katiakelm.de/blog: wie meine artweek war
was ich für die beifahrerin so bin:
im atelier. mich rumgeplagt mit nem neuen bild, mal wieder ein portrait meines mannes.
mein mann ist für meine malerei inzwischen das, was früher, zu knetmasse-zeiten, die ratten, kaninchen und tauben waren.
aber natürlich geht’s in dem text gar nicht um mich, sondern um die artweek, „connegge“ und kuratorische konzepte.
links vom 22.09.2015
zeldman.com: Ad Blocking and the Future of the Web #
das ist soweit der beste artikel zum thema online-werbung und online-werbungs-blockierung, den ich in den letzten 2 wochen gelesen oder geschrieben habe. der artikel hat mich jedenfalls dazu gebracht meinen entwurf für einen weiteren artikel zum thema adblocking wegzuwerfen.
theverge.com: Why Slack could be the future of conferences #
notiz an mich selbst: zwei monate vor der republica 2016 nochmal lesen.
sz-magazin.sueddeutsche.de: Daniel Richter im Interview #
vor ein paar tagen schonmal als blendle-link veröffentlicht, ist hier die werbefinanzierte version des grandiosen interviews mit daniel richter.
truthdig.com: What You Need to Know About David Cameron’s #Piggate, the Controversy Sweeping the U.K. #
mit tweets.
qz.com: Choice questions from Donald Trump’s disastrous Twitter interview #
ich fand die fragen zum teil sehr witzig. zum beispiel:
What's your favourite type of discrimination? #AskTrump
#AskTrump how do you keep your human skin over your reptile skin
techdirt.com: Company Acquires Rights To Drug Used By AIDS/Cancer Patients; Immediately Raises Per Pill Price From Under $14 To $750 #
das müsste man doch eigentlich arschlochkapitalismus nennen, wenn eine firma die rechte für ein medikament kauft und den pillen-preis von $14 auf $750 erhöht?
grindtv.com: Robbie Maddison surfs Tahiti on a dirt bike #
robbie maddison beim wellenreiten — auf einem motorad. der stunt hat ihn wohl beinahe das leben gekostet, ist total bescheuert und ist im rahmen von werbung für irgendwelche schuhe entstanden, aber ich verlinke ihn trotzdem.
wired.de: Johnny Haeusler kann eure schlauen Facebook-Sprüche nicht mehr sehen!
johnny haeusler mal extrem witzig. zwei seiten lang zerpflückt er lebensweisheiten, die auf bilder montiert werden und in sozialen netzwerken verteilt werden.
„Man ist immer so alt, wie man sich fühlt.“ Kompletter Bullshit. Man ist so alt, wie man alt ist. Andernfalls wäre ich gestern 72, vorgestern 13 und vorvorgestern 35 gewesen, wie soll man denn da Geburtstag feiern?
ralf heimann hat dann aber noch einen drauf gesetzt mit dieser montage:

niemals auf die leser hören
Then
Users: Please DoNotTrack me
AdTech+Publishers: Screw youNow
AdTech+Publishers: Please DoNotAdBlock me
Users: Screw you
man kann diesen tweet als naiv ansehen (was unter dem tweet von „Kontra“ auch gleich geschah), aber man kann auch mal kurz innehalten und sich dieses do-not-track-dings mal in ruhe ansehen. die do-not-track-initiative war ein versuch, browser-benutzern die einfache möglichkeit zu geben, das tracking, also die verfolgung durch werbevermarkter, auf webseiten zu deaktivieren. jörg breithut auf spiegel online formuliert das so:
Eigentlich sollen Nutzer in ihren Browsern mit der Einstellungen „Do Not Track“ signalisieren können, dass sie nicht von Unternehmen zu Werbezwecken ausgeforscht werden wollen.
und:
Viele Netznutzer waren damals begeistert von der Idee, ohne Datenspuren durchs Netz zu surfen. Doch mit dem Ausstieg von Yahoo scheinen sich die Prognosen der Branchenexperten zu bewahrheiten.
