links vom 17.03.2012

felix schwenzel

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  tau­send­klei­ne­din­ge.blog­spot.com: Tipps für den Ge­fäng­nis­auf­ent­halt   #

punkt 17:

Kei­ne Süßgkei­ten es­sen, die man auf dem Bett fin­det bzw. als Ge­schenk be­kommt. Das wird als Ein­wil­li­gung zum Sex ver­stan­den.

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  pi­xel­oeko­nom.de: Sind Ban­ker schlech­te Men­schen?   #

pi­xel­öko­nom :

Der Jour­na­list Hans-Ul­rich Jör­ges hat Jo­sef Acker­mann ein­mal ge­fragt, war­um er als rei­cher Mann über­haupt 14 Mil­lio­nen ver­die­nen müs­se, war­um es nicht auch sie­ben oder neun Mil­lio­nen tä­ten. Er brau­che das Geld gar nicht, habe Acker­mann ge­ant­wor­tet, er lebe be­schei­den. Aber die ehr­gei­zi­gen jun­gen Leu­te in der Bank ver­lö­ren ihre Mo­ti­va­ti­on und den Re­spekt vor ihm, wenn er nicht näh­me, was mög­lich sei.

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  me­dia-en­gi­ne.de: Lego mit ge­nia­ler Image­kam­pa­gne   #

in der tat sehr gut.

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  cof­fee­andtv.de: Lie­be ist ...   #

al­ter schwe­de, was cars­ten maschmaey­er da über sei­en „er­folgs­stra­te­gien“ schreibt ist in der tat be­ängs­ti­gend. cars­ten maschmey­er in der bild:

Es war schon sehr be­ängs­ti­gend, nicht zu wis­sen, wie die Leu­te und die Me­di­en re­agie­ren, wenn Ve­ro­ni­ca Fer­res und ich uns als Paar outen wür­den.

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  neu­netz.com: Nur Po­le­mik und kei­ne Ar­gu­men­te von den frei­en Jour­na­lis­ten vom DJV zur Ur­he­ber­rechts­de­bat­te   #

mar­cel weiss:

Ich glaub, es hackt.

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  mee­dia.de: Die IVW-und-AGOF-Tricks der News-Sites   #

jens schrö­der:

Den­noch: Le­ga­li­tät hin oder her, die Me­tho­den, völ­lig in­halts­frem­de Web­sites zu ei­nem na­mens­ge­ben­den An­ge­bot hin­zu­zu­zäh­len, ver­wäs­sern die ei­gent­lich star­ken Wäh­run­gen der IVW und AGOF im­mer mehr und ma­chen die Zah­len auf Dau­er ir­rele­vant. Zu den An­ge­bo­ten, die die­se Me­tho­dik in­ten­siv nut­zen, ge­hö­ren der­zeit N24, Fo­cus On­line, Süd­deut­sche.de, Zeit On­line, Der­Wes­ten und Welt On­line, also vie­le gro­ße An­bie­ter.

schwanz­ver­gleich mit pro­the­sen. und dann wun­dern sich die me­di­en­hei­nis, dass die wer­be­prei­se im kel­ler blei­ben. (wer­be-) kun­den be­scheis­sen ist als ge­schäft­grund­la­ge glaub ich nur so eine mit­tel­gu­te idee. /@chris­stoe­cker


fur­zen ga­lo­re

felix schwenzel

rené stellt fest, dass „das darm­rohr“ von giu­lia en­ders „seit ein paar Ta­gen […] durch die Blogs“ gehe. stimmt. hier auch. aber rené legt nach, mit dem fur­zen­den ram­bo:

denn leg ich wie­der­um den ab­so­lu­ten klas­si­ker nach, den fur­zen­den pre­di­ger (fa­ting pre­a­cher), über den ich mich seit über 10 jah­ren fast je­des jahr ein­mal sche­ckig la­che:


links vom 16.03.2012

felix schwenzel

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  kott­ke.org: How to draw Bugs Bun­ny   #

ja­son kott­ke:

Watch as le­gen­da­ry ani­ma­tor Chuck Jo­nes draws Bugs Bun­ny, one of the many cha­rac­ters he hel­ped crea­te du­ring his long care­er.

das ist fast so fas­zi­nie­rend wie pa­blo pi­cas­so beim zeich­nen zu­zu­se­hen.

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  ber­li­ner-zei­tung.de: In­sze­nie­run­gen in den Me­di­en: Wie aus Rauch­alarm ein Feu­er­dra­ma wird   #

seit­dem ich die „die 13 ½ le­ben des käp­t'n blau­bär“ von wal­ter moers las, lau­tet mein lieb­lings­wort trat­schwel­len. ich über­le­ge der­zeit ob ich „trat­schwel­len“ künf­tig als syn­onym für „jour­na­lis­ten“ be­nut­zen soll.

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  for­schungs-blog.de: Die Bril­le für die Bei­ne   #

sa­scha lobo:

Wenn also - so noch im­mer un­se­re Ar­beits­hy­po­the­se - alle Men­schen ir­gend­wie be­hin­dert sind, dann er­gibt sich dar­aus nicht nur eine neue, viel freund­li­che und vor al­lem selbst­ver­ständ­li­che­re Sicht auf Be­hin­de­rung all­ge­mein: die Welt ist von der sich nicht be­hin­dert füh­len­den Mehr­heit so ge­baut wor­den, dass sie ih­nen aus­reicht, sich nicht be­hin­dert zu füh­len. Be­hin­de­rung ist im­mer auch eine ge­sell­schaft­li­che Kon­struk­ti­on, und die Gren­zen zwi­schen der Zu­schrei­bung “be­hin­dert" und “nicht­be­hin­dert" sind so flie­ßend, dass man sie eben als will­kür­lich be­trach­ten und be­lie­big ver­schie­ben kann.

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  bild­blog.de: Bloß kei­ne Neid-De­bat­te!   #

lu­kas hein­ser:

Sie le­ben manch­mal in ei­ner sehr ei­ge­nen Welt bei der Axel Sprin­ger AG.

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  ted.com: Rob Reid: The $8 bil­li­on iPod   #

rob reid über „©opy­right math“. sehr wit­zig. /tech­dirt.com
(spoi­ler: ein ipod clas­sic kann nach be­rech­nun­gen der mu­sik­in­dus­trie lie­der im wert von 8 mil­li­ar­den dol­lar ent­hal­ten. oder 75tau­send ar­beits­plät­ze.)

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  bo­ing­bo­ing.net: This Ex­plains a Lot   #

„GOD HA­TES FACTS“


links vom 15.03.2012

felix schwenzel

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  elek­tri­scher-re­por­ter.de: Pha­se III - 031: ein VZ, eine Ver­lo­bung und ein Ver­such   #

ma­rio six­tus mit neu­er fri­sur, neu­em hal­li­gen stu­dio, neu­er bril­le und ei­ner rund­rum pri­ma sen­dung mit auf­ge­räum­tem, ent­müll­ten und jour­na­lis­tisch auf­ge­wer­te­tem sen­dungs­kon­zept.

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  blogs.msdn.com: Why I left Goog­le   #

ja­mes whita­ker:

The Goog­le I was pas­sio­na­te about was a tech­no­lo­gy com­pa­ny that em­powered its em­ployees to in­no­va­te. The Goog­le I left was an ad­ver­ti­sing com­pa­ny with a sin­gle cor­po­ra­te-man­da­ted fo­cus.

[meta-an­mer­kung: al­ter schwe­de sind die msdn.com-blogs scheis­se. mi­cro­soft ist tech­nisch mit sei­nen web­diens­ten echt noch auf dem ni­veau von 1998.]

