sen­dung mit der maus vom 14. fe­bru­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

heu­te früh gabs eine mitt­le­re ka­ta­stro­phe. die web­site der maus wird ent­we­der per hand ge­pflegt oder hat ein neu­es fea­ture be­kom­men. an­ders kann ich mir nicht er­klä­ren, war­um sich auf der sei­te ein syn­tax-feh­ler ein­ge­schli­chen hat­te, der das ab­spie­len der ak­tu­el­len sen­dung ver­un­mög­lich­te. ich muss­te, statt mir die sen­dung per te­le­fon auf den fern­se­her zu bea­men, auf­ste­hen und in der kü­che mei­nen lap­top ho­len, um den .mp4-link aus dem quell­text zu su­chen. ich möch­te mal wis­sen wie die kin­der die sich die sen­dung an­se­hen wol­len das schaf­fen sol­len. nach 15 oder 16 uhr funk­tio­nier­te der play­er dann wie­der.

ver­passt ha­ben die kin­der, die die sen­dung heu­te früh in der me­dia­thek nicht se­hen konn­ten, eine äl­te­re sach­ge­schich­te über leim aus milch (bzw. quark und kalk) und ei­nen film über kle­be­zet­tel. ich fand den film über die kle­be­zet­tel gar nicht schlecht, ob­wohl ich kein gros­ser fan von jo­han­nes büchs’ maus-fil­men bin. ich fin­de er ver­flacht sei­ne fil­me und pu­bli­kums­an­spra­che im­mer zwei, bis drei ti­cken zu doll. hier er­klärt er aber ziem­lich ein­leuch­tend, wie kle­be­zet­tel, bzw. post-its, funk­tio­nie­ren. in shaun das schaf gings auch um kle­ben und um ein puz­zle.

bei der an­sa­ge des shaun-film­chens hab ich mich ge­wun­dert, ob man puz­zle wirk­lich noch an­gli­ziert aus­spricht, als paz­zel. ei­gent­lich ist das wort doch aus­rei­chend ein­ge­deutscht um es auch kor­rekt wie puhz­zel aus­zu­spre­chen?


Photo by felix schwenzel on February 14, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

neu­es fea­ture bei uns in der woh­nung: kei­ne ein­gangs­tür mehr.


Photo by felix schwenzel on February 13, 2016. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

put­ten mit kip­pen.


the gra­ham nor­ton show s18e17

felix schwenzel in gesehen

(mit el­ton john, ben stil­ler, owen wil­son, pe­ne­lo­pe cruz und jack black)

eine et­was schwä­che­re fol­ge als sonst, was dar­an lie­gen kann, dass ich kein be­son­ders gros­ser fan von ir­gend­ei­nem der ge­la­de­nen gäs­te war. wo­bei jack black schon sehr wit­zig und sym­pa­thisch ist. auch kei­ne der vor­ge­stell­ten fil­me be­wegt ir­gend­was bei mir, we­der jack black neu­er film (goo­se­bumbs) und erst recht nicht zoo­lan­der 2. mit dem ben-stil­ler-hu­mor hab ich’s nicht so. ganz be­son­ders lang­wei­lig war pe­ne­lo­pe cruz, was aber auch dar­an lie­gen kann, dass sie nicht be­son­ders gut eng­lisch spricht. tat­säch­lich sprach sie, als sie in hol­ly­wood zu ar­bei­ten an­fing, so gut wie kein eng­lisch. net­ter­wei­se be­stä­tig­te sie aber die ge­rüch­te, dass sie we­gen ih­rer schlech­ten eng­lisch-kennt­nis­se ein­mal bei ei­nem fri­seur um ei­nem „blow job“ ge­be­ten hat.

mit ben stil­ler und owen wil­son kann ich auch nicht viel an­fan­gen, was ich an owen wil­son aber sehr sym­pa­thisch fin­de: er ent­spricht bei nä­he­rem hin­se­hen über­haupt nicht den hol­ly­wood schön­heits­idea­len. nicht nur sei­ne nase ist ein biss­chen ge­krümmt, sein gan­zes ge­sicht ist leicht ver­zo­gen. viel­leicht er­schien das aber auch nur im kon­trast zu sei­nen bei­den, per­fekt sy­m­e­tri­schen film­part­nern, ben stil­ler und pe­ne­lo­pe cruz.

el­ton john moch­te ich auch noch nie, ich fand aber, dass er er­staun­lich sym­pa­thisch wirk­te als er den mund auf­mach­te. da kam eine ex­rem sym­pa­thi­sche stim­me mit ei­nem sehr an­ge­neh­men brit­schen ak­zent raus. er ist auch aus­rei­chend wit­zig für so eine plau­der­schau, zum­la man ihm auch an­merk­te, dass er sehr, sehr ger­ne sitzt. auf den bei­nen ist er näm­lich nicht mehr so gut un­ter­wegs und pflegt ei­nen nied­li­chen en­ten-wat­schel-gang. er durf­te auch sin­gen, und ich fand das lied er­war­tunsg­ge­mäss ganz schreck­lich har­mo­nisch und pa­the­tisch. wit­zig war dass ei­ner sei­ner drum­mer (auf der büh­ne wa­ren zwei) sehr, sehr alt war und mit an­zug und kra­wat­te hin­ter sei­nem schlag­zeug sass. über­haupt wa­ren die band­mit­glie­der alle sehr, sehr alt und fun­gier­ten in ih­rer ju­gend als vor­bil­der für die mup­pet show.

was auch lang­weil­te: zum ende der sen­dung woll­te gra­ham nor­ton ei­nen sel­fie zu­sam­men mit sei­nen gäs­ten schies­sen. dazu woll­ten sie die gröss­te exis­tie­ren­de sel­fie­stan­ge be­nut­zen, mit der ben stil­ler um ein haar el­ton john er­schlug.

kurz: eine sen­dung mit mit­tel-lang­wei­li­gen gäs­ten, ei­nem müde wir­ken­den mo­de­ra­tor und schlech­tem ti­ming.


die BBC zählt die­se fol­ge als num­mer 17, die meis­ten auf you­tube als 18. das liegt am neu­jahrs-spcial, dass die BBC, war­um auch im­mer, nicht mit­zählt. ich blei­be jetzt mal bei der BBC-zähl­wei­se.

