das doofe vorschau-snap-dings
kann man angeblich auch deaktivieren. [via kottke]
kann man angeblich auch deaktivieren. [via kottke]
horst schlämmer ist ein fake? hätt ix nicht gedacht.
falk lücke über das „krachen im gebälk“ der readers edition:
Die beschworene «Professionalisierung» des Projekts erschöpft sich bis dato in einer ziemlich amateurhaft wirkenden «De-Amateurisierung».
offensichtlich diente der dld nicht nur dem austausch von ideen und investitionsstrategien oder so, sondern vor allem der effektiven, weltweiten verbreitung einer dicken, fetten erkältung. lobo, moe und mich hats zumindest erwischt.
am wochenende hatte ich das beste essen meines lebens. die „weltbesten gastgeber“ luden zum essen und zum vodka-trinken. nicht dass ich im laufe meines lebens nicht schon gut gegessen hätte oder dass es besonders schwer wäre mich mit essen zu beeindrucken, aber eine solche menge an unterschiedlichsten köstlichkeiten wie an diesem wochenende ist mir noch nie zuvor untergekommen. einziger wermutstropfen: eine leichte grippe, die unfähigkeit zu trinken und zu kommunizieren sprechen. da ich aber die beifahrerin dabei hatte, wurde dieses manko mehr als wettgemacht. sie sprach nicht nur für zwei, sondern gleich für fünf.
schon die vorspeise liess mich verwundert und nachdenklich zurück: wie kann eine kartoffel so lecker sein? ich meine sowohl den geschmack, als auch die konsistenz, gar nicht so sehr den trüffel, den sauerrahm und den lachs-kaviar obenauf, nein die kartoffel selbst. es muss magie gewesen sein. ebenso eigentümlich empfand ich den rote-beete salat. wie kann etwas, dessen geschmack ich eigentlich verabscheue (nämlich rote beete), so köstlich schmecken? die rote beete war mit feingewürfelten nüssen und backpflaumen abgeschmeckt, aber auch hier muss ein hauch zauberei geholfen haben der beete das erdige auszutreiben. faszinierend.
irgendwann, wenn ich mich es mal traue, werde ich den „weltbesten gastgeber“ auch fragen, wo man gebeizten lachs herbekommt, dessen fleisch noch konsistenz und biss hat und der nicht nach fisch riecht. ich fürchte er wird sagen: selbermachen. apropos selbermachen: auch selbstgemachte saure gurken können einschlagen wie handgranaten. bevor ich jetzt noch anfange über das pfeffer-gebeizte rinderfilet, die selbstgemachte wurst (und ihren sud), die in kürbis-vinagraite marinierten heringe und die mindestens zwanzig anderen üppig dargebotenen köstlichkeiten zu schwärmen, will ich mich einfach nochmal bedanken. dieses essen fühlte sich in etwa so an, wie sechs richtige im lotto.
keine ahnung was die faz reitet, aber das blogger-bashing der faz nimmt mittlerweile schon fast hysterische züge an, obwohl man sich das feuilleton der sonntagsausgabe schon fast zur hälfte von bloggern befüllen lässt.
um auf die schlampig arbeitenden blogger zu schiessen ist man sich auch nicht zu schade unwahrheiten zu verbreiten. diesen eindruck bekommt man zumindest, wenn man diesen artikel liest.
thomas gigold hat eine reihe aufregender gastautoren für sein blognetzwerk gewinnen können. dr. frank huber, der weltbekannte marketing-fachmann und medienberater hat nun mit einem fundierten und inspirierenden artikel den anfang gemacht. ihm folgen als meinungsstarke gastautoren mario dolzer, jürgen marten und nikolaus steinhöfel. unbestätigten gerüchten hat tilo bonow bereits zugesagt im medienrauschen netzwerk künftig pressemeldungen direkt einzupflegen. ehsan dariani bekommt im medienrauschen-netzwerk einen videopodcast, der arbeitstitel des formats lautet „the weasel“.
