si­mo­ne schmol­lack woll­te ein por­trait über tho­mas fi­scher schrei­ben. der ist rich­ter und schreibt el­len­lan­ge ko­lum­nen auf zeit.de. die ko­lum­nen fin­de ich manch­mal be­tö­rend gut, manch­mal sau­doof und meis­tens igno­rie­re ich sie. das in­ter­view von si­mo­ne schmol­lack lief bei der au­to­ri­sie­rung nicht so, wie sich si­mo­ne schmol­lack das vor­stell­te und hier in form ei­nes of­fe­nen briefs an tho­mas fi­scher be­klagt. tho­mas fi­scher hin­ge­gen fand das al­les in ord­nung und klagt auf sei­ne art auf mee­dia.de und ver­öf­fent­licht („leicht ge­kürzt“) eine va­ri­an­te der in­ter­view-ab­schrift, die ihm zur au­to­ri­sie­rung vor­ge­legt wur­de.

ich kann mich mit bei­den stand­punk­ten an­freun­den, dem von tho­mas fi­scher und dem von si­mo­ne schmol­lack. ich weiss aus ei­ge­ner er­fah­rung, dass man sich als por­trai­tier­ter im­mer falsch ver­stan­den fühlt und schmol­li­ge ge­füh­le ent­wi­ckelt, wenn man nicht aus­schliess­lich ho­nig um den mund ge­schmiert be­kommt. und ich weiss als au­tor, dass es kei­nen spass macht, ei­ge­ne tex­te ab­zu­stim­men oder von ir­gend­wem, viel­leicht so­gar den be­trof­fe­nen, re­di­gie­ren zu las­sen.

ab­ge­se­hen da­von, dass der öf­fent­li­che schlag­ab­tausch der bei­den auf eine art amü­sant ist, fin­de ich es gräss­lich, dass sich bei­de, im­pli­zit und ex­pli­zit, öf­fent­lich und hin­ter den ku­lis­sen, dar­auf ein­las­sen sich ge­gen­sei­tig mit ju­ris­ti­schen schrit­ten (oder „prü­fun­gen“) zu dro­hen. das er­in­nert mich dann doch eher an eine kin­der­gar­ten­aus­ein­an­der­set­zung, in der, so­bald die ar­gu­men­te aus­ge­hen, da­mit ge­droht wird: „das sag ich mei­nen el­tern — und dann …!“

aber ab­ge­se­hen da­von: ger­ne ge­le­sen, a und b.