(auf you­tube, bei der BBC)


ich weiss wer du bist

felix schwenzel in gesehen

ich weiss wer du bist ist das nicht-fik­tio­na­le ge­gen­stück zu ma­rio six­tus fern­seh­spiel ope­ra­ti­on na­ked. in die­ser re­por­ta­ge ver­sucht ma­rio six­tus der fra­ge auf den grund zu ge­hen, ob das, was er in sei­nem fern­seh­spiel fik­tio­nal, und teil­wei­se et­was arg zu­ge­spitzt, ge­zeigt hat, auch in der rea­li­ti­ät, bzw. der ge­gen­wart mög­lich ist. die ant­wort lau­tet na­tür­lich ja. ge­sichts­er­ken­nung, aug­men­tier­te wirk­lich­keit und mi­kro-klei­ne, leis­tungs­fä­hi­ge re­chen­ein­hei­ten sind schon lan­ge aus la­bor­sta­di­um her­aus, wer­den aber gröss­ten­teils (noch) aus dem mas­sen­markt her­aus­ge­hal­ten.

ich fand auch hier das for­mat der do­ku­men­ta­ti­on ge­lun­gen. zum bei­spiel stört mich vie­les, was mich bei den meis­ten fern­seh­na­sen in den wahn­sinn treibt, bei ma­rio six­tus über­haupt nicht. er hat näm­lich die sel­te­ne gabe, gleich­zei­tig ernst, als auch iro­nisch durch­tränkt zu wir­ken. ma­rio six­tus selbst ist in sei­ne doku wirk­lich sehr, sehr viel zu se­hen, aber ich muss­te auch mehr­fach sehr la­chen. eine der bes­ten sze­nen fand ich, als ma­rio six­tus dem pro­jekt­lei­ter des goog­le-glass-pro­jekts, se­bas­ti­an th­run, in ei­ner (of­fen­sicht­lich) selbst ge­bas­tel­ten papp­daten­bril­le ge­gen­über tritt — wäh­rend th­run stolz sei­ne goog­le-glass-bril­le trägt. six­tus trägt sei­ne papp­daten­bril­le eben­so stolz und selbst­ver­ständ­lich, wäh­rend die bei­den small­tal­ken.

was mir im fern­seh­film an dif­fe­ren­zie­rung ge­fehlt hat, holt six­tus in sei­ner doku nach. er ist nicht nur sehr viel durch die welt ge­gurkt um die doku zu dre­hen, son­dern hat sich auch sehr gute, teil­wei­se ex­klu­si­ve ge­sprächs­part­ner vor die ka­me­ra ge­holt. man sieht üb­ri­gens auch in die­ser re­por­ta­ge, dass das licht in ka­li­for­ni­en wirk­lich das bes­te licht der welt für bild­auf­nah­men ist.

es gibt wit­zi­ger­wei­se eine par­al­le­le zwi­schen ich weiss wer du bist und dem ak­tu­el­len star-wars-film: ich bin auch bei der vor­füh­rung von ich weiss wer du bist zwei­mal weg­ge­razt. al­ler­dings, ge­nau wie bei star wars, nicht we­gen lan­ge­wei­le, son­dern we­gen mü­dig­keit.


trai­ler und sen­dungs­in­fo bei arte und bei der ARD , bild­quel­le


ope­ra­ti­on na­ked

felix schwenzel in gesehen

ma­rio six­tus, der elek­tri­sche re­por­ter, hat ei­nen film ge­macht. kei­ne re­por­ta­ge, son­dern ei­nen fern­seh­film, un­ter an­de­rem zu­sam­men mit der re­dak­ti­on des klei­nen fern­seh­spiels des ZDF. am mitt­woch abend habe ich mir den film vor­ab an­ge­se­hen, re­gu­lär läuft er 22. fe­bru­ar um kurz vor mit­ter­nacht im ZDF (wei­te­re sen­de­ter­mi­ne).

den film fand ich nicht schlecht, die er­zähl­te ge­schich­te OK und die schau­spie­le­rei ge­ra­de noch er­träg­lich. was ich aber sen­sa­tio­nell fand, wa­ren die er­in­ne­run­gen die der film in mir wach rief. die er­in­ne­rung an die­sen fern­seh­sen­der mit der be­son­de­ren fä­hig­keit, fast al­les was er sen­det, pie­fig er­schei­nen zu las­sen. ich habe seit be­stimmt 10 jah­ren kein re­gu­lä­res ZDF-pro­gramm mehr ge­se­hen, frü­her hin­ge­gen gar nicht mal so sel­ten. der film von ma­rio six­tus war eine er­in­ne­rung dar­an, dass die ent­schei­dung, kaum noch ZDF zu gu­cken, ganz gut war. man sieht in die­sem film wirk­lich viel ZDF. ma­rio six­tus hat lässt mehr oder we­ni­ger den gan­zen film in ge­stell­ten re­por­ta­ge-, nach­rich­ten- oder talk­send­unegn er­zäh­len. das ZDF als er­zäh­ler.

ich hat­te das ge­fühl, dass wirk­lich jede ZDF-sen­dung im film vor­kam (laut pres­se­ma­te­ri­al wa­ren es 15 ZDF-„for­ma­te“): das mor­gen­ma­ga­zin, das heu­te jour­nal, lanz, böh­mer­mann, die heu­te show, pe­ter hah­ne — al­les da­bei ge­we­sen. die­se idee, ei­nen film aus ge­stell­ten sze­nen mit den ori­gi­nal mo­de­ra­to­ren, in ech­ten ku­lis­sen zu dre­hen, muss ein or­ga­ni­sa­to­ri­scher höl­len­ritt ge­we­sen sein. aber gleich­zei­tig ist das auch das ers­te mal, dass ich so et­was so kon­se­quent um­ge­setzt ge­se­hen habe. in all mei­ner ah­nungs­lo­sig­keit bin ich ge­neigt, die ge­burt ei­nes neu­en gen­res aus­ru­fen zu wol­len. apro­pos ru­fen. niels ruf war auch da­bei, al­ler­dings nicht als ech­ter mo­de­ra­tor, son­dern als mo­de­ra­tor ei­ner aus­ge­dach­ten sen­dung.

was ich er­staun­lich fand: wie über­zeu­gend und ma­kel­los die pro­fes­sio­nel­len mo­de­ra­to­ren ihre rol­len spiel­ten, bzw. ma­rio six­tus’ tex­te vor­tru­gen. na­tür­lich fällt in ei­ner so ho­hen do­sie­rung auf, dass die mo­de­ra­to­ren alle eine kunst­spra­che spre­chen, mit ex­tra viel be­to­nung, mo­du­la­ti­on und dra­ma­tik. aber ge­nau­so fällt auf, dass wir uns als zu­schau­er dar­an ge­wöhnt ha­ben und ge­nau die­sen ton­fall von pro­fes­sio­nel­len mo­de­ra­to­ren er­war­ten. als ma­rio six­tus vor vie­len jah­ren als elek­tri­scher re­por­ter an­fing, habe ich mich über sei­nen iro­nisch über­trie­be­ne pe­ter von zahn stimm­la­ge und in­to­na­ti­on köst­lich amü­siert. mitt­ler­wei­le kommt mir die­se art zu spre­chen fast na­tür­lich vor.

