leipzig lädt die künstler vom gängeviertel ein
ungefähr 2000 polizeiautos am berliner tor

was is denn da los?
[nachtrag 17:57]
das bild hab ich per email aus der s-bahn an wirres.net geschickt. bei automatischen veröffentlichen ist das datum auf den 1.1.1970 verrutscht. das habe ich eben korrigiert, deshalb taucht der artikel jetzt auch auf der startseite auf.
das riesige polizeiaufgebot steht am berliner tor wegen einer NPD „kundgebung“. die polizei rechnet wohl mit einigen gewaltbereiten gegendemonstranten [via].
→ weiterlesen„I was among them“

bei heise gibt es die regel, dass autoren die an einer veranstaltung aktiv teilnehmen nicht über die veranstaltung berichten dürfen*. sitzt peter glaser beispielsweise bei der republica auf dem podium oder hält er einen vortrag, nimmt heise keinen bericht über die republica von peter glaser an. ist ja auch logisch, wer aufm platz die tore schiesst oder foult, kann darüber nicht ohne distanz berichten. ich halte diesen grundsatz auch für eine geeignete massnahme, sich nicht wegen mangelnder distanz angreifbar zu machen und gefälligkeitsjournalismus-geruch zu unterbinden.
[*, nachtrag 13.09.2009: torsten kleinz meint diese regel gäbe es bei heise nicht. ich meine mich erinnern zu können von ihr gehört zu haben. torsten kleinz besteht trotzdem darauf das es die regel „in der geschilderten form“ nicht gäbe. ich lese daraus, dass man sich bei heise nicht an regeln hält, sondern nur an journalistische oder redaktionelle „selbstverständlichkeiten“. auch gut.]
mercedes bunz und der guardian sehen das mit der distanz nicht so eng. sie berichtet im guardian.co.uk über das internet-manifest, das sie mitinitiert und mitgeschrieben und unterzeichnet hat. ich finde das, für mein geschmäckle, ein bisschen zu undistanziert, zumal sie die offenlegung ihrer beteiligung am manifest sehr gut überlesbar in eine klammer mitten im text plaziert hat.
aber vielleicht ist das ja die neue form des bürgerjournalismus. jeder berichtet über sich selbst, über seine ideen, produkte und erfolge — und der guardian veröffentlicht es. vielleicht werden beim guardian jetzt auch pressemitteilungen den grossen journalistischen durchbruch feiern. ich bin gespannt.
[nachtrag 11.09.2009, 11:19h]
der text von mercedes bunz auf der guardian-website ist ein blogeintrag. stefan niggemeier wies mich darauf hin, dass das erwähnenswert sei. finde ich zwar nicht, die unterscheidung blogartikel, redaktioneller artikel, leitartikel, aufmacher oder print-artikel ist doch eher organisatorischer natur. der text steht auf der guardian-website, der website des journalistisch-orientierten arbeitgebers von mercedes bunz und nicht in einem privaten blog. der text versucht sowohl rhetorisch, als auch von der aufmachung her journalistisch und distanziert zu wirken. das wort „ich“ kommt genau einmal im text vor, ansonsten wird rhetorisch und inhaltlich distanziert in der dritten person über die verfasser des manifests berichtet. wäre der text in der ersten person verfasst („letzte woche haben wir ein manifest veröffentlicht und ganz viele reaktionen darauf bekommen …“), hätte ich null probleme damit. naja. probleme hab ich auch so keine mit dem text, ich finde nur, dass er komisch riecht.
17 behauptungen (teil 2 von 2)