Kritiker sagten damals schon voraus, dass die werbefinanzierten Unternehmen bei „Do Not Track“ nicht mitspielen würden. Zu groß war ihrer Meinung nach das Risiko, die Anzeigen-Kunden zu verprellen. Schließlich können Microsoft, Yahoo und Co. die Werbung wesentlich besser auf die Nutzer zuschneiden, wenn sie deren Klickverhalten und Interessen kennen.
spiegel online ist ebenfalls eine werbefinanziertes unternehmen, das seine anzeigenkunden nicht verprellen möchte. jedenfalls arbeitet spiegel-online auch mit unternehmen zusammen, die benutzer „zu Werbezwecken“ ausforschen. der artikel über den ausstieg von yahoo aus der do-not-track-allianz, aus dem ich oben zitiere, wird laut ghostery von 17 ausforschungs-trackern garniert.
ich habe mir mal stichprobenartig und zufällig die datenschutzerklärung eines dieser bei spiegel-online eingesetzten trackers angesehen, von criteo. in der englischsprachigen version seiner datenschutzerklärung, weist criteo darauf hin, die do-not-track-einstellung des benutzers nicht zu respektieren:
As described above, we elected to provide mechanisms of choice through our proprietary opt out and through industry platforms and do not respond to web browser do not track signals.
einen einfachen mechanismus, mit dem man global anzeigen kann, nicht erfasst werden zu wollen, lehnt criteo ab, weil man sich für eine „industrie“-eigene implementierung entschieden habe.
in der deutschen version der datenschutzerklärung konnte ich gar keine hinweise auf den umgang mit der do-not-track-anweisung finden. dort steht:
In diesen Fällen ist es am einfachsten, unsere Werbemittel für diese Browser durch die Verwendung unserer Opt-out-Funktion zu deaktivieren.
wenn ich von der deutschsprachigen datenschutzerklärung von criteo auf deren „industrie-eigene“ opt-out-funktion klicke, lande ich auf einer englischsprachigen seite, hier. für die deutsche version muss ich ein bisschen suchen und lande dann hier, bzw. beim „Präferenzmanagement“.
dort bekomme ich einen einfach zu verstehenden hinweis:
3rd Party Cookies nicht aktiviert: Der Safari-Browser blockiert das Setzen von Cookies für verhaltensorientierte Werbung. Um diese erfolgreich über dieses System deaktivieren zu können, müssen diese Cookies aber aktiviert sein. Sofern Sie diese nicht deaktiviert lassen möchten, geben wir Ihnen Hilfestellungen, diese zu aktivieren. Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Hilfe-Seite Opt-out-Hilfe-Seite. Sofern Sie diese Cookies deaktiviert halten, wird ihnen nur verhaltensbasierte Werbung über Webseiten eingeblendet, die Sie besucht haben und nicht von Drittparteien.
ich glaube das bedeutet, dass ich erst tracking-cookies akzeptieren muss, bevor ich die anbieter wissen lassen kann, dass ich deren cookies, oder was auch immer sie benutzen um mich zu verfolgen, nicht akzeptieren möchte. OK. statt cookies nur von seiten zu akzeptieren, die ich besuche, akzeptiere ich dann eben um des datenschutz willens alle cookies.

seite neuladen … warten:

nach 40 sekunden steht die seite. „Nutzungsbasierte Online-Werbung“ ist bei allen anbietern aktiviert, bis auf „Krux“. da isses deaktiviert. warum auch immer. vor zwei jahren habe ich das tool schonmal zu recherchezwecken benutzt, vielleicht habe ich dort ein paar anbieter „deaktiviert“. egal. ich klicke „Bei allen Anbietern deaktiveren“. das deaktivieren dauert ca. 30 sekunden, also lese ich noch ein bisschen.
Wenn Sie "Deaktiveren" wählen bedeutet das nicht, dass Sie keinerlei Online-Werbung mehr erhalten. Es bedeutet jedoch, dass die Online-Werbung, die Sie auf den Webseiten sehen, nicht auf der Basis Ihrer vermeintlichen Interessen oder Vorlieben (abgeleitet von Ihrer Internetnutzung) angepasst wird. Eine Deaktivierung der nutzungsbasierten Online-Werbung hat keinen Einfluss auf andere Dienste, die Cookies verwenden; bspw. Ihr Warenkorb. Von Ihnen besuchte Internetseiten können überdies auch noch für andere Zwecke Informationen sammeln; bspw. für Marktforschung.