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  ge­org.pa­gen­stedt.de: Street Pho­to­gra­phy - das Recht am ei­ge­nen Bild   #

ge­org pa­gen­stedt:

Je­den­falls dürf­te es vie­le mei­ner Lieb­lings­fo­tos gar nicht ge­ben nach deut­schem Recht. Und die Fra­ge ist auch, ob Fo­to­gra­fie­ren noch Spaß macht, wenn bei je­dem Foto ein Ju­rist da­ne­ben ste­hen muss. Ich bin hier bei Till Schramm, der sich ei­nen ent­spann­te­ren Um­gang mit der Stras­sen­fo­to­gra­fie und der fo­to­gra­fi­schen Do­ku­men­ta­ti­on des All­tags­le­bens wünscht. Bis da­hin muss je­der Stras­sen­fo­to­graf sein per­sön­li­ches Au­gen­maß fin­den und an­sons­ten mit recht­li­chen und ethi­schen Un­ge­wiss­hei­ten klar­kom­men.

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  hei­se.de/tr: Sie ver­steht mich nicht   #

gre­gor hon­sel ist nicht so be­geis­tert von „alex­an­dria“. wer nicht weiss was alex­an­dria ist und war­um es ei­nen in­ter­es­sie­ren soll­te, kann es in gre­gor hon­sels ar­ti­kel er­fah­ren. (spoi­ler: war teu­er, wur­de staat­lich ge­för­dert und funk­tio­niert nicht rich­tig)

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  lead-di­gi­tal.de: Pin­spi­re: Wenn Copy-and-Pas­te in die Hose geht   #

mir ist jetzt der pas­sen­de ver­gleich ein­ge­fal­len, um die ak­ti­vi­tä­ten der sam­wers oder die ak­ti­vi­tä­ten die sie un­ter­stüt­zen in ei­nen pas­sen­den kon­text zu stel­len ... nein doch nicht.

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  hackr.de: Twit­te­rous   #

mar­kus spath:

je­den­falls be­denk­lich, wie wahr­schein­lich es mitt­ler­wei­le ist, dass gan­ze kul­tu­ren oder land­stri­che ein­fach aus­ge­löscht wer­den, weil die grün­der die ei­ge­ne po­si­ti­on in­ner­halb ih­res me­ta­spiels ge­win­nen oder zu­min­dest kon­so­li­die­ren wol­len

sel­ber bau­en oder zu­min­dest ab­hän­gig­kei­ten von drit­ten in gren­zen hal­ten, ist im netz wich­ti­ger denn je.

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  die­gan­ze­wahr­heit.org: Der pöse Daim­ler   #

tho­mas weiss über mar­vin op­pongs pseu­do­in­ves­ti­ga­ti­ven ar­ti­kel über ir­gend­was mit daim­ler und der wi­ki­pe­dia:

Wenn Schei­ße ein­fach nicht flie­gen will...
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  thi­sis­not­porn.net: Bill Clin­ton and John F. Ken­ne­dy   #

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  ken­le­vi­ne.blog­spot.com: Why peo­p­le don't laugh   #

die meis­ten deut­schen glau­ben ja (glaub ich), dass das la­chen in sit­coms vom band kommt. kommt aber vom pu­bli­kum. ich war in hol­ly­wood mal bei der auf­zeich­nung ei­ner sit­com da­bei, muss so 1986 oder 1987 ge­we­sen sein. was mich sehr be­ein­druckt hat, war die pro­fes­sio­na­li­tät und wohl­or­ga­ni­siert­heit mit der das al­les von stat­ten ging. ei­gent­lich wie thea­ter in gut. ich hab je­den­falls da­mals ge­lacht.

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  pro2koll.de: Han­dy­ab­zo­cke durch Bur­da Wire­less GmbH   #

till­mann all­mer meint

Die Ge­schäf­te von Bur­da Wire­less sind Arsch­loch­ge­schäf­te [...].

ich nei­ge die­ser mei­nung zu­zu­stim­men, nach­dem ich den mail­wech­sel von till­mann all­mer mit bur­da wire­less ge­le­sen habe.

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  fx­neu­mann.de: Ge­le­sen: Da­ni­el Mil­ler, Das wil­de Netz­werk   #

le­sens­wert (das buch, aber auch die re­zen­si­on) (glau­be ich).

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  so­zi­al­theo­ris­ten.de: Nach­trag zur Face­book- und Twit­ter­in­dus­trie   #

ste­fan schulz denkt sa­scha lo­bos her­vor­ra­gen­den AGB-elend-ar­ti­kel die­ser wo­che ein biss­chen wei­ter:

Twit­ter ist [...] in­zwi­schen weit mehr als nur eine Ge­mein­schaft (Or­ga­ni­sa­ti­on, Un­ter­neh­men). Twit­ter ist ein be­son­de­rer Teil der Ge­sell­schaft ge­wor­den. Na­tür­lich ist al­les so­zia­le Teil der Ge­sell­schaft, aber der Ver­lust von Twit­ter wür­de ei­nen spür­ba­ren Un­ter­schied be­deu­ten. Twit­ter ist, wie Face­book auch, nicht mehr be­lie­big aus­tausch­bar.

Das ist zum ei­nen ein or­ga­ni­sa­tio­na­ler Er­folg, aber da­mit ver­bun­den ist nun eben auch ein ge­sell­schaft­li­ches Ri­si­ko. Und der fol­gen­de Ver­gleich liest sich in ei­nem Satz krass, aber er ist wohl­durch­dacht: Mit Twit­ter soll­te man ge­sell­schaft­lich um­ge­hen wie mit Atom­kraft­wer­ken (und vie­len an­de­ren Ein­rich­tun­gen, die Or­ga­ni­sa­tio­nen be­trei­ben). Die Or­ga­ni­sa­ti­on darf über ihre Form in der Ge­sell­schaft nicht al­lein ent­schei­den. We­nigs­tens der Rah­men des­sen, was in AGB ste­hen darf muss auch po­li­tisch ent­scheid­bar sein.

in die rich­tung hat­te ich vor ner wei­le auch mal nach­ge­dacht.

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  hei­se.de: Folgt der Fall Wo­we­reit auf den Fall Wulff?   #

wo­we­reit scheint um ei­ni­ges ge­schick­ter als wulff zu re­agie­ren, steckt aber tief in der scheis­se (glau­be ich).

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  spreng­satz.de: Nur noch raus - aber wie?   #

mi­cha­el spreng:

Erst wur­de der in­ter­na­tio­na­le Ter­ro­ris­mus be­kämpft und Deutsch­lands Frei­heit am Hin­du­kusch ver­tei­digt. Dann wur­de der Ein­satz der Bun­des­wehr in Af­gha­ni­stan als eine Art Ent­wick­lungs­hil­fe mit be­waff­ne­tem Be­gleit­schutz dar­ge­stellt.