das was über diesem absatz steht ist natürlich frei erstunken und erlogen, ebenso wie das angebliche luther-zitat „wer mit einem scheissdreck rammelt, muss sich nicht wundern, wenn er beschissen von dannen geht“, für das ich trotz enormer bemühungen noch keinen nachweis finden konnte.
im ernst. es gibt meiner meinung nach nur zwei gründe frank huber als autor zu engagieren: man möchte aufmerksamkeit generieren oder seinen ruf ruinieren. beides scheint bei thomas gigold zu funktionieren. bleibt nur eine einzige frage: warum ist thomas gigold bloss so aufgeregt?
selten so viele wortspiele in einem einzigen artikel von sascha lobo gelesen. in die überschrift hab ich bereits eins geklaut und aus dem zusammenhang gerissen.
[falls jemand fragt, ich darf so doofe wortspiellose artikel ins internet schreiben, weil ich im gegensatz zu lobo noch am fieber leide.]
was ist das, wenn man nena und nina verwechselt? dummheit, schlampigkeit oder ein todsicheres zeichen für qualitätsjournalismus? richtig, qualitäts-journalismus: denn christina tilmann schreibt in der qualitäts-anzeigen-beilage „ticket“ des tagesspiegels, dass nina hagen „die schnippische Prinzessin Selenia“ in luc bessons „arthur und die minimoys“ synchronisiere. was natürlich unsinn ist, denn die sychronstimme stammt von nena, so wie es auf der webseite steht, „ein weltstar aus hagen“. verdammt sei der texter dieser pressetexte. er muss doch wissen, dass soetwas das potential hat, qualitätsjournalisten total zu verwirren.
netter artikel in der faz (von jochen reinecke und ulf von rauchhaupt) über das blogdings aus der kategorie „mal ein bisschen provozieren“ (via turi).
besonders gefällt mir dieser screenshot den ein fachkundiger bildredakteur erstellt haben muss.
ich würde mir ja vor angst in die hose scheissen wenn ich texte für die faz verfassen würde. was die damit teilweise veranstalten ist erschüttternd. das ist ja schon fast wie bei der bild.
[nachtrag]
irgendein fachkundiger bildredakteur hat das hinzugedichtete „c“ entfernt und die bildunterschrift entpeinlicht. ulf von rauchhaupt wurde ebenfalls entfernt, aus der autorenzeile. doch nicht etwa wegen der witze auf kosten des namens?
[nachtrag]
ein nachspiel in drei akten artikeln in der fas.
mir wird ganz schummrig (fieber hatte ich schon vorher):
Ab sofort bieten Melanie Ruprecht und Klaus Eck Seminare und Coaching für mehr Authentizität im Business an. Sie können sich jederzeit an uns wenden. Wir helfen Ihnen gerne herauszufinden, wie authentisch Sie wirklich sind und welche Potenziale in Ihnen schlummern. Nutzen Sie die Gelegenheit Ihren Authentizitätsquotienten zu verbessern. (quelle)
vom „authentizitätsquotienten“ träume ich heute nacht bestimmt.
[nachtrag]
das fieber hat meine ironiesensoren betäubt. aber wer rechnet dort mit ironie?
kochbücher können unglaublich aggressiv sein.
man könnte doch auch mal irgendwelche rezepte aus dem internet fischen, nachkochen, fotografieren, umformulieren und unter cc-lizenz seo-optimiert ins netz stellen? oder benefitzkochen?
ja, dieser zusammenschnitt reisst alles aus dem zusammenhang was man hier sehen und runterladen kann, fasst den dld aber in teilen ganz gut zusammen. und ich würde mich über eine mail oder einen hinweis freuen bevor ich post von burdas rechtsabteilung bekomme.
