links vom 11.02.2016
spiegel.de: Donald Trump, Bernie Sanders, Horst Seehofer im Morning Briefing #
roland nelles, „Mitglied der Chefredaktion“, gestern auf spiegel online:
Es freut mich, wenn Sie „DIE LAGE“ von nun an täglich lesen möchten. Dazu brauchen Sie nur Ihre E-Mail einzugeben und auf „Newsletter bestellen“ zu drücken. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag!
öh, nö, möchte ich nicht. mir reicht es da gelegentlich auf spiegel.de reinzuschauen. täglich möchte ich das nicht lesen, zumal mir der tonfall missfällt.
ich weiss zum beispiel nicht, ob nelles bernie sanders tatsächlich, in einer reihe mit donals trump, als „billigen Populisten und Rattenfänger“ bezeichnet, oder ob es ihm einfach zu früh war zum differenzieren:
Donald Trump und Bernie Sanders gewinnen die Vorwahlen in New Hampshire und man muss wirklich fürchten: Der Irrsinn könnte so weiter gehen. Wir sind ja einiges gewohnt von US-Wahlkämpfen, aber in diesem Jahr drohen die Dinge völlig aus den Fugen zu geraten. Statt moderater Kandidaten wie Hillary Clinton oder Jeb Bush, machen billige Populisten und Rattenfänger die Punkte.
es ist genau dieses arrogante und oft unfifferenzierte hinkotzen von meinungsbröckchen, was mich davon abhält, irgendwas vom spiegel zu abonnieren.
turi2.de: Recaps rezensieren TV-Serien Folge für Folge. #
Recaps, die detaillierte Nachbesprechung einzelner Serienfolgen, entwickeln sich von einer anfangs verschmähten Online-Spielwiese für Fans zu einem der erfolgreichsten neuen Genres des Journalismus.
echt? wer macht denn sowas?
uebermedien.de: Nichts reimt sich auf Adorno #
beim ersten absatz von peter breuers aktuellerr zeitschriften-rezension auf übermedien (hohe luft), musste ich mehrfach kichern:
Der Philosophieunterricht ist lange her, und was davon hängenblieb, ist Anekdotenwissen. Die leicht ordinäre Fahrschülerin der Klasse kommentierte längere Textabschnitte mit einem knappen: „Der spinnt doch, der Nietzsche“, und Arthur Schopenhauer trug die Haare so ähnlich wie Keith Flint von Prodigy. Sein Hauptwerk hieß allerdings nicht „Firestarter“, sondern „Die Welt als Wille und Vorstellung“. Der kategorische Kant kam bekanntlich aus Königsberg, und Wittgenstein sagte: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“ Wer das weiß und dazu noch Adornos „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ an den richtigen Stellen zitiert, kann mit diesem Halbwissen über Jahrzehnte eine gewisse Intellektualität vorspiegeln.
der rest der rezension ist genauso lesenswert — und hohe luft offenbar auch.
wired.com: CBS Picked the Perfect Showrunner for the New Star Trek #
toll, ein neues star trek und offensichtlich hat CBS ganz gute personalentscheidungen getroffen.
truthdig.com: Sanders’ Call to Rein In Wall Street, Artfully Clear (VIDEO) - Truthdig #
dieses video könnte hillary clinton die glaubwürdigkeit kosten, oder ihr im wettbewerb mit bernie sanders enorm schaden. zusammengefasst sagt elizabeth warren in diesem interview, dass hillary clinton in ihrer zeit als first lady ein von banken lobbiertes gesetz zum involsenzrecht verhinderte, weil sie wusste, dass es familien und privatmenschen schaden würde, um dann spaäter, als senatorin, dafür zu stimmen.
During Elizabeth Warren’s own appearance on Bill Moyers Journal, she describes in vivid detail one time when Wall Street influence appeared to have caused Bernie’s primary opponent, then Sen. Hillary Clinton, to change her position on bankruptcy law in a very significant way. Before she was a U.S. senator representing New York, Hillary knew the bankruptcy law would hurt people like me and millions of Americans. Hillary changed her mind after being elected to the Senate. If the influence of the financial service industry wasn’t a factor in that change of position, then perhaps another explanation will be forthcoming. Let me be very clear, this appearance by Warren was years ago and well before anyone could have envisioned a Bernie run at the presidency. The video seems to confirm the sort of influence peddling Wall Street does and just how accurate Bernie’s reflections are in 2016 about and what is at stake.

