links vom 22.08.2013

felix schwenzel

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  spie­gel.de: Ni­ko­laus Blo­me wird stell­ver­tre­ten­der Chef­re­dak­teur des SPIE­GEL   #

zur er­in­ne­rung wen sich der spie­gel da ans ver­tre­tungs steu­er­rad holt, ste­fan nig­ge­mei­er im no­vem­ber 2011: Blo­mi­ge Wor­te über Volks­ver­het­zung.

mein pro­blem mit leu­ten die für blät­ter wie die bild ar­bei­ten ist ja, dass sie oft glau­ben hal­tung sei eine fra­ge des ar­beits­ver­trags. das mag zwar un­ter jour­na­lis­ten oder ma­na­gern oder caf­fe-lat­te-ver­käu­fern eine weit ver­brei­te­te ein­stel­lung sein, ich neh­me mir je­doch die frei­heit, die­se leu­te (zu­min­dest in füh­rungs­po­si­tio­nen) zu ver­ach­ten. ich möch­te bild­zei­tungs­fül­ler, auch wenn sie sich ein weis­ses hemd über­strei­fen, wei­ter­hin als ka­nal­ar­bei­ter se­hen, die mit schmutz wer­fen, miss­gunst, hass und ängs­te sä­hen.

und was den spie­gel an­geht ist es ja viel­leicht mu­tig von wolf­gang büch­ner jetzt ra­di­kal das steu­er her­um­zu­reis­sen und den kurs des spie­gel neu und an­ders zu den­ken. aber dass der kurs­wech­sel in rich­tung gül­le­be­cken füh­ren muss, er­gibt für mich der­zeit ein­fach kei­nen sinn. ein kurs der ra­di­ka­len of­fen­heit, ein star­kes selbst­be­wusst­sein ge­paart mit de­mut, eine ab­kehr von der al­ten, all­wis­sen­den be­scheid­wis­ser­hal­tung zu ei­ner hal­tung die der kom­ple­xi­tät der welt ge­recht wird und auch zwei­fel und ver­zweif­lung er­laubt, das hät­te ich mir ge­wünscht.

statt­des­sen wird wohl ein aus­bau der spie­gel-gross­kot­zig­keit und -über­heb­lich­keit ge­ben, neu­er­dings mit der be­reit­schaft auch un­ter der gür­tel­li­nie zu tre­ten, auch ger­ne mal bei schwä­che­ren.

sehr scha­de.

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  spie­gel.de: Man in Un­der­pants Par­tied in Ger­man Go­vern­ment Jet for An­ge­la Mer­kel   #

wie war das? für die si­cher­heit in die­sem lan­de sor­gen die bes­ten der bes­ten. ih­nen ist un­ein­ge­schränkt zu ver­trau­en.

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  tech­dirt.com: La­test Leak: NSA Can Spy On Al­most Any­thing, Gets To Set Its Own Fil­ters   #

et kütt wie et kütt.
(oder an­ders aus­ge­drück, ich er­grei­fe mal, an­ge­sichts des sechs schril­li­onsen leaks, die ge­le­gen­heit und ver­lin­ke mal wie­der das rhei­ni­sche grund­ge­setz.)

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  elec­tru.de: The Many Faces of Ree­per­bahn   #

ich ver­mis­se ham­burg kein biss­chen. die bil­der sind aber toll.

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  buzzfeed.com: 26 Re­asons Kids Are Pret­ty Much Just Tiny Drunk Adults   #


ras­sis­mus und aus­beu­tung

felix schwenzel



links vom 21.08.2013

felix schwenzel

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  the­guar­di­an.com: U.K. Go­vern­ment Raids Guar­di­an Of­fice to De­s­troy Hard Dri­ves   #

die auf­re­ger­sto­ry ges­tern von alan rus­brid­ger, dem chef­re­dak­teur des guar­di­an. ich stau­ne ehr­lich ge­sagt nicht schlecht über das scham­lo­se aus­spie­len von staat­li­cher macht in eng­land. we­der vor zen­sur, noch vor di­rek­ten an­grif­fen auf die pres­se­frei­heit, bis zum ein­ge­ständ­nis völ­li­ger in­kom­pe­tenz und welt­fremd­heit schreckt man in re­gie­rungs­krei­sen zu­rück.

