ix soll­te mich doch we­ni­ger be­we­gen

felix schwenzel

aber viel­leicht war ich am mon­tag abend auch we­gen der vor­rats­da­ten­spei­che­rung und der ver­lo­gen­heit der SPD (und 26 ganz spe­zi­el­len ab­ge­ord­ne­ten) so der­mas­sen aus­ser atem.

ix am bran­den­bur­ger tor bei watch­ber­lin gu­cken oder ein­ge­bet­tet hier (flv-di­rekt­link).


steht die nächs­te kla­ge von mein­hard von ger­kan an?

felix schwenzel

ich wür­de die bahn zu­min­dest da­für ver­kla­gen, wenn ich ar­chi­tekt vom ber­li­ner HBF wäre.


fach­lich sach­lich auf dem bo­den des grund­ge­set­zes

felix schwenzel

ich habe nach­dem ich ein zi­tat vom vor­sit­zen­den der ge­werk­schaft der po­li­zei (kon­rad frei­berg) zur vor­rats­da­ten­spei­che­rung las, eine email an die ge­werk­schaft der po­li­zei ge­schrie­ben. mich in­ter­es­sier­te vor al­lem, ob es stimmt, dass die GDP sich ge­gen GPS-sen­der in po­li­zei­wa­gen aus­ge­spro­chen habe. heu­te hat mir ein herr ziel­as­ko von der GDP ge­ant­wor­tet, die ant­wor­ten habe ich un­ter mei­nen fra­gen ein­ge­fügt:

ich habe ein paar fra­gen zu ei­ner äus­se­rung des vor­sit­zen­den der GDP. in der pres­se wird er zi­tiert, dass sich die bür­ger um die vor­rats­da­ten­spei­che­rung kei­ne sor­gen ma­chen müss­ten:
Der Bür­ger kann si­cher sein, dass die Po­li­zei ver­ant­wor­tungs­voll mit die­sen Da­ten um­geht.

fra­ge: ist es wahr, dass kon­rad frei­berg bür­ger­rech­te auf ver­trau­en ge­gen­über der exe­ku­ti­ven auf­bau­en möch­te, statt auf de­ren ver­fas­sungs­mäs­sig ga­ran­tier­ten rech­ten?

ant­wort: Die Po­li­zei ar­beit auf dem Bo­den des Grund­ge­set­zes.

fra­ge: ist es wahr, dass die GDP sich da­ge­gen aus­ge­spro­chen hat GPS-sen­der in alle po­li­zei-wa­gen zu mon­tie­ren?

ant­wort: Nein, das The­ma wur­de bis­her - zu­min­dest auf GdP-Bun­des­ebe­ne - noch nicht dis­ku­tiert.

fra­ge: wenn das so ist, mit wel­cher be­grün­dung?

ant­wort: -

fra­ge: kann es sein, dass die GDP zu­min­dest bei der wah­rung der ei­ge­nen (da­ten­schutz-) rech­te an­de­re mass­stä­be an­legt als bei den rech­ten der üb­ri­gen bür­ger?

ant­wort: Nein.

fra­ge: sieht die GDP die wah­rung der vom ver­fas­sungs­ge­richt 1984 be­stä­tig­ten in­for­ma­tio­nel­len selbst­be­stim­mung al­ler bür­ger als ver­nach­läs­si­gig­bar an?

ant­wort: Nein.

fra­ge: ist es üb­lich, dass der vor­sitz­den­de der gdp sich an der dis­kus­si­on von ge­set­zes­vor­ha­ben öf­fent­lich be­tei­ligt und da­bei par­tei für die re­gie­rung er­greift?

ant­wort: Die GdP be­wer­tet Ge­set­zes­vor­ha­ben fach­lich sach­lich.


fa­ber, krempl, spd

felix schwenzel

hal fa­ber:

*** Trau­ern wir ei­nen Mo­ment lang dem in­for­ma­tio­nel­len Selbst­be­stim­mungs­recht nach, wie es imVolks­zäh­lungs­ur­teilfor­mu­liert ist: „Das Grund­recht ge­währ­leis­tet in­so­weit die Be­fug­nis des Ein­zel­nen, grund­sätz­lich selbst über die Preis­ga­be und Ver­wen­dung sei­ner per­sön­li­chen Da­ten zu be­stim­men.“ Was dar­aus eine so­zi­al­de­mo­kra­ti­sche Mi­nis­te­rin macht, die nach dem öf­fent­li­chen Mut­ter­schafts­test für den Ent­wurf der Vor­rats­da­ten­spei­che­rung ver­ant­wort­lich ist, grenzt an diesys­te­ma­ti­sche Ver­dum­mung der Zu­hö­rer: „Aber das Recht auf in­for­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung heißt ja nur, dass Bür­ger dar­über in­for­miert wer­den müs­sen, wer was von ih­nen spei­chert.“ Es mag ja sein, dass eine Ju­ris­tin nicht wis­sen muss, was ein Brow­ser ist, aber eine ge­wis­se Kennt­nis der Ge­set­ze wär nicht schlecht. Sonst müs­sen bei solch ra­di­ka­ler Ah­nungs­lo­sig­keit am Ende die von der SPD ver­füg­ten „Grund­sät­ze zur Fra­ge der ver­fas­sungs­feind­li­chen Kräf­te im öf­fent­li­chen Dienst“ neu for­mu­liert wer­den. Zu­min­dest wird klar, war­um eine Bri­git­te Zy­pries wun­der­bar zwi­schen EU-Scharf­ma­cherFran­co Frat­ti­ni und Ernst Uhr­laupasst, dem Chef der Süd­milch-Trup­pe.

ste­fan krempl:

Der Bun­des­rat hat auch kei­ne Ein­wen­dun­geng ge­genden Ge­set­zes­ent­wurf(PDF-Do­ku­ment) zur Ra­ti­fi­zie­rung derCy­ber­crime-Kon­ven­ti­ondes Eu­ro­pa­rats er­ho­ben. Das Ab­kom­men soll zur Be­kämp­fung der Com­pu­ter­kri­mi­na­li­tät die­nen. Der Ar­beits­kreis Vor­rats­da­ten­spei­che­rung warn­te da­ge­gen jüngst da­vor, dass das Ab­kom­men Deutsch­land dazu ver­pflich­te, jeg­li­chen An­for­de­run­gen von Te­le­fon- und In­ter­net­da­ten durch aus­län­di­sche Er­mitt­lungs­be­hör­den un­ver­züg­lich und „im größt­mög­li­chen Um­fang“ nach­zu­kom­men. Da­her sei der Völ­ker­ver­trag un­ver­ein­bar mit dem deut­schen Grund­ge­setz und der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on – eben­so wie die ge­ra­de vom Bun­des­tag be­schlos­se­neVor­rats­da­ten­spei­che­rung.