Link: sevenload.com
[das video hab ix auch mal bei youtube hochgeladen.]
das glänzen in den augen der „speakers” und moderatoren beschreibt stefan niggemeier prima in der faz. witzig finde ich den letzten absatz über linda stones vortrag:
Einen bemerkenswerten Kontrapunkt zu all der Euphorie setzte die Autorin Linda Stone, die in leitenden Positionen bei Apple und Microsoft gearbeitet hat. Sie beschrieb, wie viele der hyperaktiven modernen Menschen heute ununterbrochen verbunden sind, ihre Handys nicht ausschalten können, aus Angst, etwas zu verpassen, nach E-Mails, Nachrichten, Blog-Einträgen suchen oder sie selbst schreiben. „Kontinuierliche teilweise Aufmerksamkeit“ nennt sie dieses Verhalten, das süchtig mache, weil der Mensch dauernd Stresshormone freisetze - auf der Suche nach einem Impuls, einer Nachricht, auf die er reagieren müsse, und zwar sofort. Ein „künstliches Gefühl andauernder Krise“ entstehe so. Die Fähigkeit, echte Krisen zu erkennen, abzuschalten, sich zu konzentrieren und Beziehungen mit Bedeutung zu pflegen, verkümmere. Auf Dauer sei das unproduktiv und unbefriedigend.Während sie das erzählte, tippten die Zuhörer vor ihr in ihre Laptops, schrieben Blog-Einträge und E-Mails, checkten ihre Nachrichten und kontrollierten ihre Blackberrys. (quelle)
wenn ich mich recht erinnere habe ich während linda stones vortrag, den ich aus akkustischen gründen unerträglich fand, neben stefan niggemeier, dem popkulturjunkie und franziskript gesessen und mich mit ihnen unterhalten. wie stefan es da noch geschafft hat zuzuhören? eine sonderbegabung wahrscheinlich.
wunderbar fand ich es auch fabian mohr zu treffen der auf dem dld sein neues teleobjektiv ausprobierte und wunderbare fotos damit produzierte und flickerte.
von tegel bin ich heute abend mit stefan niggemeier und nem taxi gefahren. wir sagten dem taxifahrer, dass es zuerst in den prenzlauerberg ginge und dann weiter nach friedrichhain. der taxifahrer unterbrach während der fahrt irgendwann unser rumgeblödel auf der rückbank und fragte:
- „hab ich das richtig verstanden, sie fahren in den prenzlauer berg, sie nach friedrichshain und bezahlen dort, ich gebe ihnen ne quittung und muss nix auseinanderdividieren?”
- „ja.”
- „entschuldigen sie bitte ich muss mal kurz telefonieren, 5 sekunden, ist sonst nicht meine art, sie können ruhig weiter reden, entschuldigen sie … [rödelt am handy] sie sind übrigens in 24 minuten in friedrichshain … [rödelt weiter am handy] [hält das handy ans ohr] […] HALLO MUTTI! ICH BIN UM SIEBEN ZUHAUSE! JA. JA, ICH MUSS NUR NOCH KURZ INNEN FRIEDRICHSHAIN UND BIN DANN GLEICH DA! TSCHÜHÜS!”
[nachträge]
mit jan schmidt zu plaudern war ein vergnügen.
und noch ein paar links:
ich erwischte mich gestern abend und heute früh mehrfach wie ich von arianne huffington (weiter-) schwärmte und sie ständig zitierte. gestern abend habe ich mehrfach nacherzählt, dass sie meinte, man solle für inhalte kein geld verlangen, ausser man biete dafür pornos an, am besten bizarre pornos („charging for content is bad unless you offer porn, especially weird porn.”). ich vermute das was ich wirklich an ihr mochte war ihre leidenschaft für das ins-internet-schreiben. und mit dieser leidenschaft kann sie offenbar menschen anstecken. sie bringt reihenweise prominente dazu für sie zu schreiben und ist damit offenbar irre erfolgreich. bei craig newmark konnte man auch diese leidenschaft für das was er tut aus jeder pore rinnen sehen. seine unprätentiöse, beinahe manisch-bescheidene art hat mich überzeugt. er plaudert mit der kindlichen begeisterung eines technikers über seine projekte, seine erfahrungen und seine motive und versteckt in diesem ruhigen redfluss leise, subtile ironie und witzigkeit die beinahe unter der wahrnehmungsschwelle liegt. leider ist das video von diesem panel noch immer nicht online. oder ich bin zu blöd es zu finden.
witzig auch ein kurzes gespräch mit peter turi. ich weiss jetzt, dass ich ihn „arschloch” nennen könnte und er das ohne viel aufhebens als berechtigte kritik akzeptieren würde. natürlich drehe ich ihm gerade seine worte im mund herum. aber das macht er mit seinen eigenen worten ja auch ständig.
ansonsten fand ich es erstaunlich in was für hochinteressante gespräche man hier zum teil schlittert, wie beliebt stephanie czerny ist, wie viele menschen 24/7 an ihrem blackberry rumdrehen und wieviel von diesem carpe diem „kefir“ zeug in einen reinpassen bevor es einem schlecht wird.