und die kon­ser­va­ti­ven, die dem staat noch nicht ein­mal den ef­fek­ti­ven und ver­lust­frei­en be­trieb von pro­duk­ti­ons­an­la­gen, ge­sund­heits- und so­zi­al­sys­te­men oder son­stir­gend­et­was zu­trau­en und all das stets und im­mer pri­va­ti­sie­ren wol­len, weil der staat so in­kom­pe­tent, un­fle­xi­bel und feh­ler­an­fäl­lig ist, die wol­len jetzt, dass der staat das le­ben, die in­for­ma­ti­on­ver­sor­gung und die si­cher­heit der bür­ger durch­re­gu­liert, -or­ga­ni­siert und ga­ran­tiert, mit voll­mach­ten, die weit in den pri­va­ten be­reich hin­ein­rei­chen? wann ist den kon­ser­va­ti­ven ei­gent­lich die lo­gik ab­han­den ge­kom­men? was ist da pas­siert? ist der star­ke, all­mäch­ti­ge staat jetzt in al­len po­li­ti­schen la­gern al­ter­na­tiv­los?

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  sued­deut­sche.de: "Jung & Naiv" mit Tilo Jung bei Joiz - Schön blöd   #

gut sit­zen­der ver­riss von nad­ja schlü­ter. via riv­va.de, wo man se­hen kann, dass auf twit­ter tat­säch­lich vor­nehm­lich mit dem twit­ter-stan­dard-ar­gu­ment „x hat y nicht ver­stan­den“ rum­ge­we­delt wird. kon­kret mo­niert tilo jung, dass nad­ja schlü­ter nicht ver­stan­den habe, „dass es eine Rol­le ist“. an­de­re, dass „je­mand @Ti­lo­Jung nicht ver­stan­den“ (al­ter­na­tiv) oder „nicht ka­piert“ habe und wie man das „denn bit­te so falsch­ver­ste­hen“ kön­ne.

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  ava­tter.de: Cus­to­mer Ex­pe­ri­ence in Deutsch­land: Schon ein­mal an 'Kun­den­zu­frie­den­hei­t' ge­dacht?   #

an­dré vat­ter schreibt über schlech­te er­fah­run­gen beim ein­kau­fen. und pe­ter breu­er auf face­book auch. und je­der der in deutsch­land auf­ge­wach­sen ist weiss, dass man sich beim ein­kau­fen, beim sa­chen zum re­pa­rie­ren ab­ge­ben oder all­ge­mein beim kon­takt mit dienst­leis­tern grund­sätz­lich für die mü­hen die man ver­ur­sacht zu ent­schul­di­gen hat.

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  buzzma­chi­ne.com: The NSA, Ger­ma­ny, and jour­na­lism   #

huch, jeff jar­vis und fefe bla­sen in das glei­che horn?

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  zeit.de: Trus­ted Com­pu­ting: Bun­des­re­gie­rung warnt vor Win­dows 8   #

mi­cro­soft ge­währt frem­den mäch­ten der NSA zu­griff auf die rech­ner von be­lie­bi­gen leu­ten na­tür­lich nur streng nach den ge­setz­li­chen vor­ga­ben.

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  in­ter­net-law.de: Em­pört Euch!   #

dif­fe­ren­ziert auch mal! auch wenn es be­deu­tet über zehn­tau­send wor­te zu le­sen.

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  sa­dan­du­se­l­ess.com: How to Make Ever­yo­ne Think You Have a Girl­fri­end   #

hihi.

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  bo­ing­bo­ing.net: Sci­en­ti­fi­cal­ly ac­cu­ra­te "Fin­ding Nemo"   #

mag­gie koerth-bak­er:

In which Ne­mo's mo­ther dies, his fa­ther swit­ches sex, and Nemo grows up into a male in or­der to mate with his now-fe­ma­le li­ving pa­rent. It's the ciiii­irrrrr­cle of liiiiffffe!