SPD:

Jede zu­sätz­li­che For­de­rung nach neu­en Maß­nah­men oder schär­fe­ren Ge­set­zen muss nicht nur da­hin ge­hend ge­prüft wer­den, ob sie tat­säch­lich mehr Si­cher­heit brin­gen könn­ten, son­dern sie müs­sen auch mit den Grund­wer­ten un­se­rer be­währ­ten Ver­fas­sung ver­ein­bar sein.
Die SPD ist die Par­tei der in­ne­ren Si­cher­heit und der Bür­ger­rech­te. (via 1,via 2)

De­mo­kra­tie ist lang­wei­lig

[gast­ar­ti­kel von lo­bo­tom]

De­mo­kra­tie ist lang­wei­lig. Ei­gent­lich ist es ein Wun­der, dass sie über­haupt funk­tio­niert. Denn nicht mal die, die sie von Be­rufs we­gen ma­chen, ge­hen ger­ne hin. Zum Ge­setz zur Vor­rats­da­ten­spei­che­rung bei­spiels­wei­se. Seit Mo­na­ten wird dar­über dis­ku­tiert, im­mer wie­der mein­te je­mand, end­lich sei Deutsch­land auf­ge­wacht und seit der Volks­zäh­lung habe es nicht mehr so viel Auf­merk­sam­keit für Bür­ger­rech­te ge­ge­ben. Naja.

Als im Bunds­tag die Aus­spra­che be­gann, war der Saal nicht ein­mal zu ei­nem Drit­tel ge­füllt. Viel zu groß wirk­te die rie­si­ge Hal­le für das Häuf­lein Ver­tre­ter des Vol­kes. Da­bei gab es rich­tig was zu wet­tern. Die Re­gie­rungs­ko­ali­ti­on war da­für, die Op­po­si­ti­on ge­schlos­sen da­ge­gen. Und Ka­me­ras wa­ren auch ge­nug auf die blau­en Stüh­le ge­rich­tet.

Das Ge­setz aber war ver­ab­schie­det, be­vor es im Par­la­ment über­haupt de­bat­tiert wur­de. So ist es im­mer. Ei­gent­lich geht es im Ple­nar­saal nur dar­um, ab­zu­ni­cken, was vor­her in lan­gen Run­den aus­ge­han­delt wur­de. Hät­te die Op­po­si­ti­on nicht eine na­ment­li­che Ab­stim­mung ver­langt, wäre das ach so um­strit­te­ne Ge­setz von ein paar müde ge­ho­be­nen Hän­den be­schlos­sen wor­den.

So aber dräng­ten sich plötz­lich Hun­der­te, als die Saal­die­ner die Ur­nen brach­ten. So schnell wie mög­lich woll­ten sie ihre blau­en und ro­ten Kärt­chen in die Kis­ten ste­cken. Die meis­ten setz­ten sich gar nicht erst.

Als Bun­des­tags­prä­si­dent Lam­mert zwan­zig Mi­nu­ten spä­ter das Er­geb­nis ver­kün­de­te, wa­ren alle längst wie­der weg. In den Rei­hen der Grü­nen sa­ßen noch fünf Ab­ge­ord­ne­te, bei der SPD zehn, die Uni­on brach­te es auf 21 Sit­ze.

Und was wa­ren nicht in der Aus­spra­che zu­vor für Re­den ge­hal­ten wor­den. Die Links­par­tei hat­te es ei­nen „trau­ri­gen Tag für die De­mo­kra­tie“ ge­nannt, die Grü­nen fan­den, es sei „ein schwar­zer Tag für die Bür­ger­rech­te“, die SPD sah dar­in „ei­nen gu­ten Tag für den Rechts­staat“.

Ei­gent­lich aber war es vor al­lem der Tag der Bü­ro­kra­tie. Hau­fen­wei­se Gre­mi­en ha­ben sich mit dem 200 Sei­ten di­cken Ge­setz be­fasst. Und nun muss sich das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt auch noch mit 7000 Kla­gen be­schäf­ti­gen.


366 stim­men

felix schwenzel


leck mich, SPD

felix schwenzel

es ist sel­ten, aber heu­te möch­te ich fon­si mal fast vor­be­halts­los zu­stim­men. ich rufe der SPD nicht nur in der über­schrift, son­dern auch im haupt­text zu: fick dich leck mich.