von den 17 behauptungen des internet-manifests, habe ich bisher 6 diskutiert. fehlen noch 11. ich weiss nicht wie sinnvoll es ist auf die restlichen 11 konkret einzugehen, oder ob vielleicht eine allgemeinere betrachtung nützlicher sein könnte. vor allem habe ich keine lust mehr für die restlichen 11 thesen symbolbilder rauszusuchen. ich mach trotzdem mal bei der sieben weiter:
behauptung #7: „Das Netz verlangt Vernetzung.“
das ist rchtig. aber auch ein bisschen mau. die autoren schreiben:
Links sind Verbindungen. Wir kennen uns durch Links. Wer sie nicht nutzt, schließt sich aus dem gesellschaftlichen Diskurs aus. Das gilt auch für die Online-Auftritte klassischer Medienhäuser.
was mir hier fehlt ist euphorie und begeisterung. euphorie und begeisterung darüber was links auslösen können. wundern über das paradoxon, das alle die im internet publizieren kennen: je mehr man die leute mit links wegschickt, desto mehr zieht man sie an, animiert sie zurück zu kommen. links sind das werkzeug in der aufmerksamkeitsökonomie, als ping, als reverenz, als messbarer trackback, der hilft die dinge zu ordnen, gewichten oder einzuordnen. mir fehlt die begeisterung über die transparenz und bereicherung die links schaffen. statt dessen, fast ideologisches rumbehaupten, und abstraktes gerede von einem gesellschaftlichen „diskurs“. der gesellschaftliche diskurs interessiert doch die, an die der text gerichtet ist, die verleger und medienschaffenden, nicht die bohne. die meinen doch, dass sie den gesellschaftliche diskurs selbst ausmachen und dass er erst durch sie sichtbar wird. ein manifest von fleischfressern, das an vegatarier gerichtet ist wäre auch eher mau, wenn es nur postulieren und rumbehaupten würde:
Der Mensch verlangt nach Fleisch.
Fleisch ist gut. Wir ernähren uns von Fleisch. Wer kein Fleisch isst, wird nie wahr geniessen können. Das gilt auch für Vegetarier.
behauptung #8: „Links lohnen, Zitate zieren.“
alles richtig. aber eine frage: wo sind die links, wo die zitate im manifest?
jaja. ein manifest ist ein manifest und kein besinnungsaufsatz. aber vielleicht ist genau das das problem. ein manifest im netz ist vielleicht die unpassenste form seine thesen zu fomulieren. auf papier gehts nicht anders, aber in einem text in dem man versucht eine ode auf das linken, das zitieren oder das netz allgemein zu singen auf all diese tollen neuen techniken zu verzichten, könnte als angst vor der eigenen courage ausgelegt werden.
mich hat zum beispiel der text von stefan niggemeier über das glück, bildblog zu machen vor ein paar jahren, ungefähr sechs millionen mal mehr euphoriesiert und begeistert, als das manifest. mich begeistern rezensionen über jeff jarvis’ bücher zwei millionen mal mehr als das manifest. jeder persönliche blogeintrag über das potenzial und die kraft des internetzes und der vernetzung haut mich dreissig mal mehr um als das manifest.
zumal: wissen wir wirklich so gut bescheid über das internet? sind wir, die täglich das internet nutzen und uns für neue applikationen, neue dienste, neue features begeistern, nicht genauso ahnungslos und unwissend wie jeder x-beliebige verleger und internet-hasser? wir kennen ein paar ecken und küstenstreifen dieses neuen kontinents, aber wissen wir was hinter den sieben bergen lauert? was sich dahinter auftut? wissen wir, die hin und wieder „onlinecommunitybenutzer“ genannt werden, wirklich wo es lang gehen wird, was das nächste grosse ding sein wird, wie das internet in zehn jahren aussieht?
die spanischen entdecker haben in amerika, unglaublich viel unheil angerichtet. sie haben städte und völker entdeckt, wollten gutes tun („missionieren“) und ihre gier befriedigen (gold finden), haben aber auch millionen menschen durch einfache, eingeschleppte viren getötet. können wir, die wir letztendlich auch nur entdecker eines grossen unbekannten kontinents sind, die folgen unserer taten zur letzten konsequnz einschätzen? können wir sicher sein, dass wir auf unseren entdeckungsreisen durch das netz keine kulturellen werte unwiderbringlich zerstören?