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  bo­ing­bo­ing.net: Rus­si­an Pas­ta­fa­ri­an pa­ra­de dis­rupt­ed by cops, Or­tho­dox hoo­li­gans   #

habe ich das rich­tig ver­stan­den? wenn man in russ­land ein kü­chen­sieb auf dem kopf trägt, kann man dort fest­ge­nom­men wer­den?

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  bo­ing­bo­ing.net: Adam Sa­va­ge's Ten Ru­les for Suc­cess   #

8. Be nice. To EVER­YO­NE.
Life is way too short to be an ass­ho­le. If you are an ass­ho­le, apo­lo­gi­ze.

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  netz­wer­tig.com: Be­reit zu zah­len: Ein gut ge­mein­ter Rat­schlag an mei­ne Lo­kal­zei­tung   #

das ge­gen­teil von gut ist ja be­kannt­lich gut ge­meint, aber jür­gen viel­mei­er gibt sich hier wirk­lich mühe.

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  you­tube.com: Es­ther Po­vits­ky on Craig Fer­gu­son - 9 Au­gust, 2013   #

re­la­tiv wit­zig. auf twit­ter be­schreibt sich @litt­leesther als

Ex-Porn­star. Co­me­di­an in Hol­ly­wood. Pro­fes­sio­nal dancer. For­mer Ame­ri­can Girl Doll ca­ta­lo­gue mo­del. Ge­ne­ti­cal­ly pre­dis­po­sed to kid­ney stones.




Photo by felix schwenzel in Campus Charite Mitte. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ost­charme­kon­zen­trat


Photo by felix schwenzel in Campus Charite Mitte. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ost­charme­kon­zen­trat


Photo by felix schwenzel in Schützenstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

lego mit kne­te und geo­drei­eck


Photo by felix schwenzel on August 19, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

win­ter is co­ming …


links vom 20.08.2013

felix schwenzel

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  di­na­gold­stein.com: Fal­len Prin­ces­ses   #

mir sind die fo­tos ja et­was zu ge­shop­pt.

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  ka­putt­mut­ter­fisch­werk.de: Bat­man für die SPD   #

tä­tää!

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  welt.de: Bri­ten-Ex­pe­ri­ment : "Make Me a Ger­man" - Le­ben wie ech­te Deut­sche   #

die welt hat of­fen­bar die­sen te­le­graph-ar­ti­kel von bee row­latt über­set­zen las­sen (ziem­lich gut über­setzt, von ro­nald gut­ber­let). na­tür­lich ohne je­den hin­weis auf den ori­gi­nal­ar­ti­kel oder die­sen blo­ar­ti­kel von bee row­latt auf bb.co.uk, der das al­les mit be­weg­ten bil­dern und eng­lisch spre­chen­den deut­schen un­ter­legt. /mai­ke hank


wan­dern in ber­lin, teil 2

felix schwenzel

(teil 1 hier)
beim wan­dern sieht man sei­ten der stadt, die man sonst, auf dem fahr­rad, im auto, in der bahn kaum zu se­hen ver­mag. man er­kennt, wenn man durch ber­lin wan­dert, wie un­glaub­lich viel­sei­tig die­se stadt ist — und wie we­nig man von ihr weiss. bei­spiels­wei­se dass der weg durch den tier­gar­ten, vor­bei am schleu­sen­krug, di­rekt am bahn­hof zoo aus­kommt. das ist lo­gisch, steht so in je­der land­kar­te, aber erst wenn man den fuss­weg lan­ge­gan­gen ist, qua­si aus dem wald auf den vor­platz des bahn­hof zoo tritt, ver­steht man den zu­sam­men­hang.

