links vom 23.06.2012
burks.de: Amerikaner und Briten erwägen Deal mit Assange #
klassischer fall von quod licet iovi, non licet bovi.
stefan-niggemeier.de: Im Internet ist jeder Freiwild für »Bild« #
noch ein klassischer fall von quod licet iovi, non licet bovi.
antjeschrupp.com: Wenn Markenexperten unsanft geweckt werden #
antje schrupp hat was richtig beobachtet:
Aber heute muss man eben damit rechnen, dass nicht nur diese Männer, sondern auch die übrige geschätzte Öffentlichkeit von solcher Werbung etwas mitbekommt. Und nicht nur das - sondern die machen auch noch ordentlich Wirbel, diskutieren darüber, überzeugen andere, argumentieren. Damit ist ein Faktor dazu gekommen, der den Mehrwert, den sexistische Werbung auf der Einnahmenseite möglicherweise bringt, durch negatives Image auf der anderen Seite wieder zunichte macht.
das ist ja tatsächlich das zauberhafte am internet: auch kleine gruppen oder einzelne können sich sehr breites gehör verschaffen. das klappt allerdings nur unter zwei voraussetzungen: man muss gute argumente oder gute geschichten mitbringen und mindestens einen multiplikator erreichen. oder man ist ein begnadeter lügner und demagoge der die leute aufhetzen kann, bis ihm die lügen auf die füsse fallen.
arstechnica.com: The Internet's most hated man #
das ist mal eine schöne zusammenfassung der unfassbaren charles carreon/funnyjunk vs. matthew inman/the oatmeal auseinandersetzung, in der carreon alle beteiligten zu verklagen scheint.
kottke.org: Formula One cars are fast. Like super fast. #
wirklich schnell.
[ich war ja lange jahre ziemlicher formel1-fan -- oder genauer zuschauer. wobei ich vermute, dass es vor allem das sonntags-ritual war, was mich am formel1-sehen faszinierte: um 14 uhr den fernseher mit ein paar freunden anmachen, bier trinken und während des rennens einschlafen. ersatzweise geht auch: aufwachen, fernseher anmachen, wieder einschlafen. mittlerweile schlaf ich bei formel1-rennen nicht mehr ein, ich langweile mich nur noch.]
sethgodin.typepad.com: Jumping the Olympic® shark #
seth godin:
When a brand becomes a bully, it loses something vital.
So much money, so many egos and so many governments are involved in the Olympics now (and they have so little competition) that it has become a sterling example of what happens when you let greed and lawyers run amok over common sense and generosity.
ich persönlich scheiss ja auf ignoriere diese verunstaltung veranstaltung nach kräften.
dwdl.de: Wallraff: "Ich kann den Briefkasten schlecht zulöten" #
günter wallraff:
Vielleicht sollte man BILD einfach nur ignorieren.
ignorieren löst übrigens sehr, sehr viele probleme.
stern.de: Leseschwäche in Brüssel #
hans-martin tillack ist sicher nicht der einzige journalist der fleissig recherchiert und immer wieder nachbohrt. aber der einzige der regelmässig so darüber schreibt. auch wenn zwischen seinen blogeinträgen meistens monate liegen, ist jeder einzelne lesenswert.
selbstdemontage mit erklärtexten
arno frank hat sich eine oder ein paar folgen der doku „Lothar - Immer am Ball“ angesehen und darüber auf spiegel-online geschrieben:
Klug wie ein Kühlschrank
klug wie ein kühlschrank, damit ist lothar matthäus gemeint. arno frank zitiert ausgiebig aus der doku und benutzt wahrscheinlich ziemlich naheliegende worte: „sechsteiliges Schlamassel“, „anrührend“, „bizarr“.
er beklagt sich aber, dass die doku es nicht matthäus selbst überlässt, sich selbst „vorzuführen“:
[…] Dieser Moment wird von hämischer Comedy-Musik und der gehässigen Erzählstimme aus dem Off ruiniert, deren stets maliziöser Ton vorgibt, wie man das alles finden soll: dumm.
gleichzeitig kann es sich aber auch arno frank nicht verkneifen nach einem langen vollzitat von matthäus vorzugeben wie man das alles zu finden hat. nämlich dass matthäus im „Oberstübchen“ nicht ganz in ordnung sei.
eine sich selbst und ihre mittel kritisierende kritik. das ist mal innovativ. /via rivva.de
links vom 22.06.2012
endlich mal ein xkcd das ix verstehe. na gut. fast verstehe. (ich kann die warum-frage nicht klären.)
