nachruf auf harald shit
auf dwdl.
[die überschrift war zuerst ein tippfehler. passt aber.]
auf dwdl.
[die überschrift war zuerst ein tippfehler. passt aber.]
aber wenn ich zuhause dvds gucke schon. wundert mich zwar, dass ich das ins internet schreibe, is aber tatsächlich so. mir fiel das eben auf als ich die plakate von before sunrise und before sunset ansah (via werbewunderland) und sich allein beim betrachten der wikipedia-einträge ein dicker kloss bei mir im hals bildete. zuletzt, weinen ist gar kein ausdruck, es schüttle mich, passierte mir das bei walk the line als johnny cash (joaquin phoenix) june carter (reese witherspoon) auf der bühne fragte ob er sie heiraten wolle. ich bin wohl ein weichei. aber bitte nicht weitersagen.
[bildquelle, ausserdem: gröner lesen, da musste ich auch fast wieder weinen]
→ weiterlesenwitzig, so unterschiedlich kann bloggen sein. einer der in seinen texten hinter jedes achtzehnte wort eine „2.0” setzt und stets mit einem gut mit vaseline eingeriebenem kopf schreibt und einer der sich das mal genau anguckt was der andere gebetsmühlenartig aber ohne weitere begründung (allein in einem artikel viermal) sehr „erfolgreich” und „2.0” nennt. ich, für meinen teil, lese ja lieber blogs die niedrigere versionsnummern vergeben und ohne vaseline erstellt werden — und das hat noch nicht mal was mit glaubwürdigkeit zu tun.
[nachtrag]
auch thomas knüwer lässt die vaseline weg.
viel zu früh auf die bobs-verleihung gekommen, ausser den moderatoren (ein verschnupfter don dahlmann und eine heisere dame deren namen mir entfleucht ist) und ein paar tontechnikern und stuhl-aufstellern war noch keiner da. die beifahrerin hat gleich panik bekommen: „was soll ich denn hier die ganze zeit machen?“. gute frage.
ich schreibe einfach ins internet rein, höre mir die sound-checks an und warte ob und wann johnny mich anruft oder anrufen lässt.
18:40: offiziell ist jetzt einlass, aber noch ist keienr gekommen ausser einem crazy franzosen der mich von hinten anlaberte: „ohlala le flick.“ ein asiate: „oh is this outside?“ ich so nick so.
19:00: soundcheck wird jetzt kompliziert: „eben mal das rote mikrofon bitte testen. jetzt das blaue. danke.“ beide modertoren überstehen diese prüfung mit bravour.
19:04: ich höre den trackback stream. dort passiert genausowenig wie hier. dort schrammelmusik, hier soundcheck.
19:05: die kaltmamsell ist gerade gekommen, findet, dass die beifahrerin gut riecht. zu meinem geruch hat sie nichts gesagt. sonst ist immer noch nichts passiert.
19:12: johnny hat eben im radio gesagt er würde gleich mit mir telefonieren werde. mist. hier passiert doch noch gar nix. vielleicht les ich ihm einfach was von der bobs-homepage vor.
19:20: eben mit johnny telefoniert. hab mich extra inne ecke gesetzt in der das handy vollen empfang hatte. trotzdem gabs gerade im museum für kommunikation probleme mit dem empfang. danke o2. aber auch johnny hatte probleme mit der technik und hatte ausversehen das mikro offen als er kurz vorher nochmal mit mir plaudern wollte. ansonsten hab ich selbstverständlich nur scheisse geredet. das ist danach immer etwas anstrengend, weil ich dann adrenalin-geladen und rotköpfig verschämt bin. öffentlich-rechtlich zu sein ist ein hartes brot.
19:30: so gegen 19:45 will johnny nochmal mit mir und der kaltmamsell reden. mal schaun ob wir ne störungsfreie telefonierstelle finden oder rausgehen müssen.
19:35: mittlerweile sind schon 30 leute da. auch lyssa, moni.wasweissich und ganz viele männer ohne haare. bis 20:00 werden bestimmt so um die 60 leute hier sein.
20:11: die veranstaltung hat immer noch nicht begonnen. sind jetzt aber doch ein paar leute da. eben hat die beifahrerin lyssa gefragt, was sie denn gleich auf der bühne machen soll. lyssa: „ach, ich soll da drei minuten was über weblogs erzählen. […] ich habe das gefühl, mein ganzes leben besteht mittlerweile daraus, dass ich irgendwo mal eben drei minuten was über weblogs erzähle.“ danach hat sie geseufzt.
20:32: vor ca. 15 minuten hat die veranstaltung begonnen. nachdem don dahlmann ein wenig über die jury-kriterien gesprochen hat, werden jetzt der reihe nach die besten internationalen weblogs von je einem jury-mitglied vorgestellt. das beste arabische, brasilianische und chinesische weblog kenn ich jetzt, hab sie aber auch schon vergessen. beeindruckend sind die power-point slides: alles in strammer web2.0 grafik gehalten, mit reflektionen, spiegelungen und riesengrossen schriftgrössen.