jede stras­se der man folgt än­dert sich alle paar hun­dert me­ter mal ra­di­kal, mal we­ni­ger. die bun­des­alle, die am bahn­hof zoo als joa­chim­s­ta­ler stras­se an­fängt und un­ge­fähr eine kreu­zung nach dem kur­fürs­ten damm zur bun­des­al­lee wird, fängt präch­tig an, strot­zend vor tou­ris­ten­fal­len und wan­delt sich dann lang­sam in eine 70er-jah­re ar­chi­tek­tur­höl­le. in­klu­si­ve ei­ner pas­sen­den ein­rich­tungs­höl­le.

ve­ni­zia­ni­sche ein­rich­tungs­höl­le

hier rei­hen sich be­ton­bur­gen mit woh­nun­gen, ho­tel­zim­mern und ver­wal­tungs­ge­bäu­den an­ein­an­der.

job­cen­ter char­lot­ten­burg wil­mers­dorf

zwi­schen­durch bricht der be­ton auf und es tun sich stras­se auf die aus­se­hen als sei­en sie aus düs­sel­dorf hier­her ge­beamt wor­den. düs­sel­dor­fer chi­que trifft ber­li­ner grös­sen- und 70er-jah­re ef­fi­zi­enz­wahn. ich muss­te dann ir­gend­wann ein biss­chen in die wohn­vier­tel nach wes­ten ab­drif­ten, weil mich die bun­des­al­lee zu sehr frus­trier­te. dort gibt es of­fen­bar eine ha­cker­stras­se.

ha­cker­stras­se

von dort aus lan­de­te ich dann an der hin­ter­sei­te ei­nes rie­si­gen ein­kauf­zen­trums das sich „bou­le­vard ber­lin“ nennt. die ar­chi­tek­tur zeit­ge­nös­sisch, am­bi­tio­niert, aber trotz­dem gi­gan­to­ma­nisch und schreck­lich.

hin­ter­hof des „bou­le­vard ber­lin“
park­haus­ein­fahrt des „bou­le­vard ber­lin“
schild­hor­stras­se mit blick auf den „bou­le­vard ber­lin“ und den „bier­pin­sel“

den turm da an der schild­horn­stras­se kann­te ich noch nicht. er sah aus, als hät­ten sich dort mal woh­nun­gen be­fun­den. in der wi­ki­pe­dia steht, dss der turm le­dig­lich gas­tro­no­misch ge­nutzt wur­de und bier­pin­sel ge­nannt wird. da­von hat­te ich schon öf­ter in der zei­tung ge­le­sen, aber im­mer ge­dacht, der bier­pin­sel wäre der turm an der avus. aber das ist die avus rast­stät­te. der bier­pin­sel steht zur zeit je­den­falls leer und bie­tet platz für graf­fi­ti und tau­ben.

bier­pin­sel

ich war also schon in ste­glitz. in der schloss­stras­se hat­te ich dann end­gül­tig mein düs­sel­dorf déjà-vu. con­fi­se­ri­en, pâ­tis­se­rien, schuh­ge­schäf­te, ein hipps­ter-kauf­haus („na­tur­kauf­haus“), body shops, ja­pa­ner, ita­lie­ner — und ein star­bucks. ich muss­te jetzt nach fast 2½ stun­den marsch doch mal pin­keln. ich ent­schied mich da­ge­gen, €3,50 für heis­se milch mit ei­nem es­pres­so zu be­zah­len und freu­te mich auf den gu­ten, alt­mo­di­schen fil­ter­kaf­fee mit kaf­fee­sah­ne, der mich bei mei­nen ver­wand­ten er­war­te­te. noch 20 mi­nu­ten, 20 mi­nu­ten ste­glitz. das hoch­haus über dem ubahn­hof ra­th­haus ste­glitz sah aus als büs­se es für die bau­sün­den der 70er jah­re und rief laut: „re­no­viert mich!“ nie­mand schien sich für die rufe zu in­ter­es­sie­ren. kurz dar­auf ein denk­mal für den ver­zwei­fel­ten ar­chi­tek­ten.