taz.de: Die Wahrheit: Die Sinisierung der Architektur #
christian y. schmidt beschreibt wie chinesen mit architektur umgehen.
kickstarter.com: Tomorrow Can Wait #
noch 8 tage und 2043EUR. wie mek sagt:
Ach kommt, das schaffen wir doch, oder?
stefan-niggemeier.de: Wo Kai Diekmann arbeitet, werden Fehler gemacht #
stefan niggemeier:
Man kann alles immer wieder schreiben.
herzdamengeschichten.de: Blogsport #
maximilian buddenbohm:
Das beweist wieder, was altgediente Blogger natürlich längst wissen: Bloggen ist gesund und hält fit. Es macht schlank und schön, es ist nicht nur bio - kein Massencontent - alles sorgsam auf dem eigenen Mist gezogen - sondern auch regio. Es schon die Umwelt, schärft den Blick und garantiert seidiges Fell und feste Krallen. Blogger nehmen ihre Umgebung genauer als andere wahr, sehen schärfer hin, hören besser, riechen besser und stehen öfter im Weg. Kein Sport ohne Risiko.
links vom 21.06.2012
stadt-bremerhaven.de: Lacher: iPad-Vorstellung vs. Surface-Vorstellung #
hihi.
youtube.com: Behind the scenes at a McDonald's photo shoot #
werbefilm von macdonalds kanada der food- burger-styling erklärt und zeigt. /rivva.de
simplesachen.de: Der Meteorit und das Leistungsschutzrecht #
haekelschwein über das leistungsschutzrecht:
Früher haben die Zeitungen nicht gefordert, dass ihre Blätter eingeschweißt unterm Ladentisch zu handeln seien, um Raublesern vorzubeugen; heute sollten sie daher nicht Ähnliches für ihre Online-Ausgaben fordern.
Um mit dem Internet reich zu werden, braucht man in Amerika ein abgebrochenes Informatikstudium, hierzulande ein abgschlossenes Jurastudium: Der Abmahnanwalt ist das deutsche Erfolgsmodell des Internetunternehmers.
stefan-niggemeier.de: Leistungsschutzrecht: Eine Frage der Ehre? #
stefan niggemeier:
Zurückrudern ist noch nicht olympisch, aber Christoph Keese übt schon mal in der Disziplin Einer ohne Steuermann. Der Außenminister der Axel-Springer-AG behauptet in seinem privat betriebenen Dienst-Blog jetzt nicht mehr, dass das geplante Presse-Leistungsschutzrecht unproblematisch sei, sondern nur noch, dass es nicht unbedingt problematisch sein müsse, wenn die Rechteinhaber verantwortungsvoll damit umgingen.
spiegel.de: Krautwurst-Bloggerin: Bild erklärt Studentin Hannah für tot #
hannah wolf, die von der bild-zeitung irrtümlich für tot erklärt wurde im interview bei spiegel-online:
Fehler passieren jedem. Was mich aufregt, ist die Methode. Nach einem so schlimmen Gewaltverbrechen private Fotos und Details aus dem Leben ohne Rücksprache mit Verwandten zu veröffentlichen, das ist einfach widerlich.
eigenartig finde ich, dass spiegel online das foto im faksimile des bild-artikels unkenntlich macht, daneben aber ein ähnliches bild von hannah wolf zeigt. whatever.
bov.antville.org: Emma Coats (Pixar): 22 Regeln des Storytelling #
bov hat die 22 regeln von emma coats für „storybasics“ übersetzt:
17 Keine Arbeit ist umsonst. Wenn es nicht funktioniert, lass es bleiben und versuch was anderes. Kann sein, dass es sich später als nützlich erweist.
spiegel.de: Affäre um Formel 1: Gribkowsky belastet Ecclestone #
interessant, wie wie ecclestone laut gerhard gribkowsky tickt. und wie banker ticken.
techdirt.com: Monsanto May Be Forced To Repay Brazilian GM Soybean Royalties Worth Billions Of Dollars #
faszinierend wie man mit gen-soja milliarden verdienen kann: auch für gentechnik-freie sojabohnen, die beispielsweise von genetisch modifizierten pflanzen bestäubt wurden, hat monsanto in brasilien lizenzzahlungen verlangt. diese praxis hat ein gericht in brasilien jetzt aber für nicht OK erklärt, was dazu führen kann, dass monsanto ein paar milliarden dollar zurückzahlen muss.