20:38: bestes englisches weblog: paidcontent. toll. ein blog das ich mal kenne. übrigens auch das lieblingsweblog von mattias müller von blumencron.
21:04: sascha lobo ist eben gekommen. wir haben uns in ne kneipe gesetzt, trinken alkoholische getränke und reden über blogs während nebenan wohl auch über blogs geredet wird. da falk lücke da ist kann man bei ihm sicher qualifizierteres lesen als bei mir. ich weiss nur nicht wo, denn der blogruf schweigt. ich schweige fortan auch, weil mein akku gleich alle ist.
[nachtrag 13.11.2006]
noch ein paar links zu der bobs-verleihung: blogbote.de: Fotonachlese “Best Of The Blogs”, gaga bilder, lisaneun.com: Uservoting? I am out!,
heise.de: US-Weblog gewinnt Preis der Deutschen Welle. und weil gefragt wurde, nein, nicht mein akku war alle, sondern der meines laptops.
ich glaube der grund warum ich politiker mehr und mehr verachte ist gar nicht, dass sie beim wort „grundrechte“” zunehmend nur an sich selbst denken oder sich mehr und mehr von den menschen entfernen und wie empfindsame diven aufführen, sondern dass ihnen dinge wie gnade, mitleid oder menschlichkeit vor lauter „recht” schnurzpips-egal sind. so meinte ein sprecher von kurt beck, dass es „keinen Anlass, sich zu äußern” oder einzuschreiten gäbe, wenn wenn kinder die in deutschland aufgewachsen sind mit ihren eltern die seit 10 jahren in deutschland leben gegen ihren willen in die türkei abgeschoben werden sollen. im tagesspiegel las ich gestern, dass die polizei in koblenz ein kirchenasyl stürmte um eine kurdische familie mit kindern im alter von von fünf, sieben und zehn jahren (die alle in koblenz geboren wurden) abzuschieben. der innenminister von rheinland-pfalz findet das alles in ordnung:
Innenminister Karl-Peter Bruch (SPD) hat sich vor die Ausländerbehörde gestellt: Sie habe auch nach seinem persönlichen Empfinden richtig gehandelt.
[…]
Das Schicksal der kurdischen Familie ist unklar. Nach Informationen aus der Türkei, so heißt es in Koblenz, sei der Vater direkt nach der Einreise inhaftiert und misshandelt worden. Nun kümmere sich die türkische Menschenrechtsorganisation IHD um den Fall. (ganzen artikel lesen)
eigenartig. in solchen fällen zuckt kurt beck mit keiner wimper, aber wenn er selbst auf dem titelblatt der titanic ist, jammert er er von verletztem „persönlichkeitsrecht”. man ist sich selbst halt der nächste, ob als sozialdemokrat oder christsozialer oder liberaler.
der helgoländer vorbote hat auf spiegelkritik.de einen sehr lesenswerten nachruf auf martin sonneborn geschrieben. es geht auch um diesen artikel in der berliner zeitung in der man folgendes über einen seltsam schweigenden, zensierten satiriker lesen konnte:
Der zerknirscht wirkende Martin Sonneborn möchte auf Anfrage nichts dazu sagen - nur, dass die „Schockfotos” natürlich nicht von der „Spam”-Redaktion aussortiert wurden. Wer die mutmaßliche Zensur anordnete, ist leider nicht zu erfahren. Die Pressestelle von Spiegel Online will sich dazu nicht äußern. Es kursieren indes Gerüchte, dass „Spam” in der Chefetage des Mutterblatts Spiegel überhaupt nicht amüsiert aufgenommen wurde. Sonneborn sagt, Spam werde jetzt „erst einmal ruhig weitergeführt”, ein Ende der Satire-Rubrik werde nicht erwogen. Trotzdem, der Einstand ist durch den Rückzieher etwas holprig geraten.
komisch. da kommt auf diesem spiegel-watchblog monatelang nur langweiliges gezeter und dann in einer woche gleich zwei hervorragende artikel. denn den artikel über den „opel-ghost-blogger” tom grünweg fand ich auch bemerkenswert. obwohl ich mich natürlich auch frage: man könnte doch mal bei spon fragen?