ich bin 17 minuten lang, von 23:21 bis 23:39 uhr, ungefähr 1,78 kilometer weit gelaufen.
„ersatzverkehr“ ab wedding, tz. statt die bushaltestelle zu suchen und auf den bus (auf dem „U6“ stand) zu warten, bin ich das letzte stück einfach gelaufen. nach 10 minuten, auf höhe vom bolu, überholt mich erst der bus, der natürlich völlig überfüllt war. laufen ist natürlich ein bisschen anstrengender als im bus zu sitzen, aber in überfüllten bussen zu sitzen oder zu stehen ist auch anstrengend. gestern bin ich auch von mitte nach charlottenburg gelaufen (dort, im filmkunst66, wollte mario sixtus zwei neue filme zeigen). laut kartendiensten hätte das mit bus und bahn etwas über30 minuten gedauert. zu fuss hat es etwas über ne stunde gedauert.
ich bin nicht ganz sicher ob ich den weg nach charlottenburg gestern gelaufen bin, weil ich laufen wollte, oder weil ich ihn aufzeichnen und automatisch hier veröffentlichen konnte. oder weil ich antizipiert habe, dass mario sixtus mich fragen würde: „und, bist du auch gelaufen, wie sich das gehört?“
ich werde nicht alle strecken die ich laufe hier veröffentlichen und die, die ich veröffentliche, landen, leicht versteckt, in der kategorie „fortbewegt“, die ich bestimmt noch umbenennen werde, wenn mir ein besserer kategoriename einfällt. aber die längeren strecken, werde ich jetzt auf jeden fall hier veröffentlichen, egal ob das ausser mir jemanden interessiert.
die lösung mit der ich meine strecken aufzeichne und veröffentliche ist übrigens komplett open source. für das ios-programm, den GPS-logger braucht man die apple developper tools, um die iphone-app zu kompilieren, den compass-server, auf dem die daten liegen und der die API zur verfügung stellt, kann man sich selbst installieren oder den von aaron parecki verwenden. man kann die daten also komplett bei sich selbst halten, wenn man das möchte. das ist derzeit alles noch ein bisschen fummelig zusammenzusetzen, aber funktioniert, wie man sieht.

ich bin 22 minuten lang, von 09:47 bis 10:08 uhr, ungefähr 2,17 kilometer weit gelaufen.
dieses quantified-self-gedöns hat mir gezeigt, dass mein weg zur arbeit heute, etwas uneffektiv war. würde ich meine bewegungen nicht mit esri’s GPS logger aufzeichnen, in compass speichern und per micropub hier (auf knopfdruck) ins blog pumpen, hätte ich das niemals erfahren.
pubsubhubbub
kürzlich fragte torsten kleinz:
Lebt pubsubhubbub noch?
meine antwort lautete:
pubsubhubbub lebt noch, so wie RSS noch lebt. aber die noch erstaunlichere nachricht ist: es funktioniert.
pubsubhubbub ist nun schon ein paar jahre alte, aber vor ein paar wochen, entschied ich mich, dass es nun zeit sei das auch mal auf wirres.net zu implementieren. der grund hing mit dem indieweb zusammen, dass sehr RSS-unaffin ist, diese push-technologie aber für die benachrichtigung von ein paar indieweb-readern benutzt.
im prinzip funktioniert pubsubhubbub so: ich annonciere auf meinen seiten, oder meinen feeds, welchen pubsubhubbub-server (hub) ich benutze (so dass andere hubs dort benachrichtigungen abonnieren können) und pinge „meinen“ hub an, sobald einer meiner feeds (oder meine seite) aktualisert wurden. damit weiss erstmal nur mein hub bescheid, aber da auch andere hubs meine aktualisierungen bei „meinem“ hub abonnieren können, können die benachrichtigungen kaskadieren, von einem hub zum nächsten wandern.
praktisch sieht das so aus, dass ich zum beispiel meinen haupt-RSS-feed bei superfeedr.com abonnieren kann — oder ein rezpet bei ifttt.com bauen kann, dass etwas tut sobald mein feed aktualisiert wird — und superfeedr millisekunden nach einem update bescheid weiss, obwohl ich superfeedr gar nicht anpinge.
in der tat benutzt ifttt superfeedr genau dafür: sobald ein abonnierter feed aktualisiert wird, weiss ifttt im selben moment bescheid, vorausgesetzt der feed sagt irgendeinem pubsubhubbub-hub bescheid (ping), ansonsten dauert es ein paar minuten, bin superfeedr den feed crawlt (ring).
wirres.net pingt google’s hub an (mit ein paar zeilen code und der php-klasse von pfefferle). ein ping für jeden feed, der aktualisiert wird. in meinem fall sind das nicht nur der hauptfeed, sondern auch die kategorie-feeds der kategorien, in denen ein artikel gespeichert ist.
um zur ursprungsfrage und antwort zurückzukommen. pubsubhubbub funktioniert so gut, dass dieser artikel, den ich heute um 7 uhr (automatisch) veröffentlicht habe, bereits um 7:03 uhr in den google-suchergebnissen auftauchte, drei minuten später:

pubsubhubbub kann übrigens auch „fett“ pingen, also abonnenten nicht nur bescheid sagen, sondern auch gleich den neuen inhalt mitliefern. so braucht google’s crawler (theoretisch) noch nichtmal auf wirres.net nach dem neuen artikel zu crawlen, weil der hub den inhalt in den ping gepackt hat.
superfeedr lohnt übrigens auch einen zweiten blick. superfeedr reagiert nicht nur auf pubsubhubbub-pings, sondern crawlt feeds auch selbsttätig alle paar minuten (ring statt ping). so hat superfeedr.com quasi mehr oder weniger alle (RSS) feeds der welt in seinem index und liefert sie, auf wunsch, jedem aus der das möchte, inklusive benachrichtigungen. und weil superfeedr (quasi) alle feeds der welt kennt, kann man superfeedr auch super als stichwort-alarm und zur recherche nutzen. superfeedr nennt das trackers. theoretisch kosten diese tracker geld, aber nur wenn man sich bepingen lässt, einen tracker also abonniert und einen webhook angibt, der gepingt werden soll. wer tracker lediglich als RSS/ATOM-feed aboniert (ohne ping), zahlt nichts.

[Werbung] Sonntags-Spaziergang ins Gewerbegebiet zum Dong Xuang Center in Lichtenberg, dank eines Tipps aus dem Berlin Special von @geomagazin #geospecial #geomagazin (mehr auf wirres.net)
[Werbung] Dong Xuan Center

Seit letzter Woche gibt’s die GEO Special Berlin im Handel. Gruner + Jahr hat mir ein Heft überlassen, um darin interessante Orte zu finden, die ich noch nicht kenne oder noch nicht als besuchenswert erkannt habe und darüber zu schreiben. Für diesen Artikel bekomme ich ein Honorar von Geo, deshalb versuche ich auch auf Gross- und Kleinschreibung zu achten.
In der GEO Special habe ich tatsächlich ein paar Orte gefunden, die ich noch nicht kannte und unbedingt besuchen möchte. Bei uns um die Ecke, zum Beispiel, gibt es die Preußische Spirituosen Manufactur (Seestrasse 13, psmberlin.de), die unter anderem Kräuterliköre herstellt. Sehr einladend sieht auch das Kaffeehaus Grozs in Charlottenburg aus (Kurfürstendamm 193/194), wo ich demnächst mal einen Kaffee trinken möchte.
Ich habe mich aber entschieden das Dong Xuan Center am Sonntag anzusehen. Laut des Tipps der „Berliner Kreativen“ Carl Jakob Haupt und David Kurt Karl Roth (beide, laut Bildunterschrift, 31 Jahre alt) auf Seite 101 der Geo Special, ist das Dong Xuan Center ein „Little Hanoi“, in dem „Vietnamesen alles von Kleidung bis zur besten Pho-Suppe“ verkaufen. Sonntags gehe ich immer gerne spazieren, also bin ich aus dem Wedding dorthin gelaufen. Google Maps gibt eine Laufzeit von zweieinhalb Stunden an, gedauert hat es dann aber dreieinhalb — auch weil ich noch ein paar kleine Umwege und Pausen gemacht habe.