[nachtrag 22.06.2012]
martin ballaschk hat hierzu ein paar anmerkungen aufgeschrieben, die wahrscheinlich kenntnisreicher als meine anmerkungen sind, aber, wie ix finde, nicht ganz stimmen.
ausserdem habe ich die formulierung „gen-freie“ in „gentechnik-freie“ sojabohnen geändert, weil sie zwar jeder mensch versteht, aber natürlich trotzdem ungenau ist und wissenschaftlern wehtut.
wortvogel.de: SPIEGEL vs. ALDI: Eine billige Polemik - Nachtrag: Sehr geehrte Frau Amann, sehr geehrter Herr Tietz... #
torsten dewi antwortet auf eine antwort von zwei spiegel-autoren auf seine kritik an der spiegel-titelgeschichte zu angeblich „skrupellosen praktiken“ bei aldi (1/2):
Ihr Artikel versprach laut Titelbild die Aufdeckung “skrupelloser Praktiken". Nicht nur haben Sie keine skrupellosen Praktiken aufgedeckt - Sie haben nicht einmal welche benennen können. Ihr Artikel ist lediglich eine Ansammlung von - und da kommen wir wieder zum Kern meiner Kritik - Behauptungen, es gäbe solche Praktiken. Irgendwelche. Ganz bestimmt. Schlimme Sachen. Doch doch.
telemedicus.info: Erbin verbietet Loriot-Briefmarken in Wikipedia #
absurdistan. loriot rotiert wahrscheinlich im grab.
crackajack.de: Alternate SciFi-Economy-Art: The Arctics 24/7 Banking Ship #
faszinierend.
kottke.org: Holy levitating Slinky! #
faszinierend.
blog.die-linke.de: ver.di vs. telepolis #
faszinierend.
katzenpisse-geruch und jürgen vogel am hackeschen markt
am und um den hackeschen markt roch es heute leicht nach katzenpisse. eigenartigerweise mag ich den geruch grundsätzlich, obwohl ich für katzen nicht viel übrig habe (was wohl auf gegenseitigkeit beruht). leichter katzenpisse-geruch erinnernt mich an den dachboden des (ehemaligen) stalls an unserem damaligen haus in aachen. dort hatte ich mich alternativ zu meinem kinderzimmer häuslich eingerichtet. ein tisch, ein stuhl, eine decke und spielzeug nach wahl. einmal haben dirk und ich dort die konsistenz und adhäsionsfähigkeiten von slime getestet. die oberflächenhaftung von slime war in der tat, wie wir erwarteten, recht gering. mit ausnahme der haare, wie wir herausfanden, als ich das zeug in dirks haare goss. als sofortmassnahme gegen die grün verklebten haare überlegten wir uns die sofortige entfernung des slime mittels einer schere. dirk und ich waren mit dem ergebnis zufrieden, die mutter von dirk, die friseurin war, empfahl mir, als sie dirk sah, sehr nachdrücklich einen berufsweg in einer anderen branche als dem friseurhandwerk.
in diesem dachboden roch es immer so, wie es heute am hackeschen markt roch. nach katzenpisse. ob es am hackeschen markt allerdings wirklich nach katzenpisse roch oder ob ich den geruch aus irgendeinem unerfindlichen grund selbst emitierte, weiss ich leider nicht mit gewissheit.
an der sparkasse am hackeschen markt sitzen fast immer um spenden bittende punker. manchmal sitzen die auch in der windfalle der bank und öffnen die türen für die geldautomaten-junkies die rein und rauslaufen. heute sassen die punker vor der bank. als jürgen vogel in die bank lief rief einer der punker laut „ist das der dings?“ was meine und die aufmerksamkeit von jürgen vogel kurz auf den punker lenkte. wir sahen den punker beide kurz an, jürgen vogel im windfang der bank, ich im vorbeilaufen an der bank. als der punker jürgen vogels freundliches gesicht sah, rief er „ja das isser! du bist der beste schauspieler von allen!“
jürgen vogel grinste, ich lief weiter. mir fiel nichts weiter auf, ausser das jürgen vogel genauso klein war, wie ich mir das vorgestellt hatte und dass es leicht nach katzenpisse roch.
