links vom 17.03.2013

felix schwenzel

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  mag­da.de: Der Nord­wind ist ein lau­es Lüft­chen: Mag­da   #

mi­cha­el schophaus hat die bil­lig­aus­ga­be des sterns (ein­ma­lig ei­nen euro) an­ge­se­hen. ich habe mir den stern auch ge­kauft. das lay­out er­in­nert mich an die 70er jah­re. zu der zeit las ich blät­te­re ich als prä­pu­ber­tie­ren­der den stern re­gel­mäs­sig durch, um mam­mae-bil­der zu be­trach­ten. das neue lay­out hat ähn­lich vie­le ho­ri­zon­ta­le stri­che wie da­mals und die schrif­ten sind so se­ri­fig, wie in den 70ern. ge­stal­te­risch ist der stern et­was re­tro, was aber kei­nes­falls schlecht ist.

was mir ne­ga­tiv auf­fiel ist der ton­fall der ar­ti­kel und bild­un­ter­schrif­ten. der ist in­fan­til, schwach­sin­nig und teil­wei­se gross­kot­zig. man weiss beim le­sen nicht, ob die au­toren die le­ser für blöd ver­kau­fen wol­len oder ob es den au­toren an ta­lent, men­schen­ver­stand oder zu­rück­hal­tung man­gelt.

so stand ne­ben ei­nem bild ei­ner skulp­tur von pe­ter fisch­li und da­vid weiss, die von zwei kin­dern be­trach­tet wird:

Mit Stei­nen ken­nen sich Imo­gen und Ga­bri­el, bei­de drei­ein­halb, schon ziem­lich gut aus. Man kann mit Stei­nen spie­len. Oder sie sta­peln. Wenn ei­nem so ein Ding auf den Fuß fällt, dann tut das weh. Also nä­hern sich die bei­den Kin­der dem Kunst­werk von Pe­ter Fisch­li und Da­vid Weiss nicht nur stau­nend, son­dern mit Ehr­furcht.

da wünscht man sich als le­ser ei­nen hauch von mark­wort-fak­ten-fak­ten-fak­ten-geist der im heft um­her­we­hen wür­de.

das gor­bat­schow-in­ter­view fängt mit stern-ei­gen­lob an: gor­bat­schow rede nicht mehr mit jour­na­lis­ten, für den stern ma­che er aber eine aus­nah­me. „Wir ken­nen uns ja seit Jah­ren“ soll gor­bat­schow den stern-jour­na­lis­ten (kat­ja glo­ger und bet­ti­na seng­ling) ge­sagt ha­ben. das wort „stern“ scheint mir im in­ter­view ähn­lich oft vor­zu­kom­men, wie das wort „russ­land“.

völ­lig schwach­sin­nig wirds dann, wenn die na­men­lo­sen stern-au­toren sich ans re­dak­tio­nel­le pro­dukt­mar­ke­ting ma­chen. wild­fleisch­sau­er­fleisch wird dort wie folgt an­ge­prie­sen:

Mehr Bio geht nicht
Ein frei­es, wil­des Le­ben in Wäl­dern und Wie­sen und ein schnel­ler Tod fern al­ler Schlacht­hö­fe — fast möch­te man fürs Wild­schwein­sein op­tie­ren. Oder ein lus­ti­ger Reh­bock sein.

ich op­tie­re da­für, künf­tig wei­ter­hin kein stern­le­ser zu sein. ob­wohl mir ein ar­ti­kel ge­fal­len hat („le­ga­le staats­fein­de“, wie die gros­sen vier be­ra­tungs­un­ter­neh­men goog­le, ama­zon und an­de­ren gross­un­ter­neh­men hel­fen, der steu­er ein schnipp­chen zu schla­gen). ein ar­ti­kel mit aha-er­leb­nis ist selbst für ein heft für ei­nen euro ein biss­chen dür­re.

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  neu­netz.com: Das Ende von Goog­le Rea­der ist schlecht für Goog­le, gut für die Nut­zer   #

mar­cel weiss:

Um es kurz zu ma­chen: Goog­le hat in den letz­ten Jah­ren viel Ver­trau­en ver­spielt.

im ar­ti­kel wird auch die­ser tweet zi­tiert:

"We need to fo­cus. Keep the self-dri­ving cars, ma­gic glas­ses, lap­top, hand­held OS, and Bra­zi­li­an so­cial net­work. Ditch the feed rea­der."

— Pin­board (@Pin­board) March 14, 2013

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  me­di­a­l­di­gi­tal.de: SXSW: Die Zu­kunft von Ort und Zeit   #

ul­ri­ke lan­ger war auf der/dem SXSW und hat ei­nen trend ge­fun­den. den so­for­tis­mus:

So wer­den Da­ten­bril­le, Da­ten­diens­te und Selbst­ver­mes­sungs-Tools da­für sor­gen, dass noch mehr in den Mo­ment ge­presst wird. Aus dem “Hier und Jetzt" wird zu­neh­mend ein “Dort und Gleich" und die An­for­de­run­gen an in­tel­li­gen­te Fil­ter, um das wirk­lich für den Au­gen­blick Re­le­van­te vom Auf­schieb­ba­ren zu tren­nen, wer­den stei­gen. Mein Pro­gno­se: Die­ses hoch­in­ter­es­san­te The­ma wird auch auf der South by Sou­thwest 2014 noch eine gro­ße Rol­le spie­len.

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  buzzfeed.com: Goog­le Rea­der Still Dri­ves Far More Traf­fic Than Goog­le+   #

wann stellt goog­le goog­le+ we­gen er­folg­lo­sig­keit ein? es geht nicht um so­cial, es geht um gute werk­zeu­ge. ir­gend­wann ver­steht goog­le das auch. oder auch nicht.

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  sub­trac­tion.com: Sa­mu­rai Chair   #

hihi.

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  cheez­bur­ger.com: Ha­ving Fun With Wa­ter and Sound   #

wow. mit si­nus­wel­len was­ser for­men.

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  patsch­patsch.com: I her­eby de­cla­re this the Grö­ner-App­re­cia­ti­on Day   #

also ich schät­ze die grö­ner je­den tag. aber ihre fuss­ball­sa­chen lese ich nicht. da­für gu­cke ich im­mer ihre es­sens­bil­der an.

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  wir.mues­sen­re­den.de: WMR60 - Gu­an­ta­na­mo to go (mit Anne @martha­dear Wiz­o­rek)   #

in den show-no­ti­zen zu wmr mit anne wiz­o­rek sind die­se bei­den vi­de­os ver­linkt:

im zwei­ten vi­deo er­zählt olli schulz ei­nen witz von ei­nem klein­wü­chis­gen der sich beim zir­kus vor­stellt. über den muss­te ich sehr la­chen.