Eigentlich wollte ich mir nämlich, obwohl er Sonntags geschlossen ist, den Showroom Geyersbach ansehen (Kopenhagener Strasse 17, geyersbach.com), in dem Ulf Geyersbach Altholz zu neuen Möbeln tischlert und die Ergebnisse dort zeigt. Eine Fehlbedienung meines Navigationssystems führte mich aber auf eine falsche Fährte, was ich erst an der Schönhauser Allee, Ecke Eberswalder Strasse merkte.

Das war aber auch OK, weil dort, wie im Heft beschrieben, ein Strassenmusiker stand und musizierte, auch wenn es nicht der im Heft portraitierte Geordie Little war. Ich mag die Ecke aber so oder so, weil dort wirklich immer sehr viel Leben herrscht, weil es an der Ecke guten Kaffee gibt (Impala), ich hier in der Nähe die Beifahrerin kennengelernt habe (An einem Sonntag im August) und man hier gut wegkommt.
Weiter also durch und dann raus aus dem Prenzlauer Berg, die Danziger Strasse entlang, deren Schaufensterauslagen etwas weniger hip, als die im Prenzlauer Berg sind.

Vorbei am Velodrom, und dann durch Fennpfuhl, eine ziemlich grosse Plattenbausiedlung aus der DDR-Zeit, durch die ich eigentlich ganz gerne laufe, auch weil es dort schöne Parkanlagen und Gewässer gibt und die Plattenbauten sehr wohnlich aussehen. Eine Strassenbahn (M8) fährt auch mitten durch die Siedlung, teilweise auf begrünten Gleisen.
Nach Fennpfuhl wandelt sich das Stadtbild in sanierungsbedürftiges Gewerbegebiet. Dieses Gebäude ist bereits auf dem Gelände des Dong Xuan Center.

Der eigentliche Eingang, bzw. die Einfahrt liegt aber noch ein paar hundert Meter weiter.

Das Dong Xuan Center besteht aus 6 Markthallen, drei grossen und mehreren kleineren. Die drei grösseren sieht man oben auf dem Bild. Das Center ist jeden Tag offen, ausser Dienstags, da ist Ruhetag. In den Hallen fühlt man sich ein bisschen wie in China-Town in New York, sehr viele fremde Gerüche und irritierende Enge. Alles ist ein bisschen schäbig, aber auf eine unhippe, sympathische Art.

In den Hallen gibt es mehrere Lebensmittelläden, sehr viele Friseure, einige Läden mit Ausstattungen für Nagelstudios, aber auch ein paar Läden in denen man nicht nur die Ausstattung kaufen kann, sondern sich auch gleich die Nägel machen lassen kann. Es gibt auch einen Plastikblumen-Laden und unzählige Läden mit analogem Plastiktand oder elektrischem Tand.


An den Eingängen der Hallen steht zwar überall Grosshandel, aber soweit ich sehen konnte, lassen sich auch problemlos kleinere Mengen kaufen, teilweise, so scheint es mir, recht günstig.

Was ich witzig fand, waren die Hinweisschilder in den Gängen, auf denen die Hausverwaltung eindringlich auf das strenge Rauchverbot hinweist:
Da Verwaltung, Hausmeister und der Sicherheitsdienst schon mehrfach auf das Rauchverbot in den Hallengängen hingewiesen haben und sich trotzdem keiner daran hält, wird mit sofortiger Wirkung eine Strafe von 50 Euro bei Missachtung des Rauchverbots eingezogen.
Die Verwaltung, die Hausmeister und der Sicherheitsdienst haben das gut beobachtet: in den Gängen wurde hemmungslos von den Händlern gequarzt.
In’s Dong Xuan Center bin ich natürlich auch wegen des Essens gegangen. In Berlin gibt es sehr viele sehr gute vietnamiesische Restaurants und ich war sehr gespannt, ob sich hier etwas besseres finden liesse. Leider war die Auswahl ziemlich schwer. Alle Restaurants waren auch noch am Nachmittag gut besucht, alle sahen eher nach gehobener, unambitionierter Strassenküche aus und in den meisten wurde auch bedient. Ich entscheid mich für die einfachste Wahl, das Viet Phô, das vorne in Halle 2 liegt, mit Blick auf den Eingang und das einen einladenden Eindruck machte. Die Speisekarte war unfassbar lang und ich entscheid mich nach etwas innerem hin und her für die Nummer 40, Phở bò áp chảo nước, Reisbandnudelsuppe mit gebratenem Rindfleisch und vietnamesischem Gemüse für 7 Euro. Dazu gabs ein köstliches Mango-Lassi.

