werberäuber

felix schwenzel, , in wirres.net    

ganz meiner meinung was leander wattig da sagt:

So könnte man auch fragen, wie viel Geld Unternehmen durch Werbeverbots-Briefkastenaufkleber verlieren? Oder wie viel Geld Unternehmen durch E-Mail-Spam-Filter verlieren? Oder wie viel Geld Unternehmen dadurch verlieren, dass die Leute sich auf der Straße unterhalten und nicht auf die Werbeplakate schauen?

[…]

Entsprechend ließe sich weiter fragen: Verlieren Medienunternehmen wirklich Geld durch Piraterie oder nicht eher durch anachronistische Geschäftsmodelle?

ich hätte auch noch eine frage: wie hoch sind die verluste die vegetarier der fleischverarbeitenden industrie verursachen?

der vergleich hinkt? natürlich hinkt der, aber die journalisten oder verleger die sich auf ein einziges geschäftsmodell konzentrieren und behaupten werbeblocker zerstören ihre geschäftsgrundlage hinken auch und erinnern mich an ertrinkende die sich weigern zu schwimmen, weil sie es auch früher nicht getan haben. oder anders ausgedrückt: würde der (qualitäts-) journalismus wirklich ertrinken, würde ich erwarten ihn mehr strampeln zu sehen.

und was genau spricht nochmal gegen experimente mit freiwilligen online-kleinstbetrags-bezahlmodellen wie flattr? warum bietet kein mir bekanntes online-angebot einen eigenen, kostenpflichtigen werbeblocker an, für beispielsweise zehn oder zwanzig cent pro woche? (nach meiner rechnung ist die ansicht eines banners durch mich auf spiegel online zwischen einem halben und zwei cent wert.)

wir sind übrigens dazu übergegangen das kind, wenn es faul auf der haut liegt und nichts gebacken kriegt, als „verleger“ zu beschimpfen. das stimmt auch insofern, als dass es bei sich im zimmer nie was findet und mittlerweile von mir erwartet, dass ich ihm morgens frische socken reiche.