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  tech­dirt.com: Bad Move: Goog­le Re­mo­ves Ad­Block Plus From Goog­le Play Store   #

mike mas­nick:

Goo­g­le's en­ti­re pre­mi­se was built on the idea of buil­ding ad­ver­ti­sing that was non-in­tru­si­ve and non-an­noy­ing such that it crea­ted va­lue for peo­p­le. The who­le re­ason that Ad­block exists is to fight back against bad ad­ver­ti­sing.

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  ueber­schau­ba­re­re­le­vanz.word­press.com: Res­te­b­log­gen (86)   #

und ich hab mich im­mer ge­fragt, was das für leu­te sind, die un­ter ge­eig­ne­ten um­stän­den für die bild-zei­tung schrei­ben wür­den.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Uni­ver­sal Truth   #

kat­zen und kar­ton­lie­be.


links vom 14.03.2013

felix schwenzel

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  herr­mein­hold.ant­ville.org: War­um ich jetzt blog­ge   #

phil­ip mein­hold:

Von Sa­lin­ger heißt es, er habe in den Jahr­zehn­ten nach der Ver­öf­fent­li­chung sei­ner letz­ten Ge­schich­te nur noch für sich ge­schrie­ben: „Ich schrei­be ger­ne. Ich lie­be das Schrei­ben“, ver­trau­te er 1974 ei­nem Re­por­ter an. „Aber nur noch für mich und zu mei­nem ei­ge­nen Ver­gnü­gen.“ Ein Zu­stand, der mir im­mer er­stre­bens­wert schien. Schrei­ben um des Schrei­bens Wil­len, nicht für Ruhm oder Geld. In­so­fern ist die­ses Blog auch der Ver­such, den Spaß am Schrei­ben zu­rück­zu­ge­win­nen. Din­ge zu schrei­ben, die mir wich­tig sind und auf die ich Lust hab, ohne da­bei an Ver­wer­tungs­mög­lich­kei­ten zu den­ken. Oder um es mit den Wor­ten des Agen­ten zu sa­gen: die Ent­schei­dungs­ho­heit und Pro­duk­ti­ons­mit­tel sich zu­rück­zu­ho­len. Und wenn es da­bei noch den ei­nen oder die an­de­re in­ter­es­siert: umso bes­ser.

das ent­schei­den­de beim blog­gen wun­der­bar auf den punkt ge­bracht. /ma­xi­mi­li­an bud­den­bohm

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  der­macht­die­wor­te.blog­spot.de: Wie man gut schreibt*   #

thies:

1. Al­li­te­ra­tio­nen aus­las­sen. Al­le­zeit.

[...]

14. Auf­zäh­lun­gen mit mehr als 10 Punk­ten wer­den un­über­sicht­lich.

/bild­blog.de

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: How to work like a wri­ter   #

apro­pos „Ich lie­be das Schrei­ben“.

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  bo­ing­bo­ing.net: You­Tube co-foun­der de­ve­lo­ps pos­si­ble ri­val; thinks Den­ny's is nice place to have break­fast   #

den­ny's ist eine der ket­ten, die ich in deutsch­land schmerz­lich ver­mis­se. oder fällt ir­gend­wem spon­tan ein, wo man in deutsch­land um 4 uhr mor­gens kräf­tig früh­stü­cken kann oder um 2 uhr mor­gens ge­müt­lich und in ruhe ei­nen kaf­fee trin­ken kann?

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  face­book.com: Apro­pos CSU-Ge­ne­ral­se­kre­tär   #

mal­te wel­ding:

Es ist wohl eher so, dass die CSU die An­sich­ten ei­ner ra­di­ka­len Min­der­heit ver­tritt, die nicht ra­tio­nal, son­dern re­li­gi­ös ar­gu­men­tiert.

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  wired.com: Kill Thrill: Watch Ani­mals Cap­tu­re Their Prey in Slow-Mo   #

tie­ren beim es­sen zu­se­hen. in zeit­lu­pe. /bo­ing­bo­ing.net

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  xkcd.com: Rem­brandt Pho­to   #

Rembrandt Photo
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  gno­gon­go.de: Gut ist schlecht und schlecht ist gut   #

all­tags-ety­mo­lo­gie mit ri­chard gleim.

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  cheez­bur­ger.com: Bird Never Wants to Lea­ve   #

hihi.

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  you­tube.com: Ger­not Hass­knechts Ar­muts­be­richt - Heu­te-Show vom 8.03. / 8.3. 2013   #

„... und als aus­druck mei­ner ver­ach­tung male ich da­ne­ben ein bild von mei­nem p“ /riv­va.de

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  scrip­ting.com: A busi­ness mo­del for mo­vie thea­ters.   #

dave wi­ner hat (na­tür­lich) recht:

Mo­vie thea­ters should be hubs for so­cial ac­ti­vi­ty. Wat­ching a mo­vie at home or on a lap­top or a ta­blet is­n't the same as wat­ching it in a thea­ter. And most of the gre­at mo­vies are­n't show­ing in thea­ters now.

kino on de­mand. das wäre doch mal was.

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  thi­sisnt­hap­pi­ness.com: Flip­si­de of ar­gu­ments   #

sehr schö­ne pla­ka­te die auch auf dem kopf funk­tio­nie­ren.


Photo by felix schwenzel in Max Josef Metzger Platz. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

wa­shing­ton mo­nu­ment und ca­pi­tol in ber­lin


de-mail hilft nicht ge­gen schlech­te wer­bung

felix schwenzel

vor 6 ta­gen habe ich von der te­le­kom ei­nen news­let­ter mit „me­di­en­in­for­ma­ti­on“ be­kom­men. die­sen news­let­ter be­kom­me ich seit ein paar mo­na­ten aus grün­den die mir un­be­kannt sind. da­drin stand un­ter an­de­rem:

Die De-Mail setzt sich wei­ter durch. Be­reits mehr als hun­dert Groß­kun­den möch­ten ihre Vor­tei­le nut­zen, zeit­rau­ben­de Ar­beits­schrit­te spa­ren und im End­ef­fekt den bun­des­deut­schen Bür­ge­rin­nen und Bür­gern das Le­ben be­que­mer ma­chen. Den Weg dort­hin be­schrei­ten so­wohl Städ­te und Kom­mu­nen wie Düs­sel­dorf und Bonn als auch bei­spiels­wei­se die Al­li­anz Deutsch­land AG, die LVM Ver­si­che­rung, TARG­OBANK so­wie die Volks- und Raiff­ei­sen­ban­ken im nord- und west­deut­schen Raum.