wilhelm ruprecht frieling ist jemand der schamfrei wikipediaeinträge über sich selbst eigenhändig erstellt, nach eigenen worten „mit viel Humor dem Leser auf der Spur” ist und einen unwirksamen „deppendisclaimer” auf seiner homepage hat. wenn so jemand dann mit aufgehübschter, vor ornamentik und albernen wortspielchen triefender sprache über den „hype ums bloggen” schreibt und von „Power-Usern” (ohne anführungszeichen), „neuer Menschwerdung” und „eigenen Gottwerdung” schwafelt, wie nennt man das dann? nein, nicht „bürger-journalismus”, das scheint mir eher sowas wie „blöder-journalismus” zu sein. ich frag mich nur, warum ich solchen schwaflichen „sondermüll” (wort von wilhelm ruprecht frieling ausgeliehen) nicht einfach ignorieren kann.
ich mag ja einladungen zu veranstaltungen auf denen kleine häppchen oder kostenlose drinks serviert werden. zuletzt war das glaube ich die verleihung des deutschen fernsehpreises 2005. da gabs sogar grosse häppchen und hunderte von promis. davor war ich mal durch die freundliche einladung des architekten des louis vuitton-stores zur eröffnung ebendiesen anwesend. auf solchen abenden muss man sich gar nicht viel bewegen. man kann still in einer ecke stehen, nimmt sich häppchen von den vorbeieilenden häppchen-tabletts und lässt sich alle 10 minuten das champagnerglas oder die bierflasche auffüllen. auf der toilette steht man dann neben leuten die man nur aus dem fernsehen kennt und im fernsehen nie nie furzen hört.
ich mag das sehr und war dementsprechend traurig, dass meine akkreditierung zum deutschen fernsehpreis dieses jahr abgelehnt wurde. offenbar wurden mein bitteres klagen darüber im hauptquartier eines grossen jeans herstellers erhört. heute fand ich eine einladung zur eröffnung des „lee berlin stores” (auch schon geqypt) in der alten schönhauser strasse in meinem briefkasten:
take a sneak preview at the very best of the season at our lee berlin store. enjoy delicious short drinks while watching the illuminated outer façade.
auch wenn in der einladung nichts von häppchen oder sushi steht und ich zuletzt ca. 2003 eine jeans trug (foto), ich werde mir sicherlich die beleuchtete fassade des neuen berliner flagshipstores von lee mit einem kurzen getränk in der hand angucken.
am 17.11 um 20 uhr soll der laden öffnen und die fassde beleuchtet werden. um 21:30 uhr gibts dann hoffnung auf häppchen, denn mit dem schlüssel der in der einladung mit dabei war darf ich mich dann zu der „secret private celebration” abtransportieren lassen („complimentary transportation” — ?). ich werde flickern und live ins internet schreiben soweit mir das neben dem essen und saufen möglich ist.
→ weiterlesensurfguard: „Das einzige, was Sie und Ihresgleichen an User Generated Content stört, ist doch der User.“
Für mich war auf der Seite nicht ersichtlich, dass es sich eben nicht nur um ein Angebot einer Selbsthilfegruppe von Betroffenen handelt, sondern um ein Angebot eines Pharmakonzerns.
sehr lesenswerter eintrag über edelmanns pharma PR, gesponsorte „selbsthilfegruppen“ und warum es christiane ganz unwohl wird, wenn sie im edelmann blog liest.
oder warum ist dieses jahr das jahr mit den geringsten kartoffel-erträgen seit 1998?
oder die männliche logik lebe hoch.
Am Donnerstag, den 9. November um 20:15 Uhr, gibt es in der Sendung “quer” (Bayrisches Fernsehen) einen Fernsehbericht zu den Abmahnungen und Klagen, mit denen der Media-Markt bzw. Herr Steinhöfel die Konkurrenz überzieht. (Quelle:Shopbetreiber-Blog)
via ra-blog, das auch ein hübsches zitat zu marios abmahnung von steinhöfel parat hat:
Steinhöfel, der ausweislich eines Interviews mit der Zeitschrift Tomorrow im Jahr 2001 über seine Person geäußert hat “Wo ICH hinlange, wächst kein Gras mehr”, mahnt vorliegend einen Satz ab, in dem es auf einen speziellen Fall bezogen sinngemäß hätte heißen können “Er hat irgendwo hingelangt, wo jetzt kein Gras mehr wächst”. Es ging um den Verein Freedom for Links e.V.
der popkulturjunkie über die zukunft des fernsehens. ich habe schonmal ähnliches geschrieben, aber jens bekommt das etwas überzeugender hin. zuerst habe ich diese dinge allerdings vor jahren bei mario sixtus gelesen, juli 2004, oktober 2004, juni 2005, september 2005 und april 2006.
mein-parteibuch.de: „Lesebestätigung von Joachim Steinhöfel“.
ich lese da von einer „unwahren Tatsachenbehauptung“ die auch eine „Persönlichkeitsrechtsverletzung“ sei und von einem „Gegenstandswert“ von 15.000 euro. hmm. riecht nach gerichtsflur.
