abo-drü­cker-ko­lum­ne

felix schwenzel in artikel

sa­scha lobo am ende sei­ner ak­tu­el­len spie­gel.de ko­lum­ne:

An­mer­kung des Au­tors: Die­ses Es­say ist ohne Pay­wall les­bar. Es mag sich pa­ra­dox an­hö­ren, aber da­mit in Zu­kunft mehr Ko­lum­nen und Es­says frei zu­gäng­lich sein kön­nen, hilft es sehr, wenn mög­lichst vie­le Men­schen ge­nau hier ein SPIE­GEL-Abo ab­schlie­ßen: KLICK

bei mir liess die­se auf­for­de­rung fra­gen auf­kom­men. wel­chen zu­sam­men­hang gibt es bei spie­gel on­line zwi­schen frei zu­gäng­li­chen „Ko­lum­nen und Es­says“ und der an­zahl kos­ten­pflich­ti­ger abos? gibt es auch ei­nen zu­sam­men­hang zwi­schen frei zu­gäng­li­chen re­por­ta­gen, ti­tel­ge­schich­ten oder ar­ti­keln und der aboan­zahl? wel­che lo­gik steckt da­hin­ter? denkt sich spie­gel on­line: wenn wir viel ver­die­nen, „ver­schen­ken“ wir auch mehr? oder denkt sich spie­gel on­line um­nge­kehrt dass frei zu­gäng­li­che „Ko­lum­nen und Es­says“ oh­ne­hin kei­ne abos ge­ne­rie­ren und des­halb auch ge­nau­so gut hin­ter die pay­wall kön­nen? will sa­scha lobo be­wei­sen, dass ko­lum­nen und es­says durch­aus abos ge­ne­rie­ren kön­nen?

ich zah­le dem spie­gel re­gel­mäs­sig schutz­geld um nicht von der pay­wall auf spie­gel on­line be­läs­tigt zu wer­den. aber auch, weil ich den spie­gel im gro­ßen und gan­zen ger­ne lese. aber mir ist seit 1994 völ­lig un­klar wie der spie­gel sei­ne misch­kal­ku­la­tio­nen macht. ich glau­be es ist all­ge­mein be­kannt, dass der spie­gel frü­her, in den gu­ten al­ten pa­pier-zei­ten, mit print-abos und der heft-wer­bung ei­nen hau­fen geld ver­dien­te. zu­min­dest konn­te der spie­gel da­mit gute ge­häl­ter be­zah­len, sich die welt-gröss­te do­ku­men­ta­ti­ons und re­cher­che-ab­tei­lung leis­ten und or­dent­lich in im­mo­bi­li­en in­ves­tie­ren.

ob­wohl ich dem spie­gel mo­nat­lich 24,99 € über­wei­se — und da­mit die pay­wall ver­mei­de — kotzt mir der spie­gel-ver­lag wei­ter­hin lay­out sprün­ge aus­lö­sen­de und auf­dring­li­che, ir­rele­van­te und un­in­ter­es­san­te wer­bung in den brow­ser. das mer­ke ich zwar nur, wenn ich den spie­gel aus­ser­halb un­se­rer woh­nung kon­su­mie­re (zu­hau­se wirkt das brech­mit­tel pi­ho­le zu­ver­läs­sig), aber heu­te habe ich mich ge­fragt, war­um der spie­gel das abo nicht auch mit wer­be­frei­heit kom­bi­niert. tat­säch­lich zeigt ein biss­chen „re­cher­che“, dass der spie­gel das an­bie­tet. bei mir für 2 euro pro mo­nat zu­satz­ge­bühr.

op­tio­nen um spie­gel.de wer­be­frei zu le­sen (link)

der mit dem wer­be­frei-pa­ket ver­bun­de­ne satz „Kei­ne Wei­ter­ga­be Ih­rer Da­ten an Wer­be­trei­ben­de“ heißt im um­kehr­schluss: da­ten von men­schen die ein spie­gel-abo ohne die wer­be­frei op­ti­on ab­zu­schlies­sen, und alle an­de­ren auch, gibt der spie­gel an „Wer­be­trei­ben­de“ wei­ter.

egal, auch wenn ich jetzt wie­der mehr fra­gen als ant­wor­ten habe, freu ich mich jetzt, dass ich of­fen­bar da­für mit­sor­ge das sa­scha lobo auf spie­gel.de „frei zu­gäng­lich“ ist, dass mir pi­ho­le ge­schätzt (bei 20-30 re­gel­mäs­sig be­such­ten kom­mer­zi­el­len jour­na­list­si­chen an­ge­bo­ten) so um 50 euro/mo­nat wer­be­ab­lass­ge­büh­ren er­spart, die ich wei­ter­hin pro mo­nat in on­line-abos in­ves­tie­ren kann.