Dann ging es um das Recht is­la­mi­scher Mäd­chen, eine Schu­le be­su­chen zu dür­fen, und ein selbst­be­stimm­tes Le­ben der Frau­en. Und schließ­lich soll­ten die af­gha­ni­sche Po­li­zei und die Mi­li­tärs be­fä­higt wer­den, aus ei­ge­ner Kraft dem Ter­ror der Ta­li­ban zu wi­der­ste­hen.


leis­tungs­schutz?

felix schwenzel

ich gebe zu, ich lese spie­gel on­line ger­ne. die sei­te ist voll mit müll, aber es gibt auch sehr vie­le ar­ti­kel die mit jour­na­lis­ti­scher lei­den­schaft ge­schrie­ben oder ori­gi­nell sind und ei­nen gu­ten über­blick über die nach­rich­ten­la­ge ge­ben. ich lese spie­gel on­line fast täg­lich und är­ge­re mich trotz­dem nur alle 3 oder 4 tage.

als ich dann heu­te bei spie­gel-on­line die­sen ar­ti­kel („Brand­brief von Gold­man-Sachs-Ma­na­ger — Die Ab­rech­nung“) auf der start­sei­te sah und an­klick­te, las ich na­tür­lich erst­mal das ori­gi­nal („Why I Am Lea­ving Gold­man Sachs“, lo­bens­wer­ter­wei­se pro­mi­nent von spon ver­linkt. [nach­trag 02:40h] für ei­nen link auf die­sen the-dai­ly-mash-ar­ti­kel der spä­ter er­wähnt wird reichts dann aber schon nicht mehr). durch­aus le­sens­wert, aber halt eng­lisch und aus­ser 214 kom­men­ta­ren drun­ter ohne wei­te­ren kon­text.

da­nach habe ich den spon-ar­ti­kel ge­le­sen. er bot tat­säch­lich ein biss­chen ein­ord­nung, lei­der et­was arg na­he­li­gend („Der Brand­brief sorg­te in den USA und Groß­bri­tan­ni­en prompt für eine Mas­se an Kom­men­ta­ren.“). na gut es fol­gen noch zwei ab­sät­ze mit zi­ta­ten zur ein­ord­nung:

"Je­der an der Wall Street hat das ge­le­sen", sagt Erik Schatz­ker, Mo­de­ra­tor beim Wirt­schafts­sen­der Bloom­berg TV. Sei­ne Kol­le­gin Sara Ei­sen er­gänzt: "Es ist ein De­sas­ter für Gold­man Sachs."

In In­ter­net­fo­ren, Blogs und auf Twit­ter wird flei­ßig über die Bank ge­spot­tet. Der Blog "Busi­ness In­si­der" nennt den Ab­schieds­brief von Smith "ei­nen wei­te­ren PR-Alb­traum" für Gold­man. Die bri­ti­sche Web­sei­te "The Dai­ly Mash" ver­öf­fent­lich­te be­reits eine Sa­ti­re: "War­um ich das Im­pe­ri­um ver­las­se, von Darth Va­der".

der rest des ar­ti­kels be­lässt es da­bei tei­le des „brand­briefs“ zu zi­tie­ren, gros­sen­teils in in­di­rek­ter rede. was hat spie­gel-on­line also ge­nau ge­tan?

ei­nen ab­satz ge­schrie­ben in dem steht, dass je­mand ei­nen brief schrob. ein ab­satz in dem zu­sam­men­ge­fasst steht was in dem brief stand. ei­nen ab­satz mit ei­ner pla­ti­tü­de („vie­le re­ak­tio­nen“) und zwei zi­ta­ten von fern­seh­jour­na­lis­ten. ein ab­satz mit wei­te­ren re­ak­tio­nen. drei ab­sät­ze über­setz­te zi­ta­te aus dem brief. ein ab­satz in dem eine spre­che­rin von gold­man sachs zi­tiert wird. ein ab­satz mit ei­ner ein­schät­zung der lage von gold­man sachs, wahr­schein­lich aus pres­se­agen­tur­mel­dun­gen raus­ge­schnip­selt und ein wei­te­rer ab­satz mit zi­ta­ten aus dem brief.

das soll jetzt kei­ne kri­tik oder ein text über den spie­gel­ver­lag wer­den, ich fin­de den spon-brief-agen­tur-mas­hup to­tal OK. täg­li­ches jour­na­lis­ti­sches hand­werk („was machst du be­ruf­lich?“ „zu­sam­men­tra­gen und zu­sam­men­stü­ckeln.“).

fas­zi­nie­rend fin­de ich nur, dass ver­le­ger heut­zu­ta­ge für so­et­was ei­nen be­son­de­ren schutz zu be­an­spru­chen ver­su­chen. die ar­beit von zu­sam­men­trä­gern und zu­sam­men­stück­lern soll nach an­sicht der ver­la­ge (die mit so­et­was hof­fen wer­bung bes­ser ver­kau­fen zu kön­nen) von ei­nem „leis­tungs­schutz­recht“ ge­deckt wer­den. die ver­la­ge mei­nen, dass nie­mand an­ders aus­ser ih­nen selbst mit sol­chem patch­work geld ver­die­nen dür­fe. das leis­tungs­schutz­recht soll auch für „jour­na­lis­ti­sche in­hal­te“ gel­ten, die zu 90 pro­zent aus zu­sam­men­ge­klau­ten zu­sam­men­ge­tra­ge­nen ma­te­ri­al be­stehen. die ver­le­ger selbst be­zah­len (aus­ser den nach­rich­ten­agen­tu­ren und dem zu­sam­men­stück­lern au­toren) nie­man­den und be­die­nen sich frei­zü­gig an den in­hal­ten an­de­rer. wenn ih­nen das selbst pas­siert, nen­nen sie es oft dieb­stahl oder un­recht­mäs­si­ge kom­mer­zi­el­le nut­zung und wol­len li­zenz­ge­büh­ren da­für se­hen.

mir scheint es ab­surd, li­zenz­ge­büh­ren für et­was zu ver­lan­gen, für das man selbst kei­ne li­zenz­ge­büh­ren zu zah­len be­reit ist. viel­leicht kön­nen wir über das leis­tunsg­schutz­recht noch­mal re­den, wenn ver­la­ge für in­ter­views (also das ab­sau­gen von geis­ti­gem ei­gen­tum aus in­ter­view­part­nern), tweets des ta­ges auf dem ti­tel­blatt oder pa­ra­phra­sie­run­gen von frem­den in­hal­ten (aus zei­tun­gen, bü­chern, fern­se­hen oder blogs) li­zenz­ge­büh­ren oder ho­no­ra­re zah­len.

zu­mal or­dent­li­che jour­na­lis­ti­sche ar­beit heut­zu­ta­ge ja auch bei ei­ner ver­öf­fent­li­chung im in­ter­net durch das ur­he­ber­recht ge­schützt ist. auch wenn die ver­la­ge auch das sehr ei­gen­nüt­zig und selbst­ver­liebt aus­le­gen.


mat­thi­as spiel­kamp stellt sich im han­dels­blatt ähn­li­che fra­gen, al­ler­dings um ei­ni­ges ele­gan­ter als ix.


schwanz­ver­gleich ver­stor­ben, tot­ge­burt ge­plant

felix schwenzel

jens schrö­der be­er­digt die deut­schen blog­charts:

Pro­fi-Blogs mit 20-Mann-Re­dak­tio­nen und ei­nem In­hal­te-Aus­stoß von 30 oder mehr Tex­ten pro Tag las­sen sich doch eher mit Spie­gel On­line ver­glei­chen als mit ei­nem 1-Per­so­nen-Hob­by-Blog, in dem viel­leicht alle zwei Tage ein Text er­scheint. Zu­dem wird es oft­mals nicht leich­ter, über­haupt ein­zu­ord­nen, was ein Blog ist und was schon längst ein Ma­ga­zin.

statt­des­sen bas­telt jens schrö­der an ei­ner lis­te von „deutsch­spra­chi­gen In­ter­net-Leit­me­di­en“ auf ba­sis sei­ner mo­nat­li­chen hy­per­land charts. ich glau­be ja mitt­ler­wei­le, dass das al­les quark ist. die neu­en charts sol­len auf ba­sis von „Li­kes, Shares und Tweets bei Face­book und Twit­ter“ er­stellt wer­den. nur mes­sen li­kes, shares und tweets ja nicht die be­liebt­heit (oder gar qua­li­tät) ei­nes „me­di­ums“, son­dern die be­liebt­heit ei­nes ein­zel­nen bei­trags.