[hier geklaut. siehe auch hier.]
schröbe ich hier auf diese seiten beispielsweise „wer das liest ist doof“ oder alternativ „wer das liest ist ein arschloch“, könnte ich doch abgemahnt werden, oder?
ich finde den begriff der „saujagd“ die durch irgendein angebliches „bloggerdorf“ gehen soll, sausackdämlich. diesmal stimme ich dieser metapher aber eingeschränkt zu. denn es geht gerade eine art saujagd durchs mediendorf. auf einen einzigen artikel in der fas hin schreiben treiben spon, heise und viele andere eine sau, eine sauerei durchs mediendorf, nämlich den media-markt. dabei will der doch nur für recht, ordnung und ordentlichen wettbewerb und verbraucherschutz sorgen. dafür sind abmahnungen die tausende von euro kosten und ärger nach sich ziehen können doch gedacht? oder wie es ungleich eleganter ein media-markt-sprecher ausdrückt: „Wenn die bei der Blutgrätsche Ertappten mit Zeitverzug zu Boden sinken und theatralisch Vernichtungsfeldzug hauchen, entbehrt das nicht einer gewissen Chuzpe.“ (quellle)
ix finde: der media-markt ist der letzte aufrechte verbraucherschützer. respekt dafür. steinhöfel go! und nicht von irgendwelchen dämlichen journalisten (oder bloggern) ablenken lassen, die sich eh nur mittels unqualifizierten „meinungsäusserungen“ das maul zerreissen.
[google-news link via basicthinking]
→ weiterlesender media-markt „überzieht einem Zeitungsbericht zufolge vor allem Internet-Shops mit einer Welle von Abmahnungen“. der media-markt fühlt sich dazu berufen für recht, ordnung, ordentlichen wettbewerb und verbraucherschutz zu kämpfen indem er „mehrere Hundert Online-Händler“ mit abmahnungen überzieht. schuld sind die abgemahnten selbstverständlich selbst:
Ein Konzernsprecher machte in der „F.A.S.“ für die juristischen Auseinandersetzungen die Wettbewerber verantwortlich, „die gegen ordentliches Kaufmannsgebaren und geltendes Recht gleichermaßen verstoßen, dadurch ihre Kunden täuschen und sich unrechtmäßig einen Wettbewerbsvorteil erschwindeln“.
und apropos „sauerei“, die verhandlung rainersacht vs. steinhöfel steht auch bald an. rainer hat noch einen artikel zum thema abmahnungen online gestellt:
Was den neunziger Jahren der Rinderwahn, ist dem beginnenden dritten Jahrtausend der Abmahnwahn.
[…]
In Wirlichkeit geht es nur um eins: KRITISCHE STIMMEN MUNDTOT MACHEN!!! Alles andere ist nur vorgeschobenes juristisches Geseiere.
das mundtot machen ist, so scheint es, die eine seite der medaille, die andere ist in 99,99% der fälle die unfähigkeit der abmahnenden zur kommunikation.
die justizministerin brigitte zypries ergiesst sich zwar in wortschwällen, handelt aber immer noch nicht um diesen arbeitsbeschaffungsmassnahmen für juristen einen riegel vorzuschieben. gulli.com:
Die Justizministerinforderte vergangenen Mai, Auswüchse des Abmahnunwesens im Netz zurückzustutzen. „Einfach gelagerte Fälle mit einer nur unerheblichen Rechtsverletzung dürfen nicht mehr als 50 bis 100 Euro für Abmahnung und Anwalt nach sich ziehen“, so die Ministerin vor dem Anwaltstag.
don dahlmann fängt derweil hier an abmahnungen zu sammeln.
[nachtrag]
siehe auch la deutsche vita, bzw. den einen oder anderen trackback.
[nachtrag 05.11.2006]
georg meck in der fas überschreibt heute einen artikel in der frankfurter allgemeinen sonntagszeitung (auf den sich spon bezog) mit „»Die größte Sauerei des Jahres«“:
Der Media-Markt überzieht Händler mit Abmahnungen. Angegriffen werden mittelständische Geschäfte, vor allem Online-Shops. Und immer vorneweg: Anwalt Joachim Nikolaus Steinhöfel. Dessen Kanzlei schießt mit allem, was das Gesetz an Munition hergibt. „Die versuchen den Wettbewerb mit dem Wettbewerbsrecht zu zerstören“, klagt Joachim Ehmann, Geschäftsführer des Internethändlers Comtech. Neun Verfahren hat er im Moment am Hals - wegen Vergehen wie zum Beispiel jenem, daß er ein Produkt als „vielfachen Testsieger“ beworben hat, ohne die exakte Ausgabe des Testheftes anzugeben. Prompt mahnte ihn Steinhöfel ab. „Das kostet mich viel Zeit und viel Geld“, sagt Ehmann. (weiterlesen)→ weiterlesen