je­den­falls ma­chen die mo­de­ra­to­ren in ope­ra­ti­on na­ked das was sie im­mer ma­chen und wir­ken er­staun­lich na­tür­lich und so wie wir sie ken­nen. das na­tür­lich-wir­ken fiel den schau­spie­lern deut­lich schwe­rer. sie re­de­ten alle wie klaus kin­sky in ei­ner talk­show, wenn er ent­spannt wir­ken woll­te. sie im­mi­tie­ren un­si­cher­hei­ten beim for­mu­lie­ren, set­zen nach­denk­pau­sen beim spre­chen, zö­gern manch­mal beim ant­wor­ten — wir­ken da­bei aber fast nie un­ge­küns­telt.

so sehr mir das for­mat des films ge­fiel, hat­te ich an­fangs pro­ble­me mit der ge­schich­te die der film auf­spannt. der film er­zählt im prin­zip die ge­schich­te ei­ner aug­men­ted rea­li­ty da­ten­bril­le und des ge­sell­schaft­li­chen und po­li­ti­schen ge­zer­res um sie. mir war das teil­wei­se zu re­du­ziert, ste­reo­typ und auf eine be­stimm­te art zu un­dif­fe­ren­ziert. mein pro­blem mit der ge­schich­te lös­te sich aber, als mir klar wur­de, dass ma­rio six­tus kei­ne sei­te ein­nimmt. er macht sich in ge­wis­ser wei­se über alle sei­ten der me­dail­le lus­tig, über die glass­ho­les, die post-pri­va­cy-ad­vo­ka­ten, die da­ten­schüt­zer oder die street­view-fas­sa­den­schüt­zer.

ma­rio six­tus hält die ge­schich­te am­bi­va­lent, er löst nicht auf — auch wenn er die er­zäh­lung mehr oder we­ni­ger ver­söh­lich en­den lässt und am ende mit ei­nem ins­zi­na­to­ri­schem ta­schen­spie­ler­trick auf eine me­ta­ebe­ne hebt.

ich gebe vier ster­ne, weil ich den film trotz ei­ni­ger schwä­chen im schau­spie­le­ri­schen und in der um­set­zung für ge­lun­gen hal­te. al­lei­ne um die vie­len, zum teil stark ge­al­ter­ten, ZDF-na­sen in ih­ren fern­seh-ha­bi­ta­ten zu se­hen, hat sich der film schon ge­lohnt. es war auch lus­tig zu se­hen, wie pe­ter hah­ne sich um kopf und kra­gen re­det, ohne dass er merkt, was ei­gent­lich los ist. wo­bei das wahr­schein­lich bei je­der sei­ner sen­dun­gen der fall ist. ich bin aber auch be­fan­gen, weil an dem film sehr vie­len men­schen mit­ge­macht ha­ben, die ich ger­ne mag. ich bin auch ein biss­chen ein ma­rio-six­tus-fan­boy, was ope­ra­ti­on na­ked mög­lich­wei­se ei­nen ex­tra punkt be­schert ha­ben könn­te. ma­rio six­tus hat bei die­sem film üb­ri­gens fast al­les ge­macht, nicht nur das dreh­buch, die pro­duk­ti­on und die re­gie, so­gar die mu­sik stammt von ihm. und na­tür­lich spielt er auch mit — als elek­tri­scher re­por­ter.


im prin­zip ge­hört zu die­sem fern­seh­film auch die do­ku­men­ta­ti­on ich weiss wer du bist, in der er der fra­ge nach­geht, ob das, was er in sei­nem fern­seh­spiel fik­tio­nal zeigt, auch in der rea­li­ti­ät mög­lich ist.


trai­ler , ope­ra­ti­on­na­ked.org , pro­gramm­da­ten


[nach­trag 15.02.2016]
der film ist jetzt in der zdf-me­dia­thek zu se­hen .


gen­dar­men­markt #auf­dem­weg­zurar­beit


  spie­gel.de: Hil­la­ry Clin­ton und Jeb Bush: Die alte Gar­de ist fei­ge

wie­der ein ar­ti­kel auf spie­gel on­line, in dem ber­nie san­ders ge­mein­sam mit do­nald trump in die ra­di­ka­le po­pu­lis­ten-ecke ge­stellt wird:

Wel­che Iro­nie, dass sich die Eta­blier­ten aus­ge­rech­net von Trump und San­ders die Le­vi­ten le­sen las­sen. Trump hat nicht ein­mal an­satz­wei­se ein po­li­ti­sches Kon­zept, na­he­zu sämt­li­che Pro­ble­me las­sen sich aus sei­ner Sicht mit ei­nem Mau­er­bau an der Gren­ze zu Me­xi­ko lö­sen. Und San­ders ist ein in­ter­es­san­ter Mann mit ei­ner Men­ge En­thu­si­as­mus. Aber dass er sich als In­be­griff der In­te­gri­tät in­sze­niert, ent­behrt nicht ei­ner ge­wis­sen Ko­mik. Auch er hat das öf­fent­li­che Sys­tem der Wahl­kampf­fi­nan­zie­rung ge­mie­den, weil er wuss­te, dass Pri­vat­spen­den sei­ne Scha­tul­le vol­ler ma­chen.

ich ver­ste­he den letz­ten satz nicht. in­wie­fern hat ber­nie san­ders „das öf­fent­li­che Sys­tem der Wahl­kampf­fi­nan­zie­rung ge­mie­den“? was ist das über­haupt, „das öf­fent­li­che Sys­tem der Wahl­kampf­fi­nan­zie­rung“? meint veit me­dick, dass san­ders sich in sei­ner zeit als se­na­tor nicht da­für ein­ge­setzt hat, die ame­ri­ka­ni­sche wahl­kampf­fi­nan­zie­rung zu ver­staat­li­chen? denn be­kannt­lich gibt es in den USA kei­ne staat­lich ge­re­gel­te fi­nan­zie­rung der par­tei­en oder kan­di­da­ten. sie sind auf spen­den von pri­vat­per­so­nen oder von in­ter­es­sens­grup­pen an­ge­wie­sen, die sich un­ter an­de­rem in „PACs“ or­ga­ni­si­se­ren. tat­säch­lich setzt ber­nie san­ders auf pri­vat- und klein­spen­der und ver­sucht gross­spen­der und ver­bän­de aus sei­ner wahl­kampf­fi­nan­zie­rung raus­zu­hal­ten. wenn ich mich recht er­in­ne­re, hat ba­rack oba­ma das auch recht er­folg­reich ge­tan.

was ber­nie san­ders am ame­ri­ka­ni­schen wahl­kampf­sys­tem kri­ti­siert, fin­de ich auch nicht be­son­ders kom- oder iro­nisch. er kri­ti­siert, dass sich su­per­rei­che und lob­by­ver­bän­de, vor al­lem aus der fi­nanz­in­dus­trie, mit gros­sen spen­den zu sehr in die po­li­tik ein­mi­schen. die kri­tik ist nach­voll­zieh­bar und san­ders ist bei wei­tem nicht der ein­zi­ge, der sie äus­sert. dass er sich von klein­spen­dern fi­nan­zie­ren lässt ist eine ges­te um un­ab­hän­gig­keit zu de­mons­trie­ren und nicht um „scha­tul­len“ zu fül­len.

aber mal im ernst, was meint veit me­dick mit sei­nem letz­ten satz, was ist das „öf­fent­li­che Sys­tem der Wahl­kampf­fi­nan­zie­rung“ und wo ist die iro­nie, bzw. ko­mik, die ich nicht er­ken­ne?