„ich hasse pathos“
sehr schöne dokumentation sendung über herbert feuerstein und bastian pastewka und herbert feuersteins 75ten geburtstag: „Herr Feuerstein wird 75 und Herr Pastewka feiert ihn“
eigenartigerweise ist die sendung nicht in der ARD-mediathek, sondern nur von jemandem privat hochgeladen auf youtube. das ist natürlich auch ein weg der web-depublizierung zu entgehen: gar nicht erst im web publizieren.
die sendung habe ich mir angesehen, weil ich diesen ziemlich pathetischen text von stefan kuzmany gelesen habe. schreibt der eigentlich immer mit dieser verkrampften lockerheit, der kuzmany?
ich musste während sendung mehrere male in mich hineinkichern und fand das zusammenspiel von pastewka und feuerstein sehr witzig. auch wenn feuerstein am anfang der sendung sagt, dass er pathos hasse, wird er einmal doch ein bisschen pathetisch und dagt irgendwann mal: „das leben ist ein einziges abschiednehmen.“ vielleicht wollte er aber auch einfach mal wieder was doofes sagen und es rutschte ihm ausversehen pathetisch raus.
links vom 19.06.2012
passender vergleich eines w-201 und 2010er mercedes motorraum und eines apple II und 2012 macbook pro maschinenraums. /daringfireball.net
miroslaw.tumblr.com: YOUTUBE #
sehr, sehr gutes bild.
sixtus.cc: Wie man sich mit dem Leistungsschutzrecht eine Google-Melkmaschine baut #
oder wie der gesetzgeber sich mit referentenentwürfen zum hans wurst macht.
nytimes.com: How a Mexican Drug Cartel Makes Its Billions #
fazsinierende geschichte über die mexikanischen drogenkartelle:
There's a reason coke and heroin cost so much more on the street than at the farm gate: you're not paying for the drugs; you're compensating everyone along the distribution chain for the risks they assumed in getting them to you. Smugglers often negotiate, in actuarial detail, about who will be held liable in the event of lost inventory. After a bust, arrested traffickers have been known to demand a receipt from authorities, so that they can prove the loss was not because of their own negligence (which would mean they might have to pay for it) or their own thievery (which would mean they might have to die). Some Colombian cartels have actually offered insurance policies on narcotics, as a safeguard against loss or seizure.
It's not just the federales that the narcos fear; it's also one another. The brutal opportunism of the underworld economy means that most partnerships are temporary, and treachery abounds. For decades, Chapo worked closely with his childhood friend Arturo Beltrán Leyva, a fearsome trafficker who ran a profitable subsidiary of Sinaloa. But in 2008, the two men split, then went to war, and Beltrán Leyva's assassins were later blamed for murdering one of Chapo's sons. To reduce the likelihood of clashes like these, the cartel has revived an unlikely custom: the ancient art of dynastic marriage.
eigentlich eine geschichte für die brandeins: unternehmertum at it's best. oder so.
netzpolitik.org: DJU/ver.di: Leistungsschutzrecht irgendwie in Ordnung #
interessant auch wie künftig unter dem leistungsschutzrecht mit interviews umgegangen werden könnte; interviewt eine zeitung jemanden, könnte es illegal/lizenzpflichtig sein, als interviewter darauf hinzuweisen.
popehat.com: The Oatmeal v. FunnyJunk, Part IV: Charles Carreon Sues Everybody #
das wird immer absurder. trotzdem, interessante eskalation.
scripting.com: Be a revolutionary, turn off the TV #
apropos filter-bubble. ist normales fernsehen, nicht die schlimmste form einer filter bubble?
alex.pt: The Screen of Each Laptop in the Apple Store Is Set to the Exact Same Angle #
70°.
links vom 18.06.2012
thedailyshow.com: Extended Interviews - Colin Powell Extended Interview Pt. 1 #
ganz sehenswertes interview mit colin powell. noch sehenswerter ist aber die extended-web-version (7 minuten lang).
wortfeld.de: Recht mäßig | Wie weiter mit dem Leistungsschutzrecht? #
alexander svensson hat sich 4 szenarien zur zukunft des leistungsschutzrechts ausgedacht.
faz.net: Gespräch mit Ahmadineschad: Die Wut kommt immer zu spät #
christiane hoffmann über das making-of ihres interviews mit mahmud ahmadineschad.
faz.net: EnBW-Kauf: Mappus war gesteuert #
langes stück über melanie amann und hendrik ankenbrand über den arbeitslosen stefan mappus.