Der FC Bay­ern Mün­chen hat­te sich be­reits für die De-Mail ent­schie­den, jetzt setzt auch der Deut­sche Fuß­ball Bund (DFB) dar­auf.

dass sich die de-mail durch­setzt hat­te ich bis­her nicht mit­be­kom­men. vie­len dank als für die in­for­ma­ti­on, man lernt ja nie aus. ich habe mir dann mal die info-sei­te der te­le­kom zur de-mail an­ge­se­hen. dort er­fährt man bei­spiels­wei­se:

Für De-Mail gel­ten je­doch ganz kla­re ge­setz­li­che Vor­ga­ben, die die Nach­weis­bar­keit re­geln. Dazu ge­hört vor al­lem, dass sich alle Teil­neh­mer klar iden­ti­fi­zie­ren müs­sen.

in ei­nem vi­deo er­klärt mir ein ex­trem schlech­ter schau­spie­ler, dass das in­ter­net nicht wirk­lich si­cher sei: „da gibts so vie­le, die sich mit fal­schen iden­ti­tä­ten ins in­ter­net schlei­chen. […] und was ma­chen die? die grei­fen die pri­va­ten da­ten ab, mel­den sich dann un­ter fal­schen na­men an und sa­gen »ich bin dei­ne bank, über­weis mir 150 euro.«“ da­bei wa­ckelt er die gan­ze zeit mit dem kopf und lässt sich hin und wie­der von kin­dern in sei­nem re­de­fluss un­ter­bre­chen.

ich habe vor sechs ta­gen die ver­sen­der der te­le­kom „me­di­en­in­for­ma­ti­on“ ge­fragt, ob ih­nen die gran­dio­se iro­nie ih­rer de-mail-wer­be­kam­pa­gne be­wusst sei. mit ge­fak­ten men­schen na­men­lo­sen schau­spie­lern für ein pro­dukt zu wer­ben, mit dem iden­ti­tätdien­bstahl oder vor­gau­ke­lung frem­der iden­ti­tä­ten aus­ge­schlos­sen wer­den sol­len. ge­gen lü­gen an­wer­ben mit leu­ten, die so tun als sei­en sie et­was, was sie gar nicht sind. für au­then­ti­zi­tät wer­ben und da­für schau­spie­ler an­stel­len. gran­di­os.

wenn wer­bung so of­fen­sicht­lich lügt und sich selbst wi­der­spricht ist das ir­gend­wie eine er­fri­schend iro­ni­sche art der meta-kom­mu­ni­ka­ti­on durch die blu­me. mög­li­cher­wei­se also eine art ver­steck­ter bot­schaft der mar­ke­ting-ab­tei­lung an die men­schen im lan­de: „sor­ry, un­se­re chefs woll­ten dass wir die­ses nutz­lo­se und über­teu­er­te witz­pro­dukt be­wer­ben und wir konn­ten lei­der nicht nein sa­gen“. kann na­tür­lich auch ein coup der wer­be­agen­tur sein, die noch eine rech­nung mit der te­le­kom of­fen hat­te und sich so, dank der merk­be­freit­heit des te­le­kom-ma­nage­ments, bei der te­le­kom hin­ten­rum rä­chen woll­te.

ei­gent­lich fin­de ich die­se art der wer­bung ganz gross­ar­tig, auf eine meta-hin­ter­fot­zi­ge art und wei­se ehr­lich und de­fen­siv. das ist wie hack­fleisch­wer­bung die von ei­nem dres­sier­ten pferd ge­spro­chen wird („100% rind ver­trau­en sie mir!“). oder wer­bung für milch­pro­duk­te mit of­fen lak­to­se in­to­le­ran­ten men­schen („i’m lo­ving it, the far­ting“). wer­bung für le­ga­le down­loads mit trans­por­ta­blen ge­fäng­nis­zel­len. wurst­wer­bung mit niki lau­da.


die fra­ge ob die schau­spie­ler in der wer­bung wirk­lich de-mailer sind, hat mir die te­le­kom noch nicht be­ant­wor­tet. auch mei­ne fra­ge, ob die tat­sa­che dass der FC bay­ern mün­chen de-mail viel­leicht des­halb be­nutzt, weil er wer­be­part­ner der te­le­kom ist und nicht weil er ei­nen be­darf oder nut­zen da­von hat. ich fin­de das ent­täu­schend bis un­pro­fes­sio­nell. erst flu­tet man mich un­ge­fragt mit in­for­ma­tio­nen und wenn ich mal auf den wer­be­müll re­agie­re ist plötz­lich nie­mand zu­stän­dig.

[nach­trag 18.03.2013]
eben mit ei­nem spre­cher der te­le­kom te­le­fo­niert und fast alle mei­ne fra­gen be­ant­wor­tet be­kom­men, bis auf die, zu de­nen er kei­ne aus­s­kunft ge­ben durf­te oder woll­te. fra­gen de­ren ant­wor­ten den da­ten­schutz ver­let­zen, konn­te er na­tür­lich auch nicht be­ant­wor­ten. eben­so blie­ben fra­gen of­fen, zu de­nen die te­le­kom aus wett­be­werbs­grün­den nichts sagt. aber das ge­spräch war trotz­dem sehr in­for­ma­tiv und pro­fes­sio­nell. ich ver­su­che in den nächs­ten ta­gen noch­mal et­was kon­kre­te­res dazu nach­zu­tra­gen.


auf ei­enm an­de­ren bild auf der kam­pa­gnen-site ist je­mand ab­ge­bil­det der in der ge­brü­der grimm bi­blio­thek der hum­bold uni­ver­si­tät ber­lin sitzt und ein schild hält auf dem steht:

Ich bin De-Mailer.
Da­mit ich mei­ne Haus­ar­beit noch kurz vor knapp ver­schi­cken kann. Aber si­cher.

die Lis­te der part­ner (pri­vat­kun­den/wer ist schon da­bei?) um­fasst ne­ben ein paar ver­si­che­run­gen, ban­ken, ei­nen fer­tig­haus­her­stel­ler, ei­nen it-dienst­leis­ter und die lohn­di­rekt gmbh. auf der sei­te steht, das sei­en „alle De-Mail Part­ner“. ich fra­ge mich, an wen will der un­be­kann­te de-mailer aus der uni sei­ne haus­ar­beit schi­cken? an die ergo-ver­si­che­rung? an die tar­go-bank? vor al­lem: war­um?


jan fleisch­hau­er kor­ri­giert sei­ne quel­len lie­ber, als sie an­zu­ge­ben

felix schwenzel

jan fleisch­hau­er, letz­te wo­che auf spie­gel on­line:

Im SPIE­GEL gab es kürz­lich eine in­ter­es­san­te Gra­fik zu dem ers­ten Twit­ter­sturm, der die Se­xis­mus­de­bat­te in Gang setz­te und vie­len nun als Be­weis für die Be­deu­tung die­ser neu­en so­zia­len Be­we­gung gilt. Von den 80.000 Tweets, die in den ers­ten fünf Ta­gen ab­ge­setzt wur­den, wa­ren 30.000 Ret­weets, also Wei­ter­lei­tun­gen be­reits ge­sen­de­ter Mit­tei­lun­gen. Zu den am meis­ten wei­ter­ver­schick­ten Nach­rich­ten ge­hör­te der Spruch: "Mei­ne Frau woll­te auch et­was zu #auf­schrei twit­tern. Das W-Lan reicht aber nicht bis in die Kü­che."

in der ko­lum­ne be­leuch­tet er ei­nen in­ter­es­san­ten aspekt der #auf­schrei-de­bat­te, die fleisch­hau­er „die Se­xis­mus­de­bat­te“ nennt. er nennt das in­ter­net eine „Par­al­lel­welt“, in der be­kannt­heit eine re­la­ti­ve grös­se sei:

Hier zäh­len 7000 Fol­lower auf Twit­ter al­le­mal mehr als 4,5 Mil­lio­nen Zu­schau­er an ei­nem Sonn­tag­abend in der ARD. So funk­tio­niert der Hin­weis auf das Netz auch in je­der Re­dak­ti­ons­kon­fe­renz als Be­deu­tungs­nach­weis ers­ten Ran­ges. Mit dem Satz, dass dies aber in den so­zia­len Me­di­en ge­ra­de hef­tig dis­ku­tiert wer­de, lässt sich noch dem ab­sei­tigs­ten The­ma Dring­lich­keit ver­lei­hen.

das ist na­tür­lich et­was ganz neu­es. in der al­ten pa­ralell­welt, die der aso­zia­len klas­si­schen me­di­en, be­stan­den be­deu­tungs­nach­wei­se noch dar­in, dass an­de­re zei­tun­gen, bzw. ein paar ober­che­cker die für die­se zei­tun­gen schrie­ben, über ein the­ma be­rich­te­ten. dreis­sig, vier­zig leu­te, viel­leicht auch 100, die die obe­ren plät­zen der füh­ren­den ta­ges­zei­tun­gen be­fül­len durf­ten, ge­nüg­ten als be­deu­tungs­nach­weis in re­dak­ti­ons­kon­fe­ren­zen und par­la­men­ten.

dass mit pres­se­aus­wei­sen le­gi­ti­mier­te ober­che­cker jetzt nicht mehr die ein­zi­gen sind, die die­se de­bat­ten aus­lö­sen, füh­ren und mit ar­gu­men­ten fül­len kön­nen, scheint fleisch­hau­er sehr zu be­dau­ern. man hört ihn beim le­sen sei­ner ko­lum­ne bei­na­he mur­meln, „da könn­te ja je­der kom­men“.

die ge­ring­schät­zung von nor­mal­sterb­li­chen men­schen, die­sen fi­gu­ren, die frü­her le­dig­lich abo­ne­ments be­zahl­ten und wer­bung in re­le­van­ten me­di­en be­trach­te­ten, zieht sich kon­se­quent durch fleisch­hau­ers ar­gu­men­ta­ti­on. war­um dür­fen die­se un­qua­li­fi­zier­ten men­schen über­all mit­re­den? wie soll die­se per­son, die ge­ra­de mal 7000 fol­lower hat (wie fleisch­hau­er auch), ir­gend­wie für ei­nen füh­ren­den jour­na­lis­ten wie fleisch­hau­er re­le­vant sein, der schliess­lich schon das eine oder an­de­re mal mehr in talk­shows mit mil­lionnen zu­se­hern auf­ge­tre­ten ist?

ganz be­son­ders dumm fin­de ich jan fleisch­hau­ers stei­le the­se, dass die be­tei­li­gung „an den in Rede ste­hen­den De­bat­ten“ (im in­ter­net) so ge­ring sei, dass „die Zahl oft nicht ein­mal aus­reicht, um den bei her­kömm­li­chen Pro­tes­ten be­lieb­ten Platz vor dem Bran­den­bur­ger Tor zu fül­len“. das ist bei den de­bat­ten in talk­shows oder zei­tun­gen oder dem bun­des­tag na­tür­lich ganz an­ders. wenn so eine talk­run­de oder re­dak­ti­on auf den pa­ri­ser platz tritt, wirkt das ruck zuck wie ein os­ter­marsch zu zei­ten des NATO dop­pel­be­schlus­ses.

aber ei­gent­lich woll­te ich et­was ganz an­de­res sa­gen. ich kann mir sehr gut den­ken wel­che an­stren­gun­gen es be­deu­tet, wö­chent­lich eine ko­lum­ne zu schrei­ben und sich stun­den­lang mei­nun­gen aus der nase zu zie­hen und sa­chen die man vom hö­ren­sa­gen im lau­fe der wo­che mit­be­kom­men hat ent­spre­chend zu ver­wurs­ten. bei mei­nungs­star­ken stü­cken, bleibt für re­cher­che na­tür­lich we­nig zeit. wenn re­no­mier­te blät­ter wie die augs­bur­ger al­ge­mei­ne, die wal­tro­per-zei­tung, das pc-ma­ga­zin, die main­post, spie­gel-on­line, die taz oder die dpa ei­nen tweet als ei­nen der am häu­figs­ten¹ ret­wee­ten bei­trä­ge zur #auf­schrei-de­bat­te zi­tie­ren (ohne den tweet zu ver­lin­ken²), dann kann fleisch­hau­er — der sich „Jour­na­list und Au­tor“ nennt — das na­tür­lich auch. ein­fach ab­schrei­ben, ei­nen bin­de­strich zwi­schen w und lan ein­fü­gen, kei­nen link set­zen und auf gar kei­nen fall er­wäh­nen, dass der tweet von gal­len­bit­ter ge­ra­de mal 201 ret­weets er­zielt hat (stand 12.03.2013), weil sich das nicht gut ne­ben der zahl von „30.000 Ret­weets“ ma­chen wür­de:

Mein Frau woll­te auch et­was zu #auf­schrei twit­tern. Das WLAN reicht aber nicht bis in die Kü­che.