[nach­trag/kor­rek­tur 13.02.2016]

es gibt in den USA staat­li­che wahl­kampf­un­ter­stüt­zung und ber­nie san­ders hat für sei­nen wahl­kampf dar­auf ver­zich­tet (via). gleich­zei­tig ist es aber ein teil von ber­nie san­ders wahl­pro­gramm, die fi­nan­zie­rung von wahl­kämp­fen staat­lich zu re­geln (via).

pe­ter merkt in den kom­men­ta­ren an, dass die staat­li­che un­ter­stüt­zung von wahl­kämp­fen ei­ni­gen be­schrän­k­unegn un­ter­liegt:

Die Be­schrän­kung ist dem­nach eine der Höhe nach. Wenn man staat­li­che Un­ter­stüt­zung im An­spruch nimmt, müs­sen die Ge­samt­aus­ga­ben un­ter ei­ner Gren­ze lie­gen, die man über­schrei­ten kann, wenn man sich nur durch pri­va­te Spen­den fi­nan­ziert.


Photo by felix schwenzel in Seestraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

„Fahr­plan DIN A3 quer“


  spie­gel.de: Do­nald Trump, Ber­nie San­ders, Horst See­ho­fer im Mor­ning Brie­fing   #

ro­land nel­les, „Mit­glied der Chef­re­dak­ti­on“, ges­tern auf spie­gel on­line:

Es freut mich, wenn Sie „DIE LAGE“ von nun an täg­lich le­sen möch­ten. Dazu brau­chen Sie nur Ihre E-Mail ein­zu­ge­ben und auf „News­let­ter be­stel­len“ zu drü­cken. Ich wün­sche Ih­nen ei­nen er­folg­rei­chen Tag!

öh, nö, möch­te ich nicht. mir reicht es da ge­le­gent­lich auf spie­gel.de rein­zu­schau­en. täg­lich möch­te ich das nicht le­sen, zu­mal mir der ton­fall miss­fällt.

ich weiss zum bei­spiel nicht, ob nel­les ber­nie san­ders tat­säch­lich, in ei­ner rei­he mit do­nals trump, als „bil­li­gen Po­pu­lis­ten und Rat­ten­fän­ger“ be­zeich­net, oder ob es ihm ein­fach zu früh war zum dif­fe­ren­zie­ren:

Do­nald Trump und Ber­nie San­ders ge­win­nen die Vor­wah­len in New Hamp­shire und man muss wirk­lich fürch­ten: Der Irr­sinn könn­te so wei­ter ge­hen. Wir sind ja ei­ni­ges ge­wohnt von US-Wahl­kämp­fen, aber in die­sem Jahr dro­hen die Din­ge völ­lig aus den Fu­gen zu ge­ra­ten. Statt mo­de­ra­ter Kan­di­da­ten wie Hil­la­ry Clin­ton oder Jeb Bush, ma­chen bil­li­ge Po­pu­lis­ten und Rat­ten­fän­ger die Punk­te.

es ist ge­nau die­ses ar­ro­gan­te und oft un­fif­fe­ren­zier­te hin­kot­zen von mei­nungs­bröck­chen, was mich da­von ab­hält, ir­gend­was vom spie­gel zu abon­nie­ren.

  turi2.de: Re­caps re­zen­sie­ren TV-Se­ri­en Fol­ge für Fol­ge.   #

Re­caps, die de­tail­lier­te Nach­be­spre­chung ein­zel­ner Se­ri­en­fol­gen, ent­wi­ckeln sich von ei­ner an­fangs ver­schmäh­ten On­line-Spiel­wie­se für Fans zu ei­nem der er­folg­reichs­ten neu­en Gen­res des Jour­na­lis­mus.

echt? wer macht denn so­was?

  ueber­me­di­en.de: Nichts reimt sich auf Ador­no   #

beim ers­ten ab­satz von pe­ter breu­ers ak­tu­el­lerr zeit­schrif­ten-re­zen­si­on auf über­me­di­en (hohe luft), muss­te ich mehr­fach ki­chern:

Der Phi­lo­so­phie­un­ter­richt ist lan­ge her, und was da­von hän­gen­blieb, ist An­ek­do­ten­wis­sen. Die leicht or­di­nä­re Fahr­schü­le­rin der Klas­se kom­men­tier­te län­ge­re Text­ab­schnit­te mit ei­nem knap­pen: „Der spinnt doch, der Nietz­sche“, und Ar­thur Scho­pen­hau­er trug die Haa­re so ähn­lich wie Keith Flint von Pro­di­gy. Sein Haupt­werk hieß al­ler­dings nicht „Fire­star­ter“, son­dern „Die Welt als Wil­le und Vor­stel­lung“. Der ka­te­go­ri­sche Kant kam be­kannt­lich aus Kö­nigs­berg, und Witt­gen­stein sag­te: „Wo­von man nicht spre­chen kann, dar­über muss man schwei­gen.“ Wer das weiß und dazu noch Ador­nos „Es gibt kein rich­ti­ges Le­ben im fal­schen“ an den rich­ti­gen Stel­len zi­tiert, kann mit die­sem Halb­wis­sen über Jahr­zehn­te eine ge­wis­se In­tel­lek­tua­li­tät vor­spie­geln.

der rest der re­zen­si­on ist ge­nau­so le­sens­wert — und hohe luft of­fen­bar auch.

  wired.com: CBS Pi­cked the Per­fect Show­run­ner for the New Star Trek   #

toll, ein neu­es star trek und of­fen­sicht­lich hat CBS ganz gute per­so­nal­ent­schei­dun­gen ge­trof­fen.

  truth­dig.com: San­ders’ Call to Rein In Wall Street, Artful­ly Clear (VI­DEO) - Truth­dig   #

die­ses vi­deo könn­te hil­la­ry clin­ton die glaub­wür­dig­keit kos­ten, oder ihr im wett­be­werb mit ber­nie san­ders enorm scha­den. zu­sam­men­ge­fasst sagt eliza­beth war­ren in die­sem in­ter­view, dass hil­la­ry clin­ton in ih­rer zeit als first lady ein von ban­ken lob­bier­tes ge­setz zum in­vol­senz­recht ver­hin­der­te, weil sie wuss­te, dass es fa­mi­li­en und pri­vat­men­schen scha­den wür­de, um dann spaä­ter, als se­na­to­rin, da­für zu stim­men.

