links vom 17.09.2015
felix schwenzel, , in wirres.net
marco.org: Introducing Peace, my privacy-focused iOS 9 ad blocker #
ich benutzte ghostery seit vielen jahren auf allen meinen (laptop) browsern. warum, habe ich vor ein paar jahren mal ausführlich erklärt. jetzt hat marco arment ghostery quasi als ios-safari-plugin veröffentlicht, mit dem man tracker und aufdringliche scripte auch im mobilen browsersafari blockieren kann. kostet 3 euro. marco arment schreibt dazu unter anderem:
Ad and tracker abuse is much worse on mobile: ads are much larger and harder to dismiss, trackers are harder to detect, their Javascript slows down page-loads and burns battery power, and their bloat wastes tons of cellular data. And ads are increasingly used as vectors for malware, exploits, and fraud.
Publishers won’t solve this problem: they cannot consistently enforce standards of decency and security on the ad networks that they embed in their sites. Just as browsers added pop-up blockers to protect us from that abusive annoyance, new browser-level countermeasures are needed to protect us from today’s web abuses.
nochmal auf deutsch: die verleger schaffen es nicht sich gegen die vermarkter und agenturen und werbekunden durchzusetzen und werbung so anzuzeigen, dass sie auch nur ansatzweise zumutbar ist. obwohl sich zum beispiel spiegel online damit brüstet die werbung auf seinen seiten selbst zu vermarkten und damit impliziert, die anzeigen auf spiegel.de unter kontrolle zu haben, zählt ghostery auf einer spiegel artikelseite 20 bis 30 tracker. also kleine programme, die nicht von spiegel online ausgespielt werden, sondern von 20 bis 30 externen firmen. wenn ich den gedruckten spiegel lese erfährt niemand, welche seite ich gerade lese. lese ich bei spiegel online, schauen mir dabei 20 bis 30 firmen zu, von denen ich zum teil noch nie in meinem leben gehört habe und zu denen mir spiegel-online auch in seinen datenschutzhinweisen nichts weiter sagen kann oder will. ich bin sicher, all diese firmen sind ehrenhafte unternehmen, die alles tun um meine daten zu schützen und sie vor der speicherung oder weitergabe an vierte oder fünfte parteien, sauber ano- oder pseudonymisieren. ich bin mir auch sicher, dass sie wirklich all die programme und scripte die sie mir auf meinen rechner spielen, sorgfältig geprüft haben.
die übertragung meiner daten an die 20 bis 30 partner dauert, bei einem einzigen seitenaufruf, ungefähr 20 sekunden. oder genauer, bis alle scripte und werbemedien (von woher auch immer) geladen sind, vergehen 23 sekunden, wenn ich die seite mit geblockten trackern lade, dauert das weniger als 2 sekunden. ohne tracker und werbemedien wiegt eine einzelseite 600 kb, mit werbetrackern 2,4 MB, also ungefähr 40 4 mal so viel (tnx).
warum das so sein muss, ist offensichtlich auch für investigative journalisten schwer herauszufinden.
noch ein differenzierungshinweis: ich benutze keine werbeblocker im eigentlichen sinne, auch wenn ghostery den grossteil der werbung ausfiltert. werbung die lokal, also von der besuchten website selbst ausgespielt wird oder nicht mit daten-trackern und -saugern versehen ist, bekomme ich in der regel ganz normal zu sehen. ich halte das für einen kleinen, aber wichtigen unterschied. ich habe auch einige tracker auf eine weisse liste gesetzt, zum beispiel infonline oder vgwort.
sixcolors.com : Marco Arment releases Peace, an iOS 9 content blocker #
jason snell:
My feelings about the ethics of blocking ads on sites that rely on ad revenue are complicated. If you run one of these blockers, the Deck ad on this very site—which is neither obnoxious nor a tracker—will also vanish, and that will hurt my bottom line. And I know a lot of talented people who work for media companies that are largely funded by advertising. Some of them pay me to write freelance articles for them.
Yet all the privacy-invading trackers and annoying ads that prevent us from getting to the content we want to read make it hard to argue that publishers haven’t been abusing their relationship with readers. There’s no denying that using a product like Peace or Crystal will make your web experience better; there’s also no denying that it’s got the potential to cause some serious damage to web publishers’ businesses.
die verleger strapazieren das verhältnis zu ihren lesern möglicherweise in der tat etwas über. das problem ist, dass es recht schwer sein dürfte das vertrauensverhälnis wieder herzustellen.
[diesen link habe ich um 14:27 uhr nachträglich hinzugefügt]
krautreporter.de: Die Kontosaurier werden immer trauriger #
ich habe diesen artikel von peer schader noch nicht zuende gelesen, aber ich glaube er ist, wie alles von peer schader, sehr lesens- und empfehlenswert. bis mitte obtober kann man den artikel noch lesen. dann fällt die krautmauer auch vor diesen text.