— gal­len­bit­ter (@gal­len­bit­ter) 27.01.2013

gal­len­bit­ters am meis­ten ret­weete­ter tweet lau­tet üb­ri­gens:

500 Gramm HA­RI­BO La­kritz-Schne­cken in­tus. Mor­gen ka­ck' ich mir ei­nen Satz Som­mer­rei­fen.

— gal­len­bit­ter (@gal­len­bit­ter) 22.02.2011

/via lu­kas hein­ser, ohne des­sen emp­feh­lung ich fleisch­hau­er wohl nicht ge­le­sen hät­te.


1)
dpa: „auf Platz sie­ben der häu­figs­ten Ret­weets
pc-ma­ga­zin: „Ei­ner der am häu­figs­ten wei­ter­ge­lei­te­ten Bei­trä­ge (Ret­weets)

2)
die augs­bur­ger-all­ge­mei­ne.de und die main­post.de nen­nen im­mer­hin den ur­he­ber @gal­len­bit­ter.


Photo by felix schwenzel on March 12, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

fr­rüh­stück in moa­bit


Photo by felix schwenzel on March 10, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

lip­pen­schlä­ger


Photo by felix schwenzel on March 10, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

mo­der­ner säu­len­schmuck


Photo by felix schwenzel in Deutsches Historisches Museum. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

stadt­rund­fahr­ten mit bag­ger


Photo by felix schwenzel on March 09, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ana­phal­lus


links vom 08.03.2013

felix schwenzel

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  ro­bert­ba­sic.de: LSR und Blog­ger: Was sa­gen die Ver­la­ge dazu? Kla­re Kan­te?   #

ro­bert ba­sic hat mal bei FAZ, WAZ, spie­gel, zeit, axel sprin­ger und fo­cus nach­ge­fragt, wie „man denn zu dem Zi­tat­recht und Zi­ta­ten der Blog­ger ste­hen wür­de, die sich auf die je­wei­li­gen Me­di­en­quel­len be­zie­hen“ (ein­fa­che fra­ge ei­gent­lich, zum­la die pres­se­ver­le­ger ja ei­gent­lich be­to­nen, das zi­tat­recht wür­de nicht an­ge­tas­tet). ein­deu­ti­ge ant­wor­ten gabs kei­ne, nur die zeit hat klar ge­ant­wor­tet. ro­bert ba­sic fa­zi­tiert:

Wei­te­re An­ru­fe bei an­de­ren Ver­la­gen er­ga­ben klas­si­sches Ping-Pong. Man müs­se mich hier­in und dort­hin ver­wei­sen, Zu­stän­dig­keit und dies und je­nes. Nie­mand drän­gelt sich vor. Der Grund­te­nor klingt bei­na­he so, als wä­ren die pro­fes­sio­nel­len Me­di­en und Wäch­ter der De­mo­kat­rie nicht in der Lage, pro­fes­sio­nell zu agie­ren, wenn es mal selbst um kla­re Mei­nugs­be­kun­dung in ei­ge­ner Sa­che geht. Ich bin ab­so­lut er­staunt und auch froh, dass mein ein­fa­ches Ex­pe­ri­ment und An­lie­gen so auf Wi­der­stand und Schwie­rig­kei­ten stößt.

die ver­le­ger mei­nen ja, das #lsr er­gä­be kei­ne rechts­un­si­cher­hei­ten. da­für agie­ren sie aber recht un­si­cher, wenn nach­ge­fragt wird.

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  kott­ke.org: In­tro­du­cing the re­fe­ree ca­me­ra ang­le   #

geil.

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  ste­fan-nig­ge­mei­er.de: Lü­gen fürs Leis­tungs­schutz­recht (6)   #

da­ni­el gof­fart, der lei­ter der haupt­stadt­re­dak­tion des „fo­cus“:

Für die voll­stän­dige Nut­zung ei­nes Arti­kels hin­ge­gen sol­len Goog­le & Co. in Zu­kunft be­zah­len.

ste­fan nig­ge­mei­er:

An wel­cher Stel­le Goog­le Arti­kel voll­stän­dig an­zeigt und in­wie­fern eine sol­che Nut­zung erst »in Zu­kunft« kos­ten­pf­lich­tig wird und es nicht längst ist, lässt Gof­fart of­fen.

fak­ten, fak­ten, fak­ten. und im­mer ans ver­dre­hen den­ken.

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  simp­le­sa­chen.de: Ich moech­te sehr mit Ih­nen um­gang ha­ben   #

Hal­lo, Ich heis­se Ele­na, ich bin 29 Jah­re alt. Ich moech­te sehr mit Ih­nen um­gang ha­ben. Ich su­che nur die erns­ten Be­zie­hun­gen.

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  ba­ku­b­log.tv: Ab­sa­ge aus Deutsch­land er­schüt­tert den Grand-Prix   #

scho­ckie­rend. ste­fan nig­ge­mei­er und lu­kas hein­ser tre­ten die­ses jahr nicht beim grand prix an. nein. nicht scho­ckie­rend. sehr scha­de. viel­leicht nächs­tes jahr von der ce­BIT?

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  blog.beet­le­bum.de: Goog­le Glass my ass!   #

über die vi­sua­li­sie­rung von kurz­sich­tig­keit mit ei­nem gauß­schen un­schär­fe­fil­ter hab ich mich sche­ckig ge­lacht.


so­lar-el­fe

felix schwenzel



links vom 07.03.2013

felix schwenzel

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  all­tags­se­xis­mus.de: Of­fe­ner Brief an­läss­lich der Se­xis­mus-De­bat­te   #

gross­ar­tig und wun­der­bar dif­fe­ren­ziert und auch für bun­des­prä­si­den­ten ver­ständ­lich ge­schrie­ben, der of­fe­ne brief an gauck:

Dass ge­ra­de Sie als Bun­des­prä­si­dent und gro­ßer Ver­fech­ter der Frei­heit sich von die­ser wich­ti­gen De­bat­te ab­gren­zen und sie nicht als wich­ti­ges The­ma be­grei­fen, macht uns gro­ße Sor­gen. Es geht hier nicht um eine „Frau­en­fra­ge“, son­dern um eine Fra­ge der Ge­schlech­ter­ge­rech­tig­keit, die in der Ver­fas­sung ver­an­kert ist. Ge­schlech­ter­ge­rech­tig­keit kann nur dann ge­lin­gen, wenn alle dazu bei­tra­gen und Ver­ant­wor­tung über­neh­men - „die­sen  Pro­zess soll­te die gan­ze Ge­sell­schaft voll­zie­hen“, wie Sie so schön sag­ten.  Nut­zen Sie die Wo­che vor dem In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag, um den hier le­ben­den Frau­en den Rü­cken zu stär­ken. Hel­fen Sie, die­se Ge­sell­schaft zu ver­än­dern, da­mit alle Men­schen in Frei­heit und Wür­de le­ben kön­nen.