„Sociomantic“ lässt sich nicht deaktivieren, aber youronlinechoices.com beruhigt mich:
Wir haben diesen Fehler automatisch protokolliert. Wenn der Fehler weiterhin besteht werden wir uns an die betroffenen Unternehmen wenden.
einige der onlinevermarkter, die auch mit spiegel-online zusammenarbeiten, sind also der meinung dass es besser (oder einfacher) für die verbraucher oder besucher von webseiten sei, sich durch ein leseintensives, hakelig zu bedienendes, denglisch-sprachiges, proprietäres branchen-werkzeug durchzuklicken, als ein häckchen im browser zu setzen.
möglicherweise hat das „Screw you“, die entscheidung der werbeschnüffler sich nicht an „do not track“ zu halten, nicht direkt zur popularisierung von werbe- und tracker-blockern geführt, wie @counternotions suggeriert. aber die grundhaltung, nutzerwünsche nicht oder nur widerwillig — und dann ganz besonders lieblos — zu respektieren, scheint in der werbebranche doch sehr ausgeprägt zu sein. aber der eigentliche witz ist, immer noch, dass selbst eine erfolgreiche, sich durch seine tochter selbst vermarktende und überwachungsthemen gegnüber enorm sensible publikation wie spiegel-online sich diesem un- und irrsinn beugen muss. was die werbekunden wollen wird gemacht. auch bei spiegel-online. bloss niemanden verprellen! ausser die leser, die „bling-bling“-konsumenten, wenn man die verprellt hat das keine schwerwiegenden folgen, vor allem verstehen die das alles ja auch gar nicht.
sarkasmus zur seite. mir ist es wirklich ein rätsel, warum spiegel-online nicht das online-medium ist, das sich mit beispielhafter, anstandskonformer werbung profiliert oder die befolgung der do-not-track-anweisung konsequent durchsetzt. mit einem eigenen werbevermarkter, einer geschäftsfüherin, die in der mozilla-stiftung sitzt und der diese problematiken sehr gut bewusst sein dürften — und vor allem mit einer redaktion, die hervorragende berichterstattung rund um privatsphären- und datenschutzverletzungen macht.
theguardian.com: Are plants intelligent? New book says yes
faszinierender artikel von jeremy hance über das buch „Brilliant Green: the Surprising History and Science of Plant Intelligence“ vom pflanzen-neurobiologen (!) stefano mancuso und der journalistin alessandra viola über die intelligenz von pflanzen:
“Intelligence is the ability to solve problems and plants are amazingly good in solving their problems,” Mancuso noted.
Humans have five basic senses. But scientists have discovered that plants have at least 20 different senses used to monitor complex conditions in their environment.
“Plants are wonderful communicators: they share a lot of information with neighbouring plants or with other organisms such as insects or other animals. The scent of a rose, or something less fascinating as the stench of rotting meat produced by some flowers, is a message for pollinators.”
Mancuso and colleagues recorded the same signals given off from this part of the plant as those from neurons in the animal brain. One root apex may not be able to do much. But instead of having just one root, most plants have millions of individual roots, each with a single radicle.
So, instead of a single powerful brain, Mancuso argues that plants have a million tiny computing structures that work together in a complex network, which he compares to the Internet. The strength of this evolutionary choice is that it allows a plant to survive even after losing 90% or more of its biomass.
bei hoimar von ditfurt habe ich vor vielen jahren zuerst von der these gehört, dass organische systeme (also organismen) bei ausreichender komplexität mehr oder weniger zwangsläufig intelligenz nutzen (können). so als wäre intelligenz einfach da. peter möller fasst es auf philolex.de so zusammen:
Ditfurth kommt auf Basis seiner naturwissenschaftlichen Überlegungen zu der Auffassung, es gebe in der Natur Spuren der Wirksamkeit von Verstand, lange bevor Gehirne existierten. Es gebe Intelligenz in der Natur, ohne dass dafür ein Gehirn nötig sei, das sie beherbergt. Geist, Phantasie und Zielstrebigkeit habe es in der Natur von Anfang an gegeben. Nur deshalb konnte Leben, konnten Gehirne und letztlich das Bewusstsein entstehen. Es gebe lern-analoges oder intelligenz-analoges Verhalten bei sehr einfachen Organismen.
zurück zum guardian-artikel:
“This is why plants have no brain: not because they are not intelligent, but because they would be vulnerable,” Mancuso said.
aber pflanzen brauchen eben auch kein gehirn, weil sie sich (im sinne von bewussten ortswechseln) nicht bewegen. seescheiden zum beispiel haben im larvenstadium ein gering entwickeltes gehirn. sobald sie aber einen ort gefunden haben, an dem sie sich niederlassen wollen, verdauen sie ihr primitives auge und gehirn.
