­schie­de­ne sen­sor­da­ten über baye­si­sche wahr­schein­lich­keits­rech­nung zu­sam­men­führ­te (zeit, hel­lig­keit, be­we­gungs­mel­der­da­ten, sta­tus mei­nes lap­tops, an der steck­do­se gems­se­ner la­de­strom der ap­ple watch, co2-ge­halt der luft). die­se baye­si­sche sen­sor blieb aber, trotz stän­di­ger op­ti­mie­rung lei­der eher un­scharf, mit zu vie­len fal­schen po­si­ti­ven. in sa­chen bett-prä­senz-er­ken­nung bin ich mit dem no­kia-sleep hoch­zu­frie­den.

auch die no­kia he­alth mate app, bzw. de­ren schlaf­aus­wer­tung wirkt po­si­tiv. die sen.se-app, die die da­ten die mei­ner schlaf­nuss in die cloud pump­te, nerv­te be­reits nach ein paar ta­gen und wirk­te wie uns­erö­ser und un­zu­ver­läs­si­ger ho­kus-po­kus. da­ge­gen scheint mir die he­alth-mate-aus­wer­tung und usa­bi­li­ty um wel­ten bes­ser. die da­ten ste­hen nach dem auf­ste­hen so­fort zur ver­fü­gung (sen.se rech­ne­te dar­an teil­wei­se stun­den­lang rum) und da­ten sind über­sicht­lich und schlüs­sig dar­ge­stellt. so­gar mit mei­nen mit­tags­schlä­fen kommt die aus­wer­tung zu­recht und mar­kiert sie als „si­e­s­tas“. für alle da­ten (schlaf­tie­fe, ein­schlaf­dau­er, auf­wach­dau­er, herz­fre­quenz, etc.) gibt es de­tail­an­sich­ten, die an­geb­li­che schnarch­dau­er wird al­ler­dings n ur agg­re­giert dar­ge­stellt.

die c’t kommt in ih­rer ak­tu­el­len aus­ga­be zu ähn­li­chen test­ergeb­nis­sen wie ich, was die zu­ver­läs­sig­keit der aus­wer­tung und ifttt-an­bin­dung an­be­langt. ich habe aber auch von min­des­tens zwei leu­ten ge­hört, bei de­nen die aus­wer­tung kom­plet­ten quatsch lie­fer­te (30 mi­nu­ten schlaf­dau­er). ich ver­mu­te hier pro­ble­me mit der ka­li­brie­rung, ent­we­der we­gen der ma­tra­zen-di­cke oder der form des lat­ten­rosts.

weil ich die (das?) no­kia-sleep an die bei­fah­re­rin wei­ter­ge­ge­ben habe (als eins der vie­len ge­burts­tags­ge­schen­ke, über das sie sich nicht son­der­lich freu­te), habe ich mir ein no­kia-sleep selbst ge­bas­telt, für 10 euro, statt 100. (ar­ti­kel dazu folgt)


wal­king out of con­fron­ting the fu­ture

felix schwenzel in notiert

der ta­ges­spie­gel-ver­lag hat ir­gend­was für mich üb­rig. ich be­kom­me jede aus­ga­be des ta­ges­spie­gel-ber­li­ner-ma­ga­zins vor­ab zu­ge­schickt, ich be­kom­me ein­la­dun­gen zu ta­ges­spie­gel-ber­li­ner-launch-par­ties und zu ta­ges­spie­gel-ver­an­stal­tun­gen. jetzt be­reits zwei­mal für die ta­ges­spie­gel-dis­kus­si­ons-ver­an­stal­tung con­fron­ting the fu­ture.