dass kurt beck und sei­ne ihm of­fen­bar in völ­li­ger frak­ti­ons­di­zi­plin er­ge­be­nen ab­ge­ord­ne­ten nun sei­nem wunsch den men­schen nä­her zu sein und weit­rei­chen­den neu­en über­wa­chungs­mass­nah­men zu­sam­men mit der CDU na­he­zu ge­schlos­sen zu­ge­stimmt ha­ben ist ja nicht über­ra­schend. was über­ra­schend ist, wie sorg­los die ab­ge­ord­ne­ten mit der ver­fas­sung und be­rech­tig­ten pro­tes­ten um­ge­hen. was sind das für leu­te die ei­nem in­nen­mi­nis­ter und ei­ner in bür­ger­rech­ten kom­plett ah­nungs­lo­sen jus­tiz­mi­nis­te­rin ein­fach blind fol­gen und an ei­nem re­la­tiv his­to­ri­schen da­tum de­ren vor­stel­lun­gen ei­nes über­wa­chungs­staa­tes ein­fach so zu­stim­men? sie­ben SPD-ab­ge­ord­ne­te ha­ben ge­gen den ge­setz­ent­wurf ge­stimmt. der rest der ab­ge­ord­ne­ten denkt sich of­fen­bar, die ver­fas­sungs­recht­li­chen be­den­ken, die an­ste­hen­de ver­fas­sungs­kla­ge und die pro­tes­te sit­zen wir ein­fach aus. das pro­blem was die­se SPD-ab­ge­ord­ne­ten nicht se­hen ist: sie ver­prel­len und ver­höh­nen ihre wäh­ler. die wäh­ler die für ei­nen so­ge­nann­ten „star­ken“ staat sind und nichts ge­gen ei­nen ab­bau von bür­ger­rech­ten un­ter der flag­ge des kamp­fes ge­gen den ter­ror ha­ben, die­se wäh­ler sind tra­di­tio­nell eher bei der CDU.

mit dem nach­äf­fen von lin­ker, ar­beit­neh­mer­freund­li­cher, po­pu­lis­ti­scher ver­tei­lungs­po­li­tik und dem auf dem letz­ten par­tei­tag vor­ge­nom­me­nen grü­nen an­strich, also mit dem durch­sich­ti­gen ver­such die grü­nen mit wind- und al­ter­na­ti­ve­n­ener­gie ge­la­de­ne­ner po­li­tik weg­zu­bla­sen, schafft die SPD nicht ihre brö­ckeln­de wäh­ler­ba­sis zu sta­bi­li­sie­ren. 20 jah­re nach dem auf­kom­men der um­welt­schutz­be­we­gung, ge­fühl­te 100 jah­re nach den ers­ten war­nun­gen vor ei­nem treib­haus­ef­fekt macht sich die SPD plötz­lich sol­che öko­lo­gi­schen for­de­run­gen zu ei­gen. wenn die SPD jetzt auch 20 jah­re braucht um sich in fra­gen der bür­ger- und frei­heits­rech­te zu pro­fi­lie­ren, wird die SPD bald mit der fünf-pro­zent-hür­de zu kämp­fen ha­ben. ach. hat sie im os­ten schon? na gut, dann eben bald auch bun­des­weit.

man muss sich das mal vor­stel­len. die SPD lässt im­mer noch ir­gend­wel­che berg­manns­chö­re auf ih­ren par­tei­ta­gen auf­tre­ten um ihre rück­warts­ge­wand­heit zu de­mons­trie­ren. wie ver­quast muss man sein um eine sol­che scheiss­egal- und ka­pier-ich-eh-nicht-hal­tung ge­gen­über der ge­gen­wart, ge­gen­über den bren­nen­den fra­gen der in­for­ma­ti­ons­ge­sell­schaft zu ha­ben und ei­nen so un­ge­heu­ren pa­ra­dig­men­wech­sel im um­gang mit dem bür­ger und sei­nen rech­ten ein­fach ab­zu­ni­cken — ge­gen den wi­der­stand in vie­len schich­ten der ge­sell­schaft?

po­li­ti­ker die ah­nungs­los und in­kom­pe­tent sind, die ihre wäh­ler gän­geln und über­wa­chen (ver­ra­tenver­ar­schen?) — wer wählt die schon? ix nicht.

eins noch, da ich ihn per­sön­lich, bzw. di­rekt ge­wählt habe, möch­te ix noch ein paar wor­te an den „bür­ger­recht­ler“ wolf­gang thier­se rich­ten, der heu­te für das ge­setz ge­stimmt hat: •••• •••• •• •••••!


schäub­le macht ei­nen auf her­man

felix schwenzel

die taz schreibt:

In­nen­mi­nis­ter Schäub­le pro­vo­zier­te mal wie­der, dies­mal mit ei­nem Hit­ler-Ver­gleich. “Wir hat­ten den ‘größ­ten Feld­herrn al­ler Zei­ten’, den GröFaZ, und jetzt kommt die größ­te Ver­fas­sungs­be­schwer­de al­ler Zei­ten”, as­so­zi­ier­te er am Mitt­woch­abend vor Jour­na­lis­ten und Rich­tern in Karls­ru­he. (via)

war­um müs­sen men­schen die sich auf ei­ner mis­si­on se­hen ei­gent­lich im­mer hit­ler aus ih­ren geis­ti­gen schub­la­den raus­kra­men, ab­sur­de ver­glei­che zu­sam­men­bas­teln und sich da­mit öf­fent­lich de­mon­tie­ren? macht schäub­le das ei­gent­lich auch im all­tag, hit­ler als all­tags­kon­stan­te?
„sag mal in­ge­borg, fin­dest du auch dass die­ses bröt­chen wie ol­ler hit­ler schmeckt?“ — „mensch guck mal die hit­ler­veil­chen blü­hen wie­der!“ — „in­ge­borg, reich mir doch mal die hit­ler­creme [anm. d. r.: nuss-nou­gat-creme] rü­ber!“

wer sich gross mit­be­schwe­ren will geht hier ent­lang (via).

[zur über­schrift: ge­meint ist na­tür­lich eva her­man, nicht her­mann gö­ring]

[nach­trag]

[bild ahoi­pol­loi, via]


guck­tipp

felix schwenzel

die­ses vi­deo ist wirk­lich ganz gross­ar­tig.

[al­lein der süf­fi­san­te hin­weis, dass ein ame­ri­ka­ni­sches ge­richt mal den „com­mon sen­se“, den ge­sun­den men­schen­ver­stand in ei­ner sei­ner ur­teils­be­grün­dun­gen zur ar­gu­men­ta­ti­on her­an­zog ver­söhnt mich zu­min­dest teil­wei­se mit der ver­kack­ten kas­te der ju­ris­ten.]


mor­gen scheisst der bun­des­tag aufs grund­ge­setz …

felix schwenzel

… oder zu­min­dest auf die ver­fas­sungs­mäs­sig ga­ran­tier­te in­for­ma­tio­nel­le selbst­be­stim­mung und wird al­ler vor­aus­sicht nach die ge­set­zes­vor­la­ge zur ver­schär­fung der te­le­komu­ni­ka­ti­ons­über­wa­chung ab­ni­cken.