Du­ring Eliza­beth War­ren’s own ap­pearance on Bill Moy­ers Jour­nal, she de­scri­bes in vi­vid de­tail one time when Wall Street in­fluence ap­peared to have cau­sed Ber­nie’s pri­ma­ry op­po­nent, then Sen. Hil­la­ry Clin­ton, to ch­an­ge her po­si­ti­on on bank­rupt­cy law in a very si­gni­fi­cant way.  Be­fo­re she was a U.S. se­na­tor re­pre­sen­ting New York, Hil­la­ry knew the bank­rupt­cy law would hurt peo­p­le like me and mil­li­ons of Ame­ri­cans.  Hil­la­ry ch­an­ged her mind af­ter be­ing elec­ted to the Se­na­te.  If the in­fluence of the fi­nan­cial ser­vice in­dus­try wasn’t a fac­tor in that ch­an­ge of po­si­ti­on, then per­haps an­o­ther ex­pl­ana­ti­on will be forth­co­ming.  Let me be very clear, this ap­pearance by War­ren was ye­ars ago and well be­fo­re an­yo­ne could have en­vi­sio­ned a Ber­nie run at the pre­si­den­cy.  The vi­deo seems to con­firm the sort of in­fluence peddling Wall Street does and just how ac­cu­ra­te Ber­nie’s re­flec­tions are in 2016 about and what is at sta­ke.


ich bin 17 mi­nu­ten lang, von 23:21 bis 23:39 uhr, un­ge­fähr 1,78 ki­lo­me­ter weit ge­lau­fen.


„er­satz­ver­kehr“ ab wed­ding, tz. statt die bus­hal­te­stel­le zu su­chen und auf den bus (auf dem „U6“ stand) zu war­ten, bin ich das letz­te stück ein­fach ge­lau­fen. nach 10 mi­nu­ten, auf höhe vom bolu, über­holt mich erst der bus, der na­tür­lich völ­lig über­füllt war. lau­fen ist na­tür­lich ein biss­chen an­stren­gen­der als im bus zu sit­zen, aber in über­füll­ten bus­sen zu sit­zen oder zu ste­hen ist auch an­stren­gend. ges­tern bin ich auch von mit­te nach char­lot­ten­burg ge­lau­fen (dort, im film­kunst66, woll­te ma­rio six­tus zwei neue fil­me zei­gen). laut kar­ten­diens­ten hät­te das mit bus und bahn et­was über30 mi­nu­ten ge­dau­ert. zu fuss hat es et­was über ne stun­de ge­dau­ert.

ich bin nicht ganz si­cher ob ich den weg nach char­lot­ten­burg ges­tern ge­lau­fen bin, weil ich lau­fen woll­te, oder weil ich ihn auf­zeich­nen und au­to­ma­tisch hier ver­öf­fent­li­chen konn­te. oder weil ich an­ti­zi­piert habe, dass ma­rio six­tus mich fra­gen wür­de: „und, bist du auch ge­lau­fen, wie sich das ge­hört?“


ich wer­de nicht alle stre­cken die ich lau­fe hier ver­öf­fent­li­chen und die, die ich ver­öf­fent­li­che, lan­den, leicht ver­steckt, in der ka­te­go­rie „fort­be­wegt“, die ich be­stimmt noch um­be­nen­nen wer­de, wenn mir ein bes­se­rer ka­te­go­rie­na­me ein­fällt. aber die län­ge­ren stre­cken, wer­de ich jetzt auf je­den fall hier ver­öf­fent­li­chen, egal ob das aus­ser mir je­man­den in­ter­es­siert.

die lö­sung mit der ich mei­ne stre­cken auf­zeich­ne und ver­öf­fent­li­che ist üb­ri­gens kom­plett open source. für das ios-pro­gramm, den GPS-log­ger braucht man die ap­ple de­ve­lo­p­per tools, um die ipho­ne-app zu kom­pi­lie­ren, den com­pass-ser­ver, auf dem die da­ten lie­gen und der die API zur ver­fü­gung stellt, kann man sich selbst in­stal­lie­ren oder den von aa­ron pare­cki ver­wen­den. man kann die da­ten also kom­plett bei sich selbst hal­ten, wenn man das möch­te. das ist der­zeit al­les noch ein biss­chen fum­me­lig zu­sam­men­zu­set­zen, aber funk­tio­niert, wie man sieht.


Photo by felix schwenzel in Filmkunst66. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fyi


ich bin 22 mi­nu­ten lang, von 09:47 bis 10:08 uhr, un­ge­fähr 2,17 ki­lo­me­ter weit ge­lau­fen.


die­ses quan­ti­fied-self-ge­döns hat mir ge­zeigt, dass mein weg zur ar­beit heu­te, et­was un­ef­fek­tiv war. wür­de ich mei­ne be­we­gun­gen nicht mit esri’s GPS log­ger auf­zeich­nen, in com­pass spei­chern und per mi­cro­pub hier (auf knopf­druck) ins blog pum­pen, hät­te ich das nie­mals er­fah­ren.


pubsub­hub­bub

felix schwenzel in notiert

kürz­lich frag­te tors­ten kleinz:

Lebt pubsub­hub­bub noch?

mei­ne ant­wort lau­te­te:

pubsub­hub­bub lebt noch, so wie RSS noch lebt. aber die noch er­staun­li­che­re nach­richt ist: es funk­tio­niert.

pubsub­hub­bub ist nun schon ein paar jah­re alte, aber vor ein paar wo­chen, ent­schied ich mich, dass es nun zeit sei das auch mal auf wir­res.net zu im­ple­men­tie­ren. der grund hing mit dem in­die­web zu­sam­men, dass sehr RSS-un­af­fin ist, die­se push-tech­no­lo­gie aber für die be­nach­rich­ti­gung von ein paar in­die­web-rea­dern be­nutzt.

im prin­zip funk­tio­niert pubsub­hub­bub so: ich an­non­cie­re auf mei­nen sei­ten, oder mei­nen feeds, wel­chen pubsub­hub­bub-ser­ver (hub) ich be­nut­ze (so dass an­de­re hubs dort be­nach­rich­ti­gun­gen abon­nie­ren kön­nen) und pin­ge „mei­nen“ hub an, so­bald ei­ner mei­ner feeds (oder mei­ne sei­te) ak­tua­li­sert wur­den. da­mit weiss erst­mal nur mein hub be­scheid, aber da auch an­de­re hubs mei­ne ak­tua­li­sie­run­gen bei „mei­nem“ hub abon­nie­ren kön­nen, kön­nen die be­nach­rich­ti­gun­gen kas­ka­die­ren, von ei­nem hub zum nächs­ten wan­dern.