gut vor­be­rei­tet: der mo­der­tai­or an­dre­as kluth

heu­te war das the­ma „Com­pa­ny Cam­pus vs. Cloud­wor­king – Wie ver­bin­den wir Le­ben und Ar­bei­ten?“, was ja theo­re­tisch nicht das schlech­tes­te the­ma ist und vom mo­de­ra­tor an­dre­as kluth in sei­ner (sehr gut vor­be­rei­te­te) an­mo­de­ra­ti­on auch er­freu­lich breit auf­ge­spannt wur­de. lei­der war die­se an­mo­de­ra­ti­on von kluth auch schon das bes­te an der ver­an­stal­tung. auf ihn folg­te eine 15 mi­nu­tige mar­ke­ting-prä­sen­ta­ti­on der fir­ma we­work, ver­tre­ten durch ih­ren „Ge­ne­ral Ma­na­ger Nord­eu­ro­pa“ wybo wi­jn­ber­gen. was bei mir nach die­sen 15 mi­nu­ten hän­gen blieb war, das we­work or­dent­lich ex­pan­diert, ziem­lich geil ist und leu­ten eine „ex­pe­ri­ence“ ver­mit­telt, nicht nur ei­nen ort zum (zu­sam­men) ar­bei­ten. aus­ser­dem pos­tu­lier­te er, dass men­schen sich lie­ber in „echt“ tref­fen und zu­sam­men­ar­bei­ten und im­pli­zier­te, dass die­ses on­line-ge­döns an bild­schir­men ir­gend­wie nicht so knor­ke sei. ich fand das mar­ke­ting-ge­seie­re un­an­ge­nehm und die fo­tos die wi­jn­ber­gen von den we­work-co­wor­king-spaces zeig­te un­ein­la­dend. was mich selbst ver­wun­der­te, weil ich die idee von ge­mein­sa­men ar­bei­ten in re­la­tiv güns­ti­gen ge­mein­schafts­bü­ros ei­gent­lich ziem­lich su­per fin­de. aber bis auf „er­leb­nis“, „in­spi­ra­ti­on“ oder we­work-ex­pan­si­on, lie­fer­te wi­jn­ber­gen kei­ne ar­gu­men­te — und the­sen, die zur dis­kus­si­on taug­ten schon gar nicht.

da­nach mo­de­rier­te an­dre­as kluth ka­rim el-ish­ma­wi an, sehr viel­ver­spre­chend als ehe­ma­li­gen or­ga­ni­sa­tor von „il­le­ga­len par­ties“ in leer­ste­hen­den im­mo­bi­li­en und ge­schäfts­füh­rer von kin­zo ar­chi­tek­ten. el-ish­ma­wi schaff­te es auch nicht dik­sus­si­ons­wür­di­ge the­sen rü­ber­zu­brin­gen, was aber auch dar­an lie­gen konn­te, dass er hef­tig mit der eng­li­schen spra­che kämpf­te, in der die ver­an­stal­tung ab­ge­hal­ten wur­de. ganz gräss­lich auch sei­ne prä­sen­ta­ti­ons­fo­li­en, die er wäh­rend sei­ner 15 mi­nu­ten durch­kli­cker­te. die auf den fo­li­en zu se­hen­den, von kin­zo ge­stal­te­ten bü­ro­räu­me wa­ren bunt, aber kalt und sa­hen aus wie ent­wurfs­zeich­nun­gen die durch ei­nen ray­tra­cer ge­jagt wur­den um sie fo­to­rea­lis­tisch zu ma­chen. dazu eine schreck­li­che ty­po­gra­fie, die man auch auf der kin­zo-web­site be­wun­dern kann (eine viel zu eng­ge­setz­te und ab­ge­ma­ger­te aper­cu light).

als an­dre­as kluth fest­stell­te, dass er jetzt als mo­de­ra­tor ein pro­blem habe, weil die bei­den dis­ku­tan­ten kei­nen ge­gen­sätz­li­chen mei­nun­gen er­ken­nen lies­sen, bin ich auf­ge­stan­den und nach hau­se ge­gan­gen, auch weil mir die phan­ta­sie fehl­te, mir vor­zu­stel­len wie hier aus zwei luft­lee­ren im­pul­sen noch eine span­nen­de dis­kus­si­on ent­ste­hen hät­te könn­te. die dis­kre­panz zwi­schen mei­nen er­war­tun­gen und dem in 40 mi­nu­ten ge­lie­fer­tem in­put war ein­fach zu gross.

die schu­he von an­dre­as kluth, ka­rim el-ish­ma­wi und wybo wi­jn­ber­gen

was ich gut fand: die bi­ker-stie­fel von an­dre­as kluth.
auch gut: die freund­li­che grüss­da­me mit dem gel­ben son­nen­schirm, die am (schwer er­kenn­ba­ren) ein­gang stand und mich nicht nur beim kom­men über­aus freund­lich be­grüss­te, son­dern auch beim ge­hen. wenn ichs ge­nau be­trach­te, war sie so­gar die ein­zi­ge die mich freund­lich grüss­te, der rest der ver­an­stal­tungs­men­schen schaff­te es ge­ra­de mal so höf­lich zu sein.