10 mi­nu­ten vor dem ziel dann noch ein rie­si­ger BMW, mini, rolls roy­ce und fer­ra­ri und so wei­ter händ­ler. für die rolls-roy­ce aus­stel­lung wur­de ex­tra ein klei­nes show­room-ge­bäu­de ge­baut. lei­der ex­trem scheuss­lich. die be­trei­ber fin­den den bau zwar „mo­dern und ele­gant“ und dass mit die­sem „Am­bi­en­te das Image der welt­be­rühm­ten Ma­nu­fak­tur für Lu­xus-Au­to­mo­bi­le“ un­ter­stri­chen wer­de. das kann man, zu­min­dest mit dem blos­sen auge, lei­der nicht er­ken­nen.

rolls-roy­ce show­room („mo­dern und ele­gant“)

die rolls-roy­ce au­tos selbst ha­ben in etwa die rei­fen-grös­se und ka­ros­se­rie-höhe von mo­der­nen SUVs. ich mag die klo­bi­ge und gi­gan­to­ma­ni­sche ge­stal­tung der wa­gen. und ich glau­be SUVs ver­su­chen in ge­nau die­se rei­fen­spur zu tre­ten: er­höh­te sitz­po­si­ti­on, viel ge­bor­gen­heit spen­den­des und ag­gres­si­vi­tät aus­strah­len­des blech um die pas­sa­gie­re, rie­sen­rei­fen und platz und ver­brauch ohne ende. qua­si das ge­naue ge­gen­teil ei­nes klein­wa­gens.

rolls-hy­un­dai

10 mi­nu­ten spä­ter war ich am ziel. mein t-shirt hat­te ein paar salz­rän­der, die aber vom ein­set­zen­den re­gen wie­der mas­kiert wur­den. er­staun­li­cher­wei­se war ich nicht er­schöpft, die bei­ne wa­ren nicht müde, auch ei­nen tag spä­ter hat­te ich kei­nen mus­kel­ka­ter. zu­rück­zu­lau­fen hat­te ich dann aber doch kei­ne lust mehr, ich wäre dann erst ge­gen 22 uhr zu­hau­se ge­we­sen. und man solls ja nicht über­trei­ben.

(teil 1 hier)


Photo by felix schwenzel on August 19, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

auf mei­nem grab­stein soll dann mal ste­hen: hier ruht der iphone­be­sit­zer fe­lix schwen­zel



Photo by felix schwenzel on August 19, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

bra­che


Photo by felix schwenzel on August 19, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

hi­deout


links vom 19.08.2013

felix schwenzel

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  tech­dirt.com: Right Be­fo­re Snow­den Leaks, Pre­si­dent Oba­ma Fired Ne­ar­ly All Mem­bers On Key In­tel­li­gence Ad­vi­so­ry Board   #

ba­rack oba­ma, der prä­si­dent mit der li­zenz zum lü­gen. mike mas­nick:

So, for­gi­ve us for, once again, fin­ding it dif­fi­cult (or laug­ha­ble) to be­lie­ve Pre­si­dent Oba­ma's claims that he had a se­rious re­vamp of the NSA's sur­veil­lan­ce ac­ti­vi­ty in his prio­ri­ties be­fo­re the Snow­den leaks hap­pen­ed. It seems clear that things were go­ing in the other di­rec­tion: ram­ping up the spy­ing, while cut­ting back on the over­sight and re­view.

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  the­guar­di­an.com: De­tai­ning my part­ner: a fai­led at­tempt at in­ti­mi­da­ti­on   #

glenn green­wald:

They com­ple­te­ly ab­u­sed their own ter­ro­rism law for re­asons ha­ving not­hing whatsoe­ver to do with ter­ro­rism: a po­tent re­min­der of how of­ten go­vern­ments lie when they cla­im that they need powers to stop “the ter­ro­rists", and how dan­ge­rous it is to vest un­che­cked power with po­li­ti­cal of­fi­ci­als in its name.