END­LICH kann man lü­cken­los be­wei­sen dass man KEIN Ter­ro­rist ist!! [© klaus stutt­mann]

dazu eine klei­ne link­samm­lung:

  • heu­te.de: »Ri­car­do Cris­tof Rem­mert-Fon­tes im heu­te.de-In­ter­view« [das ist der typ auf der demo mit den schlech­ten wit­zen und dem pfer­de­schwanz — trotz­dem le­sens­wert]
  • heu­te.de: »Zy­pries ver­tei­digt Da­ten­spei­che­rung«
  • neue­ge­gen­wart.de: pe­ter gla­ser im in­ter­view über da­ten­schutz [ist un­geil]
  • ta­ges­spie­gel.de: sa­bi­ne leu­theus­ser-schnar­ren­ber­ger über schrit­te in den prä­ven­ti­ons­staat
  • vor­rats­da­ten­spei­che­rung.de: »Das In­ter­net trau­ert um das Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­heim­nis«
  • gul­li.com: »Le­bens­lan­ge Steu­er­num­mer in zen­tra­ler Da­ten­bank ab­ge­seg­net«
  • blog.han­dels­blatt.de/in­dis­kre­ti­on: »Die Fra­ge des Rück­grats der Ab­ge­ord­ne­ten des Deut­schen Bun­des­ta­ges«
  • han­no.de: »Sta­tis­tik ist nicht ein­fach«
  • heu­te­jour­nal: be­richt über die demo am diens­tag

ccc-jab­ber spen­de

felix schwenzel

ix spen­de ja gern. vor al­lem für den ex­cel­len­ten ccc-jab­ber ser­ver. aber in wel­cher welt lebt der ccc ei­gent­lich, dass er die kon­to­num­mer und bank­leit­zahl mit leer­zei­chen gar­niert, was für omas und opas au­gen si­cher­lich hilf­reich ist, aber für copy&pas­te in ein on­line-ban­king-for­mu­lar eine qual ist? wo sind wir ge­lan­det, wenn selbst der ccc so dep­pert und tech­nik-feind­lich rum­di­let­tiert? oder sind die auch ge­gen on­line-ban­king?


al­les was goog­le hat …

felix schwenzel

… ist viel geld, gute ent­wick­ler und ver­trau­en. naja. viel­leicht noch ein biss­chen mehr. ge­ra­de ges­tern habe ich noch ir­gend­wem er­zählt, dass goog­le sehr ge­nau weiss wie wich­tig das ver­trau­en der be­nut­zer ist. vor al­lem na­tür­lich bei den such­ergeb­nis­sen. wer­den goo­gles such­ergeb­nis­se ir­rele­vant oder schlecht wan­dern die user zur kon­ku­renz ab. der ver­trau­ens­bo­nus ist in ei­nem sol­chen fall ganz schnell auf­ge­braucht.

bis heu­te dach­te ich auch, dass der um­gang mit den be­nut­zer­da­ten von goog­le aus ge­nau die­sem grun­de sehr ver­ant­wor­tungs­voll ge­hand­habt wird. nie­mand wird goog­le sei­ne da­ten mehr an­ver­trau­en wol­len, wenn goog­le wie ya­hoo die­se ein­fach auf an­fra­ge an re­gie­rungs­or­ga­ne ab­gibt.

wie ix mich ir­ren kann! goog­le scheint sich im fal­le des in­ders lak­sh­ma­na kailash k. per­sön­li­che da­ten, bzw. sei­ne IP-adres­sen an in­di­sche er­mitt­lungs­be­hör­den her­aus­ge­ge­ben zu ha­ben:

Nart Ville­neuvebe­rich­tet, dass Goog­le die IP-Adres­se ei­nes Orkut-Users an in­di­sche Po­li­zei­be­hör­den aus­lie­fer­te. Lak­sh­ma­na Kailash K. hat­te an­geb­lich “be­lei­di­gen­de” Bil­der des in­di­schen Na­tio­nal­hel­den Chhat­ra­pa­ti Shi­va­ji hoch­ge­la­den - ein frag­wür­di­ges De­likt. (quel­le)

wenn das stimmt, könn­te das ein schwer schlag für goog­le sein. zu­min­dest mei­nes ver­trau­ens in goog­le. ich will nicht sa­gen, goog­le ist jetzt zu ei­nem ver­ant­wor­tungs­lo­sem, rück­grat­lo­sem, über­heb­li­chen, selbst­ge­rech­ten, re­gie­rungs-arsch­krie­che­ri­schem, schwei­ne­ba­cken-un­ter­neh­men ge­wor­den ist. aber ich fra­ge mich wie goog­le die scheis­se an den hän­den wie­der los­wer­den will.


zi­tat des ta­ges

felix schwenzel

der vor­sit­zen­de der ge­werk­schaft der po­li­zei (GdP), kon­rad frei­berg meint „da­ten­schüt­zer“ wür­den „pa­nik­ma­che“ be­tei­ben:

Der Bür­ger kann si­cher sein, dass die Po­li­zei ver­ant­wor­tungs­voll mit die­sen Da­ten um­geht.

das er­klär­te er in an­be­tracht der häu­fig ge­äus­ser­ten angst vor dem „glä­ser­nen bür­ger”. (zi­tat ge­fun­den bei si­mon co­lum­bus)

wie wäre es um­ge­kehrt? die po­li­zei und der staat kann si­cher sein, dass die mehr­heit der bür­ger recht­schaf­fend sind und kei­ne ter­ro­ris­ti­schen zie­le ver­folg­ten. die häu­fig ge­äus­ser­te angst vor ter­ror­an­schlä­gen ist vor al­lem pa­nik­ma­che. ein prä­ven­ti­ver über­wa­chungs­staat der die kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten sei­ner bür­ger ge­gen ih­ren wil­len spei­chert und dar­auf zu­griff ver­langt ist ver­fas­sungs­feind­lich.