links vom 17.06.2012
stefan-niggemeier.de: Das Leistungsschutzrecht: Selten war es so tot wie heute #
stefan niggemeier erklärt nochmal, was das leistungsschutzrecht nach dem vorliegenden gesetzentwurf bedeuten würde und dekonstruiert den gesetzentwurf über gefühlte 20 seiten:
Auf Twitter hat [Christoph Keese] eingeräumt, dass zum Beispiel schon eine bloße »Mehr zum Thema«-Liste mit verlinkten Überschriften unter einem Artikel für jeden nicht völligen Freizeitblogger gebührenpflichtig würde. »Rechteinhaber werden das aber wohl extrem billig anbieten«, fügte er hinzu.
Als sei das Problem die Höhe des Preises. Und nicht ein Konstruktion, in der man diejenigen, deren Beiträge man mit einer Überschrift und einem Link bewirbt, vorher um Erlaubnis fragen und eine Lizenz erwerben muss.
Wie die Verleger glauben können, dass es ihnen nützen wird und nicht schaden, Hinweise auf ihre Artikel zu erschweren, ist eines der zentralen Rätsel dieser ganzen Angelegenheit und Ausweis des Irrsinns, in den sich die Branche in ihrem Überlebenskampf geflüchtet hat.
konstantinklein.com: Textbausteine, ungeschützt #
konstantin klein hat ein entenent entdeckt:
Referentenentwurf (eines der wenigen Wörter der deutschen Sprache, in denen die mir gerade sehr lustig erscheinende Zeichenfolge “Entenent" vorkommt!)
und ein paar tipps parat um verlagiger zu werden:
3. Mache Deine Quellen unkenntlich, so wie es die Leistungsgeschützten auch gerne tun. Sie schreiben “Quelle: Internet"? Du schreibst: “Quelle: Kiosk".
zeit.de: Stimmt's?: Sind Tomaten kein Gemüse, sondern Obst? #
stimmt nicht, auch wenn tomaten in bali im obstsalat landen. aber erdbeeren sind nüsse und melonen sind kürbisse und damit gemüse.
nomnomnom.de: Jahwe! Komm raus, wir müssen reden!! #
youtube-video (und zwei mehr) von einer comic-lesung von ralf könig.
blog.dummy-magazin.de: Dummy in der schwer zu definierenden Zwischenzone #
die dummy-bildredakteurin findet in der ausstellung „art and press“ ein von everhard havekost abgemaltes dummy-titelbild:
Dass es in unserem Magazin um Fäkalien und nicht um Sex ging, wurde nicht erwähnt. Stattdessen haben die Macher der Ausstellung unser in ein Gemälde verwandeltes Cover mit einem Erklärtext versehen, der so verschwurbelt ist, dass wir bis heute nicht ganz sicher sind, dass es sich da nicht womöglich doch um eine Parodie auf die Kunstanalyse im Allgemeinen handelt.
spiegel markenkampagne jetzt hinter paywall?
die etwas peinliche spiegel-„markenkampagne“ die der spiegel mitte mai mit einer pressemitteilung ankündigte („Die Grundidee der Markenkampagne: [blah] Journalisten, die Woche für Woche die Republik mit ihren Artikeln begeistern und dabei nicht nur Politiker in Atem halten.“) und über die ich mich letzten monat köstlich amüsiert habe, ist aus dem download-service der spiegel-gruppe verschwunden.
der alte downloadlink ist jetzt passwortgeschützt (google-cache) und die navigation um einen navigationspunkt („Download-Service Markenkampagne“) ärmer geworden:
über den google cache findet man die bildmotive aber nach wie vor:
- 420x280_SP_Image_Haus_Iso300.jpg
- 210x280_SP_Image_Haus_Iso300.jpg
- 420x280_SP_Image_Konferenz_Iso300.jpg
- 210x280_SP_Image_Konferenz_Iso300.jpg
- film
keine ahnung ob der spiegel die marken-kampagne schon nach 30 tagen eingestampft hat oder hinter einer halbdurchlässigen paywall hat verschwinden lassen. konsequent wäre es ja.
links vom 16.06.2012
coffeeandtv.de: Journalisten im Backwahn #
lukas heinser schrieb meinen persönlichen lieblingsartikel des monats zum urheber-dings und zu hinkenden vergleichen:
Zwar scheinen manche Journalisten und die meisten Verleger überzeugt, dass ihre Texte für die Menschheit so wichtig sind wie das tägliche Brot, aber das macht sie noch nicht zur Backware.