aber selbst das un­ter­fan­gen die be­liebt­heit ein­zel­ner ar­ti­kel an drei fak­to­ren zu mes­sen hal­te ich für quark. riv­va hat das frü­her mal ge­macht un­ter riv­va.de/leit­me­di­en. dort wur­den da­mals al­ler­dings, wie bei den deut­schen blocharts, nur die ver­lin­kun­gen von blogs (oder ge­nau­er riv­va-quel­len) ge­mes­sen. ich glau­be die qua­li­tät ei­ner sol­chen lis­te wächst nicht durch das hin­zu­fü­gen oder än­dern der ran­king­fak­to­ren.

und: wenn also nun li­kes, shares und tweets ge­mes­sen und ver­gli­chen wer­den sol­len, was ist mit flat­trs, pin­te­rest pins, book­marks bei de­li­cious oder pin­board, +1, quo­te.fm-quo­tes oder der an­zahl le­ser oder kom­men­ta­re? und selbst wenn jens schrö­der (oder ein künf­ti­ges riv­va) all die­se fak­to­ren er­fas­sen könn­te, wie wür­den die ein­zel­nen fak­to­ren ge­wich­tet wer­den?

vor al­lem fra­ge ich mich aber: wozu oder wem nüt­zen sol­che lis­ten über­haupt? um ir­gend­ei­ne qua­li­tät zu mes­sen? re­le­vanz? in­ter­essanz? selbst wenn das ge­län­ge, wen, aus­ser de­nen die auf der lis­te ste­hen*, in­ter­es­sier­te das? kann eine sol­che lis­te über­haupt für mich in­ter­es­san­te in­hal­te oder „me­di­en“ fin­den? ich glau­be aus­ser zu schwanz­ver­glei­chen füh­ren sol­che charts zu nichts, für dass sich die ar­beit und mühe loh­nen wür­de.

auch bei riv­va hat mich ei­gent­lich nie gross in­ter­es­siert was nach oben ge­spült wird, son­dern der kon­text den riv­va auf­zeig­te. nicht die quan­ti­fi­zie­rung ist in­ter­es­sant, son­dern die kon­tex­tua­li­sie­rung. das war frü­her schon so und ist es jetzt ganz be­son­ders, wo je­dem twit­ter-, face­book-, pin­te­rest- oder-was-weiss-ich-nut­zer die in­ter­es­san­ten ar­ti­kel so oder so in die time­line ge­spült wer­den.

quan­ti­fi­zie­rung ist mög­li­cher­wei­se für out­si­der in­ter­es­sant um sich ei­nen über­blick zu ver­schaf­fen, für in­si­der ist sie nur so lan­ge in­ter­es­sant wie sie selbst quan­ti­fi­ziert wer­den und sich ein­bil­den, sich so ver­glei­chen oder ihre re­le­schwanz­län­ge mes­sen zu kön­nen.

wenn jens schrö­der jetzt eine lis­te von „deutsch­spra­chi­gen In­ter­net-Leit­me­di­en“ er­stellt, wird das eine tot­ge­burt. tu es nicht, jens.


*) ich ver­lor nach dem letz­ten re­launch der deut­schen blog­charts schlag­ar­tig das in­ter­es­se an den blog­charts. in­ter­es­san­te blogs fand ich dort nicht, nur blogs die in ir­gend­et­was gut ab­schnit­ten oder po­pu­lär und da­mit oh­ne­hin be­kannt wa­ren.


wie geht ka­cken?

felix schwenzel

eck­art von hirsch­hau­sen kann ein­pa­cken, das hier ist im ge­gen­teil zu eck­hart von hirsch­hau­sen mal ne wit­zi­ge ärz­tin me­di­zin­stu­den­tin:

/+gre­gor klar und +ralf hil­de­brandt


icloud ka­len­der in goog­le ka­len­der abo­nie­ren

felix schwenzel

weil je­mand frag­te: icloud-ka­len­der kan man frei­ge­ben, da­mit man sie abo­nie­ren kann. ical (oder icloud.com) er­zeugt da­für eine ob­sku­re url, die man theo­re­tisch mit je­dem ical-fä­hi­gen ka­len­der abon­nie­ren kann. etwa ist die­ser art:

web­cal://p01-ca­len­darws.icloud.com/ca/sub­scri­be/1/x-dsoi­ufhs­doifh­dsoifh­foisdhfo_dso­fiH-dsfd-fsdfs4-sdfhiudsh­fisdfhids-fdsifh

ver­sucht man nun die url (statt web­cal: http: be­nut­zen!) im goog­le ka­len­der zu abon­nie­ren, be­klagt sich goog­le (zu recht) dass die da­tei über eine ro­bots.txt ge­schützt ist und goog­le die URL des­halb nicht le­sen kön­ne. das ist ein „known is­sue“. wenn man die ka­len­der url jetzt aber über pro­xy lei­tet gehts. man­che schla­gen vor das über eine ya­hoo-pipe zu ma­chen, ich wür­de es über ein php-script ma­chen:


links vom 12.03.2012

felix schwenzel

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  va­ni­ty­fair.com: How Aa­ron Sor­kin's West Wing In­spi­red a Le­gi­on of Ly­man Wan­n­a­bes   #

noch nicht ge­le­sen, aber ich bin si­cher, der text ist trotz­dem emp­feh­lens­wert. oder? /via

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  taz.de: CSU-Po­li­ti­ke­rin Dag­mar Wöhrl und das Netz: „Ich habe lang E-Mails aus­ge­druckt“   #

OMG: mir wird eine CSU-po­li­ti­ke­rin sym­pa­thisch -- jetzt­lob ich sie schon zum zwei­ten­mal. dag­mar wöhrl zeigt, was pas­siert, wenn man sich mit in­ter­net in­fi­ziert. man kann kom­mu­ni­ka­tiv und glaub­wür­dig wer­den.

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  isa­bel­bog­dan.de: Aus­flug   #

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  frei­tag.de: Leis­tungs­schutz­recht: Die Anti-Vi­sio­nä­re   #

auch schon et­was ab­ge­han­gen der text, aber pri­ma auf den punkt, was ja­kob aug­stein über das leis­tungs­schutz­recht und chris­toph kee­se sagt:

Meh­re­re Jah­re liegt die Po­li­tik jetzt schon im Dau­er­feu­er der Lob­by­is­ten. In ers­ter Rei­he im­mer Sprin­gers Chef­ka­no­nier Chris­toph Kee­se. Die Un­er­müd­lich­keit, mit der der Kon­zern­ge­schäfts­füh­rer für Pu­blic Af­fairs ge­gen das We­sen des In­ter­nets kämpft, macht ihn bei­na­he sym­pa­thisch. Sinn­voll wird sein Kampf da­durch frei­lich nicht.

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  no­te­sof­ber­lin.com: Hel­mut Schmidt   #

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  koehn­topp.de: Ar­chi­tek­tur heißt um­bau­en   #

chris­ti­an köhn­topp spricht wah­re wor­te die sich je­der mensch hin­ter die oh­ren schrei­ben soll­te:

Denn der Code [...] war am An­fang ge­nau wie Dein Code: Klar und ein­fach. Dann traf er auf eine Rea­li­tät, die al­les ist, aber we­der klar noch ein­fach. Heu­te ist er ein halb­wegs kor­rek­tes Mo­dell der Rea­li­tät. Und weit mehr als die Hälf­te des un­über­sicht­li­chen De­signs mit dem Du es zu tun hast, ist wahr­schein­lich nicht auf die Un­fä­hig­keit Dei­ner Vor­gän­ger zu­rück zu füh­ren, son­dern auf die Tat­sa­che, daß die Rea­li­tät nun ein­mal lei­der eine An­samm­lung von häß­li­chen Aus­nah­men ist, die alle mit mo­del­liert sein wol­len.