setzen wir mit manifesten, die den eindruck erwecken über jeden zweifel erhaben zu sein, der rückwärtsgewandten hybris der verleger und internetfeinde nicht einfach nur eine anders geartete hybris entgegen? wäre es nicht wichtiger zu fragen, statt zu manifestieren, zu zweifeln, statt rumzubehaupten, neugierde zu entfachen, statt klugzuscheissen?
wo bleibt die demut? ich glaube, klugscheissern die hamburger erklärungen oder heidelberger appelle verfassen, sollte man nicht mit weiterem klugschiss antworten. sondern demut, neugier, vorsichtige und aufmerksame beobachtung der realität und offenheit predigen. überzeugen. argumentieren. begeistern. nicht rumbehaupten.
mehr will ich mich jetzt eigentlich nicht mit dem manifest auseinandersetzen. ich würde mich jetzt lieber wieder für das internet begeistern und an dem was das internet eigentlich ist berauschen: pures, überbordendes potenzial.
→ weiterlesengoogle sei dank
in hamburg herrscht offenbar besonders starke schwerkraft, der beifahrerin fallen öfter einfach sachen aus der hand. auch ich fühle mich in hamburg oft schwerer, obwohl die waage in berlin mehr anzeigt als die in hamburg. vor einer ganzen weile ist der beifahrerin die casio exilim EX-V7 aus der hand gerutscht. seitdem meldete die kamera, dass die bildstabilisierung nicht zur verfügung stünde und schaltete sich daraufhin ab. das war insofern doof, als man die kamera, ausser zum briefbeschweren, nicht mehr benutzen konnte. da hamburg aber nicht erdbebengefährdet ist, dachte ich mir, braucht man die bildstabilisierung doch gar nicht. aber wie kann man der kamera so einen sachverhalt klar machen?
erstaunlicherweise brachte die suchfrage „exilim kamerastabilisierung nicht verfügbar“ gleich als erstes ergebnis diese seite an den tag, auf der zu lesen war, das die exilim EX-V7 den dienst wegen der fehlenden kamerastabilisierung wohl auch öfter bei anderen besitzern verweigert. es scheint sich dabei, so las ix dort, „um einen Serienfehler zu handeln“, der eventuell auch auf ein „Qualitätsproblem“ der verwendeten bauteile oder baugruppen zurückzuführen ist.
sowas ist natürlich ärgerlich, glücklicherweise bietet casio aber ein firmwareupgrade für die EX-V7 an, das die kamera dazu bringt, auch ohne bildstabiliserung zu fotografieren. die neue firmware liess sich auch sehr einfach installieren udn siehe da: plötzlich funktioniert die kamera wieder.
was ich mich aber frage ist: warum ruft casio die kamera nicht zurück, wenn es offenbar häufig probleme mit der stabilisierung gibt, die offenbar auf hardware-probleme oder einen produktionsfehler zurückzuführen ist? warum wird auf der produktseite nicht auf das problem hingewiesen? morgen mal die reparatur-hotline anrufen und fragen.
schön, die schönhauser allee
gesprengtes motorrad vor berliner dom
17 behauptungen (teil 1 von 2)
ein paar journalisten und blogger haben haben über das was sie tun nachgedacht und den kleinsten gemeinsamen nenner auf den sie sich einigen konnten aufgeschrieben und es „internet-manifest“ genannt. dieser kleinste gemeinsame nenner soll zeigen „wie journalismus heute funktioniert“ — oder könnte oder sollte. ich schliesse mich martin recke an, der das ergebnis „enttäuschend“ findet und die behauptungen und beweisführung als „geballte mittelmässigkeit“ sieht.
mir fehlt die prägnanz, die stichhatigkeit und die brilianz die man von einem „manifest“ erwarten könnte. das manifest animiert die, die von den qualitäten des internets eh schon überzeugt sind, zu mildem nicken, wird aber niemanden der das internet scheisse findet, vom gegenteil überzeugen. aber vielleicht ist es ein anfang.
behauptung #1: „Das Internet ist anders.“