Ja, “geistiges Eigentum" ist schon ein solcher unglücklicher Begriff, weil der Geist ja eben so erfrischend unkörperlich ist. Das überfordert viele Vorstellungskräfte, weswegen die Katholische Kirche den Heiligen Geist kurzerhand in eine Taube gepackt hat. Das ist auch nur ein Bild, liebe Journalisten [...]: Wenn Euch eine Taube auf den Kopf kackt, ist das in den seltensten Fällen ein Zeichen Gottes
independent.co.uk: Special Report: Watergate - the untold story #
zuerst hab ich den artikel von carl bernstein und bob woodward zum 40jährigen jubiläum des watergate-skandals auf einestages angefangen zu lesen. abgesehen davon, dass der artikel in 5 teile zerschnitten ist, ist auch noch die seitennavigation dysfunktional und die übersetzung teilweise zweifelhaft*. ab seite 3 hab ich mich dann auf die suche nach dem original gemacht und wurde beim independant independent fündig. eins muss man dann aber auch dem einestages.spiegel.de-artikel zugute halten: viele fotos. punktabzug für die blödsinnige formulierung am artikelfuss:
Eingereicht von:
Carl Bernstein, Bob Woodward
Veröffentlicht am: 15.6.2012
wenn die beiden das bei spiegel-online „eingereicht“ haben, fress ich ein döner.
--
*) original: „According to the Senate Watergate report and Liddy's 1980 autobiography, he used multicolored charts prepared by the CIA to describe elements of the plan.“
übersetzung: „Laut dem Watergate Report des Senats und Liddys Autobiografie von 1980 benutzte er farbige, von der CIA vorbereitete Karten, um die einzelnen Teile des Plans zu erläutern.“
ich würde „charts“ ja eher mit schaubildern oder „diagrammen“ übersetzen. aber was weiss ich schon?
ischack.net: SuperFav verheiratet Twitter und flattr #
das ist ja mal toll. auf twitter ein sternchen setzen und in der nacht flattrt SuperFav dann die gefavten twitterer. um das generischer zu machen wäre natürlich super, wenn man sowas mit beliebigen RSS-feeds machen könnte; wenn einmal ein RSS-feed mit dem eigenen flattr-konto verknüpft ist, wird alles im feed geflattert. das können dann twitter-favs sein, pinboard-bookmarks mit einem bestimmten tag oder wasauchimmer.
failblog.org: Poorly Dressed: Is This the Subway to Namek? #
geile frisur. ich frage mich seit 30 jahren, wie man sowas hinbekommt.
scripting.com: Tech press misses Google/Amazon name grab #
google hat toplevel-domains wie .blog oder .cloud beantragt. amazon versucht .search zu bekommen. und beide planen die generischen toplevel-domains exklusiv für ihre services zu benutzen. einerseits ist das natürlich empörend, andererseits auch sowas von. wer kümmert sich heutzutage noch um domains, in einer zeit in der viele inhalte im netz über facebook, twitter, domainkürzer oder einfache links erreicht werden?
oder hab ich was übersehen?
pressefreundlicher keller
stefan niggemeier ist etwas angesäuert:
Der Entwurf stand am Vormittag, spätestens 10:26 Uhr, im Netz. Seitdem liegt er dem ganzen fucking Internet vor.
»Spiegel Online«, »Zeit Online« und diverse räudige Blogs legen den Entwurf ihren Lesern per Link vor. Die »Süddeutsche Zeitung« teilt ihren Lesern mit, dass ihr der Entwurf vorliegt.
neu ist die linkallergie von grossen medienhäusern und der SZ im speziellen ja nicht gerade. faszinierend finde ich aber, dass blätter wie die süddeutsche ihre peinlichen phrasen wie „[irgendein scheiss] liegt diesem blatt vor“ oder „wie [wir wichtigtuer] aus gut informierten kreisen erfuhren“ einfach nicht mit einer weniger wichtigtuerischen ausdrucksweise ersetzen wollen.
eigentlich wollte ich aber auch nur meine assoziation zu stefan niggemeiers überschrift („Geht sterben (10)“) und dem leistungsschutzrecht (allgemein und speziell) aufschreiben:
ich musste eben auf dem klo auch daran denken was die verleger und die stumpen vom springer verlag eigentlich wollen. es scheint tatsächlich so eine art rückzug in den keller zu sein, aus angst auf der strasse, an der frischen luft, nicht genügend aufmerksamkeit und geld machen zu können. im dunklen keller, der schwer zu finden ist und eintritt kostet, soll das dann mit dem geldverdienen mit journalistischen inhalten besser werden. logisch.