prak­tisch sieht das so aus, dass ich zum bei­spiel mei­nen haupt-RSS-feed bei su­per­feedr.com abon­nie­ren kann — oder ein rez­pet bei ifttt.com bau­en kann, dass et­was tut so­bald mein feed ak­tua­li­siert wird — und su­per­feedr mil­li­se­kun­den nach ei­nem up­date be­scheid weiss, ob­wohl ich su­per­feedr gar nicht an­pin­ge.

in der tat be­nutzt ifttt su­per­feedr ge­nau da­für: so­bald ein abon­nier­ter feed ak­tua­li­siert wird, weiss ifttt im sel­ben mo­ment be­scheid, vor­aus­ge­setzt der feed sagt ir­gend­ei­nem pubsub­hub­bub-hub be­scheid (ping), an­sons­ten dau­ert es ein paar mi­nu­ten, bin su­per­feedr den feed crawlt (ring).

wir­res.net pingt goog­le’s hub an (mit ein paar zei­len code und der php-klas­se von pfef­fer­le). ein ping für je­den feed, der ak­tua­li­siert wird. in mei­nem fall sind das nicht nur der haupt­feed, son­dern auch die ka­te­go­rie-feeds der ka­te­go­rien, in de­nen ein ar­ti­kel ge­spei­chert ist.

um zur ur­sprungs­fra­ge und ant­wort zu­rück­zu­kom­men. pubsub­hub­bub funk­tio­niert so gut, dass die­ser ar­ti­kel, den ich heu­te um 7 uhr (au­to­ma­tisch) ver­öf­fent­licht habe, be­reits um 7:03 uhr in den goog­le-such­ergeb­nis­sen auf­tauch­te, drei mi­nu­ten spä­ter:

3 mi­nu­ten nach ver­öf­fent­li­chung im such­ergeb­nis, auch wenn das an­ge­zeig­te al­ter nicht stimmt

pubsub­hub­bub kann üb­ri­gens auch „fett“ pin­gen, also abon­nen­ten nicht nur be­scheid sa­gen, son­dern auch gleich den neu­en in­halt mit­lie­fern. so braucht goog­le’s craw­ler (theo­re­tisch) noch nicht­mal auf wir­res.net nach dem neu­en ar­ti­kel zu craw­len, weil der hub den in­halt in den ping ge­packt hat.

su­per­feedr lohnt üb­ri­gens auch ei­nen zwei­ten blick. su­per­feedr re­agiert nicht nur auf pubsub­hub­bub-pings, son­dern crawlt feeds auch selbst­tä­tig alle paar mi­nu­ten (ring statt ping). so hat su­per­feedr.com qua­si mehr oder we­ni­ger alle (RSS) feeds der welt in sei­nem in­dex und lie­fert sie, auf wunsch, je­dem aus der das möch­te, in­klu­si­ve be­nach­rich­ti­gun­gen. und weil su­per­feedr (qua­si) alle feeds der welt kennt, kann man su­per­feedr auch su­per als stich­wort-alarm und zur re­cher­che nut­zen. su­per­feedr nennt das tra­ckers. theo­re­tisch kos­ten die­se tra­cker geld, aber nur wenn man sich be­pin­gen lässt, ei­nen tra­cker also abon­niert und ei­nen web­hook an­gibt, der ge­pin­gt wer­den soll. wer tra­cker le­dig­lich als RSS/ATOM-feed abo­niert (ohne ping), zahlt nichts.


Photo by felix schwenzel in Dong Xuan Center Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

[Wer­bung] Sonn­tags-Spa­zier­gang ins Ge­wer­be­ge­biet zum Dong Xuang Cen­ter in Lich­ten­berg, dank ei­nes Tipps aus dem Ber­lin Spe­cial von @geo­ma­ga­zin #geo­spe­cial #geo­ma­ga­zin (mehr auf wir­res.net)


[Wer­bung] Dong Xu­an Cen­ter

felix schwenzel in artikel

Seit letz­ter Wo­che gibt’s die GEO Spe­cial Ber­lin im Han­del. Gru­ner + Jahr hat mir ein Heft über­las­sen, um dar­in in­ter­es­san­te Orte zu fin­den, die ich noch nicht ken­ne oder noch nicht als be­su­chen­swert er­kannt habe und dar­über zu schrei­ben. Für die­sen Ar­ti­kel be­kom­me ich ein Ho­no­rar von Geo, des­halb ver­su­che ich auch auf Gross- und Klein­schrei­bung zu ach­ten.

In der GEO Spe­cial habe ich tat­säch­lich ein paar Orte ge­fun­den, die ich noch nicht kann­te und un­be­dingt be­su­chen möch­te. Bei uns um die Ecke, zum Bei­spiel, gibt es die Preu­ßi­sche Spi­ri­tuo­sen Ma­nu­fac­tur (See­stras­se 13, psmber­lin.de), die un­ter an­de­rem Kräu­ter­li­kö­re her­stellt. Sehr ein­la­dend sieht auch das Kaf­fee­haus Grozs in Char­lot­ten­burg aus (Kur­fürs­ten­damm 193/194), wo ich dem­nächst mal ei­nen Kaf­fee trin­ken möch­te.

Ich habe mich aber ent­schie­den das Dong Xuan Cen­ter am Sonn­tag an­zu­se­hen. Laut des Tipps der „Ber­li­ner Krea­ti­ven“ Carl Ja­kob Haupt und Da­vid Kurt Karl Roth (bei­de, laut Bild­un­ter­schrift, 31 Jah­re alt) auf Sei­te 101 der Geo Spe­cial, ist das Dong Xuan Cen­ter ein „Litt­le Ha­noi“, in dem „Viet­na­me­sen al­les von Klei­dung bis zur bes­ten Pho-Sup­pe“ ver­kau­fen. Sonn­tags gehe ich im­mer ger­ne spa­zie­ren, also bin ich aus dem Wed­ding dort­hin ge­lau­fen. Goog­le Maps gibt eine Lauf­zeit von zwei­ein­halb Stun­den an, ge­dau­ert hat es dann aber drei­ein­halb — auch weil ich noch ein paar klei­ne Um­we­ge und Pau­sen ge­macht habe.

Ei­gent­lich woll­te ich mir näm­lich, ob­wohl er Sonn­tags ge­schlos­sen ist, den Show­room Gey­ers­bach an­se­hen (Ko­pen­ha­ge­ner Stras­se 17, gey­ers­bach.com), in dem Ulf Gey­ers­bach Alt­holz zu neu­en Mö­beln tisch­lert und die Er­geb­nis­se dort zeigt. Eine Fehl­be­die­nung mei­nes Na­vi­ga­ti­ons­sys­tems führ­te mich aber auf eine fal­sche Fähr­te, was ich erst an der Schön­hau­ser Al­lee, Ecke Ebers­wal­der Stras­se merk­te.

