ich hal­te mem­bers-only in­hal­te (der­zeit) für ei­nen kon­zep­tio­nel­len irr­weg, den die kraut­re­por­ter dan­kens­wer­ter wei­se bis­her nur ein paar mal ge­gan­gen sind. ei­ner­seit fin­de ich ex­klu­siv-in­hal­te enorm un­prak­tisch, weil sie mei­ne le­se­ge­wohn­hei­ten (über feeds, book­mark-, oder read-la­ter-diens­te) durch­kreu­zen und es vor al­lem ver­hin­dern, dass ich die tex­te tei­len oder ver­lin­ken kann.

aber vor al­lem sehe ich kei­nen sinn dar­in, et­was für das ich ge­zahlt habe nur ex­klu­siv, bzw. le­dig­lich mit an­de­ren zah­lungs­wil­li­gen le­sen zu kön­nen. das fühlt sich ein biss­chen so an, wie wenn ich eine zei­tung kau­fe und dann die ar­ti­kel nicht aus­schnei­den und ver­schi­cken oder wei­ter­ge­ben kann. wenn ich et­was tol­les ge­le­sen habe, möch­te ich das auch an­de­ren zum le­sen ge­ben kön­nen, am liebs­ten der gan­zen welt al­len die sich po­ten­zi­ell da­für in­ter­es­sie­ren.

wenn ich für et­was be­zah­le, dann be­zah­le ich nicht um es zu le­sen, son­dern um mich an der fi­nan­zie­rung der er­stel­lung zu be­tei­li­gen.

des­halb fin­de ich den an­satz der prenz­lau­er-berg-nach­rich­ten lei­der auch to­tal ir­rig. vor al­lem weil er das le­ben von al­len be­tei­lig­ten kom­pli­zier­ter macht. statt sich bei den mit­glie­dern zu be­dan­ken, dass sie den fort­be­stand der PBN ge­si­chert ha­ben und dann alle ar­ti­kel für alle frei zu­gäng­lich on­line zu stel­len (in­klu­si­ve ei­nes or­dent­li­chen voll­text-RSS-feeds), wer­den die in­hal­te weg­ge­schlos­sen und sind (für ein paar wo­chen) nur für ein­ge­logg­te mit­glie­der sicht­bar. die wie­der­um kön­nen die ar­ti­kel ir­ri­tie­ren­der wei­se auf ar­ti­kel­ba­sis frei­schal­ten und mit an­de­ren tei­len. ich weiss nicht ob ich der ein­zi­ge bin, der die ab­sur­di­tät und wi­der­sprüch­lich­keit die­ses un­ter­fan­gens sieht, aber eine sinn kann ich schwer dar­in er­ken­nen. neue mit­glie­der ge­winnt man so, glau­be ich, nicht.

es gibt mög­li­cher­wei­se eine aus­nah­me. gran­dio­se, hoch­wer­ti­ge, be­geh­rends­wer­te in­hal­te, für die man auch wil­lens ist ei­nen kom­fort­ver­lust in kauf zu neh­men. bei mir ist das noch im­mer die GEO-epo­che, für die ich tat­säch­lich mit­un­ter noch ans ki­osk lau­fe. aber so gran­di­os sind die ar­ti­kel in den PBN oder bei den kraut­re­por­tern eben auch nicht, dass aus­sen­ste­hen­de an den ma­schen des mit­glie­der-zauns rüt­teln und um ein­lass fle­hen.

ich glau­be der an­satz jour­na­lis­ti­sche an­ge­bo­te durch ein abo oder ei­nen mit­glieds­bei­trag zu er­mög­li­chen (statt sie weg­zu­schlies­sen) ist der­zeit (ne­ben der wer­bung) der ein­zig sinn­vol­le weg um jour­na­lis­ti­sche an­ge­bo­te im netz zu fi­nan­zie­ren. alle an­de­ren an­sät­ze bre­chen den nut­zungs­kom­fort, tür­men hin­der­nis­se auf oder füh­ren zu ab­schot­tung (was aber auch sinn­voll sein kann). das ist zu­min­dest so lan­ge der fall, bis wir frik­ti­ons­lo­se, flä­chen­de­cken­de, all­ge­gen­wär­ti­ge ab­rech­nungs­sys­te­me ha­ben, die beim zah­len, oder bei der zu­gäng­lich­ma­chung, kei­nen bruch oder kom­for­ver­lust er­zeu­gen. wir brau­chen zah­lungs­sys­te­me die den be­zahl­vor­gang und die zu­gangs­re­ge­lung qua­si im­pli­zit steu­ern. da­hin ist es aber, glau­be ich, noch ein wei­ter weg.