ein satz der dazu auffordert sofort das weiterlesen einzustellen. eine platitüde. erdbeermarmelade ist anders als himbeermarmelade. bier ist anders als wein. natürlich müssen die medien „ihre Arbeitsweise der technologischen Realität anpassen, statt sie zu ignorieren oder zu bekämpfen“. aber doch nicht weil das internet anders (als was eigentlich?) ist. sondern weil die mangelnde anerkenung der realität zu realitätsverlust führt. wer in der vergangenheit lebt, wird nichts neues erfinden können und wer zu spät kommt, der versteht das leben nicht mehr. das internet ist realität.
behauptung #2: „Das Internet ist ein Medienimperium in der Jackentasche.“

eine steile these mit wahrheit im kern. nur ist das gegenteil genauso wahr: wer im internet publiziert wird zu 99 prozent nicht wahrgenommen, geht im rauschen unter. das internet ist im gleichen masse ein „Medienimperium in der Jackentasche“, wie das geld auf der strasse liegt. oder anders gesagt, wer im internet publiziert kann genauso scheitern wie auf papier. und es bleibt keinesfalls „nur die journalistische Qualität, die Journalismus von bloßer Veröffentlichung unterscheidet“, sondern journalistische qualität ist nur eine von ungefähr zwanzig millionen arten im internet erfolg zu haben (beziehungsweise ein medienimperium aufzubauen). glaubt wirklich einer der unterzeichner, dass hugh heffner oder larry flynt ihre medienimperien auf „journalistischer qualität“ aufgebaut haben? es bleiben neben journalister qualität ebenso tratsch, voyeurismus und schund. natürlich sind keine hohen investitionen mehr mit „der Veröffentlichung und Verbreitung medialer Inhalte“ verbunden. mit dem erfolg aber schon, wenn auch nicht unbedingt und ausschliesslich finanzieller art. das internet macht einiges einfacher und schneller, aber es verschenkt nichts.
behauptung #3: „Das Internet ist die Gesellschaft ist das Internet.“

WTF? das internet fördert den dialog, klar, nur tritt man plötzlich in den dialog mit menschen denen man zuvor weder „zuhören“ wollte noch auf sie „reagieren“, man hört plötzlich stammtischsprüche, obwohl man noch nie im leben eine kneipe betreten hat. die gesellschaft ist (wie immer) im umbruch. das internet gehört für viele zum alltag. dass heisst aber nicht, dass medienschaffende oder die gesellschaft dem nicht unter umständen etwas entgegen setzen sollten. kritische distanz tut (nicht nur im internet) manchmal mehr gutes, als blindes nachäffen oder hinterlaufen. das internet deckt die vorhandenen dunklen und hellen seiten der gesellschaft gleichermassen auf.
behauptung #4: „Die Freiheit des Internet ist unantastbar.“

steile these, die die provokations-werber-handschrift von sascha lobo trägt. leider eine blödsinnige, indiskutable schwer vermittelbare these. natürlich muss das internet geregelt werden. das „wie“ ist die entscheidende frage. selbstreguliert, staatlich, wilkürlich, hierarchisch? auch das „was“ ist entscheidend: wie wird die technik reguliert, welche gremien oder organe steuern die entwicklung? wohin geht die entwicklung? das internet ist voller (mehr oder weniger) zentral gesteuerter meschnaismen, ohne die es schlecht funktionieren würde. ich bezweifle auch, dass sich „das internet“ seine infrastruktur selbst baut. da ist nach wie vor „der staat“ gefragt, der dann erklärt bekommen möchte, warum er die von ihm finanzierte infrastruktur nciht mehr antasten sollen darf. gewisse anarchische, unkontrolierbare mechanismen im internet, vor allem auch die sogenannte „netzneutralität“ sind entscheidende qualitäten des internets und seines erfolgs, die vehement geschützt werden sollten. nur wie erklär ichs meiner oma, einem politiker oder einem medienfürsten? selbstregulierung und die unkontrolierbarkeit des internets in vielen bereichen sind entscheidende qualitäten des internets.
behauptung #5: „Das Internet ist der Sieg der Information.“

information muss immer be-, ver- und aufgearbeitet werden. ob das durch medienhäuser, journalisten, forscher, blogger, technik, „nachrichtenfilter“ oder sonstwen oder sonstwas geschieht ist nicht entscheidend. entscheidend ist, dass sich ausser der quantität nichts geändert hat. es gibt mehr (frei verfügbare) information, ja. nur ist das kein sieg der information, sondern eine vermehrung der information. dass man diese informationen jetzt technisch besser als jemals zuvor aufarbeiten, ordnen oder finden kann ist ein fortschritt, keine frage, aber analysieren oder bewerten kann sich information immer noch nicht selbst. selbst das beste google-suchergebniss bedarf noch einer interpretation und analyse. oder anders gesagt, die tatsache, dass es auf einmal irre viele statistiken gibt, heisst noch lange nicht, dass es plötzlich mehr richtig interpretierte statistiken gäbe. viel information macht nicht unbedingt klüger, aber definitiv mehr arbeit.
behauptung #6: „Das Internet verändert verbessert den Journalismus.“

