links vom 24.06.2014

felix schwenzel

  faz.net: Goog­le-De­bat­te: Waf­fen im di­gi­ta­len Frei­heits­kampf   #

ga­bor stein­gart:

Von den vie­len Mil­lio­nen deut­schen Do­ku­men­ten, die das Goog­le-Ar­chiv auf sei­nen Ser­vern be­reit­hält, stammt kein ein­zi­ger Text von ei­nem Goog­le-Mit­ar­bei­ter, son­dern al­les, was da an Ar­ti­keln be­geis­tert, po­la­ri­siert, lang­weilt oder ein­fach nur in­for­miert, ist von den Au­toren deut­scher Ver­la­ge in deut­scher Spra­che er­stellt wor­den und - Vor­sicht: jetzt kommt die Tä­ter­bio­gra­phie des spä­te­ren Op­fers zum Vor­schein - den Goog­le-Such­ma­schi­nen frei­wil­lig über­reicht wor­den.

Die In­hal­te wer­den so­gar für Goog­le op­ti­miert, auf dass sie sich ge­schmei­dig in die Al­go­rith­men­pa­ra­de ein­fü­gen. Wir ha­ben Goog­le nicht nur un­se­re Au­gen und Hän­de, son­dern auch un­se­re Au­toren­hir­ne und Le­ser­her­zen zur Ver­fü­gung ge­stellt; so dass dem Vor­gang der Goog­le-Er­mäch­ti­gung zu­nächst al­les Zwang­haf­te fehlt.

die ers­te be­haup­tung von stein­gart ist eine glat­te lüge und in ih­rer ab­so­lut­heit so grös­sen­wahn­sin­nig und rea­li­täts­fern dass man den ein­druck hat, stein­gart wäre ein schü­ler mu­ham­mad as-sah­hafs. mir kam aber noch ein ganz an­de­rer ge­dan­ke. wenn stein­gart hier mal wie­der das alte lied der erb­sün­de der ver­le­ger singt, die ihre in­hal­te an­geb­lich kos­ten­los vor die säue le­ser und craw­ler war­fen, ist es viel­leicht auch mal zeit ein an­de­res lied zu sum­men: näm­lich zu über­le­gen, ob es klug von goog­le war, ver­la­gen die dienst­leis­tung der er­schlies­sung, in­de­xie­rung und zu­gäng­lich­ma­chung von ver­lags­wa­ren kos­ten­los an­zu­bie­ten. na­tür­lich war es klug, aber es zeigt eben auch, wie sehr wir alle oft den wert von kos­ten­lo­sen und all­ge­gen­wär­ti­gen an­ge­bo­ten un­ter­schät­zen. mehr noch: kos­ten­lo­se dienst­leis­tun­gen füh­ren in vie­len fäl­len nicht zu lo­bes­hym­nen, son­dern zu bit­te­ren kla­ge­lie­dern.

es zeigt aber auch wie ab­surd die ar­gu­men­ta­ti­on der ver­le­ger ist. ver­la­ge ha­ben jah­re­lang gut da­von ge­lebt, die in­for­ma­tio­nen oder an­zei­gen von drit­ten zu ex­po­nie­ren und po­ten­zi­ell in­ter­es­sier­ten zu­gäng­lich zu ma­chen. die äl­te­ren wer­den sich er­in­nern, frü­her ha­ben zei­tun­gen das ge­macht, was goog­le heu­te macht. da­von ha­ben zei­tun­gen und zeit­schrif­ten re­la­tiv präch­tig ge­lebt und gross­zü­gig da­für kas­siert. die leis­tung für die die ver­le­ger in der ver­gan­gen­heit viel geld ha­ben woll­ten, für die­se leis­tung sol­len such­ma­schi­nen jetzt geld ge­ben. das ist in etwa so, als ob man für eine klein­an­zei­ge die man in den aa­che­ner nach­rich­ten schal­tet nicht vier euro acht­zig zah­len müss­te, son­dern 10 pro­zent der ein­nah­men der aa­che­ner nach­rich­ten aus­be­zahlt be­kä­me.

  me­di­um.com/mat­ter: Fran­cis­'s Holy War   #

die me­xi­ka­ni­sche jour­na­lis­tin alma guil­ler­mo­prie­to über papst fran­zis­kus:

“May God pro­tect us from the fear of ch­an­ge,” said Fran­cis on his way to his di­plo­ma­tic vi­sit to the Midd­le East last month. He was un­doub­ted­ly re­fer­ring to the need for peace in the re­gi­on, but also to the mess wai­ting for him back home.

das ist ein lan­ges und dif­fe­ren­zier­tes por­trait ei­nes pries­ters, von dem an­de­re kon­ser­va­ti­ve ei­nen ent­schei­den­den aspekt ler­nen kön­nen: mensch­lich­keit, also men­schen­lie­be, statt in­sti­tu­tio­nen­lie­be.

mei­ne be­geis­te­rung für das jour­na­lis­mus-pro­jekt mat­ter (wi­ki­pe­dia-link dazu) ist üb­ri­gens auch sehr, sehr gross. lan­ge, gut re­cher­chier­te und ge­schrie­be­ne, alle paar tage, ohne ak­tua­li­täts­zwang ver­öf­fent­lich­te ar­ti­kel. wenn kraut­re­por­ter auch nur halb so gut wird, wird al­les gut.

  klei­ner­d­rei.org: Haupt­sa­che, raus! (2): New York City   #

ju­lia­ne in new york:

Gan­ze drei Mal fal­le ich dem Ex­press Train zu Op­fer. Ich stei­ge in ei­nen Zug, er fährt ki­lo­me­ter­weit wei­ter, als er soll­te. Ich stei­ge aus, fah­re zu­rück, wie­der viel wei­ter als ich soll­te. Das gan­ze wie­der­holt sich ein paar Mal. In den Stun­den, die ich in fal­schen Zü­gen ver­brin­ge, per­fek­tio­nie­re ich mein Po­ker Face. Kei­ner soll wis­sen, dass ich hier falsch bin.

  re­al­vir­tua­li­ty.info: „Ygrit­te“ - Die Zeit­schrift für die mo­der­ne Wild­lings­frau   #

ygritte

  bo­ing­bo­ing.net: This weird map shows the worl­d's count­ries drawn ac­cor­ding to po­pu­la­ti­on size   #

karte, die ländergrössen nach ihrer bevölkerungsanzahl zeigt