[nachtrag 15.06.2012, 8:35h]
christoph keese hat gestern natürlich auch etwas zum leistungsschutzrecht geschrieben:
Der Gesetzentwurf des Leistungsschutzrechts für Presseverlage ist in Blogs und Tweets heute lebhaft diskutiert worden. Es überwiegt die Kritik. Das neue Recht werde Bloggern schaden, die Meinungsvielfalt beschränken und das Netz zerstören, heißt es. Unklarheit der Gewerbedefinition führe zu Rechtsunsicherheit, Abmahnwellen und Prozesslawinen. Doch die Sorgen sind übertrieben.
interessant finde ich, dass er keinen der kritischen beiträge in blogs und tweets verlinkt und nicht etwa schreibt „die Sorgen sind unbegründet“, sondern „die Sorgen sind übertrieben“. das lässt wirklich schlimmes befürchten.
auch amüsant, dass er meint private blogger könnten mit dem leistungsschutzrecht geld verdienen, indem sie ihre texte lizensieren. klar, 10 semester jura-studium und jeder blogger ist dank des leistungsschutzrechts in der lage lizenzen zu verhandeln und ab- und anzumahnen. käufmännisches wissen schadet dem privatblogger beim verwalten der einnahmen natürlich auch nicht.
links vom 15.06.2012
ahoipolloi.blogger.de: (1210) #
günter wallraff beim BND („deutschlands härtester paketdienst“)?
wired.com/gadgetlab: The New MacBook Pro: Unfixable, Unhackable, Untenable #
kyle wiens von ifixit:
The Retina MacBook is the least repairable laptop we've ever taken apart: Unlike the previous model, the display is fused to the glass, which means replacing the LCD requires buying an expensive display assembly. The RAM is now soldered to the logic board -- making future memory upgrades impossible. And the battery is glued to the case, requiring customers to mail their laptop to Apple every so often for a $200 replacement. The design may well be comprised of “highly recyclable aluminum and glass" -- but my friends in the electronics recycling industry tell me they have no way of recycling aluminum that has glass glued to it like Apple did with both this machine and the recent iPad.
ich glaube für gadgets ist reparatur-fähigkeit nicht unbedingt das hautpargument, ich muss aber sagen, dass ich über die reparaturfähigkeit meines 13" macbooks von 2009 hoch erfreut bin. RAM habe ich zweimal verdoppelt auf jetzt 8GB, den akku einmal und die festplatte hat auch bereits einmal den geist aufgegeben. wenn all diese teile festgeklebt sind, fühlt sich das schon ein bisschen an, wie ein herd mit festgeschweissten töpfen.
zeit.de: Leistungsschutzrecht: Von Pressetexten sollten künftig besser alle die Finger lassen #
kai biermann:
Vor allem ist da die Trennung von gewerblicher und privater Nutzung: Zu "nicht gewerblichen Zwecken" dürfen Presseerzeugnisse auch künftig verbreitet werden, heißt es in dem Entwurfstext. Was aber meint das? In der Begründung des Entwurfs stehen mehrere Beispiele, die sich vor allem mit Blogs befassen. Demnach kann Bloggern nur geraten werden, künftig keine Zeitungen mehr als Ausriss, Kopie et cetera einzubinden.
gute zusammenfassung und analyse zum gesetztentwurf für ein leistungsschutzrecht. witzigerweise las ich gestern von vielen, dass sie ihren boykott deutscher verlagshäuser gerne mit diesem text beginnen würden.
einen guten überblick bietet (natürlich) auch die initiative gegen ein leistungsschutzrecht, die texte von udo vetter (Digital kastriert) oder thomas stadler („Kurzanalyse des Gesetzesentwurfs zum Leistungsschutzrecht“) lassen das schlimmste befürchten und viele neue aufträge für rechtsanwälte am horizont auftauchen.