Die gute Nach­richt: Es ist gar nicht not­wen­dig, schö­nen Code zu bau­en.

die welt ist nicht sau­ber oder klar oder or­dent­lich oder ro­man­tisch. sie ist im­mer noch, trotz al­ler zi­vi­li­sa­ti­on chao­tisch, un­über­sicht­lich und ver­wir­rend. und so sind auch die din­ge mit de­nen wir die welt ab­bil­den oder be­ob­ach­ten oder zu kon­trol­lie­ren ver­su­chen. die welt ist scheis­se -- und das ist gut so.

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  irights.info: Nig­ge­mei­er im Spie­gel zur De­bat­te um das Ur­he­ber­recht   #

phil­ipp otto über ste­fan nig­ge­mei­ers ar­ti­kel im ak­tu­el­len spie­gel über die de­bat­te um das ur­he­ber­recht:

Nig­ge­mei­er schließt mit der Fest­stel­lung, dass es nicht Sor­ge der In­dus­trie sei, dass in Zu­kunft kei­ne krea­ti­ven Wer­ke mehr ent­ste­hen, die Sor­ge sei viel­mehr die, dass mit die­sen Pro­duk­ten nicht mehr so viel Geld wie bis­her zu ver­die­nen sei: “Sie kämp­fen nicht für das Ur­he­ber­recht, son­dern für ein Pro­fit­schutz­recht".

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  spie­gel.de: As­sads Ge­fäng­nis­se: In der Höl­le wächst der Wi­der­stand   #

schon et­was ab­ge­han­gen der text, trotz­dem noch im­mer grau­sam zu le­sen.

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  das­nuf.de: Ich habe nichts ge­gen Kin­der, nur bit­te nicht hier   #

das­nuf:

Das The­ma lässt sich un­end­lich aus­wei­ten und wie selt­sam es ist, Kin­der in ei­ge­ne Ab­tei­le zu schlie­ßen, schwant ei­nen, wenn man an­de­re Ab­tei­le er­öff­net. Be­hin­der­ten­ab­tei­le (ist doch toll!), Al­ten­ab­tei­le (su­per!), Frau­en­ab­tei­le (gran­di­os!), Ab­tei­le für Aus­län­der (Ap­plaus!), ...

Das Zau­ber­wort ist ge­gen­seit­ge Rück­sicht. Mei­ne Kin­der müs­sen ja (so­fern sie alt ge­nug sind, das zu ver­ste­hen) ja nicht im Zug rum­joh­len und schrei­en. Sie müs­sen nicht mit Es­sen wer­fen oder an­de­re Fahr­gäs­te be­wußt be­läs­ti­gen. Aber war­um sol­len sie nicht im Gang lau­fen dür­fen? War­um sol­len sie nicht in nor­ma­ler Zim­mer­laut­stär­ke spre­chen dür­fen?


ac­ta zwei­mal er­klärt

felix schwenzel

acta ein­mal von ei­nem er­klär­bä­ren er­klärt und ein­mal von ei­nem klug­scheis­ser:

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via:

[in die­sem et­was äl­te­ren ar­ti­kel von 2005 kom­men die wor­te arsch­loch, die­ter und nuhr (al­ler­dings ohne zu­sam­men­hang).]


links vom 11.03.2012

felix schwenzel

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  uarrr.org: Falls je­mand coo­ler vom Ka­cken kom­men kann, soll er es be­wei­sen   #

sor­ry. aber so­was muss ich ver­lin­ken. ge­ra­de­zu zwang­haft.

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  jour­nel­le.de: Au­then­ti­zi­tät me mal   #

elle er­klärt war­um die su­che nach au­then­ti­zi­tät oft in ab­schät­zig­keit aus­ar­tet:

Das klingt denk­bar un­spek­ta­ku­lär, aber ich glau­be, dass ge­nau dar­in das Ge­heim­nis liegt. Der Edle Wil­de ist näm­lich vor al­lem ein ganz nor­ma­ler Mensch. Nichts des­to we­ni­ger ist die Kul­tur in der er lebt nicht bes­ser oder schlech­ter als un­se­re Kul­tur und man muss sei­ner Kul­tur zu­ge­ste­hen, dass sie sich ge­nau­so än­dern kann, wie sich un­se­rer Kul­tur in den letz­ten Jahr­hun­der­ten mas­siv ge­än­dert hat.

Die Su­che nach Au­then­ti­zi­tät ist der feuch­te Traum von Wis­sen­schafts- oder Jour­na­lis­mus­dar­stel­lern, die mit der Kom­ple­xi­tät ih­rer Welt über­for­dert sind und ein­fa­che Ant­wor­ten im Busch su­chen. Und wäh­rend sie glau­ben, die ar­men Ur­ein­woh­ner mit ih­ren Fil­men und wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten zu ret­ten, ze­men­tie­ren sie das Bild des freund­lich-un­fä­hi­gen Ed­len Wil­den.

um zu er­fah­ren war­um es eth­no­lo­gie über­haupt gibt, muss man den text schon selbst le­sen. /jawl.net (das hier auch gleich abon­niert)

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  lars­rei­ne­ke.de: Nie wie­der Ce­BIT   #

lars rei­e­ke über re­gel die nie­mand ge­macht hat und war­um die ce­bit ka­putt ist. /quo­te.fm

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  things­or­ga­ni­zed­neat­ly.tumb­lr.com: Mon­dri­an sand­wich at Low Com­mit­ment Pro­jects...   #

mondrian-sandwich
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  netz­po­li­tik.org: Jus­tiz­mi­nis­te­rin: Tak­ti­sches Foul ge­gen Pi­ra­ten­par­tei   #

mar­kus be­cke­dahl beim fak­ten­prü­fen von aus­sa­gen von sa­bi­ne leu­theus­ser-schnar­ren­ber­ger.

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  netz­po­li­tik.org: Rech­t­e­indus­trie trau­rig: Grund­rechts­ab­bau ist nicht po­pu­lär   #

mar­kus be­cke­dahl über die zu­sam­men­fas­sung ei­nes „ex­klu­si­ve[n] Sym­po­si­um[s] für die Film- und Me­di­en­wirt­schaft mit an­schlie­ßen­dem Get-tog­e­ther“:

Man liest rich­tig aus dem Ar­ti­kel her­aus, wie ent­täuscht die Rech­te­inha­ber ge­ra­de sind, dass die Po­li­tik nicht be­geis­tert ihre For­de­run­gen nach Netz­sper­ren, 3-Strikes-Mo­del­len und mehr Über­wa­chung auf­nimmt und um­set­zen möch­te. Die “so­ge­nann­ten Netz­ak­ti­vis­ten" sind schuld. Wir sind be­trof­fen.

Wir müs­sen dem­nach nur war­ten, bis sich Her­bert Grö­ne­mey­er oder To­kio Ho­tel in die De­bat­te ein­mi­schen und den Ab­bau von Grund­rech­ten for­dern. Oder 100.000 Künst­ler und Lob­by­is­ten für ACTA und für ei­nen Ab­bau von Grund­rech­ten auf die Stra­ße ge­hen.

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  zeit.de: Mar­ke­ting: Deo Num­mer 79   #

Es hat sich viel ver­än­dert in Deutsch­land. Die Frau­en ha­ben ei­ge­nes Geld, die Män­ner ei­ge­ne Au­gen­cremes.

[re­dak­tio­nel­le glanz­leis­tung die­sen satz „Der fran­zö­si­sche Kos­me­tik­kon­zern L'O­ré­al wirbt für das De­odo­rant In­vin­ci­b­le Man mit dem ame­ri­ka­ni­schen Schau­spie­ler und Au­to­renn­fah­rer Pa­trick Demp­sey“ mit ei­nem ar­ti­kel über „die Af­fä­ren um die grei­se L'O­ré­al-Er­bin Li­lia­ne Bet­ten­court“ zu ver­lin­ken. fast so be­scheu­ert wie das was die on­line-re­dak­ti­on der sz mit links in tex­ten ver­an­stal­tet.] /das­nuf


Photo by felix schwenzel on March 10, 2012. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

dis­ko­de­cke


Photo by felix schwenzel in National Starch. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

scheiss wha­te­ver


Photo by felix schwenzel in Karstadt Mönckebergstraße. Keine Fotobeschreibung verfügbar..

stoff­ab­tei­lung


links vom 09.03.2012

felix schwenzel

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  ta­ges­spie­gel.de: Ber­li­ner Po­li­zei: Ur­laubs­fo­tos mit Fol­gen   #

am mon­tag im ta­ges­spie­gel ge­le­sen. mir die hand aufs ge­sicht ge­schla­gen. ver­ges­sen. jetzt wie­der er­in­nert wor­den.