wie­so sol­len die bür­ger dem staat mehr ver­trau­en schen­ken als der staat es sel­ber tut? das er­klärt kon­rad frei­berg nicht.


mei­ne ers­te de­mo

felix schwenzel

ich glau­be ich war echt noch nie auf ei­ner de­mons­tra­ti­on. ich kann mich zu­min­dest ge­ra­de nicht dar­an er­in­nern. das hat nichts zu be­deu­ten, ich ver­ges­se auch manch­mal mei­nen ei­ge­nen na­men. eben war ich am reichs­tag, dort, auf der an­de­ren stras­sen­sei­te, in ei­nem klei­nen park, war eine büh­ne auf­ge­baut, da­vor stan­den, als ich kam, so un­ge­fähr 300 leu­te. viel­leicht auch 400 oder 500.

ein typ mit pfer­de­schwanz mach­te auf der büh­ne doo­fe wit­ze und kün­dig­te dann pe­tra pau an. die sprach enorm lang­sam und er­zähl­te zu­erst ein mär­chen. über eine re­gie­rung die anno 1983 ihre bür­ger zäh­len woll­te, die aber ihre „zah­len“ nicht her­aus­ge­ben woll­ten und vor ge­richt zo­gen und die vor die­sem ge­richt, dem bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt recht be­ka­men, dass sie näm­lich über ihre „zah­len“ selbst be­stim­men soll­ten und nur sie und nicht die re­gie­rung. weil sie so lang­sam sprach war das ein sehr lan­ges mär­chen. sie zog auch par­al­le­len zur DDR, in der die bür­ger auch nicht über ihre „zah­len“ selbst be­stim­men konn­ten. und dass sie und ihre par­tei mit uns (?) vor das bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt zie­hen wer­de.

al­les was sie sag­te stimm­te und ir­gend­wie wirk­te sie auch über­zeugt von dem was sie sag­te, aber mir fällt es ir­gend­wie irre schwer PDS-po­li­ti­kern zu ver­trau­en. mir riecht das im­mer al­les zu po­pu­lis­tisch. nicht dass die wes­ter­wel­li­ge FDP da we­ni­ger ver­däch­tig scheint, aber für po­li­ti­ker wie ger­hard baum oder sa­bi­ne leuthäus­ser-schnar­ren­ber­ger ma­che ich ger­ne ne aus­nah­me und schen­ke de­nen mein vol­les ver­trau­en. leuthäus­ser-schnar­ren­ber­ger er­wähn­te auch noch ein aar frap­pie­ren­de de­tails. die bun­des­re­gie­rung be­haup­tet ja, sie müs­se das ge­setzt zur vor­rats­da­ten­spei­che­rung auf­grund ei­nes EU-be­schlus­ses um­set­zen. pus­te­ku­chen, ge­gen das ge­setz sind meh­re­re kla­gen (oder zu­min­dest eine von ir­land) of­fen. und es sieht ganz da­nach aus, dass die eu­ro­päi­sche ver­fas­sungs­kla­ge er­folg­reich sein wird und den be­schluss der die mit­glieds­staa­ten zur um­set­zung von vor­rats­da­ten­spei­che­rung-ge­set­zen an­hält kippt. das muss man sich mal vor­stel­len: die re­gie­rung ver­schanzt sich hin­ter ei­nem eu-be­schluss von dem nicht si­cher ist dass er be­stand hat und will die­ses ge­setz mit dem sämt­li­che kom­mu­ni­ka­ti­ons­da­ten al­ler deut­schen für 6 mo­na­te ge­spei­chert wer­den durch den bun­des­tag peit­schen.

auch hans-chris­ti­an strö­be­le, der ein we­nig wirr re­de­te, wies noch dar­auf hin, dass das ge­setz auch die lo­cke­rung von wei­ter­ge­hen­den über­wa­chungs­mass­nah­men be­inhal­tet. zur zeit sei­ne 50tau­send über­wa­chungs­mass­nah­men in deutsch­land rich­ter­lich ab­ge­seg­net, dass heisst die kom­mu­ni­ka­ti­on von 50tau­send men­schen wird in die­sem mo­ment mit­ge­schnit­ten. die­se zahl sei in den letz­ten jah­ren ra­pi­de an­ge­stie­gen und mit dem neu­en ge­setzt wer­de es noch schlim­mer. mein­te strö­be­le. als ich strö­be­le so zu­hör­te wur­de mir ei­ner­seits sehr kalt, was nicht an der vor­rats­da­ten­spei­che­rung son­drn am wet­ter lag, aber auch ein biss­chen lang­wei­lig. am ende sei­ner rede fing er an ganz fürch­ter­lich zu schwa­dro­nie­ren, zu stam­meln und un­rund zu for­mu­lie­ren. viel­leicht war ihm auch kalt, aber viel­leicht soll­te er sei­ne re­den auch ein­fach bes­ser vor­be­rei­ten und von ir­gend­je­man­dem straf­fen las­sen. 10 mi­nu­ten hät­te man ein­fach raus­schnei­den kön­nen. die cut­ter von watch­ber­lin ma­chen das mit mei­nen bei­trä­gen auch im­mer, was den bei­trä­gen mei­ner mei­nung nach sehr, sehr gut tut.

ins­ge­samt war das eine sehr trau­ri­ge ver­an­stal­tung. das pu­bli­kum war zwar anäh­rend so gross wie das auf tim o’reil­lys key­note, also so um die 1700 men­schen, aber mit ein biss­chen mehr be­trof­fe­nen hät­te ix schon ge­rech­net. die­ses ge­setz eb­net den weg aus deutsch­land ei­nen prä­ven­ti­ven über­wa­chungs­staat zu ma­chen und ist mei­ner mei­nung nach völ­lig ab­surd. je­der wird da­von be­trof­fen sein. wenn ich das rich­tig ver­stan­den habe, be­kom­men be­hör­den auch für ge­rings­te an­läs­se zu­griff auf die da­ten. hinz und kunz kön­nen mit ver­leum­dungs­kla­gen oder an­zei­gen er­mitt­lun­gen in gang set­zen die dann das schnüf­feln von er­mitt­lungs­be­hör­den in je­der­manns pri­vat­le­ben zur fol­ge ha­ben. die ver­fas­sungs­mäs­sig ga­ran­tier­ten rech­te zur in­for­ma­tio­nel­len selbst­be­stim­mung und auf die un­ver­letz­bar­keit der pri­vat­sphä­re kann man sich dann in den hin­tern ste­cken.