This is ob­vious­ly a ra­ther pro­found es­cala­ti­on of their at­tacks on the news-gathe­ring pro­cess and jour­na­lism. It's bad en­ough to pro­se­cu­te and im­pri­son sources. It's worse still to im­pri­son jour­na­lists who re­port the truth. But to start de­tai­ning the fa­mi­ly mem­bers and loved ones of jour­na­lists is sim­ply des­po­tic. Even the Ma­fia had ethi­cal ru­les against tar­ge­ting the fa­mi­ly mem­bers of peo­p­le they felt th­rea­ten­ed by. But the UK pup­pets and their ow­ners in the US na­tio­nal se­cu­ri­ty sta­te ob­vious­ly are un­cons­trai­ned by even tho­se mi­ni­mal scru­ples.

/crack­a­jack.de

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  sprech­bla­se.word­press.com: Wie mei­ne El­tern sich ken­nen­ge­lernt hat­ten.   #

cem bas­man:

Sie blie­ben das gan­ze Jahr über zu­sam­men. Es gibt vie­le schö­ne Fo­tos aus die­ser Zeit. Sie be­schlos­sen zu hei­ra­ten. Mein Va­ter reis­te zu­rück nach Is­tan­bul und frag­te sei­nen Va­ter, ob er ein­ver­stan­den sei. Er wil­lig­te als auf­ge­klär­ter de­mo­kra­ti­scher Ori­en­ta­le und Pa­tri­arch so­fort und ohne jeg­li­che Be­den­ken ein. Fri­sches Blut sei gut und will­kom­men, soll mein Groß­va­ter da­mals ge­sagt ha­ben. Mei­ne Mut­ter, als prak­ti­sche Schwe­din, ging ih­rer­seits zum schwe­di­schen Aus­wan­de­rungs­werk. Auch sie sol­len kei­ne Be­den­ken ge­habt ha­ben.

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  ny­ti­mes.com: Jeff Be­zos, Un­ex­pec­ted News­pa­per Ow­ner   #

kann mir je­mand be­scheid sa­gen, wenn sol­che stü­cke, in ei­ner sol­chen qua­li­tät, sol­cher län­ge mal im deutsch­spra­chi­gen in­ter­net er­schei­nen?

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  on­line­jour­na­lis­mus.de: Ver­bis­se­ner Pa­pier­fe­ti­schis­mus   #

fie­te ste­gers vs. ste­fan schulz we­gen ir­gend­was mit jour­na­lis­mus, pa­pier, web­sei­ten und dem on­line­dings.

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  spreng­satz.de: Mas­ters of De­sas­ter   #

ich mag tex­te, in de­nen die SPD all­ge­mein und an­drea nah­les im be­son­de­ren ihr fett weg­be­kom­men:

Die vier­te im schreck­li­chen Bun­de der “Mas­ters of De­sas­ter" ist An­drea Nah­les. Sie hat in die­sem Wahl­kampf end­gül­tig be­wie­sen, dass sie jah­re­lang maß­los über­schätzt wur­de. Sie ist ih­rer Auf­ga­be als Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und Kam­pa­gnen­che­fin we­der in­halt­lich und rhe­to­risch noch or­ga­ni­sa­to­risch ge­wach­sen. Sie hat die fal­schen Wer­be­agen­tu­ren ge­holt und sie ge­wäh­ren las­sen und mit den fünf Mil­lio­nen Haus­be­su­chen den Mund zu voll ge­nom­men.

Und es ist wirk­lich schon ein Kunst­stück, in der ganz Kam­pa­gne kei­nen ein­zi­gen zün­den­den Satz ge­sagt oder ein The­ma auf die Agen­da ge­setzt zu ha­ben. Das al­les muss­te der nim­mer­mü­de Tho­mas Op­per­mann für Nah­les er­le­di­gen.

ich weiss zwar nicht wer an­drea nah­les je­mals über­schätzt hat, aber mir wird vom SPD-wahl­kampf im kopf blei­ben, dass die SPD ein kon­zert in ber­lin or­ga­ni­siert hat — wenn man den lit­fass­säu­len glau­ben schen­ken darf.

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  neil-gai­man.tumb­lr.com: Cross a bor­der, lose your ebooks   #

whil wea­ton:

DRM is stu­pid, bro­ken, pu­nis­hes ho­nest peo­p­le, does not­hing to de­ter pi­ra­cy, and will never be used by me in any way as long as I am pu­bli­shing my own works.