So, yes, in common parlance, the sea squirt “eats its own brain,” such as it is. But since the sea squirt no longer needs its brain to help it swim around or to see, this isn’t a great loss to the creature. It needs this use this now superfluous body material to help develop its digestive, reproductive, and circulatory organs.
der entscheidende punkt: gehirne (und augen) brauchen organismsmen offenbar vor allem zur bewegung. schnelle bewegung, laufen, flüchten waren möglicherweise die hauptursachen für die gehirnentwicklung. wer nicht besonders schnell reagieren muss oder weglaufen muss, braucht keins. (siehe auch bbc.com: Why would an animal lose its brain?)
nochmal jeremy hance:
Plants also largely live on a different timescale than animals, moving and acting so slowly that we hardly notice they are, indeed, reacting to outside stimuli.
das führt mich zur blödestmöglichen schlussfolgerung die man aus diesem möglicherweise grossartigen buch ableiten kann: wir essen pflanzen ohne schlechtes gewissen, weil wir die vielfalt ihres lebens und fühlens nicht erkennen können. so gesehen basiert vegetarismus, oder nahrungsauswahl nach ethischen massstäben, eigentlich auf einem wahrnehmungsproblem.
links vom 20.09.2015
heise.de/ct: Dating-Plattform Lovoo im Fake-Verdacht #
holger bleich, ronald eikenberg, heiko frenzel, torsten kleinz:
Nach Abschluss der Recherche konfrontierten wir die Unternehmensführung schließlich mit konkreten Fragen zu unseren Beobachtungen und Dokumenten. Wir baten um Antwort in einer angemessenen Frist. Trotz Verlängerung dieser Frist antwortete Lovoo nicht konkret. Stattdessen teilte uns ein vom Unternehmen beauftragter Rechtsanwalt pauschal mit, dass Lovoo den Inhalt dieses Artikels erahne und dass er falsch sein müsse sowie jeder Grundlage entbehre.
Dennoch konnten wir beobachten, dass Lovoo kurz nach unserer Anfrage begann, Profile von der Plattform zu entfernen. Die meisten der Profile, die für unsere Testpersonen gevotet hatten, tauchten plötzlich nur noch als „Gelöschter Nutzer“ auf.
ich erahne, dass in dem zitat ein komma fehlen könnte, bin aber ansonsten sowohl fasziniert, dass da jemand mutmasslich die geschäftsidee von ashley madison bis ins letzte betrügerische detail kopiert hat, als auch total gelangweilt.
marco.org: Just doesn’t feel good #
marco arment hat seinen adblocker peace (siehe links vom 17.09) aus dem app-store gelöscht:
Achieving this much success with Peace just doesn’t feel good, which I didn’t anticipate, but probably should have. Ad blockers come with an important asterisk: while they do benefit a ton of people in major ways, they also hurt some, including many who don’t deserve the hit.
Peace required that all ads be treated the same — all-or-nothing enforcement for decisions that aren’t black and white. This approach is too blunt, and Ghostery and I have both decided that it doesn’t serve our goals or beliefs well enough. If we’re going to effect positive change overall, a more nuanced, complex approach is required than what I can bring in a simple iOS app.
ich lasse peace auf dem telefon erstmal installiert. auf meinen laptop-browsern hab ich gestern mal testweise ghostery deaktivert. ich würde einfach mal gerne eine woche lang sehen, was sich auf dem „bling-bling“-markt so getan hat.