Die Suppe war OK, hat mich aber nicht umgehauen. Sowohl die Brühe, als auch das Fleisch waren sehr aromatisch, die Pak Choi waren knackig, unten schwamm schön viel Knoblauch und Ingwer und die Suppe hat satt gemacht. Beim nächsten mal probier ich das Restaurant hinten rechts in Halle 3 aus. Nächstes mal nehme ich dann auch die Beifahrerin mit, die geht nämlich auch sehr gerne in Gewerbegebieten spazieren.
Dong Xuan GmbH
Herzbergstr. 128-139
10365 Berlin
Täglich: 10:00 - 20:00 Uhr - Dienstag ist Ruhetag
(+49) 30 – 55 15 20 38
dongxuan-berlin.de
berlin, 9. februar 2016

gestern habe ich die vierte folge billions geguckt und das wetter heute scheint eine art fortsetzung des in der serie gezeigten hin und hers zu sein. als ich das haus verliess schien die stadt gräulich-trüb, in der ubahn verschwand das wetter kurz, um sich an der französischen strasse als kalt und klar zu inszenieren. auf dem gendarmenmarkt kam dann, wie immer, die sonne raus und weckte kurz frühlingsgefühle in mir. weil dann auch noch offiziere in paradeuniform über den gendarmenmarkt schlenderten und selfies schossen [sic!], dachte ich kurz daran, dass heute ja veilchendienstag ist. da die offiziere ihre uniformen aber mit einer prise zu viel würde und stolz trugen, war klar sie meinen es ernst.
nur das wetter, merkte ich dann an der bauakademie, hatte sich verkleidet.

links vom 09.02.2016
facebook.com/notes/sascha-lobo: Roger Willemsen #
sascha lobo mit ein paar erinnerungen an roger willemsen.
[Er liess keine Sekunde offen], dass es um eine freundliche Demontage meiner Person gehen sollte. Er empfing mich bei ihm zu Hause mit den Worten, “Ich bin sehr gespannt, wie Sie da wieder herauskommen wollen.” Er hatte das ganze, sonst übliche, vorgeblich gesichtswahrende Herumgetänzel um problematische Positionen, verbogene Selbstrechtfertigungen und ähnliche Absurditäten einfach übersprungen. Und ich fiel mit Wonne auf seine völlig offen aufgestellte Falle herein.
spiegel.de: Roger Willemsen: Der Anti-Spießer #
nils minkmars nachruf auf roger willemsen.
When someone wrongs us, we want the maximum amount of punishment. But when we do wrong, we want the maximum amount of understanding and forgiveness.
I thought it was a bomb at first. It pushed the building, so I was thrown against the wall. Nobody screamed. It was silent except for the sound of ringing phones. There was no announcement or anything, everyone just started walking toward the exits. I remember the stairs were wet. Fuel had poured down through the elevator shafts so it smelled like a really strong cleaning product. (weiterlesen)
hauckundbauer.blogspot.de: Am Rande der Gesellschaft: Meinungsfreiheit #
Theoretisch haben wir eine Meinungsfreiheit in Deutschland, ja.
Aber was passiert denn, wenn Sie wirklich mal Ihre Meinung sagen?
[…]
Da haben Sie sofort einen haufen Leute, die Ihnen widersprechen!
rueckseitereeperbahn.blogspot.de: Die Flugverkehrverschwörung #
Es ist allgemein bekannt, dass nichts fliegen kann, das schwerer ist als Luft. Dennoch glauben viele Menschen an die Existenz von Flugzeugen. Und nicht nur das: Viele von Ihnen sind sogar der festen Überzeugung, selbst schon einmal geflogen zu sein.
messynessychic.com: Meet Lilli, the High-end German Call Girl who became America’s Iconic Barbie Doll #
das erklärt einiges, barbie entstand bei der bild-zeitung, als comic strip und feuchter männertraum, bevor mattel die puppe von der bild lizensierte, bzw. kaufte.
linsensalat mit marinierten zwiebeln und berbere-croûtons

sah super aus, schmeckt aber langweilig. wer’s trotzdem nachkochen möchte: nopi, seite 81. das kind meinte folgerichtg, dass ihm die würstchen am besten geschmeckt hätten.
bratkartoffeln mit rettichsalat