[nachtrag]
arianne huffington hat ihre eindrücke vom dld zusammengefasst. sie schreibt unter anderem, dass craig newmark sich weigert craigslist zu verkaufen, auch für mehrere hundert millionen dollar. er sagt „Money is not the real power“ und huffington fragt ihn „So what is the real power?“. die antwort ist wahrscheinlich für 90% der anwesenden unverständlich: „The real power is the ability to invent something new that makes you happy and helps change the world.“ manchmal ertrage ich pathos.
[den mitschnitt des „where are the editors“-panels gibts jetzt auch zum download (mehr als 700MB!)]
[nachtrag]
nettes sz-interviewmit arianne huffington via netzpolitik.
weniger verquast kann man das bei wortfeld lesen.
am ende des zweiten dld-tages gabs dann doch noch ein panel dass meine arbeitsthese dass man auf dem dld absichtlich langweilige panels macht, damit die leute mehr plaudern und „vernetzen” ad absurdum führte. das panel trug den titel „where are the editors”. teilnehmer waren craig newmark (craigslist), tarig krim (netvibes), arianna huffington (huffingtonpost), david sifry (technorati) und jim spanfeller (wall street journal). moderiert wurde aufs vortrefflichste von jochen wegner (focus online).
arianna huffington und craig newmark haben mich schwer beeindruckt, beide haben einen haufen leckerer zitate geliefert die sicher noch ihre runde machen werden.
arianna huffington sagte unter anderem, dass sie das beste am bloggen fände, dass man dabei zwanghaft („obsessive”) sein könne. sie hätte zwar einen old-media hintergrund, aber gerade diese freiheit, dieses zwanghaft-obsessive das einem manchmal beim bloggen überkomme, sei etwas ganz besonders befriedigendes (nicht dass mir das neu wäre). schön auch ihre schlussfolgerung, dass die alten medien wohl an etwas wie dem aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (attention deficit disorder) litten, blogger hingegen eher an zwangsneurosen (obsessive compulsive disorder).
bevor ich weiter von arianna huffington schwärme gehe ich jetzt erstnochmal gucken wie die „BUNTE DLD NIGHTCAP Party (at Hotel Bayerischer Hof)” (whatever that means) so ist.
[nachtrag 23.01.2007]
martin recke machte mich auf bruno giussanis livebloggen dieses panels aufmerksam. lecker.
[den mitschnitt des panels gibts jetzt auch zum download (mehr als 700MB!)]
gegen das esssen hier auf dem dld ist wirklich nichts einzuwenden. ab 08:30 gabs cappuccino, muffins und obstsalat. hinter dem kaffee musste man ab und an herlaufen, aber ich habe es tatsächlich geschafft von 08:30h bis jetzt durchgehend zu essen. nur eins hat mich ein bisschen enttäuscht: zum nachtisch gabs die frühstücksmuffin umgedreht und mit schokososse vollgekippt. vorher wurden pappkartons serviert. in manchen waren scampis, in manchen etwas flaches fischiges mit glasnudeln. ich habe ca. 30 kartons gegessen und ja, mir gehts gut. noch.
→ weiterlesenfaszinierend sind hier vor allem die offiziellen fotos der „speakers” die bei jedem vortrag auf die „screens“ hinter sie gebeamt werden. die diskrepanzen sind teilweise frappierend. zum beispiel stephanie czerny, die hier sehr viel auf und ab läuft und rummoderiert. hier das offizielle bild, hier ein aktuelles bild. insgesamt ist bei fast allen „speakers“ eine diskrepanz von 5-10 jahren bzw. 10-20 kilo zu erkennen.