un­an­ge­nehm fand ich auch den raum, den der ta­ges­spie­gel-ver­lag den im­mo­bi­li­en-men­schen ein­räum­te, de­nen der ver­an­stal­tungs­raum ge­hört (bzw. den sie mit­samt den an­lie­gen­den grund­stü­cken „ent­wi­ckeln“). schon klar, die er­mög­li­chen mit ih­rer un­ter­stüt­zung die ver­an­stal­tungs­rei­he und da­für dür­fen sie ja auch auf der ver­an­stal­tungs­sei­te ihre lo­gos hin­pap­pen. zu­sätz­lich nutz­ten sie ihre re­de­zeit auf der büh­ne, um dar­auf hin­zu­wei­sen dass sie nicht nur woh­nun­gen bau­en wol­len, son­dern auch „kul­tur“ und „dis­kurs“ för­dern wol­len. also un­ter­stüt­zen sie eben sol­che ver­an­stal­tun­gen und künst­ler, die den ma­ro­den bau de­ko­rie­ren dür­fen. die ali­bi­funk­ti­on die die zahl­rei­chenm, auf­ge­häng­ten ar­bei­ten der künst­ler aus­ström­ten, ver­gäll­te mir völ­lig den zu­gang zu eben­die­sen. kunst, die pri­mär der de­ko­ra­ti­on von pro­fit­in­ter­es­sen und im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung dient, riecht ir­gend­wie ko­misch.

an­de­rer­seits; so­lan­ge noch ge­baut wird und der ver­an­stal­tungs­ort („korn­ver­suchs­spei­cher“) ma­ro­de da­steht, sind künst­ler und jour­na­lis­ten im­mer­hin noch will­kom­men. das än­dert sich dann spä­tes­tens, wenn die woh­nun­gen und bü­ro­räu­me fer­tig „ent­wi­ckelt“ sind, dann wer­den sie un­in­ter­es­sant, weil ihre gedbeu­tel zu pre­kär sind.

dem ta­ges­pie­gel-ver­lag scheint das lau­te schul­ter­klop­fen der imom­bi­li­en-men­schen auch ein biss­chen un­an­ge­nehm zu sein, denn we­der in sei­ner twit­ter-be­richt­erstat­tung, noch auf der ver­an­stal­tungs­web­site wird auf die re­de­bei­trä­ge und das „en­ga­ge­ment“ der im­mo­bi­len-men­schen hin­ge­wie­sen. vor­neh­mes schwei­gen, statt kon­tro­ver­ser, in­ter­es­san­ter dis­kus­si­on. kon­fron­ta­ti­on ist zwar das mot­to der ver­an­stal­tung, aber mot­ti sind ja oh­ne­hin egal.

mast mit über­wa­chungs­ka­me­ras, der ehe­ma­li­ge korn­ver­suchs­spei­cher und ein kran

wit­zig auch: vor zwei wo­chen lau­te­te das dis­kus­si­ons­the­ma: „Frei­heit vs. Si­cher­heit – Macht Vi­deo­über­wa­chung un­se­re Städ­te si­che­rer?“ eine der ant­wor­ten lie­fer­te si­cher auch der ver­an­stal­tungs­ort selbst, an des­sen ein­gang gleich drei über­wa­chungs­ka­me­ras an ei­nem mast auf­ge­hängt wa­ren (ver­mut­lich noch ein paar mehr in der um­ge­bung, da­mit pre­kär le­ben­de men­schen nachts nicht auf die idee kom­men, die gut aus­ge­stat­te­te bar zu lee­ren.

aber ab­ge­se­hen da­von: das bier war gut und das wet­ter, das sich wäh­rend der ver­an­stal­tung und auf mei­nem heim­weg (zu fuss) zu­sam­men­brau­te auch.