wunschdenken. nicht dass ich imun gegen wunschdenken wäre, im gegenteil. aber hier wäre definitiv ein konjunktiv angebracht. thesen oder behauptungen im kunjunktiv machen sich nicht gut, ich weiss. aber hat das bildblog die bild-zeitung verbessert, hat stete blogger-kritik den spiegel-online verbessert? vielleicht, vielleicht aber auch nicht. immerhin hat das internet dem journalismus das durchstreichen geschenkt. aber: auch das internet macht aus scheisse kein gold.
[edit: 08.09.2009: am text zu these #4 ein bisschen rumgedoktert und ein paar formulierungen gestrafft.]
[nachtrag 10.09.209]
zu teil zwei.
starbucks am hackeschen markt hat geschlossen

[nachtrag 08.09.2009]
starbucks renoviert und öffnet wieder, schrieb mir der starbucks-kundenservice per email:
Unser Coffee House am Hackeschen Markt ist nur für eine Woche Geschlossen um diverse renovierungs- und Modernisierungsarbeiten Vorzunehmen.Nächste Woche können Sie dann wieder in einen neuen Starbucks Coffee House am Hackeschen Markt Ihren Kaffee genießen.
wahlomat

irgendwie hatte ich mir das so gedacht. nur die FDP auf platz drei macht mir sorgen. wahlomat bundestagswahl 2009.
waffen verboten!

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komfortdusche
bildschirmaufzeichnung von DVDs mit OS X
apple will es sich nicht mit „rechteinhabern“ verscherzen. das ist der grund für viele bedienungsunfreundlichkeiten bei der benutzung von apple-produkten. so wird ipod-nutzern hin und wieder ein schrecken eingejagt, wenn itunes rummäkelt, nachdem man seinen ipod in einen fremden computer gesteckt hat. itunes fragt dann: „soll ich alle inhalte auf dem ipod unwiederbriglich löschen?“ ich meine mich auch erinnern zu können, dass itunes mir einmal beim einstöpseln eines fremden ipod gefängnis oder eine abmahnung androhte. oder auch nicht. so oder so: apple scheint tief im arsch der paranoiden content-industrie zu stecken.

dank der paranoia der „rechteinhaber“ konnte man auf einem apple-rechner, solange im hintergrund eine DVD lief, auch nie screenshots anfertigen. der mac warnte dann, dass das verboten sei.
dass keine screenshots angefertigt werden können, während eine DVD abgespielt wird, ist natürlich gelogen. schaute man sich die DVD mit VLC an, konnte man problemlos bildschirmfotos anfertigen, auch von den DVD-inhalten.
seit der version 10.6 kann man auch bildschirmfotos machen, wenn apples DVD-player läuft. man kann sogar screenshots vom DVD-fenster selbst machen, nur geben diese screenshots dann einen leeren fensterinhalt wieder. das erreicht apple offenbar dadurch, dass man zum zeitpunkt des screenshots ein leeres fenster über das eigentliche DVD-abspielfenster legt.

aber in 10.6 hat apple auch ein weiteres neues features hinzugefügt: quicklook in exposé. quicklook erlaubt es normalerweise im finder eine datei auszuwählen, die leertaste zu drücken, um dann eine grosse voransicht der datei zu sehen. das geht jetzt auch in exposé. wenn man dort eines der fenster auswählt und die leertaste drückt, wird das fenster in originalgrösse angezeigt. das klappt natürlich auch mit laufenden DVD-player-fenstern, nur scheint da das leere fenster, was den DVD-inhalt vor „raubkopierern“ oder „bildschirmschützen“ sichern soll, in exposé etwas aus dem fokus geraten zu sein. schwer zu erklären, deshalb habe ich es aufgezeichnet:
apropos aufzeichnen, die möglichkeit jetzt auf knopfdruck bildschirminhalte in echtzeit aufzeichnen zu können und mit einem weiteren knopfdruck zu youtube zu schicken, ist ziemlich toll. noch praktischer ist die neue autovervollständi.
aus „1/2“ wird automatisch „½“ und aus "udn" wird automatisch „und“. so lassen sich beliebige kürzel definieren.