[nach­trag]

  • netz­po­li­tik.org: 1500 Ber­li­ner de­mons­trie­ren bei Re­gen ge­gen die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung
  • hei­se.de: Tau­sen­de de­mons­trie­ren bun­des­weit ge­gen die Vor­rats­da­ten­spei­che­rung
  • spree­blick.com: Frei­heit statt Angst - Vi­deo
  • go­lem.de: „Wir las­sen uns nicht spei­chern“
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web2.0 ex­po­log

felix schwenzel

10:53 h:
von ei­nem tag auf den an­de­ren ste­hen im „pres­se­zen­trum“ plötz­lich imacs. das ad­mi­nis­tra­tor-kenn­wort lau­tet „“. die imacs hän­gen an ei­nem wlan, das kenn­wort lau­tet „0123456789012“ — viel­leicht in­ter­es­siert das ja je­man­den.

11:46 h:
war­um gibts ne web2expo-ics-da­tei nicht of­fi­zi­ell? die of­fi­zi­el­le web­site is eh ne zu­mu­tung.

12:30 h:
mahl­zeit!

13:51 h:
um hier aufs klo zu ge­hen muss man teil­wei­se fünf schwer­gän­gi­ge tü­ren hin­ter­ein­an­der öff­nen. da­hin­ter ste­cken si­cher ir­gend­wel­che brand­schutz­vor­schrif­ten oder der wil­le dass alle die glei­chen vi­ren an den hän­den ha­ben sol­len. open source? ich for­de­re open klos.

apro­pos klo. man­che sind hier so on­line af­fin in­ter­net­süch­tig, dass sie mit ih­ren han­dys am pis­soir sur­fen. ich gebe hier­mit eine vi­ren­war­nung für (zu­min­dest ein) sym­bi­an pho­ne her­aus.

14:25 h:
mit dem ter­min­plan kom ich nicht zu­recht. ix hab aber eine lö­sung ge­fun­den. ich guck ein­fach im­mer ir­gend­was an. geht eh al­les um web2.0. oder so.

14:35 h:
in ka­thy si­er­ras prä­sen­ta­ti­on hab ix jetzt zum zehn­ten mal ab­bil­dun­gen des stin­ke­fin­gers ge­se­hen. sie il­lus­triert da­mit kun­de­nun­zu­frie­den­heit. trotz­dem hat sie mit fast al­lem ir­gend­wie recht. wie alle hier. pla­ti­tü­den stim­men im­mer. jaja, ix weiss, die kunst be­steht dar­in pla­ti­tü­den or­dent­lich zu struk­tu­rie­ren und auf­zu­be­rei­ten. und das kön­nen ame­ri­ka­ner wirk­lich gut.

14:41 h:
ka­thy si­er­ra fragt „why are you here?“ ihr vor­trag wird im­mer ob­zö­ner. eben konn­te man so­gar ei­nen klei­nen pe­nis auf ih­ren dias se­hen. ko­mi­scher kon­trast, ne frau im busi­ness-dress die ei­nen schmie­ri­gen witz nach dem an­de­ren macht um ei­nen zum nach­den­ken über pla­ti­tü­den an­zu­re­gen.

16:05 h:
ich spre­che nicht son­der­lich gut fran­zö­sisch. trotz­dem glau­be ich, dass ich mehr ver­ste­hen wür­de, wenn der fran­zo­se auf dem po­di­um statt eng­lisch fran­zö­sisch spre­chen wür­de. oder chi­ne­sisch. mo­men­tan spricht er ja­va­script. ich glau­be ich hät­te in der schu­le bes­ser auf­pas­sen sol­len.

16:17 h:

16:28 h:
ix geh mal zum reichs­tag.

00:10 h:

die pla­zes par­ty im münz­sa­lon war sehr nett. tim o’reil­ly war auch da und es war fas­zi­nie­rend zu be­ob­ach­ten wie die webzweinul­ler sich an ihn ran­wanz­ten. und: alle blog­ger, aus­ser tho­mas knü­wer, lei­den an adi­po­si­tas.

wer dem flur­funk lauscht und blogs liest kommt zu dem schluss, dass die web2.0 expo eine der schlech­tes­ten kon­fe­ren­zen seit lan­gem war oder zu­min­dest so wahr­ge­nom­men wur­de. ich kann mich nicht be­schwe­ren. ich hat­te an­dert­halb net­te tage. ir­gend­wie.

[07.11.2007, 19:58]


scheiss-co­mic

felix schwenzel


web2.0 ex­po

felix schwenzel

ich habe ir­gend­wo ge­le­sen, dass die web2.0 expo nach ber­lin kom­me sei eine art rit­ter­schlag für ber­lin. die­se kon­gress-mes­se fin­de aus­ser­halb der usa nur in to­kio statt. new york, to­kio, ber­lin, san fran­sis­co. na toll. der ein­tritts­preis ist auch rit­ter­lich, wenn nicht gar fürst­lich, ir­gend­was zwi­schen 1000 und 2000 euro, wenn man alle vor­trä­ge hö­ren will. ich habe mich als blog­ger an­ge­mel­det, was na­tür­lich eine lüge ist, denn ich schrei­be ja nur ins in­ter­net und blog­ge gar nicht. so habe ich also über tau­send euro ge­spart, ei­nen aus­weis auf dem pres­se steht be­kom­men und frei­bier. zah­len­de teil­neh­mer müs­sen also nicht nur den ein­tritts­reis zah­len, sie müs­sen auch noch es­sen und trin­ken be­zah­len. kein wun­der, dass pres­se­fuz­zis so un­be­liebt sind. die krie­gen echt al­les in den hin­tern ge­bla­sen.