Photo by felix schwenzel in Humboldt-Universität zu Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

lee­re stadt ist auch schön.


mein vor­trag auf der #rp18

felix schwenzel in notiert

… ist bis­her nur in der live-strream-auf­zeich­nung auf you­tube zu se­hen, ab un­ge­fähr se­kun­de 27268 und hier als ein­zel­film. dan­ke gre­gor fi­scher/re:pu­bli­ca für die­ses (CC BY-SA 2.0) sehr vor­teil­haf­te bild.

auch wenn kat­rin pas­sig mei­ne prä­sen­ta­ti­on (glau­be ich) ganz gut fand, hat sie die auf­zeich­nungs-re­gie ein biss­chen über­for­dert. ein paar mei­ner ein­ge­bau­ten wort-bild-dis­so­nanz-ef­fek­te sind des­halb in der auf­zeich­nung ver­lo­ren ge­gan­gen, aber das sind sie wohl auch zum teil im saal, wohl auch, weil sie teil­wei­se et­was zu dick auf­ge­tra­gen wa­ren oder ein­fach nicht so su­per wa­ren.

die ab­schrift folgt wei­ter un­ten, hier, ein­ge­bet­tet, die 30-mi­nu­ten ver­si­on.

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Zwei­fel (t3n 52)

felix schwenzel in t3n

Den Deut­schen wird oft (zu Recht) vor­ge­wor­fen, zö­ger­lich zu sein. Die Zö­ger­lich­keit bei der Ad­ap­ti­on neu­er Tech­no­lo­gien, Ri­si­ko­scheu, Re­gu­lie­rungs­wut oder bü­ro­kra­ti­sche Hür­den beim Grün­den se­hen vie­le Men­schen — auch die­ses Heft — eher kri­tisch. Dass die­se deut­sche Angst aber durch­aus ihre po­si­ti­ven Sei­ten hat, zeig­te zum Bei­spiel der zwei­te Golf­krieg. Deut­sche Po­li­ti­ker zeig­ten sich an­ge­sichts des ge­sell­schaft­li­chen Kli­mas zö­ger­lich, der Auf­for­de­rung Ge­or­ge W. Bushs nach­zu­kom­men, sich an die­ser krie­ge­ri­schen Aus­ein­an­der­set­zung zu be­tei­li­gen. Als Do­nald Rums­feld 2003 auf der Mün­che­ner Si­cher­heits­kon­fe­renz für den An­griff auf den Irak warb, ent­geg­ne­te ihm Josch­ka Fi­scher: „Ex­cu­se me, I am not con­vin­ced!“. Im Saal gab es kaum Ap­plaus für Fi­schers Zwei­fel. Aber die Aus­sa­ge spie­gel­te die ge­sell­schaft­li­che Stim­mung in Deutsch­land ziem­lich ex­akt wie­der.

Zö­ger­lich­keit, kri­ti­sche Di­stanz und Zwei­fel ha­ben ihre Be­rech­ti­gung und Sinn. Der Zwei­fel hat im 18ten Jahr­hun­dert die Auf­klä­rung in Gang ge­bracht, ein po­li­ti­sches Sys­tem ohne eine star­ke, an der Weis­heit der Re­gie­ren­den zwei­feln­de Op­po­si­ti­on neigt zum Au­to­ri­tä­ren, ein Rechts­sys­tem ohne Zwei­fel wäre dra­ko­nisch. Spä­tes­tens in die­sem Jahr ha­ben auch die eu­pho­rischs­ten In­ter­net- und Ver­net­zungs­a­po­lo­ge­ten (ich bin selbst ei­ner) ge­merkt, dass nicht al­les, was Un­ter­neh­mer mit neu­en di­gi­ta­len Werk­zeu­gen ma­chen und er­mög­li­chen auch au­to­ma­tisch der Welt­ver­bes­se­rung dient.

Zwei­feln ist kon­struk­tiv, so­lan­ge die Zwei­fel nicht angst­ba­si­ert sind und man den Zwei­fel, die Skep­sis, mit Neu­gier, Of­fen­heit und und Lust am Dis­kurs kom­bi­niert. Wenn wir an der Sinn­haf­tig­keit mi­li­tä­ri­scher In­ter­ven­tio­nen ei­nes un­se­rer mäch­tigs­ten Al­li­ier­ten und Han­dels­part­ners zwei­feln kön­nen und das vor­be­halt­lo­se Mit­ma­chen ver­wei­gern, war­um soll­ten wir nicht auch die di­gi­ta­len In­no­va­tio­nen und de­ren Sinn­haf­tig­keit ge­le­gent­lich in Fra­ge stel­len?