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  an­mut­und­de­mut.de: Im Frei­en   #

ben­ja­min bir­ken­ha­ke (voll­zi­tat, weils so schön ist):

Eben er­kannt, dass es im Deut­schen für den Be­griff "drau­ßen" ja noch das Syn­onym "im Frei­en" gibt. Im Frei­en. Wie gran­di­os ist das bit­te?! Hät­te die­se Blog nicht schon ei­nen so schö­nen Na­men, ich wür­de es "Im Frei­en" nen­nen.

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  spie­gel.de: Lulz­Sec und An­ony­mous: Der ge­heim­nis­vol­le Ver­rä­ter der Ha­cker­eli­te   #

schon et­was ge­reift der text, aber trotz­dem nicht schlecht, was chris­ti­an stö­cker zum FBI-schlag ge­gen die ha­cker­grup­pe lulz­sec zu­sam­men­ge­tra­gen hat.

Die US-Bun­des­po­li­zei war für den gro­ßen Schlag ge­gen die Lulz­Sec-Ha­cker of­fen­bar zu noch grö­ße­ren Op­fern be­reit. So­gar eine auf­ge­zeich­ne­te Kon­fe­renz­schal­tung zwi­schen FBI-Be­am­ten und bri­ti­schen Po­li­zis­ten lie­ßen die Bun­des­po­li­zis­ten on­line auf­tau­chen. Ein iri­scher Ha­cker, der nun eben­falls ver­haf­tet wur­de, lie­fer­te Sabu die Auf­zeich­nung, das FBI prüf­te sie, gab sie aber of­fen­bar frei, wohl auch, um den ei­ge­nen Maul­wurf nicht zu kom­pro­mit­tie­ren. Fünf Tage spä­ter tauch­te die Auf­zeich­nung on­line auf, das FBI schien bla­miert.

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  sci­ence­b­logs.de/as­tro­dic­ti­cum-sim­plex: Die er­staun­lichs­te Tat­sa­che im Uni­ver­sum   #

schon toll was neil de­gras­se ty­son er­zählt. aber das was er er­zählt ist nicht eine er­staun­lich tat­sa­che, son­dern eine ge­schich­te aus ei­ner ziem­lich er­staun­li­chen welt mit er­staun­li­chen ver­ket­tun­gen — zu­min­dest aus un­se­rer sicht. wer das ver­tie­fen will, was neil de­gras­se ty­son er­zählt, dem emp­feh­le ich im­mer wie­der ger­ne den klas­si­ker im an­fang war der was­ser­stoff von ho­imar von dit­furth. trotz sei­nes stol­zen al­ters (von 1972) das bes­te welt­erklä­rungs­buch das ich ken­ne (dis­clo­sure: ix ken­ne nicht so vie­le welt­erklä­rungs­bü­cher).

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  in­for­ma­ti­on­diet.com: 500 Words be­fo­re 8am   #

clay john­son:

The pro­duc­tion of in­for­ma­ti­on is cri­ti­cal to a he­alt­hy in­for­ma­ti­on diet. It's the thing that makes it so that your in­for­ma­ti­on con­sump­ti­on has pur­po­se. I can­not think of more im­portant ad­vice to give an­yo­ne: start your day with a pro­du­cer mind­set, not a con­su­mer mind­set.

stimmt schon. le­sen, fern­se­hen, fil­me gu­cken, auf ver­an­stal­tun­gen ge­hen macht mehr spass, wenn man da­nach drü­ber re­den kann. sich drü­ber auf­re­gen, freu­en, emp­feh­len. das kann man aber auch völ­lig ohne buz­zwords wie „mind­set“ er­klä­ren.

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  spree­blick.com: Schreib­schutz­rech­te   #

lau­ter klei­ne ge­dan­ken­schnip­sel von john­ny hau­es­ler über ir­gend­was. be­son­ders be­mer­kens­wert, es sind auch ge­dan­ken-schnip­sel da­bei, in de­nen er nicht dif­fe­ren­ziert und aus­glei­chen­de wor­te zu fin­den ver­sucht. und ein biss­chen wit­zig auch:

Heu­te mor­gen muss­te ich üb­ri­gens aus Man­gel an ver­füg­ba­ren Al­ter­na­ti­ven die WELT le­sen, also nicht dass ihr denkt, ich wür­de hier ein leich­tes Le­ben füh­ren.

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  ver­dammt­gu­ter­ku­chen.de: Wert 2.0   #

tol­ler text von max v. ma­lot­ki über ir­gend­was.

(um raus­zu­fin­den über was er schreibt muss man schon rü­ber­ge­hen und sel­ber al­les le­sen.)

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  si­li­con­fil­ter.com: Tho­se Pret­ty Maps in App­le's New iPho­to for iOS? Tha­t's Open­Street­Map's Data Used Wi­t­hout Cre­dit   #

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  jour­na­list.de: Leis­tungs­schutz­recht   #

Es ist nicht ganz frei von Iro­nie, könn­te man mei­nen, dass aus­ge­rech­net eine Bran­che nach Er­lös­be­tei­li­gung an frem­den Leis­tun­gen ruft, die selbst ganz we­sent­lich von frem­den Leis­tun­gen lebt - ohne da­für zu be­zah­len. Dass ein In­ter­view­part­ner etwa ein Ho­no­rar da­für be­kom­men könn­te, dass er ei­nem Jour­na­lis­ten Zeit und vor al­lem Know-how zur Ver­fü­gung stellt und da­mit den In­halt des Pres­se­er­zeug­nis­ses lie­fert - um Got­tes Wil­len, nein!

frag ich mich auch im­mer wie­der, war­um jour­na­lis­ten und ver­le­ger kei­ne ho­no­ra­re für in­ter­views zah­len. wenn man die mal fragt, zei­gen sie ei­nem ent­we­der ei­nen ver­ba­len vo­gel oder sa­gen „ist un­üb­lich“. /don dah­l­mann

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  food­watch.de: Ge­streck­tes Hack­fleisch bei Net­to: 30 Pro­zent mehr Geld für 30 Pro­zent we­ni­ger Fleisch   #

hier soll­te man viel­leicht noch dazu sa­gen, dass es um das net­to mit ohne hund geht. /@hol­gi


„The histo­ry of the ani­ma­ted GIF“

felix schwenzel

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/ kott­ke.org


„Bild dir dei­ne Frei­heit“

felix schwenzel

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[per mail von to­bi­as g.]


wer­be­fuz­zis die her­bert feu­er­stein zi­tie­ren

felix schwenzel

nach­dem ich eben ei­nen ar­ti­kel von zwei der deut­schen spra­che lei­der nicht be­son­ders mäch­ti­gen wer­be­fuz­zis ge­le­sen habe, in dem sie dar­auf be­stehen, dass der scheiss, den sie pro­du­zie­ren un­ter­halt­sam ist und min­des­tens so gut wie die su­per­bowl-wer­bung die sie ko­piert ha­ben, bin ich auf die­ses spie­gel-in­ter­view von 1994 mit her­bert feu­er­stein ge­stos­sen. in dem in­ter­view sagt feu­er­stein un­ter an­de­rem:

Mir sind Leu­te su­spekt, die ihre Mo­ral als Ser­vi­et­te um­ge­bun­den ha­ben, um sich nicht sel­ber schmut­zig zu ma­chen. Bei uns setzt sich kei­ner ans Kla­vier und singt dazu ein Lied für die Frei­heit und gibt dem Tür­ken die Hand. Auch der Be­hin­der­te hat bei uns ein Recht auf Ver­ar­schung.