heute abend nochmal die ottolenghi-bratkartoffeln gemacht, etwas krosser angebraten dieses mal — und mit mehr frischen kräutern als letztes mal. natürlich war das wieder extrem lecker. dazu gab’s einen rettich-salat mit radischen, den ich in stevan pauls deutschland vegetarisch gefunden habe. neben 8 fein gehobelten radischen, sollen da 200 gramm fein gehobelter weisser rettich rein. wir hatten noch so viel rettich übrig, dass ich die dreifache menge rettich genommen habe. das dressing war sensationell:
- 4 esslöffel helles weizenbier
- 2-3 esslöffel apfelessig (ich hab weissen balsamico genommen)
- 1-2 esslöffel honig
- 1 esslöffel scharfen senf
- 4 esslöffel sonnenblumenöl (ich hab rapsöl genommen)
- viel pfeffer und salz
stevan paul schlägt vor noch 12 scheiben allgäuer emmentaler in den salat zu mischen, aber ohne war das auch sehr lecker.
berlin, 7. februar 2016

angekündigt war ein, schöner, warmer tag. so sah es zunächst auch aus, aber das wetter hatte einen twist: es sperrte im laufe des tages die sonne hinter einer dünnen, immer dichter werdenden wolkendecke aus. das ergab für die zuschauer ein schön diffuses licht, aber auch eine eher kühle atmosphäre. ausserdem habe ich gelernt, dass quad-bikes für kinder, sich wie kaputte stromgeneratoren anhören und kinder auf kinder-quad-bikes so aussehen wie ich mir ozzy osbourne auf einem quad-bike vorstelle — nur eben kleiner.
#oilpainting #painting #family #portrait #familytree
nzz.ch: Geschmack und Nervenzusammenbruch
text der woche, von peter glaser (der text gefällt mir, also bin ich):
Der Versuch, Wege aus der Heillosigkeit der Gegenwart zu finden, führt zu einer ziellosen Entschiedenheit, Motto: Ich weiss zwar nicht, wo ich hinwill, aber dafür bin ich schneller dort.
Das einzige, das wirklich gegen die neue Langeweile, die sich aus einem Rauschen von Kurzweilepartikeln zusammensetzt, ist Veränderung. Nun ist die Veränderung selbst zum Hauptprodukt der Entwicklung geworden. Dies war die letzte Neuigkeit der Welt.
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rock’n’hugging’n’rolling
Here’s a perfect game of Snake if you need something to stare at. pic.twitter.com/1tOijCAks1
star wars — the force awakens