re­ak­tio­nen auf den of­fe­nen brief fasst spon zu­sam­men: Re­ak­tio­nen auf #Auf­schrei-Brief: „Jetzt ha­cken sie auch noch auf #Gauck her­um“

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  das­nuf.de: Mei­ne Töch­ter und Söh­ne sind Schnee­witt­chen   #

das nuf über das äl­ter­wer­den:

Kaum hat man die Ju­gend über­stan­den, be­fin­det man sich in der Post­ado­les­zenz. Nur ein­mal den Le­bens­we­cker gesnoozt und schon ist al­les da­hin. Zu­min­dest die Schön­heit. Die Haa­re grau, die Haut schlaff, die Aura schwäch­lich, man schrupft ein und gleich­zei­tig er­höht sich das Ge­samt­vo­lu­men. Äl­ter­wer­den ist kein Spaß.
Es kommt das Al­ter der Zip­per­lein. Der nie en­den­de Schnup­fen, die gro­ße Er­schöp­fung. Al­les siecht da­hin.

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  das­nuf.de: #ki­ta­vor­trag   #

das nuf hat im kin­der­gar­ten was über ita­li­en er­zählt.

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  itu­nes.ap­ple.com: The Next Day   #

da­vid bo­wies neu­es al­bum kann man sich kos­ten­los auf itu­nes an­hö­ren. hab ich ge­macht und bin be­geis­tert. ich füh­le mich wie in den 80er jah­ren. wenn jetzt noch the cure ein neu­es al­bum raus­brin­gen das die es­senz all der gross­ar­tig­kei­ten die sie in den 80ern pro­du­ziert ha­ben ein­fängt ohne nost­al­gisch oder gest­rig zu wer­den — so wie bo­wie das hin­be­kom­men hat — wer­de ich viel­leicht wie­der je­mand, der sei­ne mu­sik-app auf dem te­le­fon be­nutzt.


links vom 06.03.2013

felix schwenzel

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  blog.faroo.com: Leis­tungs­schutz­recht aus Sicht ei­ner Such­ma­schi­ne   #

hihi:

Für Quel­len die un­ter das Leis­tungs­schutz­recht fal­len, und eine An­zei­ge ei­nes Snip­pet in den Such­ergeb­nis­sen wün­schen, er­he­ben wir eine Lis­tungs­ge­bühr in Höhe der da­durch im Rah­men des Leis­tungs­schutz­rechts ent­ste­hen­den Kos­ten.

ob ein opt-in per er­wei­ter­tem ro­bots.txt ne lö­sung ist weiss ich nicht:

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copyright='Freedom of Citation License v1.0: Free manual and/or automatized citation is granted for the content hosted on this domain, within the restrictions defined in disallowed, titleLength, snippetLength, imageSize, speakingUrlDisplay as long as there is a link to the original source. All rights from the German Leistungsschutzrecht are waived.'

aber mach­bar ist das be­stimmt — wenn es von goog­le un­ter­stützt wird, zie­hen an­bie­ter und an­de­re such­ma­schi­nen ruck­zuck nach. /quo­te.fm

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  gno­gon­go.de: Roh­re   #

ein tol­les bild von — roh­ren.

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  blog.pin­board.in: A Word on Back­ups   #

noch mehr tech­nik­kram. ich fin­de tech­nik­kram ja fast im­mer le­sens­wert.

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  nyc­past.tumb­lr.com   #

vie­le gros­se, alte bil­der von new york city. /kott­ke.org

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  uarrr.org: Mo­ves for iPho­ne   #

ich bin auch be­ein­druckt. mo­ves zeich­net im hin­ter­grund alle mei­ne (grös­se­ren) be­we­gun­gen auf. wenn und wann ich los zur u-bahn gehe, wenn ich fah­re, wenn ich lau­fe, falls ich ren­ne. im hin­ter­grund, im­mer, ein­fach so — und das bes­te — es funk­tio­niert.

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  spie­gel.de: Die Mensch-Ma­schi­ne: Sa­scha Lobo über die deut­sche Netz­krankhreit   #

sa­scha lobo:

Deutsch­land ist das Land des Recht­ha­bens. Aber nicht nur das. In Deutsch­land reicht es nicht aus, bloß recht zu ha­ben. Man muss auch schon im­mer recht ge­habt ha­ben. "Ich habe es schon im­mer ge­sagt", die­ser Satz gilt in Me­di­en wie auf po­li­ti­schen Büh­nen als Aus­druck des Tri­umphs, quer durch alle Par­tei­en. Und nicht nur dort, die­se Hal­tung zieht sich durch die Be­völ­ke­rung.

und ich möch­te das zi­tat oben noch mit ei­nem an­de­ren zi­tat von ascha lobo er­gän­zen, aus ei­nem in­ter­view mit der ftd:

In­ter­net­ex­per­te zu wer­den ist leich­ter, als In­ter­net­ex­per­te zu blei­ben: Das Netz wan­delt sich enorm schnell.


wie sich twit­ter mit der twit­ter-api 1.1 ein­igelt

felix schwenzel

so wie es aus­sieht funk­tio­niert ab mor­gen we­der black­bird­pie, noch das na­ti­ve oem­bedden von twit­ter-urls in word­press. dank twit­ters api1.1.

4.03.2013 8:25 via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@di­plix fe­lix schwen­zel

das war ein biss­chen vor­ei­lig. denn ent­ge­gen den ei­ge­nen an­kün­di­gun­gen hat twit­ter nun doch noch nicht der API 1.0 am 5. märz das licht aus­ge­schal­tet, son­dern führt vor der end­gül­ti­gen ab­schal­tung ir­gend­wann (twit­ter legt sich nicht auf ein da­tum fest) erst noch „black­out tests“ durch, twit­ter dazu:

What dates should I be awa­re of?

We will per­form the first of what we call "black­out tests" for API v1 on March 5th, 2013. We will not be per­ma­nent­ly shut­ting off API v1 on this date. […]

What are black­out tests?

The black­out tests, which will take place on dif­fe­rent days of the week and at va­ry­ing times of day, are meant to help you bet­ter un­der­stand the im­pact the re­ti­re­ment will have on your ap­pli­ca­ti­ons and users. API me­thods will tem­po­r­a­ri­ly re­spond to re­quests as if the re­ti­re­ment has al­re­a­dy hap­pen­ed -- with an HTTP 410 Gone.