[die bei­den wer­be­fuz­zis mei­nen, dass ha­rald schmidt und „dem gro­ßen Her­bert Feu­er­stein […] der wei­se Satz […], auch Be­hin­der­te hät­ten ein Recht auf Ver­ar­schung“ zu­ge­schrie­ben wer­de. da­bei ist feu­er­stein eher klein, oder wie er selbst sagt: „Mir war das egal [dass Schmidt sich die Haa­re kurz ge­schnit­ten hat­te], weil ich Schmidt nur bis zum Adams­ap­fel wahr­neh­me. Hö­her guck’ ich nicht.“]

und apro­pos alte her­bert-fe­ruer­stein-in­ter­views, hier ist noch eins aus der ti­ta­nic von 1995, über feu­er­steins zeit als MAD-ma­cher.


ei­gent­lich soll­te die über­schrift lau­ten: „links mit aus­drucks­schwa­chen wer­be­fuz­zis die mei­nen man kön­ne prü­geln­de män­ner ru­hig lus­tig fin­den und sich nicht ent­schei­den kön­nen, ob ein zi­tat von schmidt oder feu­er­stein ist“
lei­der ist mein CMS nicht in der lage über­schrif­ten die län­ger als 100 zei­chen sind zu ver­ar­bei­ten. das habe ich jetzt auf mei­ne todo-lis­te ge­setzt. so­bald das nach­pro­gram­miert ist, mach ich ganz oft ganz lan­ge über­schrif­ten.


links vom 07.03.2012

felix schwenzel

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  riv­va.de: der-pos­til­lon.com: Gi­gan­ti­sche Py­ra­mi­de zu Eh­ren Wulffs I. soll im Her­zen Ber­lins er­rich­tet wer­den   #

wie nennt man ei­nen witz-scoop ei­gent­lich? also ge­nau den rich­ti­gen witz zur rich­ti­gen zeit? egal wie man es nennt, der pos­til­li­on hat ihn. weit über 2000 shares und li­kes (nur 213 tweets und vier +1?). kei­ne ah­nung war­um ich das pos­ting über­haupt ver­lin­ke. hat doch eh je­der schon ge­se­hen/ge­le­sen?

ah. meta. ich könn­te et­was meta-iges sa­gen: über 2000 shares und die dazu im ver­gleich mi­k­ri­gen zah­len von goog­le+ und twit­ter zei­gen, wei weit face­book goog­le und twit­ter schon da­von­ge­zo­gen ist. oder in zah­len: 4 zu 2000. als goog­le-ma­na­ger wür­de ich im mo­ment wirk­lich schlecht schla­fen.

[nach­trag 07.03.2012, 11 uhr]
goog­le zeigt eine un­ter­schied­li­che an­zahl +1 an, je nach­dem ob man ein­ge­loggt ist oder nicht. der­zeit mel­det die g+-API 5 plus­ein­se, wenn man ein­ge­loggt ist, zeigt der +1-but­ton 45 plus­ein­se für den pos­til­li­on-ar­ti­kel. ich sags nur, weils ei­ni­ge zu ir­ri­tie­ren scheint.

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  ny­ti­mes.com: With Mi­cro­soft-De­si­gned Touch­screens, What Could Go Wrong?   #

die über­schrift zu die­sem ny­ti­mes-ar­ti­kel ist von john gru­ber.

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  spie­gel.de: De­bat­te über Leis­tungs­schutz­recht: Die Netz­ge­mein­de ist eine Not­wehr-Lob­by   #

auf zwei sei­ten zer­ris­se­ner ar­ti­kel (hier ein­sei­tig) von sa­scha lobo in dem er ein paar geist­rei­che sa­chen über die netz­ge­mein­de, lob­by­is­mus und die welt sagt. be­son­ders gut hat mir das tl;dr ge­fal­len:

Die Netz­ge­mein­de gibt es - sie ist die In­ter­net­lob­by. Das Leis­tungs­schutz­recht ist doof.

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  ed­bott.com: At Goog­le, ad­ver­ti­sing is crow­ding out search re­sults   #

der ist gut, goog­le kleis­tert die such­ergeb­nis­sei­ten zu mehr als zwei drit­tel mit wer­bung und links zu den ei­ge­nen sechs schril­lio­nen diens­ten zu (bei­spiel), meint aber dass das to­tal doof sei:

Ra­ther than scrol­ling down the page past a slew of ads, users want to see con­tent right away. So sites that don't have much con­tent “abo­ve-the-fold" can be af­fec­ted by this ch­an­ge.

sprich, sei­ten die den be­nut­zer mit über­viel wer­bung ner­ven wer­den von goog­le we­ni­ger weit oben in den such­ergeb­nis­sen an­ge­zeigt. dass goog­le nicht ganz wi­der­spruchs­frei ist und sein kann ist klar. dass goog­le aber mitt­ler­wei­le den be­nut­zern der su­che ins ge­sicht sagt, dass wer­bung wich­ti­ger ist als such­ergeb­nis­se, ist dann doch er­staun­lich. für goog­le sind wir auf­merk­sam­keits­kü­he mit rie­si­gen au­gen­zit­zen.


links vom 06.03.2012

felix schwenzel

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  pres­se­schau­der.de: Un­be­grün­de­te Sor­gen an­läss­lich des Leis­tungs­schutz­rechts   #

in­ter­es­sant. chris­toph kee­se ant­wor­tet auf kai bier­manns ein­wand ge­gen das leis­tungs­schutz­recht

Vom il­le­ga­len Ko­pie­ren sind Ver­la­ge im Ge­gen­satz zu Film­fir­men kaum be­trof­fen. Ihre In­hal­te ste­hen ja schließ­lich kos­ten­los im Netz.

fol­gen­des: „Na­tür­lich sind Ver­la­ge in­ter­na­tio­nal vom Ko­pie­ren be­trof­fen“. in chi­na fällt ein reis sack um, also brau­chen wir in deutsch­land eine ge­setz­ge­bung ge­gen um­fal­len­de reis­sä­cke? fas­zi­nie­rend.

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  kott­ke.org: kott­ke.org re­de­sign, 2012 ver­si­on   #

ich mag das re­de­sign, ich mag die schrift („Whit­ney ScreenSmart“). ich mag kott­ke.org.

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  uarrr.org: The Man Who Sto­le Pin­te­rest   #

auch schi­zo­phren: ich mag bil­li­ges sam­wern von er­folg­rei­chen web­sites nicht, bin aber da­für, ko­pie­ren und sich von an­de­ren in­spi­rie­ren las­sen als OK an­zu­se­hen. trotz­dem: sehr er­hei­ternd dumpf­ba­cken beim um den heis­sen brei rum­re­den zu­zu­le­sen.