ich hab mir alle star-wars-filme angesehen, aber das hier ist, nach langer zeit, der erste gewesen, bei dem ich mich wieder gut amüsiert habe. nach all den überkomplexen fernsehserien mit x parallelen handlungssträngen, die ich mir in den letzten jahren reingezogen habe, war the force awakens auch im vergleich entspannend unkomplex. eine einfache coming of age (oder coming of force?) geschichte, mit einer grandios besetzten, komplexen, starken, weiblichen hauptrolle, bei der ich mich nicht eine minute gelangweilt habe. ich bin aber trotzdem, gegen ende des films, zweimal kurz weggeratzt, aber nicht aus langeweile, sondern aus müdigkeit.
ich glaube über the force awakens ist schon so viel, aus so vielen perspektiven geschrieben worden, dass ich jetzt nicht auch noch die dreihundersechstausendste rezension verfassen muss. ein paar meiner eindrücke möchte ich aber doch festhalten.
ich finde die (keinesfalls neue) idee sehr reizvoll, dass es menschen gibt, die bestimmte androiden oder wesen verstehen und andere nicht. das thema zog sich durch den ganzen film und wurde sehr sorgfältig auf potenziell verwendbare witze abgeklopft. überhaupt fand ich es sehr angenehm, wie viele subtile witze und anspielungen in dem film untergebracht waren. ich habe bestimmt nicht alle anspielungen und gags mitbekommen oder verstanden, aber ein paar doch — und den einen oder enderen möglicherweise sogar als einziger im kino. kann natürlich auch sein, dass der IMAX-sound immer genau dann zu laut war, wenn andere mal mit mir mitgelacht haben.
der reichlich vorhandene humor, wurde zwar immer wiedermal mit beissendem pathos gekontert, aber auch das war gut auszuhalten und nicht so platt wie in den letzten filmen.
ich weiss nicht was mich mehr in den bann gezogen hat, die guten schaupielerischen leistungen, oder die wirklich runde inszenierung und geschichtenentwicklung. ich tendiere dazu, den grossteil meines grossen vergnügens beim zuschauen j.j. abrams anzulasten. die schauspieler waren ja eigentlich auch schon in den vorgängerfilmen durchweg sehr gut, aber wie sich die geschichte von the force awakens entwickelte, fand ich sehr rund und angenehm — trotz gelegentlicher absurditäten oder physikalischem unsinn.
ich habe star wars immer gerne gesehen, würde mich aber nicht als fan bezeichnen. aber ich glaube ich könnte mich als j.j.-abrams-fan bezeichnen. ich kann mich an nichts erinnern, das er als regisseur umgesetzt hat, was ich besonders doof gefunden hätte.
harrsison ford ist sehr sehr alt geworden, vor allem so aus der nähe betrachtet. wir (das kind und ich) waren ja heute im IMAX am potsdamer platz, mit 3D und in originalversion. und bei diesem IMAX- oder 3D-gedöns, kommt man den schauspielern schon ganz schön nahe. erstaunlicherweise hat mich das 3D-gedöns dieses mal auch gar nicht genervt. auch 3D scheint eine kunstfertigkeit zu sein, die eben nicht jeder beherrscht, bzw. mit der man offenbar jahrelang experimentieren muss, um zu angenehmen ergebnissen zu kommen. tatsächlich waren einige szenen so immersiv, dass ich mich stellenweise bei meinen vorderleuten beschweren wollte, dass sie sich jetzt doch bitte wieder hinsetzen sollen, dabei waren es dreidimensionele scheinobjekte, die sich in mein sichtfeld schoben. ich bilde mir auch ein, dass ruhige szenen, also szenen in denen sich die kamera nicht allzu viel bewegt, oft ganz besonders beeindruckend sind. oder umgekehrt: zu schnell bewegte szenen verschmieren oft oder scheinen seltsam verwackelt.
in einer szene sieht man den bug eines gigantischen sternenkreuzers, in einer relativ langen und sehr ruhigen einstellung. dabei fiel mir auf, welche detailtiefe das modell besass — und vor allem welche detailtiefe aus dem kinosessel erkennbar war. sehr schön anzusehen fand ich auch den abspann in 3D; ein grosser, weiter, ruhiger sternenhimmel, quasi hinter der leinwand aufgespannt und auf der leinwand, scheinbar im leeren raum, rollten die buchstaben nach oben.
der beste 3D-effekt war allerdings vor dem film zu sehen. da stellte sony die vorzüge der IMAX-technik und des IMAX-kinos, in dem wir sassen, stolz vor. jedes detail wurde mit sehr vielen adjektiven erklärt. zwischendurch wurde die schalltechnik erklärt und das licht hinter der leinwand angeknipst. dort konnte man ein gigantisches gerüst sehen, in dem sehr viele lautsprecher hingen. dieser 3D-effekt funktionierte auch gut ohne 3D-brille.
ich bin mittlerweile kein grosser kino-fan mehr, ich gucke mir filme auch gerne auf dem handy oder meinem 13" retina-bildchirm an. nur bei the force awakens müsste ich damit wohl bis mitte april warten, bis der film in angemessener qualität irgendwo legal erscheint. deshalb habe ich mich dann doch entschieden ins kino zu gehen — und dann auch gleich richtig und ordentlich. tatsächlich kann ich nichts schlechtes über das IMAX- und 3D-zeug sagen. ich bin sehr tief im film versunken und fühlte mich den figuren teilweise porentief nah.
ich gebe dem film 5 sterne, die volle punktzahl, weil ich nichts am film auszusetzen habe. meine erwartungen waren nicht besonders hoch: ich wollte unterhalten werden und wenn möglich in eine andere welt eintauchen, und mich jedenfalls weder langweilen noch über allzugrosse absurditäten ärgern. diese erwartungen hat der film voll und ganz erfüllt und teilweise übertroffen. selbst der unvermeidliche cliffhanger am ende des films, war wohl temperiert.

ich würde #starwars auch aufm handy gucken. aber gibt's ja nicht. dann eben so.