alte news
gestern machten alle möglichen newsseiten damit auf, dass nachrichten.de erlöse mit den „urhebern“ teilen wolle. es stand auf faz, turi2, meedia und was weiss ich wo. und wo stand es schon am 1.7.2009? richtig.

[siehe auch neunetz.com]
rüttgers kann nicht sagen was er eigentlich sagen will

am 28. august, also vor einer woche postete malte welding ein video von einer rede von jürgen rüttgers die er in duisburg hielt. malte nannte rüttgers einen „volksverhetzer“. ich würde nicht so weit gehen und ihn eher einen politiker nennen, dem die fähigkeit zu reden fehlt. oder so ähnlich. das video habe ich mir angesehen und gelesen was malte dazu kommentierte. das wars für mich eigentlich. meine nicht sehr gute meinung von rüttgers wurde nicht verändert und mein unverständnis dafür, dass leute die rüttgers reden hören sich nicht vor lachen krümmen, sondern applaudieren, blieb.
heute poppte die geschichte wieder in meinem feed-reader auf, bei den ruhrbaronen, die auch darüber berichteten, dass mittlerweile, gut eine woche nach malte welding, spon und sz darüber schrieben. interessant am spon-artikel war eigentlich nur das spin-doctoring von rüttgers parteigenossen:
Der Generalsekretär der CDU Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, erklärte am Mittag in einer Stellungnahme, das SPD-Video habe die Rüttgers-Rede „völlig aus dem Zusammenhang gerissen und unzulässig verkürzt“.
„SPD-video“ deshalb, weil jusos die rede aufnahmen und auf youtube stellten. als reaktion auf die verkürzungs- und aus-dem-zusammenhangs-these bekam ich heute eine email aus der nordkurve mit einem link zu einem tweet mit zwei links (eins, zwei) zu youtube videos mit „vollständigen zitaten“.
interessant ist daran zweierlei:
- jürgen rüttgers wollte laut spon-artikel eigentlich etwas ganz anderes sagen als sagte. das andere, das was er sagen wollte, stand auch in seinem redemanuskript, aber er hielt sich nicht dran und redete frei. und das ist doch bemerkenswert. ein politiker der nicht sagen kann was er will. sagt die CDU. sagt spon. muss man sich mal auf der zunge zergehen lassen. rüttgers funktioniert nur, wenn er manuskripte vorliest. wenn er frei redet kommen sachen raus, die er unverständlich, missverständlich und ganz anders als die intention des redemanuskriptes sind.
- die SPD setzt auf negative campaining. was bei mir vom SPD-wahlkampf hängenbleibt ist wunschdenken („4 millionen arbeitsplätze!“), schadenfreude („die CDU hat mehr als wir verloren!“) und unterm strich sowas wie: die anderen sind noch schlimmer als wir. die SPD scheint eine schmerzhafte niederlage wirklich bitter nötig zu haben um wieder auf die füsse zu kommen.
zeit.de relaunch
die zeit relauncht ihre webseite.
vor andertalb jahren hat mich die online-redaktion der zeit zu einer blattkritik eingeladen, bei der ich hauptsächlich das gräsliche layout von zeit.de kritisiert habe. gerade die diskrepanz zwischen dem aufgeräumten, luftigen print-layout und dem engen, unübersichtlichen und mit werbung vollgepropften online-layout stört mich bis heute. der erste blick auf zwei screenshots, die die zeit.de-redaktion vorab herrausgab, scheint sich das geändert zu haben. wolfgang blau sprach bereits im märz 2008, als er gerade sein amt als online-chef angetreten hatte, von einem relaunch. andertalb jahre später scheints so weit zu sein.