dass die zah­len­den teil­neh­mer für es­sen und trin­ken zah­len müs­sen stimmt na­tür­lich nicht, ich habe mir sa­gen las­sen, das alle teil­neh­mer mit­tags eine müll­tü­te mit ei­nem sand­wich, ei­nem ap­fel und ei­nem mars oder so aus­ge­hän­digt be­kom­men ha­ben. ame­ri­ka­ner nen­nen so­was lunch. die be­geis­te­rung der lunch­tü­ten­emp­fän­ger hielt sich an­geb­lich in gren­zen.

im so­gen­n­an­ten „pres­se­zen­rum“ wo man als pres­se­fuz­zi mit sei­nem gu­ten na­men und sei­ner un­ter­schrift zah­len konn­te (und nor­ma­le teil­neh­mer rit­ter­prei­se in euro zu ent­rich­ten hat­ten) gab es hin­ter der the­ke eine sehr freund­li­che be­die­nung. ja, lei­der nur eine, zu­min­dest so lan­ge ich dort ein und aus ging. das führ­te zu schlan­gen und un­mut. wlan gab im „pres­se­zen­trum“ auch nicht, da­für ein paar steck­do­sen und äus­serst ge­schmack­vol­le ein­rich­tung aus dem 08/15-mes­se­bau­ka­ta­log.

aber ich soll­te auf­hö­ren zu me­ckern. schliess­lich hab ix ja eh nix be­zahlt und auf kon­fe­ren­zen geht man ja nicht zum es­sen und trin­ken und in den lap­top glot­zen, son­dern — ja war­um ei­gent­lich?

ach­ja. um sich vor­trä­ge zu „web2.0“ an­zu­hö­ren. tim o’reil­ly hat den be­griff ja er­fun­den, ex­tra für die­se kon­fe­renz vor ein paar jah­ren. jetzt hal­ten hier ex­per­ten vor­trä­ge und po­di­ums­dis­kus­sio­nen über web2.0 und die kann man sich an­gu­cken um was über web2.0 zu er­fah­ren. des­halb war ich also dort.

ich hab ja nix ge­gen web2.0. ich mag das in­ter­net und bin täg­lich fas­zi­niert von den po­ten­zia­len und über­ra­schun­gen die sich dort auf­tun. und seit ein paar jah­ren lebe ich da­von, sa­chen im in­ter­net zu ma­chen, an­de­ren leu­ten zu er­klä­ren was man dort ma­chen kann und ih­nen da­bei zu hel­fen dort et­was zu ma­chen. ge­gen den be­griff web2.0 hab ich al­ler­dings doch et­was, der be­griff ist mitt­ler­wei­le im all­ge­mei­nen sprach­ge­brauch zu ei­nem syn­onym für „mach mal ne kom­men­tar­funk­ti­on da­dran“ ge­wor­den. ur­sprüng­lich, das un­ter­stel­le ich tim o’reil­ly jetzt ein­fach mal, soll­te er ein syn­onym für „die zu­kunft des in­ter­nets“ sein, bzw. aus­druck des­sen, dass sich im in­ter­net in den letz­ten 10 jah­ren et­was ent­schei­den­des ver­än­dert hat.

wit­zi­ger­wei­se ha­ben dion hinch­clif­fe, des­sen vor­trag ich zu­min­dest in tei­len sah, und tim o’reil­ly, des­sen key­note ich am abend sah mich ge­nau dort ab­ge­holt wo ich ge­nervt vom be­griff „web2.0“ war. näm­lich in­dem sie den be­griff ent­wäs­ser­ten und sich an de­fi­ni­tio­nen ver­such­ten. klingt pro­fan ame­ri­ka­nern beim ver­such web2.0 zu de­fi­nie­ren zu­zu­hö­ren, wars dann aber doch nicht.

letzt­end­lich mach­ten hinch­clif­fe und o’reil­ly (und wahr­schein­lich noch ein paar mehr der vor­tra­gen­den) nichts an­de­res als er­folg­rei­che in­ter­net-un­ter­neh­men zu ana­ly­sie­ren, die­se ana­ly­se in power­point zu tun­ken und zu prä­sen­tie­ren. und da­bei (über­ra­schung!) kann man tat­säch­lich noch et­was ler­nen — und sei es nur bes­ser zu ar­gu­men­tie­ren wenn es um die pla­nung oder die kri­tik an web­pro­jek­ten geht.

nicht dass es neu wäre, dass die leu­te of­fen­bar da­hin­ge­hen wo sie sa­chen ein­fach er­le­di­gen kön­nen, dass ein­fa­che tech­ni­ken und pro­to­kol­le sich viel eher durch­set­zen als kom­pli­zier­te, dass of­fe­ne stan­dards sich bes­ser aus­brei­ten als pro­prie­tä­re und dass man, wenn man er­folg ha­ben will, sei­ne in­hal­te ver­tei­len (syn­di­zie­ren) muss. es bringt nichts zu ver­su­chen die kun­den aus­schliess­lich auf der ei­ge­nen platt­form zu hal­ten, man er­reicht ge­nü­gend gros­se ziel­grup­pen nur wenn man auf an­de­ren platt­for­men prä­sent ist. das ver­steht ei­gent­lich je­der, der sich an­guckt wie goog­le geld ver­dient. das web ist die platt­form, nicht die ei­ge­ne site.