Extends adblocker to also remove thinkpieces on adblocking.
spiegel.de: Elektroautos: Die Bettelei um Subventionen ist dreist #
alexander neubacher fast ein bisschen zu polemisch über deutsche autohersteller, die ihre elektroautos gerne subventioniert hätten. andererseits, wenn deutsche autobosse so auftreten wie in diesem video der vorstandsvorsitzende von audi, rupert stadler, kann man eigentlich nur noch polemisch reagieren.
gawker.com: Kid Leaves Stealth Poop on Supermarket Floor, Nonchalantly Walks Away #
in den kommentaren dort steht, dass das video ein fake sein müsse, weil man videos mit zwei pointen grundsätzlich nicht trauen sollte. positiv formuliert: wenn man den link klickt, sieht man ein video in dem ein kind beiläufig in einem supermarkt auf den boden kackt und danach jemand, genauso beiläufig, reintritt.
facebook.com: Daniel Erk added 9 new photos. #
daniel erk:
Vor genau zehn Jahren, lange bevor diese ganz unfassbare Scheiße begann, war ich das erste Mal in Damaskus. Mit dem Bus von Beirut aus, dauerte keine drei Stunden. Einmal die Gebirgskette rauf, durch das Tal der Hezbollah, einmal die Gebirgskette runter, über die Grenze, über die Hochebene und in die Stadt. (weiterlesen auf facebook)
frau ruth:
Wir waren in der gleichen Klasse am Gymnasium. So lernten wir uns kennen. Ulla hatte kurze rote Haare, trug meistens einen Ohrring in nur einem Ohr, eine Feder oder etwas Indisches. Sie hatte einen breiten Mund und blaue Augen und einen beinahe viereckigen Kopf. Ihre Augenbrauen waren große runde Halbkreise. (weiterlesen)
youtube.com: Donald Trump Says “China” #
das ist beides; witzig und total unwitzig ( via ).

ein wunder! möglicherweise aber 5 jahre zu spät. #omu #alhambra
cookie-hinweis bei den ruhrbaronen
ich bin sicher, genauso hat sich die EU das mit den verbesserten datenschutzhinweisen gedacht. je öfter man drauf hingewiesen wird, desto datenschutz.
macht das lesen aufm handy, zum beispiel hiervon, aber ein bisschen schwer.
[nachtrag 20.09.2015]
scheint repariert zu sein, ich sehe den cookie-hinweis jetzt nicht mehr.
leuchtschuhe von kind 1.0 #arschbombe

benutze mich:
#arschbombe
#thomashenry
#matemate

gotham #latergram

gotham #latergram #w
links vom 18.09.2015
faz.net: Automesse IAA zeigt datensammelnde fahrende Computer #
niklas maak ist jemand, der binsenweisheiten intellektuell verpacken kann:
Der Preis des autonomen Fahrens ist die Autonomie des Fahrers.
wer hätte das gedacht? artikel über fehlende autonomie beim bus- und taxi-fahren hat niklas maak sicherlich schon in vorbereitung. möglicherweise wird er auch bald darüber reflektieren, ob wir es nicht vielleicht auch an der zeit ist, unsere autonomie zu stärken, indem wir alle fluglizenzen erwerben. wegen des grossthemas autonomie, werden wir von maak sicherlich auch bald mehr zum thema landwirtschaft lesen. die ist ja quasi die basis jeder autonomie.
der artikel ist weniger schlecht als ich oben andeute, aber niklas maak verwechselt in seiner IAA-trendanalyse kritische distanz mit empörung. er macht sich, während sich seine empörung im laufe des artikel immer mehr zur hysterie aufschaukelt, auch irgendwann lächerlich:
Auch für Terroristen ist das vollvernetzte Auto ein Instrument, um potentiell jeden überall zu treffen.
für terroristen sind auch schnellkochtöpfe, klassiche autos oder flugzeuge ein instrument, um potenziell „jeden überall zu treffen“. auch die gefahr von streichhölzern, wird immer noch unterschätzt.
(bei blendle gefunden [blendle bezahllink, nicht klicken!])
zeit.de: Kuba: Plötzlich Biobauer #
faszinierender artikel über alternative, aus der not geborene anbaumethoden in kuba.

aussichten eher heiter #wetter
links vom 17.09.2015
marco.org: Introducing Peace, my privacy-focused iOS 9 ad blocker #
ich benutzte ghostery seit vielen jahren auf allen meinen (laptop) browsern. warum, habe ich vor ein paar jahren mal ausführlich erklärt. jetzt hat marco arment ghostery quasi als ios-safari-plugin veröffentlicht, mit dem man tracker und aufdringliche scripte auch im mobilen browsersafari blockieren kann. kostet 3 euro. marco arment schreibt dazu unter anderem:
Ad and tracker abuse is much worse on mobile: ads are much larger and harder to dismiss, trackers are harder to detect, their Javascript slows down page-loads and burns battery power, and their bloat wastes tons of cellular data. And ads are increasingly used as vectors for malware, exploits, and fraud.