die startseite sieht luftig und aufgeräumt aus. die serifen sind aus den überschriften verschwunden, der übermässige gebrauch von trennlinien wurde auf zwei gepunktete linien die den kopf und die marginalspalte trennen reduziert, die restlichen linien kann man sich denken. ein aufgeräumtes, grosszügiges design, das erstmals seitdem die zeit online ist, also seit einer halben ewigkeit, den gleichen wert auf typografie und layout legt, wie es die print-version der zeit tut. die agentur informationarchitects.jp die das neue layout entwicklet haben, postulierte bereits 2006: „Web Design is 95% Typography“. ein lesenswerter artikel und eine haltung, mit der sich informationarchitects.jp bei zeit.de durchgesetzt zu haben scheinen.
auf den vorab freigegebenen screenshots ist kaum werbung zu sehen, ich bin mal gespannt wie sich das im regelbetrieb entwickeln wird.

gespannt bin ich auf die technische umsetzung. hübsches layout alleine sorgt ja bekanntlich nicht für gute zugänglichkeit. entscheidend wird die benutzbarkeit des archivs, der suchfunktion, der autorenseiten, bzw. des autoren-index sein, ob man schlagworte sinnvoll einsetzt und ob und wie die RSS-feeds für einzelne ressorts oder autoren oder vielleicht sogar suchworte funktionieren wird. der eine der screenshots zeigt, dass schlagworte offenbar genutzt werden, dafür aber beispielsweise der autor nicht klickbar ist, was darauf hindeuten könnte, dass autorenseiten die alle anderen artikel des autors zeigen, wegfallen könnten. ebenso nicht zu sehen ist eine funktion, die thematisch verwandte artikel anzeigt.

morgen werden wir sehen, ob und wie die seite funktioniert. optisch scheint die zeit online endlich erwachsen geworden zu sein.
[nachtrag 04.09.2009, 23:19h]
ups. nicht richtig hingeguckt. die serifen sind noch da. die artikel und der artikel-teaser sind auf der neuen zeit.de-seite in serifen gesetzt. sowohl auf der startseite, als auch auf der artikelseite. nur die überschriften (die vorher in serifen gesetzt waren) sind serifenos gesetzt. serifen udn serifenlos hat sich/wird sich einfach nur drehen: serifen von den überschriften in den fliesstext, serifenlose schriften vom fliesstext in die überschriften.
[nachtrag 05.09.2009, 09:49h]
wolfgang blau kündigt den relaunch für heute (mittag) an.
hochzeitspaar mit fotografin
feuerwehrauto, mit microsoft word beschriftet

[nachtrag 13:17]
die kollegin war so nett, mir mit „word art“, einem „grafik“-programm in word, ein schild zu erstellen:

evelin lohbeck — animation video (noteboek)
rot-rote regierungswirklichkeit
moni muss aufhören zu arbeiten [nachtrag: die situation hat sich zum besseren gewendet, siehe unten], weil ihrem sohn die betreuungsstunden zusammenkürzt wurden:
Wenn ich höre, dass Frank-Walter Steinmeier Bildung zu einem Topthema machen möchte, und was die SPD im Wahlkampf verbreitet, dann kann ich wirklich nur noch verzweifelt lachen.
das kommt bei rot-roten-regierung raus: bei den ganz schwachen wird zuerst gespart. die wahlkampf-worthülsen „sozial“ und „für schwache“ schmelzen in der regierungsbeteiligung der SPD ganz schnell zu „asozial“ und „die schwachen haben ja keine lobby“ zusammen. naja, eigentlich bauen die ja schon im wahlkampf scheisse.
siehe auch isabo.
[nachtrag 16:16h]
die initiativen „Elternzentrum Berlin e.V.“ und „Netzwerk Förderkinder und Familien von Kindern mit Behinderungen“ haben einen brief an frank-walter steinmeier geschrieben.
[nachtrag 05.09.2009]
es gab in letzter minute eine „wende“, zumindest für moni:
die Schulleiterin hat einen Anruf der Bildungsverwaltung bekommen, dass John aufgrund der Schwere des Falls die fehlenden Stunden nachbewilligt werden. Ich bin unglaublich erleichtert. Mein Kind kann wieder in die Schule gehen, ich kann wieder arbeiten, puh. (weiterlesen)