wiegold.wordpress.com: Das neue Leistungsschutzrecht: Schizophrene Verleger - und ein Geschenk für PR-Berater #
thomas wiegold:
Also ich würde als PR-Berater einem Politiker raten, das mit den Interviews sein zu lassen und - möglichst knallige - Aussagen mit Nachrichtenwert auf den eigenen Webseiten zu publizieren und dannm über die diversen Kanäle wie Twitter oder andere social media möglichst breit zu streuen. Die zunehmende Leserschaft im Internet wird das eher zur Kenntnis nehmen als den Text einer Zeitung, die sie gedruckt nie sehen wird und von dem sie im Internet nichts erfährt.
und auf links zu deutschen printmedien verzichtet er auch.
ralfschwartz.typepad.com: Ich breche eine Lanze für dieses Leistungsschutzrecht #
ralf schwarz:
Der deutschen Blogosphäre kann nichts Besseres passieren als das neue Leistungsschutzrecht. Hut ab vor den Verlagen und der Politik, die uns endlich zwingen, wenn wir es schon nicht freiwillig tun, innovativ, relevant, distinktiv und einzigartig zu werden.
scienceblogs.de/plazeboalarm: Doku Bulb Fiction: Wahn oder Wahnsinn? #
marcus anhäuser über einen dokumentarfilm namens „Bulb Fiction“:
Kein Dokumentarfilm, sondern reine Propaganda.
meedia.de: Deutschlands meister Autojournalist #
stefan winterbauer über den auto-journalisten thomas geiger:
Geigers Texte sind tatsächlich immer unterschiedlich. Es ist keinesfalls so, dass er immergleiche Text-Bausteine hin und her verschiebt. Beim Lesen fällt nicht auf, dass Thomas Geiger, Tom Grünweg, Tom Debus und Benjamin Bessinger ein und derselbe Autor sind.
links vom 14.06.2012
anmutunddemut.de: Fahren #
ben_:
Seit dem Beginn des "Krieges gegen den Terror" stellt sich mir die Frage, warum man sich als Internetnutzer praktisch vollständig überwachen lassen soll, während Autofahrer praktisch völlig unüberwacht tun und lassen können was sie wollen. Auch wenn ich als Programmierer allem Programmierten zutiefst mistraue, stellt sich mir schon seit Jahren die Frage, warum nicht alle Geo- und Geschwindigkeitsdaten jedes Autos jederzeit direkt an die Polizei übermittelt werden. Und warum Autos nicht einfach so gebaut werden, dass sie nicht schneller fahren können, als an der Stelle, an der sie sich im Straßenverkehr befinden fahren dürfen.
ganz einfach, weil die autoindustrie eine ziemlich gut organisierte lobby hat. und weil es in deutschland eine starke automobil-industrie haben. die internet-lobby funktioniert noch nicht besonders gut und eine internet-industrie in deutschland ist so gut wie nicht existent.
katiakelm.de/blog: rezension einer ausstellung die ich leider verpasst habe #
katia kelm:
letzte woche war ich bei karstadt in der haushaltswaren-abteilung im 5. stock.
auf der rolltreppe nach oben fährt man normalerweise an saisonalem dekogedöns und werbung vorbei. meist sind das so etagenübergreifende fahnen mit aufdruck.
vor ner weile zb. mit werbung für ne kaffeemarke und letzte woche wars die „Art Week Hamburg 2012“. [...]weil dieses Art Week dings auch in meinen facebook einladungen ständig aufgetaucht ist hab ich gerade mal gegoogelt was das überhaupt ist.
das ist alles sehr erschütternd, insbesondere, wenn man den links im artikel folgt.
blog.stuttgarter-zeitung.de: Promimode und Matratzen bei Glaserei #
sehr schöne parallelen.
uarrr.org: Details matter. #
details sind wichtig. aber noch wichtiger sind sensoren.
superlevel.de: Fix-It Felix #
dennis kogel:
Die Flash-basierte Arcade-Simulation mag zwar bloßer Teil der üblichen PR-Masche sein, spielt sich tatsächlich aber ziemlich gut. Grafik und Sound lassen an die gute alte Donkey-Kong-Ära erinnern, die Charaktere machen Lust auf den fertigen Film. Liebe Disney-Menschen, vielen Dank für das Spiel zum Film zum Spiel, das es gar nicht gibt, jetzt aber irgendwie doch.
neunetz.com: Ein deutsches Archive.org ist praktisch unmöglich #
marcel weiss:
Eric Steinhauer von der Deutschen Nationalbibliothek spricht im Interview mit irights.info über den unsäglichen Umstand, dass eine Archivierung des deutschen Webs durch das hiesige Urheberrecht verhindert wird.