On March 5th, 2013, from around 9:00am to 10:00am PST, we'll per­form the first of the­se tests, li­mi­t­ed only to un­au­then­ti­ca­ted re­quests. All un­au­then­ti­ca­ted re­quests du­ring that time win­dow will be re­spon­ded to with a HTTP 410 Gone. Be sure to fol­low @twit­ter­a­pi to re­cei­ve no­ti­ces be­fo­re, du­ring, and af­ter the black­out test.

soll­ten die plä­ne für die ab­schal­tung der API so um­ge­setzt wer­den wie ge­plant, be­deu­te­te das (un­ter vie­len an­de­rem) für word­press-plug­ins wie black­bird pie das ende. black­bird pie er­laubt es blog­ger in word­press ent­we­der mit ei­nem short­code oder ei­ner twit­ter-URL ei­nen tweet ein­zu­bet­ten:

dar­aus wird in etwa so­et­was:

new #word­press the­me from @theme­fo­rest for #ipad : "Mo­bi­li­ty Word­press The­me for Web and iPad" - http://ow.ly/1L0pN

14.05.2010 11:32 via Hoot­Suite Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@themer­gen­cy Brad Vin­cent

black­bird pie macht mir der tweet-ID (hier 13968912427) fol­gen­des:

word­press kann das seit ein paar ver­sio­nen auch na­tiv, also ohne den black­bird-pie-plug­in. aus ei­ner ein­zel­nen zei­le mit ei­ner twit­ter-URL baut word­press so­et­was:

new #word­press the­me from @theme­fo­rest for #ipad : "Mo­bi­li­ty Word­press The­me for Web and iPad" - http://ow.ly/1L0pN

— Brad Vin­cent (@themer­gen­cy) May 14, 2010

word­press macht da­für fol­gen­des:

mit der twit­ter API 1.1 än­dert sich an den API-ab­fra­gen ein ent­schei­den­des de­tail. die an­fra­ge muss au­then­ti­fi­ziert sein. ein­fach, könn­te man den­ken, je­der hat ja ein twit­ter ac­count, dann au­then­ti­fi­zie­re ich mich halt. nur lei­der fragt man ja nicht selbst die API ab, son­dern word­press oder die web-app die man zum ins in­ter­net schrei­ben be­nutzt. da­mit die sich au­then­ti­fi­zie­ren kann, muss man erst mit sei­nem twit­ter ac­count eine twit­ter app er­stel­len:

  • man geht zu dev.twit­ter.com/apps
  • dort er­stellt man eine neue ap­pli­ka­ti­on
  • und wenn man den na­men der app, die be­schrei­bung und web­site mit der man die app nut­zen will ein­ge­ge­ben hat, die nut­zungs­be­din­gun­gen ab­ge­nicjt hat und ein captcha ge­löst hat,
  • kann man sich die „OAuth set­tings“ er­stel­len las­sen. die be­stehen aus ei­nem „Con­su­mer key“ und ei­nem „Con­su­mer se­cret“
  • aus­ser­dem muss man dann ein „oAuth to­ken“ er­stel­len, dass aus ei­nem „Ac­cess to­ken“ und ei­nem „Ac­cess to­ken se­cret“ be­steht.

mit die­sen da­ten kann sich dann die web­app (das blog, der plug­in) ge­gen­über twit­ter au­then­ti­fi­zie­ren. ei­ni­ge word­press-twit­ter-plug­ins oder web­ap­ps kön­nen das be­reits und mit ei­ner php oAuth-li­bra­ry kann man das mit ein paar PHP kennt­nis­sen auch selbst nach­rüs­ten. ich habe das in mei­ne black­bird pie im­ple­men­tie­rung die ich für mei­ne mo­nat­li­chen twit­ter-lieb­lin­ge be­nut­ze kürz­lich ge­macht. mei­ne mo­nat­li­chen twit­ter­lieb­lin­ge wer­den also noch eine wei­le so aus­se­hen kön­nen wie sie aus­se­hen (ich nut­ze aber auch kein word­press hier). für den black­bird-pie-plug­in selbst hat das noch nie­mand ge­macht, der wur­de seit über ei­nem jahr nicht mehr ak­tua­li­siert.

es gibt auch noch eine wei­te­re hür­de die twit­ter sei­nen nut­zern (bzw. ent­wick­lern) in den weg ge­legt hat: die twit­ter „De­ve­lo­per Dis­play Re­qui­re­ments“.

in den „Dis­play Re­qui­re­ments“ ist be­stimmt wie ein tweet aus­zu­se­hen hat. zum bei­spiel soll im­mer das pro­fil­bild an­ge­zeigt wer­den, der be­nut­zer­na­me muss zu­erst an­ge­zeigt wer­den, dann der @twit­ter­na­me. black­bird pie macht das an­ders­rum, so wie twit­ter das auch vor ei­ni­gen jah­ren noch ge­macht hat. aus­ser­dem fin­det twit­ter, dass der be­nut­zer­na­me über dem ei­gent­li­chen tweet an­ge­zeigt wer­den muss. das macht black­bird pie auch um­ge­kehrt. black­bird pie tweets wie der ganz oben, sind also aus der sicht von twit­ter il­le­gal. theo­re­tisch kann das dazu füh­ren, dass twit­ter die app und die au­then­ti­fi­zie­rung sperrt und man dann wie­der auf dem tro­cke­nen sitzt.

frank west­phal hat aus furcht vor kon­se­quen­zen die dar­stel­lung von tweets auf riv­va ent­spre­chend an­ge­passt. das sieht jetzt ziem­lich ver­hunzt aus. zum bei­spiel: riv­va.de/188861715

an­de­rer­seits kann man das auch ver­ste­hen. twit­ter will kon­trol­le über die dar­stel­lung von tweets ha­ben und sieht mit dem kon­trol­lier­ten zu­gang zum API eine mög­lich­keit dazu. völ­lig ab­surd ist aber die ver­ram­me­lung des oEm­bed-zu­gangs­punk­tes. hier fra­gen word­press und an­de­re sys­te­me ja nach der von twit­ter sank­tio­nier­ten, ge­for­der­ten und ge­för­der­ten tweet-dar­stel­lung. word­press merkt: oh ich habe hier ei­nen tweet und fragt twit­ter: „wie soll ich den dar­stel­len?“. das geht per oEm­bed idio­ten­si­cher und ein­fach — ohne jede wei­te­re kon­fi­gu­ra­ti­on die der nut­zer vor­neh­men muss.