Publishers won’t solve this problem: they cannot consistently enforce standards of decency and security on the ad networks that they embed in their sites. Just as browsers added pop-up blockers to protect us from that abusive annoyance, new browser-level countermeasures are needed to protect us from today’s web abuses.
nochmal auf deutsch: die verleger schaffen es nicht sich gegen die vermarkter und agenturen und werbekunden durchzusetzen und werbung so anzuzeigen, dass sie auch nur ansatzweise zumutbar ist. obwohl sich zum beispiel spiegel online damit brüstet die werbung auf seinen seiten selbst zu vermarkten und damit impliziert, die anzeigen auf spiegel.de unter kontrolle zu haben, zählt ghostery auf einer spiegel artikelseite 20 bis 30 tracker. also kleine programme, die nicht von spiegel online ausgespielt werden, sondern von 20 bis 30 externen firmen. wenn ich den gedruckten spiegel lese erfährt niemand, welche seite ich gerade lese. lese ich bei spiegel online, schauen mir dabei 20 bis 30 firmen zu, von denen ich zum teil noch nie in meinem leben gehört habe und zu denen mir spiegel-online auch in seinen datenschutzhinweisen nichts weiter sagen kann oder will. ich bin sicher, all diese firmen sind ehrenhafte unternehmen, die alles tun um meine daten zu schützen und sie vor der speicherung oder weitergabe an vierte oder fünfte parteien, sauber ano- oder pseudonymisieren. ich bin mir auch sicher, dass sie wirklich all die programme und scripte die sie mir auf meinen rechner spielen, sorgfältig geprüft haben.
die übertragung meiner daten an die 20 bis 30 partner dauert, bei einem einzigen seitenaufruf, ungefähr 20 sekunden. oder genauer, bis alle scripte und werbemedien (von woher auch immer) geladen sind, vergehen 23 sekunden, wenn ich die seite mit geblockten trackern lade, dauert das weniger als 2 sekunden. ohne tracker und werbemedien wiegt eine einzelseite 600 kb, mit werbetrackern 2,4 MB, also ungefähr 40 4 mal so viel (tnx).
warum das so sein muss, ist offensichtlich auch für investigative journalisten schwer herauszufinden.
noch ein differenzierungshinweis: ich benutze keine werbeblocker im eigentlichen sinne, auch wenn ghostery den grossteil der werbung ausfiltert. werbung die lokal, also von der besuchten website selbst ausgespielt wird oder nicht mit daten-trackern und -saugern versehen ist, bekomme ich in der regel ganz normal zu sehen. ich halte das für einen kleinen, aber wichtigen unterschied. ich habe auch einige tracker auf eine weisse liste gesetzt, zum beispiel infonline oder vgwort.
sixcolors.com : Marco Arment releases Peace, an iOS 9 content blocker #
jason snell:
My feelings about the ethics of blocking ads on sites that rely on ad revenue are complicated. If you run one of these blockers, the Deck ad on this very site—which is neither obnoxious nor a tracker—will also vanish, and that will hurt my bottom line. And I know a lot of talented people who work for media companies that are largely funded by advertising. Some of them pay me to write freelance articles for them.
Yet all the privacy-invading trackers and annoying ads that prevent us from getting to the content we want to read make it hard to argue that publishers haven’t been abusing their relationship with readers. There’s no denying that using a product like Peace or Crystal will make your web experience better; there’s also no denying that it’s got the potential to cause some serious damage to web publishers’ businesses.
die verleger strapazieren das verhältnis zu ihren lesern möglicherweise in der tat etwas über. das problem ist, dass es recht schwer sein dürfte das vertrauensverhälnis wieder herzustellen.
[diesen link habe ich um 14:27 uhr nachträglich hinzugefügt]
krautreporter.de: Die Kontosaurier werden immer trauriger #
ich habe diesen artikel von peer schader noch nicht zuende gelesen, aber ich glaube er ist, wie alles von peer schader, sehr lesens- und empfehlenswert. bis mitte obtober kann man den artikel noch lesen. dann fällt die krautmauer auch vor diesen text.