Das war aber auch OK, weil dort, wie im Heft be­schrie­ben, ein Stras­sen­mu­si­ker stand und mu­si­zier­te, auch wenn es nicht der im Heft por­trai­tier­te Ge­or­die Litt­le war. Ich mag die Ecke aber so oder so, weil dort wirk­lich im­mer sehr viel Le­ben herrscht, weil es an der Ecke gu­ten Kaf­fee gibt (Im­pa­la), ich hier in der Nähe die Bei­fah­re­rin ken­nen­ge­lernt habe (An ei­nem Sonn­tag im Au­gust) und man hier gut weg­kommt.

Wei­ter also durch und dann raus aus dem Prenz­lau­er Berg, die Dan­zi­ger Stras­se ent­lang, de­ren Schau­fens­ter­aus­la­gen et­was we­ni­ger hip, als die im Prenz­lau­er Berg sind.

Vor­bei am Ve­lo­drom, und dann durch Fennpfuhl, eine ziem­lich gros­se Plat­ten­bau­sied­lung aus der DDR-Zeit, durch die ich ei­gent­lich ganz ger­ne lau­fe, auch weil es dort schö­ne Park­an­la­gen und Ge­wäs­ser gibt und die Plat­ten­bau­ten sehr wohn­lich aus­se­hen. Eine Stras­sen­bahn (M8) fährt auch mit­ten durch die Sied­lung, teil­wei­se auf be­grün­ten Glei­sen.

Nach Fennpfuhl wan­delt sich das Stadt­bild in sa­nie­rungs­be­dürf­ti­ges Ge­wer­be­ge­biet. Die­ses Ge­bäu­de ist be­reits auf dem Ge­län­de des Dong Xuan Cen­ter.

Der ei­gent­li­che Ein­gang, bzw. die Ein­fahrt liegt aber noch ein paar hun­dert Me­ter wei­ter.

Das Dong Xuan Cen­ter be­steht aus 6 Markt­hal­len, drei gros­sen und meh­re­ren klei­ne­ren. Die drei grös­se­ren sieht man oben auf dem Bild. Das Cen­ter ist je­den Tag of­fen, aus­ser Diens­tags, da ist Ru­he­tag. In den Hal­len fühlt man sich ein biss­chen wie in Chi­na-Town in New York, sehr vie­le frem­de Ge­rü­che und ir­ri­tie­ren­de Enge. Al­les ist ein biss­chen schä­big, aber auf eine un­hip­pe, sym­pa­thi­sche Art.

In den Hal­len gibt es meh­re­re Le­bens­mit­tel­lä­den, sehr vie­le Fri­seu­re, ei­ni­ge Lä­den mit Aus­stat­tun­gen für Na­gel­stu­di­os, aber auch ein paar Lä­den in de­nen man nicht nur die Aus­stat­tung kau­fen kann, son­dern sich auch gleich die Nä­gel ma­chen las­sen kann. Es gibt auch ei­nen Plas­tik­blu­men-La­den und un­zäh­li­ge Lä­den mit ana­lo­gem Plas­tik­tand oder elek­tri­schem Tand.




An den Ein­gän­gen der Hal­len steht zwar über­all Gross­han­del, aber so­weit ich se­hen konn­te, las­sen sich auch pro­blem­los klei­ne­re Men­gen kau­fen, teil­wei­se, so scheint es mir, recht güns­tig.

Was ich wit­zig fand, wa­ren die Hin­weis­schil­der in den Gän­gen, auf de­nen die Haus­ver­wal­tung ein­dring­lich auf das stren­ge Rauch­ver­bot hin­weist:

Da Ver­wal­tung, Haus­meis­ter und der Si­cher­heits­dienst schon mehr­fach auf das Rauch­ver­bot in den Hal­len­gän­gen hin­ge­wie­sen ha­ben und sich trotz­dem kei­ner dar­an hält, wird mit so­for­ti­ger Wir­kung eine Stra­fe von 50 Euro bei Miss­ach­tung des Rauch­ver­bots ein­ge­zo­gen.

Die Ver­wal­tung, die Haus­meis­ter und der Si­cher­heits­dienst ha­ben das gut be­ob­ach­tet: in den Gän­gen wur­de hem­mungs­los von den Händ­lern ge­quarzt.

In’s Dong Xuan Cen­ter bin ich na­tür­lich auch we­gen des Es­sens ge­gan­gen. In Ber­lin gibt es sehr vie­le sehr gute viet­na­mie­si­sche Re­stau­rants und ich war sehr ge­spannt, ob sich hier et­was bes­se­res fin­den lies­se. Lei­der war die Aus­wahl ziem­lich schwer. Alle Re­stau­rants wa­ren auch noch am Nach­mit­tag gut be­sucht, alle sa­hen eher nach ge­ho­be­ner, un­am­bi­tio­nier­ter Stras­sen­kü­che aus und in den meis­ten wur­de auch be­dient. Ich ent­scheid mich für die ein­fachs­te Wahl, das Viet Phô, das vor­ne in Hal­le 2 liegt, mit Blick auf den Ein­gang und das ei­nen ein­la­den­den Ein­druck mach­te. Die Spei­se­kar­te war un­fass­bar lang und ich ent­scheid mich nach et­was in­ne­rem hin und her für die Num­mer 40, Phở bò áp chảo nước, Reis­band­nu­del­sup­pe mit ge­bra­te­nem Rind­fleisch und viet­na­me­si­schem Ge­mü­se für 7 Euro. Dazu gabs ein köst­li­ches Man­go-Las­si.

Die Sup­pe war OK, hat mich aber nicht um­ge­hau­en. So­wohl die Brü­he, als auch das Fleisch wa­ren sehr aro­ma­tisch, die Pak Choi wa­ren kna­ckig, un­ten schwamm schön viel Knob­lauch und Ing­wer und die Sup­pe hat satt ge­macht. Beim nächs­ten mal pro­bier ich das Re­stau­rant hin­ten rechts in Hal­le 3 aus. Nächs­tes mal neh­me ich dann auch die Bei­fah­re­rin mit, die geht näm­lich auch sehr ger­ne in Ge­wer­be­ge­bie­ten spa­zie­ren.

Dong Xuan GmbH
Herz­berg­str. 128-139
10365 Ber­lin
Täg­lich: 10:00 - 20:00 Uhr - Diens­tag ist Ru­he­tag
(+49) 30 – 55 15 20 38
don­gxu­an-ber­lin.de


ber­lin, 9. fe­bru­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

ges­tern habe ich die vier­te fol­ge bil­li­ons ge­guckt und das wet­ter heu­te scheint eine art fort­set­zung des in der se­rie ge­zeig­ten hin und hers zu sein. als ich das haus ver­liess schien die stadt gräu­lich-trüb, in der ubahn ver­schwand das wet­ter kurz, um sich an der fran­zö­si­schen stras­se als kalt und klar zu in­sze­nie­ren. auf dem gen­dar­men­markt kam dann, wie im­mer, die son­ne raus und weck­te kurz früh­lings­ge­füh­le in mir. weil dann auch noch of­fi­zie­re in pa­ra­de­uni­form über den gen­dar­men­markt schlen­der­ten und sel­fies schos­sen [sic!], dach­te ich kurz dar­an, dass heu­te ja veil­chen­diens­tag ist. da die of­fi­zie­re ihre uni­for­men aber mit ei­ner pri­se zu viel wür­de und stolz tru­gen, war klar sie mei­nen es ernst.

nur das wet­ter, merk­te ich dann an der bau­aka­de­mie, hat­te sich ver­klei­det.


  face­book.com/no­tes/sa­scha-lobo: Ro­ger Wil­lem­sen   #

sa­scha lobo mit ein paar er­in­ne­run­gen an ro­ger wil­lem­sen.