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  1000ff.de: In­ter­view mit Frank West­phal: “Schei­tern ge­hört mit zur Road­map"   #

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  car­ta.info: Fair Share von Goog­le - viel­leicht geht es doch!   #

was ich am neu­ge­star­te­ten car­ta mag ist der ver­such auch ge­gen­po­si­tio­nen aus­ar­bei­ten zu las­sen. nicht im­mer nur ver­su­chen — wie zum bei­spiel ge­le­gent­lich auf netz­po­li­tik.org — nur die er­war­tun­gen der leu­te zu er­fül­len.


die her­me­ti­sche talk­show

felix schwenzel

vor ein paar ta­gen schrob ich eine re­plik zu peer scha­ders über­schwäng­li­cher kri­tik von tim mäl­zers „gros­sem er­näh­rungs­check“:

viel­leicht bin ich aber auch ein­fach zu kon­ser­va­tiv. ich mag wie die maus mir fake­frei sa­chen er­klärt. oder wie ho­imar von dit­furt oder vol­ker arzt mir frü­her sa­chen er­klärt ha­ben.

dazu woll­te ich ei­gent­lich noch schrei­ben, wie sehr mir die talk­shows im fern­se­hen feh­len, in de­nen ge­quartzt wird, der hin­ter­grund nicht ir­gend­wel­che holz­ge­tä­fel­ten ku­lis­sen oder pu­bli­kums­bän­ke sind, son­dern ein­fach nur schwarz und wo, wie an ei­nem bil­li­ard­tisch, das licht knall­hart von oben run­ter­scheint und man im prin­zip nur die rau­chen­den und spre­chen­den ober­kör­per von re­den­den leu­ten sah. das war mir dann aber zu kom­pli­ziert aus­zu­drü­cken und ich liess es weg. aus­ser­dem weiss ich gar nicht, ob talk­shows frü­her wirk­lich so aus­sa­hen, oder ob ich mich nur so an sie sie er­in­ne­re.

kurz­kri­tik ro­che und böh­mer­mann e01: su­per!

18 mi­nu­tes ago via web Re­p­ly Ret­weet Fa­vo­ri­te 

@di­plix fe­lix schwen­zel

eben habe ich ro­che und böh­mer­mann ge­se­hen (hier in der 2DF-me­dia­thek) und ich muss sa­gen, mei­ne sehn­sucht nach ei­ner schwarz weiss ab­ge­film­ten talk­show am bil­li­ard­tisch, mit schwar­zem, pu­bli­kums­lo­sen hin­ter­grund hat sich so­eben er­füllt. al­lein für den ein­druck, dass die sen­dung schwarz-weiss ab­ge­filmt wur­de muss ix ro­che und böh­mer­mann über­schwäng­lich lo­ben. ob­wohl in der sen­dung nie­mand ge­raucht hat und die sen­dung in far­be ge­filmt wur­de, blieb in mei­ner er­in­ne­rung das bild ei­nes ver­rauch­ten schwarz-weis­sen stu­di­os hän­gen.

al­lein we­gen des büh­nen­bilds und der bild­far­ben hat ro­che und böh­mer­mann das po­ten­zi­al mei­ne lieb­lings­talk­show im fern­se­hen zu wer­den.

char­lot­te ro­che und jan böh­mer­mann sind der an­de­re grund, war­um die sen­dung mei­ne lieb­lings­talk­show wer­den könn­te. meis­tens ist es ja so, dass kon­zep­tio­nel­le vor­ankün­di­gun­gen ei­ner sen­dung nichts als phra­sen­dre­sche­rei sind. bei ro­che und böh­mer­mann sind alle an­kün­di­gun­gen die ix ge­le­sen habe um­ge­setzt wor­den. die gäs­te wur­den un­ter­bro­chen wenns lang­wei­lig wur­de, die mo­de­ra­to­ren sperr­ten sich ge­gen je­den jour­na­lis­ten­dar­stel­le­ri­schen an­spruch und wa­ren hem­mungs­los sub­jek­tiv und hoch­gra­dig be­lei­di­gend ih­ren gäs­ten und sich selbst ge­gen­über.

böh­mer­mann, der an schwe­rer wit­zel­sucht lei­det, ver­hast­pel­te sich kräf­tig, als er britt ha­ge­dorn auf die füs­se tre­ten woll­te und sich beim vor­wurf, sie wür­de in ih­rer sen­dung „men­schen am ran­de zur geis­ti­gen be­hin­de­rung“ vor­füh­ren, völ­lig ver­ar­gu­men­tier­te. man merk­te, er hat­te sich fest vor­ge­nom­men dies­mal britt ha­ge­dorn vor­zu­füh­ren und es war ein fremd­schäm-ver­gnü­gen ihm da­bei zu­zu­se­hen. das gan­ze war des­halb ein ver­gnü­gen, weil böh­mer­mann sich nicht ver­such­te raus­zu­wulffen, son­dern sei­ne nie­der­la­ge und sein ver­sa­gen ein­ge­stand.

char­lot­te ro­che ist so un­ei­tel, dass man sich auch da­für bei­na­he fremd­schämt. nur zum fremd­schä­men kommt es dann doch nicht, weil man es ihr ab­nimmt, dass sie eben so ist. über­haupt. alle teil­wei­se def­ti­gen gäs­te-be­lei­di­gun­gen, alle über­in­sze­nie­run­gen und blö­den spiel­chen wie der pseu­do-zen­sur-knopf in der mit­te des tischs die sich die re­dak­ti­on aus­ge­dacht hat, wur­den durch die schlag­fer­tig­keit und die auf-den-punk­tig­keit der bei­den mo­de­ra­to­ren kom­pen­siert.

ich er­wisch­te die bei­den mehr­fach da­bei, wie sie im lau­fe der ge­sprä­che mei­ne ge­dan­ken laut aus­spra­chen und mei­ne an­ge­dach­ten witz­chen aus­for­mu­lier­ten (ein grös­se­res kom­pli­ment habe ich glau­be ich noch nie je­man­dem ge­macht).

am an­fang der sen­dung be­kam ich ei­nen leich­ten schreck, als zur vor­stel­lung des ers­ten gas­tes ein ein­spiel­film an­ge­kün­digt wur­de. glück­li­cher­wei­se blieb der ein­spie­ler im her­me­ti­schen re­tro-rah­men der sen­dung. be­son­ders schön die ein­spiel-be­lei­di­gung für den nu­klear­öko­lo­gen und top-mo­del-dings jor­ge gon­zá­lez:

je­der ein­spie­ler be­inhal­te­te min­des­tens eine def­ti­ge be­lei­di­gung. ich mag den ver­such, die gäs­te so aus der re­ser­ve zu lo­cken, der teil­wei­se so­gar ein biss­chen zün­de­te. über­haupt die gäs­te. kei­ne ah­nung ob ich mich von dem re­tro-ge­döns und der schlag­fer­tig­ket der mo­de­ra­to­ren habe ein­lul­len las­sen, aber ich fand die mi­schung der gäs­te und das drauf­sein der gäs­te enorm pas­send. alle brach­ten ein min­dest­mass an in­ter­essanz mit — aber eben auch je­weils eine rie­sen­por­ti­on ei­gen­schaf­ten über die man sich lus­tig ma­chen konn­te und die man ih­nen um die oh­ren schla­gen konn­te — und das auch tat.

ich tue mir et­was schwer das fol­gen­de kom­pli­ment aus­zu­spre­chen, aber ich leh­ne mich mal weit aus dem fens­ter. wenn es et­was gibt, mit dem man ro­che und böh­mer­mann ver­glei­chen könn­te, dann ist es das was craig fer­gu­son in sei­nen sen­dun­gen macht: al­bern und fä­kal­wort­ver­liebt ver­bal­hoch­seil­ba­lan­cie­ren und sei­ne gäs­te re­spekt­los, aber sehr lie­be­voll aus der re­ser­ve zu lo­cken ver­su­chen und das schei­tern und je­den mis­glück­ten witz als sen­dungs­zweck zu ver­kau­fen. schei­tern als sen­dung, ohne heck­meck. so muss das sein.


ich habe be­vor ich das hier schrob kei­ne an­de­re kri­tik von ro­che und böh­mer­mann ge­le­sen. ich habs ei­gent­lich auch nicht vor. aber wenns eine kri­tik gibt die ix le­sen soll­te, freu ich mich über hin­wei­se.