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  goo­g­le­sys­tem.blog­spot.com: A You­Tube Ex­pe­ri­ment Re­mo­ves Ads   #

scheint zu ge­hen.

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  bo­ing­bo­ing.net: How the Strand sells print books to ebook rea­ders   #

mich freut das, dass es den strand book­s­to­re of­fen­bar noch im­mer gibt. als ich vor 20 jah­ren mal län­ger in new york city zu be­such war, bin ich dort sehr, sehr ger­ne hin­ge­gan­gen.


wan­dern in ber­lin, teil 1

felix schwenzel

heu­te früh hab ich mir ge­dacht: was herr nil­zen­bur­ger kann, kann ich schon lan­ge. statt al­ler­dings ta­ge­lang durch die ita­lie­ni­sche wa­la­chei zu lau­fen (teil eins, zwei, drei, vier) und da­bei ent­we­der fast zu ver­durs­ten, von wöl­fen an­ge­fal­len zu wer­den und teil­wei­se kein funk­netz emp­fan­gen zu kön­nen, habe ich mir vor­ge­nom­men durch die ber­li­ner wa­la­chei zu lau­fen. qua­si die zi­vi­li­sa­ti­on zu er­kun­den, statt der na­tur. da kam es mir ge­le­gen, dass die frau mei­nes cou­sins (wie nennt man die, schwie­ger-cou­si­ne?) heu­te nach­mit­tag ih­ren ge­burts­tag im ge­gen­über­lie­gen­den teil ber­lins fei­ern woll­te, in ste­glitz. laut goog­le maps dau­ert die 13 ki­lo­me­ter lan­ge stre­cke vom wed­ding nach ste­glitz zu fuss ca. drei stun­den.

peace, ey

also bin ich um 14 uhr nach dem mit­tag­essen (erb­sen­sup­pe mit schäl­erb­sen, die lei­der al den­te wa­ren) los­ge­gan­gen. ohne ruck­sack, ohne wan­der­schu­he, ohne pro­vi­ant und was­ser, nur mit mei­nem mul­ti­funk­ti­ons-te­le­fon und ei­nem la­de­ka­bel. ein­fach im flur tschüss ru­fen, raus aus dem haus und im­mer rich­tung sü­den lau­fen.

gleich nach 700 me­tern das ers­te high­light der wan­der­stre­cke, eine ro­bo­cop-plas­tik für den frie­den im bel­gi­schen vier­tel und die welt. um­ge­ben von ro­sen, bäu­men und bier­trin­kern (nicht im bild).

ups!

kurz da­nach ein ge­stürz­ter baum und je­mand der im ge­hen sprech­ge­sang übt (nicht im bild). das ist et­was was ich im wed­ding jetzt schon öf­ter be­ob­ach­tet habe, jun­ge, stark von männ­lich­keits­ri­tua­len ge­präg­te män­ner, die kopf­hö­rer auf dem kopf ha­ben und da­bei laut mit­sin­gen rhyt­misch spre­chen. oder rei­men. was weiss ich. auf je­den fall fo­to­gra­fie­re ich die nicht — aus furcht da­nach eben­falls wie der um­ge­fal­le­ne baum aus­zu­se­hen.

da­nach ging es vor­bei an der beu­th­hoch­schu­le für tech­nik, der cha­ri­té, auf de­ren ge­län­de, beim deut­schen herz­zen­trum wit­zi­ger­wei­se das axel-sprin­ger-gäs­te­haus liegt und am kraft­werk moa­bit.

bi­ber in ber­lin?

in moa­bit selbst gibt es of­fen­bar bie­ber (oder wie herr k. ver­mu­te­te, kif­fer mit fress­flashs). aus­ser­dem gibt es in moa­bit ge­nau­so­vie­le spiel­hal­len und fri­seu­re wie im wed­ding. ich fühl­te mich fast ein biss­chen wie zu­hau­se. was mich auch wun­der­te; ich hat­te we­der durst noch ap­pe­tit auf eis oder dö­ner, ob­wohl ich schon bei­na­he 4 ki­lo­me­ter ge­lau­fen war.