[Er liess kei­ne Se­kun­de of­fen], dass es um eine freund­li­che De­mon­ta­ge mei­ner Per­son ge­hen soll­te. Er emp­fing mich bei ihm zu Hau­se mit den Wor­ten, “Ich bin sehr ge­spannt, wie Sie da wie­der her­aus­kom­men wol­len.” Er hat­te das gan­ze, sonst üb­li­che, vor­geb­lich ge­sichts­wah­ren­de Her­um­ge­tän­zel um pro­ble­ma­ti­sche Po­si­tio­nen, ver­bo­ge­ne Selbst­recht­fer­ti­gun­gen und ähn­li­che Ab­sur­di­tä­ten ein­fach über­sprun­gen. Und ich fiel mit Won­ne auf sei­ne völ­lig of­fen auf­ge­stell­te Fal­le her­ein.

  spie­gel.de: Ro­ger Wil­lem­sen: Der Anti-Spie­ßer   #

nils mink­mars nach­ruf auf ro­ger wil­lem­sen.

  hu­man­sof­ne­wyork.com   #

When so­meone wrongs us, we want the ma­xi­mum amount of pu­nish­ment. But when we do wrong, we want the ma­xi­mum amount of un­der­stan­ding and for­gi­ve­ness.

  hu­man­sof­ne­wyork.com   #

I thought it was a bomb at first. It pu­shed the buil­ding, so I was thrown against the wall. No­bo­dy screa­med. It was si­lent ex­cept for the sound of rin­ging pho­nes. The­re was no an­nounce­ment or any­thing, ever­yo­ne just star­ted wal­king toward the exits. I re­mem­ber the stairs were wet. Fuel had pou­red down th­rough the ele­va­tor shafts so it smel­led like a re­al­ly strong clea­ning pro­duct. (wei­ter­le­sen)

  hau­ckund­bau­er.blog­spot.de: Am Ran­de der Ge­sell­schaft: Mei­nungs­frei­heit   #

Theo­re­tisch ha­ben wir eine Mei­nungs­frei­heit in Deutsch­land, ja.

Aber was pas­siert denn, wenn Sie wirk­lich mal Ihre Mei­nung sa­gen?

[…]

Da ha­ben Sie so­fort ei­nen hau­fen Leu­te, die Ih­nen wi­der­spre­chen!

  rueck­sei­te­ree­per­bahn.blog­spot.de: Die Flug­ver­kehr­ver­schwö­rung   #

Es ist all­ge­mein be­kannt, dass nichts flie­gen kann, das schwe­rer ist als Luft. Den­noch glau­ben vie­le Men­schen an die Exis­tenz von Flug­zeu­gen. Und nicht nur das: Vie­le von Ih­nen sind so­gar der fes­ten Über­zeu­gung, selbst schon ein­mal ge­flo­gen zu sein.

  mes­syn­es­sy­chic.com: Meet Lil­li, the High-end Ger­man Call Girl who be­ca­me Ame­ri­ca’s Ico­nic Bar­bie Doll   #

das er­klärt ei­ni­ges, bar­bie ent­stand bei der bild-zei­tung, als co­mic strip und feuch­ter män­ner­traum, be­vor mat­tel die pup­pe von der bild li­zen­sier­te, bzw. kauf­te.


lin­sen­sa­lat mit ma­ri­nier­ten zwie­beln und ber­be­re-croû­tons

felix schwenzel in gekocht

sah su­per aus, schmeckt aber lang­wei­lig. wer’s trotz­dem nach­ko­chen möch­te: nopi, sei­te 81. das kind mein­te fol­ge­richtg, dass ihm die würst­chen am bes­ten ge­schmeckt hät­ten.


brat­kar­tof­feln mit ret­tich­sa­lat

felix schwenzel in gekocht

heu­te abend noch­mal die ot­to­lenghi-brat­kar­tof­feln ge­macht, et­was kros­ser an­ge­bra­ten die­ses mal — und mit mehr fri­schen kräu­tern als letz­tes mal. na­tür­lich war das wie­der ex­trem le­cker. dazu gab’s ei­nen ret­tich-sa­lat mit ra­di­schen, den ich in stevan pauls deutsch­land ve­ge­ta­risch ge­fun­den habe. ne­ben 8 fein ge­ho­bel­ten ra­di­schen, sol­len da 200 gramm fein ge­ho­bel­ter weis­ser ret­tich rein. wir hat­ten noch so viel ret­tich üb­rig, dass ich die drei­fa­che men­ge ret­tich ge­nom­men habe. das dres­sing war sen­sa­tio­nell:

  • 4 ess­löf­fel hel­les wei­zen­bier
  • 2-3 ess­löf­fel ap­fel­es­sig (ich hab weis­sen bal­sa­mi­co ge­nom­men)
  • 1-2 ess­löf­fel ho­nig
  • 1 ess­löf­fel schar­fen senf
  • 4 ess­löf­fel son­nen­blu­men­öl (ich hab raps­öl ge­nom­men)
  • viel pfef­fer und salz

stevan paul schlägt vor noch 12 schei­ben all­gäu­er em­men­ta­ler in den sa­lat zu mi­schen, aber ohne war das auch sehr le­cker.


ber­lin, 7. fe­bru­ar 2016

felix schwenzel in gesehen

an­ge­kün­digt war ein, schö­ner, war­mer tag. so sah es zu­nächst auch aus, aber das wet­ter hat­te ei­nen twist: es sperr­te im lau­fe des ta­ges die son­ne hin­ter ei­ner dün­nen, im­mer dich­ter wer­den­den wol­ken­de­cke aus. das er­gab für die zu­schau­er ein schön dif­fu­ses licht, aber auch eine eher küh­le at­mo­sphä­re. aus­ser­dem habe ich ge­lernt, dass quad-bikes für kin­der, sich wie ka­put­te strom­ge­ne­ra­to­ren an­hö­ren und kin­der auf kin­der-quad-bikes so aus­se­hen wie ich mir ozzy os­bourne auf ei­nem quad-bike vor­stel­le — nur eben klei­ner.