im­mer­hin scheint twit­ter hier ein ein­se­hen zu ha­ben. in ei­nem ti­cket zur dro­hen­den ver­ram­me­lung des twit­ter-oEm­bed-zu­gangs be­rich­tet ein word­press-ent­wick­ler, dass twit­ter ei­nen rück­zie­hen beim the­ma au­then­ti­fi­zier­tes oEm­bed zu ma­chen scheint:

In­iti­al re­spon­se from Twit­ter is that "the end­point will con­ti­nue to ope­ra­te un­au­then­ti­ca­ted, as-is the spi­rit of oEm­bed." Still try­ing to con­firm whe­ther that me­ans 1.0's oEm­bed end­point will re­main in ope­ra­ti­on past the 1.0 shut­down, if 1.1's oEm­bed end­point will be ch­an­ged to be en­ti­re­ly un­au­then­ti­ca­ted, or both. Eit­her way, we'­re in the clear in terms of not nee­ding to im­ple­ment so­me­thing new.

die­ses in­ne­hal­ten beim the­ma oEm­bed ist ei­ner­seits be­ru­hi­gend, an­de­rer­seits er­schre­ckend, wie kurz­sich­tig und rück­sichts­los twit­ter beim durch­peit­schen sei­ner API 1.1 vor­geht. be­nut­zer­freund­lich und in­no­va­ti­ons­för­dernd ist das al­les nicht.

im­mer­hin gibts ja noch die me­tho­de grö­ner lieb­lings­t­weets zu ver­blog­gen. mit screen­shots.


Photo by felix schwenzel on March 05, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

rund­holz


links vom 05.03.2013

felix schwenzel

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  blog.blogscout.de: Von der Schwie­rig­keit der Ran­kings   #

ein boom der schwanz­ver­glei­che. dirk ol­bertz ver­sucht mit der re­ani­mie­rung des blogscouts das mess­ver­fah­ren et­was an­zu­rei­chern und nicht nur twit­ter, face­book und goog­le+ er­wäh­nun­gen, li­kes und plus­se aus­zu­zäh­len. wie das habe ich noch nicht ver­stan­den. ich fra­ge mich aber war­um die schwanz­ver­glei­che li­ke­zäh­ler nicht auch diens­te wie flattr, quo­te.fm, digg oder de­li­cious und pin­board aus­wer­ten. eine API ha­ben die alle. ob­wohl nein, die ant­wort ist wahr­schein­lich ganz ein­fach, weil die­se diens­te nicht re­le­vant ge­nug sind.

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  blog.cloud­fla­re.com: To­day's Ou­ta­ge Post Mor­tem   #

rou­ter und rou­ting-pro­to­kol­le sind kom­pli­zier­ter scheiss. aber ohne den scheiss gehts nicht.

At Cloud­Fla­re, we spend a si­gni­fi­cant amount of our time im­mer­sed in the dark arts of In­ter­net rou­ting. This in­ci­dent, like the in­ci­dent in Sy­ria, il­lus­tra­tes the power and im­portance of the the­se net­work pro­to­cols.

(den blog­ar­ti­kel habe ich niur ge­le­sen, weil wir­res.net auch durch cloud­fla­re ge­rou­tet wird und ich am sonn­tag, wei alle cloud­fla­re-nut­zer, von ei­nem 30 mi­nü­ti­gen aus­fall be­trof­fen war.)

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  fern­seh­le­xi­kon.de: 10 Jah­re ver­se­hent­li­che Por­nos - ein his­to­ri­scher Rück­blick   #

mi­cha­el reufsteck:

Mit die­ser Re­cher­che wer­de ich für den Rest mei­nes Le­bens mei­ner Frau er­klä­ren kön­nen, war­um in der Such­his­to­rie mei­nes Com­pu­ters der Be­griff “Por­no" auf­taucht.

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  no­vem­ber­re­gen.blog­ger.de: Blog­ging No­vem­ber 489   #

Frau N.:

Um was man sich al­les küm­mern muss...

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  wel­che­ring.de: Wenn Po­li­ti­ker über­grif­fig wer­den   #

pe­ter wel­che­ring:

[W]as pas­siert ei­gent­lich, wenn Po­li­ti­ker ge­gen­über Jour­na­lis­ten di­rekt über­grif­fig wer­den? Die Fra­ge stell­te ich mir und zahl­rei­chen Kol­le­gen, nach­dem im Zuge des Pat­ton­vil­ler Fi­nanz­skan­dals gleich meh­re­re CDU-Po­li­ti­ker mir ganz of­fen droh­ten. Sie leg­ten mir nicht nur nahe, mei­ne Re­cher­chen dazu ein­zu­stel­len, son­dern es er­eig­ne­ten sich - nicht ganz plötz­lich, son­dern nach An­sa­ge - merk­wür­di­ge Zwi­schen­fäl­le in mei­nem Büro und Hör­funk­stu­dio.

„über­grif­fig“ ist kein son­der­lich schö­nes wort. man sagt ja auch nicht an­grif­fig oder über­fal­lig. oder arsch­lochig. ob­wohl. war­um ei­gent­lich nicht?

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  mspr0.de: Im pu­bli­zis­ti­schen Wür­ge­griff   #

ich fin­de die­sen text in dem mi­cha­el see­mann sich an­läs­sich der leis­tungs­schutz­rechts-für-pres­se­verl­ger-ver­ab­schie­dung im bun­des­tag sei­ne ge­dan­ken zu „sys­tem­im­ma­nen­ten Pro­ble­men“ macht. et­was fe­fees­que (et­was po­le­misch eben. ein biss­chen zu ver­schwö­rungs­theo­re­tisch. eine pri­se zu­viel OMG), aber gut zu le­sen.

*

  quo­te.fm/taz.de: Mau­er in Gei­sel­haft   #

se­bas­ti­an hei­ser:

In ei­ner Nacht-und-Ne­bel-Ak­ti­on ha­ben Bau­ar­bei­ter am Frei­tag da­mit be­gon­nen, ei­nen der letz­ten Mau­er­res­te nie­der­zu­rei­ßen, da­mit dort Lu­xus­woh­nun­gen ent­ste­hen kön­nen.

An die­ser Bot­schaft stimmt so gut wie nichts. Aber sie zün­det. Und sie wird von Jour­na­lis­ten in­zwi­schen welt­weit wei­ter­ver­brei­tet.

was ha­ben die leu­te ei­gent­lich ge­gen lu­xus­woh­nun­gen? wer­den dort jetzt mit­tel­mäs­si­ge woh­nun­gen ge­for­dert? schrott­woh­nun­gen? ein cam­ping­platz? oder gar lu­xus-brach­land?



Photo by felix schwenzel in Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

ix in kip­pen­ber­ger


Photo by felix schwenzel on March 02, 2013. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

knut­wat­ching