an der spree bin ich auf ei­nen ufer­weg ab­ge­bo­gen der an­geb­lich bun­des­rat­ufer ge­nannt wird. der weg war schö­ner als der name ver­mu­ten lässt und die ra­sen­stü­cke am was­ser und die sitz­bän­ke wur­den in­ten­siv ge­nutzt. ei­ni­ge ruck­sack­tou­ris­ten oder ob­dach­lo­se schlie­fen dort, el­tern mit kin­dern, ju­gend­li­che ohne el­tern, shi­sha-rau­cher und eine frau die die flö­te zu spie­len schien, in echt aber nur eine ca­lip­po-eis ge­nuss­voll in den mund schob.

tu­can

plötz­lich war ich dann im tier­gar­ten. bis hier­hin ging al­les so schnell. ich hat­te im­mer noch kei­nen durst und nur eine kit­ze­klei­ne lust auf spei­se­eis ent­wi­ckelt. die ver­ging mir aber ein biss­chen am ein­gang zum tier­gar­ten, an dem ein toi­let­ten-con­tai­ner ei­nen in­fer­na­li­schen pis­se-ge­ruch ver­brei­tet. den be­kam ich bis zum schleu­sen­krug nicht aus der nase und da dort auch kein „im­puls­eis“ ver­kauft wird (so nen­nen die pro­fis das of­fen­bar), ging ich wei­ter zum bahn­hof zoo.

am bahn­hof zoo pack­te mich dann die spei­se­eis-gier. ich ging zu mc­do­nalds, aber als ich dort ge­fühl­te 10 mi­nu­ten in ei­ner schlan­ge stand und da­bei kein be­frie­di­gen­des vor­an­kom­men be­ob­ach­ten konn­te, war mein spei­se­eis­im­puls ver­flo­gen und ich ver­liess den of­fen­bar min­der­wer­tig or­ga­ni­sier­ten la­den wie­der und ging wei­ter rich­tung sü­den. am kur­fürs­ten­damm gab zum glück ei­nen wei­te­ren mc­do­nalds-out­let, der zwar auch mit schlan­gen voll­stand, bei dem man aber am au­to­ma­ten be­stel­len konn­te. die ta­blett­be­fül­ler die ihre an­wei­sun­gen von klei­nen mo­ni­to­ren ab­la­sen und of­fen­bar sehr froh wa­ren, nicht mehr mit kun­den re­den zu müs­sen, wa­ren ein mus­ter­bei­spiel der ef­fi­zi­enz. zu­min­dest im ver­gleich zum mc­do­nals am bahn­hof zoo. draus­sen ver­speis­te ich mein am au­to­ma­ten be­stell­tes und von stum­men an­ge­stell­ten ge­zapf­tes soft­eis mit scho­ko­sos­se mit blick auf ei­nen „kip­pen­las­ter“.

kip­pen­las­ter

die hälf­te der stre­cke hat­te ich jetzt hin­ter mir. und ich frag­te mich, was es bes­se­res gebe, als sonn­tags durch die stadt zu wan­dern. vor al­lem fiel mir auf, dass ich an nor­ma­len sams­ta­gen beim ein­kau­fen ähn­li­che stre­cken zu­rück­le­ge, aber lan­ge nicht so weit kom­me. mit ei­nem ziel vor au­gen und ei­nem frisch ge­la­de­nen mul­ti­funk­ti­ons-te­le­fon un­ge­hetzt, ent­spannt durch die stadt zu lau­fen, eis es­sen — ich glau­be ich hat­te mir ge­ra­de mei­ne neue lieb­lings­sport­art aus­ge­dacht.

(teil 2 hier)


Photo by felix schwenzel in Riller & Schnauck. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rolls-hy­un­dai



Photo by felix schwenzel in Boulevard Berlin. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

was für ein dings!