Vol­taire, ei­ner der her­aus­ra­gen­den Köp­fe der Auf­klä­rung, der den Zwei­fel laut Wi­ki­pe­dia „zu ei­ner Ma­xi­me sei­nes Den­kens“ mach­te, sag­te: „Zwei­fel ist zwar kein an­ge­neh­mer geis­ti­ger Zu­stand, aber Ge­wiss­heit ist ein lä­cher­li­cher.“

Die Ge­wiss­heit, mit der vie­le, auch ich, die Di­gi­ta­li­sie­rung mit po­si­ti­ven Fol­gen in Ver­bin­dung brach­ten, wirkt auf mich im Nach­hin­ein tat­säch­lich ein biss­chen lä­cher­lich. Ich habe vie­le Jah­re (mit Ge­wiss­heit) dar­an ge­glaubt, dass die Di­gi­ta­li­sie­rung, die Ver­net­zung und nied­rig­schwel­li­ge, leicht zu­gäng­li­che und gren­zen­lo­se Kom­mu­ni­ka­ti­on vor al­lem po­si­ti­ve ge­sell­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen ha­ben wür­de. Die ver­gan­ge­nen Jah­re ha­ben aber ge­zeigt, dass auch Dem­ago­gen, au­to­ri­tä­re Re­gie­run­gen, Ge­heim­di­ens­te oder Un­ter­neh­men die Di­gi­ta­li­sie­rung zu ih­rem Vor­teil aus­nut­zen kön­nen und das auch hem­mungs­los tun.

Die dif­fu­se Ger­man Angst, die deut­sche Zö­ger­lich­keit kann man auch po­si­tiv be­trach­ten. Gut be­grün­de­te Zwei­fel, Vor­be­hal­te, eine ge­wis­se Lang­sam­keit, die ei­nem auch Zeit zum Nach- und Durch­den­ken gibt, ist nicht gleich­be­deu­tend mit Ver­wei­ge­rung.

Ich wün­sche mir (auch von mir selbst) künf­tig mehr ge­sun­den Zwei­fel in der Di­gi­tal­po­li­tik und der ver­netz­ten Welt. Die ne­ga­ti­ven Fol­gen der un­ge­zü­gel­ten Di­gi­ta­li­sie­rung, der un­re­gu­lier­ten (kom­mer­zi­el­len und po­li­ti­schen) Da­ten­sam­me­lei sind be­reits so of­fen­sicht­lich, dass selbst Mark Zu­cker­berg in­zwi­schen öf­fent­lich die Not­wen­dig­keit von Re­gu­lie­rung ein­räumt — wenn sie „ver­nünf­tig“ sei.

So wie die Po­li­tik lang­sam er­kennt, dass das In­ter­net, die Ver­net­zung der Welt, die Di­gi­ta­li­sie­rung nicht mehr weg­geht, mer­ken Un­ter­neh­mer wie Mark Zu­cker­berg, dass Re­gu­lie­rung, auch un­ter­neh­me­risch schmerz­haf­te Re­gu­lie­rung, un­aus­weich­lich in im­mer mehr Be­rei­chen an­set­zen wird und aus­aus­weich­lich ist.

Wir, die wir in die­ser di­gi­ta­li­sier­ten und ver­net­zen Welt le­ben wol­len (und müs­sen), soll­ten al­ler­dings nicht den Po­li­ti­kern und Un­ter­neh­mern das Aus­han­deln die­ser Re­gu­lie­run­gen al­lein über­las­sen. Nicht nur weil sich Po­li­ti­ker ger­ne eher von Wirt­schafts­in­ter­es­sen als vom Ge­mein­wohl len­ken las­sen oder sich ger­ne von Un­ter­neh­mern um den Fin­ger wi­ckeln las­sen. Vor al­lem, weil wir die kri­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung mit di­gi­ta­len Tech­no­lo­gien so­wohl kri­tisch, als auch kon­struk­tiv von in­nen her­aus füh­ren müs­sen. Eu­pho­rie, Neu­gier und Of­fen­heit las­sen sich durch­aus mit Zwei­fel kom­bi­nie­ren. Kom­bi­nie­ren wir den Zwei­fel mit Angst, oder ist Angst das ein­zi­ge Trieb­mit­tel des Zwei­fels, drif­tet der Zwei­fel in die Ver­wei­ge­rung. Schaf­fen wir es nicht die Eu­pho­rie ge­gen­über neu­en Tech­no­lo­gien mit Zwei­feln und kri­ti­schem Hin­ter­fra­gen zu kom­bi­nie­ren, lau­fen wir Ge­fahr uns lä­cher­lich zu ma­chen.