noch eine be­ob­ach­tung die ei­gen­tich auf der stras­se liegt: das web wird ge­rä­te­un­ab­hän­gig. das heisst nicht nur, dass web­sei­ten auf han­dys oder an umts lei­tun­gen funk­tio­nie­ren soll­ten, son­dern dass im­mer mehr ge­rä­te als ein­ga­be­me­di­en agie­ren: han­dy­ka­me­ras die blogs fül­len, gps-mo­du­le zur orts­be­stim­mung und na­vi­ga­ti­on, blue­tooth-ge­rä­te mit in­ter­net­an­bin­dung als sen­so­ren, na­vi­ga­ti­ons­ge­rä­te als stau­mel­der. mit 1000 neu­en tech­ni­schen gad­gets wer­den un­men­gen an da­ten pro­du­ziert — wer es schafft die ade­quat aus­zu­wer­ten kann dar­auf mit et­was ge­schick web2.0-ge­schäfts­mo­del­le auf­bau­en. qype (mo­bil), aka-aki, ja­i­ku, pla­zes und 1000 an­de­re ver­su­chen das ja alle schon eine gan­ze wei­le. und es gibt im­mer mehr ge­rä­te mit de­nen die men­schen in­hal­te aus dem in­ter­net mit­neh­men, mo­bi­le le­se­ge­rä­te, mo­bi­le mu­sikab­spiel­ge­rä­te. der PC ist schon lan­ge nicht mehr der ein­zi­ge zu­gang zu in­hal­ten aus dem netz oder um in­hal­te ins netz zu spie­len. klar, das ist al­les mehr oder we­ni­ger pro­fa­nes wis­sen, aber es schmeckt su­per, wenn man es sich auf der zun­ge zer­ge­hen lässt.

tim o’reil­ly hat das al­les in sei­ner key­note um län­gen ele­gan­ter, in­spi­rie­ren­der, ame­ri­ka­ni­scher und ich be­fürch­te auch viel kür­zer als ix das je könn­te zu­sam­men­ge­fasst. wenn er am an­fang nicht so cho­le­risch und un­lo­cker über die dep­pen die ihm die tech­nik auf­ge­baut ha­ben rum­ge­flucht hät­te („wär bes­ser ge­we­sen wenn ich das selbst ge­macht hät­te!“), hät­te ich ihm rich­tig knud­de­lig ge­fun­den. er ist ja nicht doof, die­ser o’reil­ly. und mir scheints er hat ein fei­nes sen­so­ri­um für tech­nik und was man da­mit ma­chen kann. aus­ser­dem hat er ein gros­ses herz für leu­te die aus be­geis­te­rung, ein­fach so („just for the heck of it“), mit tech­nik spie­len — so­lan­ge sie nicht für die tech­nik sei­ner key­note zu­stän­dig sind.

[nach­trag]
hüb­sche zu­sam­men­fas­sung des ers­ten tage von tors­ten kleinz auf hei­se.de.

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mah­nen, wa­chen

felix schwenzel

mor­gen bun­des­weit um 17 uhr mahn­wa­chen ge­gen die vor­rats­da­ten­spei­che­rung. no­tiz an mich selbst: nicht ver­ges­sen.


watch­ber­lin re­launch

felix schwenzel

zum watch­ber­lin-re­launch könn­te ich viel sa­gen. ich komm nur ge­ra­de zu nichts. heu­te musst eich den gan­zen tag in blan­ke­ne­se spa­zie­ren und mir den ma­gen voll­schla­gen. ges­tern muss­te ich den gan­zen tag ko­chen und dvds gu­cken. da kommt man echt zu nichts.

dass nach dem re­launch alle al­ten ein­ge­bet­te­ten fil­me und links nicht mehr funk­tio­nie­ren ist eine ka­ta­stro­phe und mei­ner mei­nung nach auch et­was spät in al­ler deut­lich­keit deut­lich ge­macht wor­den. auch den an­satz die gan­ze site in flash zu ma­chen fin­de ich enorm ei­gen­ar­tig. zu­min­dest wenn man kei­ne al­ter­na­ti­ven wege zu den fil­men an­bie­tet. im­mer­hin funk­tio­nie­ren die per­ma­links, das hier ist bei­spiels­wei­se der link zu wir­res bei watch­ber­lin. ich ver­mu­te ja, dass die da­ten mit ei­nem cms ver­wal­tet wer­den, da wäre es si­cher kein pro­blem die fil­me such­ma­schi­nen- und be­nut­zer­freund­lich ohne klim­bim na­vi­gier­bar zu ma­chen. aber das war of­fen­bar nicht ge­wollt, eben­so wie down­loads.

wie gut, dass sich die strea­ming-da­ten hin­ter der flash­si­te nicht ver­ste­cken las­sen, mit den rich­ti­gen werk­zeu­gen run­ter­la­den las­sen (ix bei mar­ten­stein zum bei­spiel) oder mit ei­nem open­so­ur­ce play­er ein­fach selbst ein­zu­bet­ten sind. das habe ich mal ge­macht.

die letz­ten sie­ben vi­de­os von mir bei watch­ber­lin hab ich in ei­ner play­list zu­sam­men­ge­fasst. ge­streamt wer­den sie wei­ter­hin vom watch­ber­lin-ser­ver.

dem­nächst wer­de ich alle bis­he­ri­gen ar­ti­kel oder hin­wei­se auf mei­ne watch­ber­lin fil­me neu ver­lin­ken, ein­bet­ten (für das mar­ten­stein-vi­deo und mei­nen film über die vor­rats­da­ten­spei­che­rung hab ich das be­reits ge­macht).


wer­bung

felix schwenzel

vor lau­ter wer­bung hier auf der sei­te hab ich kei­nen platz mehr für das watch­ber­lin-re­launch-ban­ner. also pack ich das ban­ner hier­hin, er­wäh­ne noch kurz, dass ich von watch­ber­lin für das ban­ner kein geld be­kom­me, wohl aber ein ho­no­rar für die fil­me die ich für watch­ber­lin ma­che und dass ich be­dau­re, dass watch­ber­lin vor­erst, nach dem re­launch, kein rss mehr hat.

[die­se wer­bung zer­stört sich am 4.11.2007 selbst die­se wer­bung läuft jetzt nach un­ten aus.]


pre­mi­um, doo!

felix schwenzel

alle o2 pre­mi­um-kun­den­be­treu­er sind zur zeit im ge­spräch. wir ver­bin­den sie jetzt mit un­se­rer kun­den­hot­line.